Geschichten:Der Ruf des Oberhauptes: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Hauptdarsteller ist::Perricum:Wolfhelm von Hardenstatt|Wolfhelm von Hardenstatt]] blickte aus dem Fenster seiner Schreibstube. Die Nacht hatte sich über das Land gelegt und Stille hing wie eine Glocke über dem Wehrturm. Die Temperaturen schienen nun auch milder zu werden, jedenfalls ließ ihn das aufkommende Grün der Blumen und Bäume das vermuten. Er selbst spürte keine Wärme mehr, nur Kälte, egal ob er an einem prasselnden Kaminfeuer saß oder im Schnee stand. Doch seit er seine ''Knappenschaft'' angetreten hatte war zumindest die Leere verschwunden und wenn er ganz genau in sich hinein fühlte, so vermeinte er eine schwache Flamme entdecken zu können.
 
Doch das war auch schon alles, was Wolfhelm verspürte. Nicht mal als die Kunde des Dahinscheidens seines [[Briefspieltext mit::Perricum:Firunwin von Hardenstatt|Bruders]] hatte er etwas gespürt. Da war keine Trauer (ob des Todes), keine Reue (dass sie sich vor sieben Monden das letzte Mal gesehen hatten). Sicher, er hatte Firunwin geliebt (zumindest solange der alte Ritter dazu noch im Stande gewesen war) und ihm ein langes Leben gewünscht, doch wirklich betrübt ob des Verlustes seines jüngeren Bruders, war er nicht. Zumindest nicht im besonderen Maße, denn seine ''[[Briefspieltext mit::Perricum:Boriane von Bleichenwang|Schwertmutter]]'' hatte ihm beigebracht, dass trotz allem, auch für sie das Leben und die Sterblichen über allem standen.
 
Das hatte Wolfhelm verinnerlicht, wie er auch sonst viel aus der unschätzbar kurzen Zeit seiner Knappenschaft verinnerlicht hatte. So wandte er sich vom Fenster ab und fuhr sich durch den Bart. Das alles stimmte ihn nachdenklich. Er wusste, dass der Tod seines Bruders ihn eigentlich mehr berühren ''sollte'', doch er wusste auch, dass dieser Umstand ihn nicht mehr berühren ''konnte''. Aber was hieß das für ihn selbst und für die Familie? Langsam umrundete er den Schreibtisch und ließ sich in dem Stuhl nieder, der nun bald so alt war wie Wolfhelm selbst.
 
Seine Pflicht als Ritter zu Hardenstatt würde er weiterhin ausüben. Zumindest jetzt noch, auch wenn der Tag kommen würde, da er sich von diesem Posten zurückziehen musste, wie es seine Schwertmutter ihm geraten hatte. Denn die Pflichten als Ritter zu Hardenstatt und die eines Ritters Boron überschnitten sich in überraschend vielen Fällen. Sowohl der Eine als auch der Andere kümmerten sich um die Lebenden und sorgte dafür, dass diese beschützt und behütet waren. Und als Ritter zu Hardenstatt konnte er die [[Perricum:Trollzacken|Trollzacken]] weit besser im Blick behalten. Es würde zumindest nicht auffallen, wenn der Ritter durch die Gegend streifen würde, sei es nun, um nach dem Rechten zu sehen oder, um einen Standesgenossen zu treffen.
 
Wolfhelms Blick ging zu dem Bastardschwert, das hinter ihm aufgebaut war. Das Familienoberhaut musste mit der Welt verbunden sein, musste die Bedürfnisse seiner Verwandten verstehen und in ihrem Interesse handeln. Doch war es nicht so, dass die Interessen der Familie Hardenstatt diametral zu denen des schweigsamen Gottes waren? War Wolfhelm überhaupt noch in der Lage im Interesse der Familie zu handeln oder waren diese so weltlich, dass er sie zu verstehen verlernen würde, jeden Tag an dem er weiter auf Aventurien wandelte?
 
Er griff ''Fides'' und wog es in der Hand. Er konnte sich noch erinnern, wie es ihm mit jedem vergangenen Götterlauf schwieriger gefallen war, das Schwert zu führen. Jetzt hielt er es in einer Hand, als wäre es nicht schwerer als ein Dolch. Er hatte sich verändert, die Klinge war gleich geblieben. Wolfhelm stellte es zurück auf den Ständer. Er musste eine Entscheidung zum Wohl seiner Familie treffen, solange sie ihm noch schwer fiel. Denn nur dann wusste er, dass sie wohl überlegt war.
 
 
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|Adressat=An die Familienmitglieder der [[Akteuersnennung ist::Perricum:Familie Hardenstatt|Familie Hardenstatt]]
|Text=Liebe Verwandte, ob durch Blut oder den Bund vor den Göttern,
 
der Tod meines Bruders Firunwin hat mir verdeutlicht, dass es an der Zeit ist, einige Änderungen im Familienverbund vorzunehmen.<br>
Die Familie Hardenstatt kann nicht viele Häupter zu ihren Mitgliedern zählen, noch vor wenigen Götterläufen waren die Meisten von uns noch versammelt auf unserer Stammburg. Umso mehr grämt es mich, dass wir seit dieser Tage uns nicht mehr vollständig versammelt haben.
 
Diesen Umstand möchte ich ändern und lade Euch daher alle, samt Partner und Kinder, ein sich am 1. Ingerimm auf dem Hardenfels einzufinden. Hier werde ich euch meine Pläne verkünden und bin bereit, mich euren Fragen zu stellen.
 
Ich erwarte euer pünktliches Erscheinen.
 
|Absender=Den Zwölfen zum Gruße! Boron vor!
 
Wehrturm Hardenfels am 9. Tage der Peraine
Wolfhelm von Hardenstatt, Oberhaupt der Familie Hardenstatt
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{{Briefspielindex
|Titel=Der Ruf des Oberhauptes
|Reihe=Hardenstätter Familienangelegenheiten
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|Datum=09.10.1046
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|Autor={{Briefspieler|Benutzer:Vlad|Vlad}}
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|Zusammenfassung=Ritter Wolfhelm bereitet eine Veränderung innerhalb seiner Familie vor
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Aktuelle Version vom 25. Oktober 2023, 07:55 Uhr

Wehrturm Hardenfels, Baronie Zackenberg, 9. Peraine 1046 BF

Wolfhelm von Hardenstatt blickte aus dem Fenster seiner Schreibstube. Die Nacht hatte sich über das Land gelegt und Stille hing wie eine Glocke über dem Wehrturm. Die Temperaturen schienen nun auch milder zu werden, jedenfalls ließ ihn das aufkommende Grün der Blumen und Bäume das vermuten. Er selbst spürte keine Wärme mehr, nur Kälte, egal ob er an einem prasselnden Kaminfeuer saß oder im Schnee stand. Doch seit er seine Knappenschaft angetreten hatte war zumindest die Leere verschwunden und wenn er ganz genau in sich hinein fühlte, so vermeinte er eine schwache Flamme entdecken zu können.

Doch das war auch schon alles, was Wolfhelm verspürte. Nicht mal als die Kunde des Dahinscheidens seines Bruders hatte er etwas gespürt. Da war keine Trauer (ob des Todes), keine Reue (dass sie sich vor sieben Monden das letzte Mal gesehen hatten). Sicher, er hatte Firunwin geliebt (zumindest solange der alte Ritter dazu noch im Stande gewesen war) und ihm ein langes Leben gewünscht, doch wirklich betrübt ob des Verlustes seines jüngeren Bruders, war er nicht. Zumindest nicht im besonderen Maße, denn seine Schwertmutter hatte ihm beigebracht, dass trotz allem, auch für sie das Leben und die Sterblichen über allem standen.

Das hatte Wolfhelm verinnerlicht, wie er auch sonst viel aus der unschätzbar kurzen Zeit seiner Knappenschaft verinnerlicht hatte. So wandte er sich vom Fenster ab und fuhr sich durch den Bart. Das alles stimmte ihn nachdenklich. Er wusste, dass der Tod seines Bruders ihn eigentlich mehr berühren sollte, doch er wusste auch, dass dieser Umstand ihn nicht mehr berühren konnte. Aber was hieß das für ihn selbst und für die Familie? Langsam umrundete er den Schreibtisch und ließ sich in dem Stuhl nieder, der nun bald so alt war wie Wolfhelm selbst.

Seine Pflicht als Ritter zu Hardenstatt würde er weiterhin ausüben. Zumindest jetzt noch, auch wenn der Tag kommen würde, da er sich von diesem Posten zurückziehen musste, wie es seine Schwertmutter ihm geraten hatte. Denn die Pflichten als Ritter zu Hardenstatt und die eines Ritters Boron überschnitten sich in überraschend vielen Fällen. Sowohl der Eine als auch der Andere kümmerten sich um die Lebenden und sorgte dafür, dass diese beschützt und behütet waren. Und als Ritter zu Hardenstatt konnte er die Trollzacken weit besser im Blick behalten. Es würde zumindest nicht auffallen, wenn der Ritter durch die Gegend streifen würde, sei es nun, um nach dem Rechten zu sehen oder, um einen Standesgenossen zu treffen.

Wolfhelms Blick ging zu dem Bastardschwert, das hinter ihm aufgebaut war. Das Familienoberhaut musste mit der Welt verbunden sein, musste die Bedürfnisse seiner Verwandten verstehen und in ihrem Interesse handeln. Doch war es nicht so, dass die Interessen der Familie Hardenstatt diametral zu denen des schweigsamen Gottes waren? War Wolfhelm überhaupt noch in der Lage im Interesse der Familie zu handeln oder waren diese so weltlich, dass er sie zu verstehen verlernen würde, jeden Tag an dem er weiter auf Aventurien wandelte?

Er griff Fides und wog es in der Hand. Er konnte sich noch erinnern, wie es ihm mit jedem vergangenen Götterlauf schwieriger gefallen war, das Schwert zu führen. Jetzt hielt er es in einer Hand, als wäre es nicht schwerer als ein Dolch. Er hatte sich verändert, die Klinge war gleich geblieben. Wolfhelm stellte es zurück auf den Ständer. Er musste eine Entscheidung zum Wohl seiner Familie treffen, solange sie ihm noch schwer fiel. Denn nur dann wusste er, dass sie wohl überlegt war.


Trenner Perricum.svg


An die Familienmitglieder der Familie Hardenstatt
 
 
 
 
Liebe Verwandte, ob durch Blut oder den Bund vor den Göttern,

der Tod meines Bruders Firunwin hat mir verdeutlicht, dass es an der Zeit ist, einige Änderungen im Familienverbund vorzunehmen.
Die Familie Hardenstatt kann nicht viele Häupter zu ihren Mitgliedern zählen, noch vor wenigen Götterläufen waren die Meisten von uns noch versammelt auf unserer Stammburg. Umso mehr grämt es mich, dass wir seit dieser Tage uns nicht mehr vollständig versammelt haben.

Diesen Umstand möchte ich ändern und lade Euch daher alle, samt Partner und Kinder, ein sich am 1. Ingerimm auf dem Hardenfels einzufinden. Hier werde ich euch meine Pläne verkünden und bin bereit, mich euren Fragen zu stellen.

Ich erwarte euer pünktliches Erscheinen.
 
 
 
 
Den Zwölfen zum Gruße! Boron vor!

Wehrturm Hardenfels am 9. Tage der Peraine

Wolfhelm von Hardenstatt, Oberhaupt der Familie Hardenstatt