Geschichten:Godix - Kapitel II: Unterschied zwischen den Versionen
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[[Hauptdarsteller ist::Garetien:Gjaros vom Schratenhain|Ich]] war damals nicht viel älter als Du. Der dichte, leicht unheimliche Urwald, den kein schlunder Graf je zu roden gewagt hat, ließ mich demütig schweigen - wenn ich ehrlich bin, tut er das auch heute noch. Mein Meister [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Gudewald vom Schratenhain|Gudewald]] führte mich damals mit einer seltsamen Sicherheit unter den alten Baumriesen hindurch. Einige waren von irgendeinem Wintersturm vor Jahren, wenn nicht Jahrzehnten umgeweht worden, trugen aber noch so viel von Sumus ewiger Kraft in sich, dass sich das Leben neu um die langsam verwesenden Stämme bildete. Der Wald roch so stark nach der Erdmutter, zugleich frisch und lebendig wie auch modrig und sterbend. | |||
Dann erreichten wir den Gipfel "Godix` Thron", hoch auf dem Felsen, der aus dem Urwald ragte. Man kann an so einem Sommertag vom Wall auf der einen Seite bis in den Feidewald jenseits der Natter sehen, eine beeindruckende Sicht. Während also die wenigen alten Druiden von [[Nebenakteure sind::Garetien:Godix` Hüterkreis|Godix` Hüterkreis]], in der natürlichen Mulde in der Nordseite des Felsen, ein Freudenfeuer entzündeten, musste ich mit einigen anderen Schülern etwas abseits ein Süppchen für die Alten brauen. | |||
Eine Erinnerung aber hat sich für immer in meinen Geist eingebrannt: In der Nacht, als wir gemeinsam singend die Sonnenwende begrüßten, war die Mulde plötzlich von dem Tixen unzähliger Amseln erfüllt, die die Felsspitze umflogen. Das war der Moment in dem uns [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Godix|Godix]] erschien. Er stand dort, geistergleich, oben auf seinem Thron, und er sagte nur einen kurzen Satz, bevor er und die Amseln, so plötzlich wie sie erschienen waren auch wieder verschwanden: "Es wird Zeit für die Prophezeiung der Trolle." | |||
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Aktuelle Version vom 17. Oktober 2019, 18:09 Uhr
In Godix` Forst bei Roden im Sommer 985 BF
Ich war damals nicht viel älter als Du. Der dichte, leicht unheimliche Urwald, den kein schlunder Graf je zu roden gewagt hat, ließ mich demütig schweigen - wenn ich ehrlich bin, tut er das auch heute noch. Mein Meister Gudewald führte mich damals mit einer seltsamen Sicherheit unter den alten Baumriesen hindurch. Einige waren von irgendeinem Wintersturm vor Jahren, wenn nicht Jahrzehnten umgeweht worden, trugen aber noch so viel von Sumus ewiger Kraft in sich, dass sich das Leben neu um die langsam verwesenden Stämme bildete. Der Wald roch so stark nach der Erdmutter, zugleich frisch und lebendig wie auch modrig und sterbend.
Dann erreichten wir den Gipfel "Godix` Thron", hoch auf dem Felsen, der aus dem Urwald ragte. Man kann an so einem Sommertag vom Wall auf der einen Seite bis in den Feidewald jenseits der Natter sehen, eine beeindruckende Sicht. Während also die wenigen alten Druiden von Godix` Hüterkreis, in der natürlichen Mulde in der Nordseite des Felsen, ein Freudenfeuer entzündeten, musste ich mit einigen anderen Schülern etwas abseits ein Süppchen für die Alten brauen.
Eine Erinnerung aber hat sich für immer in meinen Geist eingebrannt: In der Nacht, als wir gemeinsam singend die Sonnenwende begrüßten, war die Mulde plötzlich von dem Tixen unzähliger Amseln erfüllt, die die Felsspitze umflogen. Das war der Moment in dem uns Godix erschien. Er stand dort, geistergleich, oben auf seinem Thron, und er sagte nur einen kurzen Satz, bevor er und die Amseln, so plötzlich wie sie erschienen waren auch wieder verschwanden: "Es wird Zeit für die Prophezeiung der Trolle."
Erst Jahre später erfuhr ich von Meister Gudewald, der selbst bei der Erzählung noch Tränen in den Augen hatte, dass Godix schon seit Menschengedenken nicht mehr den seinen erschienen war.