Geschichten:Berndrich und Lechmin - Ein Name geflüstert: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Nachtwache hatte sich gerade zum Frühstück ins provisorische Refektorium aufgemacht und Schwester Pförtnerin wollte es sich gerade im engen Pförtnerhäuschen bequem machen, als es draußen am Tor auch schon klopfte. ‚Jetzt schon?’, schoss es ihr durch den Kopf. Sicher waren das wieder ein paar neue bemitleidenswerte Seelen, die um einen trockenen Schlafplatz im Saal und eine warme Suppe baten. Freilich war das eine der Kernaufgaben das Klosters unserer Lieben Frauen Travia zu Hutt und die Gemeinschaft mühte sich nach Kräften, aber die tobende Fehde samt den Folgen des großen Klosterbrandes im Herbst machten das Unterfangen, der Ärmsten mildtätig zu gedenken und all das Leid zu lindern, dass Tag für Tag unablässig an die Türe klopfte, zu einer schier unlösbaren Aufgabe. Seufzend lupfte sie ihren Habit, stieg über den wärmespendenden Kohlentopf, schlurfte leise grummelnd zum Tor und öffnete die Türklappe.
 
„Travia zum Gruße im Hause der Gütigen. Wir haben nicht viel, aber was wir haben teilen wir. Was also ist dein...äh...Euer Begehr?“, spulte die Laienschwester zuerst routiniert ihren üblichen Spruch ab, doch korrigierte sie sich sofort, als sie genauer hinsah. Der Mann, der vor der Pforte stand, erweckte  eigentlich nicht den Eindruck eines verhärmten Bettlers: Die schlammbespritzten und gespornten Stiefel sowie der verdreckte Mantel waren doch von guter Machart, die Fingerhandschuhe, der feste Filzhut über der gefütterten Bundhaube und nicht zuletzt sowohl der unter dem Mantel hervor blitzende Harnisch als auch Schwertknauf verrieten, dass der Mann über Geld verfügte und ein Herr sein musste. Die Kälte hatte den kräftigen Schnauzbart mit dem Reif seines gefrierenden Atems überzogen. Schultern und Haupt waren mit einer weißen Schicht frisch gefallenen Schnees bedeckt, fast so, als stünde er dort schon eine ganze Weile, bevor er angeklopft hatte.
 
„Seid bedankt...“, antwortete der Mann, wobei seine Augen unsicher hin und her wanderten, „...Ich..., ich muss Hochwürden [[Briefspieltext mit::Garetien:Firine von Luring|Firine von Luring]] sprechen. Es ist sehr wichtig.“
 
„Wen soll ich der Frau Äbtissin melden und um welches Anliegen handelt es sich?“, fragte die verwunderte Pförtnerin.
 
„Nun. Mein Name sollte als Anliegen genügen...“, Er zögerte erst, doch trat er dann noch näher an das Tor heran und flüsterte der Schwester Pförtnerin etwas zu, deren Augen sich daraufhin vor Schreck weiteten.
 
„Wartet hier!“, antwortete sie fast atemlos und im nächsten Moment knallte die Türklappe zu.
 
Der [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Berndrich von Katterquell|Mann]] trat zurück und lauschte dem hastigen Klappern von Holzpantinen, das vom Davoneilen der Klosterfrau kündete. Natürlich würde er warten, denn das Warten in der Kälte war einfach. Er blickte zurück über die Schulter, wo in einiger Entfernung zwei Pferde standen. Auf dem einen saß eine weitere dick gegen die Kälte eingehüllte Gestalt, die ihn hierher begleitet und die ganze Zeit über beobachtet hatte. Er winkte [[Nebendarsteller ist::Garetien:Lechmin von Ibelstein|ihr]] zu, als sich von der anderen Seite der Klosterpforte erneut Schritte und Stimmen näherten. Beim Scharren des zurückgeschobenen Riegels atmete er noch einmal tief durch. Wahrhaftig, nicht das Warten war sein größtes Problem, sondern das, was auf das Warten folgen würde. Doch es schien ihm das Einzige, was er tun konnte, um nicht alles zu verlieren.
 
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|Titel=Ein Name geflüstert
|Reihe=Berndrich und Lechmin
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|Datum=21.08.1043
|Zeit=06:30/3
|Autor={{Briefspieler|Benutzer:Steinfelde}}
|Logo=Wappen Familie Katterquell.svg
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|Zusammenfassung=...öffnet eine Klostertür.
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Aktuelle Version vom 25. August 2022, 18:14 Uhr

Traviakloster zu Hutt, 21. Tsa 1043 BF

Die Nachtwache hatte sich gerade zum Frühstück ins provisorische Refektorium aufgemacht und Schwester Pförtnerin wollte es sich gerade im engen Pförtnerhäuschen bequem machen, als es draußen am Tor auch schon klopfte. ‚Jetzt schon?’, schoss es ihr durch den Kopf. Sicher waren das wieder ein paar neue bemitleidenswerte Seelen, die um einen trockenen Schlafplatz im Saal und eine warme Suppe baten. Freilich war das eine der Kernaufgaben das Klosters unserer Lieben Frauen Travia zu Hutt und die Gemeinschaft mühte sich nach Kräften, aber die tobende Fehde samt den Folgen des großen Klosterbrandes im Herbst machten das Unterfangen, der Ärmsten mildtätig zu gedenken und all das Leid zu lindern, dass Tag für Tag unablässig an die Türe klopfte, zu einer schier unlösbaren Aufgabe. Seufzend lupfte sie ihren Habit, stieg über den wärmespendenden Kohlentopf, schlurfte leise grummelnd zum Tor und öffnete die Türklappe.

„Travia zum Gruße im Hause der Gütigen. Wir haben nicht viel, aber was wir haben teilen wir. Was also ist dein...äh...Euer Begehr?“, spulte die Laienschwester zuerst routiniert ihren üblichen Spruch ab, doch korrigierte sie sich sofort, als sie genauer hinsah. Der Mann, der vor der Pforte stand, erweckte eigentlich nicht den Eindruck eines verhärmten Bettlers: Die schlammbespritzten und gespornten Stiefel sowie der verdreckte Mantel waren doch von guter Machart, die Fingerhandschuhe, der feste Filzhut über der gefütterten Bundhaube und nicht zuletzt sowohl der unter dem Mantel hervor blitzende Harnisch als auch Schwertknauf verrieten, dass der Mann über Geld verfügte und ein Herr sein musste. Die Kälte hatte den kräftigen Schnauzbart mit dem Reif seines gefrierenden Atems überzogen. Schultern und Haupt waren mit einer weißen Schicht frisch gefallenen Schnees bedeckt, fast so, als stünde er dort schon eine ganze Weile, bevor er angeklopft hatte.

„Seid bedankt...“, antwortete der Mann, wobei seine Augen unsicher hin und her wanderten, „...Ich..., ich muss Hochwürden Firine von Luring sprechen. Es ist sehr wichtig.“

„Wen soll ich der Frau Äbtissin melden und um welches Anliegen handelt es sich?“, fragte die verwunderte Pförtnerin.

„Nun. Mein Name sollte als Anliegen genügen...“, Er zögerte erst, doch trat er dann noch näher an das Tor heran und flüsterte der Schwester Pförtnerin etwas zu, deren Augen sich daraufhin vor Schreck weiteten.

„Wartet hier!“, antwortete sie fast atemlos und im nächsten Moment knallte die Türklappe zu.

Der Mann trat zurück und lauschte dem hastigen Klappern von Holzpantinen, das vom Davoneilen der Klosterfrau kündete. Natürlich würde er warten, denn das Warten in der Kälte war einfach. Er blickte zurück über die Schulter, wo in einiger Entfernung zwei Pferde standen. Auf dem einen saß eine weitere dick gegen die Kälte eingehüllte Gestalt, die ihn hierher begleitet und die ganze Zeit über beobachtet hatte. Er winkte ihr zu, als sich von der anderen Seite der Klosterpforte erneut Schritte und Stimmen näherten. Beim Scharren des zurückgeschobenen Riegels atmete er noch einmal tief durch. Wahrhaftig, nicht das Warten war sein größtes Problem, sondern das, was auf das Warten folgen würde. Doch es schien ihm das Einzige, was er tun konnte, um nicht alles zu verlieren.