Geschichten:Leder ist Leder: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 29. Mai 2022, 10:16 Uhr

Tempel der Rosen, am 12. Rahja 1043 BF

“Euer Gnaden, Ihr seid Euch wirklich sicher? Das ist doch ein eher .... ungewöhnlicher Auftrag.”

“Nun wißt Ihr, in einem Rahjatempel gibt es gemeinhin nur wenig wirklich ungewöhnliches. Was genau stört Euch denn daran?”

“Wißt Ihr, ich bin ein Lederhandwerker. Normalerweise mache ich Sättel, Taschen, Schuhe…”

“Nun, Leder ist Leder, oder?”

“Und zu was soll das gut sein?”

“Nun, es ist genau das, wonach es aussieht.”

“Äh… Ich fragte mich nur, ob es … dafür … nicht eventuell geeignetere Materialen gibt?”

“Wir haben schon Holz ausprobiert, und Marmor. Aber das ist eben doch mit einigen … Besonderheiten verbunden.”

“Besonderheiten?”

“Nun, Holz ist eben hart und stabil.Aber eben auch … hart und stabil, nur wenig nachgiebig. Und es gibt viele, die Schmerzen nicht unbedingt mögen.

Der Handwerker überspielte sein kurzes Gefühl des peinlich Berührtseins. “Und was ist mit Marmor?”

“Marmor hat neben dem Erwähnten noch den Nachteil, das er sehr kalt ist und man ihn erst vorwärmen muss…”

“Ah. ja?”

“Ja nun. Ihr seht das Problem?”

“Zugegeben noch nicht so ganz, aber zugegeben hatte ich mit derlei Dingen in der Vergangenheit auch eher wenig zu tun.”

“Aber was sagt ihr denn nun als Meister? Seht Ihr euch in der Lage dazu?”

“Nun, es kommt auf einen Versuch an, denke ich”

“Das freut mich zu hören.”

“Aber ich werde ein wenig experimentieren müssen…”

“Ja, nur zu, wir werden Euch eure Arbeit natürlich entsprechend entlohnen.”

“Dessen bin ich mir sicher, nur…”

“Ja?”

“Ich werde einige Musterexemplare erstellen müssen.”

“Das sagtet ihr bereits.”

Dem Handwerker wurde warm. “Nun, damit ich … das Produkt verbessern kann brauche ich auch Eure Rückmeldung…”

“Ah, ich verstehe. Ihr müsst die Musterexemplare natürlich im praktischen Gebrauch ausprobieren?”

Jetzt war dem Handwerker ziemlich warm, noch dazu nahm seine Gesichtsfarbe einen leicht rötlichen Ton an. Die Geweihte lächelte einen Augenbllick.

“Äh… ja, also …”

“Selbstverständlich stehen wir Euch für die Erprobung zur Verfügung.”

Es war unerträglich heiß in diesem Raum. “Gu… gut.. Dann… dann… dann werde ich mir wohl Gedanken machen dazu. Soll ich… soll ich mich dann melden, wenn ich das erste Muster… also… wenn der erste Entwurf fertig ist?”

“Aber gerne. Wir sind gespannt, werter Meister und sind uns sicher, dass ihr uns Freude bereiten werdet mit Eurem … Muster”.


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Autor: Eichstein