Geschichten:Jäger und Beute - Die Jagd beginnt: Unterschied zwischen den Versionen
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[[Hauptdarsteller ist::Perricum:Judovid Ackermann|Judovid Ackermann]] verabschiedete sich mit einem Kuss von seiner Frau und gab jedes seiner drei Kindern eine Umarmung. Sie würden sich erst wieder am morgigen Tag sehen, denn es zog den Vater hinaus in den Wald. Die Ernte war dieses Jahr zwar reichlich gewesen, doch es schadete nicht die Vorräte hin und wieder mit etwas Wild aufzubessern.<br> | |||
Eigentlich war er Holzfäller, wie die meisten hier im Dorf, doch war ihm das Handwerk des Fallenstellers, welches ihm einst sein Vater beigebracht hatte, nicht fremd. In einigen Götterläufen würde er diese Kunst auch seiner ältesten Tochter beibringen, doch bis es soweit war sollte sie die wärmende Hütte im Winter genießen dürfen. Den eisige Hauch Firuns würde sie schon früh genug hassen lernen. | |||
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Judovid lief immer tiefer in den Wald, der Schnee war hier oben noch reichlich vorhanden und es würde sicherlich nicht allzu leicht werden mit den Fallen etwas zu fangen, doch ein kluger Jäger wusste, dass Geduld eine Tugend war. Das unterschied einen erfolgreichen von einem weniger erfolgreichen Jäger, da war sich der Holzfäller sicher. Er blieb kurz stehen und blickte sich um, suchte nach Spuren im Schnee, an der Rinde der Bäume. Nach kurzer Zeit nickte er zufrieden und legte die ersten Drahtfallen aus.<br> | |||
Dann ging er weiter, es musste noch ein Lager für die Nacht gefunden werden. Etwas Geschütztes, weiter genug weg von den Fallen, um seine mögliche Beute nicht zu verscheuchen. Jedoch auch nicht zu weit weg, um die Fallen nicht wiederzufinden. | |||
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Das kleine Feuer brannte tapfer vor sich hin und spendete sowohl Licht als auch etwas Wärme. Judovid blickte stumm hinauf zu den Sternen, der Himmel war klar, keine Wolke verdeckte seine Sicht und so konnte er tatsächlich ungestört die Bilder am Firmament bewundern. Wie kleine Edelsteine funkelten sie in weiter Ferne. Einerseits freute er sich über die schönen Bilder über ihm, andererseits versicherte ihm dieser Blick, dass die Nacht eisig werden würde.<br> | |||
Die Holzscheite knackten als das Feuer sie langsam verzehrte und auch der Wald war nicht still. Hier und da vernahm er das Rufen eines Waldvogels oder das Herunterrutschen von Schnee, wenn die Äste eines Baums ihn nicht länger halten konnten. Doch plötzlich verstummten die Geräusche der Natur. Misstrauisch blickte Judovid auf und starrte in den Wald hinein, da war etwas, etwas was er nicht kannte und was ihm Unbehagen bereitete. Er wollte nach seinem Messer greifen, schüttelte dann den Kopf und zog einen langen brennenden Stock aus dem Feuer. Ein großes Tier würde eher vom Feuer vertrieben werden als von einem mickrigen Messer. Mit grimmiger Miene und bewaffnet mit seinem brennenden Stock ging er langsam und vorsichtig vom Feuer weg, in den Wald hinein. Erst jetzt bemerkte er, wie Nebel zwischen den Bäumen aufgezogen war. | |||
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|Titel=Die Jagd beginnt | |Titel=Die Jagd beginnt |
Aktuelle Version vom 28. März 2022, 11:35 Uhr
Dorf Waldhain, Baronie Zackenberg, Anfang Tsa 1045 BF
Judovid Ackermann verabschiedete sich mit einem Kuss von seiner Frau und gab jedes seiner drei Kindern eine Umarmung. Sie würden sich erst wieder am morgigen Tag sehen, denn es zog den Vater hinaus in den Wald. Die Ernte war dieses Jahr zwar reichlich gewesen, doch es schadete nicht die Vorräte hin und wieder mit etwas Wild aufzubessern.
Eigentlich war er Holzfäller, wie die meisten hier im Dorf, doch war ihm das Handwerk des Fallenstellers, welches ihm einst sein Vater beigebracht hatte, nicht fremd. In einigen Götterläufen würde er diese Kunst auch seiner ältesten Tochter beibringen, doch bis es soweit war sollte sie die wärmende Hütte im Winter genießen dürfen. Den eisige Hauch Firuns würde sie schon früh genug hassen lernen.
Judovid lief immer tiefer in den Wald, der Schnee war hier oben noch reichlich vorhanden und es würde sicherlich nicht allzu leicht werden mit den Fallen etwas zu fangen, doch ein kluger Jäger wusste, dass Geduld eine Tugend war. Das unterschied einen erfolgreichen von einem weniger erfolgreichen Jäger, da war sich der Holzfäller sicher. Er blieb kurz stehen und blickte sich um, suchte nach Spuren im Schnee, an der Rinde der Bäume. Nach kurzer Zeit nickte er zufrieden und legte die ersten Drahtfallen aus.
Dann ging er weiter, es musste noch ein Lager für die Nacht gefunden werden. Etwas Geschütztes, weiter genug weg von den Fallen, um seine mögliche Beute nicht zu verscheuchen. Jedoch auch nicht zu weit weg, um die Fallen nicht wiederzufinden.
Das kleine Feuer brannte tapfer vor sich hin und spendete sowohl Licht als auch etwas Wärme. Judovid blickte stumm hinauf zu den Sternen, der Himmel war klar, keine Wolke verdeckte seine Sicht und so konnte er tatsächlich ungestört die Bilder am Firmament bewundern. Wie kleine Edelsteine funkelten sie in weiter Ferne. Einerseits freute er sich über die schönen Bilder über ihm, andererseits versicherte ihm dieser Blick, dass die Nacht eisig werden würde.
Die Holzscheite knackten als das Feuer sie langsam verzehrte und auch der Wald war nicht still. Hier und da vernahm er das Rufen eines Waldvogels oder das Herunterrutschen von Schnee, wenn die Äste eines Baums ihn nicht länger halten konnten. Doch plötzlich verstummten die Geräusche der Natur. Misstrauisch blickte Judovid auf und starrte in den Wald hinein, da war etwas, etwas was er nicht kannte und was ihm Unbehagen bereitete. Er wollte nach seinem Messer greifen, schüttelte dann den Kopf und zog einen langen brennenden Stock aus dem Feuer. Ein großes Tier würde eher vom Feuer vertrieben werden als von einem mickrigen Messer. Mit grimmiger Miene und bewaffnet mit seinem brennenden Stock ging er langsam und vorsichtig vom Feuer weg, in den Wald hinein. Erst jetzt bemerkte er, wie Nebel zwischen den Bäumen aufgezogen war.