Geschichten:Hart auf hart - Des Sängers Botschaft: Unterschied zwischen den Versionen

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Des Junkers [[Nebendarsteller ist::Garetien:Korgundis von Desmerkuppe|Jüngste]] hatte [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Rabenna von Desmerkuppe|Rabenna von Desmerkuppe]] den Weg zwischen den mächtigen Buchen im Schlosspark hindurch zum Eingang der Grotte gewiesen, ohne sie jedoch hinein zu begleiten. Nun schlug der Ritterin eine feuchte Kühle entgegen, als sie im Halbdunkel die glitschigen grob in den Fels gehauenen Stufen hinab stieg. Einmal wäre sie beinahe ausgeglitten und fing sich mit der Hand an der bemoosten Wand ab, mit der Folge, dass grüner Schleim hartnäckig an ihrer Rechten festklebte. Als sie den unteren Treppenabsatz erreicht hatte, öffnete sich der abknickende Gang zu einer Kaverne. Darin spiegelte sich das Licht einer einzelnen Kerze in der glatten Oberfläche eines bis an den Rand gefüllten erhöhten Wasserbeckens. In seiner Stille fast den zahllosen Statuen und Wasserspeiern gleich, deren steinerne Gestalten Schloss und Park Desmerkuppe zierten, stand dort der Junker von Desmetal und starrte gedankenverloren in die schwarze Flut. Ohne aufzusehen erklang seine heiser-tiefe Stimme: „Rabenna.“
Er machte keine Anstalten, ihr die Hand zu reichen.
„[[Hauptdarsteller ist::Garetien:Karal Deudor von Desmerkuppe|Karal]]“, begrüßte sie ebenso zurückhaltend ihren Großcousin und trat näher, um vielleicht selbst einen Blick darauf zu erhaschen, was im Wasser seine Aufmerksamkeit so fesselte. Doch zu ihrer Enttäuschung konnte sie in dem dunklen Nass nichts erkennen.
„Was führt dich hierher?“, fragte er die Hausritterin vom Schlunder Grafenhof.
„Ich bin nicht allein. [[Briefspieltext mit::Garetien:Mordred von Desmerkuppe|Mordred]] ist auch da. Wartet im Schloss. Er hat ein neues Lied gedichtet. Du solltest es hören.“
„Sollte ich?“, Zweifel lag in Karals Worten.
„Vielleicht, vielleicht auch nicht“, zuckte sie mit den Schultern, „Es ist nicht sehr gut. Aber die Botschaft ist es, die zählt.“
„Ah. Und die wäre?“
„Du weißt es selbst. Es gibt einige, die nicht länger gewillt sind, Hartsteener Injurien hinzunehmen. Sie bereiten Maßnahmen vor und die Gelegenheit ist günstig.“
„Ausstehende Schulden? Die Brücke? Der Überfall auf Nattersquell?“, kommentierte der Junker trocken, „Schöne Vorwände.“
„Die Augen und Ohren Hartsteens sind in die Ferne gen Reichsforst gerichtet“, begann Rabenna aufzuzählen.
„Ich weiß.“
„Hartsteen bedeutet dein Rat nichts, sonst wärst du jetzt drüben jenseits der Desme beim großen Kriegsrat.“
„Ich weiß. Du bist gut informiert.“
Ohne darauf einzugehen, fuhr die Ritterin fort: „Die Natter wird wilder. Hilfe aus dem Feidewald wird schwerlich herüber kommen, sollte es hart auf hart kommen.“
„Ich weiß.“
„Du musst dich entscheiden. Es geht hier um unsere Familie , um - Möglichkeiten.“
„Darum also bist du hier.“
„Ja.“
Karal Deudor von Desmerkuppe starrte schweigend eine Zeit lang in das schwarze Wasser: „Ich werde nicht gegen meinen [[Briefspieltext mit::Garetien:Luidor von Hartsteen|Lehnsherrn]] kämpfen, so lange er lebt; schließlich habe ich ihm die Treue geschworen, aber... “, das Geräusch seiner Worte erinnerte Rabenna an ein kleinen Stein, der unter einer sich schließenden Tür scharrte und dann festklemmte, „Wie kann ich dir sonst helfen?“
„Wir brauchen Informationen zum [[Ortsnennung ist::Garetien:Burg Oberhartsteen|Oberhartberg]] und seiner Besatzung, Herberge und Verpflegung für unsere Leute – und nicht zuletzt Silber“, brachte es Rabenna geradewegs auf den Punkt.
„Was bekomme ich dafür?“
„Verzeihung für deine Beteiligung an dem unseligen Brückenbau bei [[Ortsnennung ist::Garetien:Dorf Haldensbrüel|Haldensbrüel]], der meinen Partnern so übel aufgestoßen ist, Ersatz für eventuelle Schäden und Verluste, ein guter Zinssatz für das geliehene Geld – und die Möglichkeit, später selbst mit einzusteigen und von unserem sicheren Sieg zu profitieren.“
Wieder herrschte lange Stille. Schließlich aber nickte der Junker von Desmetal und wenig später verließ die Ritterin mit der Zusage einer Kreditsumme diesen dumpfen Ort, der so gar nichts mit den gemütlichen Wohnhöhlen der Wandlether Zwerge gemein hatte; erleichtert und froh, ihre Aufgabe zur Zufriedenheit ihrer Mitverschwörer erledigt zu haben. Dann wanderten ihre Gedanken zu [[Briefspieltext mit::Garetien:Tsalinde von Hartweil|Tsalinde von Hartweil]]. Ob die bei ihrer Verwandten in [[Ortsnennung ist::Garetien:Markt Hausen|Hausen]] wohl ebenfalls erfolgreich gewesen war?
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Aktuelle Version vom 8. März 2021, 20:19 Uhr

Schloss Desmerkuppe, Rondra 1043 BF

Des Junkers Jüngste hatte Rabenna von Desmerkuppe den Weg zwischen den mächtigen Buchen im Schlosspark hindurch zum Eingang der Grotte gewiesen, ohne sie jedoch hinein zu begleiten. Nun schlug der Ritterin eine feuchte Kühle entgegen, als sie im Halbdunkel die glitschigen grob in den Fels gehauenen Stufen hinab stieg. Einmal wäre sie beinahe ausgeglitten und fing sich mit der Hand an der bemoosten Wand ab, mit der Folge, dass grüner Schleim hartnäckig an ihrer Rechten festklebte. Als sie den unteren Treppenabsatz erreicht hatte, öffnete sich der abknickende Gang zu einer Kaverne. Darin spiegelte sich das Licht einer einzelnen Kerze in der glatten Oberfläche eines bis an den Rand gefüllten erhöhten Wasserbeckens. In seiner Stille fast den zahllosen Statuen und Wasserspeiern gleich, deren steinerne Gestalten Schloss und Park Desmerkuppe zierten, stand dort der Junker von Desmetal und starrte gedankenverloren in die schwarze Flut. Ohne aufzusehen erklang seine heiser-tiefe Stimme: „Rabenna.“

Er machte keine Anstalten, ihr die Hand zu reichen.

Karal“, begrüßte sie ebenso zurückhaltend ihren Großcousin und trat näher, um vielleicht selbst einen Blick darauf zu erhaschen, was im Wasser seine Aufmerksamkeit so fesselte. Doch zu ihrer Enttäuschung konnte sie in dem dunklen Nass nichts erkennen.

„Was führt dich hierher?“, fragte er die Hausritterin vom Schlunder Grafenhof.

„Ich bin nicht allein. Mordred ist auch da. Wartet im Schloss. Er hat ein neues Lied gedichtet. Du solltest es hören.“

„Sollte ich?“, Zweifel lag in Karals Worten.

„Vielleicht, vielleicht auch nicht“, zuckte sie mit den Schultern, „Es ist nicht sehr gut. Aber die Botschaft ist es, die zählt.“

„Ah. Und die wäre?“

„Du weißt es selbst. Es gibt einige, die nicht länger gewillt sind, Hartsteener Injurien hinzunehmen. Sie bereiten Maßnahmen vor und die Gelegenheit ist günstig.“

„Ausstehende Schulden? Die Brücke? Der Überfall auf Nattersquell?“, kommentierte der Junker trocken, „Schöne Vorwände.“

„Die Augen und Ohren Hartsteens sind in die Ferne gen Reichsforst gerichtet“, begann Rabenna aufzuzählen.

„Ich weiß.“

„Hartsteen bedeutet dein Rat nichts, sonst wärst du jetzt drüben jenseits der Desme beim großen Kriegsrat.“

„Ich weiß. Du bist gut informiert.“

Ohne darauf einzugehen, fuhr die Ritterin fort: „Die Natter wird wilder. Hilfe aus dem Feidewald wird schwerlich herüber kommen, sollte es hart auf hart kommen.“

„Ich weiß.“

„Du musst dich entscheiden. Es geht hier um unsere Familie , um - Möglichkeiten.“

„Darum also bist du hier.“

„Ja.“

Karal Deudor von Desmerkuppe starrte schweigend eine Zeit lang in das schwarze Wasser: „Ich werde nicht gegen meinen Lehnsherrn kämpfen, so lange er lebt; schließlich habe ich ihm die Treue geschworen, aber... “, das Geräusch seiner Worte erinnerte Rabenna an ein kleinen Stein, der unter einer sich schließenden Tür scharrte und dann festklemmte, „Wie kann ich dir sonst helfen?“

„Wir brauchen Informationen zum Oberhartberg und seiner Besatzung, Herberge und Verpflegung für unsere Leute – und nicht zuletzt Silber“, brachte es Rabenna geradewegs auf den Punkt.

„Was bekomme ich dafür?“

„Verzeihung für deine Beteiligung an dem unseligen Brückenbau bei Haldensbrüel, der meinen Partnern so übel aufgestoßen ist, Ersatz für eventuelle Schäden und Verluste, ein guter Zinssatz für das geliehene Geld – und die Möglichkeit, später selbst mit einzusteigen und von unserem sicheren Sieg zu profitieren.“

Wieder herrschte lange Stille. Schließlich aber nickte der Junker von Desmetal und wenig später verließ die Ritterin mit der Zusage einer Kreditsumme diesen dumpfen Ort, der so gar nichts mit den gemütlichen Wohnhöhlen der Wandlether Zwerge gemein hatte; erleichtert und froh, ihre Aufgabe zur Zufriedenheit ihrer Mitverschwörer erledigt zu haben. Dann wanderten ihre Gedanken zu Tsalinde von Hartweil. Ob die bei ihrer Verwandten in Hausen wohl ebenfalls erfolgreich gewesen war?


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15. Ron 1043 BF zur mittäglichen Traviastunde
Des Sängers Botschaft
Brühwarm


Kapitel 3

Auf der Heerschau zu Natzungen
Autor: Steinfelde