Geschichten:Sonnenstand – Zwei alte Freunde: Unterschied zwischen den Versionen

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„Nimm Platz, alter Freund und lass uns die Gaben des Götterfürsten ehren.“ Mit diesen Worten deutete der Eslamsgrunder Hofkaplan auf die Küchlein, Törtchen und anderes Zuckerwerk auf der üppig gedeckten Tafel.
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„Nun, vielleicht nicht Herr Praios persönlich, so würde diese Licht doch von mir in dem jungen Siegeshart entzündet. Sprunghaft war er in seiner Jugend und ohne Eifer. Ich habe ihn auf den Pfad des Götterfürsten geleitet.“
„Welch göttergefällige Tat, das wohl.“ Gutfried prostete seinem Gegenüber mit einem goldenen Weinpokal zu.
„Doch, ich will nicht verhehlen, sein Eifer hat meine Erwartungen übertroffen. Die Geister, die ich rief, sind nun nicht mehr unter meiner Kontrolle, wie mir dämmert. Habe ich seine Hinwendung zu den Bannstrahlern mit ganzer Kraft gefördert, so scheint der Graf seit seiner Vermählung weit größeren Eifer zu zeigen Praios Willen zu folgen.“
„Das kann das Schlechteste nicht sein, guter Freund.“ Der Waldsteiner Hofkaplan verschlang mit Genuss ein Törtchen mit Punipan und Sahnehäubchen.
„Wir sind beide Männer der traditionellen Lehre des Götterfürsten. Die weltliche Macht unserer Kirche ist uns ebenso ein Anliegen wie das Seelenheil der Gläubigen. Doch gibt es Strömungen, die ihren Glauben weit radikaler auslegen als wir das tun. Ich diene dem Grafen als Ohr des Götterfürsten und ich bekenne, der Glaube des Grafen hat sich von dem unsrigen entfernt. Er ist mehr und mehr von Dere abgewandt. Das kann nicht unser Ziel sein.“
„Wie gedenkst du den Grafen wieder auf den Pfad der traditionellen Lehre zu bringen?“ Das Schmatzen des Prälaten aus Waldstein war unüberhörbar.
„Ich weiß nicht, ob ich die Geister die ich rief zu bändigen im Stande bin.“
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|Titel=Zwei alte Freunde
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Aktuelle Version vom 14. März 2022, 11:41 Uhr

Eslamsgrunder Grafenhof, 1036 BF:

Schwerfällig watschelte der übergewichtige und gichtige Hofkaplan Niteo von Illgeney im Grund auf die reich gedeckte Tafel in seinem Gemach auf Burg Reinherz zu. An seiner Seite sein weitaus älterer, aber ungleich agilere Amtsbruder aus Waldstein, Hofkaplan Gutfried von Weißenstein. Beide Prätoren der Kirche des Götterfürsten kannten sich schon seit vielen Götterläufen und waren, trotz der großen räumlichen Distanz, in theologischen Fragen stets nah beieinander und durch einen regelmäßigen Briefwechsel eng verbunden. Der Duft von erlesenen kulinarischen Kostbarkeiten stieg in die Nasen der älteren Herren und war auch optisch ein Fest für ihre alten Augen.

„Nimm Platz, alter Freund und lass uns die Gaben des Götterfürsten ehren.“ Mit diesen Worten deutete der Eslamsgrunder Hofkaplan auf die Küchlein, Törtchen und anderes Zuckerwerk auf der üppig gedeckten Tafel.

„Hab Dank, mein guter Niteo, welch ein Augenschmaus.“ Der Waldsteiner Hofkaplan schürzte die Lippen voller Verzückung. “Wie gut du es doch hier im praiosfürchtigen Eslamsgrund hast. Ein jeder kennt seinen Platz und auch der noch so niedere Knecht hadert nicht mit seinem Schicksal sondern nimmt es mit Praiosglauben an. Wahrlich, der Götterfürst muss die Eslamsgrunder besonders lieben.“

„Eine stetig gewachsene Liebe, mein Guter, denn diese Lande wurden bekanntermaßen einst heimgesucht von den Schrecken der Magierkriege. Furcht ist eine Konstante die Praios Feste nicht ins Wanken bringt, sondern sie weiter stärkt. Erinnere die Niederen an ihre Furcht und sie werden folgen. Aber verzage nicht, mein Bruder, der Tempel des Götterfürsten in deiner Heimat Weißenstein ist wohl eines der gleißensten Lichter zu Ehren unseres Herrn im nördlichen Garetien.“

„Das wohl, doch muss ich mein Haupt vor einer Elfengräfin beugen, gar unnatürlich und wider Praios Willen, daran gibt es nichts zu deuten. Du hingegen, blickst zu einem Grafen empor, der dem Volk als Lichtgestalt zum Vorbild dient, dem Retter von Beilunk und gleißenden Kämpfer Praios'. In ihm brennt das Licht, als wäre er vom Götterfürsten höchst persönlich entsannt um die armen Seelen zu erretten. Solch ein Graf, der dem Willen unserer Kirche folgt, bräuchten wir auch in Waldstein.“

„Nun, vielleicht nicht Herr Praios persönlich, so würde diese Licht doch von mir in dem jungen Siegeshart entzündet. Sprunghaft war er in seiner Jugend und ohne Eifer. Ich habe ihn auf den Pfad des Götterfürsten geleitet.“

„Welch göttergefällige Tat, das wohl.“ Gutfried prostete seinem Gegenüber mit einem goldenen Weinpokal zu.

„Doch, ich will nicht verhehlen, sein Eifer hat meine Erwartungen übertroffen. Die Geister, die ich rief, sind nun nicht mehr unter meiner Kontrolle, wie mir dämmert. Habe ich seine Hinwendung zu den Bannstrahlern mit ganzer Kraft gefördert, so scheint der Graf seit seiner Vermählung weit größeren Eifer zu zeigen Praios Willen zu folgen.“

„Das kann das Schlechteste nicht sein, guter Freund.“ Der Waldsteiner Hofkaplan verschlang mit Genuss ein Törtchen mit Punipan und Sahnehäubchen.

„Wir sind beide Männer der traditionellen Lehre des Götterfürsten. Die weltliche Macht unserer Kirche ist uns ebenso ein Anliegen wie das Seelenheil der Gläubigen. Doch gibt es Strömungen, die ihren Glauben weit radikaler auslegen als wir das tun. Ich diene dem Grafen als Ohr des Götterfürsten und ich bekenne, der Glaube des Grafen hat sich von dem unsrigen entfernt. Er ist mehr und mehr von Dere abgewandt. Das kann nicht unser Ziel sein.“

„Wie gedenkst du den Grafen wieder auf den Pfad der traditionellen Lehre zu bringen?“ Das Schmatzen des Prälaten aus Waldstein war unüberhörbar.

„Ich weiß nicht, ob ich die Geister die ich rief zu bändigen im Stande bin.“




 Wappen Mittelreich.svg  Wappen Koenigreich Garetien.svg  
 Wappen Grafschaft Eslamsgrund.svg
  Wappen Graeflich Eslamsgrund.svg   Wappen Graeflich Baladinstein.svg  
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 Hof.svg
  
Pra 1036 BF
Zwei alte Freunde


Kapitel 1

Ein Licht erlischt
Autor: Bega