Geschichten:Elfenblut - Hochmut kommt vor dem Fall: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Irgendwo in [[Handlungsort ist::Garetien:Königreich Garetien|Garetien]], 30. Boron, 1042 BF:'''
[[Hauptdarsteller ist::Garetien:Lysandriel von Quellgrund|Lysandriel von Quellgrund]] befand sich zu diesem Zeitpunkt schon eine ganze Weile auf Ritterfahrt, es gab gute und weniger gute Momente, doch nichts hatte ihn wirklich aufhalten können, er war nach wie vor dabei zu lernen, seine Schwertherrin [[Briefspieltext mit::Garetien:Ortrud von Albensteyn|Ortrud von Albensteyn]] hatte ihn immer wieder ermahnt, dass das Lernen ein Leben lang anhalten sollte, was er sich bisher zu Herzen genommen hatte.
Er hatte sich natürlich dem ein oder anderen ehrenhaften Zweikämpfen gestellt, den ersten gewann er, doch schon den zweiten Kampf, gegen einen schon etwas in die Jahre gekommenen, bärtigen Ritter, ging er wohl etwas zu lässig an, Lysandriel sollte es bereuen! Nachdem man sich auf einem Waldweg zufällig über den Weg geritten war, wollte keiner für den anderen weichen, es folgten recht derbe Frotzeleien und angemessene Beleidigungen, schliesslich schritt man zur Tat. Nach kurzem Gefecht und einer überaus listenreichen Finte des älteren Ritters, fand sich ein übertölpelter Lysandriel von Quellgrund, mit überraschtem Gesichtsausdruck und einer Schwertspitze an seiner Kehle, auf dem Rücken liegend wieder. Mehr als ein überraschtes "Oh!" brachte er in diesem Moment nicht zustande, die Arme ausgebreitet auf dem Boden. Der Kampf hatte sich wahrhaftig äußerst kurz gestaltet. Der ältere Ritter, mit den ergrauten Schläfen, schaute Lysandriel mit dem selbstsicheren Grinsen  des Gewinners an, gleichzeitig beförderte er dessen Langschwert mit einem kurzen Tritt außer Reichweite, unerreichbar für Lysandriel. Der Ritter tat dies, ohne dabei seinen Blick von dem Viertelelf zu nehmen "Na, wen haben wir denn hier?, sprach er mit deutlich absichtlich verstellter, langsamer Stimme, zu dem am Boden Liegenden. "Ich habe Euch allzu einfach auf 's Kreuz legen können, was seid Ihr, junger Freund? Ein Bauerntölpel?". Dann hielt er inne und starrte Lysandriel für einen Augenblick prüfend an. Dieser wiederum nahm die Gelegenheit beim Schopf: "Könnt Ihr das da wegnehmen, wenn 's Euch genehm ist... Hoher Herr?", dabei nickte er irgendwie sonderbar in Richtung des Langschwerts, dessen Spitze sich immer noch bedrohlich nah an seiner Kehle befand. Mit leicht verunsichertem Blick erwiderte der junge Ritter dann den Blick des fremden Mannes, der in einer Kettenrüstung steckte. Plötzlich, mit einer schnellen Bewegung seines Schwertarms, nahm der siegreiche Ritter die Klinge von Lysandriel, seine linke Hand streckte er dem Verlierer entgegen: "So steht schon auf, Ihr wollt mir aber jetzt nicht noch einmal an 's Leder, oder?", lächelte er, Lysandriel hatte, mittlerweile recht verblüfft, die Hand ergriffen, und wurde von einem überraschend starken Arm auf die Füße gebracht. "Ihr habt ehrenhaft gekämpft ... und verloren, ich könnte Euch Waffen und Ross abnehmen!", der Schalk saß ihm, dem älteren Ritter, mit einem Mal nur allzu deutlich im Nacken. "Aber Ihr scheint ein höflicher Kerl zu sein! Und mutig obendrein! Da will ich mal auf mein Recht verzichten und Euch Euren Besitz lassen!" Während er diese Worte wählte, war er zu seinem Schlachtenross gegangen, seine Klinge verschwand in der Scheide. Irgendwie von dem Fremden beeindruckt, ließ Lysandriel den Hohen Herrn reden, ohne dass er sich einmischte.
Der Ritter fuhr mit freundlicher Stimme fort, dabei schwang er sich auf sein Pferd: "Denkt dran, nicht jeder ist so gut gelaunt, wie ich es heute an diesem schönen Tage bin! Und wenn ich Euer Ross so betrachte, ist 's vielleicht ein Fehler, Ihr versteht sicher, oder! Ein anderer hätte es Euch vielleicht nicht gelassen!" , grinste er. "Und achtet in Zukunft auf Eure Beinarbeit ... und kämpft nicht so lässig,  ... ungestüm und selbstgefällig, ich konnte Euch lesen wie ein Buch, vertraut mir, ich mein 's nur gut!" Lysandriel, immer noch überrascht, antwortete sofort: "Nun, Joher Herr, das will ichtun! Und habt Dank für die Lektion! Aber wollt Ihr mir nicht Euren Namen nennen?", worauf der Ritter breit grinste, "Und Ihr mir dann eines Tages, wenn ich alt, völlig grau und klapprig bin, hinterherkommt, um die Scharte auszuwetzen? Bei meiner Treu, das lasse ich mal schön sein! Und nun gehabt Euch wohl, ich habe Dinge zu erledigen!" Kaum hatte er diesen Satz gesprochen, war er auch schon losgeritten. Lysandriel schaute seinem gnädigen Bezwinger noch einige Augenblicke hinterher, dann klopfte er sich den Staub und Pflanzenteile von Kette und Lederkluft, er hob sein Langschwert auf und bestieg seinen Hengst Vitus. Später sollte ihm gewahr werden, dass er sich nicht einmal das Wappen des Fremden gemerkt hatte. Der junge Quellgrund zog mit gemischten Gefühlen weiter, auf der einen Seite war er schon verärgert, verloren zu haben, auf der anderen Seite hatte er seinen Besitz behalten können, das wichtigste war jedoch: Die Lektion sollte ihre Wirkung nicht verfehlen, Lysandriel nahm sie sich zu Herzen, sie war gerade zur rechten Zeit gekommen!
Es gab natürlich viele, viele weitere Erlebnisse, jedweder Art, Feiern in verschiedensten Etablissements, Frauengeschichten und gelegentlich Prügeleien kamen auch vor, sicher, er traf jedoch auch auf Menschen, ohne sich mit ihnen zu betrinken, viele seiner Bekanntschaften erweiterten seinen Wissenshorizont, der eine mehr, der andere weniger. Doch irgendetwas begann sich irgendwann zu verändern, es begann damit, dass er sich an manchen Morgen nicht sonderlich ausgeschlafen fühlte, erst später wurde ihm bewusst, dass dies wohl ein immer wiederkehrender Traum verursachte. Als er dem gewahr wurde, beunruhigten ihn die nächtlichen Bilder anfangs eingermaßen, er konnte sich keinen Reim auf die verschwommenen, regelmäßig wiederkehrenden Träume machen. Noch machte sich der junge Viertelelf keine Gedanken, über einen möglichen Zusammenhang mit seinem elfischen Erbe, jedoch hielt er es für richtig, sich irgendwie auf die Träume einzulassen. Je mehr er dies tat, umso häufiger träumte er, je häufiger er träumte, umso klarer wurden die Bilder, er sah seine [[Briefspieltext mit::Garetien:Samaria von Quellgrund|Mutter]], seine Geschwister, seinen Großvater [[Briefspieltext mit::Garetien:Valtoron von Quellgrund|Valtoron]], sie schienen ihm etwas mitteilen zu wollen, doch er verstand nicht, sie schienen ihn zu rufen, er hörte jedoch kein Wort. Er verstand aber, dass es sich nicht einfach nur um einen normalen Traum handelte. Die traumhaften Bilder wurden ihm bewusst gesandt, die Visionen sollten ihn auf den Weg zu bringen. Doch was wollte man vom jungen Quellgrund? Der junge Ritter beschloss Rat bei seiner Mutter einzuholen, er beendete die Aventurie mit dem festen Willen, der Sache auf den Grund zu gehen. Auf den Quellgrund, sozusagen!
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Aktuelle Version vom 15. Mai 2022, 19:34 Uhr

Irgendwo in Garetien, 30. Boron, 1042 BF:

Lysandriel von Quellgrund befand sich zu diesem Zeitpunkt schon eine ganze Weile auf Ritterfahrt, es gab gute und weniger gute Momente, doch nichts hatte ihn wirklich aufhalten können, er war nach wie vor dabei zu lernen, seine Schwertherrin Ortrud von Albensteyn hatte ihn immer wieder ermahnt, dass das Lernen ein Leben lang anhalten sollte, was er sich bisher zu Herzen genommen hatte.

Er hatte sich natürlich dem ein oder anderen ehrenhaften Zweikämpfen gestellt, den ersten gewann er, doch schon den zweiten Kampf, gegen einen schon etwas in die Jahre gekommenen, bärtigen Ritter, ging er wohl etwas zu lässig an, Lysandriel sollte es bereuen! Nachdem man sich auf einem Waldweg zufällig über den Weg geritten war, wollte keiner für den anderen weichen, es folgten recht derbe Frotzeleien und angemessene Beleidigungen, schliesslich schritt man zur Tat. Nach kurzem Gefecht und einer überaus listenreichen Finte des älteren Ritters, fand sich ein übertölpelter Lysandriel von Quellgrund, mit überraschtem Gesichtsausdruck und einer Schwertspitze an seiner Kehle, auf dem Rücken liegend wieder. Mehr als ein überraschtes "Oh!" brachte er in diesem Moment nicht zustande, die Arme ausgebreitet auf dem Boden. Der Kampf hatte sich wahrhaftig äußerst kurz gestaltet. Der ältere Ritter, mit den ergrauten Schläfen, schaute Lysandriel mit dem selbstsicheren Grinsen des Gewinners an, gleichzeitig beförderte er dessen Langschwert mit einem kurzen Tritt außer Reichweite, unerreichbar für Lysandriel. Der Ritter tat dies, ohne dabei seinen Blick von dem Viertelelf zu nehmen "Na, wen haben wir denn hier?, sprach er mit deutlich absichtlich verstellter, langsamer Stimme, zu dem am Boden Liegenden. "Ich habe Euch allzu einfach auf 's Kreuz legen können, was seid Ihr, junger Freund? Ein Bauerntölpel?". Dann hielt er inne und starrte Lysandriel für einen Augenblick prüfend an. Dieser wiederum nahm die Gelegenheit beim Schopf: "Könnt Ihr das da wegnehmen, wenn 's Euch genehm ist... Hoher Herr?", dabei nickte er irgendwie sonderbar in Richtung des Langschwerts, dessen Spitze sich immer noch bedrohlich nah an seiner Kehle befand. Mit leicht verunsichertem Blick erwiderte der junge Ritter dann den Blick des fremden Mannes, der in einer Kettenrüstung steckte. Plötzlich, mit einer schnellen Bewegung seines Schwertarms, nahm der siegreiche Ritter die Klinge von Lysandriel, seine linke Hand streckte er dem Verlierer entgegen: "So steht schon auf, Ihr wollt mir aber jetzt nicht noch einmal an 's Leder, oder?", lächelte er, Lysandriel hatte, mittlerweile recht verblüfft, die Hand ergriffen, und wurde von einem überraschend starken Arm auf die Füße gebracht. "Ihr habt ehrenhaft gekämpft ... und verloren, ich könnte Euch Waffen und Ross abnehmen!", der Schalk saß ihm, dem älteren Ritter, mit einem Mal nur allzu deutlich im Nacken. "Aber Ihr scheint ein höflicher Kerl zu sein! Und mutig obendrein! Da will ich mal auf mein Recht verzichten und Euch Euren Besitz lassen!" Während er diese Worte wählte, war er zu seinem Schlachtenross gegangen, seine Klinge verschwand in der Scheide. Irgendwie von dem Fremden beeindruckt, ließ Lysandriel den Hohen Herrn reden, ohne dass er sich einmischte.

Der Ritter fuhr mit freundlicher Stimme fort, dabei schwang er sich auf sein Pferd: "Denkt dran, nicht jeder ist so gut gelaunt, wie ich es heute an diesem schönen Tage bin! Und wenn ich Euer Ross so betrachte, ist 's vielleicht ein Fehler, Ihr versteht sicher, oder! Ein anderer hätte es Euch vielleicht nicht gelassen!" , grinste er. "Und achtet in Zukunft auf Eure Beinarbeit ... und kämpft nicht so lässig, ... ungestüm und selbstgefällig, ich konnte Euch lesen wie ein Buch, vertraut mir, ich mein 's nur gut!" Lysandriel, immer noch überrascht, antwortete sofort: "Nun, Joher Herr, das will ichtun! Und habt Dank für die Lektion! Aber wollt Ihr mir nicht Euren Namen nennen?", worauf der Ritter breit grinste, "Und Ihr mir dann eines Tages, wenn ich alt, völlig grau und klapprig bin, hinterherkommt, um die Scharte auszuwetzen? Bei meiner Treu, das lasse ich mal schön sein! Und nun gehabt Euch wohl, ich habe Dinge zu erledigen!" Kaum hatte er diesen Satz gesprochen, war er auch schon losgeritten. Lysandriel schaute seinem gnädigen Bezwinger noch einige Augenblicke hinterher, dann klopfte er sich den Staub und Pflanzenteile von Kette und Lederkluft, er hob sein Langschwert auf und bestieg seinen Hengst Vitus. Später sollte ihm gewahr werden, dass er sich nicht einmal das Wappen des Fremden gemerkt hatte. Der junge Quellgrund zog mit gemischten Gefühlen weiter, auf der einen Seite war er schon verärgert, verloren zu haben, auf der anderen Seite hatte er seinen Besitz behalten können, das wichtigste war jedoch: Die Lektion sollte ihre Wirkung nicht verfehlen, Lysandriel nahm sie sich zu Herzen, sie war gerade zur rechten Zeit gekommen!

Es gab natürlich viele, viele weitere Erlebnisse, jedweder Art, Feiern in verschiedensten Etablissements, Frauengeschichten und gelegentlich Prügeleien kamen auch vor, sicher, er traf jedoch auch auf Menschen, ohne sich mit ihnen zu betrinken, viele seiner Bekanntschaften erweiterten seinen Wissenshorizont, der eine mehr, der andere weniger. Doch irgendetwas begann sich irgendwann zu verändern, es begann damit, dass er sich an manchen Morgen nicht sonderlich ausgeschlafen fühlte, erst später wurde ihm bewusst, dass dies wohl ein immer wiederkehrender Traum verursachte. Als er dem gewahr wurde, beunruhigten ihn die nächtlichen Bilder anfangs eingermaßen, er konnte sich keinen Reim auf die verschwommenen, regelmäßig wiederkehrenden Träume machen. Noch machte sich der junge Viertelelf keine Gedanken, über einen möglichen Zusammenhang mit seinem elfischen Erbe, jedoch hielt er es für richtig, sich irgendwie auf die Träume einzulassen. Je mehr er dies tat, umso häufiger träumte er, je häufiger er träumte, umso klarer wurden die Bilder, er sah seine Mutter, seine Geschwister, seinen Großvater Valtoron, sie schienen ihm etwas mitteilen zu wollen, doch er verstand nicht, sie schienen ihn zu rufen, er hörte jedoch kein Wort. Er verstand aber, dass es sich nicht einfach nur um einen normalen Traum handelte. Die traumhaften Bilder wurden ihm bewusst gesandt, die Visionen sollten ihn auf den Weg zu bringen. Doch was wollte man vom jungen Quellgrund? Der junge Ritter beschloss Rat bei seiner Mutter einzuholen, er beendete die Aventurie mit dem festen Willen, der Sache auf den Grund zu gehen. Auf den Quellgrund, sozusagen!


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30. Bor 1042 BF
Hochmut kommt vor dem Fall


Kapitel 1

Ankunftt auf Burg Silz
Autor: Buffi