Geschichten:Des Greifen Tatzen - Das Versprechen: Unterschied zwischen den Versionen
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„Die [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Freybertha von Hartweil|Junkerin zu Hausen]] verlangt um Einlass!“, rief der grimmig dreinblickende Waffenknecht und baute sich vor der Palisade bedrohlich auf. Die Gardistinnen auf dem Wehrgang blickten belustigt zu der Gruppe aus zehn Leuten herab, von denen lediglich die Junkerin beritten war. „Haben Ihre Wohlgeboren eine Unterredung mit jemandem, oder wollen Ihre Wohlgeboren auf die andere Seite der Natter?“, rief ein Weibel mit fast schon beißendem Spott herunter. | |||
Der Waffenknecht knirschte mit den Zähnen, „Ihre Wohlgeboren die Junkerin zu Hausen verlangt den Herrn [[Hauptdarsteller ist::Perricum:Bärfried von Hardenstatt|Reichsvogt]] zu sprechen! Öffnet das Tor und führt uns zu ihm!“. Der Waffenknecht stieß kleine Dampfwolken beim Sprechen aus und wirkte auch sonst reichlich durchfroren. Was hätte er dafür gegeben, jetzt an einem Feuer zu stehen oder in einer warmen Stube zu sitzen. „Na, dann wollen wir doch mal schauen, ob seine Wohlgeboren, der Herr Reichsvogt Zeit für die Junkerin zu Hausen hat!“, rief dieselbe Weibel zurück und schickte einen Gardisten los. | |||
Nach einiger Zeit kam er wieder, nickte seinem Weibel zu, welche sich wiederum an die immer noch vor dem Tor stehende Gruppe wandte. „Der Herr Reichsvogt hat sich bereiterklärt Ihre Wohlgeboren, die Junkerin zu Hausen zu empfangen! Sie darf eintreten, der Rest ihrer Begleitung muss jedoch draußen bleiben!“. Es ging ein Raunen durch die Gruppe und der Waffenknecht wechselte leise Worte mit der Junkerin. | |||
„Die Junkerin besteht darauf, dass sie von ihrer Bedeckung begle…“, weiter kam der Mann nicht, denn die Weibel auf der Palisade schnitt, mit einem überheblichen Tonfall, ihm das Wort unwirsch ab. „Die Junkerin hat keinen Grund sich zu fürchten! Der Herr Reichsvogt gibt Ihr sein persönliches Wort, dass sie freies Geleit erhält. Waffenvolk der Grafschaften werden wir jedoch nicht dulden! Entweder tritt sie allein ein oder gar nicht!“. | |||
Es wurden abermals leise Worte zwischen der Junkerin und ihrem Sprecher getauscht, doch schließlich ritt die Junkerin allein durch das geöffnete Tor und wurde zum Reichsvogt geführt. | |||
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Bärfried von Hardenstatt hatte sich äußerlich, seitdem er mit dem Heer nach Garetien gekommen war, sehr verändert. Trug er sein Haupthaar zuvor immer fein säuberlich geschnitten, gebürstet und den Bart glattrasiert, hatte er nun schulterlanges Haar, welches er teilweise zu einem Pferdeschwanz gebunden hatte und einen Dreitagebart, der ihm ein etwas verruchteres Aussehen gab. Sein Blick war härter geworden. Er saß in einem bequemen Stuhl hinter einem rustikalen Tisch. | |||
„Also? Was habt Ihr zu diesem Vorfall zu sagen? Ein ganzer Hof wurde dem Feuer überantwortet und drum herum wurden Bauern aufgeknüpft! Es wurden kaiserliche Truppen dabei beobachtet, wie sie diese Bauern hinrichteten und '''IHR''' wart ebenfalls vor Ort! Das Ganze ereignete sich auf '''MEINEM''' Land! Nicht auf der Reichsstraße und nicht in einer kaiserlichen oder königlichen Domäne!“. Freybertha von Hartweil war sichtlich aufgebracht und schleuderte die Worte nur so Richtung Bärfried. | |||
Dieser blieb stoisch sitzen und ließ sich einige Momente Zeit, ehe er ihr antwortete. „Diese Bauern wagten es, den kaiserlichen Train, der sich von Oberkreuth zu uns bewegte, auf der Reichsstraße anzugreifen. Nur dank dem schnellen Eingreifen meiner Reiterinnen konnte verhindert werden, dass dieses Pack mit seinem Ansinnen Erfolg hatte. Als klar war, dass sie nicht siegen konnten, zogen sie sich in diesen Hof zurück. Bei dem Versuch die Bauern festzunehmen, entstand ein Feuer, welches nicht gelöscht werden konnte“. Der Einäugige goss sich etwas dampfenden Kräuterabsud ein und nippte vorsichtig daran. | |||
„Wer immer kaiserliche oder königliche Güter angreift, ist ein ''Feind'' der Krone. Als solcher hat er sich keine Hoffnung auf ein langes und friedliches Leben zu machen. Meine Aufgabe ist es, die Querung der kaiserlichen Truppen über die Natter sicherzustellen. Wenn ich dafür aufständische Bauern niederstrecken muss, weil der ansässige Adel es nicht ''schafft'' für sichere Wege zu sorgen, dann ist dem so“. Mit einem Blitzen in seinem Auge fügte er noch hinzu, „die Güter und Burgen der [[Briefspieltext mit::Rohaja von Gareth|Kaiserin]] sind tabu und ich bin bereit mit allen Mitteln dieses Tabu durchzusetzen und solltet Ihr Euch weiter so aufspielen, werde ich mal genauer nachsehen lassen, ob diese Renegaten nicht doch tiefergehende Verwurzelungen in eurem Junkertum haben!“ | |||
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|Titel=Das Versprechen | |Titel=Das Versprechen |
Aktuelle Version vom 7. Juli 2022, 07:35 Uhr
Südlager, Kaiserlich Neue Rabenbrücke Ende Hesinde 1044 BF
„Die Junkerin zu Hausen verlangt um Einlass!“, rief der grimmig dreinblickende Waffenknecht und baute sich vor der Palisade bedrohlich auf. Die Gardistinnen auf dem Wehrgang blickten belustigt zu der Gruppe aus zehn Leuten herab, von denen lediglich die Junkerin beritten war. „Haben Ihre Wohlgeboren eine Unterredung mit jemandem, oder wollen Ihre Wohlgeboren auf die andere Seite der Natter?“, rief ein Weibel mit fast schon beißendem Spott herunter.
Der Waffenknecht knirschte mit den Zähnen, „Ihre Wohlgeboren die Junkerin zu Hausen verlangt den Herrn Reichsvogt zu sprechen! Öffnet das Tor und führt uns zu ihm!“. Der Waffenknecht stieß kleine Dampfwolken beim Sprechen aus und wirkte auch sonst reichlich durchfroren. Was hätte er dafür gegeben, jetzt an einem Feuer zu stehen oder in einer warmen Stube zu sitzen. „Na, dann wollen wir doch mal schauen, ob seine Wohlgeboren, der Herr Reichsvogt Zeit für die Junkerin zu Hausen hat!“, rief dieselbe Weibel zurück und schickte einen Gardisten los.
Nach einiger Zeit kam er wieder, nickte seinem Weibel zu, welche sich wiederum an die immer noch vor dem Tor stehende Gruppe wandte. „Der Herr Reichsvogt hat sich bereiterklärt Ihre Wohlgeboren, die Junkerin zu Hausen zu empfangen! Sie darf eintreten, der Rest ihrer Begleitung muss jedoch draußen bleiben!“. Es ging ein Raunen durch die Gruppe und der Waffenknecht wechselte leise Worte mit der Junkerin.
„Die Junkerin besteht darauf, dass sie von ihrer Bedeckung begle…“, weiter kam der Mann nicht, denn die Weibel auf der Palisade schnitt, mit einem überheblichen Tonfall, ihm das Wort unwirsch ab. „Die Junkerin hat keinen Grund sich zu fürchten! Der Herr Reichsvogt gibt Ihr sein persönliches Wort, dass sie freies Geleit erhält. Waffenvolk der Grafschaften werden wir jedoch nicht dulden! Entweder tritt sie allein ein oder gar nicht!“.
Es wurden abermals leise Worte zwischen der Junkerin und ihrem Sprecher getauscht, doch schließlich ritt die Junkerin allein durch das geöffnete Tor und wurde zum Reichsvogt geführt.
Bärfried von Hardenstatt hatte sich äußerlich, seitdem er mit dem Heer nach Garetien gekommen war, sehr verändert. Trug er sein Haupthaar zuvor immer fein säuberlich geschnitten, gebürstet und den Bart glattrasiert, hatte er nun schulterlanges Haar, welches er teilweise zu einem Pferdeschwanz gebunden hatte und einen Dreitagebart, der ihm ein etwas verruchteres Aussehen gab. Sein Blick war härter geworden. Er saß in einem bequemen Stuhl hinter einem rustikalen Tisch.
„Also? Was habt Ihr zu diesem Vorfall zu sagen? Ein ganzer Hof wurde dem Feuer überantwortet und drum herum wurden Bauern aufgeknüpft! Es wurden kaiserliche Truppen dabei beobachtet, wie sie diese Bauern hinrichteten und IHR wart ebenfalls vor Ort! Das Ganze ereignete sich auf MEINEM Land! Nicht auf der Reichsstraße und nicht in einer kaiserlichen oder königlichen Domäne!“. Freybertha von Hartweil war sichtlich aufgebracht und schleuderte die Worte nur so Richtung Bärfried.
Dieser blieb stoisch sitzen und ließ sich einige Momente Zeit, ehe er ihr antwortete. „Diese Bauern wagten es, den kaiserlichen Train, der sich von Oberkreuth zu uns bewegte, auf der Reichsstraße anzugreifen. Nur dank dem schnellen Eingreifen meiner Reiterinnen konnte verhindert werden, dass dieses Pack mit seinem Ansinnen Erfolg hatte. Als klar war, dass sie nicht siegen konnten, zogen sie sich in diesen Hof zurück. Bei dem Versuch die Bauern festzunehmen, entstand ein Feuer, welches nicht gelöscht werden konnte“. Der Einäugige goss sich etwas dampfenden Kräuterabsud ein und nippte vorsichtig daran.
„Wer immer kaiserliche oder königliche Güter angreift, ist ein Feind der Krone. Als solcher hat er sich keine Hoffnung auf ein langes und friedliches Leben zu machen. Meine Aufgabe ist es, die Querung der kaiserlichen Truppen über die Natter sicherzustellen. Wenn ich dafür aufständische Bauern niederstrecken muss, weil der ansässige Adel es nicht schafft für sichere Wege zu sorgen, dann ist dem so“. Mit einem Blitzen in seinem Auge fügte er noch hinzu, „die Güter und Burgen der Kaiserin sind tabu und ich bin bereit mit allen Mitteln dieses Tabu durchzusetzen und solltet Ihr Euch weiter so aufspielen, werde ich mal genauer nachsehen lassen, ob diese Renegaten nicht doch tiefergehende Verwurzelungen in eurem Junkertum haben!“
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