Geschichten:Kressenburger Neujahrsstechen 1042 BF - Teil 11: Unterschied zwischen den Versionen

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Edigna von Weiden-Harlburg stützte sich leicht auf den Pfahl, an dem ihr Schild hing und sah ihrem Knappen entgegen. Der junge Löwenhaupt wirkte unzufrieden, wie er so auf sie zu stapfte, sein Pferd im Schlepptau und den Helm in die Stirn und auf die üppige Lockenpracht geschoben. Als er sich des Blickes seiner Schwertmutter gewahr wurde, gesellten sich hektische rote Flecken zum Gesamtbild.
 
Ein Gesamtbild, das von Unzufriedenheit sprach. Und von ziemlicher Enttäuschung. Edigna presste kurz die Lippen aufeinander, denn sie konnte Marsus gut verstehen. Dann lächelte sie und nahm den Bierhumpen auf, der neben ihr auf dem Schemel stand.
 
„Rondra anempfohlen, Marsus von Löwenhaupt, ein guter Ritt, eine feine Lanze und eine tadellose Haltung!“, begrüßte sie ihn.
 
Der Junge verhielt und blickte sie argwöhnisch an. Dann den Humpen, aus dem es vielversprechend schäumte. „Ich hab‘ verloren, Hohe Dame!“, stellte er klar.
 
„Falsch, mein Junge“, korrigierte Edigna nun, „du hast nicht gewonnen. Das ist nicht dasselbe.“
 
„Hmmmm?“, brummte er und zog die Nase kraus. „Fühlt sich aber ziemlich danach an.“
 
„Acht Ringe, Marsus! Acht von zehn. Das ist beachtlich. Ich habe nichts zu beanstanden, es sei denn, ich muss meine Aussage über die tadellose Haltung noch einmal überdenken. Muss ich das?“ Nun runzelte auch Edigna die Stirn.
 
„Tadellose Haltung?“ Marsus zog die Brauen zusammen. „Weiß gar nicht, was ihr damit mei … ach … ach so. Ähm, ja, ich meine, danke. Das war aber auch wirklich toll, oder? Ich meine, drei Ritte und je alle 10 Ringe? Kommt nicht allzu oft vor und dann bei einem Turnier? Das ist aller Ehren wert, nech‘?“
 
„Finde ich auch. Und ebenso, dass du das dem jungen [[Briefspieltext mit::Greifenfurt:Rondrik von Kieselburg|Rondrik von Kieselburg]] auch gesagt hast, obwohl’s bei dir nur achte waren.“
 
„Wie jetzt, nur achte?“, der Knappe runzelte wieder die Stirn, „Eben habt Ihr noch gesagt, es wär’ beachtlich.“
 
„Stimmt. Für dein erstes Turnier, junger Löwenhaupt. Insgesamt gesehen war es bestenfalls in Ordnung, denn wir wissen beide, dass du es besser kannst und darum heißt es ab jetzt: ernsthafter üben.“ Die Weiden-Harlburgerin lächelte schmal. „Ich dachte, das wäre selbstverständlich?!“
 
Marsus sah sie eine Weile mit halb geöffnetem Mund an, dann schloss er ihn mit einem vernehmlichen Geräusch und nickte. „Was immer Ihr sagt, Hohe Dame!“, brummelte er und nahm endlich den Humpen entgegen, wobei er sich mehr über seine Schwertmutter, als über sich selbst ärgerte.
 
Edigna bemerkte es und lächelte in sich hinein.
 
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Aktuelle Version vom 14. Oktober 2019, 20:52 Uhr

Ordentlich, fürs erste Mal!

Vor den Toren Kressenburgs, Baronie Kressenburg, Praios 1042 BF

Edigna von Weiden-Harlburg stützte sich leicht auf den Pfahl, an dem ihr Schild hing und sah ihrem Knappen entgegen. Der junge Löwenhaupt wirkte unzufrieden, wie er so auf sie zu stapfte, sein Pferd im Schlepptau und den Helm in die Stirn und auf die üppige Lockenpracht geschoben. Als er sich des Blickes seiner Schwertmutter gewahr wurde, gesellten sich hektische rote Flecken zum Gesamtbild.

Ein Gesamtbild, das von Unzufriedenheit sprach. Und von ziemlicher Enttäuschung. Edigna presste kurz die Lippen aufeinander, denn sie konnte Marsus gut verstehen. Dann lächelte sie und nahm den Bierhumpen auf, der neben ihr auf dem Schemel stand.

„Rondra anempfohlen, Marsus von Löwenhaupt, ein guter Ritt, eine feine Lanze und eine tadellose Haltung!“, begrüßte sie ihn.

Der Junge verhielt und blickte sie argwöhnisch an. Dann den Humpen, aus dem es vielversprechend schäumte. „Ich hab‘ verloren, Hohe Dame!“, stellte er klar.

„Falsch, mein Junge“, korrigierte Edigna nun, „du hast nicht gewonnen. Das ist nicht dasselbe.“

„Hmmmm?“, brummte er und zog die Nase kraus. „Fühlt sich aber ziemlich danach an.“

„Acht Ringe, Marsus! Acht von zehn. Das ist beachtlich. Ich habe nichts zu beanstanden, es sei denn, ich muss meine Aussage über die tadellose Haltung noch einmal überdenken. Muss ich das?“ Nun runzelte auch Edigna die Stirn.

„Tadellose Haltung?“ Marsus zog die Brauen zusammen. „Weiß gar nicht, was ihr damit mei … ach … ach so. Ähm, ja, ich meine, danke. Das war aber auch wirklich toll, oder? Ich meine, drei Ritte und je alle 10 Ringe? Kommt nicht allzu oft vor und dann bei einem Turnier? Das ist aller Ehren wert, nech‘?“

„Finde ich auch. Und ebenso, dass du das dem jungen Rondrik von Kieselburg auch gesagt hast, obwohl’s bei dir nur achte waren.“

„Wie jetzt, nur achte?“, der Knappe runzelte wieder die Stirn, „Eben habt Ihr noch gesagt, es wär’ beachtlich.“

„Stimmt. Für dein erstes Turnier, junger Löwenhaupt. Insgesamt gesehen war es bestenfalls in Ordnung, denn wir wissen beide, dass du es besser kannst und darum heißt es ab jetzt: ernsthafter üben.“ Die Weiden-Harlburgerin lächelte schmal. „Ich dachte, das wäre selbstverständlich?!“

Marsus sah sie eine Weile mit halb geöffnetem Mund an, dann schloss er ihn mit einem vernehmlichen Geräusch und nickte. „Was immer Ihr sagt, Hohe Dame!“, brummelte er und nahm endlich den Humpen entgegen, wobei er sich mehr über seine Schwertmutter, als über sich selbst ärgerte.

Edigna bemerkte es und lächelte in sich hinein.


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Texte der Hauptreihe:
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Autor: Katja R.