Benutzer:Nimmgalf von Hirschfurten/Geschichten: Unterschied zwischen den Versionen

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=Gästeliste zu Nimmgalfs 50. Tsatag (10.Boron 1044)=
=Irnfredes Reiseroute (ab Travia 1045)=
{| class="wikitable"
|+ Gästeliste zu Baron Nimmgalfs 50. Tsatag  (10. Boron 1044)
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! Gruppe !! Name !! Titel !! Infos !! Spieler
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| Familie || [[Garetien:Nimmgalf von Hirschfurten|Nimmgalf von Hirschfurten]] || Baron zu Hirschfurten || Gastgeber || Ingo
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| Familie || [[Garetien:Ederlinde von Luring|Ederlinde von Luring-Hirschfurten]] || Junkerin zu Rotkrähenborn || Ehefrau || Ingo
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| Familie || [[Garetien:Irnfrede von Luring-Hirschfurten|Irnfrede von Luring-Hirschfurten]] || Edle zu Fr. Freudenstein || Stieftochter || Ingo
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| Familie || [[Garetien:Randolf von Hirschfurten|Randolf von Hirschfurten]] || Erb-Baronet zu Hirschfurten || Sohn, Knappe bei Erlan || Ingo
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| Familie || [[Garetien:Racalla von Hirschfurten|Racalla von Hirschfurten]] || Baroness zu Hirschfurten || Tochter, Elevin || Ingo
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| Familie || [[Garetien:Brinwulf Rondrian von Hirschfurten|Brinwulf von Hirschfurten]] || Baronet zu Hirschfurten || Sohn, Schule der Hohen Reiterei || Ingo
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| Familie || [[Garetien:Helmar von Hirschfurten|Helmar von Hirschfurten]] || Pfalzgraf zu Goldenstein || Vetter || Ingo
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| Familie || [[Garetien:Hartmunde von Hirschfurten|Hartmunde von Hirschfurten]] || Pfalzgräfin zu Goldenstein || Helmars Frau || Ingo
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| Familie || [[Garetien:Hernulf-Answin von Hirschfurten|Hernulf-Answin von Hirschfurten]] || Baron zu Leihenbutt || entf. Neffe || Bernd
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| Familie || [[Garetien:Sharbane Leutreu von Hirschfurten-Aurenstein|Sharbane Leutreu von Hirschfurten]] || Baronin zu Leihenbutt || Hernulfs Frau || Bernd
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| Familie || [[Garetien:Yolande von Hirschfurten-Zweifelfels|Yolande von Hirschfurten-Zweifelfels]] || Junkerin zu Zweifelfels || Cousine || Ingo
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| Familie || [[Garetien:Oldebor von Zweifelfels|Oldebor von Zweifelfels]] || Junker zu Zweifelfels || ehem. Knappe || Bernd G.
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| Familie || [[Garetien:Jendara von Hirschfurten|Jendara von Hirschfurten]] || Peraine Hochgeweihte zu Wegfeld || ehemals Samlor || Ingo
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| Familie || [[Garetien:Ludolf von Hirschfurten|Ludolf von Hirschfurten]] || künftig: Baron zu Erlenstamm || Verlobter von Selinde || Ingo
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| Familie || [[Garetien:Selinde von Ruchin|Selinde von Ruchin]] || Baronin zu Erlenstamm || verlobt mit Ludolf || Ingo / BB
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| Familie || [[Garetien:Firnwulf von Hirschfurten|Firnwulf von Hirschfurten]] || Junger Herr || Knappe bei Ardo v. Keilholtz || Ingo
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| Familie || [[Garetien:Sylphia von Hirschfurten|Sylphia von Hirschfurten]] || Edle zu Hirschwalden || Nichte, schwanger || Ingo
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| Familie || [[Garetien:Ortwin von Hirschfurten|Ortwin von Hirschfurten]] || Edler zu Hirschwalden|| Mann von Sylphia || Ingo
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| Familie || [[Garetien:Berulf von Hirschfurten|Berulf von Hirschfurten]] || Ritter zu Hirschfurten || Hausritter || Ingo
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| Familie || [[Garetien:Thalia Nanduriana von Rossreut|Thalia von Rossreut]] || Hohe Dame || Berulfs Frau || Ingo
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| Pfortenritter || [[Garetien:Erlan von Zankenblatt|Erlan von Zankenblatt]] || Baron zu Syrrenholt || Baron aus Reichsforst || Christian J.
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| Pfortenritter || [[Garetien:Erlbrechta von Zweifelfels|Erlbrechta von Zweifelfels]] || Baronin zu Syrrenholt || Erlans Frau|| Bernd G.
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| Pfortenritter || [[Garetien:Melina von Ehrenstein|Melina von Ehrenstein]] || eh. Vögtin zu Gräfl. Rubreth || Ihr Mann führt derzeit Fehde || Andre J.
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| Pfortenritter || [[Garetien:Tsaiana von Waldfang-Angerwilde|Tsaiana von Waldfang-Angerwilde]] || Baronin zu Waldfang || Reichsforster Baronin || Melli L.
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| Pfortenritter || [[Perricum:Korhilda von Sturmfels|Korhilda von Sturmfels]] || Baronin zu Wasserburg || ehem. Sturmfels || Ina S.
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| Pfortenritter || [[Perricum:Leobrecht von Ochs|Leobrecht von Ochs]] || Reichsvogt von Efferdstränen || Mann von Korhilda || Volker S.
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| Pfortenritter || [[Perricum:Wolfaran von Ochs|Wolfaran von Ochs]] || Baron von Bärenau || Sohn von Korhilda und Leobrecht || Volker S.
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| Pfortenritter || [[Garetien:Iralda von Ochs|Iralda von Ochs]] || Baronin von Bärenau || Frau von Wolfaran || Ina S.
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| Reichsforster Adel || [[Garetien:Drego von Altjachtern|Drego von Altjachtern]] || Baron zu Schwarztannen ||  || Monika L.
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| Reichsforster Adel || [[Garetien:Ailsa ni Rian|Ailsa ni Rian]] || Baronin zu Schwarztannen || Frau von Drego von A.|| Monika L.
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| Reichsforster Adel|| [[Garetien:Drego von Luring|Drego von Luring]] || Graf von Reichsforst || Nimmgalfs Schwager || BB
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| Freunde || [[Greifenfurt:Ardo von Keilholtz|Ardo von Keilholtz]] || Baron zu Kressenburg || aus Greifenfurt || Robert O.
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| Freunde || [[Greifenfurt:Praiadne Leuinherz Keilholtz|Praiadne Leuinherz Keilholtz]] || Baronin zu Kressenburg || Ardos Frau || Robert O.
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| Freunde || [[Garetien:Hal von Ehrenstein|Hal von Ehrenstein]] || Kronvogt zu kgl. Halhof || Vater von Melina, verwitwet || Andre J.
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| Freunde || [[Greifenfurt:Anselm Hilberan von Hundsgrab-Bugenbühl|Anselm Hilberan von Hundsgrab-Bugenbühl]] || Baron zu Hundsgrab || aus Greifenfurt || Christian K.
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| Freunde|| [[Greifenfurt:Khorena von Hundsgrab-Bugenbühl|Khorena von Hundsgrab-Bugenbühl]] || Baronin zu Hundsgrab || Anselms Frau || Christian K.
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| Freunde || [[Garetien:Gerion von Keres|Gerion von Keres]] || Junker von Hohenlinden || Magier Schwert und Stab || Victor B.
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| Freunde || [[Garetien:Arinya von Baernfarn|Arinya von Baernfarn]] || Junkerin von Alfenmohn || Gerions Frau || Victor B.
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| Freunde || [[Garetien:Felian von Perainsgarten|Felian von Perainsgarten]] || Junker von Perainsgarten || aus Mardershöh, Schlund || Florian Z.
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|  || || ||  ||
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|}


=Einladungsschreiben=
==Reisegruppe:==


{{Brief
[[Garetien:Irnfrede von Luring-Hirschfurten|Irnfrede von Luring-Hirschfurten]], Edle zu [[Garetien:Herrschaft Erlenkrone|Erlenkrone]] <br>
|Adressat=Sehr geehrte/r  Bundesbruder/Bundesschwester/Bruder im Amte/Freund/Weggefährte/Mitstreiter (was immer am besten passt) (Name)
[[Garetien:Ernhelm Langmann von Klingenhort|Ernhelm Langmann von Klingenhort]], Ritter zu [[Garetien:Burg Trollhammer|Trollhammer]] <br>
|Text=Einladung zum 50. Tsatage
[[Garetien:Luna Fuxfell|Luna Fuxfell]], Nachtschatten der Phexkirche (geheim) <br>
<br>
[[Garetien:Thorkar Askason|Thorkar Askason]], Thorwaler Krieger aus Prem <br>
[[Garetien:Simariel Falkenauge|Simariel Falkenauge]], Elfischer Meisterschütze <br>
 
<br>
==Wegstationen==
 
• Start in Erlenstamm, Abschied von [[Garetien:Burg Erlenstamm|Burg Erlenstamm]] <br>
• Schloss Erlengrund – [[Garetien:Reoderich von Hartwalden-Sturmfels|Reoderich von Hartwalden-Sturmfels]] (Botschaft für Korhilda) <br>
• Wandleth – Graf [[Garetien:Ingramm, Sohn des Ilkor|Ingramm, Sohn des Ilkor]], im [[Garetien:Wiesenschlösschen|Wiesenschlösschen]] <br>
• Perainsgarten – Junker [[Garetien:Felian von Perainsgarten|Felian von Perainsgarten]] <br>
• Oberdachsburg – Junkerin [[Garetien:Ehrfrieda von Dachsen|Ehrfrieda von Dachsen]] (Mutter von [[Garetien:Gerbald von Dachsen|Gerbald von Dachsen]]) <br>
• [[Garetien:Burg Ox|Burg Ox]] – [[Garetien:Anaxios Illosos von Ochs|Anaxios von Ochs]] + [[Garetien:Chaliba von Brendiltal|Chaliba]] <br>
• [[Garetien:Markt Mardramund|Markt Mardramund]] – [[Garetien:Ifirnadora von Krauzung|Ifirnadora von Krauzung]] <br>
•      [[Garetien:Schloss Amselsang|Schloss Amselsang]] - [[Garetien:Sturmbold von Amselhag|Sturmbold von Amselhag]] <br>
• [[Perricum:Tempel der feurigen Rösser|Tempel der feurigen Rösser]] – [[Perricum:Sharbana Eorcaïdos von Aimar-Gor|Sharbana Eorcaïdos von Aimar-Gor]] <br>
• Wasserburg – [[Perricum:Korhilda von Sturmfels|Korhilda von Sturmfels]], [[Perricum:Schloss Rossgarten|Schloss Rossgarten]] <br>
• Felsentor – Junker [[Perricum:Ronderich von Sturmfels|Ronderich von Sturmfels]] <br>
• Gnitzenkuhl – Baronin [[Perricum:Geshla von Gnitzenkuhl|Geshla von Gnitzenkuhl]] auf der Friedburg <br>
• Gaulsfurt – [[Perricum:Samia von Gaulsfurt|Samia von Gaulsfurt]] <br>
• Perricum – Wllbrord? Vlad? Jan?... <br>
• Unterwegs <br>
• Khunchom <br>
• Al‘Anfa <br>
 
==Ankunft in Perricum==
28. Travia 1045 BF
 
Die Reisegruppe war nun schon seit gut zwei Wochen unterwegs. Endlich näherte man sich dem ersten großen Zwischenziel Perricum, der großen [[Handlungsort ist::Perricum:Reichsstadt Perricum|Reichsstadt]] am Perlenmeer. Hier galt es möglichst rasch eine Reisemöglichkeit per Schiff nach Süden zu finden. [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Irnfrede von Luring-Hirschfurten|Irnfrede]] hoffte, dass ihre mitgebrachten Geldmittel für sie und ihre vier Begleiter samt der Pferde reichen würden. Sie würde nur sehr ungerne einen Wechsel ausstellen, da ihr [[Garetien:Nimmgalf von Hirschfurten|Vater]] das mit Sicherheit mitbekommen würde.
 
"So, bald sind wir also in Perricum. Warst du schon mal dort, Irnfrede?" fragte [[Nebendarsteller ist::Garetien:Luna Fuxfell|Luna]] neugierig.
 
"Nein, leider nicht. Ich hatte immer schon den Wunsch, einmal diese große Hafenstadt zu sehen. Und große Schiffe mit vielen hohen Masten und Segeln..." Irnfrede geriet etwas ins Schwärmen.


Es ist mir eine große Freude, Euch und Eure/n Gemahl/Gattin zu den Feierlichkeiten anlässlich meines 50. Tsatages einzuladen. Die Feierlichkeiten werden am 10.Boron 1044 BF auf Burg Trollhammer, Baronie Hirschfurten stattfinden.
"Weiß denn jemand dort, dass wir kommen?"
Die Anreise ist bereits ab dem 09. Boron möglich.
Für Verpflegung ist reichlich gesorgt. Die Unterbringung erfolgt entweder in den Gästequartieren auf der Burg, oder im Hotel „Zum Kronenhirsch“ in der nahegelegenen Stadt [[Garetien:Stadt Samlor|Samlor]]. Die Kosten werden selbstverständlich übernommen.


Es wird einen feierlichen Empfang geben mit anschließendem Festbankett. Am Abend wird noch ein großer Ball stattfinden, es gibt reichlich Musik und Tanz. Die Bardengruppe „Sine Mora“ wird den ganzen Abend für gute Unterhaltung sorgen.
"Das will ich mal hoffen. Ich habe in [[Perricum:Markt Gaulsfurt|Gaulsfurt]] eine Brieftaube an den örtlichen Magistrat schicken lassen, und um ein Empfangskommitee gebeten. Nicht, dass wir da an irgendwelche Halunken geraten."


Ich freue mich auf Eure baldige Zusage,
"Höhöhö, warum denn nicht? Ne gute Rauferei hat noch keinem geschadet!" scherzte [[Nebendarsteller ist::Garetien:Thorkar Askason|Thorkar]] vergnügt. Dafür fing er sich von [[Nebendarsteller ist::Garetien:Ernhelm Langmann von Klingenhort|Ernhelm von Klingenhort]] einen finsteren Blick ein, während sich [[Nebendarsteller ist::Garetien:Simariel Falkenauge|Simariel]] nichts anmerken ließ.


|Absender=[[Garetien:Nimmgalf von Hirschfurten|Nimmgalf von Hirschfurten]],
{{Trenner Perricum}}
Baron zu Hirschfurten
}}


Nachdem man das Garether Tor passiert und sich nach dem Weg erkundigt hatte, näherte sich die Gruppe dem Magistratsgebäude der Stadt. Auf dem Weg dorthin hatten sie schon viele bemerkenswerte Gebäude entdeckt. Alleine der Rahja-Tempel war recht imposant gebaut, ebenso wie der ihm direkt gegenüberliegende Praiostempel. Vor dem nahe gelegenen Magistrat wurde die Gruppe bereits erwartet, und zwar von einer älteren, vornehm gekleideten Dame in Begleitung einer jüngeren Frau.


=Szenen im Vorfeld=
Freundlich sprach die Dame sie an: "Ach, Ihr seid doch sicher Irnfrede von Luring-Hirschfurten, die Tochter des Reichsforster Heermeisters Nimmgalf von Hirschfurten?" Irnfrede nickte, doch bevor sie antworten konnte fuhr die Dame fort: "Mein verstorbener Gatte [[Perricum:Wallbrord von Löwenhaupt-Berg|Wallbrord]] hat mir viel von Eurem berühmten Vater berichtet. Aber wo bleiben meine Manieren? Mein Name ist [[Perricum:Fredegard von Hauberach|Fredegard von Hauberach]], Altbaronin zu [[Perricum:Baronie Vellberg|Vellberg]]. Mein einstiger Gemahl war ein alter Waffengefährte von Herrn Nimmgalf, weshalb ich gerne seiner Bitte nachkam, Euch ein wenig durch die Perle am Darpat zu führen. Dies ist meine Ziehtochter [[Nebendarsteller ist::Perricum:Janne von Hauberach|Janne]]. Ich wurde vom Magistrat von Euer Ankunft unterrichtet und es obliegt nun mir, Euch ein wenig hier herumzuführen. Aber zunächst einmal: Willkommen in Perricum. Ich denke, bevor wir die Stadt näher erkunden, wollt Ihr Euch vermutlich erst ein wenig frischmachen und Euer Quartier beziehen, oder?"


===Gerion sucht Arinya in Alfenmohn auf===
{{Trenner Perricum}}


'''[[Handlungsort ist::Garetien:Dorf Alfenmohn|Dorf Alfenmohn]], Ende Travia 1044 BF'''
Irnfrede hatte für sich und ihre Gruppe schließlich ein Zimmer im Hotel Kaiser Reto gebucht, auch wenn die Preise hier deutlich höher waren, als in den Gasthäusern auf der Strecke. Aber sie hoffte ja, dass die Gruppe nur zwei oder drei Tage in Perricum verweilen würde, bis dann endlich ein Schiff gen Khunchom ablegen würde, mit dem sie ihre Reise fortsetzen könnten. Luna, Thorkar und Simariel waren zu diesem Zwecke auch schon zum Hafen aufgebrochen, nämlich um eine mögliche Mitfahrgelegenheit für die Reisegruppe in den nächsten Tagen zu finden. Nur Ernhelm blieb als ihr Leibwächter treu an Irnfredes Seite. Nachdem die Formalitäten erledigt waren, kamen Irnfrede und Ernhelm zurück ins Foyer des Hotels, wo die Edle von Hauberach und ihre Ziehtochter auf sie gewartet hatten.


"Es ist gut, daß du dir das hier mal endlich ansiehst", sagte [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Arinya von Baernfarn|Arinya]] als sie [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Gerion von Keres|Gerion]] das Dorf zeigte. Sie war vor knapp einem Jahr zur Junkerin dieses Ortes ernannt worden, doch Gerion hatte erst jetzt Zeit gefunden, sie hier zu besuchen, da die kaisermärker Politik ihn zu sehr in Anspruch nahm.  
"So, die Zimmer sind gebucht, unser Gepäck ist auch schon dorthin verbracht worden. Nun kann es also losgehen mit der Stadtbesichtigung", strahlte Irnfrede. Ich würde mir sehr gerne mal den Hafen anschauen. Kennt Ihr da einen schönen Platz, wo man möglichst viel sehen kann?" fragte Irnfrede die ältere Dame.


Sie wollte ihn ein wenig auf andere Gedanken bringen und so hatte sie ihn durch das Dorf geführt, die umfangreichen Mohnfelder gezeigt, ihm ihre Gnaden Felana Thomann im kleinen Hesinde-Tempel vorgestellt und mit ihm auch einen Abstecher zum Peraine-Tempel gemacht. Wir es schien, gelang es ihr auch ihm abzulenken - er zeigte sich an der hesindianischen Schule interessiert und auch wie man den Mohn zur Schmerzlinderung nutzte.
Diese schmunzelte, als sie zu einer Antwort anhub. "Den kenne ich in der Tat, nämlich  das [[Perricum:Perricumer Oktagon|Oktagon]], den Sitz der [[Perricum:Deirdre Sanin|Reichsadmiralin]] der [[Perlenmeerflotte|Perlenmeerflotte]]. Vom Dach aus hat man einen wunderbaren Blick auf den gesamten Hafen und Teile der übrigen Stadt. Sofern heute keine Besprechung der Admiralität ansteht, kann ich Euch sowohl den prächtigen Saal im dritten Stock des Gebäudes zeigen als auch auf die Spitze des Turmes geleiten. Der Zugang zu der Anlage ist eigentlich aus gutem Grunde streng reglementiert, aber ein lieber Freund von mir kann uns da sicher behilflich sein."
Die kleine Gruppe machte sich gemächlichen Schrittes auf den Weg zum Hafen, wobei Fredegard ihrem Gast einiges über die Stadt im allgemeinen und den Hafen im besonderen erzählte. Dort angekommen, steuerte die Altbaronin aber nicht direkt das Oktagon - eine zwar beeindruckende, aber dennoch düstere und eher an eine Zwingfeste erinnernde Anlage - sondern ein etwas abseits gelegenes Gebäude an, welches weitaus unscheinbarer wirkte. "Das ist die Kommandantur des [[Perricum:Bombardenregiment Trollpforte|Bombardenregiments "Trollpforte"]], dem dereinst mein seliger Gatte vorstand.", erläuterte die ältere Frau der jüngeren. "Dessen jetziger Befehliger ist der Pagenvater meiner [[Perricum:Leonore von Zackenberg|Enkelin]] und auch sonst ein guter Freund." - hierbei lächelte Fredegard recht eigentümlich, was ihre Begleitung für einen Moment irritierte. "Bitte entschuldigt mich für einen kurzen Moment, während ich ihn zu uns hole; er wird uns dann in das Oktagon führen." Die ältliche Adlige verschwand recht schnellen Schrittes in das Gebäude und kam nach einigen Minuten mit einem Mann mittleren Alters zurück, der einen etwas verdrießlichen Eindruck auf Irnfrede machte. "Das ist Oberst [[Perricum:Siegerain Amando Welferich von Bregelsaum-Berg|Siegerain von Bregelsaum-Berg]], der Kommandeur des Regiments, und er hat sich spontan" - bei letzterem Wort zuckte dessen linkes Auge seltsamerweise mehrmals - bereiterklärt, uns in das Gebäude zu führen." Recht wortkarg und ziemlich angebunden wirkend stellte sich der Mann Irnfrede vor und geleitete die kleine Gruppe in das Oktagon, wo lediglich eine vergleichsweise geringe Zahl an Personal ihren Tagesdienst verrichtete. Interessant wurde es erst im dritten Stock, wo sie einen Blick in den Admiralssaal werfen konnten. Dieser beeindruckte die junge Adlige weniger durch seine gediegene Ausstattung als durch das prächtige Bodenmosaik in Form einer Karte des Kontinents, in der zudem alle größeren Häfen Aventuriens "eingezeichnet" waren.
Doch letztlich holte sie die Politk wieder ein. Als sie auf einer Bank saßen und den Herbsttag genossen, zeigte Gerion ihr die Einladung zum Tsafest des Barons Nimmgalf von Hirschfurten. Arinya las den Brief durch und runzelte die Stirn.  


"Er scheint auf deine Anwesenheit besonderen Wert zu legen", fiel Arinya auf.  
Irnfrede bekam vor Staunen den Mund kaum zu.  


"Richtig" , nickte Gerion. "Was meinst du?"
"Das... das ist ja... ist das etwa ganz Aventurien?" stammelte sie.


"Du solltet es annehmen", antwortete Arinya nach kurzem Überlegen. "Es ist ein Schritt zum Frieden im Königreich. Und du wolltest doch eine Aussöhnung zwischen den Grafschaften. Es ist auch eine gute Möglichkeit, die gute Beziehung, die dein Vater mit ihm hatte, fortzuführen."
"So ist es. Wir befinden uns hier!" erklärte ihr Siegerain, der mittlerweile etwas weniger zugeknöpft wirkte und wies auf einen Hafen in einer großen Bucht an der Ostseite des Kontinents.
Auch Ernhelm staunte nicht schlecht. So eine Kunstfertigkeit hatte er hier nicht erwartet, machte der ganze Bau doch ansonsten einen eher abweisenden Eindruck.


"Da hast du Recht. Allerdings darf diese Aussöhnung nicht zu Lasten der Kaisermärker gehen. Ich habe eine Bitte an dich. Ich werde als Repräsentant der kaisermärker Familien dort auftreten."
Irnfrede stellte noch ein paar Fragen zu weiteren Hafenstädten, die ihr der Offizier kurz und knapp erläuterte. Vor allem interessierten sie die Häfen von Perricum bis Al'Anfa, was Ernhelm etwas merkwürdig fand. Doch sagte er nichts dazu. Dann ging es auch schon weiter mit der Besichtigung.


"Das wird einigen Familien nicht schmecken", merkte Arinya an. "Allen voran die Isppernbergs."
Schließlich folgte der im wahrsten Sinne des Wortes Höhepunkt dieses Ausfluges, als Irnfrede, Fredegard und der Oberst durch eine Luke im obersten Stockwerk des Turmes dessen Dach betraten. Die einstige Baronin zu Vellberg hatte nicht übertrieben: Die Aussicht war schlicht überwältigend!


"Das ist mir bewusst. Aber was wollen sie machen? Sie werden nicht da sein um mich daran zu hindern. Kannst du mit Fridega vom Berg reden und vielleicht auch mit den Aimar-Gors um mir hier Rückendeckung zu verschaffen. Du bist umgänglicher und dir schenken sie schneller Vertrauen, Arinya."  
"Umwerfend. Einfach fantastisch. Man sieht ja nicht nur den Hafen, sondern die ganze Stadt. Ich kann kaum glauben wie groß das alles hier ist", staunte Irnfrede.
"Ja, kann ich machen. Ich kenne da den einen oder anderen, den wir hier auch noch darauf ansprechen können. Statt den Aimar-Gors werde ich aber lieber die Heiterfelds besuchen. Und auch den Burggrafen Oldebor. Seine Stimme hat Gewicht."


"Dann mach das so."
"Seid Ihr zum ersten mal am Perlenmeer?" fragte Fredegard.  


=== Von Walen und Legenden ===
"Nun... ja! Ich war zwar mal als Kind vor etwa 10 Götterläufen im fernen Havena, wo ich das Meer der Sieben Winde sah, aber am Perlenmeer war ich noch nie. Es ist so wunderschön hier. Ich verstehe gar nicht..." sie stockte. Dann wandte sie sich an den Oberst:
'''[[Garetien:Burg Scharfenstein|Burg Scharfenstein]]'''
"Verzeiht bitte die Frage, Herr von Bregelsaum-Berg, ihr wirkt auf mich noch so... so jung. Wie kann denn jemand so jung und doch schon Oberst sein? Das ist doch in etwa vom Rang her vergleichbar mit einem Heermeister, oder irre ich mich da?"


Schwerfällig ließ sie sich auf einen mit vielen Kissen ausgepolsterten bequemen Sessel in der Nähe des Feuers sinken: „Burg Troll... was?“
"Nicht ganz", erwiderte der Offizier, während er erstmals lächelte. "Der [[Perricum:Zivko von Zackenberg-Bennstedt|Heermeister]] der Markgrafschaft ist eher mit einem Marschall vergleichbar, also dem Oberkommandierenden aller regulären Truppen einer Provinz und im Kriegsfalle auch von dessen Ritter- sowie Landwehraufgeboten. Ich selbst habe die Ehre, seit etwas mehr als einen Götterlauf eines der drei Regimenter Perricums zu befehligen. Ich mag vielleicht noch recht jung an Jahren sein, verfüge jedoch bereits über allerlei Erfahrungen in militärischen und diplomatischen Angelegenheiten und, wenn man meinem Vorgesetzten glauben mag, über den einen oder anderen besonderen Verdienst, dessenthalben ich weiland zum Oberst ernannt wurde." Bei den letzten Worten strich Siegerain scheinbar beiläufig einige für Irnfrede nicht erkennbare Staubkörner von seinen Auszeichnungen und fügte noch hinzu: "Und wenn ich mich recht entsinne, war Euer geschätzter Vater auch nicht viel älter, als er zum Heermeister der Grafschaft Reichsforst ernannt wurde; zweifelsohne auch ob seiner enormen Fähigkeiten und Verdienste."


„Burg Trollhammer, [[Garetien:Ailsa ni Rian|Orknäschen]]“, wiederholte er nickend als er einen gepolsterten Schemel holte und andächtig ihre Füße darauf platzierte, „[[Garetien:Burg Trollhammer|Burg Trollhammer]].
Fredegard hatte den Ausführungen des Obersten mit leicht schiefgeneigtem Kopf und einem schwer zu deutenden Gesichtsausdruck gelauscht, bevor sie maliziös lächelnd ergänzte: "Ja, ich kann bestätigen, dass Herr Siegerains Fähigkeiten und Leistungen wahrlich - bemerkenswert sind."


Sie nickte, rang sich ein müdes Lächeln ab und wollte wissen: „Warum dieser Name? Wurde sie denn etwa von einem Troll erbaut?“
Nachdem die Versammelten die Aussicht noch eine Weile genossen hatten, führte der Oberst die Besucher wieder nach unten und aus dem Oktagon heraus. Dann verabschiedete er sich formvollendet von Irnfrede und ihrer Begleitung mit dem Hinweis, dass noch wichtige dienstliche Angelegenheiten seiner harrten. In seiner Eile vergaß er sogar, sich von Fredegard zu verabschieden, was diese aber nicht im mindesten zu bekümmern schien.


„Die einen sagen so“, hob er an, „die anderen sagen so. Zumindest soll ein Troll etwas damit zu tun gehabt haben. Vielleicht nicht mit der Burg, aber mit dem Ort. Gewiss weiß [[Garetien:Nimmgalf von Hirschfurten|Nimmgalf]] mehr. Du könntest ihn bei dieser Gelegenheit fragen.
Die Altbaronin wandte sich wieder ihrem Gast zu: "Was sollen wir uns als Nächstes anschauen, meine Teure? Die berühmten [[Perricum:Efferd-Heiligtum der Korallengärten zu Perricum|Korallengärten]] und das [[Perricum:Kuriositätenkabinett zu Perricum|Kuriositätenkabinett]] lohnen auf jeden Fall einen Besuch. Aber vielleicht wollt Ihr auch noch etwas anderes sehen oder ganz allgemein einen Rundgang durch diese wunderbare Stadt unternehmen?" Erwartungsvoll blickte Fredegard die jüngere Frau an.


Sie winkte ab: „Der hat gewiss etwas besseres an seinem Tsatag zu tun als mit mir fettem Wal über die Geschichte seiner Burg zu sprechen.“ Damit strich sie sich über den inzwischen wirklich unübersehbar angewachsenen Bauch.
"Korallengärten und Kuriositätenkabinett? Das klingt beides sehr interessant", entgegnete Irnfrede begeistert. "Einen Rundgang können wir ja auch später noch machen, ich denke, wir sollten mit dem Kuriositätenkabinett weitermachen. Was meinst du, Ernhelm?" Der Angesprochene nickte nur kurz.  


Er trat neben sie, beugte sich herab und hauchte ihr einen Kuss auf ihren Bauch: „Du bist von Tsa gesegnet, Orknäschen.“ Er zuckte mit den Schultern. „Du trägst unser Kind.“ Doch er korrigierte sich augenblicklich. „Unsere Kinder.“ Ein feines Lächeln legte sich über seine Lippen. Liebevoll strich er ihr über den Bauch.
"Gut, dann lasst uns aufbrechen. Es liegt im Zentrum der Stadt, nahe der [[Perricum:Ordenshochburg Al Rakshaz|Ordensburg]] des [[Orden der Grauen Stäbe zu Perricum|ODL]]."


„Sie schlafen“, erklärte sie ihm, „Warum gehst du nicht alleine?“
"In Ordnung, gehen wir los."


„Ich habe ihm zugesagt, dass wir beide kommen“, erwiderte er ihr schlicht.
Gemeinsam machte man sich auf den Weg.


Sie zog die Augenbrauen tadelnd nach oben: „Du weist, das sich es nicht mag, wenn du über meinen Kopf hinweg entscheidest, [[Garetien:Drego von Altjachtern|Drego]].
(OT: Hier würde ich erstmal nen Cut machen, sonst wird es zu lang).<br>
(OT: Alles klar. Melde Dich einfach zwecks etwaiger Fortsetzung.)


„Weiß ich doch, Orknäschen“, stimmte er ihr da zu, „Aber Nimmgalf von Hirschfurten hat uns zu seinem Tsatag eingeladen. Zu seinem Tsatag! Uns! Verstehst du? Es ist der legendäre, der sagenhafte Nimmgalf! Nimmgalf der Große.“
==Das Perricumer Kuriositätenkabinett==


„Nimmgalf der Große“, wiederholte sie tonlos, „Und wo liegt diese... Trollburg?“
==Abschied aus Perricum==


„[[Garetien:Stadt Samlor|Samlor]].“
==Auf hoher See==


„Samlor? Kommt da nicht [[Garetien:Yolande von Pranteln|Yolande]] her?“
==Khunchom, Perle am Mhanadi==


„Ja, genau“, er nickte, „Drei Tagesreisen zu Pferd. In deinem Zustand wäre aber eine Kutsch...“
==Die Pestbeule des Südens==


„Baron Nimmgalf hat gewiss Verständnis dafür, wenn ich angesichts meines Zustandes nicht erscheine“, meinte sie da nickend und lehnte sich zurück.
==Die Gladiatorenschule==


„Du bist gerade erst zu Pferd aus [[Garetien:Ritterherrschaft Praiosborn|Praiosborn]] gekommen“, erinnerte er sie, „Da wirst du es ja auch die paar Tagesreisen nach Burg Trollhammer schaffen. Wir können auch gerne die Kutsche nehmen.“
==Die Befreiung==


Sie rollte mit den Augen und seufzte schwer: „Wenn es dir so schrecklich wichtig ist deinen Wal an deiner Seite zu haben...“
==Der Flug der Zehn==


„Das ist es Orknäschen, das ist es.“
==Flucht aus Al'Anfa==


Autor: [[Benutzer:Orknase|Orknase]]
==Heimkehr==


=Szenen auf der Anreise=
=Alte Säcke - Ideensammlung=
'''Hier finden Episoden vor der Ankunft in Hirschfurten Platz'''


===Anreise [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Helmar von Hirschfurten|Helmar von Hirschfurten]]===
Anf. Travia 1047 BF
''8. Boron 1044 BF – auf der Reichsstrasse 6''


Die prächtige Reisekutsche mit dem Wappen von [[Garetien:Pfalz Goldenstein|Pfalz Goldenstein]] rumpelte die Reichsstraße 6 in Richtung [[Handlungsort ist::Garetien:Stadt Ackbar|Ackbar]]. Darin saßen Pfalzgraf Helmar von Hirschfurten und seine fast 20 Jahre jüngere Gemahlin [[Nebendarsteller ist::Garetien:Hartmunde von Hirschfurten|Hartmunde von Hirschfurten]]. Letztere war sichtlich ungehalten ob der Reise.  
Rondger von Kaiserswohl, Hausritter auf Hirschfurten bekommt die Nachricht seines Vaters Helmdahl von Kaiserswohl, dass seine Mutter Raugunde in der Halsmark verstorben ist. Schwer getroffen bittet er Nimmgalf um ein paar Tage Auszeit.
Dieser ist erst verärgert, da er mitten in den Traviatagsvorbereitungen für Irnfrede steckt, aber lässt ihn schließlich doch gehen.


„Ich kann ja verstehen, dass du der Einladung deines Vetters nachkommen möchtest. Aber warum muss ich auch dabei sein?“
=Orden von Korgond - Ideensammlung=


Helmar lächelte: „Nun, zum einen weil du auch mit eingeladen wurdest, und zum anderen ich niemanden hätte, mit dem ich zum Ball gehen könnte.
Von Nimmgalf:
Das nächste Ordenstreffen wird im Praios/Rondra 1047 BF stattfinden, kurz nach den Ereignissen es GGP 2025.
Handlungsort ist die Baronie Kressenburg, da der Primus inter Pares die Ordensversammlung auf der [[Greifenfurt:Burg Kressenburg|Kressenburg]] stattfinden lassen möchte.


„Ach, der Ball. All diese aufgetakelten Fregatten, du weißt doch, wie wenig ich das mag. Und tanzen kann ich auch nicht richtig!“ nörgelte Hartmunde.
Das Ordenstreffen wird eine offene Briefspielaktion für alle Ordensspieler sein.


„Alles eine der Frage von korrekter Führung, so viel vieles im Leben, meine Teuerste!“ lächelte Helmar sie an.
Es wird aber frühestens nach dem GGP 25 beginnen.
„Sieh es doch einfach mal als Gelegenheit, den neuesten Klatsch aus dem Hochadel zu erfahren.


Hartmunde überlegte. „Naja, könnte schon recht interessant werden.“
=Der widerspenstige Lehnsmann=


„Und für mich ist es nicht der einzige Grund, warum ich die Reise angetreten habe. Mein Sohn [[Briefspieltext mit::Garetien:Fredalf von Hirschfurten|Fredalf]] ist nun schon vor fast einem Götterlauf gefallen. Zu meinem größten Bedauern hatte ich bislang noch keine Gelegenheit, an seinem Grab in der Hirschfurtener Familiengruft zu beten. Das werde ich nachholen.“ Sagte er ernst.
Geschichte aus Reichsforst, in der mit Hilfe der Praioskirche ein untreuer Lehnsmann gemaßregelt wird.


Hartmunde nickte. Sie würde sich weiteres Genörgel verkneifen.


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==Die Klagen des Junker Xerber==
Silvano spricht mit Junker Xerber über die Vorfälle und beginnt mit der Untersuchung vor Ort. Später schickt einen geharnischten Brief nach Luring in dem er den Lehnseid einfordert, ansonsten käme es zum Lehnsheimfall.


=Empfang am 10.Boron 1044 BF ab 18:00 h in der Festhalle=
[[Handlungsort ist::Garetien:Dorf Baringen|Baringen]], 30. Hesinde 1047
'''Hier sollen die Episoden zum Einzug der Gäste in die Festhalle entstehen'''
Ein älterer Mann, anscheinend ein Bediensteter, öffnete schließlich nach dem dritten Klopfen das Tor. „Ihr wünscht?“


===Einleitung===
„Praios zum Gruße! Mein Name ist [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Silvano von Hagenau-Ehrenfeldt|Silvano von Hagenau-Ehrenfeldt]], Erzgeweihter des Götterfürsten. Ich bin hier um die Probleme mit dem Lehnsmann zu untersuchen, die der [[Praios-Kirche|Kirche]] von Junker Xerber von Cronenfurt gemeldet wurden.“


10. Boron 1044, [[Handlungsort ist::Garetien:Burg Trollhammer|Burg Trollhammer]]
Das Tor öffnete sich nun ganz, und der Haushofmeister bat den Geweihten einzutreten, und sich noch einen Moment zu gedulden. Der Junker würde ihn gleich persönlich begrüßen.
Die Burg war festlich geschmückt. Zahlreiche Gäste waren von nah und fern angereist - teils schon in den letzten Tagen, um am 50. Tsatag von Baron [[Garetien:Nimmgalf von Hirschfurten|Nimmgalf von Hirschfurten]] teilnehmen zu können. Die Burg war völlig überbelegt, einige der Gäste mussten gar im Hotel ‚Zum Kronenhirsch‘ im nahen [[Garetien:Stadt Samlor|Samlor]] untergebracht werden.
Silvano sah sich einen Moment um, der kleine Wehrhof machte einen eher rustikalen Eindruck. Das Junkertum schien jedenfalls nicht besonders viel abzuwerfen, so dass hier weitgehend auf Luxus verzichtet wurde.  


In der Festhalle war eine kleine Bühne aufgebaut, auf der die fünfköpfige Bardengruppe 'Sine Mora' aus Gareth eine liebliche Weise nach der nächsten spielte, und so den Empfang angenehm musikalisch begleitete.
Schließlich kam ein jüngerer Mann so um die 30 auf ihn zu: „Praios zum Gruße, Euer Gnaden!“ „Ehrwürden“, korrigierte ihn Silvano, und machte damit deutlich, dass er den Rang eines Lichtträgers, eines Erzgeweihten der Praios-Kirche, innehatte.


Der Herold begrüßte nun traditionell zunächst die engere Baronsfamilie, bis auf [[Garetien:Irnfrede von Luring-Hirschfurten|Irnfrede]] hatten sich bereits alle Hirschfurtens am Kopfe der Tafel eingefunden. Der Baron selbst stand vor der Tafel, um die nun eintretenden Gäste persönlich in Empfang zu nehmen.  
„Natürlich. Ich bin Junker [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Xerber von Cronenfurt|Xerber von Cronenfurt]], sehr erfreut Euch kennen zu lernen. Ihr seht mich etwas überrascht, tatsächlich hätte ich gar nicht damit gerechnet, das sich noch vor dem Frühling jemand der Sache annehmen würde.


Nach und nach wurden dann die Gäste vom Herold angekündigt, traten vor um ein paar warme Begrüßungsworte zu sprechen (in der Feierhalle war es im Boron schon recht kühl) und dabei ihr mitgebrachtes Geschenk zu überreichen, welches sogleich von den Dienern auf einem nahen Tisch abgestellt wurde. Anschließend nahm man dann an der Festtafel Platz, derweil aus der Küche schon verheißungsvolle Düfte von köstlichen Speisen in die Nasen drangen.
„Nun, manche Dinge dulden eben keinen Aufschub“, erwiderte Silvano. "Und so weit ich weiß, liegt die Sache ja nun schon seit längerem im Argen?“
„Ja, das stimmt!“ bestätigte Junker Xerber. „Aber kommt doch erstmal herein in die Kaminstube. Ihr seid sicher erschöpft von der Reise und solltet Euch erstmal etwas aufwärmen.“ Das Angebot nahm Silvano gerne an.


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===Einzug Drego von Luring===
Bei etwas Brot, Wurst und Bier in der warmen Stube berichtete Xerber dann, was ihn zu seiner Klage bewogen hat: „Jedenfalls hat dieser [[Briefspieltext mit::Garetien:Franwin von Luring-Franfeld|Franwin]] es noch nicht einmal für nötig befunden, meiner Einladung Folge zu leisten. Tatsächlich habe ich ihn noch kein einziges mal gesehen, und auch in seinem Rittergut ein paar Meilen nördlich von hier hat er sich wohl schon lange nicht mehr blicken lassen. Er gehört so weit ich weiß zu den Beratern oder [[Akteursnennung ist::Garetien:Dregos Bande|Freunden]] des Grafen in Luring. Er hält sich wohl für was Besseres, weil er ein [[Garetien:Haus Luring|Luring]] im Namen trägt, so dass er es nicht für nötig erachtet, meiner Aufforderung endlich mir gegenüber seinen Lehnseid zu leisten, nachzukommen.“
 
Silvano war den Ausführungen aufmerksam gefolgt. „Ein Lehnseid, egal auf welcher Ebene, ist stets ein heiliger Akt, der die Rechtmäßigkeit und Wahrhaftigkeit der göttlichen Ordnung besiegelt. Ihn nicht zu leisten ist ein Zeichen von Untreue oder Unwillen, sich der göttlichen Ordnung zu unterwerfen.“ Er machte eine kurze Pause und ließ die Worte wirken.
 
„An wen habt Ihr Euch denn in dieser Angelegenheit schon gewandt?“ fragte Silvano.
 
„Ich habe mich zuerst bei Baron Drego über meinen Ritter beschwert.“ „Baron? Ich dachte, er sei Graf?“ warf Silvano ein. „Nein, ich meine [[Briefspieltext mit::Garetien:Drego von Altjachtern|Drego von Altjachtern]], den Baron zu Schwarztannen. Er hat zufälligerweise denselben Vornamen wie der [[Briefspieltext mit::Garetien:Drego von Luring|Graf]]. Ihr glaubt gar nicht, wie häufig das hier schon zu Verwechslungen geführt hat. Aber zurück zum Thema: Baron Drego teilte mir nach etwa einem halben Jahr mit, dass er auch keine Handhabe bezüglich Ritter Franwin hätte, da sich dieser wohl dauerhaft am [[Akteursnennung ist::Garetien:Reichsforster Grafenhof|Grafenhof]] aufhielte. Ich sollte mich also mit meinem Anliegen gleich dorthin wenden. Was ich dann auch tat. Ich habe schon drei Briefe nach [[Ortsnennung ist::Garetien:Stadt Luring|Luring]] geschickt, doch auf keinen einzigen gab es irgendeine Form von Reaktion. Offenbar ist das Thema dort einfach nicht wichtig genug.“
 
Silvano bemerkte den großen Ärger, den Junker Xerber empfand, da er sich in seinen Rechten verletzt sah, um die sich keine höhere Instanz kümmern wollte. Diesen Gesichtsausdruck hatte er zuletzt bei [[Briefspieltext mit::Garetien:Alrike Hundsgeburt von Sommerheide|Alrike]] gesehen. Erneut konnte er den Ärger gut nachvollziehen.
 
„Nun gut, Ihr habt richtig gehandelt, dass Ihr euch in diesem Fall an die Praioskirche gewandt habt. Ich werde Euch helfen, eine Lösung herbeizuführen. Ich werde zunächst dem [[Ortsnennung ist::Garetien:Ritterherrschaft Lührenheide|Rittergut]] des Beklagten einen Besuch abstatten, und mich dort einmal umhören. Sollten sich Eure Vorwürfe bestätigen, und das Gut von ihm vernachlässigt werden, dann werde ich umgehend ein weiteres Schreiben an ihn aufsetzten, nur dieses mal mit dem Kirchensiegel direkt zum Grafenhof. Dort werde ich ihm eine Frist setzen bis zum, sagen wir, 1 Tsa, hier in Baringen bei Euch vorstellig zu werden, um seiner heiligen Pflicht nachzukommen und Euch den Lehnseid zu leisten. Ich bin gerne bereit, diesen heiligen Eidsegen dann zu sprechen und zu besiegeln.“
 
Die Miene des Junkers hellte sich umgehend auf. „Hervorragend! Ich danke Euch, sehr sogar. Aber was passiert, wenn der Ritter auch dieser Aufforderung nicht nachkommt, und die Frist verstreichen lässt?“


Silvano blickte den Junker ernst an: „Dann überlegen wir uns, wie wir einen Lehnsheimfall bewirken können!“


===Einzug der Gäste===
==Für Praios, Reich und Recht==


Anschließend traten die andren Barone [[Garetien:Grafschaft Reichsforst|Reichsforst]] ein: Baron [[Garetien:Erlan von Zankenblatt|Erlan von Zankenblatt]] zu [[Garetien:Baronie Syrrenholt|Syrrenholt]], Nimmgalfs ältester Freund und Bundesbruder bei den [[Garetien:Pfortenritter|Pfortenrittern]] samt seiner 35 Götterläufe jüngeren Gemahlin [[Garetien:Erlbrechta von Zweifelfels|Erlbrechta von Zweifelfels]], die trotz des Verlustes eines Armes unverkennbar in guter Hoffnung war, was bei den bereits Anwesenden für einige Verwunderung sorgte.  
4. Firun, 1047 BF: [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Silvano von Hagenau-Ehrenfeldt|Silvano]] hatte sich inzwischen einen Überblick über die Situation vor Ort verschafft, und festgestellt, dass sich die beiden Dörfer in der [[Garetien:Ritterherrschaft Lührenheide|Ritterherrschaft Lührenheide]] einen kindischen Kleinkrieg lieferten, der auf nicht mehr zu ergründender Rivalität beruhte. Die beiden Schulzen der Dörfer machten da keine Ausnahme, einen übergeordneten Verwalter der Herrschaft gab es nicht. Der Zustand war bestenfalls desolat zu nennen, im schlechtesten Falle kathastrophal. Silvano hatte genug gehört. Er beschloss zu handeln und setzte in [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Dorf Baringen|Baringen]] einen Brief auf zu Händen Ritter Franwins, den er direkt an den Grafenhof adressierte.


Ihnen folgte die hübsche aber noch unvermählte Baronin [[Garetien:Tsaiana von Waldfang-Angerwilde|Tsaiana von Waldfang-Angerwilde]] zu [[Garetien:Baronie Waldfang|Waldfang]], ebenfalls Mitglied bei den Pfortenrittern.
'''Siegel der Praios-Kirche'''


{{Brief
|Adressat=An [[Briefspieltext mit::Garetien:Franwin von Luring-Franfeld|Franwin von Luring-Franfeld]], Ritter zu Lührenheide, derzeit zur Gastung am Grafenhofe zu Luring
|Text=Für Praios, Reich und Recht!
<br>
<br>
Schließlich trat auch der neue Baron von [[Garetien:Baronie Schwarztannen|Schwarztannen]], [[Garetien:Drego von Altjachtern|Drego von Altjachtern]] ein, mitsamt seiner Gattin, die unverkennbar in guter Hoffnung zu sein schien.
Hoher Herr,
„Ich grüße Euch, Euer Hochgeboren und danke Euch für die Einladung. Wir hatten bislang noch nicht das Vergnügen uns näher kennen zu lernen, von daher ist es mir eine besondere Ehre, heute hier sein zu dürfen.“
 
Nimmgalf trat ein paar Schritte vor und begrüßte ihn freundlich. „Willkommen auf [[Garetien:Burg Trollhammer|Burg Trollhammer]] werter Baron Drego. Die Freude ist ganz meinerseits. Ich hörte von Eurem Schicksalsduell gegen die Waldsteiner Invasoren. Das war sehr gute Arbeit. Ihr habt uns den Rücken freigehalten, während wir im Osten die Kaisermärker in die Schranken weisen mussten. Ich hoffe ihr und Eure Ge…“, er stockte kurz als er Dregos hochschwangere Gattin ansah, „aber, Ihr seid doch… Moment, ich hab es gleich… [[Garetien:Ailsa ni Rian|Ailsa ni Rian]], nicht wahr? Bei Rondras Lanze, ohne Eure Rüstung hätte ich Euch ja fast nicht wiedererkannt. Und nun steht ihr hier als neue Baronin zu Schwarztannen, wer hätte das gedacht? Wie geht es Euch?“ 
Es wurde gegen Euch Klage erhoben durch Euren Lehnsherren den Junker [[Briefspieltext mit::Garetien:Xerber von Cronenfurt|Xerber von Cronenfurt]]. Er klagt Euch an, ihm das Leisten des Lehnseides verweigert zu haben. Seiner mehrfachen Aufforderung seid Ihr dato nicht nachgekommen.
...
 
Zu Drego gewandt: „Verzeiht, aber ich habe Eure Gattin bereits damals beim Kaiserturnier 1041 BF kennen und schätzen gelernt. Sie hat dort wacker gestritten, das könnt ihr mir glauben. Ich habe ein Auge für gute Tjoster“, zwinkerte er ihm zu.  
Euch sei hiermit eine Frist gesetzt bis zum Ersten Tag des Tsamondes im 1047sten Jahre nach Bosparans Fall in Baringen zu erscheinen und Eurem Lehnsherrn den Treueeid als Ritter zu Lührenheide zu leisten. Tut Ihr dies nicht, wird dies Konsequenzen für Euch haben.
 
Lux triumphat in eternam!
 
|Absender=[[Garetien:Silvano von Hagenau-Ehrenfeldt|Silvano von Hagenau-Ehrenfeldt]], Luminifer
}}
 
==Auf die leichte Schulter genommen==
 
[[Handlungsort ist::Garetien:Dorf Mährenfeld|Mährenfeld]], in klirrender Kälte Ende Firun
 
„Jo, ruhig, Jissa, ruhig“, rief [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Franwin von Luring-Franfeld|Franwin von Luring-Franfeld]] beschwichtgend und klopfte seinem schweißbedeckten Ross auf den Hals, das unruhig tänzelte und nach dem Spurt in das Dorf unwillig den Kopf hin- und herwarf. „Ruhig, meine Brave.“
 
„Du warst schnell, Winnie!“, rief [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Drego von Luring|Graf Drego]] außer Atem, der jetzt erst auf [[Nebendarsteller ist::Garetien:Ross Sturmfels|Sturmfels]] in das Dorf trabte. „Sturmfels ist nicht in Ordnung, scheint mir.
 
„Das macht die schlechte Pflege“, keuchte [[Nebendarsteller ist::Garetien:Selinde von Kravetz|Selinde von Kravetz]], die dicht bei ihrem Grafen geblieben war.
 
„Wieso schlechte Pflege?“, keuchte ihrerseits [[Nebendarsteller ist::Garetien:Laudine von Scheupelburg|Laudine von Scheupelburg]], die andere Hausritterin, die den Grafen auf der Landpartie begleitet hatte. „Sturmfels steht doch auf dem [[Ortsnennung ist::Garetien:Gräfliches Gestüt Erlgardshof|Erlgardshof]]?“
 
„Pfff“, machte Selinde, wischte sich den Schweiß von der Stirn und stieg ab.  Indem sie ihr Pferd und das Ross des Grafen am Zügel nahm, antwortete sie: „Haste doch gesehen. Der [[Briefspieltext mit::Garetien:Erlan Cardona|Cardona]] begrüßt gerade mal den Grafen, uns beachtet er nicht. Der [[Briefspieltext mit::Garetien:Boronir von Haderstein|Haderstein]] lungert da herum, dieser [[Briefspieltext mit::Garetien:Serina Schillerkraut|Tsattusse]] und die kleine [[Briefspieltext mit::Garetien:Leodane von Doriant|Doriant]], aber zur [[Briefspieltext mit::Garetien:Korwinne von Luring|Gräfin]] dürfen wir nicht.“
 
„Ja, und? Ich dachte, der Graf wollte ausreiten und nicht mit seiner Frau sprechen?“ Riterin Laudine war jetzt auch abgestiegen und hielt dem Grafen den Steigbügel, der sich aus dem Sattel schwang, aber dem Geplauder seiner Ritterinnen nicht zuhörte.
 
„He, Winnie! Komm mal runter von deinem Wirbelwind! Lass uns mal bei der [[Briefspieltext mit::Garetien:Wilmunde von Grattelbeck|Grattelbeckerin]] anklopfen! Die muss uns mal einen Grog machen lassen!“ Er blickte sich kurz zu Laudine um, drückte ihr zum Dank, dass sie sich um das Pferd kümmerte, lächelnd den Oberarm, und steuerte das Gutshaus der Edlen an.
 
Franwin schwang sich von seinem Pferd, wobei er ungeschickt mit dem Knie die Satteltasche von der Kruppe fegte. Sie sprang auf, und der Inhalt leerte sich auf das Hofpflaster: Papier, ein alter Apfel, ein blaues Strumpfband, das nicht zu dem gelben passte, eine Bronzeflasche, die ordentlich schepperte, und ein paart Papiere.


<br>
„Herrje!“, rief Franwin ärgerlich. Aber Graf Drego bückte sich schon, griff die beiden Strumpfbänder, grinste seinen Vetter aus der Hocke schelmisch an, dann raffte er die Papiere zusammen und wollte nach der Flasche greifen. Er stutzte.
 
„He, Winnie, das ist doch schon wieder das Siegel der Praioskirche. Ich hatte doch gesagt, dass du dich mal darum kümmern sollst. Kann doch nicht so schwer sein, mal einen Eid abzulegen!“


Es folgten weitere Vertreter aus dem Hochadel wie die Barone zu [[Garetien:Baronie Bärenau|Bärenau]] [[Garetien:Iralda von Ochs|Iralda]] und [[Perricum:Wolfaran von Ochs|Wolfaran von Ochs]], sowie [[Perricum:Korhilda von Sturmfels|Korhilda von Sturmfels]] zu [[Perricum:Baronie Wasserburg|Wasserburg]] und ihr Gemahl Vogt [[Perricum:Leobrecht von Ochs|Leobrecht von Ochs]] von den [[Perricum:Kaiserlich Efferdsträne|Efferdstränen]]. Sie alle waren langjährige Freunde von Nimmgalf, auch verbunden durch die Pfortenritter.
Franwin, der sein Pferd einem der Knechte gegeben hatte, die mittlerweile die Ankömmlinge bemerkt hatten und ihnen die Rösser abzunehmen begannen, runzelte die Stirn: „Ja, Drego, stimmt. Habe ich vergessen, weißt ja wie das ist. Jagd, Ball, Ausritt und dann die ständige Qual zwischen Gerrica und Iridia – also blau und gelb –, da vergesse ich das ständig.


[[Garetien:Melina von Ehrenstein|Melina von Ehrenstein]], ebenfalls Pfortenritterin und lange mit Baron Nimmgalf befreundet, trat gemeinsam mit ihrem Vater [[Garetien:Hal von Ehrenstein|Hal von Ehrenstein]], dem Kronvogt zu [[Garetien:Königlich Halhof|kgl. Halhof]] ein, da ihr [[Garetien:Rondradan von Pfortenstein|Mann]] sich derzeit in einer Fehde befand. Sie war auf Graf Drego nicht gut zu sprechen, da er ihr erst vor Kurzem aus nichtigen Gründen die Herrschaft über [[Garetien:Gräflich Rubreth|Gräflich Rubreth]] entzogen hatte, und würdigte ihn keines Blickes.
„Das geht doch nicht, Franwin. Versprich mir, dass du das erledigst. Guck, sowas verdirbt mir den ganzen Spaß: Erst meine Gattin, die ihren blöden Turm nicht verlässt und diesen düsteren Ritter und seine Geweihte vorschickt, dann ist Jissa schneller als Sturmfels und schließlich kümmerst du dich nicht um deine Lehnsangelegenheiten! Stell dir vor, ich würde sowas machen!“ Drego hatte die Brauen zusammengezogen und versuchte streng zu gucken, grinste aber gleich wieder: „Na ja, ich hab ja [[Briefspieltext mit::Garetien:Rudon Langenlob von Zwillingstein|Rudon]] und meine [[Briefspieltext mit::Garetien:Ederlinde von Luring|Schwester]] …“


Franwin grinste zurück: „Ist in Ordnung, ich kümmere mich drum. Und wenn es Schwierigkeiten gibt, kannst du mich ja immer noch zu deinem Mundschenken machen, hm?“


„Haha“, lachte Drego, „Saufen kannste!“


Und damit war das Thema für ihn beendet und für immer aus seinem Kopf entschwunden.


Franwin hingegen dachte gar nicht daran, sich um irgendetwas zu kümmern - was war schon Lührenheide gegen den Grafenhof?


Aus Greifenfurt waren angereist Baron [[Greifenfurt:Anselm Hilberan von Hundsgrab-Bugenbühl|Anselm Hilberan von Hundsgrab-Bugenbühl]] samt [[Greifenfurt:Khorena von Hundsgrab-Bugenbühl|Gemahlin]], sowie der Kreessenecker Baron [[Greifenfurt:Ardo von Keilholtz|Ardo von Keilholtz]], ebenfalls an der Seite seiner [[Greifenfurt:Praiadne Leuinherz Keilholtz|Angetrauten]].
==Lehnsheimfall==
Das Rittergut wird eingezogen, die Praioskirche erhält zum Dank als "Spende" die Landherrschaft Ehrenfeldt in Rubreth


Es folgten noch Junker [[Garetien:Felian von Perainsgarten|Felian von Perainsgarten]], ein Adliger aus [[Garetien:Königlich Mardershöh|Mardershöh]] und auch Junker [[Garetien:Gerion von Keres|Gerion von Keres]], der sich als der Erste Rat der Kaisermark vorstellen läßt, und seine [[Garetien:Arinya von Baernfarn|Gemahlin]].  
2. Tsa 1047, [[Handlungsort ist::Garetien:Dorf Baringen|Dorf Baringen]]:
"Wie ich es erwartet habe, der [[Briefspieltext mit::Garetien:Franwin von Luring-Franfeld|Ritter]] ist natürlich nicht aufgetaucht und hat die ihm gesetzte Frist ungenutzt verstreichen lassen", stellte Junker [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Xerber von Cronenfurt|Xerber]] mit einer Mischung aus Enttäuschung und Genugtuung fest. "Nun seht Ihr es ja selber, Ehrwürden, dieser sogenannte Ritter hegt mir gegenüber keinerlei Loyalität, und einen solchen will ich gewiss nicht zum Lehnsmann haben. Verständlich, oder?"


{{Trenner Garetien}}
[[Hauptdarsteller ist::Garetien:Silvano von Hagenau-Ehrenfeldt|Silvano]] nickte. "In der Tat. Selbst die Ankündigung von Konsequenzen seitens der Kirche hat ihn nicht zur Einsicht bewegen können. Ich denke, es ist nun an der Zeit, ihn die Konsequenzen spüren zu lassen."


===Einzug des Ersten Rates der Kaisermark===
"Und wie gehen wir da vor?" fragte Xerber.


Dem Herold wurde der Name des nächsten Gastes vorgestellt, damit er ihn verkünden konnte. Er stockte kurz und sah den Mann stirnzrunzelnd an, straffte sich aber und verkündete laut: 
"Zunächst einmal muss ..." und Silvano begann ihm bis ins kleinste Detail die vielen Schritte und bürokratischen Hürden darzulegen, die eine solche Entlehnung im Regelfall erfordert. "Wie Ihr seht, alles in allem ein recht langwieriger Prozess."
   
   
"Seine wohlgeborene Exzellenz [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Gerion von Keres|Gerion von Keres]], Erster Rat der Kaisermark nebst Gemahlin Junkerin [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Arinya von Baernfarn|Arinya von Keres]] zu Alfenmohn."
Junker Xerber blickte ihn ziemlich enttäuscht an. Er hatte gehofft, dass das schneller zu bewerkstelligen wäre.


Herein trat ein großgewachsener Mann in einer auffallend roten Iryanenlederrobe. Geschnitten war sie wie die Roben, die die Magier trugen und auch der hüfthohe Stab, an dessen oberen Ende eine Kristallkugel eingefaßt war, wies ihn als einen Gildenmagier aus. Auf seiner Stirn prangte ein kunstvoll verzierter goldener Reif (wenn ein Magiekundiger einen Hellsichtszauber auf den Reif sprechen würde, würde er ihn als magisch verzaubert erkennen). Seine stechenden graublauen Augen musterten aufmerksam die anderen Gäste im Saal. Und wer genau hinsah, konnte unter seinem dunkelblonden Haaren die Spitzen von Halbelfenohren ausmachen, und wer danach sein Gesicht musterte, der konnte die hohen Wangenknochen des schönen Volkes erkennen.  
"Wißt Ihr, wie es der Zufall so will, gibt es da eine [[Ortsnennung ist::Garetien:Landherrschaft Ehrenfeldt|Landherrschaft]] in Rubreth, welche ebenfalls seit einiger Zeit von ihrem Lehnsherren vernachlässigt wird. Ich hatte vor meinem Aufbruch schon ein umfangreiches Dossier zusammengestellt, welches ausreichen könnte, um eine Klage gegen besagten Lehnsträger zu führen."


An seiner Seite schritt eine Frau mittleren Alters, ihre Haare waren hochgesteckt und die Haarspitzen waren im Gegensatz zu ihren braunen Haaren hell. Gekleidet war sie in einem sandgelben Kleid das von einer langen roten Kordel gehalten wurde. Ihr Lächeln hatte etwas heiteres und steckte an, und überstrahlte den ernsten Ausdruck im Gesicht ihres Gemahls.  
"Aha. Aber wer ist denn der Belehnte?" "Die Großfürstliche Zeremonienmeisterin [[Briefspieltext mit::Garetien:Selinde Rondira von Cronenfurt|Selinde Rondira von Cronenfurt]]!" Xerber blickte ihn fassungslos an. "Tante Selinde? Das kann ich kaum glauben."


Sie schritten beide auf den Gastgeber zu, während die Gäste im Saal aufmerksam das Geschehen verfolgten.  
"Nun, augescheinlich hat sie aufgrund ihrer neuen Aufgaben am [[Akteursnennung ist::Garetien:Garetiens Großfürstenhof|Großfürstenhof]] ihre Pflichten gegenüber ihren Untertanen weitgehend vernachlässigt. Sie hat nicht einmal einen Vogt benannt, der an ihrer statt für Ordnung sorgen könnte, und überlässt das Lehen weitgehend sich selbst. So etwas sieht die Kirche natürlich gar nicht gerne."


Es gab aber auch finstere Blicke, die Gerion folgten. "Exzellenz?", murmelte der [[Nebendarsteller ist::Garetien:Helmar von Hirschfurten|Pfalzgraf von Goldenstein]] und kniff verärgert die Augen zusammen. "Wie anmaßend", stimmte [[Nebendarsteller ist::Garetien:Hartmunde von Borstenfeld|Hartmunde von Hirschfurten]] zu.  
"Aber sie könnte doch jetzt noch einen Vogt benennen." "Das würde aber die schon bestehenden Verfehlungen nicht einfach wettmachen. Aber ich möchte Euch ein Angebot machen: ich werde in den Archiven stöbern, um Präzedenzfälle zu finden, die Euer Verfahren des Lehnsheimfalles beschleunigen können, und dafür übereignet die [[Hauptakteure sind::Garetien:Familie Cronenfurt|Familie Cronenfurt]] die Landherrschaft, welche sich ja ohnehin der Aufmerksamkeit der Edlen entzogen zu haben schint, der [[Praios-Kirche]], und es wird künftig als Klosterlande Ehrenfeldt geführt, derweil die Zeremonienmeisterin den Titel der Edlen zu Ehrenfeldt freilich weiter führen darf. In diesem Falle wäre die praiosgewollte Ordnung gewahrt, und auf eine Anklage wegen Vernachlässigung des Edlengutes seitens der Kirche kann verzichtet werden. Ich denke, das wäre in beiderseitigem Interesse."


Auch wenn Barnhelm von Rabenmund verstorben war, so wurde der Posten des Ersten Rates nie offiziell als obsolet erklärt - wie auch, ohne einen Markvogt der das könnte? - und so nutzte Gerion weiterhin diesen Titel um für die Kaisermark zu sprechen und die Anrede diesem Titel entsprechenden Gewicht zu verleihen.  
"Nun, ich kann zwar nicht für meine gesamte Familie sprechen, erst recht nicht für Selinde, aber ich kann Euren Vorschlag gerne im nächsten Familienrat erörtern lassen. Wäre gut denkbar, dass wir diesbezüglich zu einer Übereinkunft kommen."


"Euer Hochgeboren", begrüßte Gerion seinen [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Nimmgalf von Hirschfurten|Gastgeber]]. "Ich bedanke mich für Eure Einladung. Und in Anbetracht diesen besonderen Anlasses habe ich mir erlaubt, einige Spezialitäten aus der Kaisermark mitbringen zu lassen."  
"Na, wunderbar", lächelte Silvano. "Dann mache ich mich gleich an die Arbeit."


Ein Diener brachte einen Korb mit allerlei Spezereien und Köstlichkeiten darin.
==Lösung in Aussicht==


"Weizenfladen aus der Halsmark", zählte der Erste Rat auf und deutete auf die entsprechend genannte Spezialität. "Hartwurst-Rinderhaxe aus Ochsenblut, einen fruchtigen Quittenschnaps aus der Raulsmark, genannt 'Cellas Versuchung', Apfelstrudel aus Vierock, ein 'Goldensteiner', ein herber Rotwein Jahrgang 38, Sonnenblumenbrot aus Retogau, ein gewürzter Schnittkäse aus Alrikshain, ein Chimrärenschreck aus Grambusch und allerlei Süßgebäcke aus der Kaiserstadt."
Silvano berichtet dem Illuminatus in Syrrenholt, wie er das Problem lösen konnte, und dass die Kirche nun über ein weiteres Klostergut verfügt.


Nimmgalf lächelte den Magier aus der Kaisermark freundlich an. "Da läuft einem ja schon vom Zuhören das Wasser im Munde zusammen! Vielen Dank, wohlgeborene Exzellenz, ich werde die erlesenen Köstlichkeiten zu besonderen Gelegenheiten gerne kosten!" Ein Diener nahm Gerion den Korb ab und stellte ihn auf den Geschenketisch.  
20. Phex 1047 BF


"Und von mir bekommt Ihr dies." Arinya überreichte ihm ein kleines ledergebundenes Buch. "Das sind kleine Erzählungen über Heilige, Helden und andere Sagengestalten aus dem gesamten Königreich." Arinya beugte sich ein wenig vor und ihre Augen strahlten. "Mein persönliches Lieblingskapitel handelt über Korgond und seine jüngsten Ereignisse. Auch wenn vieles stark ausgeschmückt wurde, werden Euch doch viele Ereignisse erstaunlich detailliert vorkommen; als ob der Autor persönlich dabei gewesen war."
[[Hauptdarsteller ist::Garetien:Silvano von Hagenau-Ehrenfeldt|Silvano]] hatte seinen Bericht nun abgeschlossen.


"Das klingt ja sehr vielversprechend. Habt Dank für dieses wertvolle Geschenk, Euer Wohlgeboren, was mir die nächsten Abende versüßen wird. Ich darf Euch beide herzlich auf Burg Trollhammer willkommen heißen. So nehmt doch bitte Platz", entgegnete Nimmgalf erfreut. Nachdem der Diener auch das Buch in Empfang genommen hatte, setzte sich das Junkerpaar ebenfalls an die Tische.
Dank seiner intensiven Recherche hatte er mehrere Fälle der jüngeren Vergangenheit als Präzedenzfälle anführen können, die jeweils einen Lehnsheimfall zur Folge hatten. Gerade in den Wirren des blutigen Jahres 1043 BF waren nicht nur in Reichsforst zahlreiche Lehen neu vergeben worden - wobei nicht in jedem Falle die praiosgefällige Ordnung eingehalten wurde. Da gab es noch einiges aufzuarbeiten. Doch dieses mal waren sie auf der sicheren Seite: die Beweise der Untreue des Lehnsmanns von Junker [[Briefspieltext mit::Garetien:Xerber von Cronenfurt|Xerber]] waren stichhaltig, und so wurde für die [[Ortsnennung ist::Garetien:Ritterherrschaft Lührenheide|Ritterherrschaft Lührenheide]] zum 01. Phex der Lehnsheimfall erklärt, und das Rittergut samt der zugehörigen Dörfer wurde dem Junker direkt unterstellt.  


===Einzug [[Garetien:Irnfrede von Luring-Hirschfurten|Irnfrede von Luring-Hirschfurten]]===
Noch mehr als über den ordentlich gelösten Fall freute sich der [[Briefspieltext mit::Garetien:Perregrin Greifentreu|Illuminatus]] zu [[Ortsnennung ist::Garetien:Stadt Syrrenholt|Syrrenholt]] aber über die großzüge Spende der [[Akteursnennung ist::Garetien:Familie Cronenfurt|Familie Cronenfurt]] an die [[Praios-Kirche]]. Nicht weniger als die [[Ortsnennung ist::Garetien:Landherrschaft Ehrenfeldt|Landedlenherrschaft Ehrenfeldt]] im östlichen [[Garetien:Gräflich Rubreth|Rubreth]] hatten sie der Kirche übertragen, was schlagartig dazu führen würde, dass das dort gelegene [[Handlungsort ist::Garetien:Klostergut Sonnenau|Kloster Sonnenau]] künftig keinerlei Schwierigkeiten mehr haben würde, den Zehnt regulär einzufordern. Das Geld würde regelrecht fliessen, und alle Geldsorgen würden sich auflösen. Er konnte es noch gar nicht abwarten, [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Alrike Hundsgeburt von Sommerheide|Alrike]] davon zu berichten.


Es waren bereits alle Gäste eingetroffen, als Nimmgalf seiner Frau zuraunte: „Wo ist [[Garetien:Irnfrede von Luring-Hirschfurten|Irnfrede]]? Sollte sie nicht längst hier sein?“ Aber [[Garetien:Ederlinde von Luring|Ederlinde]] zuckte nur mit den Schultern.
Silvano schmunzelte, als er daran dachte, wie er den alten Erzpraetor gefragt hatte, ob er wohl jemand Vertrauenswürdigen kenne, dem er die Verwaltung des Gutes überantworten könne. Natürlich hatte er schon damit gerechnet, aber dennoch war er höchsterfreut gewesen, dass er selbst als klösterlicher Verwalter bestallt wurde. Es wäre eine bilaterale Herrschaft, Alrike würde sich weiterhin um die Kirchendinge und das geistige Wohl der Gläubigen kümmern, derweil er sich eher den weltlichen Aufgaben widmen würde. Natürlich würden sie sich so gut es ging dabei untertstützen - zumindest herrschte ja schon eine innige Harmonie zwischen ihnen. Und vielleicht ließe sich das ja noch intensivieren?  


Der Herold wollte gerade die Türe schließen, als er plötzlich innehielt.  
Mit diesen Gedanken im Kopf kam er erneut auf dem Boden des Klostergutes an. Inzwischen war es Frühling geworden, und nur noch wenig Schnee lag herum. Nachdem er sein Pferd im Stall abgegeben hatte, suchte er erneut Alrike in ihrer Schreibstube auf.


„Es tritt noch ein, Ihro Liebden Irnfrede von Luring-Hirschfurten, Prinzessin zu Reichsforst.
Als sie ihn erblickte, war sie hocherfreut. "Silvano! Praios sei's gedankt, dass du wieder da bist. Bitte setzt dich do zu mir. Konntest du in Schwarztannen etwas erreichen?"
 
Irnfrede betrat die Halle, und sorgte sogleich für Staunen. Sie trug ein dunkelrotes schulterfreies Ballkleid aus feinster Mengbillaner Seide, ihr langes hellblondes Haar war kunstvoll zurechtgemacht, sie hatte ein wenig dunkelgrünen Lidschatten und etwas Lippenrot aufgetragen, was ihre natürliche Schönheit nur noch mehr betonte. Seidene, spitzenbesetzte Stulpen und eine goldene Brosche mit Hirschfurtenwappen um ihren schlanken Hals rundeten das perfekte Erscheinungsbild ab.
Der Erzgeweihte bemühte sich ein ernstes Gesicht zu machen, als er sich langsam hinsetzte. "Zunächst einmal grüße ich dich von Herzen, Alrike. Ja, ich konnte die Schwarztanner Probleme lösen, der Übeltäter wurde ermittelt und seiner gerechten Strafe zugeführt."
 
"Das ist sehr schön. Und werden die Cronenfurts sich nun auch mehr um ihr Landgut hier kümmern?"
 
"Ich fürchte, das werden sie nicht tun, Alrike!"
 
"Was?" Sie blicke ihn enttäuscht an. "Aber du wolltest das doch auch ansprechen."
 
"Das habe ich auch getan", lächelte Silvano vielsagend und nahm ihre Hand. "Und? Jetzt sag doch schon!" Alrike platze schier vor Neugier - sie hasste es, so auf die Folter gespannt zu werden.
 
"Also gut: die Cronenfurts haben im Familienrat beschlossen, Ehrenfeldt der Praioskirche zu übertragen, zum Dank für die Hilfe in Baringen. Aus der Landherrschaft Ehrenfeld werden ab dem 01. Praios 1048 damit dann die Klosterlande Ehrenfeldt." Alrike blieb der Mund offen stehen. "Das... ist das wirklich wahr?"


Sie genoss sichtlich ihren Auftritt. Aus den Reihen der Gäste waren einzelne Stimmen zu vernehmen: „Ist das etwa Ederlindes Tochter?“ … „Wie schön sie geworden ist“ … „Und dieses Kleid, einfach traumhaft“ … „zum Verlieben schön…“
"So wahr, wie ich hier sitze. Und nun rate mal, wen der Illuminatus zum Herrn der Klosterlande benannt hat?" Alrike brauchte nicht lange zu überlegen: "Etwa dich?" "Uns beide, sozusagen. Ich übernehme den weltlichen Teil, du kümmerst dich um die Glaubensdinge. So bilden wir eine perfekte Einheit. Ich bin sicher, dass das gut funktionieren wird." Alrike kam nun zu ihm und schlang ihre Arme um seinen Hals. "Das... das ist ja einfach wunderbar, Silvano. Ich danke dir so sehr. Wie soll ich das jemals wieder gut machen?" Silvano griff in die Tasche und holte ein Kästchen hervor, in diesem befand sich ein kleiner goldener Ring. "Indem du einfach 'ja' sagst, wenn ich dich jetzt frage, ob du meine Frau werden willst", lächelte er. Alrike glaubte fast schon sich verhört zu haben. Hatte er gerade um ihre Hand angehalten? Sie konnte ihr Glück kaum fassen. "Oh ja, jajaja! Ja, das will ich!" Sie küssten sich lange und innig.  
Sie zog so viel Aufmerksamkeit auf sich, dass kaum jemand bemerkte, dass sich ein [[Garetien:Geromel von Talbach|Hirschfurtener Ritter]] heimlich noch in den Saal schlich und an einer bislang vakanten Stelle postierte. Auch er folgte wie gebannt der Szenerie.


Nimmgalf zischte Ederlinde zu: „Was bei den Göttern trägt sie da?“ „Nun, ich nehme an das stammt aus [[Garetien:Kaiserstadt Gareth|Gareth]], Seidenschneiderei Renaken, der Schneider der Reichen und Schönen.“
Ende
„Und sündhaft teuer, wie mir scheint…“ „Tja, Schönheit hat bisweilen ihren Preis, mein Lieber!“ Nimmgalf beschloss erstmal gute Miene zu machen.


„Geliebter Vater“, begann Irnfrede, „entschuldige bitte mein Beinahe-Zuspätkommen, aber ich habe dir dafür auch ein besonderes Tsatags-Geschenk mitgebracht: eine echte ‚Schlunder Kurbel‘.  Sie stammt aus einer berühmten [[Garetien:Königsstadt Wandleth|Wandlether Armbrustmanufaktur]], und wird dir bei der Jagd gute Dienste leisten.“ Ein Diener brachte die prächtige Armbrust auf einem großen Kissen heran, präsentierte sie den Anwesenden und legte sie anschließend auf den Geschenketisch.
=Traviabund zwischen Hirschfurten und Torrem=


„Ein wahrhaft formidables Geschenk, ich danke dir, meine Tochter! Bitte nimm doch Platz bei der Familie. Wir werden sogleich mit dem Bankett beginnen.“  Nimmgalf hieß sie herzlich willkommen und unter einigen Hochrufen der Gäste führte er sie galant zu ihrem Platz.
==Willkommen in Garetien==


Als alle Gäste ihren Platz an der Tafel gefunden hatten, begann schließlich das Festbankett.
20. Ingerimm 1046 BF - [[Garetien:Barjed Phecadio Torrem|Barjed Phecadio Torrem]], ein Vetter der Herrin des Kleinfürstentums Torricum, Perainia Phalaxana XXV. Torrem im Horasreich, erreicht mit seinem Gefolge [[Garetien:Burg Trollhammer|Burg Trollhammer]], und wird dort freundlich empfangen. Nimmgalf stellt ihm seine Familie und das Burgpersonal vor.


=Szenen beim Bankett=
Es war ein schöner Frühlingstag im Ingerimm, als die herrschaftliche Kutsche mit einem Turm im Wappen durch das Tor von [[Handlungsort ist::Garetien:Burg Trollhammer|Burg Trollhammer]] rumpelte. Die Kutsche wurde von sechs berittenen Wachen begleitet, allesamt Ritter des horasischen Hauses Torrem.
Als sie dann vor dem Burgpalais zum Stehen kam, und der Kutscher die Türe öffnete, entstieg ihr ein junger Mann, der in vornehme horasische Gewänder gekleidet war. Ein weiterer junger Mann - ebenfalls horasier - folgte ihm.


'''Für die Episoden, die sich während des Banketts ereignen'''
Baron Nimmgalf hatte bereits die Burgbewohner in den Burghof rufen lassen, und so wurden die Neuankömmlinge freundlich begrüßt.


OT: Der Einfachheit halber wird es für das Bankett keine feste Sitzordnung geben. D.h. wer mit einem anderen Charakter reden möchte, kann das jederzeit tun. Derjenige sitzt dann halt zufällig in seiner Nähe. Alles andere wäre zu kompliziert.
"Ah, Ihr müsst [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Barjed Phecadio Torrem|Barjed Phecadio Torrem]] sein", rief der Baron erfreut. "Willkommen auf Burg Trollhammer! Ich bin [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Nimmgalf von Hirschfurten|Nimmgalf von Hirschfurten]], der hiesige Baron und Euer künftiger Schwiegervater. Dies ist meien Gattin, [[Nebendarsteller ist::Garetien:Ederlinde von Luring|Ederlinde von Luring-Hirschfurten]], die Mutter Eurer Braut!"


===Nachrichten aus Leihenbutt===
Der junge Mann mit dem pechschwarzen Haar machte eine formvollendete höfische Verbeugung. "Sehr erfreut! Ich bin froh, dass wir nun am Ziel angekommen sind und die lange Reise endlich ein Ende gefunden hat! Dies hier ist [[Nebendarsteller ist::Garetien:Cusimo di Lucello|Cusimo di Lucello]], mein treuer Freund, Leibdiener und Adjutant." Auch er wurde freundlich begrüßt.


Die Festgemeinde langte kräftig zu, es wurdne köstlichste Speisen aus der Reichsforster Küche aufgetragen. Nimmgalf beobachtete seine Gäste mit großem Wohlgefallen. An seinem entfernten Vetter [[Garetien:Hernulf-Answin von Hirschfurten|Hernulf-Answin]], der mit seiner reizenden Gattin [[Garetien:Sharbane Leutreu von Hirschfurten-Aurenstein|Sharbane]] angereist war, blieb sein Blick haften. "Vetter Hernulf-Answin, ich hoffe doch, dass Euch die Richsforster Küche zusagt?" sprach er den noch jungen Baron an.
Anschließend stellte Nimmgalf noch seine restliche anwesende Familie, namentlich [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Randolf von Hirschfurten|Randolf]], [[Briefspieltext mit::Garetien:Firnwulf von Hirschfurten|Firnwulf]] und Burgvogt [[Garetien:Josmin von Grattelbeck|Josmin]] vor. Danach noch seine wichtigsten Mitglieder am Hofe wie seine Truchsessin [[Briefspieltext mit::Garetien:Brunhild von Tsangen|Brunhild von Tsangen]], seinen Hofmagier [[Briefspieltext mit::Garetien:Arlin Turjeleff von Riva|Arlin Turjeleff von Riva]] und seinen Burghauptmann [[Briefspieltext mit::Garetien:Rutger von Talbach|Rutger von Talbach]].


Der Angesprochene sah auf und nickte: "Wirklich köstlich, Vetter! Mein Kompliment an die Köche."
"Aber wo ist denn nun meine Braut?" fragte Barjed und blickte den Baron fragend an.  


"Sagt Vetter, was gibt es Neues aus meiner alten [[Garetien:Baronie Leihenbutt|Baronie]] aus [[Garetien:Grafschaft Waldstein|Waldstein]] zu berichten? Ihr habt dort alles im Griff, nehme ich an?"
Nimmgalf schmunzelte. "Nun, bevor Ihr Eure [[Briefspieltext mit::Garetien:Irnfrede von Luring-Hirschfurten|künftige Gemahlin]] kennen lernen werdet, möchten wir Euch erst ein wenig besser kennen lernen, und Euch die Gelegenheit geben Euch hier etwas zu akklimatisieren. Sicher habt Ihr noch viele Fragen, und ich werde mich bemühen, Euch alle Antworten zu leifern, die Ihr zu erfahren wünscht."


Randolf, zur Zeit noch Knappe beim [[Briefspieltext mit::Garetien:Erlan von Zankenblatt|Baron]] von Syrrenholt, aber zur Zeit bei seinem Vater auf der Burg verweilend, bemerkte gleich den skeptischen Blick des Horasiers und trat auf ihn zu. "Oh, keine Sorge lieber Schwager in spe, meine liebe Schwester wird nicht etwa vor Euren Augen verborgen, weil sie nicht vorzeigbar ist. Im Gegenteil, sie ist eine wahre Augenweide, Ihr werdet begeistert sein, wenn wir erst auf Ihrer [[Ortsnennung ist::Garetien:Burg Erlenstamm|Burg in Erlenstamm]] sind", grinste er.


===Nimmgalf und Ardo===
Barjed sah ihn aufgrund seines vorwitzigen Spruchs etwas irritiert an. Dann lächelte er aber. "Nun gut, dann sei es so. Wo ist denn mein Quartier?"


Das Bankett war bereits in vollem Gange, die Dienerschaft hatte alle Hände voll zu tun, um ständig für Nachschub zu sorgen.
"Darf ich ihnen die Burg zeigen, Vater?" fragte Randolf an Nimmgalf gewandt. "Nur zu, aber denke dran, dass wir zur Firunstunde gemeinsam speisen wollen!" nickte Nimmgalf verständnisvoll.  
[[Garetien:Nimmgalf von Hirschfurten|Nimmgalf]] hatte gerade einen guten Bissen von einem Rebhuhnkeule genommen, als er seinen Greifenfurter Freund ins Auge fasste, der gerade den Dialog mit seinem Nachbarn beendet hatte.
"Fein. Dann kommt, wir machen eine kleine Burgführung!" sagte Randolf und marschierte mit den beiden Horasiern los.


"Sagt, [[Greifenfurt:Ardo von Keilholtz|Ardo]], ich hörte, dass es vor einiger Zeit einen Vorfall in der [[Garetien:Baronie Rallerspfort|Baronie Rallerspfort]] gegeben hat. Angeblich wurde da das Rittergut Eures Vetters [[Garetien:Ingmar von Keilholtz|Ingmar]] niedergebrannt. Wißt Ihr dazu vielleicht Näheres?"
"Und Eure Schwester hat eine eigene Burg, sagtet Ihr?" fragte Barjed.


=Festball=
"Wir können auch Du sagen!" entgegnete Randolf lächelnd. "Ja, in [[Ortsnennung ist::Garetien:Baronie Erlenstamm|Erlenstamm]]. Das ist etwa zwei oder drei Tagesritte von hier entfernt. Sie ist dort Vögtin für die [[Briefspieltext mit::Garetien:Selinde von Ruchin|Baronin]], mit der mein Vetter [[Briefspieltext mit::Garetien:Ludolf von Hirschfurten|Ludolf]] verheiratet ist. Alles sehr kompliziert, aber zum Glück haben ja viel Zeit, dir das alles noch genauer zu erklären. Also das hier ist der Rittersaal... " 


'''Für die Szenen beim Festball'''
Was er nicht bemerkte waren die eifersüchtigen Blicke des Leibdieners.


===Eröffnung===
==Erstes Beschnuppern==


Nachdem das Bankett beendet war, und die Diener alles bis auf die Getränke abgetragen hatten, wurden die Tischreihen kurzerhand zur Seite geschoben, um in der Mitte der Halle genügend Platz für den nun anstehenden Festball zu schaffen.
Barjed ist nicht gerade begeistert von Garetien, auch Nimmgalfs Begeisterung für das Tjosten teilt er nicht.
Jedoch verfügt er über eine spezielle Form des Lanzenstechens, die Nimmgalf erstaunen lässt.


Als dies getan war, trat [[Garetien:Nimmgalf von Hirschfurten|Nimmgalf]] vor: "Meine lieben Gäste, liebe Freunde und Verwandte, ich habe nun das große Vergnügen, den lang ersehnten Festball eröffnen zu dürfen. [[Garetien:Ederlinde von Luring|Ederlinde]] und ich werden beginnen, andere Paare dürfen sich dann gerne anschließen!"
==Besuch in Erlenstamm==


Sofort brandete von allen Seiten Applaus auf, galt dies doch als der Höhepunkt des Abends.  
Anfang Rahja reist Nimmgalf mit Barjed und etwas Gefolge nach Erlenstamm,  damit er seine Braut Irnfrede kennen lernt.
Auch Randolf begleitet sie und hört von der Perlenmeer-Expedition.


"Meine liebste Ederlinde, wenn ich bitten dürfte", forderte er seine Gemahlin lächelnd mit ausgestrecktem Arm auf. Diese lächtelte freundlich zurück - in ihrem blauen Ballkleid sah sie beneidenswert gut aus - und ergriff sogleich seine Hand. Die Barden spielten einen langsamen Walzer auf und schon begann das Baronspaar sich elegant im Kreise zu drehen. Schon nach wenigen Augenblicken gesellten sich andere Paare hinzu.
==Hochzeitsplanungen==


"Schau mal zu [[Garetien:Irnfrede von Luring-Hirschfurten|Irnfrede]]. Sie sieht recht unglücklich aus", bemerkte Ederlinde leise. Nimmgalf nickte. "Ja, sie wünscht sich wohl sehnlich, dass sie bald auch zum Tanz aufgefordert wird. Leider ist die Zahl der Junggesellen hier recht überschaubar." "Dann weißt du ja, wen du als nächstes auffordern wirst oder?" sah sie ihn mit gespielter Strenge an. Nimmgalf lächelte: "Das hatte ich ohnehin vor, meine Liebe!"
Nimmgalf und Ederlinde planen die Hochzeit mit Irnfrede und laden den Adel Garetiens für Travia 1047 BF nach Burg Trollhammer ein.


{{Trenner Garetien}}


===[[Garetien:Nimmgalf von Hirschfurten|Nimmgalf]] und [[Garetien:Irnfrede von Luring-Hirschfurten|Irnfrede]]===
Anfang Rondra 1047 BF erreicht ein Brief einige Adelige Garetiens:


Es war der zweite Tanz des Abends und Nimmgalf hatte es sich nicht nehmen lassen, seine Tochter Irnfrede zum Tanz aufzufordern, was sie auch nur allzu gerne angenommen hatte. Es tat so gut, seine  ‚Große‘ so glücklich zu sehen. Seit er sie nach [[Garetien:Baronie Erlenstamm|Erlenstamm]] geschickt hatte, um dort erste Erfahrungen mit der Lehnsverwaltung zu sammeln war sie regelrecht aufgeblüht. Aus dem kleinen schüchternen Mädchen war eine schöne und selbstbewusste junge Frau geworden, was er wohlwollend zur Kenntnis nahm.
{{Brief
|Adressat=Sehr geehrte/r  Bundesbruder/Bundesschwester/Bruder im Amte/Freund/Weggefährte/Mitstreiter (was immer am besten passt) (Name)
|Text=Einladung zur Hochzeit
<br>


Aber… dieses Kleid! Für einen Moment kamen [[Geschichten:Intrigenspielchen Teil 2|dunkle Erinnerungen]] hoch, und ein Schatten legte sich über sein Gesicht.  
Das [[Hauptakteure sind::Garetien:Haus Hirschfurten|Haus Hirschfurten]] gibt die Verlobung von [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Irnfrede von Luring-Hirschfurten|Irnfrede von Luring-Hirschfurten]], Enkelin Graf [[Briefspieltext mit::Garetien:Danos von Luring|Danos]]' und Nichte des [[Briefspieltext mit::Garetien:Drego von Luring|Grafen von Reichsforst]] mit [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Barjed Phecadio Torrem|Barjed Phecadio Torrem]], Vetter der Herrin des Kleinfürstentums Torricum, Perainia Phalaxana XXV. Torrem im Horasreich bekannt.  


Irnfrede bemerkte dies sofort: „Was ist mit dir Vater, du schaust so betrübt. Macht dir der Tanz keine Freude?“ „Im Gegenteil, Irnfrede. Es ist eine Wonne, mit dir zu tanzen“, lächelte er mit etwas Schwermut. „Es ist nur… das Kleid!“ „So teuer war es gar nicht, Vater. Nur dreihun…“  „Nein, nein, das meine ich nicht! Es erinnert mich nur an jemanden, den ich am liebsten längst vergessen hätte.“ Irnfrede nickte und sagte erstmal nichts weiter. Für eine Weile tanzten sie schweigend. „Es… erinnert dich an deine [[Garetien:Simiona di Silastide-Marvinko|erste Frau]], stimmt’s? Tut mir leid, Vater!“
Es ist uns eine große Freude, Euch und Eure/n Gemahl/Gattin zu den Feierlichkeiten anlässlich ihre Traviabundes einzuladen. Die Feierlichkeiten werden am 12. Travia 1047 BF auf [[Handlungsort ist::Garetien:Burg Trollhammer|Burg Trollhammer]], [[Garetien:Baronie Hirschfurten|Baronie Hirschfurten]] stattfinden.


„Das muss es nicht, mein Kind!“ antwortete Nimmgalf. „Du hast recht, aber das ist alles schon viele Jahre her, und sollte uns am heutigen Tag nicht mehr belasten. Also genug davon, lass uns heute nur von schönen Dingen sprechen.“ „Gerne, Vater!“ antwortete Irnfrede und strahlte ihn an.  
Die Anreise ist bereits ab dem 09. Travia möglich.


Nachdem der Tanz geendet hatte, geleitete er sie zu ihrem Platz zurück, und wollte sich schon zum Gehen wenden. Doch hielt er inne und drehte er sich nochmal zu ihr um. Er fragte leise: „Hattest du vorhin sagen wollen, dass das Kleid dreihundert Silbertaler gekostet hat?“
Im Vorfeld am 10. und 11. Travia wird in [[Ortsnennung ist::Garetien:Stadt Samlor|Samlor]] ein Hochzeitsturnier stattfinden. Um rechtzeitige Anmeldung wird gebeten.
   
   
Irnfrede blickte ihn nur mit großen Augen an und zog einen Schmollmund.
Für Verpflegung ist reichlich gesorgt. Die Unterbringung erfolgt entweder in den Gästequartieren auf der Burg, oder im Hotel „Zum Kronenhirsch“ in Samlor. Die Kosten werden selbstverständlich übernommen.
 
Nimmgalf schüttelte leicht den Kopf und seufzte. Er konnte ihr einfach nicht lange böse sein.
Es wird einen feierlichen Empfang geben, an welchen sich die Trauung anschließen wird. Anschließend wird zum feierlichen Festbankett geladen. Am Abend wird noch ein großer Ball stattfinden, es gibt reichlich Musik und Tanz. Für gute Unterhaltung wird gesorgt.
{{Trenner Garetien}}
 
Wir freuen uns auf Eure baldige Zusage,
 
|Absender=[[Hauptdarsteller ist::Garetien:Nimmgalf von Hirschfurten|Nimmgalf von Hirschfurten]],
Baron zu Hirschfurten
 
[[Hauptdarsteller ist::Garetien:Ederlinde von Luring|Ederlinde von Luring-Hirschfurten]], Baronin zu Hirschfurten
}}
 
=Hochzeit in Weinbergen=
 
 
Eine Geschichtenreihe über ein Bündnis zwischen dem Garetischen Haus Hirschfurten und dem Almadanischen Baron Shahim Al'Shirasgan, das mit einer Hochzeit besiegelt wird.
 
==Eine verhängnisvolle Affaire==
 
Rahja 1046 BF: Rashid ben Shahim, Erbe von Khabosa, führt eine heiße Affaire mit der sehr rahjagefälligen
Domnatella Sefira aus Bactrim. Als er sie spontan auf ihrer Hacienda besuchen kommt,
erwischt er sie in flagranti mit einem Zahori beim Liebesspiel. Wutentbrannt zieht er sein
Rapier und tötet den unbekleideten Nebenbuhler. Seine Angebetete entschuldigt sich
vielmals, doch er will von ihr nichts mehr wissen und reist wieder ab.
Später sitzt er zusammen mit seinem Freund Abdul ben Wassif, Leibdiener des Barons, in
einer Schenke in Weinbergen beim Dattelwein und betrinkt sich. Er ist am Boden zerstört und
glaubt nicht mehr an die Treue. Sein Freund erklärt ihm, dass viele der Almadanis sehr
heißblütig sind, und es mit der Treue eben nicht sehr genau nehmen. Er sollte doch lieber
eine Novadifrau ehelichen, die ihm stets treu und gehorsam ist. Rashim denkt darüber nach,
will sich da aber noch nicht festlegen. Stattdessen kündigt er an, erstmal ein wenig auf Reisen
zu gehen, weil er Abstand braucht. In Gareth wird es bald ein großes Turnier geben, und ein
wenig Abwechslung würde ihm ja mal ganz guttun. Abdul würde ihn begleiten, falls der Baron
keine Einwände hat.
 
==Das Kaiserturnier in Gareth==
 
Praios 1047 BF:Anfang 1047 BF findet in Gareth das große Kaiserturnier statt. Rashid und Abdul können sich
gute Plätze auf der Zuschauertribüne unter den hochadeligen Gästen sichern. Sie verfolgen
das Turniergeschehen mit Begeisterung, vor allem das Lanzenreiten fasziniert Rashid sehr. Als
in Runde zwei Baron Nimmgalf von Hirschfurten den Greifenfurter Edelbrecht vom
Eberstamm bezwingt, bemerkt Rashid zwei junge Damen, die dem Baron überschwänglich
zujubeln – mehr noch als die anderen Zuschauer. Die blonde, etwas Ältere (Racallas
Schwester Irnfrede), scheint in Begleitung eines jungen Mannes (ihr Verlobter) zu sein, der
ihre Begeisterung aber gar nicht teilt, während die Jüngere anscheinend ohne direkten
Begleiter dort sitzt. Rashid beobachtet die beiden sehr gründlich, v.a. die junge Maid mit dem
spitzen Hut hat es ihm angetan (denn sie hat silberblondes Haar, was ihn völlig fasziniert).
Abdul vermutet anhand der Wappenröcke der Leibwächter im Hintergrund, dass es sich um
Verwandte des Barons zu Hirschfurten handeln könnte, vielleicht sogar die Töchter? Rashid ist
begeistert von dieser Vorstellung, und nimmt sich vor, die junge Dame unbedingt einmal
näher kennen zu lernen.
 
 
==Die Frau meiner Träume==
 
Das erste Kennenlernen verlief für Rashid etwas enttäuschend, da sich die junge Dame sehr
reserviert zeigte, und kein großes Interesse an ihm hatte. Rashid vermutete, dass sie ihn für
einen Novadi hielt, mit denen er aber außer seinem Glauben an Rastullah nur wenig
gemeinsam hat. Er ist schließlich ein Almadaner durch und durch, und kein Novadi. Auch der
Verweis auf seinen Vater als Baron zu Khabosa, brachte leider nicht den gewünschten Erfolg.
Er hatte sogar noch versucht, sie nach dem Turnier in ihrer Akademie zu kontaktieren, aber
auch dies ging zu seinem Bedauern leider schief. (das alles wird in einer Rückblende kurz
zusammengefasst)
Efferd 1047 BF: 7 Wochen später geht ihm die schöne Dame immer noch nicht aus dem Kopf. Er konnte aber
herausfinden, dass es sich bei ihr tatsächlich um die jüngere Tochter des Barons von
Hirschfurten handelte. Er spricht mit seinem Vater Shahim Al’Shirasgan, der gerade in
Verhandlungen mit einigen almadanischen Familias steht bezüglich einer Vermählung einer
Tochter aus hohem Hause mit Rashid. Doch Rashid ist sich sicher, dass er nur mit der
silberhaarigen Frau aus Gareth wieder glücklich werden kann („Ihre Haut ist so weiß wie
Alabaster, ihre Augen funkeln wie Saphire, ihr Haar glänzt silbern wie Rastullahs Himmelszelt!“).
Und wenn sie ihn erstmal näher kennen lernen würde, würde sie ihn schon zu schätzen wissen. Er bittet seinen Vater
also in Verhandlung mit dem Baron zu Hirschfurten treten zu dürfen, welcher in der
Nachbarprovinz Garetien sehr angesehen ist, und nebenbei noch ein berühmter Turnierheld.
Shahim ist davon wenig begeistert, und möchte lieber weiter bei den almadansichen Familias
nach einer Partnerin für seinen Erben suchen, weil ihm das politisch opportuner erscheint.
Doch Rashid lässt nicht locker. Er droht sogar damit, sich umzubringen, wenn er es nicht
wenigstens versuchen darf. Schweren Herzens stimmt sein Vater schließlich zu, dass er noch
einmal nach Garetien reisen kann, um bei Nimmgalf um Racallas Hand anzuhalten.
 
05. Efferd 1047 BF


=Abendlicher Ausklang=
(noch nicht aktuell...)
Ein wütende Stimme in blumigem Tulamidya erschallte durch den prächtigen [[Handlungsort ist::alm:Palacio Al'Shirasgan|Palacio Al'Shirasgan]] zu Weinbergen am Yaquir: „Bei Rastullahs Lockenpracht, schon wieder eine Absage! Dies ist schon die dritte in den letzten vier Götternamen! Abdul! ABDUL! Du Sohn einer fußkranken Sumpfschildkröte, sofort herkommen!“


'''Hier ist Platz für Episoden, die sich nach dem Ball ereignen sollen'''
Der gerufene Diener war ein Mann Ende dreißig und trug ebenso wie sein Herr einen Kaftan mit den Farben Schwarz und Silber des Hauses Al’Shirasgan. Allerdings war seiner nur aus einfachem Baumwollstoff gefertigt und nicht aus prächtig glänzendem Brokat wie der seines Herrn. Eiligst bemühte er sich, dem Ruf des Barons zu folgen, und sein Tonfall verhieß nichts Gutes.


===[[Garetien:Pfortenritter|Pfortenritter]] versammelt===
„Du hast mich gerufen, oh Erhabenster aller Herrscher unter Rastullahs feuriger Sonne?“


[[Hauptdarsteller ist::alm:Shahim Al’Shirasgan|Shahim Al’Shirasgan]] sah seinen treuen Diener mit einer Mischung aus Verärgerung und verletztem Stolz an, und wedelte mit einem Brief in seiner Hand: „Hier, ein Schreiben des Barons zu Falado. Dieser Sohn einer blinden Smaragdnatter bedauert zutiefst, dass er mir keine seiner drei Töchter als Gemahlin für [[alm:Rashid ben Shahim|Rashid]] geben kann, da sie angeblich schon alle versprochen sind. Für wie dumm hält mich eigentlich dieser Vater der Heuchelei?“


„Pfortenritter – Stolz Garetiens – werden niemals untergeh’n,
„Nun, es könnte doch sein, dass…“ wollte [[alm:Abdul ben Wassif|Abdul]] vorsichtig einwerfen.


weil sie in guten wie in schlechten Zeiten zueinander steh’n!
„Könnte, könnte… ist aber gewiss nicht so, du Ausgeburt der Einfältigkeit! Eine Ausrede! Von diesem Bruder aller Ausflüchte hätte ich nichts anderes erwarten sollen.“ Der Baron von [[alm:Baronie Kharbosa|Kharbosa]] und wohl mächtigster aller almadanischen [[alm:Aramya|Aramyas]], wie man die hiesigen Anhänger des Gottes Rastullah nannte, hatte sich regelrecht in Rage geredet.


Pfortenritter – Lanzenreiter – sind nie in der Schlacht allein,
„Seit fast zwanzig Jahren bin ich nun der Baron von Khabosa. Fast genauso lange diene ich den stolzen Herrschern Al‘Madas als ihr treuer Diener im Cronrat. Ich habe mich unzählige Male um einen friedvollen Ausgleich zwischen den Aramyas und den Docenyos (den Zwölfgöttergläubigen) bemüht, mein Wort hat großes Gewicht unter den Rechtgläugigen. Und diese Söhne der Blindheit sehen in mir nach wie vor immer nur den wilden Novadi aus der Wüste, der nur darauf wartet ihre Frauen zu rauben und ihre Söhne zum rechten Glauben zu konvertieren. Nichts von dem trifft die Wahrheit! Bei Rastullahs wildem Bart, warum sind diese Kinder der Ignoranz mir gegenüber so feindselig eingestellt?“


ja so war es, und so ist es, und so wird es immer sein! HURRRA!
Wieder meldete sich Abdul vorsichtig zu Wort: „Aber Ehrwürdigster und Prächtigster aller Sahibim, warum suchst du nicht einfach nach einer wunderschönen Tochter der Wüste? Eine wahrhaft rechtgläubige Braut für deinen Sohn Rashid? In Amhallassih warten doch Dutzende der schönsten Blumen nur darauf von dir gepflückt zu werden.


Mit einen vielfachen Klirren wurden die Weinpokale aneinander gestoßen, bevor sie die dürstenden Kehlen benetzten. Die anwesenden Pfortenritter namentlich [[Garetien:Erlan von Zankenblatt|Erlan von Zankenblatt]], [[Garetien:Tsaiana von Waldfang-Angerwilde|Tsaiana von Waldfang-Angerwilde]], [[Garetien:Melina von Ehrenstein|Melina von Ehrenstein]], [[Perricum:Korhilda von Sturmfels|Korhilda von Sturmfels]], [[Perricum:Wolfaran von Ochs|Wolfaran von Ochs]] und natürlich Baron [[Garetien:Nimmgalf von Hartsteen|Nimmgalf]] selbst saßen in feucht fröhlicher Runde beisammen, und waren bester Laune. [[Garetien:Iralda von Ochs|Iralda]] und [[Perricum:Leobrecht von Ochs|Leobrecht von Ochs]] sowie [[Garetien:Hal von Ehrenstein|Hal von Ehrenstein]] hatten sich hinzugesellt, weil sie ohnehin schon aus familiären banden den Pfortenrittern sehr nahe standen. Man lachte, sang und scherzte miteinander, und erzählte sich manch amüsante Anekdote aus alten Tagen.
„Das kommt aber nicht in Frage, du Sohn eines taubstummen Maulwurfs! Ich versuche ja mit voller Absicht, eine stolze Tochter der Docenyos in mein Haus zu holen, gerade um ihnen zu zeigen, dass ich eben nicht der Wüstenbarbar bin, für den sie mich nun schon seit Jahrzehnten halten! Zwar habe ich drei meiner Töchter bereits mit Söhnen meiner Blutsbrüder und guten Freunden verheiratet, und jede von ihnen führt nun ein erfülltes Leben als Prinzessin in Amhallah, Omlad oder Eslamabad, Rastullah zum Wohlgefallen. Doch mein Sohn und Erbe soll stärker noch als ich ein Bindeglied zwischen den Kulturen sein, nur dann besteht eine kleine Hoffnung, dass diese Väter der Uneinsichtigkeit uns Aramyas eines fernen Tages als Ihresgleichen akzeptieren.


Man gedachte auch der nicht mehr Anwesenden wie dem beliebten Baron [[Garetien:Debrek Rondrawin von Zweifelfels|Debrek von Zweifelfels]], Tsaianas Tante [[Garetien:Tsaburga von Waldfang-Angerwilde|Tsaburga]], dem nach Korgond entrückten Hartsteener Baron [[Garetien:Hadrumir von Schwingenfels|Hadrumir von Schwingenfels]] und natürlich ihrem in der Schlacht gegen Haffax gefallenen Schirmherren, dem großen Grafen [[Garetien:Danos von Luring|Danos]], der König der Ritter, der ihnen allen stets Mentor und Vorbild gewesen war.
„Aber mit Verlaub, oh weisester aller Herrscher unter Rastullahs Himmel, wenn keine der hohen Familias Al’Madas einem Ehebund mit Rashid zustimmen mag, warum versuchst du es dann nicht im Norden des Kaiserreiches? Dort wird es auch viele hohe Häuser geben, und gewiss hat man dort nur Gutes von dir gehört. Und wenn nicht, sollten wir ihnen davon erzählen, welch weiser und gütiger Herrscher du bist! Sie werden sich vermutlich nicht so widerwillig sträuben, wie die hiesigen Magnaten.


Trotz der vielen Verluste der letzten Jahren und trotz der vielen Fehden war man voller Zuversicht, weil ihr Bund immer noch Bestand hatte.
Der Baron blickte seinen Diener eine Weile an. Dann packte er ihn und drückte ihn fest an sich. „An mein Herz, du Bruder der brillanten Weitsicht! Das ist ja eine großartige Idee. Du wirst schon bald nach Norden aufbrechen mit acht meiner besten Silberschilde, auf dass es göttergefällige neun Aramyas seien, die zu den Heiden nach Norden ziehen! Am besten folgst du dem Yaquir stromaufwärts, und folgst dann ab Punin der Reichsstrasse zwei. Dann wirst du irgendwann zu den Garetyas kommen. Höre dich dort um, ob du ein starkes Haus findest, welches bereit wäre, eine seine Töchter als Braut nach Al’Mada zu entsenden. Es soll ihr Schaden nicht sein. Halte dich nicht mit Versprechungen zurück, es kann und soll am Golde nicht scheitern. Nur eines: sie muss meines erstgeborenen Sohnes würdig sein!“


„Wißt ihr eigentlich, was uns am stärksten von den [[Garetien:Pulethaner|Pulethanern]] unterscheidet?“ fragte  Nimmgalf seine Freunde?
Der Diener Abdul nickte eifrig, auch wenn er sich ob des neuen Auftrages, der aus seinem etwas vorschnell geäußerten Vorschlag entstanden war, am liebsten auf die Zunge gebissen hätte. Es würde mit Sicherheit nicht einfach werden. Möge ihm Rastullah beistehen, dass er am Ende nicht mit leeren Händen dastünde. Sein Herr würde ihm das nie verzeihen.
„Dass wir tjosten können?“ fragte Korhilda.
„Dass wir keine Unbewaffneten niederreiten?“ riet Wolfaran.
„Dass wir keine Namenlosen-Anhänger in unseren Reihen haben?“ mutmaßte Tsaiana.
„Dass wir wissen was Ehre ist?“ vermutete Erlan von Zankenblatt.


Nimmgalf grinste: „Nein, vor allem dass es unseren Bund auch heute noch gibt, derweil die Pulethaner längst Geschichte sind.“
==Verhandlungen mit dem Hirschen==


„Wirklich? Es gibt keine Pulethaner mehr?“ fragte Melina.
Rashid und Abdul erreichen mit einem kleinen Gefolge Burg Trollhammer in Hirschfurten. Der
Baron zeigt sich über den Besuch überrascht, heißt aber die Gäste willkommen. Rashid stellt
sich als Sohn des Barons zu Khabosa vor und erklärt Nimmgalf, wie sehr er seine Tochter
verehrt, und welche Vorteile es für ihn hätte, wenn sie seine Gemahlin werden würde. Nach
Nimmgalfs Kenntnisstand gilt Khabosa als reiche Baronie und der dortigen Baron wäre für ihn
zweifellos ein wertvoller Verbündeter. Rashid und Abdul machen ihm den Bund sehr
schmackhaft, und schmieren ihm auch reichlich Honig um den Mund.


„Naja, die Nebachoten [[Perricum:Simold von Pfiffenstock|Simold]] und [[Perricum:Eslam von Brendiltal|Eslam]] sowie sein Sohn [[Perricum:Raul von Brendiltal|Ra’oul]] sind schon lange unter der Erde, ebenso der [[Greifenfurt:Fredo Adersin von Dunkelsfarn|Dunkelsfarner]]. Der [[Garetien:Malepartus von Helburg|Höllenwaller]] schmort hoffentlich in den Niederhöllen, und vor Kurzem hat man sogar den [[Garetien:Ugo von Mühlingen|Blutigen Ugo]] abgesetzt als Marschall Garetiens.“  Die anderen tauschten verwunderte Blicke aus, für die meisten war das scheinbar neu.


„Ja, mein Vetter [[Garetien:Helmar von Hirschfurten|Helmar]] hat mir berichtet, dass das jetzt eine [[Garetien:Veriya von Gareth|Veriya von Gareth]], wohl eine Nichte des ehemaligen Burggrafen [[Garetien:Eran von Gareth|Eran von Gareth]], übernehmen wird. War wohl eine Entscheidung des [[Garetien:Horulf von Luring|Kantzlers]]. Jedenfalls dürfte der Blutige Ugo erstmal keine große Rolle mehr spielen.“


„Und die [[Garetien:Treumunde von Eychgras|Eychgraser]]?“ wollte Korhilda wissen. „Haben die denn je eine gespielt? Wüsste ich jetzt nicht“, grinste Nimmgalf. „Nur mein besonderer Freund aus [[Garetien:Yendor Falkwin Limpurg von Gallstein|Gallstein]] sitzt nach wie vor in seiner Burg, und denkt sich aus, wie er seine Leute quälen kann. Ich bezweifle aber ernsthaft, dass wir ihn jemals wieder in einem Turnier zu Gesicht bekommen werden. Damit wäre das Thema Pulethaner wohl endgültig ad acta gelegt.
23. Travia 1047 BF (muss noch angepasst werden, da jetzt Rashid die Verhandlung selber
führt).


„Nun denn, auf den Sieg der Pfortenritter! Auf das der Bund bestehe auf ewig!“ prostete Erlan den anderen zu, und erneut klirrten die Pokale.
Auf [[Handlungsort ist::Garetien:Burg Trollhammer|Burg Trollhammer]] herrschte helle Aufregung, als ein Trupp Reiter mit tulamidischer oder gar novadischer Gewandung sowie Waffen und Rüstungen am Burgtor Einlass begehrte. Knechte und Mägde, aber auch einige höhere Bedienstete und Burgwachen eilten sich,  einen Platz auf dem Wehrgang der Burgmauer zu ergattern, um die Neuankömmlinge besser in Augenschein nehmen zu können. Auf Nachfrage der Wachen stellte sich der Sprecher der Gruppe als Abdul ben Wassif, Emmissär des almadanischen Barons zu Khabosa, [[alm:Shahim Al‘Shirasgan|Shahim Al‘Shirasgan]] vor. Er sei schon viele Tagesritte hinter sich gebracht, um dem berühmten Baron [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Nimmgalf von Hirschfurten|Nimmgalf von Hirschfurten]] ein Angebot zu unterbreiten.
Nachdem man sich vergewissert hatte, dass die Gruppe keine feindlichen Absichten hegte (der eiligst herbeigeholte Burgmagier [[Nebendarsteller ist::Garetien:Arlin Turjeleff von Riva|Arlin Turjeleff von Riva]] konnte zumindest nichts Auffälliges feststellen), ließ man sie passieren, jedoch waren die Wachen immer noch in Alarmbereitschaft, wussste man doch nicht, was diese „Novadi-Krieger“ mit den silbernen Schilden wirklich im Schilde führten.


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===Zusammenkunft der Familie Hirschfurten-Zweifelfels===
Der Emissär Abdul ben Wassif überbrachte dem Baron persönlich ein Gastgeschenk – eine kleine bronzene Pferdestatue, die recht kunstvoll gefertigt war, und verbeugte sich tief. In etwas gebrochenem Garethi begann er: „Oh, größter aller Turnierreiter der Garetyas, dessen Ruhm auch längst bis ins sonnige Al’Mada vorgedrungen ist, bitte nimm meinen aufrichtigsten Dank entgegen, dass du mich und meine Begleiter hier in deinen steinernen Mauern willkommen heißt!“


„Hallo große Schwester! Setz dich doch zu uns![[Garetien:Ludolf von Hirschfurten|Ludolf]] rief seine Schwester [[Garetien:Jendara von Hirschfurten|Jendara]] zu sich an den Tisch, wo bereits seine Verlobte [[Garetien:Selinde von Ruchin|Selinde von Ruchin]], sowie seine Mutter [[Garetien:Yolande von Hirschfurten-Zweifelfels|Yolande]] und sein Stiefvater [[Garetien:Oldebor von Zweifelfels|Oldebor von Zweifelfels]] saßen. „Wenn ich kurz vorstellen darf: meine Verlobte Selinde von Ruchin, die Baronin zu [[Garetien:Baronie Erlenstamm|Erlenstamm]] – meine Schwester Jendara, die Perainehochgeweihte zu [[Garetien:Markt Rabenfelde|Rabenfelde]] in [[Garetien:Baronie Leihenbutt|Leihenbutt]].
„Vielen Dank für das hübsche Geschenk, werter… Herr Gesandter aus dem fernen Khabosa. Wie kann ich Euch helfen?fragte Nimmgalf immer noch ein wenig überrascht über den unerwarteten Besuch. Er gebot seinem Gast auf einem weichen Polstersessel in seinem Empfangszimmer Platz zu nehmen, während er sich hinzugesellte. Eine Dienerin brachte zwei Pokale mit Wein, und Nimmgalf reichte einen davon seinem Gast, der ihn dankbar entgegennahm. Den anderen behielt er selbst und prostete seinem Gast zu.


Die beiden Damen begrüßten sich standesgemäß. Selinde schien es jedoch eilig zu haben: „Wenn ihr mich kurz entschuldigen würdet, ich müsste mal ein paar Worte mit Baron [[Garetien:Nimmgalf von Hirschfurten|Nimmgalf]] wegen der Hochzeit im Tsa bereden. Dann habt ihr ein wenig Zeit für Eure Familie“, lächelte sie. "Natürlich, Euer Hochgeboren!" entgegnete Jendara.  
„Nun, wo soll ich anfangen? Mein Herr der überaus ehrenwerte Baron [[alm:Shahim Al‘Shirasgan|Shahim Al‘Shirasgan]] ist untröstlich, dass er bislang noch keine geeignete Braut für seinen erstgeborenen Sohn und Erben [[alm:Rashid ben Shahim Al'Shirasgan|Rashid ben Shahim]], einen prächtigen jungen Mann voller Mut, Energie und Tatkraft, finden konnte. Dabei wird es höchste Zeit, hat Rashid doch die 21 Sommer bereits überschritten. Meinem Herrn ist ein gutes Verhältnis zu den Docenyos…“ der Mann stockte als Nimmgalf ihn fragend ansah, „…verzeiht, den Anhängern der …hrm… Zwölfgötter sehr wichtig, gerade aufgrund der Ereignisse der letzten Götterläufe.


Damit verabschiedete sich Selinde. Jendara zuckte mit den Schultern und wandte sich dann ihrer Familie zu:
„Was denn für Ereignisse?“ hakte Nimmgalf nach.
„Oh, Mutter, Vater, Bruder, ich freue mich, Euch wiederzusehen. Wie geht es Euch?“ damit nahm Jendara am Tisch ihrer Familie Platz.


„Nun, abgesehen davon, dass die Sighelmsmark im Rahmen dieser unsäglichen Fehde zwischen den Grafschaften arg gebeutelt wurde, geht es uns noch ganz gut, würde ich sagen!antwortete Yolande.
„Nun, ehrenwerter und mächtiger Streiter des nördlichen Königreiches, dann hast du möglicherweise noch nichts von der zweiten Offenbarung des All-Einen gehört, die den Söhnen der Wüste vor etwa zwei Jahren zuteilwurde?


„Du darfst aber nicht vergessen, dass es uns auch wesentlich schlimmer hätte treffen können, wenn Nimmgalf nicht sämtliche Plünderungen durch [[Garetien:Reichsforster Grafenbann|Reichsforster]] in unserem Junkersgut untersagt hätte – schau dir mal an was die Reichsforster in [[Garetien:Junkertum Sighelmsaue|Sighelmsaue]] angerichtet haben, dagegen geht es uns noch richtig gut“
Nimmgalf schüttelte nur den Kopf.


„Ja ja, Nimmgalf. Der hätte sich besser darauf konzentrieren sollen, die Kampfhandlungen in seinen Gefilden zu vermeiden, statt mit wehenden Fahnen über die Kaisermark herzufallen“, entgegnete Yolande. Kein Wunder, dass die [[Garetien:Haus Hirschfurten|Hirschfurtens]] dort inzwischen wenig gelitten sind. Man traut sich ja kaum noch vor die Türe.“
Der Novadi fuhr fort: „Da das zweite Erscheinen Rastullahs von vielen Vorzeichen angekündigt worden war, sind viele tapfere Aramyas, so nennt man die Anhänger des All-Einen in Al’Mada, dann ebenfalls in die Wüste Khom gezogen, um dem Ruf unseres Herrn Rastullah zu folgen. Inzwischen sind die meisten von ihnen wieder zurückgekehrt, aber einige der almadanischen Magnaten befürchten nun völlig zu unrecht eine Revolte oder Verschwörung der Söhne Rastullahs gegen sie. Doch nichts läge uns ferner! Darauf mein Ehrenwort, bei Rastullah!sagte Abdul feierlich.


„Mutter bitte, es ist weder die Zeit, noch der Ort, um sich darüber zu echauffieren!erwiderte Ludalf streng.
Nimmgalf blickte ihn skeptisch an. „Und was genau habe ich damit zu tun?


„Na schön. Dann eben zu dir, Jendara. Wie geht es dir im fernen Leihenbutt? Und wo ist eigentlich dein [[Garetien:Eslam von Wegfeld|Gemahl]]?“
„Nur Geduld, oh strahlender Sieger zahlloser Lanzenritte, dazu komme ich gleich. Wie ich bereits sagte, ist meinem Herr ein gutes Verhältnis zu den Docenyos sehr wichtig, sowohl zu den vielen Untertanen in seiner Baronie, als auch zu seinen adeligen Nachbarn, die natürlich größtenteils den … den Zwölfen huldigen. Wie nun könnte er es besser unter Beweis stellen, als seinen Sohn und Erben mit einer stolzen Tochter eines großen Hauses zu vermählen, welches weithin gerühmt wird, und dessen Treue zu den Zwölfen unanzweifelbar ist?
Jendara sah ihre Mutter an: „Eslam konnte mich leider nicht begleiten, er ist mit dem Fuchsrudel rings um den künftigen Großfürsten [[Garetien:Sigman Therengar von Gareth-Firdayon|Sigman von Gareth]] unterwegs. Ich bin gemeinsam mit [[Garetien:Hernulf-Answin von Hirschfurten|Hernulf-Answin]] und seiner Frau [[Garetien:Sharbane Leutreu von Hirschfurten-Aurenstein|Sharbane]] angereist.


„Ach diese obskure Großfürstenbewegung, ich halte davon rein gar nichts!“ entgegnete ihr Stiefvater Oldebor. Die bringt nur zusätzliche Unruhe ins Königreich, das können wir jetzt gerade gar nicht gebrauchen. Und ich bezweifle, dass die Königin das noch lange mitmachen wird.
Jetzt dämmerte Nimmgalf langsam, worauf das hinauslaufen sollte.


„Ja, ich hatte ihm auch stark abgeraten, sich da so reinzusteigern, aber er ist nun mal ein Dickkopf. Ich hoffe, das nimmt kein böses Ende.
„Wollt Ihr mir etwa vorschlagen, dass sich meine Tochter mit dem Sohn Eures Herrn Baron vermählen soll?


„Und wie geht es der kleinen [[Garetien:Emer von Wegfeld|Emer]]?wollte Oldebor wissen?
„Du hast es erfasst, oh herrlichster und ritterlichster aller Barone des Reiches! Die Klugheit, aber auch die Schönheit deiner Tochter sind uns wohlbekannt, sie wäre zweifellos das kostbarste Juwel des [[alm:Palacio Al’Shirasgan|Palacio Al’Shirasgan]], des Palastes derer von Al’Shirasgan im malerischen Markt [[alm:Weinbergen|Weinbergen]] am Yaquir. Und die Pracht unseres ehrwürdigen Hauses ist weit über die Grenzen Almadas hinaus bekannt, wie du ja sicher weißt!“  


„Oh, sie macht sich prächtig! Ist vor kurzem 6 Jahre alt geworden. Sie geht schon mit anderen Kindern in die Praiostagssschule. Momentan ist sie bei ihrer Großmutter in Rabenfelde. Da spielt sie immer so gerne mit Ritterfiguren.
Abdul hatte sich bereits im Vorfeld seines Besuches umgehört, und gegen ein paar klingende Münzen schon einiges über Baron Nimmgalfs Verwandschaftverhältnisse herausfinden können, was ihm nun sehr zupass kam.


Ludolf mischte sich ein: „Und hast du dich schon etwas eingelebt in Leihenbutt?“
Und Nimmgalf hatte durchaus schon von dem almadanischen Baron Shahim Al’Shirasgan gehört, dessen Reichtum sagenhaft groß sein sollte, auch wenn er etwas bedauerte, ihn bislang noch nicht persönlich kennen gelernt zu haben.


„Oh ja. Ich habe schon einen neuen Tempelgarten angelegt, und das Siechenhaus ist auf meine Veranlassung hin komplett renoviert worden, was auch dringend nötig war. Es tut sich auch einiges in Rabenfelde. Ich wünschte nur, dass die Streitereien um diese [[Garetien:Burg Rabenfels|Burg Rabenfels]] endlich aufhören würden. So was ist auf Dauer einfach zermürbend.
„Wie viele Streiter hat dein Baron?“ Nimmgalf zog es vor den Gesandten zu duzen, so wie er es mit ihm ebenfalls tat.


„Was ist denn mit der Burg?fragte Ludolf.
Abdul überlegte kurz: „Nun, etwa fünfzig Silberschilde im Palast selbst, in Weinbergen nochmal etwa so viele. Und noch ein paar hundert verteilt in der Baronie, vor allem in seiner Festung im Landesinneren.


„Es ist eine gräfliche Festung an der Südgrenze zu Leihenbutt. Meine [[Garetien:Raulmine von Wegfeld|Schwiegermutter]] würde sich die gerne einverleiben – [[Garetien:Familie Wegfeld|Familie Wegfeld]] besitzt momentan keine eigene Burg, und das wo es so einige in Leihenbutt gibt. Darüber schwelt nun schon seit Jahren ein Streit, und es sieht nicht danach aus, dass da bald eine Einigung erzielt werden könnte, zumindest nicht, solange der Seneschall [[Garetien:Coswin von Streitzig|Coswin von Streitzig]] noch fest im Sattel sitzt. Er war es übrigens auch, der dafür gesorgt hat, dass Onkel Nimmgalf damals entlehnt wurde.
Nimmgalf war beeindruckt, doch ließ er es sich nicht anmerken. Er stand auf und ging ein paar Schritte auf und ab.  


Die anderen machten große Augen. „WAS?“
„Ein solches Bündnis ist für mich ein großer Schritt. Ja, es ist richtig, ich habe noch eine unvermählte und unversprochene Tochter, [[Briefspieltext mit::Garetien:Racalla von Hirschfurten|Racalla]]. Sie ist nur wenig jünger als euer Erbe, soweit passt es also schon durchaus zusammen. Sie wurde allerdings zum einen streng im zwölfgöttlichen Glauben erzogen und zum anderen ist sie bereits ausgebildete Magierin, die derzeit noch an der Garether [[Ortsnennung ist::Garetien:Akademie der Magischen Rüstung zu Gareth|Akademie der Magischen Rüstung]] forscht. Wie könnte ich ihr wohl einen Traviabund mit einem Mann schmackhaft machen, der die Existenz der Zwölfe leugnet?“  


„Nun ja, ich war letztens in Hirschfurt – also der [[Garetien:Reichsstadt Hirschfurt|Stadt Hirschfurt]] – zu Besuch, um einige Besorgungen für den Tempel zu erledigen, und nahm gerade mein Mittagsmahl in der Taverne Waldmeister ein. Es gibt da auch das gute Uslenrieder Rotbier, müsst ihr wissen. Und dann wurde ich Zeuge eines Vorfalls: ein älterer Herr, der ebenfalls dort zu Gast war, hatte sich wohl an einem Hühnerknochen verschluckt und bekam kaum noch Luft. Panisch wedelte er mit den Händen, stürzte mit dem Stuhl um, dabei sein Essen mit sich reißend, und lief schon dunkelblau an. Man konnte beinahe schon Golgaris Schwingen rauschen hören. Zu seinem Glück habe ich aber Erfahrung mit solchen Notlagen. Ich drängte die Umstehenden beiseite, zückte mein Skalpell und setze dem armen Mann einen sauberen Luftröhrenschnitt, so dass seine Lunge wieder arbeiten konnte. Das Knöchelchen konnte ich dann mit einer Pinzette entfernen. Nach einem Heilungssegen war der Mann dann so weit über den Berg, dass ihn zwei Knechte dann auf ein Lager betten konnten. Ich blieb noch eine Weile bei ihm, um mich davon zu überzeugen, dass er auf dem Wege der Besserung wäre. Ich wollte schon gehen, als er mich nochmal zu sich rief. Er fragte nach meinem Namen, in seinen Augen stand tiefste Dankbarkeit. Als ich ihm den Namen Hirschfurten nannte, machte er große Augen. Er stellte sich mir als [[Garetien:Jendor Allensbacher|Jendor Allensbacher]], der Sekretarius des Waldsteiner Grafschaftsrates Coswin von Streitzig vor.  
„Aber das tun wir doch gar nicht, oh Vater der wohldosierten Skepsis! Wir leben nach der Glaubensauslegung der Unauer Schule, und diese lehrt, dass die, die ihr als die Zwölfe verehrt, die großen Geister sind, die Rastullah rief, um die Welt während seines großen Schlafes zu behüten. Und nun dienen sie ihm treu und ergeben so wie ein jeder Mensch einen Herrn hat, dem er dient – sofern es sich nicht gerade um die Kaiserin handelt.


Und zum Dank für die Rettung seines Lebens vertraute er mir ein nun schon über 10 Götterläufe altes Geheimnis an: Es war Coswin von Streitzig, der damals einen [[Geschichten:Schimpf und Schande - Teil 2|schändlichen Brief]] an den Staatsrat [[Garetien:Horbald von Schroeckh|Horbald von Schroeckh]] verfassen ließ, in welchem er kein gutes Haar an Onkel Nimmgalf ließ, und auch einige dicke Lügen über ihn verbreitete, was wohl schließlich zu seiner Entlehnung geführt hat. Er konnte es mir bezeugen, denn er selbst war es, der die Zeilen zu Papier brachte.
Nimmgalf überlegte. Er wusste, dass er damit Racalla sehr viel zumuten würde. Aber er konnte die großen Vorteile, die ein solches Bündnis mit sich brächte, nicht einfach ignorieren.
Zumal er selber schon eine geraume Weile erfolglos nach einem Gatten für sie gesucht hatte.


Die anderen blickten Jendara mit offenen Mündern an.
„Bevor ich dem ganzen Handel zustimme, sollte dein Baron noch Folgendes wissen: in unseren Landen ist es üblich, dass man sich unter verbündeten Häusern hilft, wenn eines in Bedrängnis gerät. Kann ich mich darauf verlassen, dass mich dein Herr – sofern der Bund zustande kommt – mit einer angemessenen Anzahl seiner Truppen unterstützt, falls es nötig werden sollte?“
Ludolf fasste sich als erstes wieder: „Hast du das Nimmgalf schon berichtet?“  


Jendara schüttelte den Kopf. „Oh nein, und das solltet ihr auch nicht tun. Nimmgalf hat schon genug Fehden und Streit, und es ist nun auch schon so lange her. Es wäre unklug, die alten Geschichten wieder aufzurollen, daraus kann nichts Gutes erwachsen. Und dies wäre gewiss nicht im Sinne der Herrin Peraine!“ Sie blickte die anderen an. „Ihr werdet ihm doch nichts sagen, oder?
„Aber selbstverständlich, oh größter aller Heerführer des Nordens! Dies ist bei uns völlig üblich, wir lassen nie ein verbündetes Haus in der Not im Stich, und als ein solches wäre das deine dann gewisslich in ganz Khabosa angesehen.“


„Natürlich nicht, Kind!“ antwortete Yolande. „Du kannst dich auf uns verlassen“, und warf Oldebor einen vielsagenden Blick zu.
„Gut, das soll dann auch Teil des Ehevertrages sein!“ bestimmte Nimmgalf, und der Abgesandte bestätigte es lächelnd.


=hinter den Kulissen=
„Dann richte deinem Baron aus: Ich, Nimmgalf von Hirschfurten, werde am 10. Rahja mit etwas Gefolge nach Khabosa kommen, um mich persönlich von dem zu überzeugen, was du mir hier so schmackhaft gemacht hast. Wenn alles so ist, wie du sagst, dann setzen wir einen Vertrag auf für einen Ehebund. Sollten sich deine Worte aber als schiere Übertreibungen herausstellen – nicht dass ich daran zweifeln würde, aber ich glaube meinen eigenen Augen immer mehr als schmeichelhaften Worten – dann wird nichts daraus.“


'''Hier ist Platz für Szenen, die sich außerhalb der Feierhalle (und evtl. verborgen vor neugiereigen Augen) ereignen'''
Die Augen des Gesandten begannen zu strahlen. „Hab Dank, oh weisester aller Herrscher unter den Garetyas. Du wirst bei uns am schönen Yaquir alles so vorfinden, wie ich es beschrieb! Mein Herr und Sahib wird voller Stolz und Vorfreude sein, wenn ich ihm von deinem Besuch künde.


===Ein Gespräch unter Junkern===
Mit diesen salbungsvollen Worten verabschiedete sich Abdul ben Wassif von Nimmgalf, und am nächsten Morgen machte sich die Delegation wieder auf den Heimweg.


Es war der Nachmittag des 10. Boron, es hatten sich bereits einige der Gäste in der Burg eingefunden. Da der Hausherr noch einige wichtige Vorbereitungen treffen musste, hatte er kurzerhand eine Führung durch die Burg organisiert, die in Kürze stattfinden würde. So standen einige Adelige in einer kleinen Gruppe im Burghof, und warteten auf die Seneschallin [[Garetien:Brunhild von Tsangen|Brunhild von Tsangen]], die die Gäste dann herumführen würde.
==Novadis? Niemals!==


Plötzlich näherte sich eine leicht gerüstete Frau der Gruppe, grüßte die einzelnen Anwesenden knapp und blieb dann vor dem [[Garetien:Gerion von Keres|Junker von Hohenlinden]] und seiner Frau [[Garetien:Arinya von Baernfarn|Arinya von Baernfarn]] stehen.
Nimmgalf unterrichtet seine Tochter Racalla über seine Übereinkunft. Diese zeigt sich natürlich wenig begeistert, an einen Novadi verheiratet zu werden. Nimmgalf überzeugt sie jedoch mit den Versprechen, dass die almadanischen Novadis „Aramyas“ seien, und dem Zwölfgötterglauben durchaus zugetan sind (auch wenn natürlich ihr Wüstengötze ihr Hauptgott sei). Zudem hätte sie einen Schwiegervater, der nicht nur ein mächtiger Baron, sondern als almadanischer Cronrat auch erheblichen Einfluss habe. So könnte er ihr z.B. einen Dispens erwirken für Forschungen oder gar ein eventuelles Zweitstudium an der Puniner Akademie der Hohen Magie.
Außerdem wäre sie dann eines Tages Baronin einer der reichsten Almadanischen Baronien – ja ist das denn nichts?
„Hochgelehrter Herr von Keres? Auf ein Wort, bitte!“, sagte sie nach einer kurzen Begrüßung.
Racalla ist immer noch skeptisch, willigt dann aber schließlich doch ein.  
Der Angesprochene blickte sie etwas überrascht an, als die Frau fortfuhr: „Verzeiht bitte die Störung, hohe Herrschaften. Mein Name ist [[Garetien:Tsaiane von Talbach|Tsaiane von Talbach]]. Ich müsste Euch, Hochgelehrter Herr, in ein er dringenden Angelegenheit unter vier Augen sprechen. Hättet Ihr etwas Zeit?“


Gerion von Keres, der Junker zu Hohenlinden und Magier der Weißen Gilde, war sichtlich irritiert, als ihn die blonde Frau anprach. „Nun ja, wenn es wichtig ist! Arinya, bitte warte hier kurz auf mich, ich bin sicher bald wieder da!“ Seine Frau nickte.


„Vielen Dank. Dann folgt mir bitte rüber ins Burgpalais.“


"Die korrekte Anrede ist übrigens Wohlgelehrter Herr."
Akademie der Magischen Rüstung zu Gareth, 29. Ingerimm 1047 BF


Tsaiane blickte irritiert. "Wie meint Ihr?"
„Also, dass Du mich hier in [[Ortsnennung ist::Garetien:Kaiserstadt Gareth|Gareth]] mal besuchen kommst, Vater, damit hätte ich wirklich nicht gerechnet! Aber umso mehr heiße ich dich herzlich willkommen in der [[Handlungsort ist::Garetien:Akademie der Magischen Rüstung zu Gareth|Akademie der Magischen Rüstung]]!“


"Der 'hochgelehrte Herr' steht nur einem Magus zu, der die entsprechende Prüfung abgelegt hat", erklärte Gerion ohne Regung. "Ich habe es nie für nötig empfunden diese Prüfung abzulegen. Es schmeichelt letztlich nur der Eitelkeit der Gildenmagier." Tsaiane glaubte nun eine Regung in seinem Gesicht zu erkennen. "Saldor Foslarin würde zur Decke gehen, wenn einer seiner Adepten sich mit 'Hochgelehrter Herr' ansprechen lassen würde." Jetzt war eindeutig eine Regung zu erkennen: der Magier lächelte grimmig - ihm schien der Gedanke zu gefallen. "Ach, wißt Ihr was? Hochgelehrter Herr ist schon in Ordnung."
Nach seinem Besuch in der [[alm:Baronie Khabosa|Baronie Khabosa]] im südlichen Almada war [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Nimmgalf von Hirschfurten|Nimmgalf]] schnurstracks nach Gareth gereist, um seine Tochter [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Racalla von Hirschfurten|Racalla]] persönlich dort aufzusuchen, die einen der wenigen Forschungsplätze der Akademie ergattert hatte. Er hatte schon eine Weile bei ein wenig dargebotenem Gebäck auf seine Tochter gewartet, die hier an der Akademie vor Kurzem ihren Abschluss gemacht hatte.


Tsaiane führte den Magier in [[Garetien:Nimmgalf von Hirschfurten|Nimmgalfs]] Schreibstube, bot ihm dort einen Polstersessel an und schloss die Tür.
„Dann lass mich dich mal ein wenig herumführen, Vater. Wir befinden uns hier im Empfangssalon, in dem wir die Gäste willkommen heißen.“ Sie führte ihn sodann in die große Eingangshalle. „Dieses hier ist der Rohalssaal mit der überlebensgroßen Büste von Rohal dem Weisen, die du ja beim Eintreten sicher schon bemerkt haben wirst. Es ist der größte Saal der ganzen Akademie und bietet auch einige gemütliche Sitzgelegenheiten. Hier rechterhand haben wir die Schreibstuben der wichtigen Würdenträger und weiter hinten findet man das Scriptorium, wo wir an der Vervielfältigung Magischer Werke arbeiten. Derzeit haben wir insgesamt 15 Lehrkräfte zu denen ich ebenfalls zähle, da ich hin und wieder auch einige Seminare durchführe. Dann haben wir noch etwa 32 Schüler aus verschiedenen Jahrgängen an der Akademie. Aus dem Jahrgang 1036 sind übrigens außergewöhnlich viele Eleven hervorgegangen, merkwürdig, oder?“ Nimmgalf zuckte nur kurz mit den Schultern.  


Der Magier ließ sich auf dem angebotenen Sessel nieder und  sah sich interessiert um, auch wenn er noch nicht so recht wusste, worauf das ganze hinauslaufen würde.
„Und was ist dieser Raum da drüben?“


„Etwas Wein?"
Unsere Bibliothek und dahinter dann der Lesesaal. Dort herrscht strickte Ruhe, Sprechen ist also nur im Notfall erlaubt. Ein Ort der Besinnung und inneren Einkehr, um sich ganz auf das Bücherstudium konzentrieren zu können. Die meisten der Bücher werden dich kaum interessieren, also gehen wir besser weiter. Am Ende des hinteren Ganges befindet sich unsere Praios-Kapelle, wo unser Akademiegeweihter jeden morgen den Gottesdienst abhält. Für die Schüler ist die Teilnahme Pflicht, und auch die Lehrkräfte sind angehalten daran teilzunehmen, sofern es zeitlich passt.“


"Gerne." Gerion wartete bis Tsaiane ihm ein Becher einschenkte und es ihm reichte. "Nun, Ihr werdet mich nicht eingeladen haben um Wein zu trinken“, entgegnete Gerion nicht unfreundlich. "Also, worum geht es?"
Dann gingen sie gemeinsam in den Nordflügel: „In diesem Gang liegt linkerhand das große Auditorium. Es wird nur selten für die Schüler genutzt, aber hin und wieder finden hier auch Seminare statt, zu dem der Stadtadel oder bisweilen auch Bürgerliche eingeladen sind. Direkt dahinter befindet sich der Salon der Künste, wo ebenfalls unregelmäßig Künstler und Sänger ihre Darbietungen vortragen, zur Erbauung der Akademieangehörigen. Gegenüber liegt die Mensa, wo wir später dann auch speisen werden.“


Tsaiane goss sich selbst einen Krug Wein ein und setzte sich dann zu ihrem Gast.
Nimmgalf nickte erfreut. Ihm rauchte schon der Kopf von den ganzen Räumlichkeiten. Dagegen war ja selbst Burg Trollhammer recht übersichtlich.
„Ich möchte mich zunächst einmal entschuldigen, dass ich Euch so überrumpelt habe. Dies war aufgrund der Umstände leider nicht anders möglich. Erst einmal zu mir: ich bin Tsaiane von Talbach, die Junkerin zu Talbach und die rechte Hand Seiner Hochgeboren Nimmgalf von Hirschfurten, in dessen Namen ich auch hier spreche. Denn ursächlich dafür, dass er Euch heute hierher eingeladen hat, war mitnichten sein Wunsch Euch näher kennen zu lernen oder sich gar mit der Kaisermark auszusöhnen, vielmehr war ich es, die ihm empfohlen hat, Euch heute hierher einzuladen. Der eigentliche Grund ist folgender: ich kannte Euren Vater [[Garetien:Balrik von Keres|Balrik von Keres]], er war meinem Herrn vor einigen Jahren eine große Hilfe im Kampf gegen die Machenschaften seiner Gemahlin [[Garetien:Simiona di Silastide-Marvinko|Simiona]], die sich dem Namenlosen verschrieben hatte.


Gerion kniff mißtrauisch die Augen zusammen und fixierte sein Gegenüber. "Das ist mir durchaus bekannt“, nickte er.


„Natürlich. Ihr seid ein Experte im Kampf gegen die Mächte des Dreizehnten, was ich aus zuverlässigen Quellen weiß. Denn auch ich verfüge über ein gutes Netzwerk von… sagen wir Wissenszuträgern.“
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Der Magier ließ sich nichts anmerken. "Und wozu braucht ihr mich?“ Gerion glaubte die Antwort zu kennen, war aber dennoch neugierig.  
Später saß Nimmgalf mit seiner Tochter in der Mensa der Akademie, wo sie sich ein köstliches Mittagsmahl munden ließen. Zu Nimmgalfs Überraschung erinnerte das weniger an einen Speisesaal wie in einer Militärkaserne, sondern eher an ein nobles Garether Gasthaus.


„Bevor ich fortfahre müsst Ihr mir versprechen, dass Ihr das nun Folgende mit allergrößter Vertraulichkeit behandelt, da dieses Wissen in den falschen Händen wahrhaft großen Schaden anrichten könnte.“
„Also, Vater, jetzt bin ich aber neugierig: was verschafft mir denn die Ehre deines Besuches? Es ist immerhin das erste Mal, dass du mich hier besuchen kommst.“


Gerion antwortete nicht sofort. Was ging ihm durch den Kopf?, fragte sich Tsaiane. „Nun gut", antwortete er schließlich. "Ich will es Euch gerne versprechen. Doch nun fahrt fort!“
Nimmgalf blickte seine Tochter eine Weile an und rang um die richtigen Worte. Dann begann er: „Racalla, ich habe endlich nach langer Suche einen Ehepartner für dich gefunden.
„Baron Nimmgalf und ich haben den dringenden Verdacht, dass [[Garetien:Drego von Luring|Graf Drego]] schon seit einiger Zeit unter den Einflüsterungen des Namenlosen steht. Wir wissen nicht, ob er selbst ein Anhänger des Dreizehnten ist, aber wir haben starke Indizien, dass zumindest hochrangige Personen in seiner Nähe dem Gott ohne Namen dienen!“  


Gerion zog scharf die Luft ein. Er stellte sein Weinbecher auf einen kleinen Beistelltisch ab und beugte sich vor, während er Tsaiane durchdringend anblickte. „Wenn das wahr ist", sagte er, "dann ist das eine äußerst gefährliche Lage. Welche Personen habt Ihr in Verdacht und wie kommt Ihr darauf? Und welche Rolle habt Ihr mir zugedacht?"
Racallas Augen weiteten sich: „Das ist nicht wohl dein Ernst, oder? Ich kann jetzt nicht einfach jemanden heiraten, ich habe hier noch Forschungsaufträge zu erfüllen, muss Seminare abhalten, soll mich um die Einweisung der neuen Eleven kümmern, und außerdem… wen soll ich überhaupt heiraten?


Tsaiane fuhr fort: „Wir wissen, dass Drego von Luring heute Abend ebenfalls hier anwesend sein wird. Die Person, die wir explizit im Verdacht haben - ein gewisser [[Garetien:Rudon Langenlob|Rudon Langenlob]] - wird allerdings nicht kommen. Trotz dessen, dass wir ihn ebenfalls eingeladen haben!
„Tja…“ Nimmgalf druckste etwas verlegen herum. „Zunächst einmal: er lebt im sonnigen [[Fürstentum Almada|Fürstentum Almada]]!“ „ALMADA?“ rief Racalla vielleicht ein wenig zu laut und blickte sich ein wenig erschrocken um. „Almada? Was soll ich denn da unten im Süden? Ist das vielleicht in der Nähe von Punin?fragte sie hoffnungsvoll. Ihre Augen begannen zu leuchten.


„Ihr habt bewusst einen Anhänger des Namenlosen hierher eingeladen?“
„Es handelt sich um den Erben der [[alm:Baronie Khabosa|Baronie Khabosa]], eine sehr reiche Baronie am Yaquir, die ich vor Kurzem besucht habe. Und ja, das ist nicht allzu weit von Punin entfernt, ich schätze so 3-4 Tagesritte. Liegt jedenfalls auch in der Grafschaft Yaquirtal. Wie auch immer, der Auserwählte ist aus dem almadanischen Magnatenhaus Al’Shirasgan. Sein Name ist Rashid ben Shahim, sein Vater ist [[alm:Shahim Al’Shirasgan|Shahim Al’Shirasgan]], der Baron zu Khabosa.“
„Ja, und zwar um ihn in eine Falle zu locken, natürlich alles unter dem Deckmantel der Etikette, da es sich um den Eingeladenen um den Landvogt zu Gräflich Luring handelt. Das wird aber nicht passieren, da er es vorgezogen hat, in Luring zu verbleiben. Dennoch müssen wir Gewissheit haben, in wie fern der Graf selbst in die namenlosen Machenschaften verstrickt ist. Das Ganze natürlich aber ohne ihm zu suggerieren, dass wir irgendeinen Verdacht gegen ihn oder seine Einflüsterer hegen.“


„Und wie wollt Ihr das herausfinden?“
In Racallas Gesicht machte sich Entsetzen breit. „Dem Namen nach also ein Novadi? Das kann nicht dein Ernst sein. Das wird niemals passieren, Vater! NIEMALS!Sie stand barsch auf. Ein paar der Umsitzenden warfen den beiden erstaunte Blicke zu, widmeten sich aber dann wieder ihrem Mittagsmahl. Nimmgalf ergriff behutsam ihre Hand, und Racalla setzte sich wieder.


„Nun denn: Nimmgalf wird seinen Schwager im Laufe des Abends beiläufig in ein Gespräch verwickeln und ihm scheinbar unverfängliche Fragen stellen. Unter anderem auch nach dem Verbleib einiger hohen Familienmitglieder des Grafen, namentlich seiner jüngeren Schwester [[Garetien:Lechmin Rondara von Luring|Lechmin]] und des ehemaligen Burgsassen [[Garetien:Odo von Luring-Mersingen|Odo von Luring-Mersingen]]. Wir haben den Verdacht, dass diese entweder in der Gewalt der Namenlosenanhänger gefallen sind, oder sich vor diesen auf der Flucht befinden. Jedenfalls gehen wir davon aus, dass er uns nichts über ihren derzeitigen Aufenthaltsort sagen wird oder sagen kann. Die entscheidende Frage ist nur, ob er tatsächlich nichts darüber weiß, oder ob er lügt! Im ersteren Fall haben seine Einflüsterer die Wahrheit nur vor ihm verborgen, was darauf hindeuten könnte, dass er selbst noch nicht den Einflüsterungen erlegen ist. Falls er aber bewusst lügt, dann müssen wir befürchten, dass er ebenfalls dem Namenlosen dient. Eure Aufgabe dabei wird sein, das Ganze möglichst unauffällig zu beobachten und nach Indizien zu suchen. Vielleicht habt ihr ja einen Zauber, mit dem ihr erkennen könnt, ob er lügt oder nicht?“
„Nun höre mir doch erstmal zu, bevor du so vorschnell urteilst“, mahnte Nimmgalf. Zum einen sind es keine Novadis, sondern Aramyas. So nennt man die Rastullahgläubigen Almadas. Sie sind Anhänger der Unauer Schule, die einen sehr gemäßigten Umgang mit den Zwölfgöttergläubigen lehren. Und sie erkennen die Existenz der Zwölfe durchaus an, wenn sie natürlich auch ihren Wüstengötzen als Hauptgottheit verehren. Aber das sollte für dich doch kein Problem darstellen, oder?“


Gerion lehnte sich wieder zurück und legte seine Fingerspitzen aneinander. Er dachte über das eben Erfahrene nach. "Gibt es eine Möglichkeit sich mit dem Grafen privat zu treffen?", fragte er schließlich. "Es gibt einen Zauber mit dem ich die Wahrheit sogleich von ihm erfahren könnte. Allerdings ist das alles andere als unauffällig und er könnte es als Beleidigung auffassen, wahrscheinlicher aber eher als Affront. Aber ich vermute schon, daß dies Euren Absichten zuwider läuft." Das letzte war halb als Frage formuliert und er sah Tsaiane mit einer hochgezogenen Augenbraue an. 
Racalla sah ihn entsetzt an. „Doch Vater. Genau das tut es! Du kannst mich doch nicht an jemanden verheiraten, der nicht die Zwölfe, Praios voran, verehrt, so wie es sich gehört! Wer ist denn auf diese völlig hirnverbrannte Idee gekommen?“


Tsaiane schüttelte energisch den Kopf: "Nein, das ist leider ausgeschlossen. Der Graf würde sofort bemerken, dass wir einen Verdacht gegen ihn haben und weitere Aussagen
„Du wirst es kaum glauben, aber der Baron von Khabosa hegt den ausdrücklichen Wunsch, dass sein Sohn mit einer zwölfgöttergläubigen Frau vermählt wird, weil er sich als Bindeglied sieht zwischen den Aramyas und seinen Untertanen, die mehrheitlich auch dem Zwölfgötterglauben anhängen, und daher sehr um einen freundschaftlich-nachbarschaftlichen Ausgleich bemüht ist. Ich habe mich lange mit ihm bei meiner Reise nach Almada unterhalten können. Er ist ein sehr gebildeter, freundlicher und sehr weitsichtiger Mann. Und vor allem ist er sehr einflussreich und mächtig.
verweigern. Schlimmer noch: er könnte seinen Einflüsterern davon berichten, und diese so zu Gegenmaßnahmen verleiten. Es müsste etwas Subtileres sein, etwas dass er gar nicht mitbekommt."


"Bedauerlich", murmelte Gerion, während er sich wieder zurück lehnte. "Das hätte vieles vereinfacht."
„Also darum geht es dir! Geld und Macht! Und dafür verschacherst du mich an die Götzenanbeter!“ Sie verschränkte wütend ihre Arme und blickte zur Seite.


„Hochgelehrter Herr, ich habe Euch bewusst ausgewählt, da ihr zum einen über die nötige Objektivität verfügt, da ihr in keinerlei Abhängigkeit zu Graf Drego steht, und zum anderen über die notwendige Kompetenz und auch die Fähigkeiten, aktiv gegen die namenlosen Machenschaften vorzugehen. Deswegen seid Ihr in meinen Augen ideal geeignet, um uns zu helfen. Nun, da ihr die Sachlage kennt, werdet ihr uns bei unserem Vorhaben unterstützen?“
„Meine liebe Racalla, dass du eines Tages an ein befreundetes Adelshaus vermählt werden könntest, war dir doch schon seit langem klar. Warum also jetzt diese Empörung? Sieh es doch mal so: du hättest dadurch die Möglichkeit, den Heiden den wahren Glauben an die Zwölfe näher zu bringen, sie vielleicht sogar in gewisser Weise zu bekehren. Wäre das nicht auch im Sinne des Herrn Praios, wenn sich sein Wort dort verbreitet, wo Heidentum und Zweifel herrscht? Außerdem würdest du im Palast des Barons ein Leben führen wie eine tulamidische Prinzessin. Jeden Wunsch würde man dir von den Augen ablesen. Und das Wort deines Schwiegervaters – er ist immerhin ein einflussreiches Mitglied im Almadanischen Kronrat – mag dir so manche Türe öffnen, die dir ansonsten verschlossen geblieben wäre. Und eines Tages wirst du die Gemahlin des Barons von Khabosa sein, einer der größten und reichsten Baronien des Mittelreiches. Ja, ist das denn nichts?“
„Ihr könnt auf mich zählen!“, gab Gerion entschlossen Antwort. "Aber ich erwarte, daß ich über alles informiert werde, wie Ihr auf diesen Verdacht kommt."


"Hervorragend!" Tsaiane teilte mit ihm alle Informationen, die er brauchte, und betonte auch [[Garetien:Racalla von Hirschfurten|Racallas]] hilfreiche Recherche in der Akademie der Magischen Rüstung bezüglich des dringenden Verdachts gegen Nimmgalfs ehemaligen Waffenknecht [[Garetien:Romin Westfall|Romin Westfall]]. Gerion hörte sich alles aufmerksam an und stellte gelegentlich Rückfragen. Die Führung durch die Burg verpasste er allerdings.  
Racalla musste nachdenken. „Ich weiß nicht Vater. Ich weiß nicht, ob ich so ein Leben führen kann. Umgeben von Götzenanbetern… nein, nein, das möchte ich nicht.


„Überlege es dir noch mal, Racalla. Ich möchte dich nur ungerne zwingen, aber eine pauschale Ablehnung kann ich ebenfalls nicht akzeptieren. Du kannst noch ein paar Monde lang deine Forschungen weiterführen und nach Möglichkeit zum Abschluss bringen. Die Hochzeit ist erst im späten Boron geplant, das heißt, dass wir uns ab Anfang Boron von Samlor aus auf den Weg nach Weinbergen am Yaquir machen werden. Und natürlich werden wir dich mit großem Gefolge begleiten.“


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„Und was, wenn sich dieser Mann irgendwann eine Zweit- oder gar Drittfrau nimmt, wie es bei den Wüstenbarbaren so Brauch ist? Dann wäre ich doch völlig abgeschrieben!“


===Tsaiane und Geromel===
„Da kann ich dich beruhigen, das wird nicht passieren! Denn dies wird Teil des Ehevertrages sein, damit unsere travianischen Grundsätze ebenfalls dort verankert sind: sollte der Bräutigam sich eine weitere Gemahlin wählen, ist dieser Ehevertrag nichtig, und du wärest frei zu gehen! Es hat mich einiges an Überzeugungsarbeit gekostet, darauf zu beharren, aber sie haben dem schließlich zugestimmt!“


„Auf ein Wort, Vetter“ [[Garetien:Tsaiane von Talbach|Tsaiane]] lief gerade über einen der Burggänge, um ihren Vetter [[Garetien:Geromel von Talbach|Geromel]] dort abzupassen, der gerade auf dem Weg zur Küche war.  
„Na, wenigstens das!“ schluchzte Racalla.
Nimmgalf bemerkte, dass ihre Augen feucht geworden waren.


„Tsaiane?“ er drehte sich um und hielt inne.
Er setzte sich neben sie, nahm sie in den Arm und gab ihr einen väterlichen Kuss auf die Stirn. „Egal was passiert, du wirst immer meine Tochter bleiben“, flüsterte er. Racalla nickte.


„Gut, dass ich dich treffe, Geromel. Ich muss mit dir was bereden.“
==Die Reise zum Yaquir==


„Gerne. Wie kann ich helfen?“ antwortete der große Ritter.
Anfang Boron 1048 BF
Nimmgalf (plus Irnfrede (+Mann) plus Tsaiane plus weitere) begleitet seine Tochter Racalla auf dem weiten Weg nach Weinbergen, dabei kommt man auch durch Punin, von wo aus es mit dem Schiff weitergeht. In Punin verbringt man ein zwei Tage und schaut sich die vielen Sehenswürdigkeiten an. Racalla begeistert sich v.a. für die Academia der Hohen Magie und träumt von einem Zweitstudium, um ihr magisches Wissen zu vertiefen.


„Es ist wegen [[Garetien:Irnfrede von Luring-Hirschfurten|Irnfrede]]. Du hast … dich etwas verändert, seit du vom [[Garetien:Nimmgalf von Hirschfurten|Baron]] den Auftrag bekommen hast, sie zu beschützen.“
Sehenswürdigkeiten in Punin:<br>
Akademie der Hohen Magie: Pentagrammaton mit Elfenbeinturm<br>
Taubenturm des Rathauses<br>
Residenzschloss des Fürsten Gwain von Harmamund auf dem Palasthügel Goldacker<br>
Glockenturm Dicker Ghirlando<br>
Gilbornstempel (Praios)<br>
Etilienpark mit Schlangentempel (Hesindetempel)<br>
Madathermen (Badehaus)<br>


Geromel blickte sie etwas überrascht an. „Verändert? In wie fern?“
Die Reise nach Weinbergen würde mit der Reisekutsche wenigstens 12 Tage dauern. Daher waren die Hirschfurtens bereits Anfang Boron aufgebrochen, nicht zuletzt, weil Nimmgalf beabsichtigte auf dem Weg auch noch den ein oder anderen Bekannten zu besuchen, derweil Racalla unbedingt etwas Zeit im berühmten Punin verbringen wollte. Nimmgalfs Gemahlin Ederlinde und ihre älteste Tochter Irnfrede von Luring-Hirschfurten hatte sich der Reisegruppe ebenfalls angeschlossen. Eskortiert wurden sie von fünf Rittern aus Hirschfurten angeführt von Junkerin Tsaiane von Talbach. Das Geschnatter der beiden Schwestern wurde Nimmgalf schon bald etwas zu viel, so dass er es vorzog, vorne beim Kutscher Platz zu nehmen, was ihm einige verärgerte Blicke seiner Frau einbrachte.


„Du bist oft mit deinen Gedanken nicht bei der Sache. Dir entgeht hin und wieder mal eine Bemerkung. Und wie du sie immer ansiehst… kann es sein, dass dir die Kleine gefällt?“
Schon nach kurzer Zeit erreichten sie die Kreusenburg in Eslamsgrund, wo sie Nimmgalfs Freund und Bundesbruder Felian von Perainsgarten, den Landvogt von gräflich Eslamsgrund besuchten. Dieser erwies sich als vollkommener Gastgeber. Zwar bedauerte er es sehr, dass er nun Racalla nicht als Hofmagierin einstellen könnte, jedoch sagte Nimmgalf ihm zu, für einen guten Ersatz zu sorgen, da eine entfernte Nichte von ihm ebenfalls Magierin sei. Er würde sie nach seiner Rückkehr konsultieren, und ihr die offene Stelle als Hofmagierin anbieten. Felian zeigte sich sehr zufrieden.
Geromel fühlte sich ertappt, versuchte das aber herunterzuspielen.
 
Am nächsten Tage ging die Reise weiter gen Süden. In Königlich Halhof hatte Nimmgalf zunächst überlegt, seinen alten Freund Hal von Ehrenstein zu besuchen, doch zog er es vor, aufgrund der Ereignisse mit dessen Tochter Melina besser in einem Gasthaus in Steynebruck zu übernachten.


„Ich? Ach was, ich war vielleicht nur ein wenig überarbeitet in letzter Zeit. Ich kann dir aber versichern, dass ich mich stets professionell verhalten habe, wenn es um die Sicherheit der jungen Dame ging. Du kannst sie gerne selbst fragen.
Schließlich passierten sie die Grenze nach Almada. Auch jetzt im Herbst war das Land am Yaquir herrlich anzuschauen. Man folgte der Reichsstraße II Richtung Punin. Nachdem man einige Zeit in der Grafenstadt Ragath verbracht hatte, erreichte man am späten Nachmittag den Alcazar de Heldor, die Residenz des berühmt-berüchtigten Baron zu Dubios. Nimmgalf kannte Hernan von Aranjuez noch aus alten Tagen, als sie gemeinsam an der Seite Answins  von Rabenmund stritten - ein Mann von altem Adel, der ebenso wie er ein begeisterter Turnierreiter war. Er hatte ihn seit dem Kaiserturnier 1041 BF nicht mehr getroffen, und wollte gerne erfahren, wie es ihm in der Zwischenzeit ergangen war, und was es Neues in Almada gab. Dom Hernan war höchsterfreut über den unerwarteten Besuch und empfing die Gäste aus Garetien äußerst zuvorkommend. So verbrachte man noch ein paar gesellige Stunden mit dem Baron und seiner bezaubernden Gemahlin Rahjada von ehrenstein-Streitzig, und erzählte sich auch die ein oder andere Anekdote aus alten Tagen. Baron Hernan beglückwünschte seinen Freund aus Garetien auch zu dem Schritt, seine Tochter nach Almada zu vermählen. Er selbst hatte bislang überwiegend positive Erfahrungen mit den Aramyas gemacht, sogar in seiner Baronsgarde fanden sich einige von ihnen, da sie als äußerst loyal galten.


Tsaiane kam etwas näher und sah ihm in die Augen.
Tags drauf verabschiedete man sich wieder von Familia Aranjuez und erreichte dann auch kurze Zeit später die Almadanische Metropole Punin.
„Das hoffe ich sehr, Vetter! Nimmgalfs Tochter ist absolut nicht mehr deine Liga! Sollte da irgendetwas passieren, was nicht passieren darf, wärst du erledigt. Und unsere Familie wahrscheinlich gleich mit. Ich hoffe, das ist dir bewusst?“
Den Hirschfurtens waren zwar mit Gareth große Metropolen durchaus nichts Unbekanntes, doch Punin hatte natürlich ein ganz besonderes Flair. Überall gab es etwas Neues zu entdecken und zu bestaunen. Angefangen mit dem Residenzschloss des Fürsten Gwain von Harmamund auf dem Palasthügel Goldacker – für eine ausgiebige Besichtigung war leider keine Zeit – über das Rathaus mit dem Taubenturm und dem berühmten Glockenturm Dicker Ghirlando waren es vor allem die großen Tempel, die von den Hirschfurtens aufgesucht wurden. Nicht nur der St. Gilborns Tempel des Herrn Praios, und die benachbarte Wehrhalle der Herrin Rondra, sowie die Haupttempel von Boron und Tsa, die sich gegenüber lagen, standen auf dem Programm. Racalla und Irnfrede besuchten auch noch den Schlangentempel der Hesinde im malerischen Etilienpark, derweil sich der Rest der Gruppe schon mal in den Madathermen verwöhnen ließ.  Der Höhepunkt für die junge Racalla war jedoch die ehrfurchtgebietende Akademia der Hohen Magie, die mit dem Pentagrammaton und dem mehrstöckigen Elfenbeinturm sicherlich zu den imposantesten Bauwerken der Stadt zählte. Dagegen war selbst ihre Akademie der Magischen Rüstung in Gareth eher bescheiden zu nennen. Doch groß war die Ernüchterung, als man ihr dort schnell klar machte, dass sie als Weißmagierin über einen guten Leumund oder ein Empfehlungsschreiben von höherer Stelle verfügen müsse, um die Lehranstalt zu Forschungszwecken aufsuchen zu können. Etwas enttäuscht kehrte Racalla zu den anderen zurück. Man residierte im Hotel Silberling, in dem auch Glücksspiele abgehalten wurden.


„Danke für die Belehrung, Cousine! Ich sagte dir ja bereits, dass ich mich stets professionell verhalten habe. Und auch nicht vorhabe das zu ändern.
Nach zwei Tagen voller Sehenswürdigkeiten verließ man die Capitale Almadas auch wieder. Die weitere Reise führte sie nicht wie bisher am Yaquir entlang, sondern über die alte Weinstrasse, die sie durch die Mark Punin, sowie die Baronien Nemento und Artesa führte, bevor sie schließlich in Weinbergen in der Baronie Khabosa endete. Die Kutsche kam auf der Strasse gut voran. Zwar gab es auch hier den ein oder anderen Regenschauer, doch war die Strasse gut gepflastert, so dass man keine Schlammlöcher oder gar Achsbruch befürchten musste. Anscheinend wussten die Anrainer sehr wohl um den hohen Stellenwert der alten Handelroute, die zahlreiche Weinhändler nahezu täglich befuhren.  


„Nun gut, dann konzentriere dich aufs Wesentliche. Wir sind es dem Baron schuldig!“, damit ließ sie ihn stehen und ging.
Am 20. Boron erreichten sie schließlich Weinbergen, wo sie hocherfreut im Palacio Al'Shirasgan in Empfang genommen wurden. Racalla aber auch ihre Schwester Irnfrede konnten sich vor Geschenken und blumigen Lobpreisungen ihrer Schönheit kaum retten. Racalla staunte nicht schlecht, welche Pracht und welch Reichtum hier zur Schau gestellt wurde. Ihr Vater hatte wahrlich nicht übertrieben. Racallas Bräutigam stand eine Weile einfach nur stumm da, als er Racalla erstmals in Augenschein nahm. Ihm fehlten schier die Worte, anscheinend hatte er sie sich etwas anders vorgestellt. Doch dann zeigte er sich hocherfreut, und wurde nicht müde seine künftige Gemahlin mit Komplimenten und kleineren Geschenken zu ünberhäufen (Juwelen, für die man in Greifenfurt locker ein Junkertum hätte kaufen können). Nimmgalf wurde vom Hausherren persönlich in Empfang genommen, der sich ebenfalls hocherfreut darüber zeigte, dass der Garetier bereit war, seinen Teil des Vertrages zu erfüllen. Dem wollte er natürlich in nichts nachstehen.


Geromel  sah ihr nach. Es war sicher nicht die erste Lüge in seinem Leben, aber mit Sicherheit die größte. 
==Traumhochzeit in Weinbergen==


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Am 22. Boron 1048 BF, dem 5. Rastullahellah (höchster Feiertag der Novadis) wird in Weinbergen (1550 EW) dann eine Märchenhochzeit gefeiert, die an Prunk und Pracht kaum noch zu überbieten ist. Hunderte Gäste, exotische Tiere (Geparden, Panther, Kamele, Elefanten), Gaukler, Tänzerinnen viel Musik und Tanz. Racalla trägt ein wundervolles Hochzeitsgewand. Die Hochzeit ist ein Traum, nur hin und wieder deuten Kleinigkeiten darauf hin, dass es so künftig nicht weitergehen wird.
Am Ende verabschiedet sich Racallas Familie von ihr und reist zurück nach Hirschfurten.


===Eine kleine Ausnahme===
***


Im Leben eines Kriegers gibt es viele Herausforderungen, Hürden und Versuchungen. Mit Mut, Entschlossenheit, Eisernem Willen und großer Kraft vermag er es ihnen stets zu trotzen. Dies wusste auch [[Garetien:Geromel von Talbach|Ritter Geromel]], der gerade auf dem Flur im Obergeschoss des Herrenhauses Wache schob, als er kurz vor Beginn der Begrüßung der Gäste auf [[Garetien:Burg Trollhammer|Burg Trollhammer]] einen betörenden Duft gefolgt vom raschen Klackern hoher Absätze vernahm. Es war [[Garetien:Irnfrede von Luring-Hirschfurten|Irnfrede]] in einem atemberaubend schönen Kleid. Er spürte, wie sein Blut bereits in Wallung geriet. Er blickte sich kurz auf dem Flur um, doch ansonsten war keiner hier.
Der 23. Boron 1048 BF war zugleich der 5. Rastullahellah, der höchste Feiertag des Rastullahglaubens. An diesem Tag sollte endlich die Hochzeit zwischen dem aramyischen Erben [[alm:Rashid ben Shahim|Rashid ben Shahim]] Al’Shirasgan und der Weißmagierin [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Racalla von Hirschfurten|Racalla von Hirschfurten]] stattfinden.  


„Hier bist du ja! Hab dich schon überall gesucht!“ zischte ihm Irnfrede leicht verärgert zu, als sie ihn entdeckt hatte.
Die Hirschfurtener Reisegruppe war bereits vor drei Tagen angekommen, und hatte Gästequartiere im Palast bezogen. Diese waren luxuriöser ausgestattet, als manches Baronsgemach in Garetien: kostbare Möbel aus Tropenhölzern, seidene Bettwäsche und Vorhänge, leichte Tülltücher um den Schlafenden vor lästigen Insekten zu schützen, und über eine ausgeklügelte Vorrichtung wurde fließendes Wasser in ein weißes Marmorbecken gespült, sobald man einen kleinen Hebel betätigte. Aber dies war kein Vergleich zu dem Luxus, den der Palast selber bot: überall befanden sich Diener (oder besser Sklaven), die den hohen Gästen jeden Wunsch von den Augen ablasen. Eine riesige Marmorfreitreppe führte ins Obergeschoss, wo man auf einer Galerie lustwandeln konnte, mit etlichen kunstvollen Statuen und kostbaren Gemälden. Ein weiterer Raum beinhaltete die Schwitzbäder, die zu einem ausgiebigen Saunagang einluden. In einer Bibliothek fanden sich viele Bücher, die meisten rastullahgefällige religiöse Werke, aber auch naturkundliche Abhandlungen über Almada und auch die nahe Khomwüste waren darunter zu finden.
Im weitläufigen Park vor dem Palast befanden sich gleich mehrere Springbrunnen aus Marmor, die dem geneigten Betrachter ausgeklügelte Wasserspiele zeigten. Zahlreiche exotische Bäume und Sträucher erfreuten jedes Botanikers Herz.  In großen Käfigen wurden einige exotische Tiere wie Pardel, Sandlöwen und sogar ein Königstiger gehalten, die bisweilen auch von kräftigen, dunkelhäutigen Dienern an Ketten herausgelassen und zum Erstaunen der Gäste auch herumgeführt wurden. In einer mehrere Schritt hohen Voliere konnte man viele exotische Vögel bewundern. Sogar zwei ausgewachsene Elefanten waren im Park zu sehen, auf denen man sogar eine Weile reiten durften, doch nur unter Aufsicht eines erfahrenen Führers versteht sich.


„Herrin… Irnfrede. Wie kann ich Euch helfen?“ fragte er vorsichtig.
An diesem Tage waren bereits zahlreiche Gäste eingetroffen, neben den Hirschfurtens aus Garetien auch einige Familienmitglieder der Al’Shirasgans, viele befreundete (oder besser: nicht verfeindete) Magnatenhäuser Almadas hatten ebenfalls ihre Vertreter zur Hochzeit entsandt. Auch waren einige hochrangige Novadis aus dem Emirat Amhallassih eingetroffen, mit denen die Al’Shirasgans meist familiäre Bande hatten, und die zum Teil mit Kamelen angereist waren. Die zahllosen Hochzeitsgeschenke stapelten sich bereits auf den Tischen.


„Lass den Quatsch, wir sind doch alleine!“
Schließlich war es so weit. In prächtige violette novadische Gewänder gehüllt und mit kostbarem Schmuck erschien dann die Braut Racalla auf der Feier, belgeitet von vielen Jubel- und Erstaunensrufen der Gäste. Zwar hatte sich Racalla anfangs noch dagegen gewehrt, hatte ihre Vorbehalte gegen die novadische Hochzeitstracht dann aber um des lieben Friedens willen aufgegeben. Tatsächlich gefiel ihr das bauchfreie violette Gewand sogar ausgesprochen gut – auch wenn sie es nie zugeben würde. Auch hatte ihr ihre Schwester Irnfrede mehrfach versichert, dass sie darin beneidenswert gut aussehen würde. Und wenn es eine Koryphäe in Sachen Modegeschmack gab, dann wohl sie.  Ihr Bräutigam Rashid jedenfalls zeigte sich höchsterfreut und reichte ihr galant lächelnd seine rechte Hand, die sie nach kurzem Zögern dann auch ergriff. So trat das Brautpaar vor den Hairan, der den beiden nun ein Tuch aus goldgelber Phraischafwolle, das Akkharid, um die Hände band, so wie es hier Brauch war.


Sie kam näher auf ihn zu. Ihr Dekolletee war sehr großzügig geschnitten und ihr Parfüm stieg ihm in die Nase. Sie lächelte ihn verführerisch an.  
Anschließend hielt der [[alm:Shahîm Al'Shirasgan|Baron]] eine lange Rede in Tulamidya, in der er seinen Sohn samt seiner Braut in höchsten Tönen lobte, und auch nicht müde wurde, den Mut und die Weitsicht ihres Vater zu betonen. Auch Baron [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Nimmgalf von Hirschfurten|Nimmgalf]] sprach noch ein paar Worte, die allerdings in Garethi, mit denen er der Verbindung seiner Tochter den Segen erteilte und ihr starkes und für beide Seiten vorteilhaftes Bündnis lobte.
"Na, wie gefällt dir mein neues Kleid?"


Geromel atmete tief durch. "Einfach hinreißend. Ich kann kaum sagen was verführerischer ist: das Kleid, oder der Inhalt." grinste er zurück.
Nachdem die beiden Brautleute dann den heiligen Schwur gesprochen hatten, und der Bund damit besiegelt war, ging die Feier erst so richtig los. Nicht weniger als drei Dutzend Tänzerinnen und Tänzer vollführten begleitet von Kabasflöten und Dabla-Trommeln einen aufsehenerregenden Reigen, der zum Mitmachen einlud. Vorneweg tanzte das Brautpaar, dem sich einige weitere Paare anschlossen. Sänger trugen fröhliche Weisen vor und Musikanten spielten dazu.
Es wurden köstliche Speisen gereicht, das üppige Buffet wäre auch für die doppelte Menge an Gästen ausreichend gewesen. Mehrere Haimamudin erzählten jeweils einer Gruppe von interessierten Zuhörern ihre Märchen und Legenden.


„Na, dann solltest du es aber dringend herausfinden!" schlug sie vor und sah sich nochmal um. Sie waren immer noch ungestört.
Erst in der späten Nacht begaben sich die Gäste nach und nach zur Ruhe. Auch Racalla war irgendwann so müde, dass sie sich in ihre Gemächer zurückzog. Ihr Bräutigam hingegen feiert noch mit seinen engsten Freunden bis in den frühen Morgen.


"Am Ende des Ganges ist ein Aufgang zu einem kleinen Turmzimmer, das noch unbelegt ist. Dort drinnen gibt es ein weiches Lager mit ein paar Strohmatratzen. Komm mit mir!“ forderte sie ihn leise aber verheißungsvoll auf.
Am Morgen des übernächsten Tages machten sich Nimmgalf und die anderen Hirschfurtener wieder auf den Heimweg. Ein letztes mal rief er seine Tochter zu sich: „Dann lebe wohl, mein Kind. Lebe dich erstmal in deinem neuen Zuhause gut ein. Und wenn ein wenig Zeit verstrichen ist, komm mich nochmal auf Burg Trollhammer besuchen und berichte mir, wie es dir hier ergangen ist, in Ordnung?
Racalla nickte, doch ihr war anzumerken, dass sie nicht restlos glücklich war.  
„Ach Irnfrede, wie gerne würde ich das tun…“ seufzte er. „Aber ich kann meinen Posten hier nicht verlassen. Außerdem hatten wir doch gesagt, nicht hier! Das wäre viel zu riskant.
Irnfrede fasste ihn sanft an der Hand und warf ihm ein sehnsuchtsvolles Schmachten zu. „Bist du ganz sicher?“ hauchte sie. „Wie wäre es mit einer kleinen Ausnahme?“  Doch Geromel schüttelte den Kopf.


Sie kam mit dem Mund näher an sein Ohr und flüsterte: „Ich trage nichts unter dem Kleid…. absolut gar nichts.“ 
„Leb wohl, Vater! Sei ganz beruhigt, ich werde hier sicher gut zurechtkommen“, sagte sie vielleicht ein wenig nachdenklich und verabschiedete sich auch noch vom Rest der Familie. Dann wandte sie sich um und kehrte zu ihrem Gemahl zurück.


<br>


Und dann gibt es die Momente im Leben eines Kriegers, da die Sturmflut des Verlangens so groß wird, dass selbst die stärksten Mauern von Vernunft, Entschlossenheit und eisernem Willen einfach hinfort gespült werden. Und so folgte Geromel Irnfrede in den Turm.
Vorläufiges Ende
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Aktuelle Version vom 4. November 2024, 20:03 Uhr

Irnfredes Reiseroute (ab Travia 1045)

Reisegruppe:

Irnfrede von Luring-Hirschfurten, Edle zu Erlenkrone
Ernhelm Langmann von Klingenhort, Ritter zu Trollhammer
Luna Fuxfell, Nachtschatten der Phexkirche (geheim)
Thorkar Askason, Thorwaler Krieger aus Prem
Simariel Falkenauge, Elfischer Meisterschütze


Wegstationen

• Start in Erlenstamm, Abschied von Burg Erlenstamm
• Schloss Erlengrund – Reoderich von Hartwalden-Sturmfels (Botschaft für Korhilda)
• Wandleth – Graf Ingramm, Sohn des Ilkor, im Wiesenschlösschen
• Perainsgarten – Junker Felian von Perainsgarten
• Oberdachsburg – Junkerin Ehrfrieda von Dachsen (Mutter von Gerbald von Dachsen)
Burg OxAnaxios von Ochs + Chaliba
Markt MardramundIfirnadora von Krauzung
Schloss Amselsang - Sturmbold von Amselhag
Tempel der feurigen RösserSharbana Eorcaïdos von Aimar-Gor
• Wasserburg – Korhilda von Sturmfels, Schloss Rossgarten
• Felsentor – Junker Ronderich von Sturmfels
• Gnitzenkuhl – Baronin Geshla von Gnitzenkuhl auf der Friedburg
• Gaulsfurt – Samia von Gaulsfurt
• Perricum – Wllbrord? Vlad? Jan?...
• Unterwegs
• Khunchom
• Al‘Anfa

Ankunft in Perricum

28. Travia 1045 BF

Die Reisegruppe war nun schon seit gut zwei Wochen unterwegs. Endlich näherte man sich dem ersten großen Zwischenziel Perricum, der großen Reichsstadt am Perlenmeer. Hier galt es möglichst rasch eine Reisemöglichkeit per Schiff nach Süden zu finden. Irnfrede hoffte, dass ihre mitgebrachten Geldmittel für sie und ihre vier Begleiter samt der Pferde reichen würden. Sie würde nur sehr ungerne einen Wechsel ausstellen, da ihr Vater das mit Sicherheit mitbekommen würde.

"So, bald sind wir also in Perricum. Warst du schon mal dort, Irnfrede?" fragte Luna neugierig.

"Nein, leider nicht. Ich hatte immer schon den Wunsch, einmal diese große Hafenstadt zu sehen. Und große Schiffe mit vielen hohen Masten und Segeln..." Irnfrede geriet etwas ins Schwärmen.

"Weiß denn jemand dort, dass wir kommen?"

"Das will ich mal hoffen. Ich habe in Gaulsfurt eine Brieftaube an den örtlichen Magistrat schicken lassen, und um ein Empfangskommitee gebeten. Nicht, dass wir da an irgendwelche Halunken geraten."

"Höhöhö, warum denn nicht? Ne gute Rauferei hat noch keinem geschadet!" scherzte Thorkar vergnügt. Dafür fing er sich von Ernhelm von Klingenhort einen finsteren Blick ein, während sich Simariel nichts anmerken ließ.

Trenner Perricum.svg

Nachdem man das Garether Tor passiert und sich nach dem Weg erkundigt hatte, näherte sich die Gruppe dem Magistratsgebäude der Stadt. Auf dem Weg dorthin hatten sie schon viele bemerkenswerte Gebäude entdeckt. Alleine der Rahja-Tempel war recht imposant gebaut, ebenso wie der ihm direkt gegenüberliegende Praiostempel. Vor dem nahe gelegenen Magistrat wurde die Gruppe bereits erwartet, und zwar von einer älteren, vornehm gekleideten Dame in Begleitung einer jüngeren Frau.

Freundlich sprach die Dame sie an: "Ach, Ihr seid doch sicher Irnfrede von Luring-Hirschfurten, die Tochter des Reichsforster Heermeisters Nimmgalf von Hirschfurten?" Irnfrede nickte, doch bevor sie antworten konnte fuhr die Dame fort: "Mein verstorbener Gatte Wallbrord hat mir viel von Eurem berühmten Vater berichtet. Aber wo bleiben meine Manieren? Mein Name ist Fredegard von Hauberach, Altbaronin zu Vellberg. Mein einstiger Gemahl war ein alter Waffengefährte von Herrn Nimmgalf, weshalb ich gerne seiner Bitte nachkam, Euch ein wenig durch die Perle am Darpat zu führen. Dies ist meine Ziehtochter Janne. Ich wurde vom Magistrat von Euer Ankunft unterrichtet und es obliegt nun mir, Euch ein wenig hier herumzuführen. Aber zunächst einmal: Willkommen in Perricum. Ich denke, bevor wir die Stadt näher erkunden, wollt Ihr Euch vermutlich erst ein wenig frischmachen und Euer Quartier beziehen, oder?"

Trenner Perricum.svg

Irnfrede hatte für sich und ihre Gruppe schließlich ein Zimmer im Hotel Kaiser Reto gebucht, auch wenn die Preise hier deutlich höher waren, als in den Gasthäusern auf der Strecke. Aber sie hoffte ja, dass die Gruppe nur zwei oder drei Tage in Perricum verweilen würde, bis dann endlich ein Schiff gen Khunchom ablegen würde, mit dem sie ihre Reise fortsetzen könnten. Luna, Thorkar und Simariel waren zu diesem Zwecke auch schon zum Hafen aufgebrochen, nämlich um eine mögliche Mitfahrgelegenheit für die Reisegruppe in den nächsten Tagen zu finden. Nur Ernhelm blieb als ihr Leibwächter treu an Irnfredes Seite. Nachdem die Formalitäten erledigt waren, kamen Irnfrede und Ernhelm zurück ins Foyer des Hotels, wo die Edle von Hauberach und ihre Ziehtochter auf sie gewartet hatten.

"So, die Zimmer sind gebucht, unser Gepäck ist auch schon dorthin verbracht worden. Nun kann es also losgehen mit der Stadtbesichtigung", strahlte Irnfrede. Ich würde mir sehr gerne mal den Hafen anschauen. Kennt Ihr da einen schönen Platz, wo man möglichst viel sehen kann?" fragte Irnfrede die ältere Dame.

Diese schmunzelte, als sie zu einer Antwort anhub. "Den kenne ich in der Tat, nämlich das Oktagon, den Sitz der Reichsadmiralin der Perlenmeerflotte. Vom Dach aus hat man einen wunderbaren Blick auf den gesamten Hafen und Teile der übrigen Stadt. Sofern heute keine Besprechung der Admiralität ansteht, kann ich Euch sowohl den prächtigen Saal im dritten Stock des Gebäudes zeigen als auch auf die Spitze des Turmes geleiten. Der Zugang zu der Anlage ist eigentlich aus gutem Grunde streng reglementiert, aber ein lieber Freund von mir kann uns da sicher behilflich sein." Die kleine Gruppe machte sich gemächlichen Schrittes auf den Weg zum Hafen, wobei Fredegard ihrem Gast einiges über die Stadt im allgemeinen und den Hafen im besonderen erzählte. Dort angekommen, steuerte die Altbaronin aber nicht direkt das Oktagon - eine zwar beeindruckende, aber dennoch düstere und eher an eine Zwingfeste erinnernde Anlage - sondern ein etwas abseits gelegenes Gebäude an, welches weitaus unscheinbarer wirkte. "Das ist die Kommandantur des Bombardenregiments "Trollpforte", dem dereinst mein seliger Gatte vorstand.", erläuterte die ältere Frau der jüngeren. "Dessen jetziger Befehliger ist der Pagenvater meiner Enkelin und auch sonst ein guter Freund." - hierbei lächelte Fredegard recht eigentümlich, was ihre Begleitung für einen Moment irritierte. "Bitte entschuldigt mich für einen kurzen Moment, während ich ihn zu uns hole; er wird uns dann in das Oktagon führen." Die ältliche Adlige verschwand recht schnellen Schrittes in das Gebäude und kam nach einigen Minuten mit einem Mann mittleren Alters zurück, der einen etwas verdrießlichen Eindruck auf Irnfrede machte. "Das ist Oberst Siegerain von Bregelsaum-Berg, der Kommandeur des Regiments, und er hat sich spontan" - bei letzterem Wort zuckte dessen linkes Auge seltsamerweise mehrmals - bereiterklärt, uns in das Gebäude zu führen." Recht wortkarg und ziemlich angebunden wirkend stellte sich der Mann Irnfrede vor und geleitete die kleine Gruppe in das Oktagon, wo lediglich eine vergleichsweise geringe Zahl an Personal ihren Tagesdienst verrichtete. Interessant wurde es erst im dritten Stock, wo sie einen Blick in den Admiralssaal werfen konnten. Dieser beeindruckte die junge Adlige weniger durch seine gediegene Ausstattung als durch das prächtige Bodenmosaik in Form einer Karte des Kontinents, in der zudem alle größeren Häfen Aventuriens "eingezeichnet" waren.

Irnfrede bekam vor Staunen den Mund kaum zu.

"Das... das ist ja... ist das etwa ganz Aventurien?" stammelte sie.

"So ist es. Wir befinden uns hier!" erklärte ihr Siegerain, der mittlerweile etwas weniger zugeknöpft wirkte und wies auf einen Hafen in einer großen Bucht an der Ostseite des Kontinents. Auch Ernhelm staunte nicht schlecht. So eine Kunstfertigkeit hatte er hier nicht erwartet, machte der ganze Bau doch ansonsten einen eher abweisenden Eindruck.

Irnfrede stellte noch ein paar Fragen zu weiteren Hafenstädten, die ihr der Offizier kurz und knapp erläuterte. Vor allem interessierten sie die Häfen von Perricum bis Al'Anfa, was Ernhelm etwas merkwürdig fand. Doch sagte er nichts dazu. Dann ging es auch schon weiter mit der Besichtigung.

Schließlich folgte der im wahrsten Sinne des Wortes Höhepunkt dieses Ausfluges, als Irnfrede, Fredegard und der Oberst durch eine Luke im obersten Stockwerk des Turmes dessen Dach betraten. Die einstige Baronin zu Vellberg hatte nicht übertrieben: Die Aussicht war schlicht überwältigend!

"Umwerfend. Einfach fantastisch. Man sieht ja nicht nur den Hafen, sondern die ganze Stadt. Ich kann kaum glauben wie groß das alles hier ist", staunte Irnfrede.

"Seid Ihr zum ersten mal am Perlenmeer?" fragte Fredegard.

"Nun... ja! Ich war zwar mal als Kind vor etwa 10 Götterläufen im fernen Havena, wo ich das Meer der Sieben Winde sah, aber am Perlenmeer war ich noch nie. Es ist so wunderschön hier. Ich verstehe gar nicht..." sie stockte. Dann wandte sie sich an den Oberst: "Verzeiht bitte die Frage, Herr von Bregelsaum-Berg, ihr wirkt auf mich noch so... so jung. Wie kann denn jemand so jung und doch schon Oberst sein? Das ist doch in etwa vom Rang her vergleichbar mit einem Heermeister, oder irre ich mich da?"

"Nicht ganz", erwiderte der Offizier, während er erstmals lächelte. "Der Heermeister der Markgrafschaft ist eher mit einem Marschall vergleichbar, also dem Oberkommandierenden aller regulären Truppen einer Provinz und im Kriegsfalle auch von dessen Ritter- sowie Landwehraufgeboten. Ich selbst habe die Ehre, seit etwas mehr als einen Götterlauf eines der drei Regimenter Perricums zu befehligen. Ich mag vielleicht noch recht jung an Jahren sein, verfüge jedoch bereits über allerlei Erfahrungen in militärischen und diplomatischen Angelegenheiten und, wenn man meinem Vorgesetzten glauben mag, über den einen oder anderen besonderen Verdienst, dessenthalben ich weiland zum Oberst ernannt wurde." Bei den letzten Worten strich Siegerain scheinbar beiläufig einige für Irnfrede nicht erkennbare Staubkörner von seinen Auszeichnungen und fügte noch hinzu: "Und wenn ich mich recht entsinne, war Euer geschätzter Vater auch nicht viel älter, als er zum Heermeister der Grafschaft Reichsforst ernannt wurde; zweifelsohne auch ob seiner enormen Fähigkeiten und Verdienste."

Fredegard hatte den Ausführungen des Obersten mit leicht schiefgeneigtem Kopf und einem schwer zu deutenden Gesichtsausdruck gelauscht, bevor sie maliziös lächelnd ergänzte: "Ja, ich kann bestätigen, dass Herr Siegerains Fähigkeiten und Leistungen wahrlich - bemerkenswert sind."

Nachdem die Versammelten die Aussicht noch eine Weile genossen hatten, führte der Oberst die Besucher wieder nach unten und aus dem Oktagon heraus. Dann verabschiedete er sich formvollendet von Irnfrede und ihrer Begleitung mit dem Hinweis, dass noch wichtige dienstliche Angelegenheiten seiner harrten. In seiner Eile vergaß er sogar, sich von Fredegard zu verabschieden, was diese aber nicht im mindesten zu bekümmern schien.

Die Altbaronin wandte sich wieder ihrem Gast zu: "Was sollen wir uns als Nächstes anschauen, meine Teure? Die berühmten Korallengärten und das Kuriositätenkabinett lohnen auf jeden Fall einen Besuch. Aber vielleicht wollt Ihr auch noch etwas anderes sehen oder ganz allgemein einen Rundgang durch diese wunderbare Stadt unternehmen?" Erwartungsvoll blickte Fredegard die jüngere Frau an.

"Korallengärten und Kuriositätenkabinett? Das klingt beides sehr interessant", entgegnete Irnfrede begeistert. "Einen Rundgang können wir ja auch später noch machen, ich denke, wir sollten mit dem Kuriositätenkabinett weitermachen. Was meinst du, Ernhelm?" Der Angesprochene nickte nur kurz.

"Gut, dann lasst uns aufbrechen. Es liegt im Zentrum der Stadt, nahe der Ordensburg des ODL."

"In Ordnung, gehen wir los."

Gemeinsam machte man sich auf den Weg.

(OT: Hier würde ich erstmal nen Cut machen, sonst wird es zu lang).
(OT: Alles klar. Melde Dich einfach zwecks etwaiger Fortsetzung.)

Das Perricumer Kuriositätenkabinett

Abschied aus Perricum

Auf hoher See

Khunchom, Perle am Mhanadi

Die Pestbeule des Südens

Die Gladiatorenschule

Die Befreiung

Der Flug der Zehn

Flucht aus Al'Anfa

Heimkehr

Alte Säcke - Ideensammlung

Anf. Travia 1047 BF

Rondger von Kaiserswohl, Hausritter auf Hirschfurten bekommt die Nachricht seines Vaters Helmdahl von Kaiserswohl, dass seine Mutter Raugunde in der Halsmark verstorben ist. Schwer getroffen bittet er Nimmgalf um ein paar Tage Auszeit. Dieser ist erst verärgert, da er mitten in den Traviatagsvorbereitungen für Irnfrede steckt, aber lässt ihn schließlich doch gehen.

Orden von Korgond - Ideensammlung

Von Nimmgalf: Das nächste Ordenstreffen wird im Praios/Rondra 1047 BF stattfinden, kurz nach den Ereignissen es GGP 2025. Handlungsort ist die Baronie Kressenburg, da der Primus inter Pares die Ordensversammlung auf der Kressenburg stattfinden lassen möchte.

Das Ordenstreffen wird eine offene Briefspielaktion für alle Ordensspieler sein.

Es wird aber frühestens nach dem GGP 25 beginnen.

Der widerspenstige Lehnsmann

Geschichte aus Reichsforst, in der mit Hilfe der Praioskirche ein untreuer Lehnsmann gemaßregelt wird.


Die Klagen des Junker Xerber

Silvano spricht mit Junker Xerber über die Vorfälle und beginnt mit der Untersuchung vor Ort. Später schickt einen geharnischten Brief nach Luring in dem er den Lehnseid einfordert, ansonsten käme es zum Lehnsheimfall.

Baringen, 30. Hesinde 1047 Ein älterer Mann, anscheinend ein Bediensteter, öffnete schließlich nach dem dritten Klopfen das Tor. „Ihr wünscht?“

„Praios zum Gruße! Mein Name ist Silvano von Hagenau-Ehrenfeldt, Erzgeweihter des Götterfürsten. Ich bin hier um die Probleme mit dem Lehnsmann zu untersuchen, die der Kirche von Junker Xerber von Cronenfurt gemeldet wurden.“

Das Tor öffnete sich nun ganz, und der Haushofmeister bat den Geweihten einzutreten, und sich noch einen Moment zu gedulden. Der Junker würde ihn gleich persönlich begrüßen. Silvano sah sich einen Moment um, der kleine Wehrhof machte einen eher rustikalen Eindruck. Das Junkertum schien jedenfalls nicht besonders viel abzuwerfen, so dass hier weitgehend auf Luxus verzichtet wurde.

Schließlich kam ein jüngerer Mann so um die 30 auf ihn zu: „Praios zum Gruße, Euer Gnaden!“ „Ehrwürden“, korrigierte ihn Silvano, und machte damit deutlich, dass er den Rang eines Lichtträgers, eines Erzgeweihten der Praios-Kirche, innehatte.

„Natürlich. Ich bin Junker Xerber von Cronenfurt, sehr erfreut Euch kennen zu lernen. Ihr seht mich etwas überrascht, tatsächlich hätte ich gar nicht damit gerechnet, das sich noch vor dem Frühling jemand der Sache annehmen würde.“

„Nun, manche Dinge dulden eben keinen Aufschub“, erwiderte Silvano. "Und so weit ich weiß, liegt die Sache ja nun schon seit längerem im Argen?“ „Ja, das stimmt!“ bestätigte Junker Xerber. „Aber kommt doch erstmal herein in die Kaminstube. Ihr seid sicher erschöpft von der Reise und solltet Euch erstmal etwas aufwärmen.“ Das Angebot nahm Silvano gerne an.

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Bei etwas Brot, Wurst und Bier in der warmen Stube berichtete Xerber dann, was ihn zu seiner Klage bewogen hat: „Jedenfalls hat dieser Franwin es noch nicht einmal für nötig befunden, meiner Einladung Folge zu leisten. Tatsächlich habe ich ihn noch kein einziges mal gesehen, und auch in seinem Rittergut ein paar Meilen nördlich von hier hat er sich wohl schon lange nicht mehr blicken lassen. Er gehört so weit ich weiß zu den Beratern oder Freunden des Grafen in Luring. Er hält sich wohl für was Besseres, weil er ein Luring im Namen trägt, so dass er es nicht für nötig erachtet, meiner Aufforderung endlich mir gegenüber seinen Lehnseid zu leisten, nachzukommen.“

Silvano war den Ausführungen aufmerksam gefolgt. „Ein Lehnseid, egal auf welcher Ebene, ist stets ein heiliger Akt, der die Rechtmäßigkeit und Wahrhaftigkeit der göttlichen Ordnung besiegelt. Ihn nicht zu leisten ist ein Zeichen von Untreue oder Unwillen, sich der göttlichen Ordnung zu unterwerfen.“ Er machte eine kurze Pause und ließ die Worte wirken.

„An wen habt Ihr Euch denn in dieser Angelegenheit schon gewandt?“ fragte Silvano.

„Ich habe mich zuerst bei Baron Drego über meinen Ritter beschwert.“ „Baron? Ich dachte, er sei Graf?“ warf Silvano ein. „Nein, ich meine Drego von Altjachtern, den Baron zu Schwarztannen. Er hat zufälligerweise denselben Vornamen wie der Graf. Ihr glaubt gar nicht, wie häufig das hier schon zu Verwechslungen geführt hat. Aber zurück zum Thema: Baron Drego teilte mir nach etwa einem halben Jahr mit, dass er auch keine Handhabe bezüglich Ritter Franwin hätte, da sich dieser wohl dauerhaft am Grafenhof aufhielte. Ich sollte mich also mit meinem Anliegen gleich dorthin wenden. Was ich dann auch tat. Ich habe schon drei Briefe nach Luring geschickt, doch auf keinen einzigen gab es irgendeine Form von Reaktion. Offenbar ist das Thema dort einfach nicht wichtig genug.“

Silvano bemerkte den großen Ärger, den Junker Xerber empfand, da er sich in seinen Rechten verletzt sah, um die sich keine höhere Instanz kümmern wollte. Diesen Gesichtsausdruck hatte er zuletzt bei Alrike gesehen. Erneut konnte er den Ärger gut nachvollziehen.

„Nun gut, Ihr habt richtig gehandelt, dass Ihr euch in diesem Fall an die Praioskirche gewandt habt. Ich werde Euch helfen, eine Lösung herbeizuführen. Ich werde zunächst dem Rittergut des Beklagten einen Besuch abstatten, und mich dort einmal umhören. Sollten sich Eure Vorwürfe bestätigen, und das Gut von ihm vernachlässigt werden, dann werde ich umgehend ein weiteres Schreiben an ihn aufsetzten, nur dieses mal mit dem Kirchensiegel direkt zum Grafenhof. Dort werde ich ihm eine Frist setzen bis zum, sagen wir, 1 Tsa, hier in Baringen bei Euch vorstellig zu werden, um seiner heiligen Pflicht nachzukommen und Euch den Lehnseid zu leisten. Ich bin gerne bereit, diesen heiligen Eidsegen dann zu sprechen und zu besiegeln.“

Die Miene des Junkers hellte sich umgehend auf. „Hervorragend! Ich danke Euch, sehr sogar. Aber was passiert, wenn der Ritter auch dieser Aufforderung nicht nachkommt, und die Frist verstreichen lässt?“

Silvano blickte den Junker ernst an: „Dann überlegen wir uns, wie wir einen Lehnsheimfall bewirken können!“

Für Praios, Reich und Recht

4. Firun, 1047 BF: Silvano hatte sich inzwischen einen Überblick über die Situation vor Ort verschafft, und festgestellt, dass sich die beiden Dörfer in der Ritterherrschaft Lührenheide einen kindischen Kleinkrieg lieferten, der auf nicht mehr zu ergründender Rivalität beruhte. Die beiden Schulzen der Dörfer machten da keine Ausnahme, einen übergeordneten Verwalter der Herrschaft gab es nicht. Der Zustand war bestenfalls desolat zu nennen, im schlechtesten Falle kathastrophal. Silvano hatte genug gehört. Er beschloss zu handeln und setzte in Baringen einen Brief auf zu Händen Ritter Franwins, den er direkt an den Grafenhof adressierte.

Siegel der Praios-Kirche

An Franwin von Luring-Franfeld, Ritter zu Lührenheide, derzeit zur Gastung am Grafenhofe zu Luring
 
 
 
 
Für Praios, Reich und Recht!


Hoher Herr,

Es wurde gegen Euch Klage erhoben durch Euren Lehnsherren den Junker Xerber von Cronenfurt. Er klagt Euch an, ihm das Leisten des Lehnseides verweigert zu haben. Seiner mehrfachen Aufforderung seid Ihr dato nicht nachgekommen.

Euch sei hiermit eine Frist gesetzt bis zum Ersten Tag des Tsamondes im 1047sten Jahre nach Bosparans Fall in Baringen zu erscheinen und Eurem Lehnsherrn den Treueeid als Ritter zu Lührenheide zu leisten. Tut Ihr dies nicht, wird dies Konsequenzen für Euch haben.

Lux triumphat in eternam!
 
 
 
 
Silvano von Hagenau-Ehrenfeldt, Luminifer

Auf die leichte Schulter genommen

Mährenfeld, in klirrender Kälte Ende Firun

„Jo, ruhig, Jissa, ruhig“, rief Franwin von Luring-Franfeld beschwichtgend und klopfte seinem schweißbedeckten Ross auf den Hals, das unruhig tänzelte und nach dem Spurt in das Dorf unwillig den Kopf hin- und herwarf. „Ruhig, meine Brave.“

„Du warst schnell, Winnie!“, rief Graf Drego außer Atem, der jetzt erst auf Sturmfels in das Dorf trabte. „Sturmfels ist nicht in Ordnung, scheint mir.“

„Das macht die schlechte Pflege“, keuchte Selinde von Kravetz, die dicht bei ihrem Grafen geblieben war.

„Wieso schlechte Pflege?“, keuchte ihrerseits Laudine von Scheupelburg, die andere Hausritterin, die den Grafen auf der Landpartie begleitet hatte. „Sturmfels steht doch auf dem Erlgardshof?“

„Pfff“, machte Selinde, wischte sich den Schweiß von der Stirn und stieg ab. Indem sie ihr Pferd und das Ross des Grafen am Zügel nahm, antwortete sie: „Haste doch gesehen. Der Cardona begrüßt gerade mal den Grafen, uns beachtet er nicht. Der Haderstein lungert da herum, dieser Tsattusse und die kleine Doriant, aber zur Gräfin dürfen wir nicht.“

„Ja, und? Ich dachte, der Graf wollte ausreiten und nicht mit seiner Frau sprechen?“ Riterin Laudine war jetzt auch abgestiegen und hielt dem Grafen den Steigbügel, der sich aus dem Sattel schwang, aber dem Geplauder seiner Ritterinnen nicht zuhörte.

„He, Winnie! Komm mal runter von deinem Wirbelwind! Lass uns mal bei der Grattelbeckerin anklopfen! Die muss uns mal einen Grog machen lassen!“ Er blickte sich kurz zu Laudine um, drückte ihr zum Dank, dass sie sich um das Pferd kümmerte, lächelnd den Oberarm, und steuerte das Gutshaus der Edlen an.

Franwin schwang sich von seinem Pferd, wobei er ungeschickt mit dem Knie die Satteltasche von der Kruppe fegte. Sie sprang auf, und der Inhalt leerte sich auf das Hofpflaster: Papier, ein alter Apfel, ein blaues Strumpfband, das nicht zu dem gelben passte, eine Bronzeflasche, die ordentlich schepperte, und ein paart Papiere.

„Herrje!“, rief Franwin ärgerlich. Aber Graf Drego bückte sich schon, griff die beiden Strumpfbänder, grinste seinen Vetter aus der Hocke schelmisch an, dann raffte er die Papiere zusammen und wollte nach der Flasche greifen. Er stutzte.

„He, Winnie, das ist doch schon wieder das Siegel der Praioskirche. Ich hatte doch gesagt, dass du dich mal darum kümmern sollst. Kann doch nicht so schwer sein, mal einen Eid abzulegen!“

Franwin, der sein Pferd einem der Knechte gegeben hatte, die mittlerweile die Ankömmlinge bemerkt hatten und ihnen die Rösser abzunehmen begannen, runzelte die Stirn: „Ja, Drego, stimmt. Habe ich vergessen, weißt ja wie das ist. Jagd, Ball, Ausritt und dann die ständige Qual zwischen Gerrica und Iridia – also blau und gelb –, da vergesse ich das ständig.“

„Das geht doch nicht, Franwin. Versprich mir, dass du das erledigst. Guck, sowas verdirbt mir den ganzen Spaß: Erst meine Gattin, die ihren blöden Turm nicht verlässt und diesen düsteren Ritter und seine Geweihte vorschickt, dann ist Jissa schneller als Sturmfels und schließlich kümmerst du dich nicht um deine Lehnsangelegenheiten! Stell dir vor, ich würde sowas machen!“ Drego hatte die Brauen zusammengezogen und versuchte streng zu gucken, grinste aber gleich wieder: „Na ja, ich hab ja Rudon und meine Schwester …“

Franwin grinste zurück: „Ist in Ordnung, ich kümmere mich drum. Und wenn es Schwierigkeiten gibt, kannst du mich ja immer noch zu deinem Mundschenken machen, hm?“

„Haha“, lachte Drego, „Saufen kannste!“

Und damit war das Thema für ihn beendet und für immer aus seinem Kopf entschwunden.

Franwin hingegen dachte gar nicht daran, sich um irgendetwas zu kümmern - was war schon Lührenheide gegen den Grafenhof?

Lehnsheimfall

Das Rittergut wird eingezogen, die Praioskirche erhält zum Dank als "Spende" die Landherrschaft Ehrenfeldt in Rubreth

2. Tsa 1047, Dorf Baringen: "Wie ich es erwartet habe, der Ritter ist natürlich nicht aufgetaucht und hat die ihm gesetzte Frist ungenutzt verstreichen lassen", stellte Junker Xerber mit einer Mischung aus Enttäuschung und Genugtuung fest. "Nun seht Ihr es ja selber, Ehrwürden, dieser sogenannte Ritter hegt mir gegenüber keinerlei Loyalität, und einen solchen will ich gewiss nicht zum Lehnsmann haben. Verständlich, oder?"

Silvano nickte. "In der Tat. Selbst die Ankündigung von Konsequenzen seitens der Kirche hat ihn nicht zur Einsicht bewegen können. Ich denke, es ist nun an der Zeit, ihn die Konsequenzen spüren zu lassen."

"Und wie gehen wir da vor?" fragte Xerber.

"Zunächst einmal muss ..." und Silvano begann ihm bis ins kleinste Detail die vielen Schritte und bürokratischen Hürden darzulegen, die eine solche Entlehnung im Regelfall erfordert. "Wie Ihr seht, alles in allem ein recht langwieriger Prozess."

Junker Xerber blickte ihn ziemlich enttäuscht an. Er hatte gehofft, dass das schneller zu bewerkstelligen wäre.

"Wißt Ihr, wie es der Zufall so will, gibt es da eine Landherrschaft in Rubreth, welche ebenfalls seit einiger Zeit von ihrem Lehnsherren vernachlässigt wird. Ich hatte vor meinem Aufbruch schon ein umfangreiches Dossier zusammengestellt, welches ausreichen könnte, um eine Klage gegen besagten Lehnsträger zu führen."

"Aha. Aber wer ist denn der Belehnte?" "Die Großfürstliche Zeremonienmeisterin Selinde Rondira von Cronenfurt!" Xerber blickte ihn fassungslos an. "Tante Selinde? Das kann ich kaum glauben."

"Nun, augescheinlich hat sie aufgrund ihrer neuen Aufgaben am Großfürstenhof ihre Pflichten gegenüber ihren Untertanen weitgehend vernachlässigt. Sie hat nicht einmal einen Vogt benannt, der an ihrer statt für Ordnung sorgen könnte, und überlässt das Lehen weitgehend sich selbst. So etwas sieht die Kirche natürlich gar nicht gerne."

"Aber sie könnte doch jetzt noch einen Vogt benennen." "Das würde aber die schon bestehenden Verfehlungen nicht einfach wettmachen. Aber ich möchte Euch ein Angebot machen: ich werde in den Archiven stöbern, um Präzedenzfälle zu finden, die Euer Verfahren des Lehnsheimfalles beschleunigen können, und dafür übereignet die Familie Cronenfurt die Landherrschaft, welche sich ja ohnehin der Aufmerksamkeit der Edlen entzogen zu haben schint, der Praios-Kirche, und es wird künftig als Klosterlande Ehrenfeldt geführt, derweil die Zeremonienmeisterin den Titel der Edlen zu Ehrenfeldt freilich weiter führen darf. In diesem Falle wäre die praiosgewollte Ordnung gewahrt, und auf eine Anklage wegen Vernachlässigung des Edlengutes seitens der Kirche kann verzichtet werden. Ich denke, das wäre in beiderseitigem Interesse."

"Nun, ich kann zwar nicht für meine gesamte Familie sprechen, erst recht nicht für Selinde, aber ich kann Euren Vorschlag gerne im nächsten Familienrat erörtern lassen. Wäre gut denkbar, dass wir diesbezüglich zu einer Übereinkunft kommen."

"Na, wunderbar", lächelte Silvano. "Dann mache ich mich gleich an die Arbeit."

Lösung in Aussicht

Silvano berichtet dem Illuminatus in Syrrenholt, wie er das Problem lösen konnte, und dass die Kirche nun über ein weiteres Klostergut verfügt.

20. Phex 1047 BF

Silvano hatte seinen Bericht nun abgeschlossen.

Dank seiner intensiven Recherche hatte er mehrere Fälle der jüngeren Vergangenheit als Präzedenzfälle anführen können, die jeweils einen Lehnsheimfall zur Folge hatten. Gerade in den Wirren des blutigen Jahres 1043 BF waren nicht nur in Reichsforst zahlreiche Lehen neu vergeben worden - wobei nicht in jedem Falle die praiosgefällige Ordnung eingehalten wurde. Da gab es noch einiges aufzuarbeiten. Doch dieses mal waren sie auf der sicheren Seite: die Beweise der Untreue des Lehnsmanns von Junker Xerber waren stichhaltig, und so wurde für die Ritterherrschaft Lührenheide zum 01. Phex der Lehnsheimfall erklärt, und das Rittergut samt der zugehörigen Dörfer wurde dem Junker direkt unterstellt.

Noch mehr als über den ordentlich gelösten Fall freute sich der Illuminatus zu Syrrenholt aber über die großzüge Spende der Familie Cronenfurt an die Praios-Kirche. Nicht weniger als die Landedlenherrschaft Ehrenfeldt im östlichen Rubreth hatten sie der Kirche übertragen, was schlagartig dazu führen würde, dass das dort gelegene Kloster Sonnenau künftig keinerlei Schwierigkeiten mehr haben würde, den Zehnt regulär einzufordern. Das Geld würde regelrecht fliessen, und alle Geldsorgen würden sich auflösen. Er konnte es noch gar nicht abwarten, Alrike davon zu berichten.

Silvano schmunzelte, als er daran dachte, wie er den alten Erzpraetor gefragt hatte, ob er wohl jemand Vertrauenswürdigen kenne, dem er die Verwaltung des Gutes überantworten könne. Natürlich hatte er schon damit gerechnet, aber dennoch war er höchsterfreut gewesen, dass er selbst als klösterlicher Verwalter bestallt wurde. Es wäre eine bilaterale Herrschaft, Alrike würde sich weiterhin um die Kirchendinge und das geistige Wohl der Gläubigen kümmern, derweil er sich eher den weltlichen Aufgaben widmen würde. Natürlich würden sie sich so gut es ging dabei untertstützen - zumindest herrschte ja schon eine innige Harmonie zwischen ihnen. Und vielleicht ließe sich das ja noch intensivieren?

Mit diesen Gedanken im Kopf kam er erneut auf dem Boden des Klostergutes an. Inzwischen war es Frühling geworden, und nur noch wenig Schnee lag herum. Nachdem er sein Pferd im Stall abgegeben hatte, suchte er erneut Alrike in ihrer Schreibstube auf.

Als sie ihn erblickte, war sie hocherfreut. "Silvano! Praios sei's gedankt, dass du wieder da bist. Bitte setzt dich do zu mir. Konntest du in Schwarztannen etwas erreichen?"

Der Erzgeweihte bemühte sich ein ernstes Gesicht zu machen, als er sich langsam hinsetzte. "Zunächst einmal grüße ich dich von Herzen, Alrike. Ja, ich konnte die Schwarztanner Probleme lösen, der Übeltäter wurde ermittelt und seiner gerechten Strafe zugeführt."

"Das ist sehr schön. Und werden die Cronenfurts sich nun auch mehr um ihr Landgut hier kümmern?"

"Ich fürchte, das werden sie nicht tun, Alrike!"

"Was?" Sie blicke ihn enttäuscht an. "Aber du wolltest das doch auch ansprechen."

"Das habe ich auch getan", lächelte Silvano vielsagend und nahm ihre Hand. "Und? Jetzt sag doch schon!" Alrike platze schier vor Neugier - sie hasste es, so auf die Folter gespannt zu werden.

"Also gut: die Cronenfurts haben im Familienrat beschlossen, Ehrenfeldt der Praioskirche zu übertragen, zum Dank für die Hilfe in Baringen. Aus der Landherrschaft Ehrenfeld werden ab dem 01. Praios 1048 damit dann die Klosterlande Ehrenfeldt." Alrike blieb der Mund offen stehen. "Das... ist das wirklich wahr?"

"So wahr, wie ich hier sitze. Und nun rate mal, wen der Illuminatus zum Herrn der Klosterlande benannt hat?" Alrike brauchte nicht lange zu überlegen: "Etwa dich?" "Uns beide, sozusagen. Ich übernehme den weltlichen Teil, du kümmerst dich um die Glaubensdinge. So bilden wir eine perfekte Einheit. Ich bin sicher, dass das gut funktionieren wird." Alrike kam nun zu ihm und schlang ihre Arme um seinen Hals. "Das... das ist ja einfach wunderbar, Silvano. Ich danke dir so sehr. Wie soll ich das jemals wieder gut machen?" Silvano griff in die Tasche und holte ein Kästchen hervor, in diesem befand sich ein kleiner goldener Ring. "Indem du einfach 'ja' sagst, wenn ich dich jetzt frage, ob du meine Frau werden willst", lächelte er. Alrike glaubte fast schon sich verhört zu haben. Hatte er gerade um ihre Hand angehalten? Sie konnte ihr Glück kaum fassen. "Oh ja, jajaja! Ja, das will ich!" Sie küssten sich lange und innig.

Ende

Traviabund zwischen Hirschfurten und Torrem

Willkommen in Garetien

20. Ingerimm 1046 BF - Barjed Phecadio Torrem, ein Vetter der Herrin des Kleinfürstentums Torricum, Perainia Phalaxana XXV. Torrem im Horasreich, erreicht mit seinem Gefolge Burg Trollhammer, und wird dort freundlich empfangen. Nimmgalf stellt ihm seine Familie und das Burgpersonal vor.

Es war ein schöner Frühlingstag im Ingerimm, als die herrschaftliche Kutsche mit einem Turm im Wappen durch das Tor von Burg Trollhammer rumpelte. Die Kutsche wurde von sechs berittenen Wachen begleitet, allesamt Ritter des horasischen Hauses Torrem. Als sie dann vor dem Burgpalais zum Stehen kam, und der Kutscher die Türe öffnete, entstieg ihr ein junger Mann, der in vornehme horasische Gewänder gekleidet war. Ein weiterer junger Mann - ebenfalls horasier - folgte ihm.

Baron Nimmgalf hatte bereits die Burgbewohner in den Burghof rufen lassen, und so wurden die Neuankömmlinge freundlich begrüßt.

"Ah, Ihr müsst Barjed Phecadio Torrem sein", rief der Baron erfreut. "Willkommen auf Burg Trollhammer! Ich bin Nimmgalf von Hirschfurten, der hiesige Baron und Euer künftiger Schwiegervater. Dies ist meien Gattin, Ederlinde von Luring-Hirschfurten, die Mutter Eurer Braut!"

Der junge Mann mit dem pechschwarzen Haar machte eine formvollendete höfische Verbeugung. "Sehr erfreut! Ich bin froh, dass wir nun am Ziel angekommen sind und die lange Reise endlich ein Ende gefunden hat! Dies hier ist Cusimo di Lucello, mein treuer Freund, Leibdiener und Adjutant." Auch er wurde freundlich begrüßt.

Anschließend stellte Nimmgalf noch seine restliche anwesende Familie, namentlich Randolf, Firnwulf und Burgvogt Josmin vor. Danach noch seine wichtigsten Mitglieder am Hofe wie seine Truchsessin Brunhild von Tsangen, seinen Hofmagier Arlin Turjeleff von Riva und seinen Burghauptmann Rutger von Talbach.

"Aber wo ist denn nun meine Braut?" fragte Barjed und blickte den Baron fragend an.

Nimmgalf schmunzelte. "Nun, bevor Ihr Eure künftige Gemahlin kennen lernen werdet, möchten wir Euch erst ein wenig besser kennen lernen, und Euch die Gelegenheit geben Euch hier etwas zu akklimatisieren. Sicher habt Ihr noch viele Fragen, und ich werde mich bemühen, Euch alle Antworten zu leifern, die Ihr zu erfahren wünscht."

Randolf, zur Zeit noch Knappe beim Baron von Syrrenholt, aber zur Zeit bei seinem Vater auf der Burg verweilend, bemerkte gleich den skeptischen Blick des Horasiers und trat auf ihn zu. "Oh, keine Sorge lieber Schwager in spe, meine liebe Schwester wird nicht etwa vor Euren Augen verborgen, weil sie nicht vorzeigbar ist. Im Gegenteil, sie ist eine wahre Augenweide, Ihr werdet begeistert sein, wenn wir erst auf Ihrer Burg in Erlenstamm sind", grinste er.

Barjed sah ihn aufgrund seines vorwitzigen Spruchs etwas irritiert an. Dann lächelte er aber. "Nun gut, dann sei es so. Wo ist denn mein Quartier?"

"Darf ich ihnen die Burg zeigen, Vater?" fragte Randolf an Nimmgalf gewandt. "Nur zu, aber denke dran, dass wir zur Firunstunde gemeinsam speisen wollen!" nickte Nimmgalf verständnisvoll. "Fein. Dann kommt, wir machen eine kleine Burgführung!" sagte Randolf und marschierte mit den beiden Horasiern los.

"Und Eure Schwester hat eine eigene Burg, sagtet Ihr?" fragte Barjed.

"Wir können auch Du sagen!" entgegnete Randolf lächelnd. "Ja, in Erlenstamm. Das ist etwa zwei oder drei Tagesritte von hier entfernt. Sie ist dort Vögtin für die Baronin, mit der mein Vetter Ludolf verheiratet ist. Alles sehr kompliziert, aber zum Glück haben ja viel Zeit, dir das alles noch genauer zu erklären. Also das hier ist der Rittersaal... "

Was er nicht bemerkte waren die eifersüchtigen Blicke des Leibdieners.

Erstes Beschnuppern

Barjed ist nicht gerade begeistert von Garetien, auch Nimmgalfs Begeisterung für das Tjosten teilt er nicht. Jedoch verfügt er über eine spezielle Form des Lanzenstechens, die Nimmgalf erstaunen lässt.

Besuch in Erlenstamm

Anfang Rahja reist Nimmgalf mit Barjed und etwas Gefolge nach Erlenstamm, damit er seine Braut Irnfrede kennen lernt. Auch Randolf begleitet sie und hört von der Perlenmeer-Expedition.

Hochzeitsplanungen

Nimmgalf und Ederlinde planen die Hochzeit mit Irnfrede und laden den Adel Garetiens für Travia 1047 BF nach Burg Trollhammer ein.


Anfang Rondra 1047 BF erreicht ein Brief einige Adelige Garetiens:

Sehr geehrte/r Bundesbruder/Bundesschwester/Bruder im Amte/Freund/Weggefährte/Mitstreiter (was immer am besten passt) (Name)
 
 
 
 
Einladung zur Hochzeit


Das Haus Hirschfurten gibt die Verlobung von Irnfrede von Luring-Hirschfurten, Enkelin Graf Danos' und Nichte des Grafen von Reichsforst mit Barjed Phecadio Torrem, Vetter der Herrin des Kleinfürstentums Torricum, Perainia Phalaxana XXV. Torrem im Horasreich bekannt.

Es ist uns eine große Freude, Euch und Eure/n Gemahl/Gattin zu den Feierlichkeiten anlässlich ihre Traviabundes einzuladen. Die Feierlichkeiten werden am 12. Travia 1047 BF auf Burg Trollhammer, Baronie Hirschfurten stattfinden.

Die Anreise ist bereits ab dem 09. Travia möglich.

Im Vorfeld am 10. und 11. Travia wird in Samlor ein Hochzeitsturnier stattfinden. Um rechtzeitige Anmeldung wird gebeten.

Für Verpflegung ist reichlich gesorgt. Die Unterbringung erfolgt entweder in den Gästequartieren auf der Burg, oder im Hotel „Zum Kronenhirsch“ in Samlor. Die Kosten werden selbstverständlich übernommen.

Es wird einen feierlichen Empfang geben, an welchen sich die Trauung anschließen wird. Anschließend wird zum feierlichen Festbankett geladen. Am Abend wird noch ein großer Ball stattfinden, es gibt reichlich Musik und Tanz. Für gute Unterhaltung wird gesorgt.

Wir freuen uns auf Eure baldige Zusage,
 
 
 
 
Nimmgalf von Hirschfurten, Baron zu Hirschfurten

Ederlinde von Luring-Hirschfurten, Baronin zu Hirschfurten

Hochzeit in Weinbergen

Eine Geschichtenreihe über ein Bündnis zwischen dem Garetischen Haus Hirschfurten und dem Almadanischen Baron Shahim Al'Shirasgan, das mit einer Hochzeit besiegelt wird.

Eine verhängnisvolle Affaire

Rahja 1046 BF: Rashid ben Shahim, Erbe von Khabosa, führt eine heiße Affaire mit der sehr rahjagefälligen Domnatella Sefira aus Bactrim. Als er sie spontan auf ihrer Hacienda besuchen kommt, erwischt er sie in flagranti mit einem Zahori beim Liebesspiel. Wutentbrannt zieht er sein Rapier und tötet den unbekleideten Nebenbuhler. Seine Angebetete entschuldigt sich vielmals, doch er will von ihr nichts mehr wissen und reist wieder ab. Später sitzt er zusammen mit seinem Freund Abdul ben Wassif, Leibdiener des Barons, in einer Schenke in Weinbergen beim Dattelwein und betrinkt sich. Er ist am Boden zerstört und glaubt nicht mehr an die Treue. Sein Freund erklärt ihm, dass viele der Almadanis sehr heißblütig sind, und es mit der Treue eben nicht sehr genau nehmen. Er sollte doch lieber eine Novadifrau ehelichen, die ihm stets treu und gehorsam ist. Rashim denkt darüber nach, will sich da aber noch nicht festlegen. Stattdessen kündigt er an, erstmal ein wenig auf Reisen zu gehen, weil er Abstand braucht. In Gareth wird es bald ein großes Turnier geben, und ein wenig Abwechslung würde ihm ja mal ganz guttun. Abdul würde ihn begleiten, falls der Baron keine Einwände hat.

Das Kaiserturnier in Gareth

Praios 1047 BF:Anfang 1047 BF findet in Gareth das große Kaiserturnier statt. Rashid und Abdul können sich gute Plätze auf der Zuschauertribüne unter den hochadeligen Gästen sichern. Sie verfolgen das Turniergeschehen mit Begeisterung, vor allem das Lanzenreiten fasziniert Rashid sehr. Als in Runde zwei Baron Nimmgalf von Hirschfurten den Greifenfurter Edelbrecht vom Eberstamm bezwingt, bemerkt Rashid zwei junge Damen, die dem Baron überschwänglich zujubeln – mehr noch als die anderen Zuschauer. Die blonde, etwas Ältere (Racallas Schwester Irnfrede), scheint in Begleitung eines jungen Mannes (ihr Verlobter) zu sein, der ihre Begeisterung aber gar nicht teilt, während die Jüngere anscheinend ohne direkten Begleiter dort sitzt. Rashid beobachtet die beiden sehr gründlich, v.a. die junge Maid mit dem spitzen Hut hat es ihm angetan (denn sie hat silberblondes Haar, was ihn völlig fasziniert). Abdul vermutet anhand der Wappenröcke der Leibwächter im Hintergrund, dass es sich um Verwandte des Barons zu Hirschfurten handeln könnte, vielleicht sogar die Töchter? Rashid ist begeistert von dieser Vorstellung, und nimmt sich vor, die junge Dame unbedingt einmal näher kennen zu lernen.


Die Frau meiner Träume

Das erste Kennenlernen verlief für Rashid etwas enttäuschend, da sich die junge Dame sehr reserviert zeigte, und kein großes Interesse an ihm hatte. Rashid vermutete, dass sie ihn für einen Novadi hielt, mit denen er aber außer seinem Glauben an Rastullah nur wenig gemeinsam hat. Er ist schließlich ein Almadaner durch und durch, und kein Novadi. Auch der Verweis auf seinen Vater als Baron zu Khabosa, brachte leider nicht den gewünschten Erfolg. Er hatte sogar noch versucht, sie nach dem Turnier in ihrer Akademie zu kontaktieren, aber auch dies ging zu seinem Bedauern leider schief. (das alles wird in einer Rückblende kurz zusammengefasst) Efferd 1047 BF: 7 Wochen später geht ihm die schöne Dame immer noch nicht aus dem Kopf. Er konnte aber herausfinden, dass es sich bei ihr tatsächlich um die jüngere Tochter des Barons von Hirschfurten handelte. Er spricht mit seinem Vater Shahim Al’Shirasgan, der gerade in Verhandlungen mit einigen almadanischen Familias steht bezüglich einer Vermählung einer Tochter aus hohem Hause mit Rashid. Doch Rashid ist sich sicher, dass er nur mit der silberhaarigen Frau aus Gareth wieder glücklich werden kann („Ihre Haut ist so weiß wie Alabaster, ihre Augen funkeln wie Saphire, ihr Haar glänzt silbern wie Rastullahs Himmelszelt!“). Und wenn sie ihn erstmal näher kennen lernen würde, würde sie ihn schon zu schätzen wissen. Er bittet seinen Vater also in Verhandlung mit dem Baron zu Hirschfurten treten zu dürfen, welcher in der Nachbarprovinz Garetien sehr angesehen ist, und nebenbei noch ein berühmter Turnierheld. Shahim ist davon wenig begeistert, und möchte lieber weiter bei den almadansichen Familias nach einer Partnerin für seinen Erben suchen, weil ihm das politisch opportuner erscheint. Doch Rashid lässt nicht locker. Er droht sogar damit, sich umzubringen, wenn er es nicht wenigstens versuchen darf. Schweren Herzens stimmt sein Vater schließlich zu, dass er noch einmal nach Garetien reisen kann, um bei Nimmgalf um Racallas Hand anzuhalten.

05. Efferd 1047 BF

(noch nicht aktuell...) Ein wütende Stimme in blumigem Tulamidya erschallte durch den prächtigen Palacio Al'Shirasgan zu Weinbergen am Yaquir: „Bei Rastullahs Lockenpracht, schon wieder eine Absage! Dies ist schon die dritte in den letzten vier Götternamen! Abdul! ABDUL! Du Sohn einer fußkranken Sumpfschildkröte, sofort herkommen!“

Der gerufene Diener war ein Mann Ende dreißig und trug ebenso wie sein Herr einen Kaftan mit den Farben Schwarz und Silber des Hauses Al’Shirasgan. Allerdings war seiner nur aus einfachem Baumwollstoff gefertigt und nicht aus prächtig glänzendem Brokat wie der seines Herrn. Eiligst bemühte er sich, dem Ruf des Barons zu folgen, und sein Tonfall verhieß nichts Gutes.

„Du hast mich gerufen, oh Erhabenster aller Herrscher unter Rastullahs feuriger Sonne?“

Shahim Al’Shirasgan sah seinen treuen Diener mit einer Mischung aus Verärgerung und verletztem Stolz an, und wedelte mit einem Brief in seiner Hand: „Hier, ein Schreiben des Barons zu Falado. Dieser Sohn einer blinden Smaragdnatter bedauert zutiefst, dass er mir keine seiner drei Töchter als Gemahlin für Rashid geben kann, da sie angeblich schon alle versprochen sind. Für wie dumm hält mich eigentlich dieser Vater der Heuchelei?“

„Nun, es könnte doch sein, dass…“ wollte Abdul vorsichtig einwerfen.

„Könnte, könnte… ist aber gewiss nicht so, du Ausgeburt der Einfältigkeit! Eine Ausrede! Von diesem Bruder aller Ausflüchte hätte ich nichts anderes erwarten sollen.“ Der Baron von Kharbosa und wohl mächtigster aller almadanischen Aramyas, wie man die hiesigen Anhänger des Gottes Rastullah nannte, hatte sich regelrecht in Rage geredet.

„Seit fast zwanzig Jahren bin ich nun der Baron von Khabosa. Fast genauso lange diene ich den stolzen Herrschern Al‘Madas als ihr treuer Diener im Cronrat. Ich habe mich unzählige Male um einen friedvollen Ausgleich zwischen den Aramyas und den Docenyos (den Zwölfgöttergläubigen) bemüht, mein Wort hat großes Gewicht unter den Rechtgläugigen. Und diese Söhne der Blindheit sehen in mir nach wie vor immer nur den wilden Novadi aus der Wüste, der nur darauf wartet ihre Frauen zu rauben und ihre Söhne zum rechten Glauben zu konvertieren. Nichts von dem trifft die Wahrheit! Bei Rastullahs wildem Bart, warum sind diese Kinder der Ignoranz mir gegenüber so feindselig eingestellt?“

Wieder meldete sich Abdul vorsichtig zu Wort: „Aber Ehrwürdigster und Prächtigster aller Sahibim, warum suchst du nicht einfach nach einer wunderschönen Tochter der Wüste? Eine wahrhaft rechtgläubige Braut für deinen Sohn Rashid? In Amhallassih warten doch Dutzende der schönsten Blumen nur darauf von dir gepflückt zu werden.“

„Das kommt aber nicht in Frage, du Sohn eines taubstummen Maulwurfs! Ich versuche ja mit voller Absicht, eine stolze Tochter der Docenyos in mein Haus zu holen, gerade um ihnen zu zeigen, dass ich eben nicht der Wüstenbarbar bin, für den sie mich nun schon seit Jahrzehnten halten! Zwar habe ich drei meiner Töchter bereits mit Söhnen meiner Blutsbrüder und guten Freunden verheiratet, und jede von ihnen führt nun ein erfülltes Leben als Prinzessin in Amhallah, Omlad oder Eslamabad, Rastullah zum Wohlgefallen. Doch mein Sohn und Erbe soll stärker noch als ich ein Bindeglied zwischen den Kulturen sein, nur dann besteht eine kleine Hoffnung, dass diese Väter der Uneinsichtigkeit uns Aramyas eines fernen Tages als Ihresgleichen akzeptieren.“

„Aber mit Verlaub, oh weisester aller Herrscher unter Rastullahs Himmel, wenn keine der hohen Familias Al’Madas einem Ehebund mit Rashid zustimmen mag, warum versuchst du es dann nicht im Norden des Kaiserreiches? Dort wird es auch viele hohe Häuser geben, und gewiss hat man dort nur Gutes von dir gehört. Und wenn nicht, sollten wir ihnen davon erzählen, welch weiser und gütiger Herrscher du bist! Sie werden sich vermutlich nicht so widerwillig sträuben, wie die hiesigen Magnaten.“

Der Baron blickte seinen Diener eine Weile an. Dann packte er ihn und drückte ihn fest an sich. „An mein Herz, du Bruder der brillanten Weitsicht! Das ist ja eine großartige Idee. Du wirst schon bald nach Norden aufbrechen mit acht meiner besten Silberschilde, auf dass es göttergefällige neun Aramyas seien, die zu den Heiden nach Norden ziehen! Am besten folgst du dem Yaquir stromaufwärts, und folgst dann ab Punin der Reichsstrasse zwei. Dann wirst du irgendwann zu den Garetyas kommen. Höre dich dort um, ob du ein starkes Haus findest, welches bereit wäre, eine seine Töchter als Braut nach Al’Mada zu entsenden. Es soll ihr Schaden nicht sein. Halte dich nicht mit Versprechungen zurück, es kann und soll am Golde nicht scheitern. Nur eines: sie muss meines erstgeborenen Sohnes würdig sein!“

Der Diener Abdul nickte eifrig, auch wenn er sich ob des neuen Auftrages, der aus seinem etwas vorschnell geäußerten Vorschlag entstanden war, am liebsten auf die Zunge gebissen hätte. Es würde mit Sicherheit nicht einfach werden. Möge ihm Rastullah beistehen, dass er am Ende nicht mit leeren Händen dastünde. Sein Herr würde ihm das nie verzeihen.

Verhandlungen mit dem Hirschen

Rashid und Abdul erreichen mit einem kleinen Gefolge Burg Trollhammer in Hirschfurten. Der Baron zeigt sich über den Besuch überrascht, heißt aber die Gäste willkommen. Rashid stellt sich als Sohn des Barons zu Khabosa vor und erklärt Nimmgalf, wie sehr er seine Tochter verehrt, und welche Vorteile es für ihn hätte, wenn sie seine Gemahlin werden würde. Nach Nimmgalfs Kenntnisstand gilt Khabosa als reiche Baronie und der dortigen Baron wäre für ihn zweifellos ein wertvoller Verbündeter. Rashid und Abdul machen ihm den Bund sehr schmackhaft, und schmieren ihm auch reichlich Honig um den Mund.


23. Travia 1047 BF (muss noch angepasst werden, da jetzt Rashid die Verhandlung selber führt).

Auf Burg Trollhammer herrschte helle Aufregung, als ein Trupp Reiter mit tulamidischer oder gar novadischer Gewandung sowie Waffen und Rüstungen am Burgtor Einlass begehrte. Knechte und Mägde, aber auch einige höhere Bedienstete und Burgwachen eilten sich, einen Platz auf dem Wehrgang der Burgmauer zu ergattern, um die Neuankömmlinge besser in Augenschein nehmen zu können. Auf Nachfrage der Wachen stellte sich der Sprecher der Gruppe als Abdul ben Wassif, Emmissär des almadanischen Barons zu Khabosa, Shahim Al‘Shirasgan vor. Er sei schon viele Tagesritte hinter sich gebracht, um dem berühmten Baron Nimmgalf von Hirschfurten ein Angebot zu unterbreiten. Nachdem man sich vergewissert hatte, dass die Gruppe keine feindlichen Absichten hegte (der eiligst herbeigeholte Burgmagier Arlin Turjeleff von Riva konnte zumindest nichts Auffälliges feststellen), ließ man sie passieren, jedoch waren die Wachen immer noch in Alarmbereitschaft, wussste man doch nicht, was diese „Novadi-Krieger“ mit den silbernen Schilden wirklich im Schilde führten.

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Der Emissär Abdul ben Wassif überbrachte dem Baron persönlich ein Gastgeschenk – eine kleine bronzene Pferdestatue, die recht kunstvoll gefertigt war, und verbeugte sich tief. In etwas gebrochenem Garethi begann er: „Oh, größter aller Turnierreiter der Garetyas, dessen Ruhm auch längst bis ins sonnige Al’Mada vorgedrungen ist, bitte nimm meinen aufrichtigsten Dank entgegen, dass du mich und meine Begleiter hier in deinen steinernen Mauern willkommen heißt!“

„Vielen Dank für das hübsche Geschenk, werter… Herr Gesandter aus dem fernen Khabosa. Wie kann ich Euch helfen?“ fragte Nimmgalf immer noch ein wenig überrascht über den unerwarteten Besuch. Er gebot seinem Gast auf einem weichen Polstersessel in seinem Empfangszimmer Platz zu nehmen, während er sich hinzugesellte. Eine Dienerin brachte zwei Pokale mit Wein, und Nimmgalf reichte einen davon seinem Gast, der ihn dankbar entgegennahm. Den anderen behielt er selbst und prostete seinem Gast zu.

„Nun, wo soll ich anfangen? Mein Herr der überaus ehrenwerte Baron Shahim Al‘Shirasgan ist untröstlich, dass er bislang noch keine geeignete Braut für seinen erstgeborenen Sohn und Erben Rashid ben Shahim, einen prächtigen jungen Mann voller Mut, Energie und Tatkraft, finden konnte. Dabei wird es höchste Zeit, hat Rashid doch die 21 Sommer bereits überschritten. Meinem Herrn ist ein gutes Verhältnis zu den Docenyos…“ der Mann stockte als Nimmgalf ihn fragend ansah, „…verzeiht, den Anhängern der …hrm… Zwölfgötter sehr wichtig, gerade aufgrund der Ereignisse der letzten Götterläufe.“

„Was denn für Ereignisse?“ hakte Nimmgalf nach.

„Nun, ehrenwerter und mächtiger Streiter des nördlichen Königreiches, dann hast du möglicherweise noch nichts von der zweiten Offenbarung des All-Einen gehört, die den Söhnen der Wüste vor etwa zwei Jahren zuteilwurde?“

Nimmgalf schüttelte nur den Kopf.

Der Novadi fuhr fort: „Da das zweite Erscheinen Rastullahs von vielen Vorzeichen angekündigt worden war, sind viele tapfere Aramyas, so nennt man die Anhänger des All-Einen in Al’Mada, dann ebenfalls in die Wüste Khom gezogen, um dem Ruf unseres Herrn Rastullah zu folgen. Inzwischen sind die meisten von ihnen wieder zurückgekehrt, aber einige der almadanischen Magnaten befürchten nun völlig zu unrecht eine Revolte oder Verschwörung der Söhne Rastullahs gegen sie. Doch nichts läge uns ferner! Darauf mein Ehrenwort, bei Rastullah!“ sagte Abdul feierlich.

Nimmgalf blickte ihn skeptisch an. „Und was genau habe ich damit zu tun?“

„Nur Geduld, oh strahlender Sieger zahlloser Lanzenritte, dazu komme ich gleich. Wie ich bereits sagte, ist meinem Herr ein gutes Verhältnis zu den Docenyos sehr wichtig, sowohl zu den vielen Untertanen in seiner Baronie, als auch zu seinen adeligen Nachbarn, die natürlich größtenteils den … den Zwölfen huldigen. Wie nun könnte er es besser unter Beweis stellen, als seinen Sohn und Erben mit einer stolzen Tochter eines großen Hauses zu vermählen, welches weithin gerühmt wird, und dessen Treue zu den Zwölfen unanzweifelbar ist?“

Jetzt dämmerte Nimmgalf langsam, worauf das hinauslaufen sollte.

„Wollt Ihr mir etwa vorschlagen, dass sich meine Tochter mit dem Sohn Eures Herrn Baron vermählen soll?“

„Du hast es erfasst, oh herrlichster und ritterlichster aller Barone des Reiches! Die Klugheit, aber auch die Schönheit deiner Tochter sind uns wohlbekannt, sie wäre zweifellos das kostbarste Juwel des Palacio Al’Shirasgan, des Palastes derer von Al’Shirasgan im malerischen Markt Weinbergen am Yaquir. Und die Pracht unseres ehrwürdigen Hauses ist weit über die Grenzen Almadas hinaus bekannt, wie du ja sicher weißt!“

Abdul hatte sich bereits im Vorfeld seines Besuches umgehört, und gegen ein paar klingende Münzen schon einiges über Baron Nimmgalfs Verwandschaftverhältnisse herausfinden können, was ihm nun sehr zupass kam.

Und Nimmgalf hatte durchaus schon von dem almadanischen Baron Shahim Al’Shirasgan gehört, dessen Reichtum sagenhaft groß sein sollte, auch wenn er etwas bedauerte, ihn bislang noch nicht persönlich kennen gelernt zu haben.

„Wie viele Streiter hat dein Baron?“ Nimmgalf zog es vor den Gesandten zu duzen, so wie er es mit ihm ebenfalls tat.

Abdul überlegte kurz: „Nun, etwa fünfzig Silberschilde im Palast selbst, in Weinbergen nochmal etwa so viele. Und noch ein paar hundert verteilt in der Baronie, vor allem in seiner Festung im Landesinneren.“

Nimmgalf war beeindruckt, doch ließ er es sich nicht anmerken. Er stand auf und ging ein paar Schritte auf und ab.

„Ein solches Bündnis ist für mich ein großer Schritt. Ja, es ist richtig, ich habe noch eine unvermählte und unversprochene Tochter, Racalla. Sie ist nur wenig jünger als euer Erbe, soweit passt es also schon durchaus zusammen. Sie wurde allerdings zum einen streng im zwölfgöttlichen Glauben erzogen und zum anderen ist sie bereits ausgebildete Magierin, die derzeit noch an der Garether Akademie der Magischen Rüstung forscht. Wie könnte ich ihr wohl einen Traviabund mit einem Mann schmackhaft machen, der die Existenz der Zwölfe leugnet?“

„Aber das tun wir doch gar nicht, oh Vater der wohldosierten Skepsis! Wir leben nach der Glaubensauslegung der Unauer Schule, und diese lehrt, dass die, die ihr als die Zwölfe verehrt, die großen Geister sind, die Rastullah rief, um die Welt während seines großen Schlafes zu behüten. Und nun dienen sie ihm treu und ergeben so wie ein jeder Mensch einen Herrn hat, dem er dient – sofern es sich nicht gerade um die Kaiserin handelt.“

Nimmgalf überlegte. Er wusste, dass er damit Racalla sehr viel zumuten würde. Aber er konnte die großen Vorteile, die ein solches Bündnis mit sich brächte, nicht einfach ignorieren. Zumal er selber schon eine geraume Weile erfolglos nach einem Gatten für sie gesucht hatte.

„Bevor ich dem ganzen Handel zustimme, sollte dein Baron noch Folgendes wissen: in unseren Landen ist es üblich, dass man sich unter verbündeten Häusern hilft, wenn eines in Bedrängnis gerät. Kann ich mich darauf verlassen, dass mich dein Herr – sofern der Bund zustande kommt – mit einer angemessenen Anzahl seiner Truppen unterstützt, falls es nötig werden sollte?“

„Aber selbstverständlich, oh größter aller Heerführer des Nordens! Dies ist bei uns völlig üblich, wir lassen nie ein verbündetes Haus in der Not im Stich, und als ein solches wäre das deine dann gewisslich in ganz Khabosa angesehen.“

„Gut, das soll dann auch Teil des Ehevertrages sein!“ bestimmte Nimmgalf, und der Abgesandte bestätigte es lächelnd.

„Dann richte deinem Baron aus: Ich, Nimmgalf von Hirschfurten, werde am 10. Rahja mit etwas Gefolge nach Khabosa kommen, um mich persönlich von dem zu überzeugen, was du mir hier so schmackhaft gemacht hast. Wenn alles so ist, wie du sagst, dann setzen wir einen Vertrag auf für einen Ehebund. Sollten sich deine Worte aber als schiere Übertreibungen herausstellen – nicht dass ich daran zweifeln würde, aber ich glaube meinen eigenen Augen immer mehr als schmeichelhaften Worten – dann wird nichts daraus.“

Die Augen des Gesandten begannen zu strahlen. „Hab Dank, oh weisester aller Herrscher unter den Garetyas. Du wirst bei uns am schönen Yaquir alles so vorfinden, wie ich es beschrieb! Mein Herr und Sahib wird voller Stolz und Vorfreude sein, wenn ich ihm von deinem Besuch künde.“

Mit diesen salbungsvollen Worten verabschiedete sich Abdul ben Wassif von Nimmgalf, und am nächsten Morgen machte sich die Delegation wieder auf den Heimweg.

Novadis? Niemals!

Nimmgalf unterrichtet seine Tochter Racalla über seine Übereinkunft. Diese zeigt sich natürlich wenig begeistert, an einen Novadi verheiratet zu werden. Nimmgalf überzeugt sie jedoch mit den Versprechen, dass die almadanischen Novadis „Aramyas“ seien, und dem Zwölfgötterglauben durchaus zugetan sind (auch wenn natürlich ihr Wüstengötze ihr Hauptgott sei). Zudem hätte sie einen Schwiegervater, der nicht nur ein mächtiger Baron, sondern als almadanischer Cronrat auch erheblichen Einfluss habe. So könnte er ihr z.B. einen Dispens erwirken für Forschungen oder gar ein eventuelles Zweitstudium an der Puniner Akademie der Hohen Magie. Außerdem wäre sie dann eines Tages Baronin einer der reichsten Almadanischen Baronien – ja ist das denn nichts? Racalla ist immer noch skeptisch, willigt dann aber schließlich doch ein.


Akademie der Magischen Rüstung zu Gareth, 29. Ingerimm 1047 BF

„Also, dass Du mich hier in Gareth mal besuchen kommst, Vater, damit hätte ich wirklich nicht gerechnet! Aber umso mehr heiße ich dich herzlich willkommen in der Akademie der Magischen Rüstung!“

Nach seinem Besuch in der Baronie Khabosa im südlichen Almada war Nimmgalf schnurstracks nach Gareth gereist, um seine Tochter Racalla persönlich dort aufzusuchen, die einen der wenigen Forschungsplätze der Akademie ergattert hatte. Er hatte schon eine Weile bei ein wenig dargebotenem Gebäck auf seine Tochter gewartet, die hier an der Akademie vor Kurzem ihren Abschluss gemacht hatte.

„Dann lass mich dich mal ein wenig herumführen, Vater. Wir befinden uns hier im Empfangssalon, in dem wir die Gäste willkommen heißen.“ Sie führte ihn sodann in die große Eingangshalle. „Dieses hier ist der Rohalssaal mit der überlebensgroßen Büste von Rohal dem Weisen, die du ja beim Eintreten sicher schon bemerkt haben wirst. Es ist der größte Saal der ganzen Akademie und bietet auch einige gemütliche Sitzgelegenheiten. Hier rechterhand haben wir die Schreibstuben der wichtigen Würdenträger und weiter hinten findet man das Scriptorium, wo wir an der Vervielfältigung Magischer Werke arbeiten. Derzeit haben wir insgesamt 15 Lehrkräfte zu denen ich ebenfalls zähle, da ich hin und wieder auch einige Seminare durchführe. Dann haben wir noch etwa 32 Schüler aus verschiedenen Jahrgängen an der Akademie. Aus dem Jahrgang 1036 sind übrigens außergewöhnlich viele Eleven hervorgegangen, merkwürdig, oder?“ Nimmgalf zuckte nur kurz mit den Schultern.

„Und was ist dieser Raum da drüben?“

Unsere Bibliothek und dahinter dann der Lesesaal. Dort herrscht strickte Ruhe, Sprechen ist also nur im Notfall erlaubt. Ein Ort der Besinnung und inneren Einkehr, um sich ganz auf das Bücherstudium konzentrieren zu können. Die meisten der Bücher werden dich kaum interessieren, also gehen wir besser weiter. Am Ende des hinteren Ganges befindet sich unsere Praios-Kapelle, wo unser Akademiegeweihter jeden morgen den Gottesdienst abhält. Für die Schüler ist die Teilnahme Pflicht, und auch die Lehrkräfte sind angehalten daran teilzunehmen, sofern es zeitlich passt.“

Dann gingen sie gemeinsam in den Nordflügel: „In diesem Gang liegt linkerhand das große Auditorium. Es wird nur selten für die Schüler genutzt, aber hin und wieder finden hier auch Seminare statt, zu dem der Stadtadel oder bisweilen auch Bürgerliche eingeladen sind. Direkt dahinter befindet sich der Salon der Künste, wo ebenfalls unregelmäßig Künstler und Sänger ihre Darbietungen vortragen, zur Erbauung der Akademieangehörigen. Gegenüber liegt die Mensa, wo wir später dann auch speisen werden.“

Nimmgalf nickte erfreut. Ihm rauchte schon der Kopf von den ganzen Räumlichkeiten. Dagegen war ja selbst Burg Trollhammer recht übersichtlich.


Trenner Garetien.svg

Später saß Nimmgalf mit seiner Tochter in der Mensa der Akademie, wo sie sich ein köstliches Mittagsmahl munden ließen. Zu Nimmgalfs Überraschung erinnerte das weniger an einen Speisesaal wie in einer Militärkaserne, sondern eher an ein nobles Garether Gasthaus.

„Also, Vater, jetzt bin ich aber neugierig: was verschafft mir denn die Ehre deines Besuches? Es ist immerhin das erste Mal, dass du mich hier besuchen kommst.“

Nimmgalf blickte seine Tochter eine Weile an und rang um die richtigen Worte. Dann begann er: „Racalla, ich habe endlich nach langer Suche einen Ehepartner für dich gefunden.“

Racallas Augen weiteten sich: „Das ist nicht wohl dein Ernst, oder? Ich kann jetzt nicht einfach jemanden heiraten, ich habe hier noch Forschungsaufträge zu erfüllen, muss Seminare abhalten, soll mich um die Einweisung der neuen Eleven kümmern, und außerdem… wen soll ich überhaupt heiraten?“

„Tja…“ Nimmgalf druckste etwas verlegen herum. „Zunächst einmal: er lebt im sonnigen Fürstentum Almada!“ „ALMADA?“ rief Racalla vielleicht ein wenig zu laut und blickte sich ein wenig erschrocken um. „Almada? Was soll ich denn da unten im Süden? Ist das vielleicht in der Nähe von Punin?“ fragte sie hoffnungsvoll. Ihre Augen begannen zu leuchten.

„Es handelt sich um den Erben der Baronie Khabosa, eine sehr reiche Baronie am Yaquir, die ich vor Kurzem besucht habe. Und ja, das ist nicht allzu weit von Punin entfernt, ich schätze so 3-4 Tagesritte. Liegt jedenfalls auch in der Grafschaft Yaquirtal. Wie auch immer, der Auserwählte ist aus dem almadanischen Magnatenhaus Al’Shirasgan. Sein Name ist Rashid ben Shahim, sein Vater ist Shahim Al’Shirasgan, der Baron zu Khabosa.“

In Racallas Gesicht machte sich Entsetzen breit. „Dem Namen nach also ein Novadi? Das kann nicht dein Ernst sein. Das wird niemals passieren, Vater! NIEMALS!“ Sie stand barsch auf. Ein paar der Umsitzenden warfen den beiden erstaunte Blicke zu, widmeten sich aber dann wieder ihrem Mittagsmahl. Nimmgalf ergriff behutsam ihre Hand, und Racalla setzte sich wieder.

„Nun höre mir doch erstmal zu, bevor du so vorschnell urteilst“, mahnte Nimmgalf. Zum einen sind es keine Novadis, sondern Aramyas. So nennt man die Rastullahgläubigen Almadas. Sie sind Anhänger der Unauer Schule, die einen sehr gemäßigten Umgang mit den Zwölfgöttergläubigen lehren. Und sie erkennen die Existenz der Zwölfe durchaus an, wenn sie natürlich auch ihren Wüstengötzen als Hauptgottheit verehren. Aber das sollte für dich doch kein Problem darstellen, oder?“

Racalla sah ihn entsetzt an. „Doch Vater. Genau das tut es! Du kannst mich doch nicht an jemanden verheiraten, der nicht die Zwölfe, Praios voran, verehrt, so wie es sich gehört! Wer ist denn auf diese völlig hirnverbrannte Idee gekommen?“

„Du wirst es kaum glauben, aber der Baron von Khabosa hegt den ausdrücklichen Wunsch, dass sein Sohn mit einer zwölfgöttergläubigen Frau vermählt wird, weil er sich als Bindeglied sieht zwischen den Aramyas und seinen Untertanen, die mehrheitlich auch dem Zwölfgötterglauben anhängen, und daher sehr um einen freundschaftlich-nachbarschaftlichen Ausgleich bemüht ist. Ich habe mich lange mit ihm bei meiner Reise nach Almada unterhalten können. Er ist ein sehr gebildeter, freundlicher und sehr weitsichtiger Mann. Und vor allem ist er sehr einflussreich und mächtig.“

„Also darum geht es dir! Geld und Macht! Und dafür verschacherst du mich an die Götzenanbeter!“ Sie verschränkte wütend ihre Arme und blickte zur Seite.

„Meine liebe Racalla, dass du eines Tages an ein befreundetes Adelshaus vermählt werden könntest, war dir doch schon seit langem klar. Warum also jetzt diese Empörung? Sieh es doch mal so: du hättest dadurch die Möglichkeit, den Heiden den wahren Glauben an die Zwölfe näher zu bringen, sie vielleicht sogar in gewisser Weise zu bekehren. Wäre das nicht auch im Sinne des Herrn Praios, wenn sich sein Wort dort verbreitet, wo Heidentum und Zweifel herrscht? Außerdem würdest du im Palast des Barons ein Leben führen wie eine tulamidische Prinzessin. Jeden Wunsch würde man dir von den Augen ablesen. Und das Wort deines Schwiegervaters – er ist immerhin ein einflussreiches Mitglied im Almadanischen Kronrat – mag dir so manche Türe öffnen, die dir ansonsten verschlossen geblieben wäre. Und eines Tages wirst du die Gemahlin des Barons von Khabosa sein, einer der größten und reichsten Baronien des Mittelreiches. Ja, ist das denn nichts?“

Racalla musste nachdenken. „Ich weiß nicht Vater. Ich weiß nicht, ob ich so ein Leben führen kann. Umgeben von Götzenanbetern… nein, nein, das möchte ich nicht.“

„Überlege es dir noch mal, Racalla. Ich möchte dich nur ungerne zwingen, aber eine pauschale Ablehnung kann ich ebenfalls nicht akzeptieren. Du kannst noch ein paar Monde lang deine Forschungen weiterführen und nach Möglichkeit zum Abschluss bringen. Die Hochzeit ist erst im späten Boron geplant, das heißt, dass wir uns ab Anfang Boron von Samlor aus auf den Weg nach Weinbergen am Yaquir machen werden. Und natürlich werden wir dich mit großem Gefolge begleiten.“

„Und was, wenn sich dieser Mann irgendwann eine Zweit- oder gar Drittfrau nimmt, wie es bei den Wüstenbarbaren so Brauch ist? Dann wäre ich doch völlig abgeschrieben!“

„Da kann ich dich beruhigen, das wird nicht passieren! Denn dies wird Teil des Ehevertrages sein, damit unsere travianischen Grundsätze ebenfalls dort verankert sind: sollte der Bräutigam sich eine weitere Gemahlin wählen, ist dieser Ehevertrag nichtig, und du wärest frei zu gehen! Es hat mich einiges an Überzeugungsarbeit gekostet, darauf zu beharren, aber sie haben dem schließlich zugestimmt!“

„Na, wenigstens das!“ schluchzte Racalla. Nimmgalf bemerkte, dass ihre Augen feucht geworden waren.

Er setzte sich neben sie, nahm sie in den Arm und gab ihr einen väterlichen Kuss auf die Stirn. „Egal was passiert, du wirst immer meine Tochter bleiben“, flüsterte er. Racalla nickte.

Die Reise zum Yaquir

Anfang Boron 1048 BF Nimmgalf (plus Irnfrede (+Mann) plus Tsaiane plus weitere) begleitet seine Tochter Racalla auf dem weiten Weg nach Weinbergen, dabei kommt man auch durch Punin, von wo aus es mit dem Schiff weitergeht. In Punin verbringt man ein zwei Tage und schaut sich die vielen Sehenswürdigkeiten an. Racalla begeistert sich v.a. für die Academia der Hohen Magie und träumt von einem Zweitstudium, um ihr magisches Wissen zu vertiefen.

Sehenswürdigkeiten in Punin:
Akademie der Hohen Magie: Pentagrammaton mit Elfenbeinturm
Taubenturm des Rathauses
Residenzschloss des Fürsten Gwain von Harmamund auf dem Palasthügel Goldacker
Glockenturm Dicker Ghirlando
Gilbornstempel (Praios)
Etilienpark mit Schlangentempel (Hesindetempel)
Madathermen (Badehaus)

Die Reise nach Weinbergen würde mit der Reisekutsche wenigstens 12 Tage dauern. Daher waren die Hirschfurtens bereits Anfang Boron aufgebrochen, nicht zuletzt, weil Nimmgalf beabsichtigte auf dem Weg auch noch den ein oder anderen Bekannten zu besuchen, derweil Racalla unbedingt etwas Zeit im berühmten Punin verbringen wollte. Nimmgalfs Gemahlin Ederlinde und ihre älteste Tochter Irnfrede von Luring-Hirschfurten hatte sich der Reisegruppe ebenfalls angeschlossen. Eskortiert wurden sie von fünf Rittern aus Hirschfurten angeführt von Junkerin Tsaiane von Talbach. Das Geschnatter der beiden Schwestern wurde Nimmgalf schon bald etwas zu viel, so dass er es vorzog, vorne beim Kutscher Platz zu nehmen, was ihm einige verärgerte Blicke seiner Frau einbrachte.

Schon nach kurzer Zeit erreichten sie die Kreusenburg in Eslamsgrund, wo sie Nimmgalfs Freund und Bundesbruder Felian von Perainsgarten, den Landvogt von gräflich Eslamsgrund besuchten. Dieser erwies sich als vollkommener Gastgeber. Zwar bedauerte er es sehr, dass er nun Racalla nicht als Hofmagierin einstellen könnte, jedoch sagte Nimmgalf ihm zu, für einen guten Ersatz zu sorgen, da eine entfernte Nichte von ihm ebenfalls Magierin sei. Er würde sie nach seiner Rückkehr konsultieren, und ihr die offene Stelle als Hofmagierin anbieten. Felian zeigte sich sehr zufrieden.

Am nächsten Tage ging die Reise weiter gen Süden. In Königlich Halhof hatte Nimmgalf zunächst überlegt, seinen alten Freund Hal von Ehrenstein zu besuchen, doch zog er es vor, aufgrund der Ereignisse mit dessen Tochter Melina besser in einem Gasthaus in Steynebruck zu übernachten.

Schließlich passierten sie die Grenze nach Almada. Auch jetzt im Herbst war das Land am Yaquir herrlich anzuschauen. Man folgte der Reichsstraße II Richtung Punin. Nachdem man einige Zeit in der Grafenstadt Ragath verbracht hatte, erreichte man am späten Nachmittag den Alcazar de Heldor, die Residenz des berühmt-berüchtigten Baron zu Dubios. Nimmgalf kannte Hernan von Aranjuez noch aus alten Tagen, als sie gemeinsam an der Seite Answins von Rabenmund stritten - ein Mann von altem Adel, der ebenso wie er ein begeisterter Turnierreiter war. Er hatte ihn seit dem Kaiserturnier 1041 BF nicht mehr getroffen, und wollte gerne erfahren, wie es ihm in der Zwischenzeit ergangen war, und was es Neues in Almada gab. Dom Hernan war höchsterfreut über den unerwarteten Besuch und empfing die Gäste aus Garetien äußerst zuvorkommend. So verbrachte man noch ein paar gesellige Stunden mit dem Baron und seiner bezaubernden Gemahlin Rahjada von ehrenstein-Streitzig, und erzählte sich auch die ein oder andere Anekdote aus alten Tagen. Baron Hernan beglückwünschte seinen Freund aus Garetien auch zu dem Schritt, seine Tochter nach Almada zu vermählen. Er selbst hatte bislang überwiegend positive Erfahrungen mit den Aramyas gemacht, sogar in seiner Baronsgarde fanden sich einige von ihnen, da sie als äußerst loyal galten.

Tags drauf verabschiedete man sich wieder von Familia Aranjuez und erreichte dann auch kurze Zeit später die Almadanische Metropole Punin. Den Hirschfurtens waren zwar mit Gareth große Metropolen durchaus nichts Unbekanntes, doch Punin hatte natürlich ein ganz besonderes Flair. Überall gab es etwas Neues zu entdecken und zu bestaunen. Angefangen mit dem Residenzschloss des Fürsten Gwain von Harmamund auf dem Palasthügel Goldacker – für eine ausgiebige Besichtigung war leider keine Zeit – über das Rathaus mit dem Taubenturm und dem berühmten Glockenturm Dicker Ghirlando waren es vor allem die großen Tempel, die von den Hirschfurtens aufgesucht wurden. Nicht nur der St. Gilborns Tempel des Herrn Praios, und die benachbarte Wehrhalle der Herrin Rondra, sowie die Haupttempel von Boron und Tsa, die sich gegenüber lagen, standen auf dem Programm. Racalla und Irnfrede besuchten auch noch den Schlangentempel der Hesinde im malerischen Etilienpark, derweil sich der Rest der Gruppe schon mal in den Madathermen verwöhnen ließ. Der Höhepunkt für die junge Racalla war jedoch die ehrfurchtgebietende Akademia der Hohen Magie, die mit dem Pentagrammaton und dem mehrstöckigen Elfenbeinturm sicherlich zu den imposantesten Bauwerken der Stadt zählte. Dagegen war selbst ihre Akademie der Magischen Rüstung in Gareth eher bescheiden zu nennen. Doch groß war die Ernüchterung, als man ihr dort schnell klar machte, dass sie als Weißmagierin über einen guten Leumund oder ein Empfehlungsschreiben von höherer Stelle verfügen müsse, um die Lehranstalt zu Forschungszwecken aufsuchen zu können. Etwas enttäuscht kehrte Racalla zu den anderen zurück. Man residierte im Hotel Silberling, in dem auch Glücksspiele abgehalten wurden.

Nach zwei Tagen voller Sehenswürdigkeiten verließ man die Capitale Almadas auch wieder. Die weitere Reise führte sie nicht wie bisher am Yaquir entlang, sondern über die alte Weinstrasse, die sie durch die Mark Punin, sowie die Baronien Nemento und Artesa führte, bevor sie schließlich in Weinbergen in der Baronie Khabosa endete. Die Kutsche kam auf der Strasse gut voran. Zwar gab es auch hier den ein oder anderen Regenschauer, doch war die Strasse gut gepflastert, so dass man keine Schlammlöcher oder gar Achsbruch befürchten musste. Anscheinend wussten die Anrainer sehr wohl um den hohen Stellenwert der alten Handelroute, die zahlreiche Weinhändler nahezu täglich befuhren.

Am 20. Boron erreichten sie schließlich Weinbergen, wo sie hocherfreut im Palacio Al'Shirasgan in Empfang genommen wurden. Racalla aber auch ihre Schwester Irnfrede konnten sich vor Geschenken und blumigen Lobpreisungen ihrer Schönheit kaum retten. Racalla staunte nicht schlecht, welche Pracht und welch Reichtum hier zur Schau gestellt wurde. Ihr Vater hatte wahrlich nicht übertrieben. Racallas Bräutigam stand eine Weile einfach nur stumm da, als er Racalla erstmals in Augenschein nahm. Ihm fehlten schier die Worte, anscheinend hatte er sie sich etwas anders vorgestellt. Doch dann zeigte er sich hocherfreut, und wurde nicht müde seine künftige Gemahlin mit Komplimenten und kleineren Geschenken zu ünberhäufen (Juwelen, für die man in Greifenfurt locker ein Junkertum hätte kaufen können). Nimmgalf wurde vom Hausherren persönlich in Empfang genommen, der sich ebenfalls hocherfreut darüber zeigte, dass der Garetier bereit war, seinen Teil des Vertrages zu erfüllen. Dem wollte er natürlich in nichts nachstehen.

Traumhochzeit in Weinbergen

Am 22. Boron 1048 BF, dem 5. Rastullahellah (höchster Feiertag der Novadis) wird in Weinbergen (1550 EW) dann eine Märchenhochzeit gefeiert, die an Prunk und Pracht kaum noch zu überbieten ist. Hunderte Gäste, exotische Tiere (Geparden, Panther, Kamele, Elefanten), Gaukler, Tänzerinnen viel Musik und Tanz. Racalla trägt ein wundervolles Hochzeitsgewand. Die Hochzeit ist ein Traum, nur hin und wieder deuten Kleinigkeiten darauf hin, dass es so künftig nicht weitergehen wird. Am Ende verabschiedet sich Racallas Familie von ihr und reist zurück nach Hirschfurten.

Der 23. Boron 1048 BF war zugleich der 5. Rastullahellah, der höchste Feiertag des Rastullahglaubens. An diesem Tag sollte endlich die Hochzeit zwischen dem aramyischen Erben Rashid ben Shahim Al’Shirasgan und der Weißmagierin Racalla von Hirschfurten stattfinden.

Die Hirschfurtener Reisegruppe war bereits vor drei Tagen angekommen, und hatte Gästequartiere im Palast bezogen. Diese waren luxuriöser ausgestattet, als manches Baronsgemach in Garetien: kostbare Möbel aus Tropenhölzern, seidene Bettwäsche und Vorhänge, leichte Tülltücher um den Schlafenden vor lästigen Insekten zu schützen, und über eine ausgeklügelte Vorrichtung wurde fließendes Wasser in ein weißes Marmorbecken gespült, sobald man einen kleinen Hebel betätigte. Aber dies war kein Vergleich zu dem Luxus, den der Palast selber bot: überall befanden sich Diener (oder besser Sklaven), die den hohen Gästen jeden Wunsch von den Augen ablasen. Eine riesige Marmorfreitreppe führte ins Obergeschoss, wo man auf einer Galerie lustwandeln konnte, mit etlichen kunstvollen Statuen und kostbaren Gemälden. Ein weiterer Raum beinhaltete die Schwitzbäder, die zu einem ausgiebigen Saunagang einluden. In einer Bibliothek fanden sich viele Bücher, die meisten rastullahgefällige religiöse Werke, aber auch naturkundliche Abhandlungen über Almada und auch die nahe Khomwüste waren darunter zu finden. Im weitläufigen Park vor dem Palast befanden sich gleich mehrere Springbrunnen aus Marmor, die dem geneigten Betrachter ausgeklügelte Wasserspiele zeigten. Zahlreiche exotische Bäume und Sträucher erfreuten jedes Botanikers Herz. In großen Käfigen wurden einige exotische Tiere wie Pardel, Sandlöwen und sogar ein Königstiger gehalten, die bisweilen auch von kräftigen, dunkelhäutigen Dienern an Ketten herausgelassen und zum Erstaunen der Gäste auch herumgeführt wurden. In einer mehrere Schritt hohen Voliere konnte man viele exotische Vögel bewundern. Sogar zwei ausgewachsene Elefanten waren im Park zu sehen, auf denen man sogar eine Weile reiten durften, doch nur unter Aufsicht eines erfahrenen Führers versteht sich.

An diesem Tage waren bereits zahlreiche Gäste eingetroffen, neben den Hirschfurtens aus Garetien auch einige Familienmitglieder der Al’Shirasgans, viele befreundete (oder besser: nicht verfeindete) Magnatenhäuser Almadas hatten ebenfalls ihre Vertreter zur Hochzeit entsandt. Auch waren einige hochrangige Novadis aus dem Emirat Amhallassih eingetroffen, mit denen die Al’Shirasgans meist familiäre Bande hatten, und die zum Teil mit Kamelen angereist waren. Die zahllosen Hochzeitsgeschenke stapelten sich bereits auf den Tischen.

Schließlich war es so weit. In prächtige violette novadische Gewänder gehüllt und mit kostbarem Schmuck erschien dann die Braut Racalla auf der Feier, belgeitet von vielen Jubel- und Erstaunensrufen der Gäste. Zwar hatte sich Racalla anfangs noch dagegen gewehrt, hatte ihre Vorbehalte gegen die novadische Hochzeitstracht dann aber um des lieben Friedens willen aufgegeben. Tatsächlich gefiel ihr das bauchfreie violette Gewand sogar ausgesprochen gut – auch wenn sie es nie zugeben würde. Auch hatte ihr ihre Schwester Irnfrede mehrfach versichert, dass sie darin beneidenswert gut aussehen würde. Und wenn es eine Koryphäe in Sachen Modegeschmack gab, dann wohl sie. Ihr Bräutigam Rashid jedenfalls zeigte sich höchsterfreut und reichte ihr galant lächelnd seine rechte Hand, die sie nach kurzem Zögern dann auch ergriff. So trat das Brautpaar vor den Hairan, der den beiden nun ein Tuch aus goldgelber Phraischafwolle, das Akkharid, um die Hände band, so wie es hier Brauch war.

Anschließend hielt der Baron eine lange Rede in Tulamidya, in der er seinen Sohn samt seiner Braut in höchsten Tönen lobte, und auch nicht müde wurde, den Mut und die Weitsicht ihres Vater zu betonen. Auch Baron Nimmgalf sprach noch ein paar Worte, die allerdings in Garethi, mit denen er der Verbindung seiner Tochter den Segen erteilte und ihr starkes und für beide Seiten vorteilhaftes Bündnis lobte.

Nachdem die beiden Brautleute dann den heiligen Schwur gesprochen hatten, und der Bund damit besiegelt war, ging die Feier erst so richtig los. Nicht weniger als drei Dutzend Tänzerinnen und Tänzer vollführten begleitet von Kabasflöten und Dabla-Trommeln einen aufsehenerregenden Reigen, der zum Mitmachen einlud. Vorneweg tanzte das Brautpaar, dem sich einige weitere Paare anschlossen. Sänger trugen fröhliche Weisen vor und Musikanten spielten dazu. Es wurden köstliche Speisen gereicht, das üppige Buffet wäre auch für die doppelte Menge an Gästen ausreichend gewesen. Mehrere Haimamudin erzählten jeweils einer Gruppe von interessierten Zuhörern ihre Märchen und Legenden.

Erst in der späten Nacht begaben sich die Gäste nach und nach zur Ruhe. Auch Racalla war irgendwann so müde, dass sie sich in ihre Gemächer zurückzog. Ihr Bräutigam hingegen feiert noch mit seinen engsten Freunden bis in den frühen Morgen.

Am Morgen des übernächsten Tages machten sich Nimmgalf und die anderen Hirschfurtener wieder auf den Heimweg. Ein letztes mal rief er seine Tochter zu sich: „Dann lebe wohl, mein Kind. Lebe dich erstmal in deinem neuen Zuhause gut ein. Und wenn ein wenig Zeit verstrichen ist, komm mich nochmal auf Burg Trollhammer besuchen und berichte mir, wie es dir hier ergangen ist, in Ordnung?“ Racalla nickte, doch ihr war anzumerken, dass sie nicht restlos glücklich war.

„Leb wohl, Vater! Sei ganz beruhigt, ich werde hier sicher gut zurechtkommen“, sagte sie vielleicht ein wenig nachdenklich und verabschiedete sich auch noch vom Rest der Familie. Dann wandte sie sich um und kehrte zu ihrem Gemahl zurück.


Vorläufiges Ende