Geschichten:Leuenfrieder Rondraordal - Der Streiter Reichsforsts: Unterschied zwischen den Versionen

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'''[[Handlungsort ist::Garetien:Kloster Leuenfried|Kloster Leuenfried]] am 2. Rondra 1043'''
 
„Blut! Die Sturmherrin fordert ein Duell zwischen den streitenden Grafschaften. Ein Duell bis aufs Dritte Blut!“
 
Die Worte der Rondra-Akoluthin und ehemaligen Königin Albernias [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Invher ni Bennain|Invher ni Bennain]] hallten schwer über die Versammlung der Ritter und Streiter der Grafschaften Hartsteen und Reichsforst. Ein Duell aufs Dritte Blut bedeutete immer den Tod des unterlegenen Streiters – das war jedem hier bewusst.
 
[[Hauptdarsteller ist::Garetien:Nimmgalf von Hirschfurten|Nimmgalfs]] Blicke trafen den Reichsforster Grafen [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Drego von Luring|Drego von Luring]]. Er schien ebenso wie alle anderen über die Bedeutung der Worte entsetzt zu sein. Es war klar, dass Drego keinesfalls für die Grafschaft streiten konnte – ja: nicht einmal durfte. Sein ehrenwerter Vater Danos hätte nicht einen Lidschlag gezögert, die Klinge selbst in die Hand zu nehmen, und für sein Haus, seine Grafschaft und seine Getreuen zu streiten. Von seinem Sohn – weich und liebenswert – war das nicht zu erwarten.
 
Nimmgalf sah, wie Drego zu ihm blickte. Als [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Emmeran von Erlenfall|Emmeran von Erlenfall]] seinem Grafen etwas ins Ohr flüstern wollte, winkte Drego ab und Nimmgalf zu. „Nimmgalf, geliebter Schwager, geschätzter Heerführer und treuer Vasall! Ich könnte mir niemand Würdigeren vorstellen als Euch, um die Ehre unserer Grafschaft wiederherzustellen. Werdet Ihr der Streiter für Reichsforst sein? Könnt Ihr gewinnen? Denn Euren Verlust können wir uns nicht leisten.“
 
Das war nicht überraschend, immerhin galt Nimmgalf auf dem Turnierplatz wie auf dem Schlachtfeld als herausragender Recke Reichsforsts.
 
„Oh ja, Hirschfurten, Ihr müsst für Reichsforst streiten!“, pflichtete Emmeran von Erlenfall seinem Grafen bei. „Kein anderer kann diesen Kampf leichter für uns entscheiden als Ihr!“
 
Nimmgalf wunderte sich nicht, dass Erlenfall, Mitglied jener unseligen Beraterclique um [[Briefspieltext mit::Garetien:Rudon Langenlob|Rudon Langenlob]], Nimmgalf ins Rennen geschickt sehen wollte. Für Ihn und seine Bande wäre es ein gelungener Garadanszug, eine „Springergabel“, bei der die Bande nicht verlieren konnte: Wenn Nimmgalf siegte, wäre dies ein Triumph für sie und für Reichsforst, doch sollte er unterliegen, hätten er und seine Bande von Speichelleckern einen gefährlichen Widersacher weniger.
 
Nimmgalf schäumte vor Zorn, doch es war ihm unmöglich, diese „Ehre“ abzulehnen, denn eine Ehre war es immerhin. Im Hintergrund nahm er nur die triumphierende Visage Erlenfalls wahr.
 
„Ich werde für Reichsforst streiten, Schwager!“ entgegnete Nimmgalf, „auch wenn Euer Vater lieber gestorben wäre, als diesen Kampf jemand anderem aufzubürden. Ihr könnt Euch glücklich schätzen, dass nicht jeder Ritter in Reichsforst vergessen hat, was Ehre bedeutet!“
 
„Nun ja, wie auch immer, Hirschfurten. Hauptsache Ihr gewinnt diesmal auch. Es ist nicht ratsam in einem Duell aufs Dritte Blut nur Zweiter zu werden.“ Mischte sich Erlenfall ein und grinste süffisant.
 
Nimmgalf fuhr ihn zornig an: „Ihr wagt es …“
 
„Moment, Nimmgalf, Emmeran hat doch recht. Was, wenn Ihr verlöret? Dann wäre die Sache verloren und Reichsforst hätte Euer nicht mehr. Können wir dieses Risiko eingehen? Sollten wir nicht lieber jemand anderen nehmen? Warum nur haben wir Rudon nicht mitgenommen? Er ist unser bester Fechter. Er hätte Reichsforst gewiss zum Sieg verholfen.“
 
„Soweit kommt es noch, dass wir Emporkömmlinge wie diesen für Luringans Schwingen kämpfen lassen, statt es selbst zu übernehmen. Ich mache das“, bestimmte Nimmgalf.
 
„Nicht mit den Unsrigen händeln, Nimmgalf. Lasst Rudon Rudon sein. Wir stehen doch alle hier auf derselben Seite. Der Feind ist dort drüben.“
 
„Genau“, grinste Erlenfall.
 
Nur schwer gelang es Nimmgalf, sich im Zaum zu halten. Beinahe hätte er diesem Fatzke die Gurgel herausgerissen.
 
„Wohlan: Ich werde kämpfen! Und mit Rondra siegen!“
 
Damit schritt der Baron von dannen und bereitete sich auf sein Duell vor. Er bedauerte jetzt schon den armen Tropf, der sein Gegner werden würde, denn dieser würde seinen geballten Zorn zu spüren bekommen.
 
 
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|Datum=2.2.1043
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Aktuelle Version vom 2. Juli 2021, 19:58 Uhr

Kloster Leuenfried am 2. Rondra 1043

„Blut! Die Sturmherrin fordert ein Duell zwischen den streitenden Grafschaften. Ein Duell bis aufs Dritte Blut!“

Die Worte der Rondra-Akoluthin und ehemaligen Königin Albernias Invher ni Bennain hallten schwer über die Versammlung der Ritter und Streiter der Grafschaften Hartsteen und Reichsforst. Ein Duell aufs Dritte Blut bedeutete immer den Tod des unterlegenen Streiters – das war jedem hier bewusst.

Nimmgalfs Blicke trafen den Reichsforster Grafen Drego von Luring. Er schien ebenso wie alle anderen über die Bedeutung der Worte entsetzt zu sein. Es war klar, dass Drego keinesfalls für die Grafschaft streiten konnte – ja: nicht einmal durfte. Sein ehrenwerter Vater Danos hätte nicht einen Lidschlag gezögert, die Klinge selbst in die Hand zu nehmen, und für sein Haus, seine Grafschaft und seine Getreuen zu streiten. Von seinem Sohn – weich und liebenswert – war das nicht zu erwarten.

Nimmgalf sah, wie Drego zu ihm blickte. Als Emmeran von Erlenfall seinem Grafen etwas ins Ohr flüstern wollte, winkte Drego ab und Nimmgalf zu. „Nimmgalf, geliebter Schwager, geschätzter Heerführer und treuer Vasall! Ich könnte mir niemand Würdigeren vorstellen als Euch, um die Ehre unserer Grafschaft wiederherzustellen. Werdet Ihr der Streiter für Reichsforst sein? Könnt Ihr gewinnen? Denn Euren Verlust können wir uns nicht leisten.“

Das war nicht überraschend, immerhin galt Nimmgalf auf dem Turnierplatz wie auf dem Schlachtfeld als herausragender Recke Reichsforsts.

„Oh ja, Hirschfurten, Ihr müsst für Reichsforst streiten!“, pflichtete Emmeran von Erlenfall seinem Grafen bei. „Kein anderer kann diesen Kampf leichter für uns entscheiden als Ihr!“

Nimmgalf wunderte sich nicht, dass Erlenfall, Mitglied jener unseligen Beraterclique um Rudon Langenlob, Nimmgalf ins Rennen geschickt sehen wollte. Für Ihn und seine Bande wäre es ein gelungener Garadanszug, eine „Springergabel“, bei der die Bande nicht verlieren konnte: Wenn Nimmgalf siegte, wäre dies ein Triumph für sie und für Reichsforst, doch sollte er unterliegen, hätten er und seine Bande von Speichelleckern einen gefährlichen Widersacher weniger.

Nimmgalf schäumte vor Zorn, doch es war ihm unmöglich, diese „Ehre“ abzulehnen, denn eine Ehre war es immerhin. Im Hintergrund nahm er nur die triumphierende Visage Erlenfalls wahr.

„Ich werde für Reichsforst streiten, Schwager!“ entgegnete Nimmgalf, „auch wenn Euer Vater lieber gestorben wäre, als diesen Kampf jemand anderem aufzubürden. Ihr könnt Euch glücklich schätzen, dass nicht jeder Ritter in Reichsforst vergessen hat, was Ehre bedeutet!“

„Nun ja, wie auch immer, Hirschfurten. Hauptsache Ihr gewinnt diesmal auch. Es ist nicht ratsam in einem Duell aufs Dritte Blut nur Zweiter zu werden.“ Mischte sich Erlenfall ein und grinste süffisant.

Nimmgalf fuhr ihn zornig an: „Ihr wagt es …“

„Moment, Nimmgalf, Emmeran hat doch recht. Was, wenn Ihr verlöret? Dann wäre die Sache verloren und Reichsforst hätte Euer nicht mehr. Können wir dieses Risiko eingehen? Sollten wir nicht lieber jemand anderen nehmen? Warum nur haben wir Rudon nicht mitgenommen? Er ist unser bester Fechter. Er hätte Reichsforst gewiss zum Sieg verholfen.“

„Soweit kommt es noch, dass wir Emporkömmlinge wie diesen für Luringans Schwingen kämpfen lassen, statt es selbst zu übernehmen. Ich mache das“, bestimmte Nimmgalf.

„Nicht mit den Unsrigen händeln, Nimmgalf. Lasst Rudon Rudon sein. Wir stehen doch alle hier auf derselben Seite. Der Feind ist dort drüben.“

„Genau“, grinste Erlenfall.

Nur schwer gelang es Nimmgalf, sich im Zaum zu halten. Beinahe hätte er diesem Fatzke die Gurgel herausgerissen.

„Wohlan: Ich werde kämpfen! Und mit Rondra siegen!“

Damit schritt der Baron von dannen und bereitete sich auf sein Duell vor. Er bedauerte jetzt schon den armen Tropf, der sein Gegner werden würde, denn dieser würde seinen geballten Zorn zu spüren bekommen.