Geschichten:Schäumende Wasser - Die Flutwelle: Unterschied zwischen den Versionen
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{{Briefspielindex}} | ''[[Handlungsort ist::Perricum:Efferd-Kloster St. Liaiella|St. Liaiella]], das Kloster der Ertrunkenen , Anfang Boron 1043 BF'' | ||
Der junge [[Hauptdarsteller ist::Perricum:Jovis von Cardebas|Jovis]] war ein aufmerksamer Beobachter, immerhin ist er deshalb überhaupt erst hierhin geschickt worden, aber selbst ihm war es zuerst entgangen. Vermutlich hatte ihn das Geschrei des [[Hauptdarsteller ist::Perricum:Efferdan dylli Turakis|Hochgeweihten]] eine Weile abgelenkt. Jetzt hörte er es jedoch lauter als jede Alarmglocke.<br> | |||
Das Schweigen des Flusses. | |||
Er quetschte sich an einigen Leuten vorbei zur zum Fluss offenen Seite des Anbaus und konnte es kaum fassen. Der eigentlich schiffbare Darpat war nur noch ein Rinnsal. Von nassen Algen und Flussmuscheln bedeckte Steine waren wohl zum ersten Mal seit unzählbaren Jahren wieder von Luft umweht. Erinnert an uralte Zeiten auf den jungen Gipfeln des Raschtulswalls oder der Trollzacken. <br> | |||
Das zerbrochene Boot eines längst verstorbenen Fischers lag wieder auf Kiel und Fische die sich darin gerade noch in Sicherheit gewähnt hatten, sprangen jetzt panisch umher. | |||
Obwohl er dieses einzigartige Schauspiel noch eine Weile länger beobachten wollte, riss sich Jorvis davon los. <br> | |||
Wahllos stupste er einen seiner Nachbarn an. | |||
“Der Fluss ist weg.”, murmelte er noch in Gedanken. | |||
Der Mann in edler Kleidung ignorierte den Hinweis des Jungen und starrte weiter gebannt in die Mitte des Raumes. <br> | |||
Jorvis hatte den Herrn Efferd in den letzten Monden kennengelernt. Wenn er eines ganz sicher wusste, dann, dass das da draußen alles andere als ein gutes Zeichen war. Er musste handeln. Jetzt. <br> | |||
Aus vollem Halse schrie der junge Tempeldiener: | |||
“HÖRT IHR ES DENN NICHT? DER FLUSS IST WEG! DER FLUSS IST WEG!” | |||
Nun hatte er die Aufmerksamkeit der Menge und die Ersten, die einen Blick aus der offenen Wand werfen konnten, schnappten nach Luft oder schickten ein Stoßgebet zum Launenhaften. | |||
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Efferdan dylli Turakis stand zusammen mit [[Hauptdarsteller ist::Perricum:Ludrian_von_der_Brücke|Ludrian von der Brücke]] trockenen Fußes mitten im Darpat. <br> | |||
Der beleibte Hochgeweihte hatte einen Flußkrebs aufgehoben und ließ ihn auf seiner Hand umherwandern. <br> | |||
Auch der Rest der Geweihtenschaft, wie auch ein Großteil der restlichen Anwesenden des Konvents befanden sich mittlerweile außerhalb des kleinen Klostergebäudes am Ufer des Darpat und diskutierten aufgeregt. | |||
[[Hauptdarsteller ist::Perricum:Yanda_von_Gerben|Yanda von Gerben]] schaute wehmütig zu ihrem Flaggschiff, der Admiral Dozman, die lautlos stöhnend auf einigen großen Flussfelsen lag. Bedrohlich bohrten sie sich in ihr hölzernes Fleisch. | |||
Bis die entfernten Alarmglocken aus Gaulsfurt ertönten und das Rauschen der redenden Menge genauso zu einem Tosen anschwoll wie das Grollen der Wassermassen, die in einer Flutwelle den Darpat herunter wälzten. <br> | |||
Es wären nurnoch einige Augenblicke bis sie die Konventgesellschaft erreichen würde. Jeder der Todgeweihten wusste, dass davonlaufen keinen Schutz vor dieser gewaltigen Welle bieten würde und doch übernahmen bei vielen die Reflexe die Konrtolle. So auch bei den beiden Geweihten mitten im Fluss, die sich so schnell es ihnen möglich war durch den sumpfigen unebenen Boden zum Ufer kämpften. <br> | |||
Der Magier des Ordo defensoris lecturia [[Hauptdarsteller ist::Perricum:Ab'bedudja'ne_Yuma_Embolo|Ab'bedúdja'ne Yuma Embolo]] wandte sich als einziger den heranwälzenden Wassermassen zu und rief mit entschlossener Stimme dem Tosen entgegen: | |||
"Bleibt alle dicht bei mir!" | |||
Dann verschränkte er die Arme vor dem Gesicht, die Handflächen nach außen gewendet. | |||
Eine dichte Menschentraube bildete sich schnell um den Magier. Währenddessen kämpften sich Efferdan und Ludrian in quälend langsamem Tempo weiter zu der Menschentraube ohne zu wissen was genau sie dort eigentlich suchten. <br> | |||
Die Flutwelle erreichte jetzt den Bug der Admiral Dozmann und schleuderte sie mit einem grässlichen Krachen gegen die Kaimauer. <br> | |||
Es wären nur noch Augenblicke, bis das gleiche auch mit den Menschen am Ufer passieren wird. | |||
Die turmhohen Wassermassen schoben einen Sturmwind vor sich her. Die Haare faltterten im Wind und viele kniffen die Augen zu um ihr letztes Stoßgebet zu sprechen. | |||
"PARIES ARCANUS EXORIATUR" | |||
Dann stoppte der Windzug plötzlich und eine funkelnde Wand tat sich vor der kauernden Masse auf. <br> | |||
Ludrian drückte sich in selbstsüchtiger Todesangst mit einem Hechtsprung vom Hochgeweihten neben ihm ab und erreichte die rettende Menschenmenge so gerade noch rechtzeitig. <br> | |||
Dann krachten die Wassermassen mit einem ohrenbetäubenden Knall gegen die magische Barriere und rissen den Hochgeweihten der nurnoch seinen Oberkörper in Sicherheit bringen konnte von den Beinen und mit einem furchtbaren Schrei verschwand er in den Wassermassen. <br> | |||
Genauso wenig Widerstand leistete der hölzerne Anbau des Tempelgebäudes in dem die wenigen verbliebenen Personen unter Holz und Wasser begraben den Fluss hinab gerissen wurden. <br> | |||
Die magische Wand hat dem ersten Ansturm des Wassers stand gehalten und durch die halb durchsichtige Oberfläche konnte man tief in die offengelegten Eingeweide des Darpat schauen. <br> Und obwohl viele der Menschenmengen damit beschäftigt waren sich nicht von den darüberschwappenden und seitlich um die Wand drängenden Wassermassen davon spülen zu lassen, schaute doch jeder gespannt auf die Wand. Denn mit seinen dunklen Eingeweiden gegen die magische Barriere gedrückt, kehrte der alte Darpat sein Innerstes nach Außen und was dort zu sehen war ließ allen das Blut in den Adern gefrieren. <br> | |||
Neben allerlei, um sich greifend wirkenden Algenarmen, verschwommenen Schatten und umspülten Schemen in der finsteren Tiefe schlugen immer wieder stark verweste und zumeist gut gerüstete Wasserleichen gegen die Wand. Die Haarfetzen an ihren Schädeln wehten wie gespenstische Banner in den Wellen, während ihre Augenlosen Höhlen die Anwesenden gespenstisch zu fixieren schienen. während ihnen Flußgetier auf daraus hervorkroch. <br> | |||
Weit über ein dutzend Körper zerschellten an der Barriere. <br> | |||
Dann schoss mit angsteinflößender Geschwindigkeit ein Pferdekadaver auf sie zu und der erfahrene Magier ahnte wohl schon was gleich passieren würde, als er die Arme vor dem Gesicht zusammenschlug. | |||
Und mit dem dumpfenekelerrgenden Einschlag des aufgedunsenen Tieres brach die magische Wand endgültig zusammen. | |||
Der Druck der Wassermassen warf alle Versammelten um und trieb sie einige Schritt flussabwärts. | |||
{{Briefspielindex | |||
|Titel=Die Flutwelle | |||
|Reihe=Schäumende Wasser | |||
|Teil= | |||
|Datum=02.05.1043/1 | |||
|Zeit=15:00 | |||
|Autor={{Briefspieler|Benutzer:Bega|Bega}}, {{Briefspieler|Benutzer:DreiHund|DreiHund}}, Flo S. | |||
|Logo=Symbol Efferd-Kirche.svg | |||
|Alternativreihen= | |||
|Postille= | |||
|Ausgabe= | |||
|Artikel= | |||
|Dichtung= | |||
|Barde= | |||
|Anderswo= | |||
|Zusammenfassung=Ein Fluss verschwindet | |||
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Aktuelle Version vom 1. August 2021, 11:02 Uhr
St. Liaiella, das Kloster der Ertrunkenen , Anfang Boron 1043 BF
Der junge Jovis war ein aufmerksamer Beobachter, immerhin ist er deshalb überhaupt erst hierhin geschickt worden, aber selbst ihm war es zuerst entgangen. Vermutlich hatte ihn das Geschrei des Hochgeweihten eine Weile abgelenkt. Jetzt hörte er es jedoch lauter als jede Alarmglocke.
Das Schweigen des Flusses.
Er quetschte sich an einigen Leuten vorbei zur zum Fluss offenen Seite des Anbaus und konnte es kaum fassen. Der eigentlich schiffbare Darpat war nur noch ein Rinnsal. Von nassen Algen und Flussmuscheln bedeckte Steine waren wohl zum ersten Mal seit unzählbaren Jahren wieder von Luft umweht. Erinnert an uralte Zeiten auf den jungen Gipfeln des Raschtulswalls oder der Trollzacken.
Das zerbrochene Boot eines längst verstorbenen Fischers lag wieder auf Kiel und Fische die sich darin gerade noch in Sicherheit gewähnt hatten, sprangen jetzt panisch umher.
Obwohl er dieses einzigartige Schauspiel noch eine Weile länger beobachten wollte, riss sich Jorvis davon los.
Wahllos stupste er einen seiner Nachbarn an.
“Der Fluss ist weg.”, murmelte er noch in Gedanken.
Der Mann in edler Kleidung ignorierte den Hinweis des Jungen und starrte weiter gebannt in die Mitte des Raumes.
Jorvis hatte den Herrn Efferd in den letzten Monden kennengelernt. Wenn er eines ganz sicher wusste, dann, dass das da draußen alles andere als ein gutes Zeichen war. Er musste handeln. Jetzt.
Aus vollem Halse schrie der junge Tempeldiener:
“HÖRT IHR ES DENN NICHT? DER FLUSS IST WEG! DER FLUSS IST WEG!”
Nun hatte er die Aufmerksamkeit der Menge und die Ersten, die einen Blick aus der offenen Wand werfen konnten, schnappten nach Luft oder schickten ein Stoßgebet zum Launenhaften.
Efferdan dylli Turakis stand zusammen mit Ludrian von der Brücke trockenen Fußes mitten im Darpat.
Der beleibte Hochgeweihte hatte einen Flußkrebs aufgehoben und ließ ihn auf seiner Hand umherwandern.
Auch der Rest der Geweihtenschaft, wie auch ein Großteil der restlichen Anwesenden des Konvents befanden sich mittlerweile außerhalb des kleinen Klostergebäudes am Ufer des Darpat und diskutierten aufgeregt.
Yanda von Gerben schaute wehmütig zu ihrem Flaggschiff, der Admiral Dozman, die lautlos stöhnend auf einigen großen Flussfelsen lag. Bedrohlich bohrten sie sich in ihr hölzernes Fleisch.
Bis die entfernten Alarmglocken aus Gaulsfurt ertönten und das Rauschen der redenden Menge genauso zu einem Tosen anschwoll wie das Grollen der Wassermassen, die in einer Flutwelle den Darpat herunter wälzten.
Es wären nurnoch einige Augenblicke bis sie die Konventgesellschaft erreichen würde. Jeder der Todgeweihten wusste, dass davonlaufen keinen Schutz vor dieser gewaltigen Welle bieten würde und doch übernahmen bei vielen die Reflexe die Konrtolle. So auch bei den beiden Geweihten mitten im Fluss, die sich so schnell es ihnen möglich war durch den sumpfigen unebenen Boden zum Ufer kämpften.
Der Magier des Ordo defensoris lecturia Ab'bedúdja'ne Yuma Embolo wandte sich als einziger den heranwälzenden Wassermassen zu und rief mit entschlossener Stimme dem Tosen entgegen:
"Bleibt alle dicht bei mir!"
Dann verschränkte er die Arme vor dem Gesicht, die Handflächen nach außen gewendet.
Eine dichte Menschentraube bildete sich schnell um den Magier. Währenddessen kämpften sich Efferdan und Ludrian in quälend langsamem Tempo weiter zu der Menschentraube ohne zu wissen was genau sie dort eigentlich suchten.
Die Flutwelle erreichte jetzt den Bug der Admiral Dozmann und schleuderte sie mit einem grässlichen Krachen gegen die Kaimauer.
Es wären nur noch Augenblicke, bis das gleiche auch mit den Menschen am Ufer passieren wird.
Die turmhohen Wassermassen schoben einen Sturmwind vor sich her. Die Haare faltterten im Wind und viele kniffen die Augen zu um ihr letztes Stoßgebet zu sprechen.
"PARIES ARCANUS EXORIATUR"
Dann stoppte der Windzug plötzlich und eine funkelnde Wand tat sich vor der kauernden Masse auf.
Ludrian drückte sich in selbstsüchtiger Todesangst mit einem Hechtsprung vom Hochgeweihten neben ihm ab und erreichte die rettende Menschenmenge so gerade noch rechtzeitig.
Dann krachten die Wassermassen mit einem ohrenbetäubenden Knall gegen die magische Barriere und rissen den Hochgeweihten der nurnoch seinen Oberkörper in Sicherheit bringen konnte von den Beinen und mit einem furchtbaren Schrei verschwand er in den Wassermassen.
Genauso wenig Widerstand leistete der hölzerne Anbau des Tempelgebäudes in dem die wenigen verbliebenen Personen unter Holz und Wasser begraben den Fluss hinab gerissen wurden.
Die magische Wand hat dem ersten Ansturm des Wassers stand gehalten und durch die halb durchsichtige Oberfläche konnte man tief in die offengelegten Eingeweide des Darpat schauen.
Und obwohl viele der Menschenmengen damit beschäftigt waren sich nicht von den darüberschwappenden und seitlich um die Wand drängenden Wassermassen davon spülen zu lassen, schaute doch jeder gespannt auf die Wand. Denn mit seinen dunklen Eingeweiden gegen die magische Barriere gedrückt, kehrte der alte Darpat sein Innerstes nach Außen und was dort zu sehen war ließ allen das Blut in den Adern gefrieren.
Neben allerlei, um sich greifend wirkenden Algenarmen, verschwommenen Schatten und umspülten Schemen in der finsteren Tiefe schlugen immer wieder stark verweste und zumeist gut gerüstete Wasserleichen gegen die Wand. Die Haarfetzen an ihren Schädeln wehten wie gespenstische Banner in den Wellen, während ihre Augenlosen Höhlen die Anwesenden gespenstisch zu fixieren schienen. während ihnen Flußgetier auf daraus hervorkroch.
Weit über ein dutzend Körper zerschellten an der Barriere.
Dann schoss mit angsteinflößender Geschwindigkeit ein Pferdekadaver auf sie zu und der erfahrene Magier ahnte wohl schon was gleich passieren würde, als er die Arme vor dem Gesicht zusammenschlug.
Und mit dem dumpfenekelerrgenden Einschlag des aufgedunsenen Tieres brach die magische Wand endgültig zusammen.
Der Druck der Wassermassen warf alle Versammelten um und trieb sie einige Schritt flussabwärts.