Benutzer:Nimmgalf von Hirschfurten/Geschichten: Unterschied zwischen den Versionen

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| Freunde || [[Garetien:Felian von Perainsgarten|Felian von Perainsgarten]] || Junker von Perainsgarten || aus Mardershöh, Schlund || Florian Z.
 
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| Freunde || [[Garetien:Oderik Dankhardt von Schwingenfels|Oderik von Schwingenfels]] || Junker von Weizengrund || aus Reichsgau, Hartsteen || Dennis A.
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| Freunde || [[Garetien:Haldora von Schwingenfels|Haldora von Schwingenfels]] || Junkerin von Weizengrund || Gemahlin Oderiks || Dennis A.
 
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=Szenen auf der Anreise=
 
'''Hier finden Episoden vor der Ankunft in Hirschfurten Platz'''
 
  
===Anreise [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Helmar von Hirschfurten|Helmar von Hirschfurten]]===
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=Irnfredes Reiseroute (ab Travia 1045)=
''8. Boron 1044 BF – auf der Reichsstrasse 6''
 
  
Die prächtige Reisekutsche mit dem Wappen von [[Ortsnennung ist::Garetien:Pfalz Goldenstein|Pfalz Goldenstein]] rumpelte die Reichsstraße 6 in Richtung [[Handlungsort ist::Garetien:Stadt Ackbar|Ackbar]]. Darin saßen Pfalzgraf Helmar von Hirschfurten und seine fast 20 Jahre jüngere Gemahlin [[Nebendarsteller ist::Garetien:Hartmunde von Hirschfurten|Hartmunde von Hirschfurten]]. Letztere war sichtlich ungehalten ob der Reise.
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==Reisegruppe:==
  
„Ich kann ja verstehen, dass du der Einladung deines [[Akteursnennung ist::Garetien:Nimmgalf von Hirschfurten|Vetters]] nachkommen möchtest. Aber warum muss ich auch dabei sein?“
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[[Garetien:Irnfrede von Luring-Hirschfurten|Irnfrede von Luring-Hirschfurten]], Edle zu [[Garetien:Herrschaft Erlenkrone|Erlenkrone]] <br>
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[[Garetien:Ernhelm Langmann von Klingenhort|Ernhelm Langmann von Klingenhort]], Ritter zu [[Garetien:Burg Trollhammer|Trollhammer]] <br>
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[[Garetien:Luna Fuxfell|Luna Fuxfell]], Nachtschatten der Phexkirche (geheim) <br>
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[[Garetien:Thorkar Askason|Thorkar Askason]], Thorwaler Krieger aus Prem <br>
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[[Garetien:Simariel Falkenauge|Simariel Falkenauge]], Elfischer Meisterschütze <br>
  
Helmar lächelte: „Nun, zum einen weil du auch mit eingeladen wurdest, und zum anderen ich niemanden hätte, mit dem ich zum Ball gehen könnte.“
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==Wegstationen==
  
„Ach, der Ball. All diese aufgetakelten Fregatten, du weißt doch, wie wenig ich das mag. Und tanzen kann ich auch nicht richtig!“ nörgelte Hartmunde.
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• Start in Erlenstamm, Abschied von [[Garetien:Burg Erlenstamm|Burg Erlenstamm]] <br>
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• Schloss Erlengrund – [[Garetien:Reoderich von Hartwalden-Sturmfels|Reoderich von Hartwalden-Sturmfels]] (Botschaft für Korhilda) <br>
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• Wandleth – Graf [[Garetien:Ingramm, Sohn des Ilkor|Ingramm, Sohn des Ilkor]], im [[Garetien:Wiesenschlösschen|Wiesenschlösschen]] <br>
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• Perainsgarten – Junker [[Garetien:Felian von Perainsgarten|Felian von Perainsgarten]] <br>
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• Oberdachsburg – Junkerin [[Garetien:Ehrfrieda von Dachsen|Ehrfrieda von Dachsen]] (Mutter von [[Garetien:Gerbald von Dachsen|Gerbald von Dachsen]]) <br>
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• [[Garetien:Burg Ox|Burg Ox]] – [[Garetien:Anaxios Illosos von Ochs|Anaxios von Ochs]] + [[Garetien:Chaliba von Brendiltal|Chaliba]] <br>
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• [[Garetien:Markt Mardramund|Markt Mardramund]] – [[Garetien:Ifirnadora von Krauzung|Ifirnadora von Krauzung]] <br>
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•      [[Garetien:Schloss Amselsang|Schloss Amselsang]] - [[Garetien:Sturmbold von Amselhag|Sturmbold von Amselhag]] <br>
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• [[Perricum:Tempel der feurigen Rösser|Tempel der feurigen Rösser]] – [[Perricum:Sharbana Eorcaïdos von Aimar-Gor|Sharbana Eorcaïdos von Aimar-Gor]] <br>
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• Wasserburg – [[Perricum:Korhilda von Sturmfels|Korhilda von Sturmfels]], [[Perricum:Schloss Rossgarten|Schloss Rossgarten]] <br>
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• Felsentor – Junker [[Perricum:Ronderich von Sturmfels|Ronderich von Sturmfels]] <br>
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• Gnitzenkuhl – Baronin [[Perricum:Geshla von Gnitzenkuhl|Geshla von Gnitzenkuhl]] auf der Friedburg <br>
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• Gaulsfurt – [[Perricum:Samia von Gaulsfurt|Samia von Gaulsfurt]] <br>
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• Perricum – Wllbrord? Vlad? Jan?... <br>
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• Unterwegs <br>
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• Khunchom <br>
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• Al‘Anfa <br>
  
„Alles eine der Frage von korrekter Führung, so viel vieles im Leben, meine Teuerste!“ lächelte Helmar sie an.
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==Ankunft in Perricum==
„Sieh es doch einfach mal als Gelegenheit, den neuesten Klatsch aus dem Hochadel zu erfahren.
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28. Travia 1045 BF
  
Hartmunde überlegte. „Naja, könnte schon recht interessant werden.
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Die Reisegruppe war nun schon seit gut zwei Wochen unterwegs. Endlich näherte man sich dem ersten großen Zwischenziel Perricum, der großen [[Handlungsort ist::Perricum:Reichsstadt Perricum|Reichsstadt]] am Perlenmeer. Hier galt es möglichst rasch eine Reisemöglichkeit per Schiff nach Süden zu finden. [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Irnfrede von Luring-Hirschfurten|Irnfrede]] hoffte, dass ihre mitgebrachten Geldmittel für sie und ihre vier Begleiter samt der Pferde reichen würden. Sie würde nur sehr ungerne einen Wechsel ausstellen, da ihr [[Garetien:Nimmgalf von Hirschfurten|Vater]] das mit Sicherheit mitbekommen würde.  
  
„Und für mich ist es nicht der einzige Grund, warum ich die Reise angetreten habe. Mein Sohn [[Briefspieltext mit::Garetien:Fredalf von Hirschfurten|Fredalf]] ist nun schon vor fast einem Götterlauf gefallen. Zu meinem größten Bedauern hatte ich bislang noch keine Gelegenheit, an seinem Grab in der Hirschfurtener Familiengruft zu beten. Das werde ich nachholen.“ Sagte er ernst.
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"So, bald sind wir also in Perricum. Warst du schon mal dort, Irnfrede?" fragte [[Nebendarsteller ist::Garetien:Luna Fuxfell|Luna]] neugierig.
  
Hartmunde nickte. Sie würde sich weiteres Genörgel verkneifen.  
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"Nein, leider nicht. Ich hatte immer schon den Wunsch, einmal diese große Hafenstadt zu sehen. Und große Schiffe mit vielen hohen Masten und Segeln..." Irnfrede geriet etwas ins Schwärmen.
  
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"Weiß denn jemand dort, dass wir kommen?"
  
===Anreise [[Garetien:Hernulf-Answin von Hirschfurten|Hernulf-Answin von Hirschfurten]]===
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"Das will ich mal hoffen. Ich habe in [[Perricum:Markt Gaulsfurt|Gaulsfurt]] eine Brieftaube an den örtlichen Magistrat schicken lassen, und um ein Empfangskommitee gebeten. Nicht, dass wir da an irgendwelche Halunken geraten."
''9. Boron 1044 BF – Burg Trollhammer''
 
  
Rumpelnd schlängelte sich die Kutsche den Serpentinenpfad empor, der von [[Ortsnennung ist::Garetien:Stadt Samlor|Samlor]] zur [[Handlungsort ist::Garetien:Burg Trollhammer|Burg Trollhammer]] führte, die auf dem höchsten Gipfel der Rakulahöhen thronte. Gefolgt wurde die Kutsche von einer Handvoll Reitern. Eine von ihnen war die Peraine-Geweihte [[Briefspieltext mit::Garetien:Jendara von Hirschfurten|Jendara von Hirschfurten]]. Die Mienen der beiden Insassen waren eisig. [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Hernulf-Answin von Hirschfurten|Hernulf-Answin]] und seine Gattin [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Sharbane Leutreu von Hirschfurten-Aurenstein|Sharbane]] hatten eine eher schweigsame Reise hinter sich. Viel hatten sich die beiden Eheleute nicht mehr zu sagen. Doch brach Sharbane ihr Schweigen.  
+
"Höhöhö, warum denn nicht? Ne gute Rauferei hat noch keinem geschadet!" scherzte [[Nebendarsteller ist::Garetien:Thorkar Askason|Thorkar]] vergnügt. Dafür fing er sich von [[Nebendarsteller ist::Garetien:Ernhelm Langmann von Klingenhort|Ernhelm von Klingenhort]] einen finsteren Blick ein, während sich [[Nebendarsteller ist::Garetien:Simariel Falkenauge|Simariel]] nichts anmerken ließ.
  
"Warum mussten wir auf dieser Reise so viele Umwege machen? Rallerspfort kann ich ja noch verstehen, das lag auf dem Weg, aber dann [[Ortsnennung ist::Garetien:Gut Weyring|Gut Weyring]], [[Ortsnennung ist::Garetien:Herrschaft Pfundt|Pfundt]] und [[Ortsnennung ist::Garetien:Junkertum Perainenau|Perainenau]]?"
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"Das ist Politik, davon verstehst du nichts!"
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Nachdem man das Garether Tor passiert und sich nach dem Weg erkundigt hatte, näherte sich die Gruppe dem Magistratsgebäude der Stadt. Auf dem Weg dorthin hatten sie schon viele bemerkenswerte Gebäude entdeckt. Alleine der Rahja-Tempel war recht imposant gebaut, ebenso wie der ihm direkt gegenüberliegende Praiostempel. Vor dem nahe gelegenen Magistrat wurde die Gruppe bereits erwartet, und zwar von einer älteren, vornehm gekleideten Dame in Begleitung einer jüngeren Frau.
  
"Ah, aber natürlich. Warum auch. Schön wäre es, wenn du ebenso umtriebig in [[Garetien:Grafschaft Waldstein|Waldstein]] agieren würdest."
+
Freundlich sprach die Dame sie an: "Ach, Ihr seid doch sicher Irnfrede von Luring-Hirschfurten, die Tochter des Reichsforster Heermeisters Nimmgalf von Hirschfurten?" Irnfrede nickte, doch bevor sie antworten konnte fuhr die Dame fort: "Mein verstorbener Gatte [[Perricum:Wallbrord von Löwenhaupt-Berg|Wallbrord]] hat mir viel von Eurem berühmten Vater berichtet. Aber wo bleiben meine Manieren? Mein Name ist [[Perricum:Fredegard von Hauberach|Fredegard von Hauberach]], Altbaronin zu [[Perricum:Baronie Vellberg|Vellberg]]. Mein einstiger Gemahl war ein alter Waffengefährte von Herrn Nimmgalf, weshalb ich gerne seiner Bitte nachkam, Euch ein wenig durch die Perle am Darpat zu führen. Dies ist meine Ziehtochter [[Nebendarsteller ist::Perricum:Janne von Hauberach|Janne]]. Ich wurde vom Magistrat von Euer Ankunft unterrichtet und es obliegt nun mir, Euch ein wenig hier herumzuführen. Aber zunächst einmal: Willkommen in Perricum. Ich denke, bevor wir die Stadt näher erkunden, wollt Ihr Euch vermutlich erst ein wenig frischmachen und Euer Quartier beziehen, oder?"
  
"Waldstein interessiert mich nicht. Was soll mich da auch interessieren? Wuchernder Wald? Mein Fokus ist die Goldene Au. Die großen Häuser werden um den Thron von Sonnentor ringen. Der [[Akteursnennung ist::Garetien:Barnhelm von Rabenmund|Rabenmund]] ist tot und die Nachfolge noch voll kommen ungeklärt. Ich werde mit Vetter [[Briefspieltext mit::Garetien:Helmar von Hirschfurten|Helmar]] sprechen, das [[Akteursnennung ist::Garetien:Haus Hirschfurten|Haus Hirschfurten]] muss sich entsprechend aufstellen."
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"Helmar? Warum nicht [[Akteursnennung ist::Garetien:Nimmgalf von Hirschfurten|Nimmgalf]]?"
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Irnfrede hatte für sich und ihre Gruppe schließlich ein Zimmer im Hotel Kaiser Reto gebucht, auch wenn die Preise hier deutlich höher waren, als in den Gasthäusern auf der Strecke. Aber sie hoffte ja, dass die Gruppe nur zwei oder drei Tage in Perricum verweilen würde, bis dann endlich ein Schiff gen Khunchom ablegen würde, mit dem sie ihre Reise fortsetzen könnten. Luna, Thorkar und Simariel waren zu diesem Zwecke auch schon zum Hafen aufgebrochen, nämlich um eine mögliche Mitfahrgelegenheit für die Reisegruppe in den nächsten Tagen zu finden. Nur Ernhelm blieb als ihr Leibwächter treu an Irnfredes Seite. Nachdem die Formalitäten erledigt waren, kamen Irnfrede und Ernhelm zurück ins Foyer des Hotels, wo die Edle von Hauberach und ihre Ziehtochter auf sie gewartet hatten.
  
"Helmar ist der richtige Mann für die Herrschaft über die [[Garetien:Kaisermark Gareth|Kaisermark]]."
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"So, die Zimmer sind gebucht, unser Gepäck ist auch schon dorthin verbracht worden. Nun kann es also losgehen mit der Stadtbesichtigung", strahlte Irnfrede. Ich würde mir sehr gerne mal den Hafen anschauen. Kennt Ihr da einen schönen Platz, wo man möglichst viel sehen kann?" fragte Irnfrede die ältere Dame.
  
Sharbane wurde gewahr, dass ihr Gemahl schon seit vielen Monden nicht mehr so viel mit ihr gesprochen hatte.
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Diese schmunzelte, als sie zu einer Antwort anhub. "Den kenne ich in der Tat, nämlich  das [[Perricum:Perricumer Oktagon|Oktagon]], den Sitz der [[Perricum:Deirdre Sanin|Reichsadmiralin]] der [[Perlenmeerflotte|Perlenmeerflotte]]. Vom Dach aus hat man einen wunderbaren Blick auf den gesamten Hafen und Teile der übrigen Stadt. Sofern heute keine Besprechung der Admiralität ansteht, kann ich Euch sowohl den prächtigen Saal im dritten Stock des Gebäudes zeigen als auch auf die Spitze des Turmes geleiten. Der Zugang zu der Anlage ist eigentlich aus gutem Grunde streng reglementiert, aber ein lieber Freund von mir kann uns da sicher behilflich sein."
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Die kleine Gruppe machte sich gemächlichen Schrittes auf den Weg zum Hafen, wobei Fredegard ihrem Gast einiges über die Stadt im allgemeinen und den Hafen im besonderen erzählte. Dort angekommen, steuerte die Altbaronin aber nicht direkt das Oktagon - eine zwar beeindruckende, aber dennoch düstere und eher an eine Zwingfeste erinnernde Anlage - sondern ein etwas abseits gelegenes Gebäude an, welches weitaus unscheinbarer wirkte. "Das ist die Kommandantur des [[Perricum:Bombardenregiment Trollpforte|Bombardenregiments "Trollpforte"]], dem dereinst mein seliger Gatte vorstand.", erläuterte die ältere Frau der jüngeren. "Dessen jetziger Befehliger ist der Pagenvater meiner [[Perricum:Leonore von Zackenberg|Enkelin]] und auch sonst ein guter Freund." - hierbei lächelte Fredegard recht eigentümlich, was ihre Begleitung für einen Moment irritierte. "Bitte entschuldigt mich für einen kurzen Moment, während ich ihn zu uns hole; er wird uns dann in das Oktagon führen." Die ältliche Adlige verschwand recht schnellen Schrittes in das Gebäude und kam nach einigen Minuten mit einem Mann mittleren Alters zurück, der einen etwas verdrießlichen Eindruck auf Irnfrede machte. "Das ist Oberst [[Perricum:Siegerain Amando Welferich von Bregelsaum-Berg|Siegerain von Bregelsaum-Berg]], der Kommandeur des Regiments, und er hat sich spontan" - bei letzterem Wort zuckte dessen linkes Auge seltsamerweise mehrmals - bereiterklärt, uns in das Gebäude zu führen." Recht wortkarg und ziemlich angebunden wirkend stellte sich der Mann Irnfrede vor und geleitete die kleine Gruppe in das Oktagon, wo lediglich eine vergleichsweise geringe Zahl an Personal ihren Tagesdienst verrichtete. Interessant wurde es erst im dritten Stock, wo sie einen Blick in den Admiralssaal werfen konnten. Dieser beeindruckte die junge Adlige weniger durch seine gediegene Ausstattung als durch das prächtige Bodenmosaik in Form einer Karte des Kontinents, in der zudem alle größeren Häfen Aventuriens "eingezeichnet" waren.
  
Die Kutsche hatte die Vorburg erreicht. Bedienstete eilten herbei, um die Gäste und ihr Gepäck entgegenzunehmen. Sobald sich die Kutschentür öffnete, setzte Sharbane ich schönstes Lächeln auf. Der Schein war in der Adelswelt mehr als das Sein.  
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Irnfrede bekam vor Staunen den Mund kaum zu.  
  
Autor: [[Benutzer:Bega|Bega]]
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"Das... das ist ja... ist das etwa ganz Aventurien?" stammelte sie.
  
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"So ist es. Wir befinden uns hier!" erklärte ihr Siegerain, der mittlerweile etwas weniger zugeknöpft wirkte und wies auf einen Hafen in einer großen Bucht an der Ostseite des Kontinents.
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Auch Ernhelm staunte nicht schlecht. So eine Kunstfertigkeit hatte er hier nicht erwartet, machte der ganze Bau doch ansonsten einen eher abweisenden Eindruck.
  
===Anreise [[Haiptdarsteller ist::Garetien:Felian von Perainsgarten|Felian von Perainsgarten]]===
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Irnfrede stellte noch ein paar Fragen zu weiteren Hafenstädten, die ihr der Offizier kurz und knapp erläuterte. Vor allem interessierten sie die Häfen von Perricum bis Al'Anfa, was Ernhelm etwas merkwürdig fand. Doch sagte er nichts dazu. Dann ging es auch schon weiter mit der Besichtigung.
''9. Boron 1044 BF – [[Handlungsort ist::Garetien:Stadt Samlor|Stadt Samlor]]''
 
  
Die Sonne stand bereits tief im Efferd, als die Reitergruppe das letzte Waldstück verliess und in der Ferne die Stadtmauern Samlors erkennbar wurden, oberhalb der die gigantische Burg Trollhammer thronte.  
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Schließlich folgte der im wahrsten Sinne des Wortes Höhepunkt dieses Ausfluges, als Irnfrede, Fredegard und der Oberst durch eine Luke im obersten Stockwerk des Turmes dessen Dach betraten. Die einstige Baronin zu Vellberg hatte nicht übertrieben: Die Aussicht war schlicht überwältigend!
  
Einmal mehr zügelte Felian von Perainsgarten sein Pferd zu einer kurzen Pause und beäugte besorgt das Packpferd mit der kostbaren Fracht, während seine beiden Waffenmägde ihre Augen verdrehten und sich mittlerweile keine Mühe mehr gaben, dies vor ihrem Herrn zu verbergen. Warum musste ihr Junker dem Baron von Hirschfurten auch ein Dutzend Flaschen [[Garetien:Perainsgartner Wasser|edlen Schnaps]] zum Tsatag schenken wollen, die man nur sorgsam in Stoff und viel Stroh eingewickelt durchs Land transportieren konnte. Immerhin freuten sich die beiden auf das bevorstehende Fest, von dem sie naturgemäss nur wenig mitbekommen würden Aber wie immer wenn der Adel feierte würde auch für die Bediensteten das ein oder andere abfallen – Birte und Alricia würden auf [[Ortsnennung ist::Garetien:Burg Trollhammer|Burg Trollhammer]] schon auf ihre Kosten kommen…
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"Umwerfend. Einfach fantastisch. Man sieht ja nicht nur den Hafen, sondern die ganze Stadt. Ich kann kaum glauben wie groß das alles hier ist", staunte Irnfrede.
  
Autor: [[Benutzer:Perainsgarten|Perainsgarten]]
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"Seid Ihr zum ersten mal am Perlenmeer?" fragte Fredegard.
  
=Empfang am 10.Boron 1044 BF ab 18:00 h in der Festhalle=
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"Nun... ja! Ich war zwar mal als Kind vor etwa 10 Götterläufen im fernen Havena, wo ich das Meer der Sieben Winde sah, aber am Perlenmeer war ich noch nie. Es ist so wunderschön hier. Ich verstehe gar nicht..." sie stockte. Dann wandte sie sich an den Oberst:
'''Hier sollen die Episoden zum Einzug der Gäste in die Festhalle entstehen'''
+
"Verzeiht bitte die Frage, Herr von Bregelsaum-Berg, ihr wirkt auf mich noch so... so jung. Wie kann denn jemand so jung und doch schon Oberst sein? Das ist doch in etwa vom Rang her vergleichbar mit einem Heermeister, oder irre ich mich da?"
  
===Einleitung===
+
"Nicht ganz", erwiderte der Offizier, während er erstmals lächelte. "Der [[Perricum:Zivko von Zackenberg-Bennstedt|Heermeister]] der Markgrafschaft ist eher mit einem Marschall vergleichbar, also dem Oberkommandierenden aller regulären Truppen einer Provinz und im Kriegsfalle auch von dessen Ritter- sowie Landwehraufgeboten. Ich selbst habe die Ehre, seit etwas mehr als einen Götterlauf eines der drei Regimenter Perricums zu befehligen. Ich mag vielleicht noch recht jung an Jahren sein, verfüge jedoch bereits über allerlei Erfahrungen in militärischen und diplomatischen Angelegenheiten und, wenn man meinem Vorgesetzten glauben mag, über den einen oder anderen besonderen Verdienst, dessenthalben ich weiland zum Oberst ernannt wurde." Bei den letzten Worten strich Siegerain scheinbar beiläufig einige für Irnfrede nicht erkennbare Staubkörner von seinen Auszeichnungen und fügte noch hinzu: "Und wenn ich mich recht entsinne, war Euer geschätzter Vater auch nicht viel älter, als er zum Heermeister der Grafschaft Reichsforst ernannt wurde; zweifelsohne auch ob seiner enormen Fähigkeiten und Verdienste."
  
10. Boron 1044, [[Handlungsort ist::Garetien:Burg Trollhammer|Burg Trollhammer]]
+
Fredegard hatte den Ausführungen des Obersten mit leicht schiefgeneigtem Kopf und einem schwer zu deutenden Gesichtsausdruck gelauscht, bevor sie maliziös lächelnd ergänzte: "Ja, ich kann bestätigen, dass Herr Siegerains Fähigkeiten und Leistungen wahrlich - bemerkenswert sind."
Die Burg war festlich geschmückt. Zahlreiche Gäste waren von nah und fern angereist - teils schon in den letzten Tagen, um am 50. Tsatag von Baron [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Nimmgalf von Hirschfurten|Nimmgalf von Hirschfurten]] teilnehmen zu können. Die Burg war völlig überbelegt, einige der Gäste mussten gar im Hotel ‚Zum Kronenhirsch‘ im nahen [[Ortsnennung ist::Garetien:Stadt Samlor|Samlor]] untergebracht werden.
 
  
In der Festhalle war eine kleine Bühne aufgebaut, auf der die fünfköpfige Bardengruppe 'Sine Mora' aus [[Ortsnennung ist::Garetien:Kaiserstadt Gareth|Gareth]] eine liebliche Weise nach der nächsten spielte, und so den Empfang angenehm musikalisch begleitete, derweil ein paar Gaukler mit allerlei Kunststücken für gute Unterhaltung sorgten.
+
Nachdem die Versammelten die Aussicht noch eine Weile genossen hatten, führte der Oberst die Besucher wieder nach unten und aus dem Oktagon heraus. Dann verabschiedete er sich formvollendet von Irnfrede und ihrer Begleitung mit dem Hinweis, dass noch wichtige dienstliche Angelegenheiten seiner harrten. In seiner Eile vergaß er sogar, sich von Fredegard zu verabschieden, was diese aber nicht im mindesten zu bekümmern schien.
  
Der Herold begrüßte nun traditionell zunächst die engere Baronsfamilie, bis auf [[Briefspieltext mit::Garetien:Irnfrede von Luring-Hirschfurten|Irnfrede]] hatten sich bereits alle Hirschfurtens am Kopfe der Tafel eingefunden. Der Baron selbst stand vor der Tafel, um die nun eintretenden Gäste persönlich in Empfang zu nehmen.  
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Die Altbaronin wandte sich wieder ihrem Gast zu: "Was sollen wir uns als Nächstes anschauen, meine Teure? Die berühmten [[Perricum:Efferd-Heiligtum der Korallengärten zu Perricum|Korallengärten]] und das [[Perricum:Kuriositätenkabinett zu Perricum|Kuriositätenkabinett]] lohnen auf jeden Fall einen Besuch. Aber vielleicht wollt Ihr auch noch etwas anderes sehen oder ganz allgemein einen Rundgang durch diese wunderbare Stadt unternehmen?" Erwartungsvoll blickte Fredegard die jüngere Frau an.
  
Nach und nach wurden dann die Gäste vom [[Nebendarsteller ist::Garetien:Helidon Farnhem|Herold]] angekündigt, traten vor um ein paar warme Begrüßungsworte zu sprechen (in der Feierhalle war es im Boron schon recht kühl) und dabei ihr mitgebrachtes Geschenk zu überreichen, welches sogleich von den Dienern auf einem nahen Tisch abgestellt wurde. Anschließend nahm man dann an der Festtafel Platz, derweil aus der Küche schon verheißungsvolle Düfte von köstlichen Speisen in die Nasen drangen.
+
"Korallengärten und Kuriositätenkabinett? Das klingt beides sehr interessant", entgegnete Irnfrede begeistert. "Einen Rundgang können wir ja auch später noch machen, ich denke, wir sollten mit dem Kuriositätenkabinett weitermachen. Was meinst du, Ernhelm?" Der Angesprochene nickte nur kurz.  
  
{{Trenner Garetien}}
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"Gut, dann lasst uns aufbrechen. Es liegt im Zentrum der Stadt, nahe der [[Perricum:Ordenshochburg Al Rakshaz|Ordensburg]] des [[Orden der Grauen Stäbe zu Perricum|ODL]]."
  
===Einzug Drego von Luring===
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"In Ordnung, gehen wir los."
  
Graf [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Drego von Luring|Drego von Luring]] hatte Fehler und Vorzüge – wie jeder Mensch, ja: jede Kreatur auf Deren. Zu seinen Fehlern gehörte mit Sicherheit seine Unbeherrschtheit.Zum Beispiel konnte er nicht warten. Das sollte er aber nun hier, nämlich warten, weil es zu den Gepflogenheiten eines hochherrschaftlichen Balles gehörte, dass der Herold die Gäste ranghalber aufrief und ihnen den standesgemäßen Auftritt verschaffte.
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Gemeinsam machte man sich auf den Weg.
  
Zu Dregos Vorzügen allerdings gehörte es, dass er auf diese stansdesgemäßen Auftritte problemlos verzichten konnte und sich und seinen Stand eben nicht so wichtig nahm.
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(OT: Hier würde ich erstmal nen Cut machen, sonst wird es zu lang).<br>
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(OT: Alles klar. Melde Dich einfach zwecks etwaiger Fortsetzung.)
  
Deshalb bewies er beides – Fehle rund Vorzug –, als er den Saal betrat, noch ehe der Herold ihn hatte aufrufen können. Er hatte sogar noch nicht einmal damit angefangen, als Drego schon an der Spitze seiner Begleiter eintrat und hurtig auf Nimmgalf zuschritt. Seine Balldame, die Rubrether Ritterin [[Nebendarsteller ist::Garetien:Selinde von Kravetz|Selinde von Kravetz]] (die in Kleid statt Rüstung sogar sehr passabel aussah) kam kaum hinterher.
+
==Das Perricumer Kuriositätenkabinett==
  
Der [[Nebendarsteller ist::Garetien:Helidon Farnhem|Herold]] beeilte sich, als er den Grafen nahen sah, das Hochwohlgeboren Drego von Luring“  noch anständig herauszubringen, da war Drego auch schon da: „[[Nebendarsteller ist::Garetien:Nimmgalf von Hirschfurten|Nimmgalf]], teurer Schwager! Alles Gute und Tsas Segen auf Dein Haupt! Das hübsche Pferdchen, das wir dir schenken, hast du ja schon im Hof gesehen.“ "Ein prachtvolles Tier, vielen Dank, lieber Schwager!" entgegnete Nimmgalf.
+
=Alte Säcke - Ideensammlung=
Und dann umarmte der Graf den Gastgeber herzlich, reckte sodann Nimmgalfs Hand in die Höhe und präsentierte ihn allen, die zusahen: „Unser Bester!“ Und dann umarmte er Nimmgalf noch einmal  ehe er seine [[Briefspieltext mit::Garetien:Ederlinde von Luring|Schwester]] herzte, die indigniert der Szene beigewohnt hatte.
 
  
Fehler und Vorzug: Mit der Würde der Herrschaft kaum vereinbar, aber voll ehrlicher Herzlichkeit und liebenswürdiger Freude – so trat Graf Drego auf, der sich irrsinnig auf einen großen Ball freute, den er diesmal nicht selbst ausgerichtet hatte.
+
=Orden von Korgond - Ideensammlung=
  
===Einzug der Gäste===
+
Boron 1046 BF
  
Anschließend traten die andren Barone [[Garetien:Grafschaft Reichsforst|Reichsforst]] ein: Baron [[Briefspieltext mit::Garetien:Erlan von Zankenblatt|Erlan von Zankenblatt]] zu [[Garetien:Baronie Syrrenholt|Syrrenholt]], Nimmgalfs ältester Freund und Bundesbruder bei den [[Garetien:Pfortenritter|Pfortenrittern]] samt seiner 35 Götterläufe jüngeren Gemahlin [[Briefspieltext mit::Garetien:Erlbrechta von Zweifelfels|Erlbrechta von Zweifelfels]], die trotz des Verlustes eines Armes unverkennbar in guter Hoffnung war, was bei den bereits Anwesenden für einige Verwunderung sorgte.  
+
Nimmgalf läd (nach vorheriger Absprache mit Ardo) die 5 Herzen zu einem ersten Treffen nach [[Garetien:Burg Erlenstamm|Burg Erlenstamm]] im Schlund zum 20. Tsa 1046 BF, dem Festtag von Korgonds Verhüllung.
  
Ihnen folgte die hübsche aber noch unvermählte Baronin [[Briefspieltext mit::Garetien:Tsaiana von Waldfang-Angerwilde|Tsaiana von Waldfang-Angerwilde]] zu [[Garetien:Baronie Waldfang|Waldfang]], ebenfalls Mitglied bei den Pfortenrittern.  
+
Gründe die dafür sprechen:<br>
 +
- es besteht ein gewisser Handlungsbedarf des neugewählten Kapitels <br>
 +
- die Burg wurde innen frisch renoviert und verfügt über sehr adäquate Räumlichkeiten für eine Tagung. Ausserdem ist sie auch im Winter (!) über Reichs- und Kronstrassen gut zu erreichen.<br>
 +
- die Anreisestrecke ist für alle Herzen in etwa gleich lang, Perrica und Korhilda könnten gemeinsam aus Perricum anreisen, Nimmgalf und Felian aus dem Südwesten.<br>
 +
- die Burgherrin ist Irnfrede von Luring-Hirschfurten, Nimmgalfs älteste Tochter, und würde für eine exzellente Bewirtung und Unterbringung sorgen<br>
  
<br>
+
Themen:<br>
Schließlich trat auch der neue Baron von [[Garetien:Baronie Schwarztannen|Schwarztannen]], [[Nebendarsteller ist:Garetien:Drego von Altjachtern|Drego von Altjachtern]] ein, mitsamt seiner Gattin, die ebenfalls unverkennbar in guter Hoffnung zu sein schien.
+
- Aufgabenverteilung innerhalb des Kapitels: wer organisisert die Ordenstreffen, wer führt die Chroniken, wer kümmert sich um die Finanzen (Anmerkung Ina: Korhilda ist eine sehr gute Kämmerin)?<br>
 +
- die acht Schwerter der Goldenen Au: Wer sind die aktuellen bekannten Träger? Welche Schwerter/Schwertträger könnten kurz- oder mittelfristig für den Bund gewonnen werden? Wie sollen die Problemfälle angegangen werden (Anmerkung Ina: Wollten wir den Nadlau nicht auf den Zweifelsfelser loslassen)?<br>
 +
- Änderungen der Ordensstatuten: ist ein Ausschluss von Mitgliedern nur bei mindestens 16 Prostimmen noch sinnvoll? Wie können künftige Änderungen der Statuten ermöglicht werden? <br>
 +
- nächstes Ordenstreffen wann, wo ? <br>
 +
- Sonstiges<br>
  
„Ich grüße Euch, Euer Hochgeboren und danke Euch für die Einladung. Wir hatten bislang noch nicht das Vergnügen uns näher kennen zu lernen, von daher ist es mir eine besondere Ehre, heute hier sein zu dürfen.“
+
==Einladung zur Kapitelversammlung==
[[Hauptdarsteller ist::Garetien:Nimmgalf von Hirschfurten|Nimmgalf]] trat ein paar Schritte vor und begrüßte ihn freundlich.
 
„Willkommen auf [[Handlungsort ist::Garetien:Burg Trollhammer|Burg Trollhammer]] werter Baron Drego. Die Freude ist ganz meinerseits. Ich hörte von Eurem Schicksalsduell gegen die Waldsteiner Invasoren. Das war sehr gute Arbeit. Ihr habt uns den Rücken freigehalten, während wir im Osten die Kaisermärker in die Schranken weisen mussten. Ich hoffe ihr und Eure Ge…“, er stockte kurz als er Dregos hochschwangere Gattin ansah, „aber, Ihr seid doch… Moment, ich hab es gleich… [[Nebendarsteller ist::Garetien:Ailsa ni Rian|Ailsa ni Rian]], nicht wahr? Bei Rondras Lanze, ohne Eure Rüstung hätte ich Euch ja fast nicht wiedererkannt. Und nun steht ihr hier als neue Baronin zu Schwarztannen, wer hätte das gedacht? Wie geht es Euch?“ 
 
...
 
Zu Baron Drego gewandt: „Verzeiht, aber ich habe Eure Gattin bereits damals beim Kaiserturnier 1041 BF kennen und schätzen gelernt. Sie hat dort wacker gestritten, das könnt ihr mir glauben. Ich habe ein Auge für gute Tjoster“, zwinkerte er ihm zu.
 
  
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{{Brief
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|Adressat=Hochverehrter Ordensbruder/Hochverehrte Ordensschwester,
  
Es folgten weitere Vertreter aus dem Hochadel wie die Barone zu [[Garetien:Baronie Bärenau|Bärenau]] [[Briefspieltext mit::Garetien:Iralda von Ochs|Iralda]] und [[Briefspieltext mit::Perricum:Wolfaran von Ochs|Wolfaran von Ochs]], sowie [[Briefspieltext mit::Perricum:Korhilda von Sturmfels|Korhilda von Sturmfels]] zu [[Perricum:Baronie Wasserburg|Wasserburg]] und ihr Gemahl Vogt [[Briefspieltext mit::Perricum:Leobrecht von Ochs|Leobrecht von Ochs]] von den [[Perricum:Kaiserlich Efferdsträne|Efferdstränen]]. Sie alle waren langjährige Freunde von Nimmgalf, auch verbunden durch die Pfortenritter.
+
|Text=Zu viel Zeit wurde in den letzten Götterläufen ungenutzt vertan. Als Herzen des Kapitels des Ordens von Heiligen Altar von Korgond ist es nun unsere Aufgabe, dem Orden eine neue Führungsstärke zu verleihen, und zur Erfüllung der Ordensziele beizutragen.
  
[[Briefspieltext mit::Garetien:Melina von Ehrenstein|Melina von Ehrenstein]], ebenfalls Pfortenritterin und lange mit Baron Nimmgalf befreundet, trat gemeinsam mit ihrem Vater [[Briefspieltext mit::Garetien:Hal von Ehrenstein|Hal von Ehrenstein]], dem Kronvogt zu [[Garetien:Königlich Halhof|kgl. Halhof]] ein, da ihr [Akteursnennung ist::[Garetien:Rondradan von Pfortenstein|Mann]] sich derzeit in einer Fehde befand. Sie war auf Graf Drego nicht gut zu sprechen, da er ihr erst vor Kurzem aus nichtigen Gründen die Herrschaft über [[Garetien:Gräflich Rubreth|Gräflich Rubreth]] entzogen hatte, und würdigte ihn keines Blickes.
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Ich lade Dich hiermit ein, gemeinsam mit den anderen Herzen Rat zu halten, sowie die Weichen für noch kommende Entscheidungen zu stellen.
  
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Das Treffen findet wie bereits in [[Garetien:Schloss Auenwacht|Auenwacht]] vereinbart am 20. Tsa, dem Tage von Korgonds Erscheinen, auf [[Ortsnennung ist::Garetien:Burg Erlenstamm|Burg Erlenstamm]] in der gleichnamigen Baronie im westlichen Schlund statt. Meine Tochter [[Briefspieltext mit::Garetien:Irnfrede von Luring-Hirschfurten|Irnfrede]] wird für eine standesgemäße Bewirtung und Unterbringung sorgen.
  
Ein Moment der Verwirrung trat ein, als der Herold „[[Akteursnennung ist::Garetien:Hilbert von Hartsteen|Hilbert von Hartsteen]]“ als Freund des Barons von Hirschfurten ausrief. Leises Tuscheln erklang, denn noch zu gut erinnerte sich der garetische Adel daran, dass der ehemalige Reichsrichter und Pfalzgraf zu Sertis vor sechs Götterläufen in die Verbannung geschickt worden war. Noch größer wurde die Verwunderung, als ein [[Briefspieltext mit::Garetien:Butterfett|grobschlächtiger Krieger]] mit zerbeulter Rüstung und einem albernen Topfhelm den Saal betrat. Während die Bewaffneten des Hirschfurter Barons zu ihren Waffen griffen, hob der Mann seine Hand und sprach: „Bitte verzeiht! Offensichtlich hat der Herold mich falsch verstanden, denn er hat mich als den Mann angekündigt, in dessen Auftrag ich Seiner Hochgeboren von Hirschfurten das folgende Paket überreichen soll.“ An den Hauptmann der Hirschfurter Garde gewandt, der bereits neben ihm stand, um ihn wegzuführen, sagte der Söldner: „Bitte überreicht dies dem Baron von Hirschfurten. Ich werde in meiner Unterkunft in [[Ortsnennung ist::Garetien:Stadt Samlor|Samlor]] auf seine Replik warten.“ Scheppernd verließ der Mann, von vier Bewaffneten umringt, den Saal, während der Hauptmann der Garde etwas unschlüssig mit dem ihm überreichten Brief und dem silbernen Samtsäckchen in der Hand zum Baron von Hirschfurten blickte.
+
Ich hoffe, dass Du es einrichten kannst, damit das Kapitel in voller Stärke agieren kann, und bei zukünftigen Ordensversammlungen die richtigen Entscheidungen getroffen werden können.
Nimmgalf war etwas überrascht: "Also... ich hatte aus seinem Brief entnommen, dass Hilbert hier persönlich auftreten würde. Schade, aber sei es drum." Er bedeutete dem [[Nebendarsteller ist::Garetien:Rutger von Talbach|Burghauptmann]] ihm den Brief und das Säckchen zu übergeben. Zuerst öffnete er den Brief und anschließend das Säckchen...
 
  
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Für die Gemeinschaft des Ordens vom heiligen Altar zu Korgond,
  
Aus Greifenfurt waren angereist Baron [[Briefspieltext mit::Greifenfurt:Anselm Hilberan von Hundsgrab-Bugenbühl|Anselm Hilberan von Hundsgrab-Bugenbühl]] samt [[Briefspieltext mit::Greifenfurt:Khorena von Hundsgrab-Bugenbühl|Gemahlin]], sowie der Kreessenecker Baron [[Briefspieltext mit::Greifenfurt:Ardo von Keilholtz|Ardo von Keilholtz]], ebenfalls an der Seite seiner [[Briefspieltext mit::Greifenfurt:Praiadne Leuinherz Keilholtz|Angetrauten]].
 
  
{{Trenner Garetien}}
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|Absender=[[Hauptdarsteller ist::Garetien:Nimmgalf von Hirschfurten|Nimmgalf von Hirschfurten]],
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Herz des Kapitels
  
===Einzug des Ersten Rates der Kaisermark===
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Gegeben zu [[Handlungsort ist::Garetien:Burg Trollhammer|Burg Trollhammer]], im Boron 1046
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Dem Herold wurde der Name des nächsten Gastes vorgestellt, damit er ihn verkünden konnte. Er stockte kurz und sah den Mann stirnzrunzelnd an, straffte sich aber und verkündete laut: 
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==Szenen auf der Reise==
 
"Seine wohlgeborene Exzellenz [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Gerion von Keres|Gerion von Keres]], Erster Rat der Kaisermark nebst Gemahlin Junkerin [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Arinya von Baernfarn|Arinya von Keres]] zu Alfenmohn."
 
  
Herein trat ein großgewachsener Mann in einer auffallend roten Iryanenlederrobe. Geschnitten war sie wie die Roben, die die Magier trugen und auch der hüfthohe Stab, an dessen oberen Ende eine Kristallkugel eingefaßt war, wies ihn als einen Gildenmagier aus. Auf seiner Stirn prangte ein kunstvoll verzierter goldener Reif (wenn ein Magiekundiger einen Hellsichtszauber auf den Reif sprechen würde, würde er ihn als magisch verzaubert erkennen). Seine stechenden graublauen Augen musterten aufmerksam die anderen Gäste im Saal und blieben einen kurzen Augenblick beim Grafen hängen. Wer genau hinsah, konnte unter seinem dunkelblonden Haaren die Spitzen von Halbelfenohren ausmachen, und wer danach sein Gesicht musterte, der konnte die hohen Wangenknochen des schönen Volkes erkennen.
+
'''Auf der Kreusenburg'''
  
An seiner Seite schritt eine Frau mittleren Alters, ihre Haare waren hochgesteckt und die Haarspitzen waren im Gegensatz zu ihren braunen Haaren hell. Gekleidet war sie in einem sandgelben Kleid das von einer langen roten Kordel gehalten wurde. Ihr Lächeln hatte etwas heiteres und steckte an, und überstrahlte den ernsten Ausdruck im Gesicht ihres Gemahls.  
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Am späten Nachmittag des 16. Tsa traf Baron [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Nimmgalf von Hirschfurten|Nimmgalf]] mit seiner fünf Köpfe zählenden Begleitung aus [[Ortsnennung ist::Garetien:Stadt Samlor|Samlor]], darunter auch [[Nebendarsteller ist::Garetien:Tsaiane von Talbach|Tsaiane von Talbach]], bei der [[Handlungsort ist::Garetien:Kreusenburg|Kreusenburg]] ein. Es war sein erster Besuch hier auf dem Sitz des Landvogtes, hatten ihn doch seine bisherigen Besuche im benachbarten [[Ortsnennung ist::Garetien:Gräflich Eslamsgrund|Gräflich Eslamsgrund]] stets nach [[Ortsnennung ist::Garetien:Burg Reinherz|Burg Reinherz]], der nahegelegenen Grafenresidenz geführt. Doch nun kam er als neugewähltes Herz des [[Garetien:Gemeinschaft des Ordens vom Heiligen Altar zu Korgond|Ordens von Korgond]], um seinen Ordensbruder und neu bestellten Eslamsgrunder Landvogt [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Felian von Perainsgarten|Felian von Perainsgarten]] zu besuchen, der zudem noch neues Mitglied im Bund der [[Hauptakteure sind::Garetien:Pfortenritter|Pfortenritter]] war. Was ihm in Eslamsgrund, in dem die Pulethaner wieder besonders erstarkten, sicherlich die Arbeit nicht leichter machen würde.
  
Sie schritten beide auf den Gastgeber zu, während die Gäste im Saal aufmerksam das Geschehen verfolgten.  
+
Nachdem die Reiter das Burgtor der Kreusenburg passiert hatten, wurden sie sogleich von Felian persönlich in Empfang genommen.  
  
Es gab aber auch finstere Blicke, die Gerion folgten. "Exzellenz?", murmelte der [[Nebendarsteller ist::Garetien:Helmar von Hirschfurten|Pfalzgraf von Goldenstein]] und kniff verärgert die Augen zusammen. "Wie anmaßend", stimmte [[Nebendarsteller ist::Garetien:Hartmunde von Borstenfeld|Hartmunde von Hirschfurten]] zu.
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"Wie ich sehe, Nimmgalf, hast du deinen Zeitplan einhalten können. Ich heiße Dich willkommen in Gräflich Eslamsgrund. Euch ebenfalls, Wohlgeboren von Talbach. Ich hoffe, ihr hattet eine gute Reise?"
  
Auch wenn Barnhelm von Rabenmund verstorben war, so wurde der Posten des Ersten Rates nie offiziell als obsolet erklärt - wie auch, ohne einen Markvogt der das könnte? - und so nutzte Gerion weiterhin diesen Titel um für die Kaisermark zu sprechen und die Anrede diesem Titel entsprechenden Gewicht zu verleihen.  
+
"Ich grüße dich, Felian!" entgegnete Nimmgalf nachdem er abgestiegen war, und reichte dem großen Mann die Hand zum Kriegergruß. Auch Tsaiane begrüßte den Junker freundlich, gab sich allerdings auch Mühe, die Distanz zu wahren.
  
"Euer Hochgeboren", begrüßte Gerion seinen [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Nimmgalf von Hirschfurten|Gastgeber]]. "Ich bedanke mich für Eure Einladung. Und in Anbetracht diesen besonderen Anlasses habe ich mir erlaubt, einige Spezialitäten aus der Kaisermark mitbringen zu lassen."
+
"Der Schnee liegt teilweise noch knöchelhoch, doch glücklicherweise waren die Straßen noch einigermaßen gut auszumachen", bemerkte Nimmgalf.
  
Ein Diener brachte einen Korb mit allerlei Spezereien und Köstlichkeiten darin.  
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"Dann kommt doch erstmal rein, und wärmt euch etwas auf. Vor morgen früh lohnt es sich ja eh nicht noch aufzubrechen, weil es schon bald dunkel wird", lud Felian sie freundlich ein.
  
"Weizenfladen aus der Halsmark", zählte der Erste Rat auf und deutete auf die entsprechend genannte Spezialität. "Hartwurst-Rinderhaxe aus Ochsenblut, einen fruchtigen Quittenschnaps aus der Raulsmark, genannt 'Cellas Versuchung', Apfelstrudel aus Vierock, ein 'Goldensteiner', ein herber Rotwein Jahrgang 38, Sonnenblumenbrot aus Retogau, ein gewürzter Schnittkäse aus Alrikshain, ein Chimrärenschreck aus Grambusch und allerlei Süßgebäcke aus der Kaiserstadt."
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Das ließen sich der Baron und die Junekrin nicht zweimal sagen, und folgten dem Landvogt ins gut gewärmte Kaminzimmer.
  
Nimmgalf lächelte den Magier aus der Kaisermark freundlich an. "Da läuft einem ja schon vom Zuhören das Wasser im Munde zusammen! Vielen Dank, wohlgeborene Exzellenz, ich werde die erlesenen Köstlichkeiten zu besonderen Gelegenheiten gerne kosten!" Ein Diener nahm Gerion den Korb ab und stellte ihn auf den Geschenketisch.
+
Seine Eskorte übergab derweil die Pferde an die Stallburschen und bezog ein Mannschaftquartier.
 
 
"Und von mir bekommt Ihr dies." Arinya überreichte ihm ein kleines ledergebundenes Buch. "Das sind kleine Erzählungen über Heilige, Helden und andere Sagengestalten aus dem gesamten Königreich." Arinya beugte sich ein wenig vor und ihre Augen strahlten. "Mein persönliches Lieblingskapitel handelt über Korgond und seine jüngsten Ereignisse. Auch wenn vieles stark ausgeschmückt wurde, werden Euch doch viele Ereignisse erstaunlich detailliert vorkommen; als ob der Autor persönlich dabei gewesen war."
 
 
 
"Das klingt ja sehr vielversprechend. Habt Dank für dieses wertvolle Geschenk, Euer Wohlgeboren, was mir die nächsten Abende versüßen wird. Ich darf Euch beide herzlich auf Burg Trollhammer willkommen heißen. So nehmt doch bitte Platz", entgegnete Nimmgalf erfreut. Nachdem der Diener auch das Buch in Empfang genommen hatte, setzte sich das Junkerpaar ebenfalls an die Tische.
 
  
 
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===Einzug des Junkers von Perainsgarten===
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"Wie bist Du eigentlich auf [[Ortsnennung ist::Garetien:Burg Erlenstamm|Burg Erlenstamm]] als Tagungsort gekommen, Nimmgalf? Wäre es nicht viel einfacher gewesen, wenn du die Herzen gleich nach [[Ortsnennung ist::Garetien:Burg Trollhammer|Burg Trollhammer]] geladen hättest?"
 
 
Als einen der Letzten rief der Herold den Namen [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Felian von Perainsgarten|Felian von Perainsgarten]] auf. Die Augen derart vieler hochgestellter und einflussreicher Damen und Herren auf sich gerichtet zu wissen wurde dieser etwas verlegen und unsicher, schaffte es jedoch rechtzeitig sich zusammenzureissen. In weissem Hemd und schwarzer Weste hatte seine wuchtige Erscheinung verglichen mit der Kleidung der meisten anderen Gäste zuerst etwas Bäuerliches. Wer jedoch nahe genug stand um die feinen Rüschen und Spitzen sowie die Qualität des Samtes beurteilen zu können änderte schnell seine Meinung. Der Mann mochte nur ein Junker sein, doch würde er im Vergleich mit den anderen Gästen in der Erscheinung gewiss nicht abfallen.
 
 
 
«Euer Hochgeboren», begrüsste Felian den Gastgeber mit dröhnender, wenngleich sorgsam gedämpfter Stimme, «ich bedanke mich zutiefst für die Ehre Eurer Einladung».
 
 
 
Ein zweiter Diener einen weiteren, sorgsam gepolsterten Korb herbei, gefüllt mit einem Dutzend feinen Glasflaschen, auf denen die Abbilder von Kirschen, Birnen und weiteren Obstsorten eingearbeitet waren. «Erlaubt mir zu Eurem Tsatag die besten Grüsse aus dem Schlund auszurichten und für Euren Gaumen die besten Tropfen feinsten Schlunder Wassers mitzubringen. Auf dass Ihr nicht nur heute, sondern auch in Zukunft regelmässig mit den Euren auf Eure Gesundheit anstossen könnt.»
 
 
 
"Seid bedankt, Euer Wohlgeboren!", entgegnete der Baron. "Ich hoffe, das die kostbaren Wässerchen die Reise aus dem Schlund gut überstanden haben. Sieht allerdings schon sehr vielversprechend aus. Bitte, nehmt doch Platz an der Tafel. Ich denke, wir dürften nunmehr fast vollzählig sein."
 
 
 
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===Einzug [[Garetien:Irnfrede von Luring-Hirschfurten|Irnfrede von Luring-Hirschfurten]]===
 
 
 
Es waren bereits alle Gäste eingetroffen, als Nimmgalf seiner Frau zuraunte: „Wo ist [[Garetien:Irnfrede von Luring-Hirschfurten|Irnfrede]]? Sollte sie nicht längst hier sein?“ Aber [[Garetien:Ederlinde von Luring|Ederlinde]] zuckte nur mit den Schultern.
 
 
 
Der Herold wollte gerade die Türe schließen, als er plötzlich innehielt.
 
 
 
„Es tritt noch ein, Ihro Liebden Irnfrede von Luring-Hirschfurten, Prinzessin zu Reichsforst.“
 
 
Irnfrede betrat die Halle, und sorgte sogleich für Staunen. Sie trug ein dunkelrotes schulterfreies Ballkleid aus feinster Mengbillaner Seide, ihr langes hellblondes Haar war kunstvoll zurechtgemacht, sie hatte ein wenig dunkelgrünen Lidschatten und etwas Lippenrot aufgetragen, was ihre natürliche Schönheit nur noch mehr betonte. Seidene, spitzenbesetzte Stulpen und eine goldene Brosche mit Hirschfurtenwappen um ihren schlanken Hals rundeten das perfekte Erscheinungsbild ab.
 
 
 
Sie genoss sichtlich ihren Auftritt. Aus den Reihen der Gäste waren einzelne Stimmen zu vernehmen: „Ist das etwa Ederlindes Tochter?“ … „Wie schön sie geworden ist“ … „Und dieses Kleid, einfach traumhaft“ … „zum Verlieben schön…“
 
Sie zog so viel Aufmerksamkeit auf sich, dass kaum jemand bemerkte, dass sich ein [[Garetien:Geromel von Talbach|Hirschfurtener Ritter]] heimlich noch in den Saal schlich und an einer bislang vakanten Stelle postierte. Auch er folgte wie gebannt der Szenerie.
 
 
 
Nimmgalf zischte Ederlinde zu: „Was bei den Göttern trägt sie da?“ „Nun, ich nehme an das stammt aus [[Garetien:Kaiserstadt Gareth|Gareth]], Seidenschneiderei Renaken, der Schneider der Reichen und Schönen.“
 
„Und sündhaft teuer, wie mir scheint…“ „Tja, Schönheit hat bisweilen ihren Preis, mein Lieber!“ Nimmgalf beschloss erstmal gute Miene zu machen.
 
 
 
„Geliebter Vater“, begann Irnfrede, „entschuldige bitte mein Beinahe-Zuspätkommen, aber ich habe dir dafür auch ein besonderes Tsatags-Geschenk mitgebracht: eine echte ‚Schlunder Kurbel‘.  Sie stammt aus einer berühmten [[Garetien:Königsstadt Wandleth|Wandlether Armbrustmanufaktur]], und wird dir bei der Jagd gute Dienste leisten.“ Ein Diener brachte die prächtige Armbrust auf einem großen Kissen heran, präsentierte sie den Anwesenden und legte sie anschließend auf den Geschenketisch.
 
 
 
„Ein wahrhaft formidables Geschenk, ich danke dir, meine Tochter! Bitte nimm doch Platz bei der Familie. Wir werden sogleich mit dem Bankett beginnen.“  Nimmgalf hieß sie herzlich willkommen und unter einigen Hochrufen der Gäste führte er sie galant zu ihrem Platz.
 
 
 
Als alle Gäste ihren Platz an der Tafel gefunden hatten, begann schließlich das Festbankett.
 
 
 
=Szenen beim Bankett=
 
 
 
'''Für die Episoden, die sich während des Banketts ereignen'''
 
 
 
OT: Der Einfachheit halber wird es für das Bankett keine feste Sitzordnung geben. D.h. wer mit einem anderen Charakter reden möchte, kann das jederzeit tun. Derjenige sitzt dann halt zufällig in seiner Nähe. Alles andere wäre zu kompliziert.
 
 
 
===Nachrichten aus Leihenbutt===
 
 
 
Die Festgemeinde langte kräftig zu, es wurden köstlichste Speisen aus der Reichsforster Küche aufgetragen. Nimmgalf beobachtete seine Gäste mit großem Wohlgefallen. An seinem entfernten Vetter [[Garetien:Hernulf-Answin von Hirschfurten|Hernulf-Answin]], der mit seiner reizenden Gattin [[Garetien:Sharbane Leutreu von Hirschfurten-Aurenstein|Sharbane]] angereist war, blieb sein Blick haften. "Vetter Hernulf-Answin, ich hoffe doch, dass Euch die Reichsforster Küche zusagt?" sprach er den noch jungen Baron an.
 
 
 
Der Angesprochene sah auf und nickte: "Wirklich köstlich, Vetter! Mein Kompliment an die Köche."
 
 
 
"Sagt Vetter, was gibt es Neues aus meiner alten [[Garetien:Baronie Leihenbutt|Baronie]] aus [[Garetien:Grafschaft Waldstein|Waldstein]] zu berichten? Ihr habt dort alles im Griff, nehme ich an?"
 
 
 
"Selbstverständlich habe ich alles im Griff." Der Baron hatte einen deutlich selbstgefälligen Unterton. "Die Leihenbutter sind sehr obrigkeitsergebene Untertanen, die nach den finsteren Umtrieben Eurer Gattin ... also Eurer ersten Gattin versteht sich ... wieder Vertrauen in die Herrschaft unseres Hauses gefasst haben." Sharbanes Gesichtszüge schienen gerade bei den letzten Worten ihres Gatten für einen Moment zu entgleiten, doch konnte sie sich schnell wieder fangen. "Aber lasst uns nicht von Waldstein sprechen, außer wucherndem Wald und diesem unsäglichen Streit zwischen der Junkerin von Rabenfelde und der gräflichen Administration über die Burg Rabenfels gibt es dort nichts. Viel wichtiger für unser Haus sind doch die Entwicklungen in der Kaisermark. Ich weiß, lieber Vetter, Ihr seid auf den Kaisermärker Adel nicht gut zu sprechen. Doch sollte unser Haus die Goldene Au nicht außer Augen lassen, auch wir haben Interessen dort. Mein Schwertvater, der alte Rabenmund, ist nun dahin, unser Haus muss nun aktiv werden."
 
 
 
"Und wie habt Ihr Euch das vorgestellt? An irgendwelchen Allianzen mit Kaisermärkern habe ich momentan wenig Interesse, dazu sind die Wunden des Verrats noch zu tief! Bedenkt dass auch Euer Vater auf falsche Freunde hereingefallen ist, was ihn vermutlich letztlich das Leben gekostet hat!" entgegnete Nimmgalf.
 
 
 
"Unser Haus ist auf dem absteigenden Ast, seit dem wir Randersburg verloren haben, lieber Vetter. Da mögen ein paar gut eingefädelte Hochzeiten, wie die in den Schlund nicht drüber hinwegtäuschen. Wenn unser Haus weiterhin im Reigen der großen Häuser mittanzen will, dürfen wir uns nicht in kleinkarierten Befindlichkeiten verlieren, sondern müssen kühl handeln. Nicht alle Kaisermärker Familien waren an dem Überfall auf Reichsforst beteiligt und selten war der Kaisermärker Adel so zerstritten wie jetzt."
 
 
 
"Und das wollt Ihr zu unserem Vorteil nutzen? Hm, nun gut. Einen Versuch wäre es sicher wert. Aber an welchen potentiellen Verbündeten hattet Ihr denn gedacht? Wir haben bereits gute Kontakte zu den Häusern [[Garetien:Familie Weyringhaus|Weyringhaus]] und [[Garetien:Familie Luring-Rabenmund|Luring-Rabenmund]]. Habt Ihr da noch weitere Häuser im Blick?"
 
 
 
"Es lohnt sich zuweilen in die vermeintlich zweite Reihe zu blicken, lieber Vetter. Ja, Weyringhaus und Luring-Rabenmund sind wichtige Verbündete - wobei Roban von Weyringhaus beim Überfall auf deine Baronie beteiligt war. Das gilt es aber hinter uns zu lassen. Ich habe sehr fruchtbare informelle Gespräche mit den Familien [[Garetien:Familie Pfundt von Pfundtern|Pfundt]] und [[Garetien:Familie Perainenhold|Perainenhold]] geführt. Die Pfundtern sind ein ordentliches Pfundt in der Kaisermark." Der Baron von Leihenbutt kicherte in sich hinein. "Sie sind die großen Gewinner des Blutigen Jahres und können zweifelsohne neben den Isppernberg als eine der einflussreichsten Familien in der Kaisermark gelten. Doch anders als die anderen mächtigen Familien streben sie nicht auf den Kaisermärker Thron. Mit den Pfundtern und denen mit ihnen verbündeten Prainenhold würden wir ein veritables Gegengewicht zu den Aimar-Gor und den schon erwähnten Isppernberg bilden."
 
Nimmgalf schien nicht sehr überzeugt zu sein. "Nun, mag sein, dass dieses Junkershaus inzwischen einen gewissen Einfluss hat, ich setze aber nach wie vor auf die alten Häuser. Und einem Bund mit den Schlunder Ruchis messe ich da deutlich mehr Gewicht bei. Zudem stehe ich inzwischen wieder in Verhandlungen bezüglich eines Bräutigams für meine Tochter [[Briefspieltext mit::Garetien:Irnfrede von Luring-Hirschfurten|Irnfrede]], dieses mal mit einem hohen Haus aus dem Ausland."
 
Er sah, dass Hernulf-Answin wenig beeindruckt schien. Ebenso wie sein verschollener Vater [[Briefspieltext mit::Garetien:Junkobald von Hirschfurten|Junkobald von Hirschfurten]] scherte er sich anscheinend wenig bis gar nicht um die Familienpolitik, und war vor allem an seiner eigenen Agenda interessiert. "Nun, sei es drum. Ich will Eure Bemühungen für die Kaisermark nicht unterminieren. Ihr dürft Knappschaften und Ähnliches nach eigenem Ermessen aushandeln. Bei Traviabünden erwarte ich aber eine vorherige Rücksprache, wobei ich mir in jedem Falle ein Vetorecht vorbehalte."
 
 
 
Damit war für Nimmgalf die Unterhaltung beendet.
 
 
 
===Nimmgalf und Ardo===
 
 
 
Das Bankett war bereits in vollem Gange, die Dienerschaft hatte alle Hände voll zu tun, um ständig für Nachschub zu sorgen.
 
[[Garetien:Nimmgalf von Hirschfurten|Nimmgalf]] hatte gerade einen guten Bissen von einem Rebhuhnkeule genommen, als er seinen Greifenfurter Freund ins Auge fasste, der gerade den Dialog mit seinem Nachbarn beendet hatte.
 
 
 
"Sagt, [[Greifenfurt:Ardo von Keilholtz|Ardo]], ich hörte, dass es vor einiger Zeit einen Vorfall in der [[Garetien:Baronie Rallerspfort|Baronie Rallerspfort]] gegeben hat. Angeblich wurde da das Rittergut Eures Vetters [[Garetien:Ingmar von Keilholtz|Ingmar]] niedergebrannt. Wißt Ihr dazu vielleicht Näheres?"
 
  
=Festball=
+
"Für mich wäre es einfacher, ja. Aber zum einen ist der Serpentinenpfad in die [[Ortsnennung ist::Garetien:Rakulahöhen|Rakulahöhen]] im Winter recht beschwerlich, wenn man ihn nicht genau kennt, zum anderen wollte ich die Gelegenheit nutzen, und mir den Fortschritt im Ausbau der Burg Erlenstamm persönlich anschauen.
 +
Du ahnst ja nicht, welche Summen das inzwischen verschlungen hat. Irnfrede hat die Kosten völlig ausufern lassen. Wenn ich nicht meinen Vetter [[Briefspieltext mit::Garetien:Josmin von Grattelbeck|Josmin]] zur Ausgabenkontrolle dorthin geschickt hätte, wäre ich jetzt vermutlich schon pleite, und müsste wieder bei den Garether Geldverleihern betteln."
  
'''Für die Szenen beim Festball'''
+
"So schlimm? Na, dann dürfte Irnfrede ja etwas überrumpelt gewesen sein, dass wir nun unser Ordenstreffen auf ihrer Burg abhalten, wenn du ihre Ausgaben so kritisierst."
  
===Eröffnung===
+
"Sicher dürfte sie das etwas kalt erwischt haben, zumal ich es ihr erst vor zwei Wochen mitgeteilt habe. Aber sie ist eine [[Akteursnennung ist::Garetien:Haus Hirschfurten|Hirschfurten]], ich bin sicher, dass sie das hinbekommt."
  
Nachdem das Bankett beendet war, und die Diener alles bis auf die Getränke abgetragen hatten, wurden die Tischreihen kurzerhand zur Seite geschoben, um in der Mitte der Halle genügend Platz für den nun anstehenden Festball zu schaffen.
+
"Ich bin auch schon gespannt, Burg Erlenstamm zu besuchen. Irnfrede hatte mich schon im letzten Götterlauf zu sich eingeladen, doch bisher hatte ich noch keine Gelegenheit dazu. Aber gut, dann wird es jetzt eben im Rahmen des Kapiteltreffens stattfinden."
  
Als dies getan war, trat [[Garetien:Nimmgalf von Hirschfurten|Nimmgalf]] vor: "Meine lieben Gäste, liebe Freunde und Verwandte, ich habe nun das große Vergnügen, den lang ersehnten Festball eröffnen zu dürfen. [[Garetien:Ederlinde von Luring|Ederlinde]] und ich werden beginnen, andere Paare dürfen sich dann gerne anschließen!"
+
"Ich habe übrigens noch eine Neuigkeit für Irnfrede, die sie wahrscheinlich interessieren wird: im Ingerimm wird ihr künftiger Verlobter nach Garetien kommen. Ein Horasier aus Toricum am Sikram und ein Vetter der dortigen Gräfin, bzw. Phalanxa - die Horasier denken sich ja häufig seltsame Titel aus. Die Hochzeit wird voraussichtlich im nächsten Götterlauf auf Burg Trollhammer stattfinden. Die Chancen stehen recht gut, dass du auch eingeladen wirst", grinste Nimmgalf ihn an.
  
Sofort brandete von allen Seiten Applaus auf, galt dies doch als der Höhepunkt des Abends.  
+
"Oh, das wäre mir eine große Freude", entgegnete Felian.
  
"Meine liebste Ederlinde, wenn ich bitten dürfte", forderte er seine Gemahlin lächelnd mit ausgestrecktem Arm auf. Diese lächtelte freundlich zurück - in ihrem blauen Ballkleid sah sie beneidenswert gut aus - und ergriff sogleich seine Hand. Die Barden spielten einen langsamen Walzer auf und schon begann das Baronspaar sich elegant im Kreise zu drehen. Schon nach wenigen Augenblicken gesellten sich andere Paare hinzu.
+
"Uns ebenso", zwinkerte Tsaiane ihm zu.
 
 
"Schau mal zu [[Garetien:Irnfrede von Luring-Hirschfurten|Irnfrede]]. Sie sieht recht unglücklich aus", bemerkte Ederlinde leise. Nimmgalf nickte. "Ja, sie wünscht sich wohl sehnlich, dass sie bald auch zum Tanz aufgefordert wird. Leider ist die Zahl der Junggesellen hier recht überschaubar." "Dann weißt du ja, wen du als nächstes auffordern wirst oder?" sah sie ihn mit gespielter Strenge an. Nimmgalf lächelte: "Das hatte ich ohnehin vor, meine Liebe!"
 
  
 
{{Trenner Garetien}}
 
{{Trenner Garetien}}
  
===[[Garetien:Nimmgalf von Hirschfurten|Nimmgalf]] und [[Garetien:Irnfrede von Luring-Hirschfurten|Irnfrede]]===
+
Am nächsten Morgen brachen sie in Richtung Nordosten auf. Obwohl Felian nun Landvogt war beliess er es als Eskorte bei seiner vertrauten Ritterlanze, bestehend aus Knappe und den beiden Waffenmägden. Eine größere Eskorte wäre wohl überflüssig. Die Route führte Nimmgalf und Felians Truppaber auch mitten durch das [[Garetien:Junkertum Schartenstein|Junkertum Schartenstein]]. Mit der dortigen [[Garetien:Wilmunde von Schartenstein|Junkerin]], einer Neu-Pulethanerin, standen die Pfortenritter nicht gerade gut - in [[Garetien:Schloss Auenwacht|Auenwacht]] war es gar zu ein paar unschönen Szenen gekommen. Und tatsächlich schien Wilmunde von Schartenstein von ihrem Durchritt Wind bekommen zu haben, denn so hielt eine junge Geweihte der Travia am neu entstehenden "Tempel der sittlichen Ordnung des göttlichen Paares", in dem Praios und Travia gleichermaßen verehrt würden, eine Predigt über die Falschheit des Ehebruchs und die Verlogenheit des freundschaftlichen Treuebruchs unter Brüdern und Schwestern, just in dem Moment, da die Gruppe den Ort passierte. Jedoch konnte nur der Hirschfurtener Baron erahnen, dass diese Spitze vermutlich ihm galt. Desweiteren wurde die Gruppe um Felian und Nimmgalf kurz vor dem Übertritt in die Schlunder [[Garetien:Baronie Erlenstamm|Baronie Erlenstamm]] eindringlicher von einer Schartensteiner Patrouille durchsucht, als sich dies gehörte bzw. als es üblich war. Ärgernisse, die sicherlich verkraftbar waren, aber dennoch einen alten Nachgeschmack auf Nimmgalfs Zunge hinterließen. Er würde nach seiner Rückkehr eine scharfe Note an Pfalzgraf [[Garetien:Albur von Mersingen|Albur von Mersingen]] verfassen. Vielleicht war er ja in der Lage seine Vasallin künftig im Zaume zu halten.
  
Es war der zweite Tanz des Abends und Nimmgalf hatte es sich nicht nehmen lassen, seine Tochter Irnfrede zum Tanz aufzufordern, was sie auch nur allzu gerne angenommen hatte. Es tat so gut, seine  ‚Große‘ so glücklich zu sehen. Seit er sie nach [[Garetien:Baronie Erlenstamm|Erlenstamm]] geschickt hatte, um dort erste Erfahrungen mit der Lehnsverwaltung zu sammeln war sie regelrecht aufgeblüht. Aus dem kleinen schüchternen Mädchen war eine schöne und selbstbewusste junge Frau geworden, was er wohlwollend zur Kenntnis nahm.
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'''Währendessen in [[Perricum:Reichsstadt Perricum|Perricum]]'''
  
Aber… dieses Kleid! Für einen Moment kamen [[Geschichten:Intrigenspielchen Teil 2|dunkle Erinnerungen]] hoch, und ein Schatten legte sich über sein Gesicht.  
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Auch [[Perricum:Perrica von Alxertis|Perrica von Alxertis]] war, mit einigen Bauchschmerzen, erneut aus der Reichsstadt aufgebrochen. Zwar war es über den Winter ruhiger geworden in der Markgrafschaft, aber es brodelte merklich weiter unter der dünnen Schneedecke, außerdem hatte die Unpässlihckeit des Seneschalls und ihre Abwesenheit Anfang des Jahres einiges an Stau in der markgräflichen Administration produziert, welche sie und ihre zeitweilige Vertreterin noch beileibe nicht wieder aufgeholt hatten. Noch dazu hatte sie sich bisher kaum mit Ogerstark, dessen Verbundenheit zu Perricum und ihrer damit einhergehenden Verpflichtung beschäftigt. Was ein Grund mehr war, der Einladung nach Erlenstamm zu folgen, eben aber auch eine erneute Abwesenheit in Perricum mit sich brachte. Wenn es auch nur wenige Wochen waren. Dennoch hatte sie der Zwiespalt zwischen ihren beiden Verpflichtungen etwas zu spät abreisen lassen, mit einigen wichtigen zu prüfenden Fällen und ein paar beflissenen Schreibern im Gepäck. Die kleine Verspätung hatte sie beinahe dazu verführt, eine andere Art des Reisens erneut zu erwägen, doch besann sie sich auf die Worte Prankholds und ihren Respekt vor den Wächtern dieser Wege, zumal sie auch noch nicht recht wusste wie sie es hätte anstellen sollen ohne die Hilfe des ehemaligen Trägers Ogerstarks.
  
Irnfrede bemerkte dies sofort: „Was ist mit dir Vater, du schaust so betrübt. Macht dir der Tanz keine Freude?“ „Im Gegenteil, Irnfrede. Es ist eine Wonne, mit dir zu tanzen“, lächelte er mit etwas Schwermut. „Es ist nur… das Kleid!“ „So teuer war es gar nicht, Vater. Nur dreihun…“  „Nein, nein, das meine ich nicht! Es erinnert mich nur an jemanden, den ich am liebsten längst vergessen hätte.“ Irnfrede nickte und sagte erstmal nichts weiter. Für eine Weile tanzten sie schweigend. „Es… erinnert dich an deine [[Garetien:Simiona di Silastide-Marvinko|erste Frau]], stimmt’s? Tut mir leid, Vater!“
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So ließ sich die kleine Gruppe aus Advocaten samt Pferden und etwas Begleitschutz mit einem Flußschiff der Sonderflotille, das ohnehin gerade gen [[Perricum:Baronie Wasserburg|Wasserburg]] aufbrach, eben dort hin verschiffen. Dabei schweifte Perricas Blick immer wieder vom Schiff auf dem Blauen Band Darpat immer wieder zu den Gebirgen, welche das Perricumer Land umarmten und leise, hinter all dem Lärm der Ebene und des Flußes konnte sie Ogerstarks klinge vom Wiederhall der Berge surren und singen hören. Eine eigentümliche Melodie mit seltsamen Rhythmus, die ihr Kraft und Ruhe schenkte, so das ihre Gedanken sich wieder fokussieren konnten. Sie war tatsächlich nicht nur in den Korgonder Orden aufgenommen worden, wie es sich der ehemalige Träger Bahrgagants gewünscht hatte, sondern war auch sogleich in dessen Kapitel gewählt worden. Eine Verpflichtung, die sie überrascht hatte, aber ihr als Trägerin des alten Schwerts der Goldenen Au und Allperricumer Insignie Ogerstark noch deutlich Nachdruck verlieh. Ein Umstand der ihr einen erneuten Ausflug ermöglichte, auch wenn sie dort neben der Zusammenkunft einiges an mitgebrachter Arbeit aufholen müsste.
  
„Das muss es nicht, mein Kind!“ antwortete Nimmgalf. „Du hast recht, aber das ist alles schon viele Jahre her, und sollte uns am heutigen Tag nicht mehr belasten. Also genug davon, lass uns heute nur von schönen Dingen sprechen.“ „Gerne, Vater!“ antwortete Irnfrede und strahlte ihn an.  
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All diese Dinge beschäftigten sie auch weiterhin auf der Reise und sie war froh etwas Abwechslung davon zu erfahren, als sie [[Perricum:Schloss Rossgarten|Schloss Rossgarten]] erreichten, wo sie auf [[Perricum:Korhilda von Sturmfels|Korhilda von Sturmfels]] treffen würden.  
  
Nachdem der Tanz geendet hatte, geleitete er sie zu ihrem Platz zurück, und wollte sich schon zum Gehen wenden. Doch hielt er inne und drehte er sich nochmal zu ihr um. Er fragte leise: „Hattest du vorhin sagen wollen, dass das Kleid dreihundert Silbertaler gekostet hat?“
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[Ina, du bist dran.] - Was soll ich hier denn Interessantes schreiben? Wie ich auf dem Darpatweg die Reichsstraße entlang reise? Ich denke Perrica hat mich eingesammelt und gut ist. ;-)
 
Irnfrede blickte ihn nur mit großen Augen an und zog einen Schmollmund.
 
 
Nimmgalf schüttelte leicht den Kopf und seufzte. Er konnte ihr einfach nicht lange böse sein.
 
{{Trenner Garetien}}
 
  
===Eine unerwartete Aufforderung===
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==Empfang auf Burg Erlenstamm==
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19. Tsa 1046 BF - Wintereinbruch
  
[[Garetien:Nimmgalf von Hirschfurten|Nimmgalf]] hatte gerade mit [[Garetien:Melina von Ehrenstein|Melina]] getanzt, was beiden sichtlich Freude bereitet hatte. Es war einer diesen modernen Tänze aus dem Süden, die viel Körperkontakt erlaubten. Die beiden [[Garetien:Pfortenritter|Pfortenritter]] kannten sich schon viele Jahre lang, hatten miteinander gescherzt und gelacht. Auf dem Rückweg zum Platz hatte Nimmgalf sich gar dazu hinreißen lassen, ihr einen kleinen Klaps auf den Po zu geben, was sie mit einem gespielt tadelnden Blick beantwortet hatte, der dann sogleich aber in ein charmantes Lächeln übergegangen war.
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Im dichten Schneetreiben erreichte die berittene Gruppe um [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Nimmgalf von Hirschfurten|Nimmgalf]] und [[Nebendarsteller ist::Garetien:Felian von Perainsgarten|Felian]] am Abend des 19. Tsa endlich [[Handlungsort ist::Garetien:Burg Erlenstamm|Burg Erlenstamm]]. Morgen würde sich die Entdeckung Korgonds zum achten male jähren, eine verheißungsvolle Zahl, wenn man der Korgond-Mystik folgte. Doch erstmal waren sie alle heilfroh, dass sie nun die Gelegenheit bekommen würden sich aufzuwärmen und den nasskalten Schnee loszuwerden, der sie wie eine feine Decke überzog. Als man sich der Burg näherte, wurde das Fallgatter hochgezogen und die Zugbrücke herabgelassen. Langsam ritten die Streiter auf den Burghof, derweil die Wachen sie freundlich grüßten. Offenbar hatte man sie trotz des dichten Schnees schon erkannt.
  
Nach einer kurzen Pause sollten die Tänze weiter gehen, und Nimmgalf trat festen Schrittes an den Platz seines Schwagers [[Garetien:Drego von Luring|Drego]] heran. „Ah, Nimmgalf, ein wirklich gelungener Abend bislang. Du verstehst es Feste zu geben wie kein Zweiter, mein Lieber!“ lächelte er ehrlich erfreut, während seine Begleiterin den Baron eher mit einem aufgesetzten Lächeln ansah.
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Nimmgalf stieg aus dem Sattel und sah sich um. Ein paar Stallknechte kamen herbeigeeilt, um die Pferde in Empfang zu nehmen und zu versorgen.
  
„Es freut mich sehr, dass es dir gefällt, mein lieber Drego. Ich wäre aber sicher ein schlechter Gastgeber, wenn ich nicht wenigstens einmal mit der holden Dame an deiner Seite tanzen würde!“ Er blickte [[Garetien:Selinde von Kravetz|Selinde von Kravetz]] an: „Würdet Ihr mir diesen einen Tanz gewähren, Hohe Dame?“ und reichte ihr formvollendet die Hand.
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"Vater! Endlich! Ich hatte schon befürchtet, dass ihr es heute nicht mehr schaffen würdet."
  
Selindes Lächeln war wie versteinert. Sie warf Drego einen sorgenvollen Blick zu und schüttelte leicht den Kopf. Doch dieser antwortete gleich: „Aber natürlich, nur zu!“
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Nimmgalf sah sich nach der ihm wohlbekannten Stimme um und enddeckte am Eingang zum Burgpalais im Fackelschein eine junge Frau in einem dunkelblauen Wollkleid, und einem teuren Pelzmantel.  
Etwas zögerlich erhob sich Selinde und ergriff Nimmgalfs Hand.
 
  
Dann begann der letzte Walzer des Abends. Nimmgalf merkte rasch, dass sie ein wenig unsicher war, doch als hervorragender Tänzer war es ihm ein Leichtes ihre kleineren Fehltritte auszugleichen.  
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"[[Hauptdarsteller ist::Garetien:Irnfrede von Luring-Hirschfurten|Irnfrede]]! Wie schön dich zu sehen!" Er beeilte sich rasch zu ihr zu kommen, wobei er fast knietief im Schnee versank. Felian und [[Nebendarsteller ist::Garetien:Tsaiane von Talbach|Tsaiane]] folgten ihm in einigem Abstand, derweil die Eskorte schon ihre Quartiere aufsuchte.
„Ich muss sagen, Hohe Dame, Ich war ein wenig überrascht, dass Ihr Graf Drego heute begleitet und nicht [[Garetien:Korwinne von Luring|die Gräfin]] persönlich. Dürfte ich nach dem Grund dafür fragen?“ Natürlich hatte Drego dem Gastgeber gegenüber bereits seine Entschuldigung erzählt, aber nun wollte Nimmgalf die Ersatzdame prüfen.
 
  
Selinde antwortete: „Nun … Gräfin Korwinne war etwas unpässlich und hatte daher auf so eine weite Reise verzichtet. Drego … Verzeihung, Seine Hochwohlgeboren bat mich darum, ihn an Ihrer statt zu begleiten.
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Als er sie endlich erreicht hatte, umarmte der Baron seine älteste Tochter freudig und drückte sie fest an sich.  
  
„Unpässlich, so so! Und ihr seid … seine Mätresse?“, musterte Nimmgalf sie.  
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"Ja, ich hatte auch schon befürchtet, dass wir es nicht mehr schaffen. Doch am Ende haben die PFerde doch durchgehalten. Aber lass mich dich mal ansehen. Wie schön du geworden bist. Eine richtig feine Dame und deines Vaters ganzer Stolz", lächelte er.
  
Selinde riss etwas erschrocken die Augen auf: „Aber nein, wo denkt Ihr hin, Hochgeboren! Ich diene Graf Drego und dem [[Garetien:Haus Luring|Hause Luring]] als Ritterin. Nur heute bin ich seine Balldame.
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Irnfrede lächelte ebenfalls und gab ihm zur Begrüßung einen Kuss auf die Wange. "Lieb von dir. Aber nun komm mal schnell rein. Ich habe nämlich eine Überraschung für dich. Drinnen wartet schon etwas, oder besser gesagt 'jemand' auf dich", sagte sie verheißungsvoll.
  
„Hm, nun ja. Jedenfalls hätte es mich nicht überrascht. Immerhin hat er mit seiner Wahl einen wirklich guten Geschmack gezeigt, was schöne junge Damen betrifft“, lächelte er vielsagend.  
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Neugierig folgte Nimmgalf ihr ins Kaminzimmer, derweil sich die anderen beiden schon ein wenig in der Burg umschauten. Das Interieur war wirklich beeindruckend.  
  
Das unerwartete Kompliment ließ Selinde etwas erröten. Sie war regelrecht sprachlos, und versuchte die Bemerkung zu ignorieren. Nimmgalf drehte sie nach links und rechts, und zeigte so manch schwungvolle Tanzfigur. Selinde machte mit, so gut es ging. Jedoch war ihr anzumerken, dass sie sich bereits das Ende des Tanzes herbeisehnte.  
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"Also, wo ist denn nun die Überraschung, Irnfrede?" fragte Nimmgalf. Sie deutete zum Kamin. Dort saß in ein Buch vertieft eine Frau mit langem silberweißem Haar und einem spitzen Hut. Ihr gegenüber lehnte ein weißer Magierstab mit einer Kristallspitze an der Wand. Offensichtlich eine Magierin. Nimmgalf überlegte fieberhaft, ob er die Dame wohl kannte. Doch dann erhob sie sich aus dem Sessel und wandte sich ihm zu. Nimmgalf staunte nicht schlecht: "[[Hauptdarsteller ist::Garetien:Racalla von Hirschfurten|Racalla]]?" Für einen Moment blieb ihm der Mund offen stehen, so hatte er seine jüngere Tochter noch nie gesehen.  
  
„Kennt Ihr eigentlich diesen [[Garetien:Rudon Langenlob|Rudon Langenlob]]?“ fragte Nimmgalf sie völlig unerwartet.
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"Ja, Vater!" sagte sie. Sie trug eine vornehme reinweiße Magierrobe und trat etwas näher an ihn heran. Dabei präsentierte sie ihm stolz das Siegel der Akademie der Magischen Rüstung in ihrer rechten Handfläche.
Selinde kniff die Augen zusammen: „Den Landvogt zu Luring? Ja … natürlich ... er ist mir durchaus bekannt. Wieso fragt Ihr?
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"Ich habe am Erleuchtungfest der Herrin Hesinde endlich meine Examinatio, also meine Abschlussprüfung bestanden. Sogar mit Magna Cum Laude! Ich bin jetzt eine Adepta der weißen Gilde. Was sagst du nun?"
  
„Nun, ich hatte ihn ebenfalls für den heutigen Tag eingeladen, aber leider hat er anscheinend nicht die Zeit gefunden, hierher zu kommen. Wirklich bedauerlich!“
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Nimmgalf fehlten die Worte. Diese Überraschung war wirklich gelungen.
  
„Mit Verlaub, warum legt Ihr denn auf sein Kommen so großen Wert, Hochgeboren?“
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"Komm mal her und lass dich drücken. Ich bin unglaublich stolz auf dich, mein Kind, und gratuliere dir von ganzem Herzen!" Und schon umarmten sich Vater und Tochter innig.
  
Nimmgalf blickte sie ernst an: „Ach wißt Ihr, wir hatten in der Vergangenheit ein paar, sagen wir, unschöne Begegnungen, die einem guten Umgang miteinander nicht gerade zuträglich waren. Ich hätte den heutigen Tag gerne genutzt, mich mit dem Herrn Langenlob auszusöhnen. Es gibt derzeit wahrlich genug Fehden zwischen den Grafschaften in Garetien, da sollte wenigstens innerhalb [[Garetien:Grafschaft Reichsforst|Reichsforsts]] Einigkeit herrschen.“
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"Und wie geht es jetzt weiter? Was machst du so als Magierin?"
  
Selinde schien ob des gerade Gehörten völlig baff. „Das … wäre fürwahr eine noble Geste, Herr von Hirschfurten!“
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"Nun, zuerst werde ich noch ein wenig an der Akademie forschen, und wohl auch einige Forschungsreisen unternehmen. Ich habe noch einige Projekte, die ich noch zum Abschluss bringen möchte. Mittelfristig hoffe ich auf eine einträgliche Stellung an einem Adelshof. Ich könnte mir aber auch vorstellen, dass ich meinen Platz in der Lehre finden werde."
  
„Das will ich doch hoffen. Und solche Angebote mache ich für gewöhnlich …“ dabei drehte er sie zum Schlusstakt des Walzers und bog sie anschließend über seinen rechten Arm nach hinten, so dass sein Gesicht knapp über dem ihren war: „... nur äußerst selten!“ Er lächelte sie an.
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"Vielleicht kann ich dir helfen. Ich kenne ja die meisten Adeligen Groß-Garetiens persönlich, wäre doch gelacht, wenn wir da nicht eine gute Stellung für dich finden können", überlegte Nimmgalf.
  
Damit endete der Tanz und Nimmgalf geleitete die Hohe Dame, begleitet vom allgemeinen Applaus der Gäste, höflich, aber bestimmt wieder zurück an ihren Platz.
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"Das wäre großartig, Vater. Ach noch was: ich habe noch jemand aus [[Ortsnennung ist::Garetien:Kaiserstadt Gareth|Gareth]] mitgebracht", sie pfiff einmal kurz mit den Fingern.
  
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"Vater!" erklang da eine junge Stimme, und im nächsten Moment hörte Nimmgalf schnelle Schritte auf ihn zukommen. Es war sein jüngster Sohn [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Brinwulf Rondrian von Hirschfurten|Brinwulf]].
  
=== Von Schwager zu Schwager ===
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"Brinwulf! Ich glaubs ja nicht. Komm her, mein Junge!" rief Nimmgalf. Seit seinem 50. Tsatag hatte er nicht mehr so viele seiner Kinder zusammen gesehen. Der zwölfjährige Bursche kam auf seinen Vater zugerannt und umarmte ihn stürmisch.
  
Nimmgalfs Tanz mit [[Nebendarsteller ist::Garetien:Selinde von Kravetz|Selinde von Kravetz]] war gerade beendet, die Gäste wandten sich anderen Attraktionen zu – etwa dem Tanz von [[Nebendarsteller ist::Garetien:Alwene von Schneitzig|Alwene von Schneitzig]] mit Ritter [[Nebendarsteller ist::Garetien:Darian Rondred von Roßsprunk|Darian von Roßsprunk]], der eher einem Kampf glich, bei dem Darian den Tanzbewegungen Alwenes auszuweichen versuchte, die wiederum eher Ohrfeigen glichen. Darian war der Sohn ihres [[Briefspieltext mit::Garetien:Gerbald zu Roßsprunk|Schwertvaters]] – und das Verhältnis soll nicht ungetrübt gewesen sein, wie die Reichsforster Spatzen immer schon gezwitschert haben.
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"Ich habe ihn an der Schule der hohen Reiterei abgeholt, bevor ich aufgebrochen bin. Er hat dort ein paar Tage Ausgang bekommen", erklärte Racalla.
  
Selinde kam errötet bei ihrem Ballherrn, dem Grafen an, der ihr neckisch die Hand unter das Kinn legte und schelmisch fragte: „Na, Nimmgalf gefällt dir, was? Rangmäßig ist er nach mir der Zweite – also nur zu. Das heißt – Moment.“ Er nahm seine Hand runter und strich Selinde nicht vorhandenen Staub von der Schulter. „Lieber nicht. Immerhin ist er mit meiner Schwester verheiratet, der Ärmste.
+
"Ja, das war echt großartig. Mein Weibel wollte mir erst gar keinen Ausgang geben, aber Racalla war seeeeehr überzeugend. Wer würde schon einer Magierin widersprechen?" grinste er.  
  
Selinde schnaubte kurz, doch noch ehe sie eine ihrer schnippischen Antworten geben konnte, hatte Drego sich umgewandt und strebte dem Gastgeber zu.
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"Das kann ich mir gut vorstellen!" lachte Nimmgalf.  
  
Einer der Vorteile, Graf zu sein, war der, dass man in seiner eigenen Grafschaft niemals warten musste. Zwar hatte sich [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Nimmgalf von Hirschfurten|Nimmgalf]] gerade mit Vogtin [[Nebendarsteller ist::Garetien:Kalmira von Plöch|Kalmira von Plöch]] unterhalten, der Lehnsherrin des tanzenden Darian, die überdies mit der alten Freundin [[Briefspieltext mit::Garetien:Melina von Ehrenstein|Melina von Ehrenstein]] angereist war, doch als Drego kam, wandten sich beide sogleich ihm zu und beendeten ihr Gespräch.
+
"Und auf dem Weg hierher, da... da wurden wir in einem kleinen Wäldchen von drei wütenden Ogern angegriffen. Aber Racalla hat sie einfach in Frösche verwandelt! Stell dir das mal vor!" erzählte Brinwulf.
  
Zu Dregos Vorzügen gehörte, dass er davon nichts mitbekam und selbstverständlich gewartet hätte, bis die beiden sich ausgetauscht hätten, nun aber annahm, dass die Plöch sowieso hatte gehen wollen, als Drego kam, denn die Rubrether Vögtin zog sich zurück. Das Verhältnis zum Grafen nach Rubreth war auch eher komplex: Zwar hatte Graf Drego den [[Briefspieltext mit::Garetien:Rondradan Helmar von Pfortenstein|Pfortensteiner]] zum jetzigen Landvogten gemacht (der allerdings gerade in der Fehde mit den Erlenfalls gebunden war). Aber kurz vorher dessen Gattin Melina während der Großen garetischen Fehde entlassen. Egal, Nimmhalf wartete auf den Grafen.
+
Nimmgalf sah erst ihn und dann seine Tochter völlig perplex an. "Du... du hast WAS?"
  
„Na, Nimmgalf, Interesse an der kleinen Kravtz?“, witzelte [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Drego von Luring|Drego]] anzüglich.
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Da brachen die Kinder in schallendes Gelächter aus. Und Nimmgalf wurde klar, dass er ihm gerade einen Bären aufgebunden hatte.
  
„Nicht im Geringsten, Drego. Ich wollte nur der Höflichkeit halber mit ihr tanzen, immerhin ist sie von [[Briefspieltext mit::Garetien:Hadrumir von Schwingenfels|Hadrumir]] gerittert worden, wenn ich mich recht erinnere.“ Nimmgalf wirkte keineswegs so lustig wie sein Graf.
+
"Oh, du kleiner Frechdachs!" rief Nimmgalf und packte Brinwulf, um ihn mal ordentlich zu kitzeln. Der Junge schrie vor Freude laut auf und lachte. Nimmgalf genoss es, seine Kinder mal wieder um sich zu haben, solche Momente waren wirklich selten.
  
„Ach ja, der Heilige Hadrumir, der ist ja auch verschwunden.
+
Nach einer Weile kamen dann auch Felian und Tsaiane in das Kaminzimmer, und Nimmgalf stellte Felian seine jüngeren Kinder kurz vor. Dann machte man es sich bei edlem Wein und Gebäck gemütlich, während in der Küche ein leckeres Abendessen zubereitet wurde.
  
„Auch? Wer denn noch?, fragte Nimmgalf nach, hatte aber durchaus ein paar Namen im Kopf.
+
"Ob heute noch die anderen Herzen eintreffen werden?" fragte Felian. "Vermutlich erst morgen. Das Schneetreiben wird eine pünktliche Ankunft vermutlich zunichte machen. Aber warten wir mal ab, spätestens morgen sollten sie dann ja ankommen", antwortete Nimmgalf.
  
„Wer? Ach so – na ja, wenn ich an Hadrumir und Korgond denke, dann denke ich auch immer an diesen ganzen alten Geschichten, den Mythenkram und die alten Kamellen. Luringan, der Reichsforst, das Gnadenthal und [[Briefspieltext mit::Garetien:Odo von Luring-Mersingen|Odo]].“ Drego war jetzt auch nicht mehr ganz so lustig, eigentlich hatte er nur ein paar Witze auf Kosten seiner großen Schwester machen wollen, aber jetzt … Odo hatte immer schon die Eigenschaft besessen, das Lachen in seiner Umgebung zu ersticken.
+
So verbrachte man den Abend noch am prasselnden Kaminfeuer und erzählte sich so einige Geschichten von früher.
  
„Der lange Odo?“
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'''Die Perricumerinnen'''
  
„Genau der. Verschwunden.
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Tatsächlich kamen [[Perricum:Korhilda von Sturmfels|Korhilda von Sturmfels]] und [[Perricum:Perrica von Alxertis|Perrica von Alxertis]] erst am späten Mittag des 20. Tsa auf Burg Erlenstamm an, später als gedacht. Die beiden Perricumerinnen, die eine ritterlich gerüstet und gekleidet, die andere mehr wie eine Rechtsgelehrte mit typisch Perricumer Schmuck, welcher an Rüstungsteile erinnerte, waren froh endlich am Ziel zu sein. Während Korhilda ihre beiden Bundesbrüder der [[Garetien:Pfortenritter|Pfortenritter]] ebenso wie ihren Freund Ardo herzlich begrüßte, hielt es die Landrichterin Perricums formell. Ohnehin wirkte die kleine Alxertiserin nachdenklich, und der massive Zweihandsäbel Ogerstark in einer einfachen, aber gut gearbeiteten Umwicklung auf ihrem Rücken irgendwie fehl am Platz und dennoch beeindruckend, als bilde es ihr Rückgrat.
  
„Wohin? Seit wann?“ Nimmgalf war sehr froh, dass Drego ihm das Thema unverhofft servierte – zu fragen hätte womöglich schlafende Hunde geweckt.
+
Die Gastgeberin und Nimmgalf führten sie durch die Burg, wobei Irnfrede ihnen vor allem ihr wünderschönes Musikzimmer präsentierte, welches einige seltene und kostbare Musikinstumente aufgestellt waren, darunter auch ein Klavichord und eine Zithar aus Khunchom. Anschließend ließ man die beiden Perricumerinnen noch kurz ausruhen und sich frischmachen, um dann gemeinsam etwas zu speisen. Dabei war die Wasserburger Baronin recht guter Laune, die Landrichterin hingegen wirkte ernst und fokussiert und fragte auch alsbald nach dem offiziellen Beginn der Zusammenkunft, die daraufhin alsbald beginnen sollte.
  
„Wohin? Gute Frage. Da müsste man vielleicht [[Briefspieltext mit::Garetien:Lechmin Rondara von Luring|Lechmin]] fragen.“ Drego schnappte sich einen Kelch vom Tablett eines in der Nähe vorbekommenden Dieners.
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==Beratung 1. Tag==
  
„Deine Schwester?“
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Kaminzimmer auf [[Handlungsort ist::Garetien:Burg Erlenstamm|Burg Erlenstamm]], 20. Tsa 1046 BF
  
„Ja, die ist ja so dicke mit ihm gewesen. Zum Schluss, ehe er verschwand und dann beim Blutigen Buhurt wieder auftauchte. Und wieder verschwand.“ Drego leerte den Kelch in einem Zug und verzog dann angewidert das Gesicht. „Wasser?“
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Nach der verspäteten, formalen Begrüßung durch Ardo von Keilholtz ging die Runde der fünf Herzen von Korgond nun zur Tagesordnung über. Man hatte sich darauf geeinigt, dass man sich innerhalb des Ordenskapitels duzen wollte, um eine Atmosphäre der Vertrautheit zu schaffen. Eine Vertrautheit die unter den sich bereits bekannten Ardo, Korhilda, Nimmgalf und Felian recht schnell aufkam, Perrica von Alxertis hingegen hielt sich bedeckt und beobachtete viel, während vor ihr das umwickelte Schwert Ogerstark ruhte wie ein massiver Fels.
  
„Odo ist zweimal verschwunden?“, hakte Nimmgalf nach. „Und da weißt nicht, wohin und warum?“
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Als Primus inter Pares gebührte Ardo die Leitung, so ergriff er also das Wort.
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"Kommen wir nun zunächst zum Punkt der Ämtervergabe. Das ist mir persönlich sehr wichtig, da das mit dem letzten Kapitel eher schlecht als recht funktioniert hat. Eine von Beginn an klar geregelte Aufgabenverteilung sollte uns helfen, die Abläufe der Ordensangelegenheiten gut zu meistern."
  
„Na, das Warum ist nicht so schwer: Er hat doch eine persönliche Fehde mit [[Briefspieltext mit::Garetien:Rudon Langenlob von Zwillingstein|Rudon]], meinem Luringer Landvogt. Und weil Rudon der bessere Fechter ist, musste Odo kneifen. Und das wiederum hat ihn so bei der Ehre gepackt, dass er sich verkrümelt hat. Aber weil die Rechnung eben noch offen ist, zwischen den beiden, sucht Rudon nach Odo.“ Dregos Augen suchten nach einem Tablett mit Weinkelchen, fanden aber offensichtlich keines.
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Er blickte kurz in die Runde, alle schienen so weit einverstanden zu sein, auch wenn er das Gesicht der anderen Schwertträgerin in dieser Hinsicht nicht recht deuten konnte. Zumindest widersprach sie nicht, viel mehr lagen ihre Augen analytisch auf der Runde.
  
„Das soll der Grund sein, warum der lange Odo so lange verschwunden ist?“, fragte Nimmgalf ungläubig nach.
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"Wohlan, als Primus inter Pares gebührt mir die Aufgabe zu den offiziellen Ordensversammlungen einzuladen, und die Convente zu leiten. Des weiteren repräsentiere ich den Orden nach aussen hin als offizieller Sprecher. Ich denke das ist relativ unkritisch und bedarf keiner weiteren Erläuterung." Auch hier erhielt Ardo die selbige Reaktion.
  
„Na ja, meine [[Briefspieltext mit::Garetien:Rumhilde von Luring|Mutter]] hingegen, die ja, wie du weißt, leider nicht mehr alle Eisen an den Hufen hat, behauptet, Odo sei gestorben und bei den Ahnen im Reichsforst. Alt genug war er ja, und – weiß Boron – nicht mehr ganz beieinander. Aber so wie Mutter von ihm spricht, scheint er tot und lebendig gleichzeitig zu sein. Eben so wie Hadrumir. Allewetter, nur Wasser?“ Drego stellte den Kelch zurück.
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"Kommen wir zum Punkt Organisation. Wer kümmert sich um die Versammlungen des Ordens und der Herzen? Wer informiert die Mitglieder über kommende Termine?"
  
„Aber warum dann Lechmin?“, wollte Nimmgalf wissen.
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"Ich denke, das kann ich übernehmen", meldete sich Nimmgalf zu Wort.
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"Ich habe ja auch dieses Kapiteltreffen in die Wege geleitet, da sollte es kein Problem sein, wenn ich das auch bei künftigen Treffen mache."
  
„Weiß nicht. Odo ist irgendwie bei den Geistern des Waldes und Lechmin auf irgendeiner Queste oder so. Ich sehe sie nicht, höre nur selten etwas von ihr. Soll sich mit [[Briefspieltext mit::Garetien:Hardane von Doriant|Hardane von Doriant]] duelliert haben, irgendwo im Rallerspfortischen. Eine meiner Ritterinnen. Warum weiß keiner, aber bei Lechmin weiß man sowieso nie. Mensch, stell dir vor, sie hätte ihr Kind bekommen! Das wäre doch trotz seiner unehelichen Herkunft auf der Liste für die Erbfolge der Grafschaft gewesen.
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"Sind alle damit einverstanden?" Die anderen nickten, so mancher war sichtlich froh darüber, diese Aufgabe nicht übernehmen zu müssen. Die Landrichterin blieb weiterhin verschwiegen.
  
„Und das hätte dich beunruhigt?
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"Nun gut, dann weiter. Wer übernimmt das Schreiben des Protokolls auf den Ordensversammlungen und führt die Ordenschronik?"
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Perrica von Alxertis räusperte sich und hob die Hand, die anderen hatten sie mit einer kleinen Entourage aus Schreiberinnen und Dokumenten einkehren sehen, sie schien sich auf solche Dinge zu verstehen.
  
„Ach was, nach mir der Bergrutsch. Äh … ich meine: Das ist ja nicht mehr so ganz mein Turnier dann. Aber Doktor Baldus sagt … “
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"Sind damit auch alle einverstanden?" fragte Ardo, und wieder erhielt er Zustimmung.
  
„Wer?“, unterbrach Nimmgalf.
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"Dann, die Finanzen. Da der Orden zweifellos auch Ausgaben hat, wird es sich kaum vermeiden lassen, dort einen Verantwortungsträger bzw einen Kämmerer zu benennen. Wir sollten auch auf dem nächsten Ordensconvent einen Mitgliederbeitrag erheben, der die Kosten decken soll. Die Höhe werden wir dann noch festlegen.
  
„[[Briefspieltext mit::Garetien:Arth Baldus|Arth Baldus]], mein Secretarius. Gelehrter Mann, Doktor beider Rechte. War vorher in Erlenstamm, wo du dich ja jetzt ausbreitest. Der meint, dass Lechmin da so eine Situation … ach, egal. Dafür haben nun so viele Menschen gelitten, da fallen meine Gedanken nicht ins Gewicht,“ Drego fasste nun einen Diener am Arm und befahl ihm, Wein zu holen.
+
"Das kann ich übernehmen. Ich habe über Jahrzehnte die Bücher des garetischen Wehrvogtes im Auftrag des Schlunder Grafen geführt. Ich bin sehr geübt und gewissenhaft darin, die Finanzen im Auge zu behalten.", warf die zahlenaffine Korhilda von Sturmfels ein.
  
„Doch, doch, Drego. Du bist ja immerhin der Graf, da fallen deine Gedanken schon ins Gewicht. Und wenn diese Gedanken sehr schwer werden, dann frag dich [[Briefspieltext mit::Garetien:Ederlinde von Luring|Ederlinde]]. Der ist kein Gedanke zu schwer. Mache ich auch immer so.“ Nimmgalf lächelte jovial.
+
"Volle Zustimmung!" kam da von Nimmgalf. Auch Felian nickte eifrig, Perrica von Alxertis deutete auch ein Nicken an. Die Ordenskasse wäre bei Korhilda in guten Händen.
  
Drego lächelte zurück: „Tja, die Schwestern ... weißt du - von Schwager zu Schwager: Wenn Lechmin das nächste Mal auf Luringen sein wird, dann werde ich sie an die Familienehre erinnern und an ihre Aufgaben. Und dann soll sie Rudon heiraten. Der ist ein feiner Kerl. Nein, widersprich nicht, ich weiß, du magst ihn nicht, aber ... Ach weißt du, genug schwere Gedanken heute, Du hast Geburtstag, und den wollen wir feiern. Reden wir einfach nicht mehr über wahnsinnige Mütter, verschollene Schwertmeister, private Fehden und das Unglück der kleinen Schwestern. Ah – hier kommt endlich mein Wein. Prosit, Nimmgalf, alles Gute. Und wenn du die Kravetz … nicht? Na dann: zum Wohl!“
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"Gut kommen wir nun zum letzten und vielleicht dem wichtigsten Punkt: Aquise von neuen Mitgliedern. Wir hatten großes Glück, dass wir die Verluste seit der Ordensgründung beim letzten Hoftag von Auenwacht recht schnell ausgleichen konnten. Jedoch hatte das auch zur Folge, dass einige ohne genauere Prüfung der Eignung einfach als Neumitglieder aufgenommen wurden. Ich will damit nicht sagen, dass unsere neuen Kandidaten oder einige von ihnen von zweifelhaftem Ruf wären, das sicher nicht. Dennoch halte ich es für wichtig, dass wir weiterhin nach möglichen neuen Mitgliedern Ausschau halten, und dass diese dann zunächst auf ihren Leumund geprüft werden, bevor wir sie persönlich vorsprechen lassen. Wem können wir diese Aufgabe zuweisen?"
  
===Gelangweilte Prinzessin===
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Plötzlich blickten alle mehr oder minder offensichtlich Felian von Perainsgarten an, der bislang als einziger noch keine Aufgabe erhalten hatte.
  
[[Hauptdarsteller ist::Garetien:Irnfrede von Luring-Hirschfurten|Irnfrede]] saß an ihrem Platz und schaute seufzend den tanzenden Paaren zu. Außer ihrem [[Briefspieltext mit::Garetien:Nimmgalf von Hirschfurten|Vater]] hatte sie bislang nur ihr Vetter [[Briefspieltext mit::Garetien:Ludolf von Hirschfurten|Ludolf]] einmal zum Tanz aufgefordert. So schön das auch war, denn Ludolf war ein recht passabler Tänzer, war der Spaß auch schnell wieder vorbei. Die wenigen Barone, die überhaupt tanzen wollten, taten dies meist mit ihren Gemahlinnen, so blieb für sie nur der undankbare Platz als Zuschauerin. Es deprimierte sie sehr. Sie hätte auch längst verheiratet sein können, aber sämtliche potentiellen hochrangigen Kandidaten (darunter auch Prinz Finnian von Albernia und Graf [[Akteursnennung ist::Garetien:Odilbert Rondrasil von Hartsteen|Odilbert von Hartsteen]]) hatten sich letztlich für eine andere Gemahlin entschieden. Zuletzt waren auch noch die Verhandlungen ihres Vaters mit dem Nordmärkischen Haus Greifax gescheitert, es war schon fast zum Verzweifeln. Aber insgeheim wollte sie ohnehin nur mit einem tanzen und das war ihr heimlicher Geliebter. Aber dies war leider völlig unmöglich und hätte nur für lästiges Gerede und Getratsche gesorgt. Außerdem mussten sie vorsichtig sein, dass ihre Liebesbeziehung auch weiterhin geheim blieb, da wäre ein öffentliches Tanzen eher kontraproduktiv. So blickte sie etwas gedankenverloren zu [[Briefspieltext mit::Garetien:Geromel von Talbach|Geromel]], der als Hausritter im Hintergrund stand und den Saal im Blick hatte.  
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"Nun... ich denke, ich kann das durchaus machen", sagte er etwas zögerlich nach etwas Überlegen. "Im Zweifel werde ich eben Rücksprache mit Euch halten, damit wir über eine Eignung dann auch gemeinsam entscheiden können. Und weitere geeignete Kandidaten zu finden sollte auch machbar sein. Ich komme ja durchaus rum in Groß-Garetien." Die Herzen stimmten dem ebenfalls zu.
  
"Verzeiht, junge Dame. Dürfte ich Euch wohl um diesen Tanz bitten?" erklang eine tiefe Stimme neben ihr.
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"Sind alle mit der Ämtervergabe einverstanden?" fragte Ardo in die Runde. Die Anwesenden bestätigten die Auswahl durch ein kurzes Klopfen auf dem Tisch. Des Landrichterin Klopfen war zaghaft.
  
Sie war im ersten Moment völlig verdattert und blickte einen großgewachsenen Mann in feinem weißen Seidenhemd und schwarzer Weste an.
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"Sehr gut, dann ist die Ämtervergabe durch. Hast du alles notiert, Perrica?
  
"[[Nebendarsteller ist::Garetien:Felian von Perainsgarten|Felian von Perainsgarten]] ist mein Name, Junker zu [[Garetien:Junkertum Perainsgarten|Perainsgarten]] aus königlich Mardershöh!" ergänzte er noch lächelnd und hielt Irnfrede auffordernd die Hand hin.
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Diese nickte, immer noch etwas befremdelt mit der persönlichen Anrede und präsentierte die tabellarische Aufstellung des Kapitels mit zugeteilten Aufgaben.
  
Für einen Moment sah Irnfrede ihn sprachlos an.
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Aufgabenverteilung im Ordenkapitel: <br>
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Ordenssprecher und Primus inter Pares : [[Greifenfurt:Ardo von Keilholtz|Ardo von Keilholtz]] <br>
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Organisator der Ordenstreffen: [[Garetien:Nimmgalf von Hirschfurten|Nimmgalf von Hirschfurten]] <br>
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Protokollantin und Führerin der Ordenschronik: [[Perricum:Perrica von Alxertis|Perrica von Alxertis]] <br>
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Ordenskämmerin und Führerin der Ordenskasse: [[Perricum:Korhilda von Sturmfels|Korhilda von Sturmfels]] <br>
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Aquise und Prüfung von Neumitgliedern: [[Garetien:Felian von Perainsgarten|Felian von Perainsgarten]] <br>
  
"Ich... oh ja, ja, sehr gerne!" antwortete sie strahlend, erhob sich und ließ sich von Junker Felian auf die Tanzfläche führen. Zwar überragte er sie fast um Haupteslänge, jedoch konnte sie den Größenunterschied durch ihre hochhackigen Schuhe etwas ausgleichen. Auf seine höfliche Referenz antwortete sie mit einem dezenten Knicks, und schon begann der Tanz.  
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"Allerdings,...", hob Perrica an, "Allerdings, drängen sich mir einige Fragen auf." Die anderen Anwesenden warfen ihr fragende Blicke zu. "Mit Verlaub und dem größten Respekt, aber als ich dieses Schwert hier von meinem Vorgänger übernahm, mit seinem Blut daran, einen Bund bildend, war sein letzter Wunsch, dass ich dem Orden beitrete, auf dass dieser seine mythische Bestimmung dereinst erfüllen kann. Doch was ich bisher hier sehe ist ein Bund von Freunden und Formalien. Versteht mich nicht falsch, als Gelehrte des Rechts liegen mir solche nah, doch als, wenn auch noch junge, Trägerin eines der Schwerter der Au, frage ich mich ob den Anwesenden, inklusive mir, der sagenhafte Ursprung und Bezug sowie die mythische Aufgabe dieser Gemeinschaft gänzlich im klaren ist. Ardo von Keilholtz, Ihr tragt Feuerschlag schon seit fast zehn Jahren und wie ich, lerntet ihr über das Wesen der Schwerter, ihre Geschichte und ihren Urgrund von Leobrecht Prankhold vom Berg. So frage ich mich, ob wir die tiefe Bedeutung dieses Ordens verinnerlicht haben, besiegelt und gegeben auf dem (oder im Sinne des?) Altar zu Korgond, ein heiliger Schwur, der sich dem Land, den Göttern und der Krone samt Menzelsband zu gleich verpflichtet, einer Krone die jetzt durch den Nardesreif vertreten wird. Dieser, unserer Verpflichtung nachkommen wollend bitte ich Euch, meine Mitherzen, um etwas mehr Demut und Anerkennung dessen was wir hier tun. Denn das wird sich auch auf unsere Aufgaben niederschlagen. Für den Primus inter Pares könnte ich mir vorstellen, dass er vor jeder Versammlung an die Bedeutung des Ordens, seine Beweggründe/Richtlinien und seinen Ursprung gemahnt, auf dass der Orden sich selber und seine hehren Ziele nicht vergesse. Mit dieser Position, als Gleicher unter Gleichen, was nicht nur ein dahin gesagter Titel, sondern eine Verantwortung ist, geht einher, dass er die Pfade und Ziele nicht nur außerhalb des Ordens repräsentiert, sondern auch nach innen, in absoluter, auf den Statuten fussenden Neutralität all seinen Bundesgeschwistern gegenüber. Nicht dass Ihr dem widerstrebt Ardo, meine Worte sind viel mehr allgemeine Überlegungen und von rituellen und zeremoniellen Erwägungen geprägt, die mir dem Unterfangen würdig erscheinen und dem Amt mehr Würde verleihen täte. Und auch auf dem der unsere Gemeinschaft künftig laden wird, liegt eine solche Verantwortung, wir treffen uns heute als Kapitel am 20. Tsa, einem Festtag der Korgonder, aber eben auch im Namen der Ewigjungen. Da der Orden sowohl den Göttern als auch dem Land, nach Korgonder Ritus, verpflichtet ist, sollten wir einen solchen Bezug beibehalten. Eine Ausnahme mögen solche Ereignisse sein, wie sie der Hoftag zu Auenwacht darstellte. Die Statuten lauten ohnehin, dass sich der Orden zu ordentlichen und verbindlichen Zusammenkünften alle vier Jahre trifft, ebenso ein Bezug auf den Korgondmythos. Und zu guter Letzt frage ich mich, wenn unsere Gemeinschaft aktiv werben soll um weitere geeignete Vertraute, welche Grundlage dem zu Grunde liegen soll? Sprich wen sieht unsere Gemeinschaft als geeignet an? Und damit meine ich ein jede Vertaute der Gemeinschaft. Denn letztlich, laut Stautuen, ist einem jeden Mitglied gestattet Neu-Mitglieder vorzuschlagen und die nötigen acht Stimmen zu aquirieren, auch ohne eine vormalige Prüfung unsererseits, eine solche ist nicht in den Statuten verankert, wohl aber eine Prüfung ob eingehaltener Formalia im Nachgang des Vorschlags. Wobei nicht genau geklärt ist, was diese Formalia eigentlich sind. <br>
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Könnt Ihr, meine Mitherzen, dies beantworten, ohne außerordentliche Befindlichkeiten einwirken zu lassen, die dem Zweck und Urgrund der Gemeinschaft meiner Ansicht nach in vielerlei Hinsicht widersprechen?" Die Landrichterin sprach ruhig und fest, ohne das es anklagend klang, viel mehr ehrlich, von Herzen und hellhörig.
  
"Aus Mardershöh sagtet Ihr? Das liegt doch im Schlund, oder? Ihr müsst wissen, ich lebe auch seit kurzem im Schlund, nämlich in der Baronie Erlenstamm", begann Irnfrede ihr Gespäch.
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Die Herzen berieten noch eine Weile und erörterten sorgsam die von Perrica angesprochen Punkte, ohne das man sich in allem einig wurde. Was die Landrichterin offensichtlich nicht unbedingt zufrieden stellte. Anschließend ging man zum nächsten Tagesordnungspunkt über. Doch bevor es weiterging, ließ die Hausherrin [[Nebendarsteller ist::Garetien:Irnfrede von Luring-Hirschfurten|Irnfrede]] den Tagenden frische Getränke und Gebäck bringen, was von den Anwesenden lobend angenommen wurde.
  
=Abendlicher Ausklang=
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==Die Acht Schwerter der Goldenen Au==
  
'''Hier ist Platz für Episoden, die sich nach dem Ball ereignen sollen'''
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Nach einer kurzen Pause, in der man ein wenig miteinander plauderte, rief Ardo die Herzen dann zurück an den runden Tisch.
  
===[[Garetien:Pfortenritter|Pfortenritter]] versammelt===
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"Dann kommen wir mal zum nächsten Punkt: die acht Schwerter der Goldenen Au. Wie ihr wißt, meine Freunde, ist es dem Orden ein großes Anliegen, nach dem Verbleib der legendären acht Schwerter der Acht Märtyrer zu suchen, und wenn möglich ihre Träger für den Orden zu gewinnen. Ich habe festgestellt, dass zwar schon ein gewisses Grundwissen über die Schwerter vorhanden ist, dieses jedoch auch mit gefährlichem Halbwissen oder gar Unwahrheiten einher geht, so dass ich dieses Treffen nutzen möchte, um hier für mehr Klarheit zu sorgen und einen gemeinsamen Wissensstand zu schaffen, auf dem wir dann aufbauen können. Also fangen wir mal an. Was wissen wir mit Bestimmtheit?"
  
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Korhilda antwortete: "Drei der Schwerter befinden sich aktuell in Ordensbesitz, nämlich Feuerschlag bei dir, Ardo, Mondenglanz bei unserem Neumitglied Praigold von Nadlau und..." "und Ogerstark ist mit mir zurück in seine Heimat gekehrt.", beendete Perrica von Alxertis den Satz, immer noch reserviert und lauernd.
  
„Pfortenritter – Stolz Garetiens – werden niemals untergeh’n,
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"Richtig", fuhr Nimmgalf fort. "Zudem wissen wir, dass das mystische Schwert Schwingenrauschen von unserem Wächter Korgonds geführt wird, nämlich von Hadrumir von Schwingenfels, der es von seinem Vorgänger erhielt. Auch wenn er für uns nach der Verhüllung Korgonds jetzt außer Reichweite ist, können wir das Schwert als Ordensbesitz betrachten - zumindest im weiteren Sinne."
  
weil sie in guten wie in schlechten Zeiten zueinander steh’n!
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Ardo fuhr fort: "Nun gut, das wären dann vier von acht Schwertern, das ist schon mal die Hälfte. Aber was wissen wir über die anderen vier?"
  
Pfortenritter – Lanzenreiter – sind nie in der Schlacht allein,
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Felian meldete sich: "Ich habe gehört, dass ein gewisser von Rossreut ein Schwert namens Schwanenfeder besitzt. Zumindest kam dieser Name auch in dem Lied von den Acht Märtyrern vor."
  
ja so war es, und so ist es, und so wird es immer sein! HURRRA!“
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Nimmgalf stutzte:"Von Rossreut? Doch nicht etwa [[Garetien:Waldreich Firudan von Rossreut|Waldreich von Rossreut]]?"
  
Mit einen vielfachen Klirren wurden die Weinpokale aneinander gestoßen, bevor sie die dürstenden Kehlen benetzten. Die anwesenden Pfortenritter namentlich [[Garetien:Erlan von Zankenblatt|Erlan von Zankenblatt]], [[Garetien:Tsaiana von Waldfang-Angerwilde|Tsaiana von Waldfang-Angerwilde]], [[Garetien:Melina von Ehrenstein|Melina von Ehrenstein]], [[Perricum:Korhilda von Sturmfels|Korhilda von Sturmfels]], [[Perricum:Wolfaran von Ochs|Wolfaran von Ochs]] und natürlich Baron [[Garetien:Nimmgalf von Hartsteen|Nimmgalf]] selbst saßen in feucht fröhlicher Runde beisammen, und waren bester Laune. [[Garetien:Iralda von Ochs|Iralda]] und [[Perricum:Leobrecht von Ochs|Leobrecht von Ochs]] sowie [[Garetien:Hal von Ehrenstein|Hal von Ehrenstein]] hatten sich hinzugesellt, weil sie ohnehin schon aus familiären banden den Pfortenrittern sehr nahe standen. Man lachte, sang und scherzte miteinander, und erzählte sich manch amüsante Anekdote aus alten Tagen.
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"Doch, genau der!" antwortete Felian.
  
Man gedachte auch der nicht mehr Anwesenden wie dem beliebten Baron [[Garetien:Debrek Rondrawin von Zweifelfels|Debrek von Zweifelfels]], Tsaianas Tante [[Garetien:Tsaburga von Waldfang-Angerwilde|Tsaburga]], dem nach Korgond entrückten Hartsteener Baron [[Garetien:Hadrumir von Schwingenfels|Hadrumir von Schwingenfels]] und natürlich ihrem in der Schlacht gegen Haffax gefallenen Schirmherren, dem großen Grafen [[Garetien:Danos von Luring|Danos]], der König der Ritter, der ihnen allen stets Mentor und Vorbild gewesen war.
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"Na, das trifft sich doch sehr gut. Denn er ist ein [[Garetien:Pfortenritter|Pfortenritter]], ebenso wie wir. Ihn für den Bund zu gewinnen sollte ein leichtes sein. Ich denke, ich werde dir, Felian, ein Schreiben mitgeben, in welchem wir ihm die Bedeutung des Ordens von Korgond erläutern, und ihm einen Eintritt in den Orden nahelegen. Er ist ein guter Mann, ich denke die acht Fürsprecher haben wir für ihn schnell zusammen. Wärst du damit einverstanden ihn zu kontaktieren?" Der Landvogt nickte. "Ich weiß allerdings nicht, wann ich dazu komme ihn aufzusuchen. Ich habe in [[Garetien:Gräflich Eslamsgrund|Eslamsgrund]] noch viel zu erledigen, und bis Waldstein ist es für mich doch ne gute Strecke. Ich glaube er hat ein Lehen in Tannwirk?"
  
Trotz der vielen Verluste der letzten Jahren und trotz der vielen Fehden war man voller Zuversicht, weil ihr Bund immer noch Bestand hatte.
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"Ja, aber nur keine Eile, der läuft uns ja nicht weg. Und wenn du auf dem Weg durch [[Garetien:Baronie Leihenbutt|Leihenbutt]] kommst, dann richte doch dem dortigen [[Garetien:Hernulf-Answin von Hirschfurten|Baron]] meine Grüße aus. Er ist ein entfrenter Verwandter von mir."
  
„Wißt ihr eigentlich, was uns am stärksten von den [[Garetien:Pulethaner|Pulethanern]] unterscheidet?“ fragte  Nimmgalf seine Freunde?
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Ardo fuhr fort: "Gut, das klingt doch schon recht vielversprechend. Das nächste Schwert wäre Totentanz, das Richtschwert des Königreichs. Der letzte Träger war [[Garetien:Praiodan von Steinfelde|Praiodan von Steinfelde]], doch der ist ja bekanntermaßen verschollen."
„Dass wir tjosten können?“ fragte Korhilda.
 
„Dass wir keine Unbewaffneten niederreiten?“ riet Wolfaran.
 
„Dass wir keine Namenlosen-Anhänger in unseren Reihen haben?“ mutmaßte Tsaiana.
 
„Dass wir wissen was Ehre ist?“ vermutete Erlan von Zankenblatt.
 
  
Nimmgalf grinste: „Nein, vor allem dass es unseren Bund auch heute noch gibt, derweil die Pulethaner längst Geschichte sind.
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Korhilda ergriff das Wort: "Das Schwert hat sich jedoch einen neuen Träger erwählt, es ist [[Garetien:Berndrich von Katterquell|Bendrich von Katterquell]]. Sein Sohn Arnbrecht ist bei mir in Wasserburg und er berichtete von der Reue seines Vaters, der ins Hutter Travia Kloster ging. Schließlich bot man ihm an entweder den Rest seines Lebens dort zu verbringen, oder Garetiens neuer Halsmeister zu werden. Und er entschied sich für letzteres."
  
„Wirklich? Es gibt keine Pulethaner mehr?“ fragte Melina.
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"Tja, ich habe so meine bedenken, dass dieser Mann die Ideale des Ordens zu schätzen weiß." überlegte Ardo laut.
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"Da stimme ich dir zu, der ist schon ziemlich suspekt", fuhr Nimmgalf fort. "Ich schlage vor, wir beobachten ihn erstmal eine Weile und bilden uns ein Urteil ob er wirklich echte Reue für seine Verfehlungen zeigt, oder ob er nur auf eine Gelegenheit wartet, sich erneut auf die andere Seite des Gesetzes zu stellen. Vorerst sollte wir ihn also besser nicht kontaktieren. Was meint ihr?
  
„Naja, die Nebachoten [[Perricum:Simold von Pfiffenstock|Simold]] und [[Perricum:Eslam von Brendiltal|Eslam]] sowie sein Sohn [[Perricum:Raul von Brendiltal|Ra’oul]] sind schon lange unter der Erde, ebenso der [[Greifenfurt:Fredo Adersin von Dunkelsfarn|Dunkelsfarner]]. Der [[Garetien:Malepartus von Helburg|Höllenwaller]] schmort hoffentlich in den Niederhöllen, und vor Kurzem hat man sogar den [[Garetien:Ugo von Mühlingen|Blutigen Ugo]] abgesetzt als Marschall Garetiens.“  Die anderen tauschten verwunderte Blicke aus, für die meisten war das scheinbar neu.
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Wieder räusperte sich Perrica von Alxertis, sie hatte dem ganzen aufmerksam zugehört. Sie wollte nicht die Spielverderberin sein in dieser Runde von guten Bekannten und Freunden, aber als Rechtsgelehrte war sie es gewohnt diese Stellung einzunehmen und nahm in Kauf, dass die anderen Herzen ihr dadurch vielleicht weniger Sympathien entgegenbrächten. Schließlich galt dies einer höheren Sache, zumindest wollte sie zu diesem Zeitpunkt noch daran glauben und argumentierte daher vehementer als es eigentlich ihr Anliegen war. Sich selbst noch nicht im klaren, wo sie und ihr neues Leben in all dem standen. Also holte sie erneut aus, auch wenn sie noch gefrustet war vom Mal davor.
  
„Ja, mein Vetter [[Garetien:Helmar von Hirschfurten|Helmar]] hat mir berichtet, dass das jetzt eine [[Garetien:Veriya von Gareth|Veriya von Gareth]], wohl eine Nichte des ehemaligen Burggrafen [[Garetien:Eran von Gareth|Eran von Gareth]], übernehmen wird. War wohl eine Entscheidung des [[Garetien:Horulf von Luring|Kantzlers]]. Jedenfalls dürfte der Blutige Ugo erstmal keine große Rolle mehr spielen.
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"Mitherzen, Ardo, Korhilda, Nimmgalf, Felian, erneut möchte ich euch bitten mit mir einen kleinen Schritt zurück zu machen und euch das Gesamtbild anzuschauen. Es ist gut, dass der Orden sich seiner Aufgabe bewusst wird, die Schwerter der Au zuversammeln, auf dass sie dereinst alle im hier vereint sind. Zu Beginn dieses Punktes sagten wir wir wollten uns auf den gelcihen Stand an Wissen bezüglich der Schwerter birngen. Gegenüber einzelnen haben wir das nun getan, dazu möchte ich später noch kommen. Jedoch, möchte ich noch einmal davor ansetzen. Ardo, Ihr...du wirst mir zustimmen, wenn ich behaupte, dass die Schwerter nicht x-beliebige Klingen sind und ihre Träger nicht einfach jemand, die es verstehen sie zu führen. Und noch viel weniger sind sie Spekulations- oder Handelsobjekte. Die Schwerter sind mythische Geschenke an ihre Träger, von denen man sagt, sie erwählen die beschenkten gar selbst. Wer sich solch ein Geschenk einfach nimmt, ist ihm nicht würdig und das Schwert wird sich gegen ihn stemmen. Aber nicht nur dass, viele dieser beschenkten waren große Helden und Heldinnen, die großes für Groß-Garetien getan haben. Angefangen bei den acht Märtyern der Goldenen Au, welche vielleicht die größten in dieser langen Reihe von Heroen waren. Auch sie schworen schon auf dem Altar von Korgond, heisst es zumindest. Solche Taten sind es die die Schwerter ausmachen, solche Orte sind es, die wir aufsuchen oder errichten sollten. Denn die Schwerter sind verbunden mit dem Land, untereinander, ihren Trägern und mit Korgond. Jedoch nicht nur das, wie der Orden sind sie eingeschworen auf das Land sondern auch auf die Götter, einige seien ihnen gar geweiht oder es gewesen. Ihr seht also sie sind nicht schlicht profane Gegenstände, sondern Ausdruck von der Herrschaft und dem Dienen, von Verantwortung und Verbundenheit. Ich selber kann dies nur unzulänglich in Worte fassen, doch Ardo, du wirst dieses innere Wissen kennen, Gesetze, die Älter sind als Worte.
  
„Und die [[Garetien:Treumunde von Eychgras|Eychgraser]]?“ wollte Korhilda wissen. „Haben die denn je eine gespielt? Wüsste ich jetzt nicht“, grinste Nimmgalf. „Nur mein besonderer Freund aus [[Garetien:Yendor Falkwin Limpurg von Gallstein|Gallstein]] sitzt nach wie vor in seiner Burg, und denkt sich aus, wie er seine Leute quälen kann. Ich bezweifle aber ernsthaft, dass wir ihn jemals wieder in einem Turnier zu Gesicht bekommen werden. Damit wäre das Thema Pulethaner wohl endgültig ad acta gelegt.
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Daher möchte ich euch auch anhlaten nochmals über die bisher genannten und ungenannten Träger nachzusinnen. Mögen sie euch auf den ersten Blick auch also solche erscheinen, die dem Orden nicht würdig erscheinen, ein Umstand, dessen Bedeutung wir vor einigen Stunden nicht mal gemeinsam erörtern konnten. Doch hielten die Schwerter sie wahrscheinlich für würdig und dies sollte uns zumindest fragen lassen, ob sie es nicht auch für unsere Gemeinschaft sind. Wir sind das Kapitel des Ordens zum Altar von Korgond, können wir diesem und seinen Schwertern überhaupt den Willen verweigern? Ich habe darauf selbst noch keine Antwort, aber mit einem einfachen 'Ja.' oder 'Nein.' ist es dabei sicherlich nicht getan.
  
„Nun denn, auf den Sieg der Pfortenritter! Auf das der Bund bestehe auf ewig!“ prostete Erlan den anderen zu, und erneut klirrten die Pokale.
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Und wenn wir bei genannten Kandidaten dennoch von ihrer Nichteignung sprechen, weil sie vielleicht den moralischen Ansprüchen, die wir nichtmals erörtert haben, nicht genüge leisten, frage ich mich auf welcher Grundlage dies hier getan wird und ob hier alle ohne moralischen Fehl sind? Hat nicht ein jeder und ein jeder von uns in der Fehde, sei es in Garetien, in Wasserburg oder wo auch immer nicht schon Dinge getan, die sie zutiefst bereuten, für die sie Buße getan haben. Hat nicht ein jeder von uns schon das Gesetz gebogen, einen Bruder betrogen oder ähnliches getan? Ich bin Gelehrte des Rechts, also weiß ich auch wie schnell Menschen gewillt sind selbiges zu brechen, aus mannigfaltigen Gründen, einige davon nachvollziehbar einiges davon für immer verwerflich und dennoch beides gehandelt gegen das Gesetz. Echte Reue ist jedoch in jedem Fall ein Schritt zur Vergebung vor den Göttern. Und gerade bei dem Katterquell scheint mir seine Reue doch echt, gab er sich doch selber der Buße im Traviatempel hin und dann sogar dem ehrabschneidenden Amt des Halsmeisters, einem Amt , dass Totentanz würdig ist, so befleckt es auch sein mag. Das klingt nach Buße für mich." Perrica, die zu Anfang etwas nach Luft jappsen musste, hatte ihren Rhythmus gefunden und hing noch etwas an: "Was den Rossreut angeht, scheint mir dies ein einfach gangbarer Weg, doch je leichter ein Pfad zu begehen ist, desto mehr sollte man daraf achten nicht dennoch zu stolpern. Denn die Statuten sind hier nicht ganz eindeutig, ob eine Aufnahme eines ordentlichen Treffens bedarf oder zumindest einer offiziellen Vorstellung im Orden. Jedefalls bedarf es einer formalen Anzeige durch ein Ordensmitglied und acht Stimmen. Letztlich kann das Kapitel, laut Statuten, Entscheidungen nur beraten, vorbereiten und nach außen - wie auch innen - vertreten. Aber entscheiden wird gemeinsam, dem Prinzip der Gleichen unter Gleichen folgend, das ebenfalls in der Gründungsschrift explizit genannt ist. Ein Knotenpunkt sollen wir sein, nicht mehr nicht weniger. Kein Entscheidungsgremium im eigentlichen Sinne, sondern eines dass Anträge überprüft, die Grundlage dazu ist allerdings schwammig und unter uns, wie gesehen, noch umstritten bzw. in Diskussion. Den anderen Mitgliedern steht, aus meiner Sichtweise, ein eindeutiges Mitsprache- und Antragsrecht in all solchen Dingen zu, das wir ihnen nicht verwehren sollten, wenn wir die Statuten, die zugebener Maßen, viel mehr nicht sagen, als sie sagen, ehren wollen. Statuten bestätigt auf dem heiligen Altar zu Korgond."
  
{{Trenner Garetien}}
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Perrica schloß ihr Zwischenplädoyer und dachte wie immer etwas vergessen zu haben. Besah die Gesichter ihrer Mitherzen und wusste, dass sie es ihnen nicht leicht machte. Doch empfand sie all dies als wichtig, achte Jahre hatte der Orden verschlafen, ohne sich wirklich selbst finden zu können, jetzt sollte dies anders sein, dazu musste man auch unangenehme Dinge ansprechen.
  
===Zusammenkunft der Familie Hirschfurten-Zweifelfels===
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[...]
  
„Hallo große Schwester! Setz dich doch zu uns!“ [[Garetien:Ludolf von Hirschfurten|Ludolf]] rief seine Schwester [[Garetien:Jendara von Hirschfurten|Jendara]] zu sich an den Tisch, wo bereits seine Verlobte [[Garetien:Selinde von Ruchin|Selinde von Ruchin]], sowie seine Mutter [[Garetien:Yolande von Hirschfurten-Zweifelfels|Yolande]] und sein Stiefvater [[Garetien:Oldebor von Zweifelfels|Oldebor von Zweifelfels]] saßen. „Wenn ich kurz vorstellen darf: meine Verlobte Selinde von Ruchin, die Baronin zu [[Garetien:Baronie Erlenstamm|Erlenstamm]] – meine Schwester Jendara, die Perainehochgeweihte zu [[Garetien:Markt Rabenfelde|Rabenfelde]] in [[Garetien:Baronie Leihenbutt|Leihenbutt]].“
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[Ingo: Die beiden letzten Schwerter wären Seelensäufer und Blutschwester. Die können wir auch erstmal offen lassen.]
  
Die beiden Damen begrüßten sich standesgemäß. Selinde schien es jedoch eilig zu haben: „Wenn ihr mich kurz entschuldigen würdet, ich müsste mal ein paar Worte mit Baron [[Garetien:Nimmgalf von Hirschfurten|Nimmgalf]] wegen der Hochzeit im Tsa bereden. Dann habt ihr ein wenig Zeit für Eure Familie“, lächelte sie. "Natürlich, Euer Hochgeboren!" entgegnete Jendara.  
+
==Beratung 2. Tag==
  
Damit verabschiedete sich Selinde. Jendara zuckte mit den Schultern und wandte sich dann ihrer Familie zu:
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Am Morgen des 21. Tsa begann man den Tag mit einem guten gemeinsamen Frühstück. Auch hier ließ sich Irnfrede nicht lumpen und tischte reichlich auf. Man war, trotz einiger beschwerlicher Diskussionen in guter Stimmung, hatte man doch am gestrigen Tag schon einige wichtige Ergebnisse erzielen und Beschlüsse fassen können. Auch Perrica von Alxertis wirkte ausgeschlafen und recht gut gelaunt, jedoch war sie immer noch etwas außen vor und ruhiger. Nachdem man sich gestärkt hatte, sollte es dann in der bekannten Runde weiter gehen.
„Oh, Mutter, Vater, Bruder, ich freue mich, Euch wiederzusehen. Wie geht es Euch?“ damit nahm Jendara am Tisch ihrer Familie Platz.
 
  
„Nun, abgesehen davon, dass die [[Garetien:Kaiserlich Sighelmsmark|Sighelmsmark]] im Rahmen dieser unsäglichen Fehde zwischen den Grafschaften arg gebeutelt wurde, geht es uns noch ganz gut, würde ich sagen!“ antwortete Yolande.
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"Nun denn", begann Ardo, "heute müssen wir uns noch um die Neuaufnahmen und Ausschlüsse kümmern. Etwas, was wir auf der Ordensversammlung zu Auenwacht aus Zeitgründen nicht in Gänze abschließen konnten.
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Zunächst mal noch die formale Bestätigung für die drei nachträglich noch aufgenommenen Ordensmitglieder Roban von Weyringhaus, Praiosmar von Hinn und Ugdalf von Berg. Zu jedem der drei liegen mir schriftlich wenigstens acht Fürsprecher-Stimmen vor." Ardo holte drei Pergamente hervor, auf denen die Stimmen mehrerer Ordensmitglieder aufgeführt waren.
  
„Du darfst aber nicht vergessen, dass es uns auch wesentlich schlimmer hätte treffen können, wenn Nimmgalf nicht sämtliche Plünderungen durch [[Garetien:Reichsforster Grafenbann|Reichsforster]] in unserem Junkersgut untersagt hätte – schau dir mal an was die Reichsforster in [[Garetien:Junkertum Sighelmsaue|Sighelmsaue]] angerichtet haben, dagegen geht es uns noch richtig gut“
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Damit wäre den Aufnahmekriterien genüge getan. Oder spricht noch etwas gegen eine Aufnahme dieser drei neuen Mitglieder?"
  
„Ja ja, Nimmgalf. Der hätte sich besser darauf konzentrieren sollen, die Kampfhandlungen in seinen Gefilden zu vermeiden, statt mit wehenden Fahnen über die Kaisermark herzufallen“, entgegnete Yolande. Kein Wunder, dass die [[Garetien:Haus Hirschfurten|Hirschfurtens]] dort inzwischen wenig gelitten sind. Man traut sich ja kaum noch vor die Türe.
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Die anderen schütelten mit dem Kopf.
  
„Mutter bitte, es ist weder die Zeit, noch der Ort, um sich darüber zu echauffieren!“ erwiderte Ludalf streng.
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"Dann stelle ich fest, dass die drei genannten nun auch offiziell Mitglieder des Ordens zu Korgond sind. Perrica, schicke ihnen bitte förmlich ihre Aufnahmebestätigungen zu." Die Angesprochene nickte knapp und notierte es.
  
„Na schön. Dann eben zu dir, Jendara. Wie geht es dir im fernen Leihenbutt? Und wo ist eigentlich dein [[Garetien:Eslam von Wegfeld|Gemahl]]?
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"Nun liegen mir auch noch Anträge zum Ausschluss oder gar Streichung einiger Ordensmitglieder vor. Die meisten davon von dir, Nimmgalf. Möchtest du das kurz erläutern?"
Jendara sah ihre Mutter an: „Eslam konnte mich leider nicht begleiten, er ist mit dem Fuchsrudel rings um den künftigen Großfürsten [[Garetien:Sigman Therengar von Gareth-Firdayon|Sigman von Gareth]] unterwegs. Ich bin gemeinsam mit [[Garetien:Hernulf-Answin von Hirschfurten|Hernulf-Answin]] und seiner Frau [[Garetien:Sharbane Leutreu von Hirschfurten-Aurenstein|Sharbane]] angereist, allerdings zu Pferd, da ich, wie ihr wißt, keine Kutschen mag.“
 
  
„Ach diese obskure Großfürstenbewegung, ich halte davon rein gar nichts!“ entgegnete ihr Stiefvater Oldebor. Die bringt nur zusätzliche Unruhe ins Königreich, das können wir jetzt gerade gar nicht gebrauchen. Und ich bezweifle, dass die Königin das noch lange mitmachen wird.
+
Der Angesprochene räusperte sich. "Sehr gerne. Der Orden dient nun bekanntermaßen dem Land und der Krone, und sollte sich dieser auch aufs höchste verpflichtet fühlen. Daher können wir keine Mitglieder in den Reihen des Ordens dulden, die sich geegnüber der Krone schuldig gemacht haben.
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Als erstes möchte ich den ehemaligen Baron von Haselhain nennen: [[Perricum:Selo von Pfiffenstock|Selo von Pfiffenstock]]. Er wurde im letzten Götterlauf vom Meilersgrunder Krongericht für schuldig befunden, und aufgrund seines Verrates an der Krone und der Unterstützung des selbstproklamierten Großfürsten für 12 Götterläufe in die Verbannung geschickt. Eine solche Person ist völlig untragbar für den Orden, daher sollte er schleunigst ausgeschlossen werden. Ich habe die erforderlichen 16 Stimmen inzwischen eingeholt." Damit legte er ein Pergament auf den Tisch, auf dem die Namen von insgesamt 18 Ordensbrüdern verzeichnet waren, darunter auch einiger Herzen, die den Antrag unterstützen. ''[Jan: Welche sind das? Einfach behaupten finde ich falsch, dann könnte ich auch selbiges über Selo behaupten, der einen Ausschluss Nimmgalfs fordert und 16 Stimmen dafür gesammelt hat. Grund könnte z.B. Beteiligung an der Groß-Garetischen Fehde sein, die zwar von der Krone geduldet war, aber ihr sicherlich zuträglich, also eine Handlung wider der Krone, strenggeommen. Ich bitte also darum, beim nächsten ordentlichen Treffen tatsächliche 16 Stimmen zu sammeln und vorzulegen, da ich sonst auch einfach Dinge setzen werde, die so noch nicht geschehen sind. So lange gehe ich davon aus, dass Nimmgalf diese Stimmen noch nicht gesammelt hat.]''
  
„Ja, ich hatte ihm auch stark abgeraten, sich da so reinzusteigern, aber er ist nun mal ein Dickkopf. Ich hoffe, das nimmt kein böses Ende.
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"Gut. Gibt es dazu noch eine Gegenrede?" Ardo sah sich in der Runde um, kurz bevor er fortfahren konnte, hob Perrica zaghaft die Hand, Ardo schnaufte sanft aus. "Ja?"
  
„Und wie geht es der kleinen [[Garetien:Emer von Wegfeld|Emer]]?“ wollte Oldebor wissen?
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Alle blickten auf die Landrichterin, die sich erneut anschickte unangenehm aufzufallen und die Einträchtigkeit der Versammlung zu stören. "Nun ordentlich können Ausschlüsse nur durch 16 Stimmen durchgeführt werden. Die dünne Sachlage der Statuten sagt dabei weder ob dazu ein ordentliches Treffen, evtl. gemäß vier Jahres Rhythmus, notwenig ist oder nicht. Obendrein tue ich mich schwer einen schwereren Entschluss zu fassen als das ehrwürdige Krongericht, einer der höchsten juristischen Instanzen Garetiens, dem auch die Königin und nun der Großfürst vertrauen. Dieses Krongericht stellte eine Schuldigkeit und eine Verbannung auf Zeit fest, eine Schuld, die also nach Fristende als abgegolten gilt. Mir ist bewusst, dass das Ordensrecht nicht an das Krongericht gebunden ist, aber dennoch wage ich es als Gelehrte des Rechts vor Praios und Hesinde mein Urteil schärfer zu sprechen, als diese hochwürdige Institution. Eine Bannung aus dem Orden würde hier ebenfalls eher entsprechen. Mal ganz abgesehen davon, dass der 16 Stimmen nicht genüge getan sind und eine ordentliche Entscheidung darüber aussteht, die einen tatsächlichen Turnus von ordentlichen Zusammenküften, bei denen über etwaige Entscheidungen abgestimmt werden. So eine Entscheidung kann nach meinem Rechtsverstand nur bei einem ordentlichen Gesamttreffen getroffen werden, welche aufgrund des offensichtlichen Widerspruchs darin auch eine außerordentliche Zusammenkunft sein kann."
  
„Oh, sie macht sich prächtig! Ist vor kurzem 6 Jahre alt geworden. Sie geht schon mit anderen Kindern in die Praiostagssschule. Momentan ist sie bei ihrer Großmutter in Rabenfelde. Da spielt sie immer so gerne mit Ritterfiguren. Im nächsten Götterlauf werden wir sie wohl zu Baron Hernulf-Answin in Pagenschaft geben.
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"Meine Freunde" Korhilda ergriff das Wort. "Wir sind doch hier kein Gericht, keine Paragraphenreiter. Wir sind ein Orden - die Gemeinschaft des Ordens vom Heiligen Altar zu Korgond. Wir folgen uralten Traditionen und so würde ich hier ein Urteil des Landes über die entsprechende Person vorziehen. Ich selbst biete mich an zu Selo von Pfiffenstock zu reisen und ihm eine korgondgefällige Queste anzuempfehlen. Gerne werde ich ihn dabei begleiten und seine Tugendhaftigkeit bezeugen - oder auch nicht. Lasst das Land entscheiden, ob es ihn noch für würdig erachtet."
  
Ludolf mischte sich ein: „Und hast du dich schon etwas eingelebt in Leihenbutt?
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Nimmgalf hatte schon zu einer heftigen Entgegnung angesetzt, ließ sich aber durch Korhildas rasch vorgetragenen Vorschlag wieder ein wenig beruhigen. "Ein Urteil des Landes? Eine korgondgefällige Queste?" Er musste kurz überlegen. "Na schön. Wenn Selo es schaffen sollte, den Blutschwester-Altar im Rashtulswall zu finden, dann - und nur dann - bin ich bereit von meinem Antrag abzulassen. Denn dann hat er sich wahrhaft um den Orden verdient gemacht!
  
„Oh ja. Ich habe schon einen neuen Tempelgarten angelegt, und das Siechenhaus ist auf meine Veranlassung hin komplett renoviert worden, was auch dringend nötig war. Es tut sich auch einiges in Rabenfelde. Ich wünschte nur, dass die Streitereien um diese [[Garetien:Burg Rabenfels|Burg Rabenfels]] endlich aufhören würden. So was ist auf Dauer einfach zermürbend.“
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Sollte er aber versagen, so ist hier kein Platz mehr für ihn!"
  
„Was ist denn mit der Burg?“ fragte Ludolf.
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"Mein lieber Nimmgalf, wenn wir das Land bitten möchten, dass das Land ihm eine Queste gewährt, wird auch das Land entscheiden, was es für richtig erachtet. Ich weiß, Du bist aufgebracht, aber vertraue dem Land und seinen Entscheidungen", Korhilda stets bemüht die Wogen zu glätten. Die Landrichterin fühlte sich das erste Mal nicht mehr völlig unverstanden und atmete tief durch, etwas von der Schwere wich von ihr.
  
„Es ist eine gräfliche Festung an der Südgrenze zu Leihenbutt. Meine [[Garetien:Raulmine von Wegfeld|Schwiegermutter]] würde sich die gerne einverleiben – [[Garetien:Familie Wegfeld|Familie Wegfeld]] besitzt momentan keine eigene Burg, und das wo es so einige in Leihenbutt gibt. Darüber schwelt nun schon seit Jahren ein Streit, und es sieht nicht danach aus, dass da bald eine Einigung erzielt werden könnte, zumindest nicht, solange der Seneschall [[Garetien:Coswin von Streitzig|Coswin von Streitzig]] noch fest im Sattel sitzt. Er war es übrigens auch, der dafür gesorgt hat, dass Onkel Nimmgalf damals entlehnt wurde.
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So dass ein Nicken aller Beteiligten den Vorschlag der Baronin zu Wasserburg mit zu beschied.
  
Die anderen machten große Augen. „WAS?
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[Jan: Das finde ich eine passable Gangart, ich kann nur nicht selbständig entscheiden, ob ich Selo den Altar finden lassen kann oder nicht. Das ist Orga-Level. Wie machen wir das also?]
  
„Nun ja, ich war letztens in Hirschfurt – also der [[Garetien:Reichsstadt Hirschfurt|Stadt Hirschfurt]] – zu Besuch, um einige Besorgungen für den Tempel zu erledigen, und nahm gerade mein Mittagsmahl in der Taverne Waldmeister ein. Es gibt da auch das gute Uslenrieder Rotbier, müsst ihr wissen. Und dann wurde ich Zeuge eines Vorfalls: ein älterer Herr, der ebenfalls dort zu Gast war, hatte sich wohl an einem Hühnerknochen verschluckt und bekam kaum noch Luft. Panisch wedelte er mit den Händen, stürzte mit dem Stuhl um, dabei sein Essen mit sich reißend, und lief schon dunkelblau an. Man konnte beinahe schon Golgaris Schwingen rauschen hören. Zu seinem Glück habe ich aber Erfahrung mit solchen Notlagen. Ich drängte die Umstehenden beiseite, zückte mein Skalpell und setze dem armen Mann einen sauberen Luftröhrenschnitt, so dass seine Lunge wieder arbeiten konnte. Das Knöchelchen konnte ich dann mit einer Pinzette entfernen. Nach einem Heilungssegen war der Mann dann so weit über den Berg, dass ihn zwei Knechte dann auf ein Lager betten konnten. Ich blieb noch eine Weile bei ihm, um mich davon zu überzeugen, dass er auf dem Wege der Besserung wäre. Ich wollte schon gehen, als er mich nochmal zu sich rief. Er fragte nach meinem Namen, in seinen Augen stand tiefste Dankbarkeit. Als ich ihm den Namen Hirschfurten nannte, machte er große Augen. Er stellte sich mir als [[Garetien:Jendor Allensbacher|Jendor Allensbacher]], der Sekretarius des Waldsteiner Grafschaftsrates Coswin von Streitzig vor.
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[Ingo: Das stimmt, wenn die Orga das nicht möchte, weil sie da andere Pläne hat, wäre es OT natürlich unfair, so was zu fordern. In dem Fall müssten wir das Ziel der Queste nochmal anpassen.  
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Wenn es aber ok ist, dann könnte daraus ne coole ingame Expedition werden, bei der auch mehrere SCs/NSCs beteiligt sind. Nimmgalf hat ja nix davon gesagt, dass Selo den Altar alleine finden soll, es würde also auch reichen, wenn er an der Entdeckung beteiligt ist und einen gewissen Einfluss darauf hätte. Das wäre dann eine win-win Situation, und wir sollten versuchen, das der Orga schmackhaft zu machen.]
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[Ina: habe es nochmal angepasst. Ich finde man kann das Land nicht unter Druck setzen, was für eine Queste es wählt]
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[Jan: Siehe Diskussion.]  
  
Und zum Dank für die Rettung seines Lebens vertraute er mir ein nun schon über 10 Götterläufe altes Geheimnis an: Es war Coswin von Streitzig, der damals einen [[Geschichten:Schimpf und Schande - Teil 2|schändlichen Brief]] an den Staatsrat [[Garetien:Horbald von Schroeckh|Horbald von Schroeckh]] verfassen ließ, in welchem er kein gutes Haar an Onkel Nimmgalf ließ, und auch einige dicke Lügen über ihn verbreitete, was wohl schließlich zu seiner Entlehnung geführt hat. Er konnte es mir bezeugen, denn er selbst war es, der die Zeilen zu Papier brachte.“
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[INGO: Wir sollten dann aber am Vortag das Thema Blutschwester zumindest mal kurz angesprochen haben.]
  
Die anderen blickten Jendara mit offenen Mündern an.
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"Als nächstes hatte ich den Ausschluss von [[Garetien:Alrik Herdan von Prailind|Alrik Herdan von Prailind]] gefordert. Er hatte seinen eigenen Tod vorgetäuscht und sich unter falscher Identität dem Reichsverräter Haffax angeschlossen. Er sitzt zur Zeit eingekerkert auf den Efferdstränen und wartet auf seine Aburteilung. Und das schon seit Jahren."
Ludolf fasste sich als erstes wieder: „Hast du das Nimmgalf schon berichtet?“
 
  
Jendara schüttelte den Kopf. „Oh nein, und das solltet ihr auch nicht tun. Nimmgalf hat schon genug Fehden und Streit, und es ist nun auch schon so lange her. Es wäre unklug, die alten Geschichten wieder aufzurollen, daraus kann nichts Gutes erwachsen. Und dies wäre gewiss nicht im Sinne der Herrin Peraine!“ Sie blickte die anderen an. „Ihr werdet ihm doch nichts sagen, oder?“
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"Konntest du auch für ihn die erforderlichen Stimmen für den Ausschluss zusammenbringen?" fragte Korhilda. Das musste Nimmgalf allerdings verneinen. "Die meisten Ordensbrüder wollten noch abwarten, bis ein Urteil gefällt wurde, und seine Schuld zweifelsfrei feststeht."
  
„Natürlich nicht, Kind!“ antwortete Yolande. „Du kannst dich auf uns verlassen“, und warf Oldebor einen vielsagenden Blick zu.
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"Dann schlage ich vor, dass wir damit auch noch so lange warten sollten." warf Felian ein.
  
{{Trenner Garetien}}
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"Perrica, könntest du eventuell den Prozess über Prailind vorziehen oder beschleunigen? Da er ja in Perricum einsitzt wird er doch auch dort verurteilt werden, oder?" fragte Felian ''[Jan: habe Korhilda hier mal ersetzt, weil die das gleich kommende definitiv weiß. Immerhin ist ihr Gatte Reichsvogt der Efferdstränen.]''
  
===Kleines Nachspiel===
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"Nein, tatsächlich sind die Efferdstränen ein Reichsgefängnis mit Reichstatus, Prailind hat außerdem seine Verbrechen nicht in Perricum begangen soweit wir wissen. Ich bin lediglich Landrichterin der Markgrafschaft, dies liegt also weit außerhalb meines Einflussbereichs. Das muss vor ein Reichsgericht gehen. Außerdem...", alle begannen leicht mit den Augen zu rollen. "...außerdem, gilt hier Gleiches wie beim Pfiffenstock, die Formalia müssen oder sollten erfüllt bzw. diskutiert und beschlossen sein. Wenn gleich in diesem Fall eine schärfere Strafe zu erwarten ist durch das Reichsgericht, auch wenn Prailind öffentliche Reue gezeigt hat, so hat er doch mit einem Dämonenpaktierer und Erzverräter gemeinsame Sache gemacht."
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''[Gerne hier später anpassen, wenn sich weiter vorne noch etwas entsprechend ändert.]''
  
Kaminzimmer [[Garetien:Burg Trollhammer|Burg Trollhammer]], Nimmgalf und Melina, 11. Boron 1044
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"Gut, dann sollten wir diesen Punkt vertagen, bis ein Urteil über Alrik Herdan von Prailind gesprochen wurde", schloss Ardo. Alle waren einverstanden, auch wenn die Landrichterin eine längere Vertagung erwartete.
  
Es war schon spät in der Nacht und die meisten Gäste waren bereits ins Bett gegangen. [[Garetien:Nimmgalf von Hartsteen|Nimmgalf]] und [[Garetien:Melina von Ehrenstein|Melina von Ehrenstein]] waren als letzte noch wach. Sie hatten es sich im Kaminzimmer der Burg gemütlich gemacht, und scherzten immer noch über die guten alten Zeiten bei den [[Garetien:Pfortenritter|Pfortenrittern]].
+
Kommen wir zu einem unschönen Punkt, den Ausschluss des [[Garetien:Malepartus von Helburg|Malepartus von Helburg]]. Die Forderung, dass sein Name aufgrund seiner Frevel wider die Zwölfe aus den Ordenschroniken gestrichen wird, steht im raum. Ich denke, ein jeder hier weiß, was der genannte sich hat zuschulden kommen lassen, ich möchte diese Gräuel hier nicht wiederholen. Spricht etwas dagegen, dass wir ihn ausschließen? Auch hier kam ein Räuspern aus der Ecke der Alxertiserin, wenn diesmal auch kaum hörbar. "Die Formalia erwähnte ich ja bereits. Auch wenn es mir schwer fällt in diesem Fall darauf zu pochen, da hier außer Frage steht, dass wir es mit einem zigfach verfluchten INdividum zu tun haben. Dennoch, wer seine eigenen Regeln und Moral verletzt, um solche ohne jede jegliche Regel und Moral abzurteilen, der sollte Vorsicht walten lassen. Ich bin mir sicher, dass wir für die Tilgung des Höllenwallers mit Sicherheit mehr als die benötigten Stimmen zusammen bekommen, inklusiver meiner, aber ich bitte darum dies ordentlich zu tun."
  
„Und dann hat [[Garetien:Erlan von Zankenblatt|Erlan]] doch tatsächlich die Lanze fallen lassen, und das in so einer Situation!“ Beide lachten herzhaft. Sie hatten schon mehrere Flaschen mit Wein geleert, und waren alles andere als nüchtern.  
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Korhilda räusperte sich." Perrica so ganz kann ich dem nicht beipflichten. Wir schließen Malepartus nicht aus dem Orden aus, durch Tod hat er es bereits selbst getan. Hier geht es um das Auslöschen aus der Chronik. Da er götterlästerlich den Zwölfen gefrevelt hat, kann es darauf nur eine Antwort geben. Und ich setze hier die Zustimmung aller göttergläubigen Edelleuten voraus. Hier darf es bei den Zwölfen keine zwei Meinungen geben. Daher übertreten wir in diesem speziellen Fall auch nicht unsere Kompetenzen."
  
„Aber weißt du, was mir vorhin aufgefallen ist?“ fragte Nimmgalf.  
+
Perrica bemerkte, dass sie vielleicht aus Refelx, der ganzen Gegenreden wegen, in diesem Punkt etwas zu weit gegangen war: "Nun gut, in diesem speziellen Fall gebe ich dir Recht, Korhilda, der juristischen Absicherung wegen schlage ich allerdings vor eine entsprechende Bekanntmachung, dadurch zu ergänzen das dem im Sinne des 'Gleichstellungsprinzips' des Ordens innerhalb von 4 Monden widersprochen werden kann, unter Angabe von entlastetenden Gründen natürlich. Dies wird niemand tun, aber wir haben grundlegend nicht unseren Prinzipien wiedersprochen. Dies sollte aber nur für diesen speziellen Fall, alles weitere sollte ordentlich behandelt werden, damit wir uns das Vertrauen unserer Mitvertrauten auch erhalten."
  
„Das du jetzt ein alter Sack geworden bist?“ triezte ihn Melina.  
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[Erstmal kurz abwarten. Niemand widersprach. "Dann werden wir ihn also auch aus den Chroniken tilgen."] ''[Reaktionen?]''
  
Er überhörte die kleine Spitze und fuhr fort. „Das meine ich nicht. Weißt du, ich habe schon jahrelang überlegt, wem dein Sohn, also mein Page, [[Garetien:Hal II. von Ehrenstein|der kleine Hal]], wohl ähnlich sieht.
+
Ardo sah daraufhin Nimmgalf an: "Übrigens, die verbliebenen Pulethaner im Orden, namentlich Yendor Falkwin Limpurg von Gallstein und Chaliba von Brendiltal haben sich, laut Schreibens des Gallsteiners, inzwischen schriftlich von den Taten ihres ehemaligen Bundesbruders distanziert. Es besteht also keinen Grund auch deren Mitgliedschaften einer Prüfung zu unterziehen."
  
„Na ich hoffe, doch mir!“ antwortete Melina rasch und goss sich noch etwas Wein nach.  
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Nimmgalf nahm dies zu Kenntnis, sagte aber nichts dazu.
  
„Ja, dir sowieso. Ich dachte, dass er deinem Vater ähnelt, aber das war es irgendwie nicht.
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"Gut. Damit haben wir auch den Punkt der Ordensausschlüsse erledigt. Bleibt nur noch einen Termin für die nächste Ordensversammlung festzulegen. Was haltet ihr davon, wenn wir uns im kommenden Götterlauf wieder im Travia treffen?"
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 +
Es wurden einige Vorschläge gemacht, in denen Ort und Zeit beratschlagt wurden, und am Ende wurde man sich einig.  
  
Melina nahm einem großen Schluck Wein aus dem Kelch.  
+
Auch hier, wenn auch müde davon die Spielverderberin zu sein, hakte die Perricumer Landrichterin ein: "Zu außerordentlichen und ordentlichen Zusammenkünften habe ich mich ja bereits geäußert. Dies steht, aus meiner Sicht noch zur Diskussion bei der nächsten ordentlichen Gesammtversammlung, die auch eine außerordentliche sein kann. Einem nächsten Treffen unsererseits am 30. Travia aus meinr Sicht nichts entgegen. [Hier lasse ich mir je nach Antworten Oben bzw. nach Absprache mit Bernd etc. noch die Freiheit etwas anderes zu sagen/schreiben.] Ich möchte euch meine Mitherzen dennoch anhalten, dass wir uns bis dahin über folgende Sachlagen Gedanken machen, weil sie essentiell für den Orden sein könnten. Ad Primum: Etwa steht in der Gründungsschrift des Ordens und unserem Beinamen geschrieben, dass wir als Vertraute der Krone samt Menzelsband dienen, auf sie Schwur leisten und unter uns unter dessen Siegel treffen, was aber wenn, wie jetzt, diese Krone ruht und durch den Nardesreif vertreten wird? Eine gewichtige Frage. Ebenso gewichtig, wie genau können, wollen und werden wir uns dieses Vertauen der Krone, bzw. des Reifes, überhaupt verdienen und die dienen wir der Krone bzw. dem Reif? Ad Secundum: Der Altar von Korgond ward gefunden und wieder verhehlt, ebenfalls im Gründungsschreiben steht aber, dass das Auffinden des Altars höchste Aufgabe des Ordens ist, was bedeutet das für die Zeit nach der Auffindung? Gibt es andere, weitere Altäre? Kann man selber welche bauen/ergründen? Und da der Orden Krone, Land und Göttern zu gleich dient, wie könnten solche aussehen? Und ad Teritum: Das Prinzip der oder des Gleichen oder Gleichen findet sich sowohl in den Statuten als auch im, den Statuten vorangestellten Gründungsschreiben, was bedeutet diese Geschwisterlichkeit für den Orden, seine Mitglieder und etwaige Aufnahmen und Ausschlüße?" Perrica schloß damit nun entgültig und sah hinüber zu Ardo und bat ihn ein paar letzte Worte zu sprechen, dafür entwickelte sie Ogerstark und legte es behutsam mit der Spitze zur Tischmitte.
  
„Doch heute ist es mir endlich aufgefallen: die Nase, die Augenpartie - der Kleine sieht unserem Bundesbruder [[Perricum:Wolfaran von Ochs|Wolfaran]] zum Verwechseln ähnlich! Findest du nicht?“
+
''[...Ergänzungen?]''
  
Pffffffff!!! In einer großen Fontäne spritze der Wein aus Melinas Mund.
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Damit endeten dann auch die Beratschlagungen der Herzen von Korgond.
  
„WAS?... Oh, nein! Meine Bluse ist total versaut“, jammerte Melina. Sie begann hastig die Knöpfe zu öffnen.
+
==Lasst Taten sprechen==
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[schreibt euch gerne in den Text]
  
„Huch, was war das denn?“ fragte Nimmgalf überrascht.
+
Korhilda hatte morgens ihre Bundesgenossen zusammen gerufen, obwohl die offizielle Zusammenkunft bereits geschlossen war.  
  
„Na toll, das Mieder hat auch was abbekommen.“ Sie drehte ihm den Rücken zu. „Mach auf!“ Nimmgalf stutze etwas. „Los, mach schon, ich kann das so doch nicht anlassen.
+
"Entschuldigt, doch Anaxios überbrachte mir erst in der Nacht seine Aufzeichnungen".  
  
„Wie du willst!“ Nimmgalf half ihr, die Schnüre des Mieders zu lösen. „Melina… ich, also ich wollte damit nicht sagen, dass…“
+
Vor Korhilda stand eine geöffnete Truhe mit vielen Pergamenten. Eine zusammengerollte Schriftrolle in Korhildas Hand.  
  
Sie drehte sich zu ihm um, ihre Augen waren feucht. „Es ist doch alles nur deine Schuld!“ Ihre Stimme zitterte leicht.
+
Die Baronin lief beim Reden und schwang die Pergamentrolle wie einen Taktstab.  
  
„Was? Was ist meine Schuld?“ Nimmgalf verstand gar nichts.
+
"Wir mussten uns finden und werden uns weiter finden müssen. Bis auf Ardo sind wir alle neu in unserer Funktion. Der Orden hat gelitten unter den Fehden der letzten Jahre, gewiss."
  
„Hättest du mich damals doch mehr beachtet… [[Geschichten:Wider eigenen Willen - Lückenbüßer|wenn du Wolfaran nicht in der Tjost verletzt]]… ich meine, wenn du an seiner Stelle gewesen wärst, dann hätte ich mich stattdessen um dich kümmern können… dich etwas aufmuntern… ich wollte das alles ja gar nicht!“ schluchzte sie. Durch den vielen Wein fiel es ihr schwer ihre Gedanken zu ordnen.  
+
"Ich finde es gut, uns zuerst mit den einfachen Dingen beschäftigt zu haben. Doch sehe ich uns als viel mehr an."
  
Nimmgalf zog ihr das Mieder und auch die Bluse aus, dann knöpfte er langsam sein eigenes Hemd auf. Er hatte zwar etwas zugelegt, aber war für sein Alter immer noch gut gebaut.
+
"Wir haben über die Schwertträger geredet und dass sie besonders sind, dass die Schwerter sie erwählt haben. Aber ich glaube so einfach dürfen wir nicht denken. Sie sind vielleicht erwählt worden, doch ob sie etwas besonderes sind, bestimmen die Träger selbst mit ihren Taten. Hierzu möchte ich an die ersten Schwertträger erinnern, ohne ihre Taten wäre ihre Namen nicht in die Annalen eingegangen. Kennt ihr alle Träger der Schwerter danach? Ich nicht. Somit kann ich nur schlussfolgern dass ihre Taten dem Schwert nicht gerecht geworden sind."
Und sie war immer noch eine schöne Frau mit vierzig Sommern, was ihn in diesem Moment sehr erregte.
 
  
Er nahm sie zärtlich in den Arm, wobei ihr leicht ihre Brüste streichelte: „Ich verstehe zwar nicht genau, was du meinst, aber vielleicht sollten wir das Versäumte… nachholen?“ schlug er leise vor.
+
Korhilda marschierte immer noch durch den Raum. "Der Heilige Altar von Korgond wurde gefunden. Damit das niedergeschriebene Ziel erreicht. In unserem Land klaffen noch Wunden nach der Fehde. Korgond ist für mich auch die Legende zu den garetischen Rittertugenden. Nicht nur zur Mystik der Acht. Auch zur Mystik Mythraels. Ein heheres Ziel."
  
„Dann mach einfach weiter!“ flüsterte sie.
+
Korhilda breitete diverse Schriftstücke aus." Hier diverse Aufzeichnungen die Anaxios über die Jahre zusammengestellt hat. Mythen und Legenden. Und diese Karte hat er mir mitgegeben"
  
Er küsste sie auf den Mund, dann auf den Hals und ließ dabei seine Hände langsam an ihren Hüften herabgleiten, um ihr behutsam auch noch den Rock und die Unterkleider auszuziehen.
+
Korhilda rollte das Pergament aus ihrer Hand aus. Eine Karte von Perricum über Garetien nach Greifenfurt, ganz grob skizziert mit Linien darauf gezeichnet. "Anaxios sagt, Orte unter diesen Linien haben eine Bedeutung. An ihnen ist die Macht stark. Hier können wir suchen, nachdem was das Land besonders macht. Ich denke wir sollten einen Ort suchen, an dem der Orden seine Zelte aufschlägt, die Vergangenheit niederschreibt, die Mythen sammelt und für alle ansprechbar ist. Aber Gegenstände und Orte machen es nicht aus. Vergesst nicht die Menschen und ihre Taten. Sie machen es besonders, sie schreiben die Heldengeschichten und Mythen. Lasst die Aufschreibungen unsere Leitlinie sein, aber lasst uns nicht dahinter verstecken. Lasst unsere Taten das Geschehen bestimmen."
Dann hob er sie mit beiden Armen hoch, legte sie nackt auf das Bärenfell vor dem Kamin und ließ noch rasch seine Beinkleider fallen.
 
  
„Komm her!“ hauchte sie.
+
Perrica war müde von den vergangenen Tagen und Diskussionen und ihrer mitgebrachten Sonderarbeit, doch die Worte der Sturmfelserin ließen neue Kraft in ihr aufströmen. Villeicht hatten ihre vielen Worte doch etwas bewegt oder Korhilda verstand sie doch besser als sie durch den bisherigen Verlauf angenommen hatte. Müde lächlte sie sie an. "Wahre Worte, Korhilda, wahre Worte."
  
Nimmgalf war aufs höchste erregt, als er sich behutsam über sie beugte und sanft ihre Beine auseinander schob.
+
==Abschluss und Abreise==
  
„Aber sachte, mein letztes mal ist schon eine Weile her!“ sagte sie.
+
=Im Namen des Herrn=
  
„Glaubst du denn, bei mir ist es anders? Aber wie sagt man so schön, das ist wie mit dem Tjosten - man verlernt es nie, und jeder Stoß fühlt sich immer wieder herrlich an“, lächelte er.
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==Verhüllter Schmerz==
  
„Jetzt halt die Klappe und fang endlich an“, stöhnte sie.  
+
Die kleine Gruppe war am ersten Tag gut voran gekommen. Zuerst hatte man noch ein paar letzte Besorgungen in [[Ortsnennung ist::Garetien:Stadt Rubreth|Rubreth]] getätig, und dann die Stadt in Richtung Osten verlassen. Ein paar Meilen nachdem sie [[Ortsnennung ist::Garetien:Burg Rubreth|Burg Rubreth]] passiert hatten, hatten sie bei [[Ortsnennung ist::Garetien:Dorf Ährenfeld in Ehrenfeldt|Ährenfeld]] den [[Ortsnennung ist::Garetien:Kaiser-Hal-Kanal|Kaiser-Hal-Kanal]] passiert, der vor Jahrzehnten durch eine Initiative des Barons [[Briefspieltext mit::Garetien:Erlan von Zankenblatt|Erlan von Zankenblatt]] begonnen, aber nie fertig gestellt wurde. Wenigstens gab es hier eine stabile Holzbrücke, die auch für Fuhrwerke geeignet war. Fünf Meilen weiter östlich passierten sie dann die Grenze nach [[Ortsnennung ist::Garetien:Baronie Hirschfurten|Hirschfurten]]. Als sie den nächsten Ort [[Handlungsort ist::Garetien:Markt Bodenstedt|Bodenstedt]] erreichten, wurde es schon dämmerig, so dass man beschloss sich ein Quartier für die Nacht zu suchen.
  
Das ließ sich Nimmgalf nicht zweimal sagen und genoss die nächsten Stunden mit Melina.
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In Bodenstedt gab es nur ein größeres Gasthaus 'Zum fetten Ochsen', also fiel die Wahl nicht schwer. Man passierte den Torbogen und Kutscher Emmeran lenkte seinen Zweispänner auf den Hof des Gasthauses.
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Äbtissin [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Alrike Hundsgeburt von Sommerheide|Alrike]] wollte sich zunächst um Quartiere kümmern.
  
=hinter den Kulissen=
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Ich schlage vor, dass wir ein gemeinsames Zimmer beziehen, da können wir uns dann mit der Bewachung der Reliquie abwechseln. Habt ihr irgendwelche Einwände?" fragte sie.
  
'''Hier ist Platz für Szenen, die sich außerhalb der Feierhalle (und evtl. verborgen vor neugiereigen Augen) ereignen'''
+
[[Hauptdarsteller ist::Garetien:Halgor Arnwulf von Schack|Halgor]] wurde blass. "Wäre es nicht einfacher, gleich das ganze Fuhrwerk zu bewachen? Dann könnten wir den Gong auch gleich da drauf lassen, und würden keine unnötigen Transportschäden riskieren", schlug er vor.
  
===Ein Gespräch unter Junkern===
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"Kommt nicht in Frage!" sagte Alrike bestimmt. "Ich lasse den Gong nicht auf dem Wagen liegen, während ich in einem Gästezimmer schlafe. Das ist mir einfach zu riskant. Ich denke, dass ich da lieber das Transportrisiko in Kauf nehme."
  
Es war der Nachmittag des 10. Boron, es hatten sich bereits einige der Gäste in der [[Handlungsort ist::Garetien:Burg Trollhammer|Burg]] eingefunden. Da der Hausherr noch einige wichtige Vorbereitungen treffen musste, hatte er kurzerhand eine Führung durch die Burg organisiert, die in Kürze stattfinden würde. So standen einige Adelige in einer kleinen Gruppe im Burghof, und warteten auf die Seneschallin [[Briefspieltext mit::Garetien:Brunhild von Tsangen|Brunhild von Tsangen]], die die Gäste dann herumführen würde.
+
"Wie Ihr wollt", seufzte Halgor.
  
Plötzlich näherte sich eine leicht gerüstete Frau der Gruppe, grüßte die einzelnen Anwesenden knapp und blieb dann vor dem [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Gerion von Keres|Junker von Hohenlinden]] und seiner Frau [[Nebendarsteller ist::Garetien:Arinya von Baernfarn|Arinya von Baernfarn]] stehen.
+
{{Trenner Garetien}}
 
„Hochgelehrter Herr von Keres? Auf ein Wort, bitte!“, sagte sie nach einer kurzen Begrüßung.
 
Der Angesprochene blickte sie etwas überrascht an, als die Frau fortfuhr: „Verzeiht bitte die Störung, hohe Herrschaften. Mein Name ist [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Tsaiane von Talbach|Tsaiane von Talbach]]. Ich müsste Euch, Hochgelehrter Herr, in ein er dringenden Angelegenheit unter vier Augen sprechen. Hättet Ihr etwas Zeit?“
 
  
Gerion von Keres, der Junker zu [[Garetien:Junkertum Hohenlinden|Hohenlinden]] und Magier der Weißen Gilde, war sichtlich irritiert, als ihn die blonde Frau anprach. „Nun ja, wenn es wichtig ist! Arinya, bitte warte hier kurz auf mich, ich bin sicher bald wieder da!“ Seine Frau nickte.
+
Nachdem Alrike ein Vierbettzimmer im Erdgeschoss für die Gruppe reserviert hatte, machte man sich nun daran, den Gong dorthin zu verfrachten. Emmeran öffnete die Plane und stieg auf das Fuhrwerk. Dann schob er den schweren mit einem weißen Tuch umhüllten Gong langsam an die hintere Kante.
  
„Vielen Dank. Dann folgt mir bitte rüber ins Burgpalais.“
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Die kräftige [[Nebendarsteller ist::Garetien:Prishya vom Berg|Prishya]] stellte sich bereits auf, um ihn in Empfang zu nehmen, doch Halgor zögerte.
  
"Die korrekte Anrede ist übrigens Wohlgelehrter Herr."
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"Was ist? Nimm ihn mit an! Ich kann den nicht alleine halten", knurrte die Ritterin ungehalten.
  
Tsaiane blickte irritiert. "Wie meint Ihr?"
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Halgor warf ihr einen bösen Blick zu. Dann zog er Lederhandschuhe aus einer Gürteltasche und zog sie sich an.
  
"Der 'hochgelehrte Herr' steht nur einem Magus zu, der die entsprechende Prüfung abgelegt hat", erklärte Gerion ohne Regung. "Ich habe es nie für nötig empfunden diese Prüfung abzulegen. Es schmeichelt letztlich nur der Eitelkeit der Gildenmagier." Tsaiane glaubte nun eine Regung in seinem Gesicht zu erkennen. "Saldor Foslarin würde zur Decke gehen, wenn einer seiner Adepten sich mit 'Hochgelehrter Herr' ansprechen lassen würde." Jetzt war eindeutig eine Regung zu erkennen: der Magier lächelte grimmig - ihm schien der Gedanke zu gefallen. "Ach, wißt Ihr was? Hochgelehrter Herr ist schon in Ordnung."
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"Dann rutscht es nicht so leicht aus der Hand!" erklärte er.  
  
Tsaiane führte den Magier in [[Briefspieltext mit::Garetien:Nimmgalf von Hirschfurten|Nimmgalfs]] Schreibstube, bot ihm dort einen Polstersessel an und schloss die Tür.
+
"Beeil dich!" drängelte Pryshia.  
  
Der Magier ließ sich auf dem angebotenen Sessel nieder und sah sich interessiert um, auch wenn er noch nicht so recht wusste, worauf das ganze hinauslaufen würde.
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Halgor stellte sich neben sie und gemeinsam nahmen sie den schweren Gong in die Hände. Die bloße Berührung schmerzte Halgor auch durch die Handschuhe hindurch. Es war fast, als packte er ein Stück glühende Kohle an.
 
 
„Etwas Wein?"
 
 
 
"Gerne." Gerion wartete bis Tsaiane ihm ein Becher einschenkte und es ihm reichte. "Nun, Ihr werdet mich nicht eingeladen haben um Wein zu trinken“, entgegnete Gerion nicht unfreundlich. "Also, worum geht es?"
 
 
 
Tsaiane goss sich selbst einen Krug Wein ein und setzte sich dann zu ihrem Gast.
 
„Ich möchte mich zunächst einmal entschuldigen, dass ich Euch so überrumpelt habe. Dies war aufgrund der Umstände leider nicht anders möglich. Erst einmal zu mir: ich bin Tsaiane von Talbach, die Junkerin zu Talbach und die rechte Hand Seiner Hochgeboren Nimmgalf von Hirschfurten, in dessen Namen ich auch hier spreche. Denn ursächlich dafür, dass er Euch heute hierher eingeladen hat, war mitnichten sein Wunsch Euch näher kennen zu lernen oder sich gar mit der Kaisermark auszusöhnen, vielmehr war ich es, die ihm empfohlen hat, Euch heute hierher einzuladen. Der eigentliche Grund ist folgender: ich kannte Euren Vater [[Akteursnennung ist::Garetien:Balrik von Keres|Balrik von Keres]], er war meinem Herrn vor einigen Jahren eine große Hilfe im Kampf gegen die Machenschaften seiner Gemahlin [[Akteursnennung ist::Garetien:Simiona di Silastide-Marvinko|Simiona]], die sich dem Namenlosen verschrieben hatte.“
 
 
 
Gerion kniff mißtrauisch die Augen zusammen und fixierte sein Gegenüber. "Das ist mir durchaus bekannt“, nickte er.
 
 
 
„Natürlich. Ihr seid ein Experte im Kampf gegen die Mächte des Dreizehnten, was ich aus zuverlässigen Quellen weiß. Denn auch ich verfüge über ein gutes Netzwerk von… sagen wir Wissenszuträgern.“
 
 
 
Der Magier ließ sich nichts anmerken. "Und wozu braucht ihr mich?“ Gerion glaubte die Antwort zu kennen, war aber dennoch neugierig.
 
 
 
„Bevor ich fortfahre müsst Ihr mir versprechen, dass Ihr das nun Folgende mit allergrößter Vertraulichkeit behandelt, da dieses Wissen in den falschen Händen wahrhaft großen Schaden anrichten könnte.“
 
 
 
Gerion antwortete nicht sofort. Was ging ihm durch den Kopf?, fragte sich Tsaiane. „Nun gut", antwortete er schließlich. "Ich will es Euch gerne versprechen. Doch nun fahrt fort!“
 
 
„Baron Nimmgalf und ich haben den dringenden Verdacht, dass [[Briefspieltext mit::Garetien:Drego von Luring|Graf Drego]] schon seit einiger Zeit unter den Einflüsterungen des Namenlosen steht. Wir wissen nicht, ob er selbst ein Anhänger des Dreizehnten ist, aber wir haben starke Indizien, dass zumindest hochrangige Personen in seiner Nähe dem Gott ohne Namen dienen!“
 
 
 
Gerion zog scharf die Luft ein. Er stellte sein Weinbecher auf einen kleinen Beistelltisch ab und beugte sich vor, während er Tsaiane durchdringend anblickte. „Wenn das wahr ist", sagte er, "dann ist das eine äußerst gefährliche Lage. Welche Personen habt Ihr in Verdacht und wie kommt Ihr darauf? Und welche Rolle habt Ihr mir zugedacht?"
 
 
 
Tsaiane fuhr fort: „Wir wissen, dass Drego von Luring heute Abend ebenfalls hier anwesend sein wird. Die Person, die wir explizit im Verdacht haben - ein gewisser [[Akteursnennung ist::Garetien:Rudon Langenlob|Rudon Langenlob]] - wird allerdings nicht kommen. Trotz dessen, dass wir ihn ebenfalls eingeladen haben!“
 
 
 
„Ihr habt bewusst einen Anhänger des Namenlosen hierher eingeladen?“
 
 
„Ja, und zwar um ihn in eine Falle zu locken, natürlich alles unter dem Deckmantel der Etikette, da es sich um den Eingeladenen um den Landvogt zu Gräflich Luring handelt. Das wird aber nicht passieren, da er es vorgezogen hat, in Luring zu verbleiben. Dennoch müssen wir Gewissheit haben, in wie fern der Graf selbst in die namenlosen Machenschaften verstrickt ist. Das Ganze natürlich aber ohne ihm zu suggerieren, dass wir irgendeinen Verdacht gegen ihn oder seine Einflüsterer hegen.“
 
 
 
„Und wie wollt Ihr das herausfinden?“
 
 
 
„Nun denn: Nimmgalf wird seinen Schwager im Laufe des Abends beiläufig in ein Gespräch verwickeln und ihm scheinbar unverfängliche Fragen stellen. Unter anderem auch nach dem Verbleib einiger hohen Familienmitglieder des Grafen, namentlich seiner jüngeren Schwester [[Akteursnennung ist::Garetien:Lechmin Rondara von Luring|Lechmin]] und des ehemaligen Burgsassen [[Akteursnennung ist::Garetien:Odo von Luring-Mersingen|Odo von Luring-Mersingen]]. Wir haben den Verdacht, dass diese entweder in der Gewalt der Namenlosenanhänger gefallen sind, oder sich vor diesen auf der Flucht befinden. Jedenfalls gehen wir davon aus, dass er uns nichts über ihren derzeitigen Aufenthaltsort sagen wird oder sagen kann. Die entscheidende Frage ist nur, ob er tatsächlich nichts darüber weiß, oder ob er lügt! Im ersteren Fall haben seine Einflüsterer die Wahrheit nur vor ihm verborgen, was darauf hindeuten könnte, dass er selbst noch nicht den Einflüsterungen erlegen ist. Falls er aber bewusst lügt, dann müssen wir befürchten, dass er ebenfalls dem Namenlosen dient. Eure Aufgabe dabei wird sein, das Ganze möglichst unauffällig zu beobachten und nach Indizien zu suchen. Vielleicht habt ihr ja einen Zauber, mit dem ihr erkennen könnt, ob er lügt oder nicht?“
 
 
 
Gerion lehnte sich wieder zurück und legte seine Fingerspitzen aneinander. Er dachte über das eben Erfahrene nach. "Gibt es eine Möglichkeit sich mit dem Grafen privat zu treffen?", fragte er schließlich. "Es gibt einen Zauber mit dem ich die Wahrheit sogleich von ihm erfahren könnte. Allerdings ist das alles andere als unauffällig und er könnte es als Beleidigung auffassen, wahrscheinlicher aber eher als Affront. Aber ich vermute schon, daß dies Euren Absichten zuwider läuft." Das letzte war halb als Frage formuliert und er sah Tsaiane mit einer hochgezogenen Augenbraue an. 
 
 
 
Diese schüttelte energisch den Kopf: "Nein, das ist leider ausgeschlossen. Der Graf würde sofort bemerken, dass wir einen Verdacht gegen ihn haben und weitere Aussagen
 
verweigern. Schlimmer noch: er könnte seinen Einflüsterern davon berichten, und diese so zu Gegenmaßnahmen verleiten. Es müsste etwas Subtileres sein, etwas dass er gar nicht mitbekommt."
 
 
 
"Bedauerlich", murmelte Gerion, während er sich wieder zurück lehnte. "Das hätte vieles vereinfacht."
 
 
 
„Hochgelehrter Herr, ich habe Euch bewusst ausgewählt, da ihr zum einen über die nötige Objektivität verfügt, da ihr in keinerlei Abhängigkeit zu Graf Drego steht, und zum anderen über die notwendige Kompetenz und auch die Fähigkeiten, aktiv gegen die namenlosen Machenschaften vorzugehen. Deswegen seid Ihr in meinen Augen ideal geeignet, um uns zu helfen. Nun, da ihr die Sachlage kennt, werdet ihr uns bei unserem Vorhaben unterstützen?“
 
 
„Ihr könnt auf mich zählen!“, gab Gerion entschlossen Antwort. "Aber ich erwarte, daß ich über alles informiert werde, wie Ihr auf diesen Verdacht kommt."
 
 
 
"Hervorragend!" Tsaiane teilte mit ihm alle Informationen, die er brauchte, und betonte auch [[Briefspieltext mit::Garetien:Racalla von Hirschfurten|Racallas]] hilfreiche Recherche in der Akademie der Magischen Rüstung bezüglich des dringenden Verdachts gegen Nimmgalfs ehemaligen Waffenknecht [[Akteursnennung ist::Garetien:Romin Westfall|Romin Westfall]]. Gerion hörte sich alles aufmerksam an und stellte gelegentlich Rückfragen. Die Führung durch die Burg verpasste er allerdings.  
 
  
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"Schnell! Er ist schwer!" keuchte er. Auch Alrike und Emmeran kamen hinzu, und gemeinsam verfrachteten sie die praiosgeweihte Reliquie unter einigen Mühen in ihr Gästezimmer.
  
 
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===Tsaiane und Geromel===
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Die anderen waren schon zum Abendessen gegangen, nur Halgor war zunächst im Zimmer geblieben und saß nun auf seinem Bett. Er hatte vorgeschlagen, den Gong zu bewachen und später zu essen. Seine Hände taten immer noch weh. Vorsichtig zog er die Handschuhe aus. Die Handinnenflächen waren wund und zum Teil schwarz verbrannt. Vorsichtig legte er sich einen Verband mit Heilkräutern um die Hände. Er musste irgendwie vermeiden, dieses vermaledeite Ding noch einmal anzufassen. Doch das würde nicht leicht werden, wenn er keine Aufmerksamkeit auf sich ziehen wollte. Er hatte also die Wahl sich zu verraten, oder an den Schmerzen zugrunde zu gehen. Doch vielleicht gab es noch eine Möglichkeit...
  
„Auf ein Wort, Vetter“ [[Garetien:Tsaiane von Talbach|Tsaiane]] lief gerade über einen der Burggänge, um ihren Vetter [[Garetien:Geromel von Talbach|Geromel]] dort abzupassen, der gerade auf dem Weg zur Küche war.  
+
Er holte aus seiner Tasche eine dünne schwarze Kerze hervor, stellte sie auf seinen Nachttisch und zündete sie an. Es entstand eine kleine schwarze Flamme.  
  
„Tsaiane?“ er drehte sich um und hielt inne.
+
"Meister! ... Meister! ..." flüsterte er. Die Flamme flackerte kurz auf. "Gewähre mir Schutz... Schutz vor den verhassten Götterfeinden und ihren kriecherischen Dienern! Ich werde dir dafür ein Opfer bringen. Ein großes Opfer dir zum Wohlgefallen! Doch schütze deinen bescheidenen Diener mit deiner Macht, gib mir die Kraft dem Götterwirken zu widerstehen und mache mich so zu deinem Werkzeug der Rache!"
  
„Gut, dass ich dich treffe, Geromel. Ich muss mit dir was bereden.“
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Eine Weile geschah nichts. Dann flackerte die Flamme heftiger, sie wurde größer, ein dunkles Haupt bildete sich, dessen Augen tiefroht zu glühen schienen:  "GEWÄHRT!"
  
„Gerne. Wie kann ich helfen?“ antwortete der große Ritter.
+
==Wegelagerer==
  
„Es ist wegen [[Garetien:Irnfrede von Luring-Hirschfurten|Irnfrede]]. Du hast … dich etwas verändert, seit du vom [[Garetien:Nimmgalf von Hirschfurten|Baron]] den Auftrag bekommen hast, sie zu beschützen.
+
Am nächsten Tag begab man sich auf den Rakulastieg, der die Gruppe mitten durch die [[Garetien:Rakulahöhen|Rakulahöhen]] führte. Zunächst kam man recht gut voran. Nach einer guten Stunde hatte man [[Garetien:Dorf Auetal|Auetal]] passiert, wo noch vor kurzem eine bedeutsame Schlacht zwischen Reichsforstern und Kaisermärkern statgefunden hatte. Schon bald würden sie den kleinen Minenort [[Garetien:Dorf Eisenhütt|Eisenhütt]] erreichen, in dem wertvolle Erze gewonnen und verhüttet wurden. Doch plötzlich befanden sie sich in einem Hinterhalt von Wegelagerern. Sowohl [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Prishya vom Berg|Prishya vom Berg]] als auch [[Garetien:Halgor Arnwulf von Schack|Halgor von Schack]] machten wich sofort kampfbereit. Die Wegelagerer forderten mit dreckigem Gelächter einen Wegzoll. [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Alrike Hundsgeburt von Sommerheide|Alrike von Sommerheide]] versuchte zu beschwichtigen, und machte den Strauchdieben klar, dass sie auf einer praiosgegfälligen Mission unterwegs waren. Das machte die Schurken aber nur noch gieriger. Sie forderten nun alles Wertvolle auf dem Wagen. Der Anführer kam nun deutlich näher.
  
Geromel blickte sie etwas überrascht an. „Verändert? In wie fern?“
+
"Wenn ihr es wagt, eure dreckigen Pfoten an unseren Wagen zu legen, dann zahlt ihr dafür mit Blut!" knurrte Prishya gefährlich. Doch die Schurken ließen sich davon nicht beeindrucken, schließlich waren sie in der Überzahl. Auf einen Wink des Anführes hin griffen sie den Wagen an. Prishya und Halgor waren inzwischen von dem Pferden gesprungen und stellten sich vor den Wagen um diesen zu verteidigen. Schon begann das Scharmützel, die Strauchdiebe waren zwar weniger geübte Kämpfer als die beiden Rubrether Hausritter, machten dies aber durch ihre zahlenmäßige Überlegenheit wett. Äbtissin Alrike schaffte es, einen der Schurken durch einen Blendstrahl aus Alveran kampfunfähig zu machen. Doch dem Anführer gelang es auf den Wagen zu springen. Sofort bemerkte er dort den großen Goldenen Gong. Halgor wollte ihm hinterher setzten, doch der große Mann trat ihn herunter. Prishya käpfte gegen drei der Schurken gleichzeigtig und hatte schon einige Treffer hinnehmen müssen, doch auch sie teilte mit ihrem Streitkolben ordentlich aus.
  
„Du bist oft mit deinen Gedanken nicht bei der Sache. Dir entgeht hin und wieder mal eine Bemerkung. Und wie du sie immer ansiehst… kann es sein, dass dir die Kleine gefällt?“
+
Halgor spürte den Zorn in ihm erwachen. Erneut versuchte er auf den Wagen zu steigen, nur um einen weiteren Tritt des Mannes einzustecken. Doch dieses Mal war er vorbereitet. Er packte ihn mit der Hand des Folterers am Fußgelenk und ließ seine Kräfte fließen. Im nächsten Moment schrie der Mann laut auf und wand sich in niederhöllischen Schwerzen. Er stolperte und fiel vom Wagen herunter auf den Boden, nur um dort weiter zu schreien. Die anderen hielten nun inne und wollten wissen was mit ihrem Anführer ist. Alrike nutze die Gelegenheit und wies den Kutscher an loszupreschen, was dieser auch umgehend tat. Auch Hagor und Prishya sprangen schnell wieder auf die Pferde und folgten der Kutsche, die arg gebeutelten Wegelagerer hinter sich zurücklassend.  
Geromel fühlte sich ertappt, versuchte das aber herunterzuspielen.
 
  
„Ich? Ach was, ich war vielleicht nur ein wenig überarbeitet in letzter Zeit. Ich kann dir aber versichern, dass ich mich stets professionell verhalten habe, wenn es um die Sicherheit der jungen Dame ging. Du kannst sie gerne selbst fragen.
+
"Wie hast du das gemacht? Der Kerl hat ja geschrien wie ein Baby", fragte Prischya an Halgor gewandt, nachdem sie schon etwas Abstand gewonnen hatten.  
  
Tsaiane kam etwas näher und sah ihm in die Augen.
+
"Ich schätze ich hab ihm wohl das Fußgelenk ausgekugelt. Das tut verdammt weh, sag ich dir!"
„Das hoffe ich sehr, Vetter! Nimmgalfs Tochter ist absolut nicht mehr deine Liga! Sollte da irgendetwas passieren, was nicht passieren darf, wärst du erledigt. Und unsere Familie wahrscheinlich gleich mit. Ich hoffe, das ist dir bewusst?“
 
  
„Danke für die Belehrung, Cousine! Ich sagte dir ja bereits, dass ich mich stets professionell verhalten habe. Und auch nicht vorhabe das zu ändern.“
+
Prischya nickte und ließ es dabei beruhen.
  
„Nun gut, dann konzentriere dich aufs Wesentliche. Wir sind es dem Baron schuldig!“, damit ließ sie ihn stehen und ging.
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==Station in Samlor==
  
Geromel  sah ihr nach. Es war sicher nicht die erste Lüge in seinem Leben, aber mit Sicherheit die größte. 
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==Ankunft an der St. Gilborns Abtei==
  
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==Nächtlicher Besuch==
  
===Eine kleine Ausnahme===
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==Flammenmeer==
  
Im Leben eines Kriegers gibt es viele Herausforderungen, Hürden und Versuchungen. Mit Mut, Entschlossenheit, Eisernem Willen und großer Kraft vermag er es ihnen stets zu trotzen. Dies wusste auch [[Garetien:Geromel von Talbach|Ritter Geromel]], der gerade auf dem Flur im Obergeschoss des Herrenhauses Wache schob, als er kurz vor Beginn der Begrüßung der Gäste auf [[Garetien:Burg Trollhammer|Burg Trollhammer]] einen betörenden Duft gefolgt vom raschen Klackern hoher Absätze vernahm. Es war [[Garetien:Irnfrede von Luring-Hirschfurten|Irnfrede]] in einem atemberaubend schönen Kleid. Er spürte, wie sein Blut bereits in Wallung geriet. Er blickte sich kurz auf dem Flur um, doch ansonsten war keiner hier.
+
==Epilog==
  
„Hier bist du ja! Hab dich schon überall gesucht!“ zischte ihm Irnfrede leicht verärgert zu, als sie ihn entdeckt hatte.
+
=Traviabund zwischen Hirschfurten und Torrem=
  
„Herrin… Irnfrede. Wie kann ich Euch helfen?“ fragte er vorsichtig.
+
==Willkommen in Garetien==
  
„Lass den Quatsch, wir sind doch alleine!“
+
20. Rahja 1046 BF - [[Garetien:Barjed Phecadio Torrem|Barjed Phecadio Torrem]], ein Vetter der Herrin des Kleinfürstentums Torricum, Perainia Phalaxana XXV. Torrem im Horasreich, erreicht mit seinem Gefolge [[Garetien:Burg Trollhammer|Burg Trollhammer]], und wird dort freundlich empfangen. Nimmgalf stellt ihm seine Familie und das Burgpersonal vor.
  
Sie kam näher auf ihn zu. Ihr Dekolletee war sehr großzügig geschnitten und ihr Parfüm stieg ihm in die Nase. Sie lächelte ihn verführerisch an.
+
==Erstes Beschnuppern==
"Na, wie gefällt dir mein neues Kleid?"
 
  
Geromel atmete tief durch. "Einfach hinreißend. Ich kann kaum sagen was verführerischer ist: das Kleid, oder der Inhalt." grinste er zurück.
+
Barjed ist nicht gerade begeistert von Garetien, auch Nimmgalfs Begeisterung für das Tjosten teilt er nicht.
 +
Jedoch verfügt er über eine spezielle Form des Lanzenstechens, die Nimmgalf erstaunen lässt.
  
„Na, dann solltest du es aber dringend herausfinden!" schlug sie vor und sah sich nochmal um. Sie waren immer noch ungestört.
+
==Hochzeitsplanungen==
  
"Am Ende des Ganges ist ein Aufgang zu einem kleinen Turmzimmer, das noch unbelegt ist. Dort drinnen gibt es ein weiches Lager mit ein paar Strohmatratzen. Komm mit mir!“ forderte sie ihn leise aber verheißungsvoll auf.
+
Nimmgalf und Ederlinde planen die Hochzeit mit Irnfrede und laden den Adel Garetiens für Travia 1047 BF nach Burg Trollhammer ein.
 
„Ach Irnfrede, wie gerne würde ich das tun…“ seufzte er. „Aber ich kann meinen Posten hier nicht verlassen. Außerdem hatten wir doch gesagt, nicht hier! Das wäre viel zu riskant.“
 
Irnfrede fasste ihn sanft an der Hand und warf ihm ein sehnsuchtsvolles Schmachten zu. „Bist du ganz sicher?“ hauchte sie. „Wie wäre es mit einer kleinen Ausnahme?“  Doch Geromel schüttelte den Kopf.
 
 
 
Sie kam mit dem Mund näher an sein Ohr und flüsterte: „Ich trage nichts unter dem Kleid…. absolut gar nichts.“ 
 
 
 
<br>
 
 
 
Und dann gibt es die Momente im Leben eines Kriegers, da die Sturmflut des Verlangens so groß wird, dass selbst die stärksten Mauern von Vernunft, Entschlossenheit und eisernem Willen einfach hinfort gespült werden. Und so folgte Geromel Irnfrede in den Turm.
 
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Aktuelle Version vom 24. September 2024, 09:16 Uhr

Gästeliste zu Nimmgalfs 50. Tsatag (10.Boron 1044)

Gästeliste zu Baron Nimmgalfs 50. Tsatag (10. Boron 1044)
Gruppe Name Titel Infos Spieler
Familie Nimmgalf von Hirschfurten Baron zu Hirschfurten Gastgeber Ingo
Familie Ederlinde von Luring-Hirschfurten Junkerin zu Rotkrähenborn Ehefrau Ingo
Familie Irnfrede von Luring-Hirschfurten Edle zu Fr. Freudenstein Tochter Ingo
Familie Randolf von Hirschfurten Erb-Baronet zu Hirschfurten Sohn, Knappe bei Erlan Ingo
Familie Racalla von Hirschfurten Baroness zu Hirschfurten Tochter, Elevin Ingo
Familie Brinwulf von Hirschfurten Baronet zu Hirschfurten Sohn, Schule der Hohen Reiterei Ingo
Familie Helmar von Hirschfurten Pfalzgraf zu Goldenstein Vetter Ingo
Familie Hartmunde von Hirschfurten Pfalzgräfin zu Goldenstein Helmars Frau Ingo
Familie Hernulf-Answin von Hirschfurten Baron zu Leihenbutt entf. Neffe Bernd
Familie Sharbane Leutreu von Hirschfurten Baronin zu Leihenbutt Hernulfs Frau Bernd
Familie Yolande von Hirschfurten-Zweifelfels Junkerin zu Zweifelfels Cousine Ingo
Familie Oldebor von Zweifelfels Junker zu Zweifelfels ehem. Knappe Bernd G.
Familie Jendara von Hirschfurten Peraine Hochgeweihte zu Wegfeld ehemals Samlor Ingo
Familie Ludolf von Hirschfurten künftig: Baron zu Erlenstamm Verlobter von Selinde Ingo
Familie Selinde von Ruchin Baronin zu Erlenstamm verlobt mit Ludolf Ingo / BB
Familie Firnwulf von Hirschfurten Junger Herr Knappe bei Ardo v. Keilholtz Ingo
Familie Sylphia von Hirschfurten Edle zu Hirschwalden Nichte, schwanger Ingo
Familie Ortwin von Hirschfurten Edler zu Hirschwalden Mann von Sylphia Ingo
Familie Berulf von Hirschfurten Ritter zu Hirschfurten Hausritter Ingo
Familie Thalia von Rossreut Hohe Dame Berulfs Frau Ingo
Pfortenritter Erlan von Zankenblatt Baron zu Syrrenholt Baron aus Reichsforst Christian J.
Pfortenritter Erlbrechta von Zweifelfels Baronin zu Syrrenholt Erlans Frau Bernd G.
Pfortenritter Melina von Ehrenstein eh. Vögtin zu Gräfl. Rubreth Ihr Mann führt derzeit Fehde Andre J.
Pfortenritter Tsaiana von Waldfang-Angerwilde Baronin zu Waldfang Reichsforster Baronin Melli L.
Pfortenritter Korhilda von Sturmfels Baronin zu Wasserburg ehem. Sturmfels Ina S.
Pfortenritter Leobrecht von Ochs Reichsvogt von Efferdstränen Mann von Korhilda Volker S.
Pfortenritter Wolfaran von Ochs Baron von Bärenau Sohn von Korhilda und Leobrecht Volker S.
Pfortenritter Iralda von Ochs Baronin von Bärenau Frau von Wolfaran Ina S.
Pfortenritter Hilbert von Hartsteen eh. Pfalzgraf zu ksl. Sertis im Exil Freund Nimmgalfs Jürgen S.
Reichsforster Adel Drego von Altjachtern Baron zu Schwarztannen Monika L.
Reichsforster Adel Ailsa ni Rian Baronin zu Schwarztannen Frau von Drego von A. Monika L.
Reichsforster Adel Drego von Luring Graf von Reichsforst Nimmgalfs Schwager BB
Reichsforster Adel Selinde von Kravetz Ritterin in Rubreth Dregos Balldame BB
Freunde Ardo von Keilholtz Baron zu Kressenburg aus Greifenfurt Robert O.
Freunde Praiadne Leuinherz Keilholtz Baronin zu Kressenburg Ardos Frau Robert O.
Freunde Hal von Ehrenstein Kronvogt zu kgl. Halhof Vater von Melina, verwitwet Andre J.
Freunde Anselm Hilberan von Hundsgrab-Bugenbühl Baron zu Hundsgrab aus Greifenfurt Christian K.
Freunde Khorena von Hundsgrab-Bugenbühl Baronin zu Hundsgrab Anselms Frau Christian K.
Freunde Gerion von Keres Junker von Hohenlinden Magier Schwert und Stab Victor B.
Freunde Arinya von Baernfarn Junkerin von Alfenmohn Gerions Frau Victor B.
Freunde Felian von Perainsgarten Junker von Perainsgarten aus Mardershöh, Schlund Florian Z.
Freunde Oderik von Schwingenfels Junker von Weizengrund aus Reichsgau, Hartsteen Dennis A.
Freunde Haldora von Schwingenfels Junkerin von Weizengrund Gemahlin Oderiks Dennis A.


Irnfredes Reiseroute (ab Travia 1045)

Reisegruppe:

Irnfrede von Luring-Hirschfurten, Edle zu Erlenkrone
Ernhelm Langmann von Klingenhort, Ritter zu Trollhammer
Luna Fuxfell, Nachtschatten der Phexkirche (geheim)
Thorkar Askason, Thorwaler Krieger aus Prem
Simariel Falkenauge, Elfischer Meisterschütze


Wegstationen

• Start in Erlenstamm, Abschied von Burg Erlenstamm
• Schloss Erlengrund – Reoderich von Hartwalden-Sturmfels (Botschaft für Korhilda)
• Wandleth – Graf Ingramm, Sohn des Ilkor, im Wiesenschlösschen
• Perainsgarten – Junker Felian von Perainsgarten
• Oberdachsburg – Junkerin Ehrfrieda von Dachsen (Mutter von Gerbald von Dachsen)
Burg OxAnaxios von Ochs + Chaliba
Markt MardramundIfirnadora von Krauzung
Schloss Amselsang - Sturmbold von Amselhag
Tempel der feurigen RösserSharbana Eorcaïdos von Aimar-Gor
• Wasserburg – Korhilda von Sturmfels, Schloss Rossgarten
• Felsentor – Junker Ronderich von Sturmfels
• Gnitzenkuhl – Baronin Geshla von Gnitzenkuhl auf der Friedburg
• Gaulsfurt – Samia von Gaulsfurt
• Perricum – Wllbrord? Vlad? Jan?...
• Unterwegs
• Khunchom
• Al‘Anfa

Ankunft in Perricum

28. Travia 1045 BF

Die Reisegruppe war nun schon seit gut zwei Wochen unterwegs. Endlich näherte man sich dem ersten großen Zwischenziel Perricum, der großen Reichsstadt am Perlenmeer. Hier galt es möglichst rasch eine Reisemöglichkeit per Schiff nach Süden zu finden. Irnfrede hoffte, dass ihre mitgebrachten Geldmittel für sie und ihre vier Begleiter samt der Pferde reichen würden. Sie würde nur sehr ungerne einen Wechsel ausstellen, da ihr Vater das mit Sicherheit mitbekommen würde.

"So, bald sind wir also in Perricum. Warst du schon mal dort, Irnfrede?" fragte Luna neugierig.

"Nein, leider nicht. Ich hatte immer schon den Wunsch, einmal diese große Hafenstadt zu sehen. Und große Schiffe mit vielen hohen Masten und Segeln..." Irnfrede geriet etwas ins Schwärmen.

"Weiß denn jemand dort, dass wir kommen?"

"Das will ich mal hoffen. Ich habe in Gaulsfurt eine Brieftaube an den örtlichen Magistrat schicken lassen, und um ein Empfangskommitee gebeten. Nicht, dass wir da an irgendwelche Halunken geraten."

"Höhöhö, warum denn nicht? Ne gute Rauferei hat noch keinem geschadet!" scherzte Thorkar vergnügt. Dafür fing er sich von Ernhelm von Klingenhort einen finsteren Blick ein, während sich Simariel nichts anmerken ließ.

Trenner Perricum.svg

Nachdem man das Garether Tor passiert und sich nach dem Weg erkundigt hatte, näherte sich die Gruppe dem Magistratsgebäude der Stadt. Auf dem Weg dorthin hatten sie schon viele bemerkenswerte Gebäude entdeckt. Alleine der Rahja-Tempel war recht imposant gebaut, ebenso wie der ihm direkt gegenüberliegende Praiostempel. Vor dem nahe gelegenen Magistrat wurde die Gruppe bereits erwartet, und zwar von einer älteren, vornehm gekleideten Dame in Begleitung einer jüngeren Frau.

Freundlich sprach die Dame sie an: "Ach, Ihr seid doch sicher Irnfrede von Luring-Hirschfurten, die Tochter des Reichsforster Heermeisters Nimmgalf von Hirschfurten?" Irnfrede nickte, doch bevor sie antworten konnte fuhr die Dame fort: "Mein verstorbener Gatte Wallbrord hat mir viel von Eurem berühmten Vater berichtet. Aber wo bleiben meine Manieren? Mein Name ist Fredegard von Hauberach, Altbaronin zu Vellberg. Mein einstiger Gemahl war ein alter Waffengefährte von Herrn Nimmgalf, weshalb ich gerne seiner Bitte nachkam, Euch ein wenig durch die Perle am Darpat zu führen. Dies ist meine Ziehtochter Janne. Ich wurde vom Magistrat von Euer Ankunft unterrichtet und es obliegt nun mir, Euch ein wenig hier herumzuführen. Aber zunächst einmal: Willkommen in Perricum. Ich denke, bevor wir die Stadt näher erkunden, wollt Ihr Euch vermutlich erst ein wenig frischmachen und Euer Quartier beziehen, oder?"

Trenner Perricum.svg

Irnfrede hatte für sich und ihre Gruppe schließlich ein Zimmer im Hotel Kaiser Reto gebucht, auch wenn die Preise hier deutlich höher waren, als in den Gasthäusern auf der Strecke. Aber sie hoffte ja, dass die Gruppe nur zwei oder drei Tage in Perricum verweilen würde, bis dann endlich ein Schiff gen Khunchom ablegen würde, mit dem sie ihre Reise fortsetzen könnten. Luna, Thorkar und Simariel waren zu diesem Zwecke auch schon zum Hafen aufgebrochen, nämlich um eine mögliche Mitfahrgelegenheit für die Reisegruppe in den nächsten Tagen zu finden. Nur Ernhelm blieb als ihr Leibwächter treu an Irnfredes Seite. Nachdem die Formalitäten erledigt waren, kamen Irnfrede und Ernhelm zurück ins Foyer des Hotels, wo die Edle von Hauberach und ihre Ziehtochter auf sie gewartet hatten.

"So, die Zimmer sind gebucht, unser Gepäck ist auch schon dorthin verbracht worden. Nun kann es also losgehen mit der Stadtbesichtigung", strahlte Irnfrede. Ich würde mir sehr gerne mal den Hafen anschauen. Kennt Ihr da einen schönen Platz, wo man möglichst viel sehen kann?" fragte Irnfrede die ältere Dame.

Diese schmunzelte, als sie zu einer Antwort anhub. "Den kenne ich in der Tat, nämlich das Oktagon, den Sitz der Reichsadmiralin der Perlenmeerflotte. Vom Dach aus hat man einen wunderbaren Blick auf den gesamten Hafen und Teile der übrigen Stadt. Sofern heute keine Besprechung der Admiralität ansteht, kann ich Euch sowohl den prächtigen Saal im dritten Stock des Gebäudes zeigen als auch auf die Spitze des Turmes geleiten. Der Zugang zu der Anlage ist eigentlich aus gutem Grunde streng reglementiert, aber ein lieber Freund von mir kann uns da sicher behilflich sein." Die kleine Gruppe machte sich gemächlichen Schrittes auf den Weg zum Hafen, wobei Fredegard ihrem Gast einiges über die Stadt im allgemeinen und den Hafen im besonderen erzählte. Dort angekommen, steuerte die Altbaronin aber nicht direkt das Oktagon - eine zwar beeindruckende, aber dennoch düstere und eher an eine Zwingfeste erinnernde Anlage - sondern ein etwas abseits gelegenes Gebäude an, welches weitaus unscheinbarer wirkte. "Das ist die Kommandantur des Bombardenregiments "Trollpforte", dem dereinst mein seliger Gatte vorstand.", erläuterte die ältere Frau der jüngeren. "Dessen jetziger Befehliger ist der Pagenvater meiner Enkelin und auch sonst ein guter Freund." - hierbei lächelte Fredegard recht eigentümlich, was ihre Begleitung für einen Moment irritierte. "Bitte entschuldigt mich für einen kurzen Moment, während ich ihn zu uns hole; er wird uns dann in das Oktagon führen." Die ältliche Adlige verschwand recht schnellen Schrittes in das Gebäude und kam nach einigen Minuten mit einem Mann mittleren Alters zurück, der einen etwas verdrießlichen Eindruck auf Irnfrede machte. "Das ist Oberst Siegerain von Bregelsaum-Berg, der Kommandeur des Regiments, und er hat sich spontan" - bei letzterem Wort zuckte dessen linkes Auge seltsamerweise mehrmals - bereiterklärt, uns in das Gebäude zu führen." Recht wortkarg und ziemlich angebunden wirkend stellte sich der Mann Irnfrede vor und geleitete die kleine Gruppe in das Oktagon, wo lediglich eine vergleichsweise geringe Zahl an Personal ihren Tagesdienst verrichtete. Interessant wurde es erst im dritten Stock, wo sie einen Blick in den Admiralssaal werfen konnten. Dieser beeindruckte die junge Adlige weniger durch seine gediegene Ausstattung als durch das prächtige Bodenmosaik in Form einer Karte des Kontinents, in der zudem alle größeren Häfen Aventuriens "eingezeichnet" waren.

Irnfrede bekam vor Staunen den Mund kaum zu.

"Das... das ist ja... ist das etwa ganz Aventurien?" stammelte sie.

"So ist es. Wir befinden uns hier!" erklärte ihr Siegerain, der mittlerweile etwas weniger zugeknöpft wirkte und wies auf einen Hafen in einer großen Bucht an der Ostseite des Kontinents. Auch Ernhelm staunte nicht schlecht. So eine Kunstfertigkeit hatte er hier nicht erwartet, machte der ganze Bau doch ansonsten einen eher abweisenden Eindruck.

Irnfrede stellte noch ein paar Fragen zu weiteren Hafenstädten, die ihr der Offizier kurz und knapp erläuterte. Vor allem interessierten sie die Häfen von Perricum bis Al'Anfa, was Ernhelm etwas merkwürdig fand. Doch sagte er nichts dazu. Dann ging es auch schon weiter mit der Besichtigung.

Schließlich folgte der im wahrsten Sinne des Wortes Höhepunkt dieses Ausfluges, als Irnfrede, Fredegard und der Oberst durch eine Luke im obersten Stockwerk des Turmes dessen Dach betraten. Die einstige Baronin zu Vellberg hatte nicht übertrieben: Die Aussicht war schlicht überwältigend!

"Umwerfend. Einfach fantastisch. Man sieht ja nicht nur den Hafen, sondern die ganze Stadt. Ich kann kaum glauben wie groß das alles hier ist", staunte Irnfrede.

"Seid Ihr zum ersten mal am Perlenmeer?" fragte Fredegard.

"Nun... ja! Ich war zwar mal als Kind vor etwa 10 Götterläufen im fernen Havena, wo ich das Meer der Sieben Winde sah, aber am Perlenmeer war ich noch nie. Es ist so wunderschön hier. Ich verstehe gar nicht..." sie stockte. Dann wandte sie sich an den Oberst: "Verzeiht bitte die Frage, Herr von Bregelsaum-Berg, ihr wirkt auf mich noch so... so jung. Wie kann denn jemand so jung und doch schon Oberst sein? Das ist doch in etwa vom Rang her vergleichbar mit einem Heermeister, oder irre ich mich da?"

"Nicht ganz", erwiderte der Offizier, während er erstmals lächelte. "Der Heermeister der Markgrafschaft ist eher mit einem Marschall vergleichbar, also dem Oberkommandierenden aller regulären Truppen einer Provinz und im Kriegsfalle auch von dessen Ritter- sowie Landwehraufgeboten. Ich selbst habe die Ehre, seit etwas mehr als einen Götterlauf eines der drei Regimenter Perricums zu befehligen. Ich mag vielleicht noch recht jung an Jahren sein, verfüge jedoch bereits über allerlei Erfahrungen in militärischen und diplomatischen Angelegenheiten und, wenn man meinem Vorgesetzten glauben mag, über den einen oder anderen besonderen Verdienst, dessenthalben ich weiland zum Oberst ernannt wurde." Bei den letzten Worten strich Siegerain scheinbar beiläufig einige für Irnfrede nicht erkennbare Staubkörner von seinen Auszeichnungen und fügte noch hinzu: "Und wenn ich mich recht entsinne, war Euer geschätzter Vater auch nicht viel älter, als er zum Heermeister der Grafschaft Reichsforst ernannt wurde; zweifelsohne auch ob seiner enormen Fähigkeiten und Verdienste."

Fredegard hatte den Ausführungen des Obersten mit leicht schiefgeneigtem Kopf und einem schwer zu deutenden Gesichtsausdruck gelauscht, bevor sie maliziös lächelnd ergänzte: "Ja, ich kann bestätigen, dass Herr Siegerains Fähigkeiten und Leistungen wahrlich - bemerkenswert sind."

Nachdem die Versammelten die Aussicht noch eine Weile genossen hatten, führte der Oberst die Besucher wieder nach unten und aus dem Oktagon heraus. Dann verabschiedete er sich formvollendet von Irnfrede und ihrer Begleitung mit dem Hinweis, dass noch wichtige dienstliche Angelegenheiten seiner harrten. In seiner Eile vergaß er sogar, sich von Fredegard zu verabschieden, was diese aber nicht im mindesten zu bekümmern schien.

Die Altbaronin wandte sich wieder ihrem Gast zu: "Was sollen wir uns als Nächstes anschauen, meine Teure? Die berühmten Korallengärten und das Kuriositätenkabinett lohnen auf jeden Fall einen Besuch. Aber vielleicht wollt Ihr auch noch etwas anderes sehen oder ganz allgemein einen Rundgang durch diese wunderbare Stadt unternehmen?" Erwartungsvoll blickte Fredegard die jüngere Frau an.

"Korallengärten und Kuriositätenkabinett? Das klingt beides sehr interessant", entgegnete Irnfrede begeistert. "Einen Rundgang können wir ja auch später noch machen, ich denke, wir sollten mit dem Kuriositätenkabinett weitermachen. Was meinst du, Ernhelm?" Der Angesprochene nickte nur kurz.

"Gut, dann lasst uns aufbrechen. Es liegt im Zentrum der Stadt, nahe der Ordensburg des ODL."

"In Ordnung, gehen wir los."

Gemeinsam machte man sich auf den Weg.

(OT: Hier würde ich erstmal nen Cut machen, sonst wird es zu lang).
(OT: Alles klar. Melde Dich einfach zwecks etwaiger Fortsetzung.)

Das Perricumer Kuriositätenkabinett

Alte Säcke - Ideensammlung

Orden von Korgond - Ideensammlung

Boron 1046 BF

Nimmgalf läd (nach vorheriger Absprache mit Ardo) die 5 Herzen zu einem ersten Treffen nach Burg Erlenstamm im Schlund zum 20. Tsa 1046 BF, dem Festtag von Korgonds Verhüllung.

Gründe die dafür sprechen:
- es besteht ein gewisser Handlungsbedarf des neugewählten Kapitels
- die Burg wurde innen frisch renoviert und verfügt über sehr adäquate Räumlichkeiten für eine Tagung. Ausserdem ist sie auch im Winter (!) über Reichs- und Kronstrassen gut zu erreichen.
- die Anreisestrecke ist für alle Herzen in etwa gleich lang, Perrica und Korhilda könnten gemeinsam aus Perricum anreisen, Nimmgalf und Felian aus dem Südwesten.
- die Burgherrin ist Irnfrede von Luring-Hirschfurten, Nimmgalfs älteste Tochter, und würde für eine exzellente Bewirtung und Unterbringung sorgen

Themen:
- Aufgabenverteilung innerhalb des Kapitels: wer organisisert die Ordenstreffen, wer führt die Chroniken, wer kümmert sich um die Finanzen (Anmerkung Ina: Korhilda ist eine sehr gute Kämmerin)?
- die acht Schwerter der Goldenen Au: Wer sind die aktuellen bekannten Träger? Welche Schwerter/Schwertträger könnten kurz- oder mittelfristig für den Bund gewonnen werden? Wie sollen die Problemfälle angegangen werden (Anmerkung Ina: Wollten wir den Nadlau nicht auf den Zweifelsfelser loslassen)?
- Änderungen der Ordensstatuten: ist ein Ausschluss von Mitgliedern nur bei mindestens 16 Prostimmen noch sinnvoll? Wie können künftige Änderungen der Statuten ermöglicht werden?
- nächstes Ordenstreffen wann, wo ?
- Sonstiges

Einladung zur Kapitelversammlung

Hochverehrter Ordensbruder/Hochverehrte Ordensschwester,
 
 
 
 
Zu viel Zeit wurde in den letzten Götterläufen ungenutzt vertan. Als Herzen des Kapitels des Ordens von Heiligen Altar von Korgond ist es nun unsere Aufgabe, dem Orden eine neue Führungsstärke zu verleihen, und zur Erfüllung der Ordensziele beizutragen.

Ich lade Dich hiermit ein, gemeinsam mit den anderen Herzen Rat zu halten, sowie die Weichen für noch kommende Entscheidungen zu stellen.

Das Treffen findet wie bereits in Auenwacht vereinbart am 20. Tsa, dem Tage von Korgonds Erscheinen, auf Burg Erlenstamm in der gleichnamigen Baronie im westlichen Schlund statt. Meine Tochter Irnfrede wird für eine standesgemäße Bewirtung und Unterbringung sorgen.

Ich hoffe, dass Du es einrichten kannst, damit das Kapitel in voller Stärke agieren kann, und bei zukünftigen Ordensversammlungen die richtigen Entscheidungen getroffen werden können.

Für die Gemeinschaft des Ordens vom heiligen Altar zu Korgond,
 
 
 
 
Nimmgalf von Hirschfurten, Herz des Kapitels

Gegeben zu Burg Trollhammer, im Boron 1046

Szenen auf der Reise

Auf der Kreusenburg

Am späten Nachmittag des 16. Tsa traf Baron Nimmgalf mit seiner fünf Köpfe zählenden Begleitung aus Samlor, darunter auch Tsaiane von Talbach, bei der Kreusenburg ein. Es war sein erster Besuch hier auf dem Sitz des Landvogtes, hatten ihn doch seine bisherigen Besuche im benachbarten Gräflich Eslamsgrund stets nach Burg Reinherz, der nahegelegenen Grafenresidenz geführt. Doch nun kam er als neugewähltes Herz des Ordens von Korgond, um seinen Ordensbruder und neu bestellten Eslamsgrunder Landvogt Felian von Perainsgarten zu besuchen, der zudem noch neues Mitglied im Bund der Pfortenritter war. Was ihm in Eslamsgrund, in dem die Pulethaner wieder besonders erstarkten, sicherlich die Arbeit nicht leichter machen würde.

Nachdem die Reiter das Burgtor der Kreusenburg passiert hatten, wurden sie sogleich von Felian persönlich in Empfang genommen.

"Wie ich sehe, Nimmgalf, hast du deinen Zeitplan einhalten können. Ich heiße Dich willkommen in Gräflich Eslamsgrund. Euch ebenfalls, Wohlgeboren von Talbach. Ich hoffe, ihr hattet eine gute Reise?"

"Ich grüße dich, Felian!" entgegnete Nimmgalf nachdem er abgestiegen war, und reichte dem großen Mann die Hand zum Kriegergruß. Auch Tsaiane begrüßte den Junker freundlich, gab sich allerdings auch Mühe, die Distanz zu wahren.

"Der Schnee liegt teilweise noch knöchelhoch, doch glücklicherweise waren die Straßen noch einigermaßen gut auszumachen", bemerkte Nimmgalf.

"Dann kommt doch erstmal rein, und wärmt euch etwas auf. Vor morgen früh lohnt es sich ja eh nicht noch aufzubrechen, weil es schon bald dunkel wird", lud Felian sie freundlich ein.

Das ließen sich der Baron und die Junekrin nicht zweimal sagen, und folgten dem Landvogt ins gut gewärmte Kaminzimmer.

Seine Eskorte übergab derweil die Pferde an die Stallburschen und bezog ein Mannschaftquartier.

Trenner Garetien.svg

"Wie bist Du eigentlich auf Burg Erlenstamm als Tagungsort gekommen, Nimmgalf? Wäre es nicht viel einfacher gewesen, wenn du die Herzen gleich nach Burg Trollhammer geladen hättest?"

"Für mich wäre es einfacher, ja. Aber zum einen ist der Serpentinenpfad in die Rakulahöhen im Winter recht beschwerlich, wenn man ihn nicht genau kennt, zum anderen wollte ich die Gelegenheit nutzen, und mir den Fortschritt im Ausbau der Burg Erlenstamm persönlich anschauen. Du ahnst ja nicht, welche Summen das inzwischen verschlungen hat. Irnfrede hat die Kosten völlig ausufern lassen. Wenn ich nicht meinen Vetter Josmin zur Ausgabenkontrolle dorthin geschickt hätte, wäre ich jetzt vermutlich schon pleite, und müsste wieder bei den Garether Geldverleihern betteln."

"So schlimm? Na, dann dürfte Irnfrede ja etwas überrumpelt gewesen sein, dass wir nun unser Ordenstreffen auf ihrer Burg abhalten, wenn du ihre Ausgaben so kritisierst."

"Sicher dürfte sie das etwas kalt erwischt haben, zumal ich es ihr erst vor zwei Wochen mitgeteilt habe. Aber sie ist eine Hirschfurten, ich bin sicher, dass sie das hinbekommt."

"Ich bin auch schon gespannt, Burg Erlenstamm zu besuchen. Irnfrede hatte mich schon im letzten Götterlauf zu sich eingeladen, doch bisher hatte ich noch keine Gelegenheit dazu. Aber gut, dann wird es jetzt eben im Rahmen des Kapiteltreffens stattfinden."

"Ich habe übrigens noch eine Neuigkeit für Irnfrede, die sie wahrscheinlich interessieren wird: im Ingerimm wird ihr künftiger Verlobter nach Garetien kommen. Ein Horasier aus Toricum am Sikram und ein Vetter der dortigen Gräfin, bzw. Phalanxa - die Horasier denken sich ja häufig seltsame Titel aus. Die Hochzeit wird voraussichtlich im nächsten Götterlauf auf Burg Trollhammer stattfinden. Die Chancen stehen recht gut, dass du auch eingeladen wirst", grinste Nimmgalf ihn an.

"Oh, das wäre mir eine große Freude", entgegnete Felian.

"Uns ebenso", zwinkerte Tsaiane ihm zu.

Trenner Garetien.svg

Am nächsten Morgen brachen sie in Richtung Nordosten auf. Obwohl Felian nun Landvogt war beliess er es als Eskorte bei seiner vertrauten Ritterlanze, bestehend aus Knappe und den beiden Waffenmägden. Eine größere Eskorte wäre wohl überflüssig. Die Route führte Nimmgalf und Felians Truppaber auch mitten durch das Junkertum Schartenstein. Mit der dortigen Junkerin, einer Neu-Pulethanerin, standen die Pfortenritter nicht gerade gut - in Auenwacht war es gar zu ein paar unschönen Szenen gekommen. Und tatsächlich schien Wilmunde von Schartenstein von ihrem Durchritt Wind bekommen zu haben, denn so hielt eine junge Geweihte der Travia am neu entstehenden "Tempel der sittlichen Ordnung des göttlichen Paares", in dem Praios und Travia gleichermaßen verehrt würden, eine Predigt über die Falschheit des Ehebruchs und die Verlogenheit des freundschaftlichen Treuebruchs unter Brüdern und Schwestern, just in dem Moment, da die Gruppe den Ort passierte. Jedoch konnte nur der Hirschfurtener Baron erahnen, dass diese Spitze vermutlich ihm galt. Desweiteren wurde die Gruppe um Felian und Nimmgalf kurz vor dem Übertritt in die Schlunder Baronie Erlenstamm eindringlicher von einer Schartensteiner Patrouille durchsucht, als sich dies gehörte bzw. als es üblich war. Ärgernisse, die sicherlich verkraftbar waren, aber dennoch einen alten Nachgeschmack auf Nimmgalfs Zunge hinterließen. Er würde nach seiner Rückkehr eine scharfe Note an Pfalzgraf Albur von Mersingen verfassen. Vielleicht war er ja in der Lage seine Vasallin künftig im Zaume zu halten.

Währendessen in Perricum

Auch Perrica von Alxertis war, mit einigen Bauchschmerzen, erneut aus der Reichsstadt aufgebrochen. Zwar war es über den Winter ruhiger geworden in der Markgrafschaft, aber es brodelte merklich weiter unter der dünnen Schneedecke, außerdem hatte die Unpässlihckeit des Seneschalls und ihre Abwesenheit Anfang des Jahres einiges an Stau in der markgräflichen Administration produziert, welche sie und ihre zeitweilige Vertreterin noch beileibe nicht wieder aufgeholt hatten. Noch dazu hatte sie sich bisher kaum mit Ogerstark, dessen Verbundenheit zu Perricum und ihrer damit einhergehenden Verpflichtung beschäftigt. Was ein Grund mehr war, der Einladung nach Erlenstamm zu folgen, eben aber auch eine erneute Abwesenheit in Perricum mit sich brachte. Wenn es auch nur wenige Wochen waren. Dennoch hatte sie der Zwiespalt zwischen ihren beiden Verpflichtungen etwas zu spät abreisen lassen, mit einigen wichtigen zu prüfenden Fällen und ein paar beflissenen Schreibern im Gepäck. Die kleine Verspätung hatte sie beinahe dazu verführt, eine andere Art des Reisens erneut zu erwägen, doch besann sie sich auf die Worte Prankholds und ihren Respekt vor den Wächtern dieser Wege, zumal sie auch noch nicht recht wusste wie sie es hätte anstellen sollen ohne die Hilfe des ehemaligen Trägers Ogerstarks.

So ließ sich die kleine Gruppe aus Advocaten samt Pferden und etwas Begleitschutz mit einem Flußschiff der Sonderflotille, das ohnehin gerade gen Wasserburg aufbrach, eben dort hin verschiffen. Dabei schweifte Perricas Blick immer wieder vom Schiff auf dem Blauen Band Darpat immer wieder zu den Gebirgen, welche das Perricumer Land umarmten und leise, hinter all dem Lärm der Ebene und des Flußes konnte sie Ogerstarks klinge vom Wiederhall der Berge surren und singen hören. Eine eigentümliche Melodie mit seltsamen Rhythmus, die ihr Kraft und Ruhe schenkte, so das ihre Gedanken sich wieder fokussieren konnten. Sie war tatsächlich nicht nur in den Korgonder Orden aufgenommen worden, wie es sich der ehemalige Träger Bahrgagants gewünscht hatte, sondern war auch sogleich in dessen Kapitel gewählt worden. Eine Verpflichtung, die sie überrascht hatte, aber ihr als Trägerin des alten Schwerts der Goldenen Au und Allperricumer Insignie Ogerstark noch deutlich Nachdruck verlieh. Ein Umstand der ihr einen erneuten Ausflug ermöglichte, auch wenn sie dort neben der Zusammenkunft einiges an mitgebrachter Arbeit aufholen müsste.

All diese Dinge beschäftigten sie auch weiterhin auf der Reise und sie war froh etwas Abwechslung davon zu erfahren, als sie Schloss Rossgarten erreichten, wo sie auf Korhilda von Sturmfels treffen würden.

[Ina, du bist dran.] - Was soll ich hier denn Interessantes schreiben? Wie ich auf dem Darpatweg die Reichsstraße entlang reise? Ich denke Perrica hat mich eingesammelt und gut ist. ;-)

Empfang auf Burg Erlenstamm

19. Tsa 1046 BF - Wintereinbruch

Im dichten Schneetreiben erreichte die berittene Gruppe um Nimmgalf und Felian am Abend des 19. Tsa endlich Burg Erlenstamm. Morgen würde sich die Entdeckung Korgonds zum achten male jähren, eine verheißungsvolle Zahl, wenn man der Korgond-Mystik folgte. Doch erstmal waren sie alle heilfroh, dass sie nun die Gelegenheit bekommen würden sich aufzuwärmen und den nasskalten Schnee loszuwerden, der sie wie eine feine Decke überzog. Als man sich der Burg näherte, wurde das Fallgatter hochgezogen und die Zugbrücke herabgelassen. Langsam ritten die Streiter auf den Burghof, derweil die Wachen sie freundlich grüßten. Offenbar hatte man sie trotz des dichten Schnees schon erkannt.

Nimmgalf stieg aus dem Sattel und sah sich um. Ein paar Stallknechte kamen herbeigeeilt, um die Pferde in Empfang zu nehmen und zu versorgen.

"Vater! Endlich! Ich hatte schon befürchtet, dass ihr es heute nicht mehr schaffen würdet."

Nimmgalf sah sich nach der ihm wohlbekannten Stimme um und enddeckte am Eingang zum Burgpalais im Fackelschein eine junge Frau in einem dunkelblauen Wollkleid, und einem teuren Pelzmantel.

"Irnfrede! Wie schön dich zu sehen!" Er beeilte sich rasch zu ihr zu kommen, wobei er fast knietief im Schnee versank. Felian und Tsaiane folgten ihm in einigem Abstand, derweil die Eskorte schon ihre Quartiere aufsuchte.

Als er sie endlich erreicht hatte, umarmte der Baron seine älteste Tochter freudig und drückte sie fest an sich.

"Ja, ich hatte auch schon befürchtet, dass wir es nicht mehr schaffen. Doch am Ende haben die PFerde doch durchgehalten. Aber lass mich dich mal ansehen. Wie schön du geworden bist. Eine richtig feine Dame und deines Vaters ganzer Stolz", lächelte er.

Irnfrede lächelte ebenfalls und gab ihm zur Begrüßung einen Kuss auf die Wange. "Lieb von dir. Aber nun komm mal schnell rein. Ich habe nämlich eine Überraschung für dich. Drinnen wartet schon etwas, oder besser gesagt 'jemand' auf dich", sagte sie verheißungsvoll.

Neugierig folgte Nimmgalf ihr ins Kaminzimmer, derweil sich die anderen beiden schon ein wenig in der Burg umschauten. Das Interieur war wirklich beeindruckend.

"Also, wo ist denn nun die Überraschung, Irnfrede?" fragte Nimmgalf. Sie deutete zum Kamin. Dort saß in ein Buch vertieft eine Frau mit langem silberweißem Haar und einem spitzen Hut. Ihr gegenüber lehnte ein weißer Magierstab mit einer Kristallspitze an der Wand. Offensichtlich eine Magierin. Nimmgalf überlegte fieberhaft, ob er die Dame wohl kannte. Doch dann erhob sie sich aus dem Sessel und wandte sich ihm zu. Nimmgalf staunte nicht schlecht: "Racalla?" Für einen Moment blieb ihm der Mund offen stehen, so hatte er seine jüngere Tochter noch nie gesehen.

"Ja, Vater!" sagte sie. Sie trug eine vornehme reinweiße Magierrobe und trat etwas näher an ihn heran. Dabei präsentierte sie ihm stolz das Siegel der Akademie der Magischen Rüstung in ihrer rechten Handfläche. "Ich habe am Erleuchtungfest der Herrin Hesinde endlich meine Examinatio, also meine Abschlussprüfung bestanden. Sogar mit Magna Cum Laude! Ich bin jetzt eine Adepta der weißen Gilde. Was sagst du nun?"

Nimmgalf fehlten die Worte. Diese Überraschung war wirklich gelungen.

"Komm mal her und lass dich drücken. Ich bin unglaublich stolz auf dich, mein Kind, und gratuliere dir von ganzem Herzen!" Und schon umarmten sich Vater und Tochter innig.

"Und wie geht es jetzt weiter? Was machst du so als Magierin?"

"Nun, zuerst werde ich noch ein wenig an der Akademie forschen, und wohl auch einige Forschungsreisen unternehmen. Ich habe noch einige Projekte, die ich noch zum Abschluss bringen möchte. Mittelfristig hoffe ich auf eine einträgliche Stellung an einem Adelshof. Ich könnte mir aber auch vorstellen, dass ich meinen Platz in der Lehre finden werde."

"Vielleicht kann ich dir helfen. Ich kenne ja die meisten Adeligen Groß-Garetiens persönlich, wäre doch gelacht, wenn wir da nicht eine gute Stellung für dich finden können", überlegte Nimmgalf.

"Das wäre großartig, Vater. Ach noch was: ich habe noch jemand aus Gareth mitgebracht", sie pfiff einmal kurz mit den Fingern.

"Vater!" erklang da eine junge Stimme, und im nächsten Moment hörte Nimmgalf schnelle Schritte auf ihn zukommen. Es war sein jüngster Sohn Brinwulf.

"Brinwulf! Ich glaubs ja nicht. Komm her, mein Junge!" rief Nimmgalf. Seit seinem 50. Tsatag hatte er nicht mehr so viele seiner Kinder zusammen gesehen. Der zwölfjährige Bursche kam auf seinen Vater zugerannt und umarmte ihn stürmisch.

"Ich habe ihn an der Schule der hohen Reiterei abgeholt, bevor ich aufgebrochen bin. Er hat dort ein paar Tage Ausgang bekommen", erklärte Racalla.

"Ja, das war echt großartig. Mein Weibel wollte mir erst gar keinen Ausgang geben, aber Racalla war seeeeehr überzeugend. Wer würde schon einer Magierin widersprechen?" grinste er.

"Das kann ich mir gut vorstellen!" lachte Nimmgalf.

"Und auf dem Weg hierher, da... da wurden wir in einem kleinen Wäldchen von drei wütenden Ogern angegriffen. Aber Racalla hat sie einfach in Frösche verwandelt! Stell dir das mal vor!" erzählte Brinwulf.

Nimmgalf sah erst ihn und dann seine Tochter völlig perplex an. "Du... du hast WAS?"

Da brachen die Kinder in schallendes Gelächter aus. Und Nimmgalf wurde klar, dass er ihm gerade einen Bären aufgebunden hatte.

"Oh, du kleiner Frechdachs!" rief Nimmgalf und packte Brinwulf, um ihn mal ordentlich zu kitzeln. Der Junge schrie vor Freude laut auf und lachte. Nimmgalf genoss es, seine Kinder mal wieder um sich zu haben, solche Momente waren wirklich selten.

Nach einer Weile kamen dann auch Felian und Tsaiane in das Kaminzimmer, und Nimmgalf stellte Felian seine jüngeren Kinder kurz vor. Dann machte man es sich bei edlem Wein und Gebäck gemütlich, während in der Küche ein leckeres Abendessen zubereitet wurde.

"Ob heute noch die anderen Herzen eintreffen werden?" fragte Felian. "Vermutlich erst morgen. Das Schneetreiben wird eine pünktliche Ankunft vermutlich zunichte machen. Aber warten wir mal ab, spätestens morgen sollten sie dann ja ankommen", antwortete Nimmgalf.

So verbrachte man den Abend noch am prasselnden Kaminfeuer und erzählte sich so einige Geschichten von früher.

Die Perricumerinnen

Tatsächlich kamen Korhilda von Sturmfels und Perrica von Alxertis erst am späten Mittag des 20. Tsa auf Burg Erlenstamm an, später als gedacht. Die beiden Perricumerinnen, die eine ritterlich gerüstet und gekleidet, die andere mehr wie eine Rechtsgelehrte mit typisch Perricumer Schmuck, welcher an Rüstungsteile erinnerte, waren froh endlich am Ziel zu sein. Während Korhilda ihre beiden Bundesbrüder der Pfortenritter ebenso wie ihren Freund Ardo herzlich begrüßte, hielt es die Landrichterin Perricums formell. Ohnehin wirkte die kleine Alxertiserin nachdenklich, und der massive Zweihandsäbel Ogerstark in einer einfachen, aber gut gearbeiteten Umwicklung auf ihrem Rücken irgendwie fehl am Platz und dennoch beeindruckend, als bilde es ihr Rückgrat.

Die Gastgeberin und Nimmgalf führten sie durch die Burg, wobei Irnfrede ihnen vor allem ihr wünderschönes Musikzimmer präsentierte, welches einige seltene und kostbare Musikinstumente aufgestellt waren, darunter auch ein Klavichord und eine Zithar aus Khunchom. Anschließend ließ man die beiden Perricumerinnen noch kurz ausruhen und sich frischmachen, um dann gemeinsam etwas zu speisen. Dabei war die Wasserburger Baronin recht guter Laune, die Landrichterin hingegen wirkte ernst und fokussiert und fragte auch alsbald nach dem offiziellen Beginn der Zusammenkunft, die daraufhin alsbald beginnen sollte.

Beratung 1. Tag

Kaminzimmer auf Burg Erlenstamm, 20. Tsa 1046 BF

Nach der verspäteten, formalen Begrüßung durch Ardo von Keilholtz ging die Runde der fünf Herzen von Korgond nun zur Tagesordnung über. Man hatte sich darauf geeinigt, dass man sich innerhalb des Ordenskapitels duzen wollte, um eine Atmosphäre der Vertrautheit zu schaffen. Eine Vertrautheit die unter den sich bereits bekannten Ardo, Korhilda, Nimmgalf und Felian recht schnell aufkam, Perrica von Alxertis hingegen hielt sich bedeckt und beobachtete viel, während vor ihr das umwickelte Schwert Ogerstark ruhte wie ein massiver Fels.

Als Primus inter Pares gebührte Ardo die Leitung, so ergriff er also das Wort. "Kommen wir nun zunächst zum Punkt der Ämtervergabe. Das ist mir persönlich sehr wichtig, da das mit dem letzten Kapitel eher schlecht als recht funktioniert hat. Eine von Beginn an klar geregelte Aufgabenverteilung sollte uns helfen, die Abläufe der Ordensangelegenheiten gut zu meistern."

Er blickte kurz in die Runde, alle schienen so weit einverstanden zu sein, auch wenn er das Gesicht der anderen Schwertträgerin in dieser Hinsicht nicht recht deuten konnte. Zumindest widersprach sie nicht, viel mehr lagen ihre Augen analytisch auf der Runde.

"Wohlan, als Primus inter Pares gebührt mir die Aufgabe zu den offiziellen Ordensversammlungen einzuladen, und die Convente zu leiten. Des weiteren repräsentiere ich den Orden nach aussen hin als offizieller Sprecher. Ich denke das ist relativ unkritisch und bedarf keiner weiteren Erläuterung." Auch hier erhielt Ardo die selbige Reaktion.

"Kommen wir zum Punkt Organisation. Wer kümmert sich um die Versammlungen des Ordens und der Herzen? Wer informiert die Mitglieder über kommende Termine?"

"Ich denke, das kann ich übernehmen", meldete sich Nimmgalf zu Wort. "Ich habe ja auch dieses Kapiteltreffen in die Wege geleitet, da sollte es kein Problem sein, wenn ich das auch bei künftigen Treffen mache."

"Sind alle damit einverstanden?" Die anderen nickten, so mancher war sichtlich froh darüber, diese Aufgabe nicht übernehmen zu müssen. Die Landrichterin blieb weiterhin verschwiegen.

"Nun gut, dann weiter. Wer übernimmt das Schreiben des Protokolls auf den Ordensversammlungen und führt die Ordenschronik?" Perrica von Alxertis räusperte sich und hob die Hand, die anderen hatten sie mit einer kleinen Entourage aus Schreiberinnen und Dokumenten einkehren sehen, sie schien sich auf solche Dinge zu verstehen.

"Sind damit auch alle einverstanden?" fragte Ardo, und wieder erhielt er Zustimmung.

"Dann, die Finanzen. Da der Orden zweifellos auch Ausgaben hat, wird es sich kaum vermeiden lassen, dort einen Verantwortungsträger bzw einen Kämmerer zu benennen. Wir sollten auch auf dem nächsten Ordensconvent einen Mitgliederbeitrag erheben, der die Kosten decken soll. Die Höhe werden wir dann noch festlegen.

"Das kann ich übernehmen. Ich habe über Jahrzehnte die Bücher des garetischen Wehrvogtes im Auftrag des Schlunder Grafen geführt. Ich bin sehr geübt und gewissenhaft darin, die Finanzen im Auge zu behalten.", warf die zahlenaffine Korhilda von Sturmfels ein.

"Volle Zustimmung!" kam da von Nimmgalf. Auch Felian nickte eifrig, Perrica von Alxertis deutete auch ein Nicken an. Die Ordenskasse wäre bei Korhilda in guten Händen.

"Gut kommen wir nun zum letzten und vielleicht dem wichtigsten Punkt: Aquise von neuen Mitgliedern. Wir hatten großes Glück, dass wir die Verluste seit der Ordensgründung beim letzten Hoftag von Auenwacht recht schnell ausgleichen konnten. Jedoch hatte das auch zur Folge, dass einige ohne genauere Prüfung der Eignung einfach als Neumitglieder aufgenommen wurden. Ich will damit nicht sagen, dass unsere neuen Kandidaten oder einige von ihnen von zweifelhaftem Ruf wären, das sicher nicht. Dennoch halte ich es für wichtig, dass wir weiterhin nach möglichen neuen Mitgliedern Ausschau halten, und dass diese dann zunächst auf ihren Leumund geprüft werden, bevor wir sie persönlich vorsprechen lassen. Wem können wir diese Aufgabe zuweisen?"

Plötzlich blickten alle mehr oder minder offensichtlich Felian von Perainsgarten an, der bislang als einziger noch keine Aufgabe erhalten hatte.

"Nun... ich denke, ich kann das durchaus machen", sagte er etwas zögerlich nach etwas Überlegen. "Im Zweifel werde ich eben Rücksprache mit Euch halten, damit wir über eine Eignung dann auch gemeinsam entscheiden können. Und weitere geeignete Kandidaten zu finden sollte auch machbar sein. Ich komme ja durchaus rum in Groß-Garetien." Die Herzen stimmten dem ebenfalls zu.

"Sind alle mit der Ämtervergabe einverstanden?" fragte Ardo in die Runde. Die Anwesenden bestätigten die Auswahl durch ein kurzes Klopfen auf dem Tisch. Des Landrichterin Klopfen war zaghaft.

"Sehr gut, dann ist die Ämtervergabe durch. Hast du alles notiert, Perrica?

Diese nickte, immer noch etwas befremdelt mit der persönlichen Anrede und präsentierte die tabellarische Aufstellung des Kapitels mit zugeteilten Aufgaben.

Aufgabenverteilung im Ordenkapitel:

Ordenssprecher und Primus inter Pares : Ardo von Keilholtz
Organisator der Ordenstreffen: Nimmgalf von Hirschfurten
Protokollantin und Führerin der Ordenschronik: Perrica von Alxertis
Ordenskämmerin und Führerin der Ordenskasse: Korhilda von Sturmfels
Aquise und Prüfung von Neumitgliedern: Felian von Perainsgarten

"Allerdings,...", hob Perrica an, "Allerdings, drängen sich mir einige Fragen auf." Die anderen Anwesenden warfen ihr fragende Blicke zu. "Mit Verlaub und dem größten Respekt, aber als ich dieses Schwert hier von meinem Vorgänger übernahm, mit seinem Blut daran, einen Bund bildend, war sein letzter Wunsch, dass ich dem Orden beitrete, auf dass dieser seine mythische Bestimmung dereinst erfüllen kann. Doch was ich bisher hier sehe ist ein Bund von Freunden und Formalien. Versteht mich nicht falsch, als Gelehrte des Rechts liegen mir solche nah, doch als, wenn auch noch junge, Trägerin eines der Schwerter der Au, frage ich mich ob den Anwesenden, inklusive mir, der sagenhafte Ursprung und Bezug sowie die mythische Aufgabe dieser Gemeinschaft gänzlich im klaren ist. Ardo von Keilholtz, Ihr tragt Feuerschlag schon seit fast zehn Jahren und wie ich, lerntet ihr über das Wesen der Schwerter, ihre Geschichte und ihren Urgrund von Leobrecht Prankhold vom Berg. So frage ich mich, ob wir die tiefe Bedeutung dieses Ordens verinnerlicht haben, besiegelt und gegeben auf dem (oder im Sinne des?) Altar zu Korgond, ein heiliger Schwur, der sich dem Land, den Göttern und der Krone samt Menzelsband zu gleich verpflichtet, einer Krone die jetzt durch den Nardesreif vertreten wird. Dieser, unserer Verpflichtung nachkommen wollend bitte ich Euch, meine Mitherzen, um etwas mehr Demut und Anerkennung dessen was wir hier tun. Denn das wird sich auch auf unsere Aufgaben niederschlagen. Für den Primus inter Pares könnte ich mir vorstellen, dass er vor jeder Versammlung an die Bedeutung des Ordens, seine Beweggründe/Richtlinien und seinen Ursprung gemahnt, auf dass der Orden sich selber und seine hehren Ziele nicht vergesse. Mit dieser Position, als Gleicher unter Gleichen, was nicht nur ein dahin gesagter Titel, sondern eine Verantwortung ist, geht einher, dass er die Pfade und Ziele nicht nur außerhalb des Ordens repräsentiert, sondern auch nach innen, in absoluter, auf den Statuten fussenden Neutralität all seinen Bundesgeschwistern gegenüber. Nicht dass Ihr dem widerstrebt Ardo, meine Worte sind viel mehr allgemeine Überlegungen und von rituellen und zeremoniellen Erwägungen geprägt, die mir dem Unterfangen würdig erscheinen und dem Amt mehr Würde verleihen täte. Und auch auf dem der unsere Gemeinschaft künftig laden wird, liegt eine solche Verantwortung, wir treffen uns heute als Kapitel am 20. Tsa, einem Festtag der Korgonder, aber eben auch im Namen der Ewigjungen. Da der Orden sowohl den Göttern als auch dem Land, nach Korgonder Ritus, verpflichtet ist, sollten wir einen solchen Bezug beibehalten. Eine Ausnahme mögen solche Ereignisse sein, wie sie der Hoftag zu Auenwacht darstellte. Die Statuten lauten ohnehin, dass sich der Orden zu ordentlichen und verbindlichen Zusammenkünften alle vier Jahre trifft, ebenso ein Bezug auf den Korgondmythos. Und zu guter Letzt frage ich mich, wenn unsere Gemeinschaft aktiv werben soll um weitere geeignete Vertraute, welche Grundlage dem zu Grunde liegen soll? Sprich wen sieht unsere Gemeinschaft als geeignet an? Und damit meine ich ein jede Vertaute der Gemeinschaft. Denn letztlich, laut Stautuen, ist einem jeden Mitglied gestattet Neu-Mitglieder vorzuschlagen und die nötigen acht Stimmen zu aquirieren, auch ohne eine vormalige Prüfung unsererseits, eine solche ist nicht in den Statuten verankert, wohl aber eine Prüfung ob eingehaltener Formalia im Nachgang des Vorschlags. Wobei nicht genau geklärt ist, was diese Formalia eigentlich sind.
Könnt Ihr, meine Mitherzen, dies beantworten, ohne außerordentliche Befindlichkeiten einwirken zu lassen, die dem Zweck und Urgrund der Gemeinschaft meiner Ansicht nach in vielerlei Hinsicht widersprechen?" Die Landrichterin sprach ruhig und fest, ohne das es anklagend klang, viel mehr ehrlich, von Herzen und hellhörig.

Die Herzen berieten noch eine Weile und erörterten sorgsam die von Perrica angesprochen Punkte, ohne das man sich in allem einig wurde. Was die Landrichterin offensichtlich nicht unbedingt zufrieden stellte. Anschließend ging man zum nächsten Tagesordnungspunkt über. Doch bevor es weiterging, ließ die Hausherrin Irnfrede den Tagenden frische Getränke und Gebäck bringen, was von den Anwesenden lobend angenommen wurde.

Die Acht Schwerter der Goldenen Au

Nach einer kurzen Pause, in der man ein wenig miteinander plauderte, rief Ardo die Herzen dann zurück an den runden Tisch.

"Dann kommen wir mal zum nächsten Punkt: die acht Schwerter der Goldenen Au. Wie ihr wißt, meine Freunde, ist es dem Orden ein großes Anliegen, nach dem Verbleib der legendären acht Schwerter der Acht Märtyrer zu suchen, und wenn möglich ihre Träger für den Orden zu gewinnen. Ich habe festgestellt, dass zwar schon ein gewisses Grundwissen über die Schwerter vorhanden ist, dieses jedoch auch mit gefährlichem Halbwissen oder gar Unwahrheiten einher geht, so dass ich dieses Treffen nutzen möchte, um hier für mehr Klarheit zu sorgen und einen gemeinsamen Wissensstand zu schaffen, auf dem wir dann aufbauen können. Also fangen wir mal an. Was wissen wir mit Bestimmtheit?"

Korhilda antwortete: "Drei der Schwerter befinden sich aktuell in Ordensbesitz, nämlich Feuerschlag bei dir, Ardo, Mondenglanz bei unserem Neumitglied Praigold von Nadlau und..." "und Ogerstark ist mit mir zurück in seine Heimat gekehrt.", beendete Perrica von Alxertis den Satz, immer noch reserviert und lauernd.

"Richtig", fuhr Nimmgalf fort. "Zudem wissen wir, dass das mystische Schwert Schwingenrauschen von unserem Wächter Korgonds geführt wird, nämlich von Hadrumir von Schwingenfels, der es von seinem Vorgänger erhielt. Auch wenn er für uns nach der Verhüllung Korgonds jetzt außer Reichweite ist, können wir das Schwert als Ordensbesitz betrachten - zumindest im weiteren Sinne."

Ardo fuhr fort: "Nun gut, das wären dann vier von acht Schwertern, das ist schon mal die Hälfte. Aber was wissen wir über die anderen vier?"

Felian meldete sich: "Ich habe gehört, dass ein gewisser von Rossreut ein Schwert namens Schwanenfeder besitzt. Zumindest kam dieser Name auch in dem Lied von den Acht Märtyrern vor."

Nimmgalf stutzte:"Von Rossreut? Doch nicht etwa Waldreich von Rossreut?"

"Doch, genau der!" antwortete Felian.

"Na, das trifft sich doch sehr gut. Denn er ist ein Pfortenritter, ebenso wie wir. Ihn für den Bund zu gewinnen sollte ein leichtes sein. Ich denke, ich werde dir, Felian, ein Schreiben mitgeben, in welchem wir ihm die Bedeutung des Ordens von Korgond erläutern, und ihm einen Eintritt in den Orden nahelegen. Er ist ein guter Mann, ich denke die acht Fürsprecher haben wir für ihn schnell zusammen. Wärst du damit einverstanden ihn zu kontaktieren?" Der Landvogt nickte. "Ich weiß allerdings nicht, wann ich dazu komme ihn aufzusuchen. Ich habe in Eslamsgrund noch viel zu erledigen, und bis Waldstein ist es für mich doch ne gute Strecke. Ich glaube er hat ein Lehen in Tannwirk?"

"Ja, aber nur keine Eile, der läuft uns ja nicht weg. Und wenn du auf dem Weg durch Leihenbutt kommst, dann richte doch dem dortigen Baron meine Grüße aus. Er ist ein entfrenter Verwandter von mir."

Ardo fuhr fort: "Gut, das klingt doch schon recht vielversprechend. Das nächste Schwert wäre Totentanz, das Richtschwert des Königreichs. Der letzte Träger war Praiodan von Steinfelde, doch der ist ja bekanntermaßen verschollen."

Korhilda ergriff das Wort: "Das Schwert hat sich jedoch einen neuen Träger erwählt, es ist Bendrich von Katterquell. Sein Sohn Arnbrecht ist bei mir in Wasserburg und er berichtete von der Reue seines Vaters, der ins Hutter Travia Kloster ging. Schließlich bot man ihm an entweder den Rest seines Lebens dort zu verbringen, oder Garetiens neuer Halsmeister zu werden. Und er entschied sich für letzteres."

"Tja, ich habe so meine bedenken, dass dieser Mann die Ideale des Ordens zu schätzen weiß." überlegte Ardo laut. "Da stimme ich dir zu, der ist schon ziemlich suspekt", fuhr Nimmgalf fort. "Ich schlage vor, wir beobachten ihn erstmal eine Weile und bilden uns ein Urteil ob er wirklich echte Reue für seine Verfehlungen zeigt, oder ob er nur auf eine Gelegenheit wartet, sich erneut auf die andere Seite des Gesetzes zu stellen. Vorerst sollte wir ihn also besser nicht kontaktieren. Was meint ihr?

Wieder räusperte sich Perrica von Alxertis, sie hatte dem ganzen aufmerksam zugehört. Sie wollte nicht die Spielverderberin sein in dieser Runde von guten Bekannten und Freunden, aber als Rechtsgelehrte war sie es gewohnt diese Stellung einzunehmen und nahm in Kauf, dass die anderen Herzen ihr dadurch vielleicht weniger Sympathien entgegenbrächten. Schließlich galt dies einer höheren Sache, zumindest wollte sie zu diesem Zeitpunkt noch daran glauben und argumentierte daher vehementer als es eigentlich ihr Anliegen war. Sich selbst noch nicht im klaren, wo sie und ihr neues Leben in all dem standen. Also holte sie erneut aus, auch wenn sie noch gefrustet war vom Mal davor.

"Mitherzen, Ardo, Korhilda, Nimmgalf, Felian, erneut möchte ich euch bitten mit mir einen kleinen Schritt zurück zu machen und euch das Gesamtbild anzuschauen. Es ist gut, dass der Orden sich seiner Aufgabe bewusst wird, die Schwerter der Au zuversammeln, auf dass sie dereinst alle im hier vereint sind. Zu Beginn dieses Punktes sagten wir wir wollten uns auf den gelcihen Stand an Wissen bezüglich der Schwerter birngen. Gegenüber einzelnen haben wir das nun getan, dazu möchte ich später noch kommen. Jedoch, möchte ich noch einmal davor ansetzen. Ardo, Ihr...du wirst mir zustimmen, wenn ich behaupte, dass die Schwerter nicht x-beliebige Klingen sind und ihre Träger nicht einfach jemand, die es verstehen sie zu führen. Und noch viel weniger sind sie Spekulations- oder Handelsobjekte. Die Schwerter sind mythische Geschenke an ihre Träger, von denen man sagt, sie erwählen die beschenkten gar selbst. Wer sich solch ein Geschenk einfach nimmt, ist ihm nicht würdig und das Schwert wird sich gegen ihn stemmen. Aber nicht nur dass, viele dieser beschenkten waren große Helden und Heldinnen, die großes für Groß-Garetien getan haben. Angefangen bei den acht Märtyern der Goldenen Au, welche vielleicht die größten in dieser langen Reihe von Heroen waren. Auch sie schworen schon auf dem Altar von Korgond, heisst es zumindest. Solche Taten sind es die die Schwerter ausmachen, solche Orte sind es, die wir aufsuchen oder errichten sollten. Denn die Schwerter sind verbunden mit dem Land, untereinander, ihren Trägern und mit Korgond. Jedoch nicht nur das, wie der Orden sind sie eingeschworen auf das Land sondern auch auf die Götter, einige seien ihnen gar geweiht oder es gewesen. Ihr seht also sie sind nicht schlicht profane Gegenstände, sondern Ausdruck von der Herrschaft und dem Dienen, von Verantwortung und Verbundenheit. Ich selber kann dies nur unzulänglich in Worte fassen, doch Ardo, du wirst dieses innere Wissen kennen, Gesetze, die Älter sind als Worte.

Daher möchte ich euch auch anhlaten nochmals über die bisher genannten und ungenannten Träger nachzusinnen. Mögen sie euch auf den ersten Blick auch also solche erscheinen, die dem Orden nicht würdig erscheinen, ein Umstand, dessen Bedeutung wir vor einigen Stunden nicht mal gemeinsam erörtern konnten. Doch hielten die Schwerter sie wahrscheinlich für würdig und dies sollte uns zumindest fragen lassen, ob sie es nicht auch für unsere Gemeinschaft sind. Wir sind das Kapitel des Ordens zum Altar von Korgond, können wir diesem und seinen Schwertern überhaupt den Willen verweigern? Ich habe darauf selbst noch keine Antwort, aber mit einem einfachen 'Ja.' oder 'Nein.' ist es dabei sicherlich nicht getan.

Und wenn wir bei genannten Kandidaten dennoch von ihrer Nichteignung sprechen, weil sie vielleicht den moralischen Ansprüchen, die wir nichtmals erörtert haben, nicht genüge leisten, frage ich mich auf welcher Grundlage dies hier getan wird und ob hier alle ohne moralischen Fehl sind? Hat nicht ein jeder und ein jeder von uns in der Fehde, sei es in Garetien, in Wasserburg oder wo auch immer nicht schon Dinge getan, die sie zutiefst bereuten, für die sie Buße getan haben. Hat nicht ein jeder von uns schon das Gesetz gebogen, einen Bruder betrogen oder ähnliches getan? Ich bin Gelehrte des Rechts, also weiß ich auch wie schnell Menschen gewillt sind selbiges zu brechen, aus mannigfaltigen Gründen, einige davon nachvollziehbar einiges davon für immer verwerflich und dennoch beides gehandelt gegen das Gesetz. Echte Reue ist jedoch in jedem Fall ein Schritt zur Vergebung vor den Göttern. Und gerade bei dem Katterquell scheint mir seine Reue doch echt, gab er sich doch selber der Buße im Traviatempel hin und dann sogar dem ehrabschneidenden Amt des Halsmeisters, einem Amt , dass Totentanz würdig ist, so befleckt es auch sein mag. Das klingt nach Buße für mich." Perrica, die zu Anfang etwas nach Luft jappsen musste, hatte ihren Rhythmus gefunden und hing noch etwas an: "Was den Rossreut angeht, scheint mir dies ein einfach gangbarer Weg, doch je leichter ein Pfad zu begehen ist, desto mehr sollte man daraf achten nicht dennoch zu stolpern. Denn die Statuten sind hier nicht ganz eindeutig, ob eine Aufnahme eines ordentlichen Treffens bedarf oder zumindest einer offiziellen Vorstellung im Orden. Jedefalls bedarf es einer formalen Anzeige durch ein Ordensmitglied und acht Stimmen. Letztlich kann das Kapitel, laut Statuten, Entscheidungen nur beraten, vorbereiten und nach außen - wie auch innen - vertreten. Aber entscheiden wird gemeinsam, dem Prinzip der Gleichen unter Gleichen folgend, das ebenfalls in der Gründungsschrift explizit genannt ist. Ein Knotenpunkt sollen wir sein, nicht mehr nicht weniger. Kein Entscheidungsgremium im eigentlichen Sinne, sondern eines dass Anträge überprüft, die Grundlage dazu ist allerdings schwammig und unter uns, wie gesehen, noch umstritten bzw. in Diskussion. Den anderen Mitgliedern steht, aus meiner Sichtweise, ein eindeutiges Mitsprache- und Antragsrecht in all solchen Dingen zu, das wir ihnen nicht verwehren sollten, wenn wir die Statuten, die zugebener Maßen, viel mehr nicht sagen, als sie sagen, ehren wollen. Statuten bestätigt auf dem heiligen Altar zu Korgond."

Perrica schloß ihr Zwischenplädoyer und dachte wie immer etwas vergessen zu haben. Besah die Gesichter ihrer Mitherzen und wusste, dass sie es ihnen nicht leicht machte. Doch empfand sie all dies als wichtig, achte Jahre hatte der Orden verschlafen, ohne sich wirklich selbst finden zu können, jetzt sollte dies anders sein, dazu musste man auch unangenehme Dinge ansprechen.

[...]

[Ingo: Die beiden letzten Schwerter wären Seelensäufer und Blutschwester. Die können wir auch erstmal offen lassen.]

Beratung 2. Tag

Am Morgen des 21. Tsa begann man den Tag mit einem guten gemeinsamen Frühstück. Auch hier ließ sich Irnfrede nicht lumpen und tischte reichlich auf. Man war, trotz einiger beschwerlicher Diskussionen in guter Stimmung, hatte man doch am gestrigen Tag schon einige wichtige Ergebnisse erzielen und Beschlüsse fassen können. Auch Perrica von Alxertis wirkte ausgeschlafen und recht gut gelaunt, jedoch war sie immer noch etwas außen vor und ruhiger. Nachdem man sich gestärkt hatte, sollte es dann in der bekannten Runde weiter gehen.

"Nun denn", begann Ardo, "heute müssen wir uns noch um die Neuaufnahmen und Ausschlüsse kümmern. Etwas, was wir auf der Ordensversammlung zu Auenwacht aus Zeitgründen nicht in Gänze abschließen konnten. Zunächst mal noch die formale Bestätigung für die drei nachträglich noch aufgenommenen Ordensmitglieder Roban von Weyringhaus, Praiosmar von Hinn und Ugdalf von Berg. Zu jedem der drei liegen mir schriftlich wenigstens acht Fürsprecher-Stimmen vor." Ardo holte drei Pergamente hervor, auf denen die Stimmen mehrerer Ordensmitglieder aufgeführt waren.

Damit wäre den Aufnahmekriterien genüge getan. Oder spricht noch etwas gegen eine Aufnahme dieser drei neuen Mitglieder?"

Die anderen schütelten mit dem Kopf.

"Dann stelle ich fest, dass die drei genannten nun auch offiziell Mitglieder des Ordens zu Korgond sind. Perrica, schicke ihnen bitte förmlich ihre Aufnahmebestätigungen zu." Die Angesprochene nickte knapp und notierte es.

"Nun liegen mir auch noch Anträge zum Ausschluss oder gar Streichung einiger Ordensmitglieder vor. Die meisten davon von dir, Nimmgalf. Möchtest du das kurz erläutern?"

Der Angesprochene räusperte sich. "Sehr gerne. Der Orden dient nun bekanntermaßen dem Land und der Krone, und sollte sich dieser auch aufs höchste verpflichtet fühlen. Daher können wir keine Mitglieder in den Reihen des Ordens dulden, die sich geegnüber der Krone schuldig gemacht haben. Als erstes möchte ich den ehemaligen Baron von Haselhain nennen: Selo von Pfiffenstock. Er wurde im letzten Götterlauf vom Meilersgrunder Krongericht für schuldig befunden, und aufgrund seines Verrates an der Krone und der Unterstützung des selbstproklamierten Großfürsten für 12 Götterläufe in die Verbannung geschickt. Eine solche Person ist völlig untragbar für den Orden, daher sollte er schleunigst ausgeschlossen werden. Ich habe die erforderlichen 16 Stimmen inzwischen eingeholt." Damit legte er ein Pergament auf den Tisch, auf dem die Namen von insgesamt 18 Ordensbrüdern verzeichnet waren, darunter auch einiger Herzen, die den Antrag unterstützen. [Jan: Welche sind das? Einfach behaupten finde ich falsch, dann könnte ich auch selbiges über Selo behaupten, der einen Ausschluss Nimmgalfs fordert und 16 Stimmen dafür gesammelt hat. Grund könnte z.B. Beteiligung an der Groß-Garetischen Fehde sein, die zwar von der Krone geduldet war, aber ihr sicherlich zuträglich, also eine Handlung wider der Krone, strenggeommen. Ich bitte also darum, beim nächsten ordentlichen Treffen tatsächliche 16 Stimmen zu sammeln und vorzulegen, da ich sonst auch einfach Dinge setzen werde, die so noch nicht geschehen sind. So lange gehe ich davon aus, dass Nimmgalf diese Stimmen noch nicht gesammelt hat.]

"Gut. Gibt es dazu noch eine Gegenrede?" Ardo sah sich in der Runde um, kurz bevor er fortfahren konnte, hob Perrica zaghaft die Hand, Ardo schnaufte sanft aus. "Ja?"

Alle blickten auf die Landrichterin, die sich erneut anschickte unangenehm aufzufallen und die Einträchtigkeit der Versammlung zu stören. "Nun ordentlich können Ausschlüsse nur durch 16 Stimmen durchgeführt werden. Die dünne Sachlage der Statuten sagt dabei weder ob dazu ein ordentliches Treffen, evtl. gemäß vier Jahres Rhythmus, notwenig ist oder nicht. Obendrein tue ich mich schwer einen schwereren Entschluss zu fassen als das ehrwürdige Krongericht, einer der höchsten juristischen Instanzen Garetiens, dem auch die Königin und nun der Großfürst vertrauen. Dieses Krongericht stellte eine Schuldigkeit und eine Verbannung auf Zeit fest, eine Schuld, die also nach Fristende als abgegolten gilt. Mir ist bewusst, dass das Ordensrecht nicht an das Krongericht gebunden ist, aber dennoch wage ich es als Gelehrte des Rechts vor Praios und Hesinde mein Urteil schärfer zu sprechen, als diese hochwürdige Institution. Eine Bannung aus dem Orden würde hier ebenfalls eher entsprechen. Mal ganz abgesehen davon, dass der 16 Stimmen nicht genüge getan sind und eine ordentliche Entscheidung darüber aussteht, die einen tatsächlichen Turnus von ordentlichen Zusammenküften, bei denen über etwaige Entscheidungen abgestimmt werden. So eine Entscheidung kann nach meinem Rechtsverstand nur bei einem ordentlichen Gesamttreffen getroffen werden, welche aufgrund des offensichtlichen Widerspruchs darin auch eine außerordentliche Zusammenkunft sein kann."

"Meine Freunde" Korhilda ergriff das Wort. "Wir sind doch hier kein Gericht, keine Paragraphenreiter. Wir sind ein Orden - die Gemeinschaft des Ordens vom Heiligen Altar zu Korgond. Wir folgen uralten Traditionen und so würde ich hier ein Urteil des Landes über die entsprechende Person vorziehen. Ich selbst biete mich an zu Selo von Pfiffenstock zu reisen und ihm eine korgondgefällige Queste anzuempfehlen. Gerne werde ich ihn dabei begleiten und seine Tugendhaftigkeit bezeugen - oder auch nicht. Lasst das Land entscheiden, ob es ihn noch für würdig erachtet."

Nimmgalf hatte schon zu einer heftigen Entgegnung angesetzt, ließ sich aber durch Korhildas rasch vorgetragenen Vorschlag wieder ein wenig beruhigen. "Ein Urteil des Landes? Eine korgondgefällige Queste?" Er musste kurz überlegen. "Na schön. Wenn Selo es schaffen sollte, den Blutschwester-Altar im Rashtulswall zu finden, dann - und nur dann - bin ich bereit von meinem Antrag abzulassen. Denn dann hat er sich wahrhaft um den Orden verdient gemacht!

Sollte er aber versagen, so ist hier kein Platz mehr für ihn!"

"Mein lieber Nimmgalf, wenn wir das Land bitten möchten, dass das Land ihm eine Queste gewährt, wird auch das Land entscheiden, was es für richtig erachtet. Ich weiß, Du bist aufgebracht, aber vertraue dem Land und seinen Entscheidungen", Korhilda stets bemüht die Wogen zu glätten. Die Landrichterin fühlte sich das erste Mal nicht mehr völlig unverstanden und atmete tief durch, etwas von der Schwere wich von ihr.

So dass ein Nicken aller Beteiligten den Vorschlag der Baronin zu Wasserburg mit zu beschied.

[Jan: Das finde ich eine passable Gangart, ich kann nur nicht selbständig entscheiden, ob ich Selo den Altar finden lassen kann oder nicht. Das ist Orga-Level. Wie machen wir das also?]

[Ingo: Das stimmt, wenn die Orga das nicht möchte, weil sie da andere Pläne hat, wäre es OT natürlich unfair, so was zu fordern. In dem Fall müssten wir das Ziel der Queste nochmal anpassen. Wenn es aber ok ist, dann könnte daraus ne coole ingame Expedition werden, bei der auch mehrere SCs/NSCs beteiligt sind. Nimmgalf hat ja nix davon gesagt, dass Selo den Altar alleine finden soll, es würde also auch reichen, wenn er an der Entdeckung beteiligt ist und einen gewissen Einfluss darauf hätte. Das wäre dann eine win-win Situation, und wir sollten versuchen, das der Orga schmackhaft zu machen.] [Ina: habe es nochmal angepasst. Ich finde man kann das Land nicht unter Druck setzen, was für eine Queste es wählt] [Jan: Siehe Diskussion.]

[INGO: Wir sollten dann aber am Vortag das Thema Blutschwester zumindest mal kurz angesprochen haben.]

"Als nächstes hatte ich den Ausschluss von Alrik Herdan von Prailind gefordert. Er hatte seinen eigenen Tod vorgetäuscht und sich unter falscher Identität dem Reichsverräter Haffax angeschlossen. Er sitzt zur Zeit eingekerkert auf den Efferdstränen und wartet auf seine Aburteilung. Und das schon seit Jahren."

"Konntest du auch für ihn die erforderlichen Stimmen für den Ausschluss zusammenbringen?" fragte Korhilda. Das musste Nimmgalf allerdings verneinen. "Die meisten Ordensbrüder wollten noch abwarten, bis ein Urteil gefällt wurde, und seine Schuld zweifelsfrei feststeht."

"Dann schlage ich vor, dass wir damit auch noch so lange warten sollten." warf Felian ein.

"Perrica, könntest du eventuell den Prozess über Prailind vorziehen oder beschleunigen? Da er ja in Perricum einsitzt wird er doch auch dort verurteilt werden, oder?" fragte Felian [Jan: habe Korhilda hier mal ersetzt, weil die das gleich kommende definitiv weiß. Immerhin ist ihr Gatte Reichsvogt der Efferdstränen.]

"Nein, tatsächlich sind die Efferdstränen ein Reichsgefängnis mit Reichstatus, Prailind hat außerdem seine Verbrechen nicht in Perricum begangen soweit wir wissen. Ich bin lediglich Landrichterin der Markgrafschaft, dies liegt also weit außerhalb meines Einflussbereichs. Das muss vor ein Reichsgericht gehen. Außerdem...", alle begannen leicht mit den Augen zu rollen. "...außerdem, gilt hier Gleiches wie beim Pfiffenstock, die Formalia müssen oder sollten erfüllt bzw. diskutiert und beschlossen sein. Wenn gleich in diesem Fall eine schärfere Strafe zu erwarten ist durch das Reichsgericht, auch wenn Prailind öffentliche Reue gezeigt hat, so hat er doch mit einem Dämonenpaktierer und Erzverräter gemeinsame Sache gemacht." [Gerne hier später anpassen, wenn sich weiter vorne noch etwas entsprechend ändert.]

"Gut, dann sollten wir diesen Punkt vertagen, bis ein Urteil über Alrik Herdan von Prailind gesprochen wurde", schloss Ardo. Alle waren einverstanden, auch wenn die Landrichterin eine längere Vertagung erwartete.

Kommen wir zu einem unschönen Punkt, den Ausschluss des Malepartus von Helburg. Die Forderung, dass sein Name aufgrund seiner Frevel wider die Zwölfe aus den Ordenschroniken gestrichen wird, steht im raum. Ich denke, ein jeder hier weiß, was der genannte sich hat zuschulden kommen lassen, ich möchte diese Gräuel hier nicht wiederholen. Spricht etwas dagegen, dass wir ihn ausschließen? Auch hier kam ein Räuspern aus der Ecke der Alxertiserin, wenn diesmal auch kaum hörbar. "Die Formalia erwähnte ich ja bereits. Auch wenn es mir schwer fällt in diesem Fall darauf zu pochen, da hier außer Frage steht, dass wir es mit einem zigfach verfluchten INdividum zu tun haben. Dennoch, wer seine eigenen Regeln und Moral verletzt, um solche ohne jede jegliche Regel und Moral abzurteilen, der sollte Vorsicht walten lassen. Ich bin mir sicher, dass wir für die Tilgung des Höllenwallers mit Sicherheit mehr als die benötigten Stimmen zusammen bekommen, inklusiver meiner, aber ich bitte darum dies ordentlich zu tun."

Korhilda räusperte sich." Perrica so ganz kann ich dem nicht beipflichten. Wir schließen Malepartus nicht aus dem Orden aus, durch Tod hat er es bereits selbst getan. Hier geht es um das Auslöschen aus der Chronik. Da er götterlästerlich den Zwölfen gefrevelt hat, kann es darauf nur eine Antwort geben. Und ich setze hier die Zustimmung aller göttergläubigen Edelleuten voraus. Hier darf es bei den Zwölfen keine zwei Meinungen geben. Daher übertreten wir in diesem speziellen Fall auch nicht unsere Kompetenzen."

Perrica bemerkte, dass sie vielleicht aus Refelx, der ganzen Gegenreden wegen, in diesem Punkt etwas zu weit gegangen war: "Nun gut, in diesem speziellen Fall gebe ich dir Recht, Korhilda, der juristischen Absicherung wegen schlage ich allerdings vor eine entsprechende Bekanntmachung, dadurch zu ergänzen das dem im Sinne des 'Gleichstellungsprinzips' des Ordens innerhalb von 4 Monden widersprochen werden kann, unter Angabe von entlastetenden Gründen natürlich. Dies wird niemand tun, aber wir haben grundlegend nicht unseren Prinzipien wiedersprochen. Dies sollte aber nur für diesen speziellen Fall, alles weitere sollte ordentlich behandelt werden, damit wir uns das Vertrauen unserer Mitvertrauten auch erhalten."

[Erstmal kurz abwarten. Niemand widersprach. "Dann werden wir ihn also auch aus den Chroniken tilgen."] [Reaktionen?]

Ardo sah daraufhin Nimmgalf an: "Übrigens, die verbliebenen Pulethaner im Orden, namentlich Yendor Falkwin Limpurg von Gallstein und Chaliba von Brendiltal haben sich, laut Schreibens des Gallsteiners, inzwischen schriftlich von den Taten ihres ehemaligen Bundesbruders distanziert. Es besteht also keinen Grund auch deren Mitgliedschaften einer Prüfung zu unterziehen."

Nimmgalf nahm dies zu Kenntnis, sagte aber nichts dazu.

"Gut. Damit haben wir auch den Punkt der Ordensausschlüsse erledigt. Bleibt nur noch einen Termin für die nächste Ordensversammlung festzulegen. Was haltet ihr davon, wenn wir uns im kommenden Götterlauf wieder im Travia treffen?"

Es wurden einige Vorschläge gemacht, in denen Ort und Zeit beratschlagt wurden, und am Ende wurde man sich einig.

Auch hier, wenn auch müde davon die Spielverderberin zu sein, hakte die Perricumer Landrichterin ein: "Zu außerordentlichen und ordentlichen Zusammenkünften habe ich mich ja bereits geäußert. Dies steht, aus meiner Sicht noch zur Diskussion bei der nächsten ordentlichen Gesammtversammlung, die auch eine außerordentliche sein kann. Einem nächsten Treffen unsererseits am 30. Travia aus meinr Sicht nichts entgegen. [Hier lasse ich mir je nach Antworten Oben bzw. nach Absprache mit Bernd etc. noch die Freiheit etwas anderes zu sagen/schreiben.] Ich möchte euch meine Mitherzen dennoch anhalten, dass wir uns bis dahin über folgende Sachlagen Gedanken machen, weil sie essentiell für den Orden sein könnten. Ad Primum: Etwa steht in der Gründungsschrift des Ordens und unserem Beinamen geschrieben, dass wir als Vertraute der Krone samt Menzelsband dienen, auf sie Schwur leisten und unter uns unter dessen Siegel treffen, was aber wenn, wie jetzt, diese Krone ruht und durch den Nardesreif vertreten wird? Eine gewichtige Frage. Ebenso gewichtig, wie genau können, wollen und werden wir uns dieses Vertauen der Krone, bzw. des Reifes, überhaupt verdienen und die dienen wir der Krone bzw. dem Reif? Ad Secundum: Der Altar von Korgond ward gefunden und wieder verhehlt, ebenfalls im Gründungsschreiben steht aber, dass das Auffinden des Altars höchste Aufgabe des Ordens ist, was bedeutet das für die Zeit nach der Auffindung? Gibt es andere, weitere Altäre? Kann man selber welche bauen/ergründen? Und da der Orden Krone, Land und Göttern zu gleich dient, wie könnten solche aussehen? Und ad Teritum: Das Prinzip der oder des Gleichen oder Gleichen findet sich sowohl in den Statuten als auch im, den Statuten vorangestellten Gründungsschreiben, was bedeutet diese Geschwisterlichkeit für den Orden, seine Mitglieder und etwaige Aufnahmen und Ausschlüße?" Perrica schloß damit nun entgültig und sah hinüber zu Ardo und bat ihn ein paar letzte Worte zu sprechen, dafür entwickelte sie Ogerstark und legte es behutsam mit der Spitze zur Tischmitte.

[...Ergänzungen?]

Damit endeten dann auch die Beratschlagungen der Herzen von Korgond.

Lasst Taten sprechen

[schreibt euch gerne in den Text]

Korhilda hatte morgens ihre Bundesgenossen zusammen gerufen, obwohl die offizielle Zusammenkunft bereits geschlossen war.

"Entschuldigt, doch Anaxios überbrachte mir erst in der Nacht seine Aufzeichnungen".

Vor Korhilda stand eine geöffnete Truhe mit vielen Pergamenten. Eine zusammengerollte Schriftrolle in Korhildas Hand.

Die Baronin lief beim Reden und schwang die Pergamentrolle wie einen Taktstab.

"Wir mussten uns finden und werden uns weiter finden müssen. Bis auf Ardo sind wir alle neu in unserer Funktion. Der Orden hat gelitten unter den Fehden der letzten Jahre, gewiss."

"Ich finde es gut, uns zuerst mit den einfachen Dingen beschäftigt zu haben. Doch sehe ich uns als viel mehr an."

"Wir haben über die Schwertträger geredet und dass sie besonders sind, dass die Schwerter sie erwählt haben. Aber ich glaube so einfach dürfen wir nicht denken. Sie sind vielleicht erwählt worden, doch ob sie etwas besonderes sind, bestimmen die Träger selbst mit ihren Taten. Hierzu möchte ich an die ersten Schwertträger erinnern, ohne ihre Taten wäre ihre Namen nicht in die Annalen eingegangen. Kennt ihr alle Träger der Schwerter danach? Ich nicht. Somit kann ich nur schlussfolgern dass ihre Taten dem Schwert nicht gerecht geworden sind."

Korhilda marschierte immer noch durch den Raum. "Der Heilige Altar von Korgond wurde gefunden. Damit das niedergeschriebene Ziel erreicht. In unserem Land klaffen noch Wunden nach der Fehde. Korgond ist für mich auch die Legende zu den garetischen Rittertugenden. Nicht nur zur Mystik der Acht. Auch zur Mystik Mythraels. Ein heheres Ziel."

Korhilda breitete diverse Schriftstücke aus." Hier diverse Aufzeichnungen die Anaxios über die Jahre zusammengestellt hat. Mythen und Legenden. Und diese Karte hat er mir mitgegeben"

Korhilda rollte das Pergament aus ihrer Hand aus. Eine Karte von Perricum über Garetien nach Greifenfurt, ganz grob skizziert mit Linien darauf gezeichnet. "Anaxios sagt, Orte unter diesen Linien haben eine Bedeutung. An ihnen ist die Macht stark. Hier können wir suchen, nachdem was das Land besonders macht. Ich denke wir sollten einen Ort suchen, an dem der Orden seine Zelte aufschlägt, die Vergangenheit niederschreibt, die Mythen sammelt und für alle ansprechbar ist. Aber Gegenstände und Orte machen es nicht aus. Vergesst nicht die Menschen und ihre Taten. Sie machen es besonders, sie schreiben die Heldengeschichten und Mythen. Lasst die Aufschreibungen unsere Leitlinie sein, aber lasst uns nicht dahinter verstecken. Lasst unsere Taten das Geschehen bestimmen."

Perrica war müde von den vergangenen Tagen und Diskussionen und ihrer mitgebrachten Sonderarbeit, doch die Worte der Sturmfelserin ließen neue Kraft in ihr aufströmen. Villeicht hatten ihre vielen Worte doch etwas bewegt oder Korhilda verstand sie doch besser als sie durch den bisherigen Verlauf angenommen hatte. Müde lächlte sie sie an. "Wahre Worte, Korhilda, wahre Worte."

Abschluss und Abreise

Im Namen des Herrn

Verhüllter Schmerz

Die kleine Gruppe war am ersten Tag gut voran gekommen. Zuerst hatte man noch ein paar letzte Besorgungen in Rubreth getätig, und dann die Stadt in Richtung Osten verlassen. Ein paar Meilen nachdem sie Burg Rubreth passiert hatten, hatten sie bei Ährenfeld den Kaiser-Hal-Kanal passiert, der vor Jahrzehnten durch eine Initiative des Barons Erlan von Zankenblatt begonnen, aber nie fertig gestellt wurde. Wenigstens gab es hier eine stabile Holzbrücke, die auch für Fuhrwerke geeignet war. Fünf Meilen weiter östlich passierten sie dann die Grenze nach Hirschfurten. Als sie den nächsten Ort Bodenstedt erreichten, wurde es schon dämmerig, so dass man beschloss sich ein Quartier für die Nacht zu suchen.

In Bodenstedt gab es nur ein größeres Gasthaus 'Zum fetten Ochsen', also fiel die Wahl nicht schwer. Man passierte den Torbogen und Kutscher Emmeran lenkte seinen Zweispänner auf den Hof des Gasthauses. Äbtissin Alrike wollte sich zunächst um Quartiere kümmern.

Ich schlage vor, dass wir ein gemeinsames Zimmer beziehen, da können wir uns dann mit der Bewachung der Reliquie abwechseln. Habt ihr irgendwelche Einwände?" fragte sie.

Halgor wurde blass. "Wäre es nicht einfacher, gleich das ganze Fuhrwerk zu bewachen? Dann könnten wir den Gong auch gleich da drauf lassen, und würden keine unnötigen Transportschäden riskieren", schlug er vor.

"Kommt nicht in Frage!" sagte Alrike bestimmt. "Ich lasse den Gong nicht auf dem Wagen liegen, während ich in einem Gästezimmer schlafe. Das ist mir einfach zu riskant. Ich denke, dass ich da lieber das Transportrisiko in Kauf nehme."

"Wie Ihr wollt", seufzte Halgor.

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Nachdem Alrike ein Vierbettzimmer im Erdgeschoss für die Gruppe reserviert hatte, machte man sich nun daran, den Gong dorthin zu verfrachten. Emmeran öffnete die Plane und stieg auf das Fuhrwerk. Dann schob er den schweren mit einem weißen Tuch umhüllten Gong langsam an die hintere Kante.

Die kräftige Prishya stellte sich bereits auf, um ihn in Empfang zu nehmen, doch Halgor zögerte.

"Was ist? Nimm ihn mit an! Ich kann den nicht alleine halten", knurrte die Ritterin ungehalten.

Halgor warf ihr einen bösen Blick zu. Dann zog er Lederhandschuhe aus einer Gürteltasche und zog sie sich an.

"Dann rutscht es nicht so leicht aus der Hand!" erklärte er.

"Beeil dich!" drängelte Pryshia.

Halgor stellte sich neben sie und gemeinsam nahmen sie den schweren Gong in die Hände. Die bloße Berührung schmerzte Halgor auch durch die Handschuhe hindurch. Es war fast, als packte er ein Stück glühende Kohle an.

"Schnell! Er ist schwer!" keuchte er. Auch Alrike und Emmeran kamen hinzu, und gemeinsam verfrachteten sie die praiosgeweihte Reliquie unter einigen Mühen in ihr Gästezimmer.

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Die anderen waren schon zum Abendessen gegangen, nur Halgor war zunächst im Zimmer geblieben und saß nun auf seinem Bett. Er hatte vorgeschlagen, den Gong zu bewachen und später zu essen. Seine Hände taten immer noch weh. Vorsichtig zog er die Handschuhe aus. Die Handinnenflächen waren wund und zum Teil schwarz verbrannt. Vorsichtig legte er sich einen Verband mit Heilkräutern um die Hände. Er musste irgendwie vermeiden, dieses vermaledeite Ding noch einmal anzufassen. Doch das würde nicht leicht werden, wenn er keine Aufmerksamkeit auf sich ziehen wollte. Er hatte also die Wahl sich zu verraten, oder an den Schmerzen zugrunde zu gehen. Doch vielleicht gab es noch eine Möglichkeit...

Er holte aus seiner Tasche eine dünne schwarze Kerze hervor, stellte sie auf seinen Nachttisch und zündete sie an. Es entstand eine kleine schwarze Flamme.

"Meister! ... Meister! ..." flüsterte er. Die Flamme flackerte kurz auf. "Gewähre mir Schutz... Schutz vor den verhassten Götterfeinden und ihren kriecherischen Dienern! Ich werde dir dafür ein Opfer bringen. Ein großes Opfer dir zum Wohlgefallen! Doch schütze deinen bescheidenen Diener mit deiner Macht, gib mir die Kraft dem Götterwirken zu widerstehen und mache mich so zu deinem Werkzeug der Rache!"

Eine Weile geschah nichts. Dann flackerte die Flamme heftiger, sie wurde größer, ein dunkles Haupt bildete sich, dessen Augen tiefroht zu glühen schienen: "GEWÄHRT!"

Wegelagerer

Am nächsten Tag begab man sich auf den Rakulastieg, der die Gruppe mitten durch die Rakulahöhen führte. Zunächst kam man recht gut voran. Nach einer guten Stunde hatte man Auetal passiert, wo noch vor kurzem eine bedeutsame Schlacht zwischen Reichsforstern und Kaisermärkern statgefunden hatte. Schon bald würden sie den kleinen Minenort Eisenhütt erreichen, in dem wertvolle Erze gewonnen und verhüttet wurden. Doch plötzlich befanden sie sich in einem Hinterhalt von Wegelagerern. Sowohl Prishya vom Berg als auch Halgor von Schack machten wich sofort kampfbereit. Die Wegelagerer forderten mit dreckigem Gelächter einen Wegzoll. Alrike von Sommerheide versuchte zu beschwichtigen, und machte den Strauchdieben klar, dass sie auf einer praiosgegfälligen Mission unterwegs waren. Das machte die Schurken aber nur noch gieriger. Sie forderten nun alles Wertvolle auf dem Wagen. Der Anführer kam nun deutlich näher.

"Wenn ihr es wagt, eure dreckigen Pfoten an unseren Wagen zu legen, dann zahlt ihr dafür mit Blut!" knurrte Prishya gefährlich. Doch die Schurken ließen sich davon nicht beeindrucken, schließlich waren sie in der Überzahl. Auf einen Wink des Anführes hin griffen sie den Wagen an. Prishya und Halgor waren inzwischen von dem Pferden gesprungen und stellten sich vor den Wagen um diesen zu verteidigen. Schon begann das Scharmützel, die Strauchdiebe waren zwar weniger geübte Kämpfer als die beiden Rubrether Hausritter, machten dies aber durch ihre zahlenmäßige Überlegenheit wett. Äbtissin Alrike schaffte es, einen der Schurken durch einen Blendstrahl aus Alveran kampfunfähig zu machen. Doch dem Anführer gelang es auf den Wagen zu springen. Sofort bemerkte er dort den großen Goldenen Gong. Halgor wollte ihm hinterher setzten, doch der große Mann trat ihn herunter. Prishya käpfte gegen drei der Schurken gleichzeigtig und hatte schon einige Treffer hinnehmen müssen, doch auch sie teilte mit ihrem Streitkolben ordentlich aus.

Halgor spürte den Zorn in ihm erwachen. Erneut versuchte er auf den Wagen zu steigen, nur um einen weiteren Tritt des Mannes einzustecken. Doch dieses Mal war er vorbereitet. Er packte ihn mit der Hand des Folterers am Fußgelenk und ließ seine Kräfte fließen. Im nächsten Moment schrie der Mann laut auf und wand sich in niederhöllischen Schwerzen. Er stolperte und fiel vom Wagen herunter auf den Boden, nur um dort weiter zu schreien. Die anderen hielten nun inne und wollten wissen was mit ihrem Anführer ist. Alrike nutze die Gelegenheit und wies den Kutscher an loszupreschen, was dieser auch umgehend tat. Auch Hagor und Prishya sprangen schnell wieder auf die Pferde und folgten der Kutsche, die arg gebeutelten Wegelagerer hinter sich zurücklassend.

"Wie hast du das gemacht? Der Kerl hat ja geschrien wie ein Baby", fragte Prischya an Halgor gewandt, nachdem sie schon etwas Abstand gewonnen hatten.

"Ich schätze ich hab ihm wohl das Fußgelenk ausgekugelt. Das tut verdammt weh, sag ich dir!"

Prischya nickte und ließ es dabei beruhen.

Station in Samlor

Ankunft an der St. Gilborns Abtei

Nächtlicher Besuch

Flammenmeer

Epilog

Traviabund zwischen Hirschfurten und Torrem

Willkommen in Garetien

20. Rahja 1046 BF - Barjed Phecadio Torrem, ein Vetter der Herrin des Kleinfürstentums Torricum, Perainia Phalaxana XXV. Torrem im Horasreich, erreicht mit seinem Gefolge Burg Trollhammer, und wird dort freundlich empfangen. Nimmgalf stellt ihm seine Familie und das Burgpersonal vor.

Erstes Beschnuppern

Barjed ist nicht gerade begeistert von Garetien, auch Nimmgalfs Begeisterung für das Tjosten teilt er nicht. Jedoch verfügt er über eine spezielle Form des Lanzenstechens, die Nimmgalf erstaunen lässt.

Hochzeitsplanungen

Nimmgalf und Ederlinde planen die Hochzeit mit Irnfrede und laden den Adel Garetiens für Travia 1047 BF nach Burg Trollhammer ein.