Geschichten:Der uralte Bund - Thiomaras Weg II: Unterschied zwischen den Versionen

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''[[Handlungsort ist::Garetien:Kaiserlich Randersburg|Kaiserlich Randersburg]], Ende Hesinde 1043 BF''<br>
“Nehmen wir uns als festes Ziel für den Festabend doch ein sachliches Tischgespräch mit Ehrwürden [[Briefspieltext mit::Garetien:Wilbur von Eichstein|von Eichstein]] vor. Eure Mutter wird sicher stolz sein, wenn ihr den Abend nutzt und mit Würde, ruhig und sachlich eure Glaubensmeinung darlegt, ohne in ein lautes Streitgespräch zu verfallen. Ihr werdet wichtige Zuhörer haben. Und so gebe ich euch erstens zu bedenken, ob es weise ist, die Tradition mit dem harten Auftreten weiter zu tradieren, wie es euch Ehrwürden Neiding vermittelt, wenn euch ein Ehrwürden Eichstein, mit seiner milderen Rhetorik die Gläubigen entzieht? Wäre es nicht besser den Kompromiss zu finden, der die Braniborer auf die richtige Seite von Falsch und Richtig einlädt, um die eigene Position weiter zu vermitteln, auch wenn man die andere Position damit respektieren muss? Und bedenkt immer wie eure Rhetorik auf die Zuhörer wirkt. Auch wenn ihr in der Sache nicht überein kommen werdet.“
„Die Kirche des Götterfürsten hat sein Jahrtausenden Bestand und hat sich nie dem Zeitgeist gebeugt – wo kämen wir denn da hin. Die Grundsätze des Gleißenden sind unverrückbar, sie sind die Grundpfeiler unserer Ordnung. Die [[Briefspieltext mit::Garetien:Josline von Eslamsgrund||Seneschallin]] und ihre Kreaturen haben, wie mir scheint, den Weg des Götterfürsten verlassen indem sie sich mit Ketzern gemeint macht.“ In den Augen der Novizin flackerte das Feuer ihres Herrn. „Sehr Ihr nicht, diese Ketzer haben diese Pfalz schon unterwandert – [[Briefspieltext mit::Garetien:Silvano von Hagenau-Ehrenfeldt|Hagenau-Ehrenfeld]], Eichstein … sie sind irrgeleitet. [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Thiomara von Amselhag|Frau von Eggtal]], die gesellschaftlichen Konventionen scheinen Eure Profession zu sein, offenkundig aber nicht der theologische Diskurs. Dies wird sich in dem Gespräch mit Ehrwürden Eichstein zweifelsohne zeigen.“
“Mein Kind, wie ich sagte, ich bin nur eine Leihin im Glauben und fördere lediglich eure Konversation. Ein gesittetes Gespräch mit dem Herrn Eichstein, bei dem ihr mit euren Glauben brilliert, muss doch wohl das Ziel, trotz aller Differenzen sein. Wie gesagt die Außenwirkung! ''Die Senneschallin und ihre Kreaturen'', scheint mir für den bevorstehenden gesellschaftlichen Auftritt doch etwas zu hart formuliert. Meint ihr nicht auch? Oder was meint ihr damit? Ich meine man hört ja so einiges über diesen [[Briefspieltext mit::Perricum:Salix von Hardenstatt|Herrn Hardenstatt]] und diese [[Briefspieltext mit::Perricum:Fredegard von Hauberach|Frau von Hauberach]], die die Senneschalin wohl sehr beeinflussen und langsam die Macht dort auf der Pfalz übernehmen. Man munkelt sogar das sie hinter den Bekennern stecken. Aber wie will man das Beweisen?“
„Praios liebt Wahrheit, er verabscheut hinterhältige Verschleierung und höfisches Taktieren. Meine Aufgabe ist es nicht meinen Zuhörern, meinem Tischnachbarn, oder meinem Konversationspartner zu gefallen. Meine Aufgabe ist es, die Worte des Götterfürsten zu verkünden.“ [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Zulia von Königslinden|Zulia]] hob missbilligend ihre rechte Augenbraue. „Ich kenne die von Euch genannten Personen nicht, aber wenn Ihr diese Ketzer sucht, die sich Bekenner schimpfen, dann fangt bei Euren Freunden Hagenau-Ehrenfeld und Eichstein an zu suchen.“
„Und was wird eure Mutter dazu sagen? Sie hat mich euch ja nicht ohne Grund an die Seite gestellt. Was denkt ihr wird sie von euch erwarten?“
„Für mich wird meine Mutter genau das wollen, dass ich den Prinzipien des Götterfürsten folge. Eure Aufgabe zielt wohl eher darauf ab meine [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Edala von Königslinden|Schwester]] hoffähiger zu machen.“
Die Hauslehrerin erinnerte sich zurück an das Einstellungsgespräch mit der frommen Mutter und was diese ihr aufgetragen hatte, nach dem Sie gefragt hatte, welche Erwartungen sie an den Unterricht, im speziellen, an ein so fromme und wohlgeratene Novizin des Götterfürsten wie Zulia habe. Die Mutter ist nicht voll geweiht, sondern nur Akoluthin, sprich eine der niederen Dienerinnen des Heimattempels. Da sie, bzw. ihr Gemahl mutmaßlich ein spendabler Förderer des Tempels ist, lässt man sie dort wohl recht frei gewähren – und das ist die Speisung der Armen und das Verteilen von Almosen; sie ist also eine typische gönnerhafte Adlige, die versucht aus ihrer Position her Gutes zu tun. Vermutlich meint sie es sogar ernst. Sie ist in religiösen, wie auch politischen Fragen vollkommen unbedarft und wiegelt Diskussionen dazu ab „Wer bin ich, um den Weg des Götterfürsten zu hinterfragen“, „Die Welt der höfischen Intrige ist nicht die meine.“ Sie bewundert den Eifer ihrer jüngsten Tochter Zulia und hinterfragt deren Konservatismus auch nicht, warum sollte sie auch, als Adlige der Kaisermark ist sie mit dessen Menschenbild aufgewachsen. Für Edala erhofft sie sich 'den letzten Schliff' durch Madame Eggtal, da ihr die frivolen Geschichten vom Neerbuscher Hof echte Sorgen bereiten. Sie hofft auf eine baldige Vermählung Edalas, so dass diese vom besagten Hof wegkommt.
„Ihr seid bereits genau so gut, wie ihr seid! Ich sehe das Feuer des wahren Glaubens in euch brennen. Und bedauere das ich nicht euch vor ein paar Tagen im Tempel der Sonne angetroffen habe. Wenn das stimmt was ihr sagt, dann habe ich mich dem falschen Priester anvertraut, nach dem ich diesen ersten Bekenner Brief, blasphemisch in den güldenen Klauen des Ucurie auf der Pfalz fand. Aber er hat sich der Sache sofort angenommen und diese Ermittlungen an sich gerissen. Vielleicht habe ich das ganze sogar mit dem Aufliegen ihres Briefversteckes ausgelöst und diese arme Familie Amselhag, den Koch und diese fromme Greifenfurter Ritterin dem Lynchmob der Bekenner ausgeliefert. Ich muss dringend meine Seelenlast los werden, den das was ihr sagt ergibt nun alles einen Sinn. Wenn dort oben Bekenner an der Seite der Senneschallin zu Gange sind und einzelne Adelige Gäste versuchen mit einem Intrigenspiel auf das Schafott zu bringen und so ihre krude Vorstellung von Gerechtigkeit umzusetzen, dann muss ich mich dringen an den Custus Lumini wenden. Ich sah diese Frau Hauberbach an meinem ersten Tag auf der Pfalz, wie sie aus der Richtung des Tempel der Sonne kam. Und dann habe ich kurze Zeit später diesen Zettel in der Klaue des Ucuri gefunden und mich gleich dem ersten Priester anvertraut den ich fand. Vielleicht haben die Bekenner so kommuniziert. Es gab wohl ein erstes Opfer in der folgenden Nacht. Eine Priesterin. Der Braniborer hat mich mit seinen Worten am nächsten Abend ganz von dem Verdacht gegen die Bekenner abgebracht. Die Seneschallin beauftragt diese beiden Braniborer und die Frau Hauberbach, die überall Augen und Ohren hat mit den Ermittlungen. Und dann wurde so gleich, sehr plötzlich ein Koch als Täter präsentiert. Aber wie man munkelt waren die Umstände seiner Ergreifung etwas sehr dilettantisch und eilig fingiert gewesen und er soll nur ein Bauernofer gewesen sein, um von diesen Morden ab zu lenken.<br>
Die Spur führte wohl eigentlich zu einer Köchin [[Briefspieltext mit::Garetien:Elene von Erlenfall|Elene]], die in der Küche mit Angst und Schrecken herrscht. Nach einem Gespräch mit der Frau Hauberbach in seiner Zelle, war der Zwerg dann aber plötzlich tot. Er hat wohl vorher nach einem Praiospriester verlangt, um ein Geständnis ab zu legen. Aber dazu kam er nicht mehr, wie man munkelt. Diese Frau Hauberbach hat die Bediensteten und die Kerkerwachen auf der Pfalz bereits sehr im Griff und keiner traut sich mehr etwas zu sagen.
Als ich bei einem weiteren Besuch des Tempels den zweiten Brief fand, waren wieder diese Braniborer zu gegen. Der Text war noch blasphemischer und ich gab ihn gleich den Priestern. Aber ich kann mich noch gut an den lästerlichen Text erinnern."
''Lichtsuchende,''
''die feisten, vom Gold der Geschundenen gierig herrschenden Prälaten der gefallenen Kirche wandeln auf einem purpurnen Weg und predigen falsche Wahrheiten. Die falschen Prälaten müssen fallen! Jetzt! Wie kann ein Volk rein und in sich gut sein, wenn seine klerikalen Führer verdorben sind?''
''Möge die Gerechtigkeit Praios' immer mit dir sein!''
''Die Erleuchteten''
"Ja, so stand es da. Ich habe ein gutes Gedächtnis. Und es gab einen weiteren grausamen Mord an einer Adeligen, die sich auch dem Braniborer wegen einer Sache anvertraut hatte. Und einen Brief der Bekenner hat man bei ihrer Leiche gefunden. Aber diese Frau Hauberbach hat alles daran gelegt, den Verdacht auf eine Schnitter Sekte zu lenken. Diese Frau ist im Auftrag der Seneschallin sehr bemüht, jeden Verdacht auf ihre Vereinigung dort oben zu vertuschen.
Jetzt haben sie wohl neue Adelige als Opfer für ihre krude Gerechtigkeit als Sündenböcke ausgesucht. Ein sehr gläubiges junges Ding und eine [[Briefspieltext mit::Greifenfurt:Josmine von Grevinghoff|Greifenfurter Ritterin]]. Die Braniborer haben sie gerade befragt, als ich heute zum Gebet gehen wollte und diesen zweiten Zettel bei der Ucuri Statuette fand. Diese junge [[Briefspieltext mit::Garetien:Madara Shinxiri von Amselhag|Frau Amselhag]] hatte Tränen in den Augen.“ Auch die Augen der Hauslehrerin wurden ganz wässerig.
„Ich bin so froh das ich die Anstellung nun hier gefunden habe und nicht mehr auf der Pfalz unter diesem Klima der  Angst und Intrige arbeiten muss. Wer weiß was diese Sekte dieser Hochzeit und den Gästen noch antun will. Aber an die Seneschalin und ihre Lakain wird man nicht herankommen. Wenn doch nur jemand mit eurem Feuer dort oben auf der Pfalz das Personal befragen und die Wahrheit mit lodernden Worten wie ihr sie findet, aus der Angst der Bediensteten brennen könnte. Vielleicht kämme man dann an Aussagen gegen diese Verschwörer heran. Man müsste dies Handlangerin der Seneschallin, diese Frau Hauberach oder diese Köchin Elene entlarven und ihre Intrigen in das gerechte Licht des Herrn bringen. Wenn man deren Machenschaften entlarvt, könnten diese wiederum die Köpfe darüber belasten und ihr wäret diese Braniborer los. Aber ohne das jemand aus der Küche oder von den Kerkerwachen zu gibt, was wirklich geschehen ist und was diese Bekenner ihnen aufgetragen haben zu sagen, werden sie wohl weiter machen können und einen unliebsamen Adeligen oder Priester nach dem anderen ermorden und dafür noch vom ungläubigen Mob gefeiert.
Zulia, ich kann euch nicht mehr viel beibringen. Ihr seid stark und fest im Gauben. Das sehe ich. Der Herr wird euren Weg leiten. Mir wird man dort oben nicht glauben und ich muss eure Schwester davor bewahren, eurem Haus mehr Schande auf diesem Fest zu bringen. Geht auf die Pfalz, wendet euch an den Custos Lumini. Schaut in die Klauen der Ucurie Statuette ob dort wieder Zettel der Bekenner stecken und befragt das Personal der Küche und die Kerkerwachen nach der Wahrheit unter diesen ganzen Lügen und ergründet selbst was dort oben vor geht. Sonst fürchte ich, werden diese Bekenner dort bald auch dem Herrn Neiding etwas anhängen, um ihn aus dem Weg zu schaffen. Ich werde euch gerne bei eurer Mutter entschuldigen und mich dann eurer Schwester annehmen.“
Die Novizin hatte dem Redeschwall der Hauslehrerin ohne eine Regung zu zeigen zugehört. Als die Amsel im fremden Federkleid geendet hatte, neigte sie den Kopf zur Seite. „Der Götterfürst ist mit Euch für Euer offenes Wort. Ich werde den Custos Lumini aufsuchen und ihm von Euren Erkenntnissen berichten. So er sie für aufrecht hält, wird er wissen was zu tun ist.“
“Ich bin voll der Hoffnung, das der richtende Blick des Herrn auf dieser Pfalz ruht. Ihr werdet euch nicht von den Lügen, die die Bekenner den Bediensteten mit Angst eingetrichtert haben täuschen lassen und sicher mit der Gnade des Herrn aufdecken was dort vertuscht werden soll. Ihr werdet sicher diese Scharade aufdecken, auf das kein Unheil über dieses Fest komme. Praios mit euch!“ Die Hauslehrerin verbeugte sich vor der jungen Dame und ließ sie ziehen um sich wieder der von Rahja geküssten Schwester zu zuwenden.
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„Edala! Welch ein Anblick, der Rose gleich!“ Die Hauslehrerin umrundete die junge Dame und beschaute sie sich, voller Bewunderung, rund um. Dann gab sie ein paar Hinweise zur Haltung bis die Schwester fort war. Sie hatte kurz ein Auge auf den Hof und fuhr dann mit ihren Plänen fort.
„Deine Schwester ist ein wahrer Segen für den Herrn des Lichtes. Sie wird euch an eurem großen Abend nicht stören. Sie hat Wichtigeres vor, das ihr mehr zusagen wird. Dafür solltet ihr ihr dankbar sein und sie für den Abend entschuldigen. Aber nun zu euren Eroberungsplänen.“ Die Hauslehrerin schaute ganz verschmitzt drein. „Wie wir schon anmerkten. So einen Hengst, der sich noch etwas austoben möchte muss man sich gefügig machen. Die Gaben Rahjas werden schon seine Aufmerksamkeit auf euch lenken. Aber um Traviens Segen zu erlangen, muss man seinem Liebsten Treue, Fürsorge und Hilfsbreitschaft beweisen. Wie könnte man das besser, als den Liebsten aus einer misslichen Lage zu helfen.
Da trifft es sich doch gut, das eine Frau wie ich dieser Tage herum kommt und das eine oder andere aufschnappt. Bevor ich diese Anstellung bei euch bekommen habe, durfte ich einer der Perricummer Amazonen ein paar Lektionen geben. Und diese vertraute mir an, das den jungen Herren am Vorabend der Jagd ein kleines Missgeschick bei einem Streich geschehen ist und dabei etwas Wertvolles verloren ging. Die jungen Herren sind aber wohl möglich Opfer einer Intrige geworden und sie trifft nicht die Schuld, die ihnen nun angelastet wird. Wenn man jetzt bei der Lösung dieses Problems behilflich sein könnte, so würde man doch sicher nicht nur Dankbarkeit ernten. Man würde auch gute Zügel in die Hand bekommen, mit denen man sich einen so feurigen Hengst gewogen, ja vielleicht sogar gefügig machen könne. Und ich habe das Gefühl, das mich die Göttin des glücklichen Zufalls in das richtige Haus eingeladen hat. Erinnert ihr euch an den Abend vor der Jagd und wisst vielleicht schon was eurem Liebsten und seinen Freunden widerfahren ist?“
„Oh so gerne möchte ich das Herz meines Liebsten erobern, alles würde ich dafür tun“, schmachtete Edala verträumt vor sich hin. „Am Abend vor der Jagd, was soll da gewesen sein?“
“Die Jungs haben wohl einem alten Hochzeitsbrauch nach, etwas für den Phextempel entwendet, in dem ja die Trauung statt finden soll und es dort an dem Abend an die große Fuchsstatue gehängt. Einen Herren Ring als Pfand für Phex. Der sei aber wohl dann verschwunden und nun lastet man eurem Liebsten das verschwinden an. Ganz im Vertrauen. Jemand sprach die Vermutung aus, das die Ritterinnen [[Briefspieltext mit::Garetien:Elenore von Karseitz|Elenore von Karseitz]] und [[Briefspieltext mit::Garetien:Elenhilde von Rothenfels|Elenhilde von Rothenfels]] etwas damit zu tun haben könnten, die am Hofe eures Vaters weilen. Kennt ihr diese Beiden und könnte da etwas dran sein? Aber warum sollten diese Ritterinnen etwas gegen den jungen Bräutigam und euren Liebsten haben?“
„Ach wie furchtbar“, Edala schlug die Hände über den Kopf zusammen. „Frau Elenore ist Hausritterin bei meinem Vater … oder vielmehr war sie es, denn sie ist seit Tagen spurlos verschwunden. Mein Vater denkt, dass sie einfach ein besseres Angebot bekommen hat, oder so. Frau Elenhilde befindet sich im Gefolge meines Vaters.“
“Meine Liebe. Lass uns mal genauer nachdenken. Vielleicht fällt uns ja was Schlaues ein das uns weiterhilft. Ist Frau Karseits vor oder nach der Jagd verschwunden? Oder gar am Abend vor der Jagd? Wann wurde sie den das letzte mal gesehen und hat sie ihr Pferd und ihre Wehr mit genommen? Eine Ritterin geht ja nicht ohne ihre Ausrüstung. Oder hat sie sich vielleicht aus dem Staub gemacht um den wertvollen Ring zu versetzen? Und können wir herausfinden wo Frau Rothenfels seit dem Vorabend der Jagd war? Was weist du den über die beiden Ritterinnen? Waren sie unzufrieden?“
„Hm, also die mürrische Alte, äh hohe Ritterin“; Edala nahm wieder Haltung an, „war schon etwas unterkühlt und schweigsam. Sie ist eine Adlige aus der Kaisermark, jedoch hat sie in die Familie Karseitz nur rein geheiratet. Sie ist gar bürgerlich geboren soweit ich weiß. Ihr Pferd und ihre Ausrüstung sind alle zurück geblieben. Schon irgendwie merkwürdig, oder? Am Tag vor der Jagd habe ich sie noch gesehen. Was die Rothenfels angeht, die hat schon einen ganz schon krummen Rücken und kann ihr Schwert mir ihren gichtigen Händen kaum noch halten, dabei zählt sie noch keine 60 Sommer. Sie war bei der Jagd im Gefolge meines Vaters.“
“Da stimmt doch etwas nicht. Nicht das der Ritterin etwas schlimmes widerfahren ist. So ein wertvoller Ring weckt ja bestimmt Begehrlichkeiten. Hatte die Ritterin ein Zimmer oder jemand Vertrautes um sich? Vielleicht finden sich ja noch Hinweise auf ihren verbleib."
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Aktuelle Version vom 26. September 2023, 20:25 Uhr

Kaiserlich Randersburg, Ende Hesinde 1043 BF

“Nehmen wir uns als festes Ziel für den Festabend doch ein sachliches Tischgespräch mit Ehrwürden von Eichstein vor. Eure Mutter wird sicher stolz sein, wenn ihr den Abend nutzt und mit Würde, ruhig und sachlich eure Glaubensmeinung darlegt, ohne in ein lautes Streitgespräch zu verfallen. Ihr werdet wichtige Zuhörer haben. Und so gebe ich euch erstens zu bedenken, ob es weise ist, die Tradition mit dem harten Auftreten weiter zu tradieren, wie es euch Ehrwürden Neiding vermittelt, wenn euch ein Ehrwürden Eichstein, mit seiner milderen Rhetorik die Gläubigen entzieht? Wäre es nicht besser den Kompromiss zu finden, der die Braniborer auf die richtige Seite von Falsch und Richtig einlädt, um die eigene Position weiter zu vermitteln, auch wenn man die andere Position damit respektieren muss? Und bedenkt immer wie eure Rhetorik auf die Zuhörer wirkt. Auch wenn ihr in der Sache nicht überein kommen werdet.“

„Die Kirche des Götterfürsten hat sein Jahrtausenden Bestand und hat sich nie dem Zeitgeist gebeugt – wo kämen wir denn da hin. Die Grundsätze des Gleißenden sind unverrückbar, sie sind die Grundpfeiler unserer Ordnung. Die und ihre Kreaturen haben, wie mir scheint, den Weg des Götterfürsten verlassen indem sie sich mit Ketzern gemeint macht.“ In den Augen der Novizin flackerte das Feuer ihres Herrn. „Sehr Ihr nicht, diese Ketzer haben diese Pfalz schon unterwandert – Hagenau-Ehrenfeld, Eichstein … sie sind irrgeleitet. Frau von Eggtal, die gesellschaftlichen Konventionen scheinen Eure Profession zu sein, offenkundig aber nicht der theologische Diskurs. Dies wird sich in dem Gespräch mit Ehrwürden Eichstein zweifelsohne zeigen.“

“Mein Kind, wie ich sagte, ich bin nur eine Leihin im Glauben und fördere lediglich eure Konversation. Ein gesittetes Gespräch mit dem Herrn Eichstein, bei dem ihr mit euren Glauben brilliert, muss doch wohl das Ziel, trotz aller Differenzen sein. Wie gesagt die Außenwirkung! Die Senneschallin und ihre Kreaturen, scheint mir für den bevorstehenden gesellschaftlichen Auftritt doch etwas zu hart formuliert. Meint ihr nicht auch? Oder was meint ihr damit? Ich meine man hört ja so einiges über diesen Herrn Hardenstatt und diese Frau von Hauberach, die die Senneschalin wohl sehr beeinflussen und langsam die Macht dort auf der Pfalz übernehmen. Man munkelt sogar das sie hinter den Bekennern stecken. Aber wie will man das Beweisen?“

„Praios liebt Wahrheit, er verabscheut hinterhältige Verschleierung und höfisches Taktieren. Meine Aufgabe ist es nicht meinen Zuhörern, meinem Tischnachbarn, oder meinem Konversationspartner zu gefallen. Meine Aufgabe ist es, die Worte des Götterfürsten zu verkünden.“ Zulia hob missbilligend ihre rechte Augenbraue. „Ich kenne die von Euch genannten Personen nicht, aber wenn Ihr diese Ketzer sucht, die sich Bekenner schimpfen, dann fangt bei Euren Freunden Hagenau-Ehrenfeld und Eichstein an zu suchen.“

„Und was wird eure Mutter dazu sagen? Sie hat mich euch ja nicht ohne Grund an die Seite gestellt. Was denkt ihr wird sie von euch erwarten?“

„Für mich wird meine Mutter genau das wollen, dass ich den Prinzipien des Götterfürsten folge. Eure Aufgabe zielt wohl eher darauf ab meine Schwester hoffähiger zu machen.“

Die Hauslehrerin erinnerte sich zurück an das Einstellungsgespräch mit der frommen Mutter und was diese ihr aufgetragen hatte, nach dem Sie gefragt hatte, welche Erwartungen sie an den Unterricht, im speziellen, an ein so fromme und wohlgeratene Novizin des Götterfürsten wie Zulia habe. Die Mutter ist nicht voll geweiht, sondern nur Akoluthin, sprich eine der niederen Dienerinnen des Heimattempels. Da sie, bzw. ihr Gemahl mutmaßlich ein spendabler Förderer des Tempels ist, lässt man sie dort wohl recht frei gewähren – und das ist die Speisung der Armen und das Verteilen von Almosen; sie ist also eine typische gönnerhafte Adlige, die versucht aus ihrer Position her Gutes zu tun. Vermutlich meint sie es sogar ernst. Sie ist in religiösen, wie auch politischen Fragen vollkommen unbedarft und wiegelt Diskussionen dazu ab „Wer bin ich, um den Weg des Götterfürsten zu hinterfragen“, „Die Welt der höfischen Intrige ist nicht die meine.“ Sie bewundert den Eifer ihrer jüngsten Tochter Zulia und hinterfragt deren Konservatismus auch nicht, warum sollte sie auch, als Adlige der Kaisermark ist sie mit dessen Menschenbild aufgewachsen. Für Edala erhofft sie sich 'den letzten Schliff' durch Madame Eggtal, da ihr die frivolen Geschichten vom Neerbuscher Hof echte Sorgen bereiten. Sie hofft auf eine baldige Vermählung Edalas, so dass diese vom besagten Hof wegkommt.

„Ihr seid bereits genau so gut, wie ihr seid! Ich sehe das Feuer des wahren Glaubens in euch brennen. Und bedauere das ich nicht euch vor ein paar Tagen im Tempel der Sonne angetroffen habe. Wenn das stimmt was ihr sagt, dann habe ich mich dem falschen Priester anvertraut, nach dem ich diesen ersten Bekenner Brief, blasphemisch in den güldenen Klauen des Ucurie auf der Pfalz fand. Aber er hat sich der Sache sofort angenommen und diese Ermittlungen an sich gerissen. Vielleicht habe ich das ganze sogar mit dem Aufliegen ihres Briefversteckes ausgelöst und diese arme Familie Amselhag, den Koch und diese fromme Greifenfurter Ritterin dem Lynchmob der Bekenner ausgeliefert. Ich muss dringend meine Seelenlast los werden, den das was ihr sagt ergibt nun alles einen Sinn. Wenn dort oben Bekenner an der Seite der Senneschallin zu Gange sind und einzelne Adelige Gäste versuchen mit einem Intrigenspiel auf das Schafott zu bringen und so ihre krude Vorstellung von Gerechtigkeit umzusetzen, dann muss ich mich dringen an den Custus Lumini wenden. Ich sah diese Frau Hauberbach an meinem ersten Tag auf der Pfalz, wie sie aus der Richtung des Tempel der Sonne kam. Und dann habe ich kurze Zeit später diesen Zettel in der Klaue des Ucuri gefunden und mich gleich dem ersten Priester anvertraut den ich fand. Vielleicht haben die Bekenner so kommuniziert. Es gab wohl ein erstes Opfer in der folgenden Nacht. Eine Priesterin. Der Braniborer hat mich mit seinen Worten am nächsten Abend ganz von dem Verdacht gegen die Bekenner abgebracht. Die Seneschallin beauftragt diese beiden Braniborer und die Frau Hauberbach, die überall Augen und Ohren hat mit den Ermittlungen. Und dann wurde so gleich, sehr plötzlich ein Koch als Täter präsentiert. Aber wie man munkelt waren die Umstände seiner Ergreifung etwas sehr dilettantisch und eilig fingiert gewesen und er soll nur ein Bauernofer gewesen sein, um von diesen Morden ab zu lenken.
Die Spur führte wohl eigentlich zu einer Köchin Elene, die in der Küche mit Angst und Schrecken herrscht. Nach einem Gespräch mit der Frau Hauberbach in seiner Zelle, war der Zwerg dann aber plötzlich tot. Er hat wohl vorher nach einem Praiospriester verlangt, um ein Geständnis ab zu legen. Aber dazu kam er nicht mehr, wie man munkelt. Diese Frau Hauberbach hat die Bediensteten und die Kerkerwachen auf der Pfalz bereits sehr im Griff und keiner traut sich mehr etwas zu sagen.

Als ich bei einem weiteren Besuch des Tempels den zweiten Brief fand, waren wieder diese Braniborer zu gegen. Der Text war noch blasphemischer und ich gab ihn gleich den Priestern. Aber ich kann mich noch gut an den lästerlichen Text erinnern."


Lichtsuchende,

die feisten, vom Gold der Geschundenen gierig herrschenden Prälaten der gefallenen Kirche wandeln auf einem purpurnen Weg und predigen falsche Wahrheiten. Die falschen Prälaten müssen fallen! Jetzt! Wie kann ein Volk rein und in sich gut sein, wenn seine klerikalen Führer verdorben sind?

Möge die Gerechtigkeit Praios' immer mit dir sein!

Die Erleuchteten


"Ja, so stand es da. Ich habe ein gutes Gedächtnis. Und es gab einen weiteren grausamen Mord an einer Adeligen, die sich auch dem Braniborer wegen einer Sache anvertraut hatte. Und einen Brief der Bekenner hat man bei ihrer Leiche gefunden. Aber diese Frau Hauberbach hat alles daran gelegt, den Verdacht auf eine Schnitter Sekte zu lenken. Diese Frau ist im Auftrag der Seneschallin sehr bemüht, jeden Verdacht auf ihre Vereinigung dort oben zu vertuschen.

Jetzt haben sie wohl neue Adelige als Opfer für ihre krude Gerechtigkeit als Sündenböcke ausgesucht. Ein sehr gläubiges junges Ding und eine Greifenfurter Ritterin. Die Braniborer haben sie gerade befragt, als ich heute zum Gebet gehen wollte und diesen zweiten Zettel bei der Ucuri Statuette fand. Diese junge Frau Amselhag hatte Tränen in den Augen.“ Auch die Augen der Hauslehrerin wurden ganz wässerig.

„Ich bin so froh das ich die Anstellung nun hier gefunden habe und nicht mehr auf der Pfalz unter diesem Klima der Angst und Intrige arbeiten muss. Wer weiß was diese Sekte dieser Hochzeit und den Gästen noch antun will. Aber an die Seneschalin und ihre Lakain wird man nicht herankommen. Wenn doch nur jemand mit eurem Feuer dort oben auf der Pfalz das Personal befragen und die Wahrheit mit lodernden Worten wie ihr sie findet, aus der Angst der Bediensteten brennen könnte. Vielleicht kämme man dann an Aussagen gegen diese Verschwörer heran. Man müsste dies Handlangerin der Seneschallin, diese Frau Hauberach oder diese Köchin Elene entlarven und ihre Intrigen in das gerechte Licht des Herrn bringen. Wenn man deren Machenschaften entlarvt, könnten diese wiederum die Köpfe darüber belasten und ihr wäret diese Braniborer los. Aber ohne das jemand aus der Küche oder von den Kerkerwachen zu gibt, was wirklich geschehen ist und was diese Bekenner ihnen aufgetragen haben zu sagen, werden sie wohl weiter machen können und einen unliebsamen Adeligen oder Priester nach dem anderen ermorden und dafür noch vom ungläubigen Mob gefeiert.

Zulia, ich kann euch nicht mehr viel beibringen. Ihr seid stark und fest im Gauben. Das sehe ich. Der Herr wird euren Weg leiten. Mir wird man dort oben nicht glauben und ich muss eure Schwester davor bewahren, eurem Haus mehr Schande auf diesem Fest zu bringen. Geht auf die Pfalz, wendet euch an den Custos Lumini. Schaut in die Klauen der Ucurie Statuette ob dort wieder Zettel der Bekenner stecken und befragt das Personal der Küche und die Kerkerwachen nach der Wahrheit unter diesen ganzen Lügen und ergründet selbst was dort oben vor geht. Sonst fürchte ich, werden diese Bekenner dort bald auch dem Herrn Neiding etwas anhängen, um ihn aus dem Weg zu schaffen. Ich werde euch gerne bei eurer Mutter entschuldigen und mich dann eurer Schwester annehmen.“

Die Novizin hatte dem Redeschwall der Hauslehrerin ohne eine Regung zu zeigen zugehört. Als die Amsel im fremden Federkleid geendet hatte, neigte sie den Kopf zur Seite. „Der Götterfürst ist mit Euch für Euer offenes Wort. Ich werde den Custos Lumini aufsuchen und ihm von Euren Erkenntnissen berichten. So er sie für aufrecht hält, wird er wissen was zu tun ist.“

“Ich bin voll der Hoffnung, das der richtende Blick des Herrn auf dieser Pfalz ruht. Ihr werdet euch nicht von den Lügen, die die Bekenner den Bediensteten mit Angst eingetrichtert haben täuschen lassen und sicher mit der Gnade des Herrn aufdecken was dort vertuscht werden soll. Ihr werdet sicher diese Scharade aufdecken, auf das kein Unheil über dieses Fest komme. Praios mit euch!“ Die Hauslehrerin verbeugte sich vor der jungen Dame und ließ sie ziehen um sich wieder der von Rahja geküssten Schwester zu zuwenden.


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„Edala! Welch ein Anblick, der Rose gleich!“ Die Hauslehrerin umrundete die junge Dame und beschaute sie sich, voller Bewunderung, rund um. Dann gab sie ein paar Hinweise zur Haltung bis die Schwester fort war. Sie hatte kurz ein Auge auf den Hof und fuhr dann mit ihren Plänen fort. „Deine Schwester ist ein wahrer Segen für den Herrn des Lichtes. Sie wird euch an eurem großen Abend nicht stören. Sie hat Wichtigeres vor, das ihr mehr zusagen wird. Dafür solltet ihr ihr dankbar sein und sie für den Abend entschuldigen. Aber nun zu euren Eroberungsplänen.“ Die Hauslehrerin schaute ganz verschmitzt drein. „Wie wir schon anmerkten. So einen Hengst, der sich noch etwas austoben möchte muss man sich gefügig machen. Die Gaben Rahjas werden schon seine Aufmerksamkeit auf euch lenken. Aber um Traviens Segen zu erlangen, muss man seinem Liebsten Treue, Fürsorge und Hilfsbreitschaft beweisen. Wie könnte man das besser, als den Liebsten aus einer misslichen Lage zu helfen.

Da trifft es sich doch gut, das eine Frau wie ich dieser Tage herum kommt und das eine oder andere aufschnappt. Bevor ich diese Anstellung bei euch bekommen habe, durfte ich einer der Perricummer Amazonen ein paar Lektionen geben. Und diese vertraute mir an, das den jungen Herren am Vorabend der Jagd ein kleines Missgeschick bei einem Streich geschehen ist und dabei etwas Wertvolles verloren ging. Die jungen Herren sind aber wohl möglich Opfer einer Intrige geworden und sie trifft nicht die Schuld, die ihnen nun angelastet wird. Wenn man jetzt bei der Lösung dieses Problems behilflich sein könnte, so würde man doch sicher nicht nur Dankbarkeit ernten. Man würde auch gute Zügel in die Hand bekommen, mit denen man sich einen so feurigen Hengst gewogen, ja vielleicht sogar gefügig machen könne. Und ich habe das Gefühl, das mich die Göttin des glücklichen Zufalls in das richtige Haus eingeladen hat. Erinnert ihr euch an den Abend vor der Jagd und wisst vielleicht schon was eurem Liebsten und seinen Freunden widerfahren ist?“

„Oh so gerne möchte ich das Herz meines Liebsten erobern, alles würde ich dafür tun“, schmachtete Edala verträumt vor sich hin. „Am Abend vor der Jagd, was soll da gewesen sein?“

“Die Jungs haben wohl einem alten Hochzeitsbrauch nach, etwas für den Phextempel entwendet, in dem ja die Trauung statt finden soll und es dort an dem Abend an die große Fuchsstatue gehängt. Einen Herren Ring als Pfand für Phex. Der sei aber wohl dann verschwunden und nun lastet man eurem Liebsten das verschwinden an. Ganz im Vertrauen. Jemand sprach die Vermutung aus, das die Ritterinnen Elenore von Karseitz und Elenhilde von Rothenfels etwas damit zu tun haben könnten, die am Hofe eures Vaters weilen. Kennt ihr diese Beiden und könnte da etwas dran sein? Aber warum sollten diese Ritterinnen etwas gegen den jungen Bräutigam und euren Liebsten haben?“

„Ach wie furchtbar“, Edala schlug die Hände über den Kopf zusammen. „Frau Elenore ist Hausritterin bei meinem Vater … oder vielmehr war sie es, denn sie ist seit Tagen spurlos verschwunden. Mein Vater denkt, dass sie einfach ein besseres Angebot bekommen hat, oder so. Frau Elenhilde befindet sich im Gefolge meines Vaters.“

“Meine Liebe. Lass uns mal genauer nachdenken. Vielleicht fällt uns ja was Schlaues ein das uns weiterhilft. Ist Frau Karseits vor oder nach der Jagd verschwunden? Oder gar am Abend vor der Jagd? Wann wurde sie den das letzte mal gesehen und hat sie ihr Pferd und ihre Wehr mit genommen? Eine Ritterin geht ja nicht ohne ihre Ausrüstung. Oder hat sie sich vielleicht aus dem Staub gemacht um den wertvollen Ring zu versetzen? Und können wir herausfinden wo Frau Rothenfels seit dem Vorabend der Jagd war? Was weist du den über die beiden Ritterinnen? Waren sie unzufrieden?“

„Hm, also die mürrische Alte, äh hohe Ritterin“; Edala nahm wieder Haltung an, „war schon etwas unterkühlt und schweigsam. Sie ist eine Adlige aus der Kaisermark, jedoch hat sie in die Familie Karseitz nur rein geheiratet. Sie ist gar bürgerlich geboren soweit ich weiß. Ihr Pferd und ihre Ausrüstung sind alle zurück geblieben. Schon irgendwie merkwürdig, oder? Am Tag vor der Jagd habe ich sie noch gesehen. Was die Rothenfels angeht, die hat schon einen ganz schon krummen Rücken und kann ihr Schwert mir ihren gichtigen Händen kaum noch halten, dabei zählt sie noch keine 60 Sommer. Sie war bei der Jagd im Gefolge meines Vaters.“

“Da stimmt doch etwas nicht. Nicht das der Ritterin etwas schlimmes widerfahren ist. So ein wertvoller Ring weckt ja bestimmt Begehrlichkeiten. Hatte die Ritterin ein Zimmer oder jemand Vertrautes um sich? Vielleicht finden sich ja noch Hinweise auf ihren verbleib."