Geschichten:Alfing von Essebeck: Unterschied zwischen den Versionen
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Ein dumpfes, animalisches Geräusch drang durch die nächtliche Stille, ein erschrockenes Wiehern der Pferde und Klappern, als ob die Tiere des Guts von einem plötzlichen Aufruhr ergriffen wurden. Alfing, der das Wohl des Anwesens über Jahrzehnte als Lebensaufgabe im Blick hatte, schreckte unruhig auf. Sein grauer Bart zitterte vor einem Ahnen, das in der Luft flimmerte. | |||
"Ingra, steht uns bei", murmelte der Alte und raffte sich auf. | |||
Entschlossen schwang er seinen Mantel über die Schultern und trat hinaus in die kühle Nacht. Die knirschende Erde unter seinen Stiefeln mischte sich mit den aufgeschreckten Tierlauten. Als er den Stall erreichte, stockte sein Atem. | |||
Die hölzernen Wände des Stalls, einst von geschickter Hand errichtet und mit Schnitzereien verziert, hatten sich seltsam verwunden, als ob das Holz lebendig geworden wäre. Alfing griff nach dem Türgriff, aber das Holz schien sich vor seiner Berührung zu winden, als wolle es ihn abweisen. | |||
"Was geht hier vor sich?", rief Alfing verwirrt. | |||
Mit einem Ruck öffnete sich die Stalltür, nein, sie schien vor ihm zu weichen und gab einen Blick auf das Innere des Stalls frei. Die Tiere waren aus ihren Gehegen geflohen, und die Stallungen selbst schienen zu atmen, als ob ein lebendiges Wesen in ihren Wänden pulsierte. | |||
Plötzlich schälten sich aus den hölzernen Wänden des Stalls archaisch anmutende Gestalten heraus. Ihre archaisch wirkenden Rüstungen waren nicht aus Metall, sondern aus einer verwachsenen Mischung von Holz und Leder gefertigt. Als die Söldner näher kamen, erkannte Alfing, dass ihre Rüstungen mit ihren Körpern verwachsen waren, als ob sie eins geworden wären. | |||
"Was seid ihr? Was wollt ihr hier?", schrie Alfing entsetzt. | |||
Einer der Gestalten, dessen Gesicht von einem unnatürlich verwachsenen Helm verdeckt war, hob seine Waffe. Mit einem grausamen Schwung durchtrennte er die Nachtluft und traf Alfing von Essebeck. Der Gutsverwalter stürzte zu Boden, während sein Blut das Erde-Holz-Gemisch des Stalls tränkte und es war, als ob das lebende Holz das Blut aussaugen würde. | |||
Als die söldnerhaften Gestalten in den Schatten des nachtschwarzen Reichsforsts verschwanden, erstarrte auch der bizarre Tanz des lebenden Holzes und der Stall erstarrte. Zurück blieb der leblose Körper Alfings. | |||
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|Titel=Alfing von Essebeck | |||
|Reihe=Waldsteiner Totenbuch 1046 | |||
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|Datum=21.11.1046 | |||
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|Autor={{Briefspieler|Benutzer:Bega|Bega}} | |||
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|Zusammenfassung=Alfing von Essebeck macht eine grausige Entdeckung und haucht sein Leben aus. | |||
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Aktuelle Version vom 9. Februar 2024, 09:33 Uhr
Gut Essebeck, Gräflich Silz, Grafschaft Waldstein, Ende Ingerimm 1046 BF:
Die Sterne funkelten über die Lande Essebeck, als der alternde Gutsverwalter Alfing die Fensterläden des Herrenhauses schloss. Ein leichter Wind strich durch die Baumwipfel, und der Mondschein warf silbrige Schatten über das Land. Essebeck, am Rande des düsteren Reichsforstes gelegen, war seit vielen Generationen Heim seiner Familie, doch in dieser Nacht sollte sich ein Schatten über das Land legen, der die Familie nachhaltig erschüttern würde.
Ein dumpfes, animalisches Geräusch drang durch die nächtliche Stille, ein erschrockenes Wiehern der Pferde und Klappern, als ob die Tiere des Guts von einem plötzlichen Aufruhr ergriffen wurden. Alfing, der das Wohl des Anwesens über Jahrzehnte als Lebensaufgabe im Blick hatte, schreckte unruhig auf. Sein grauer Bart zitterte vor einem Ahnen, das in der Luft flimmerte.
"Ingra, steht uns bei", murmelte der Alte und raffte sich auf.
Entschlossen schwang er seinen Mantel über die Schultern und trat hinaus in die kühle Nacht. Die knirschende Erde unter seinen Stiefeln mischte sich mit den aufgeschreckten Tierlauten. Als er den Stall erreichte, stockte sein Atem.
Die hölzernen Wände des Stalls, einst von geschickter Hand errichtet und mit Schnitzereien verziert, hatten sich seltsam verwunden, als ob das Holz lebendig geworden wäre. Alfing griff nach dem Türgriff, aber das Holz schien sich vor seiner Berührung zu winden, als wolle es ihn abweisen.
"Was geht hier vor sich?", rief Alfing verwirrt.
Mit einem Ruck öffnete sich die Stalltür, nein, sie schien vor ihm zu weichen und gab einen Blick auf das Innere des Stalls frei. Die Tiere waren aus ihren Gehegen geflohen, und die Stallungen selbst schienen zu atmen, als ob ein lebendiges Wesen in ihren Wänden pulsierte.
Plötzlich schälten sich aus den hölzernen Wänden des Stalls archaisch anmutende Gestalten heraus. Ihre archaisch wirkenden Rüstungen waren nicht aus Metall, sondern aus einer verwachsenen Mischung von Holz und Leder gefertigt. Als die Söldner näher kamen, erkannte Alfing, dass ihre Rüstungen mit ihren Körpern verwachsen waren, als ob sie eins geworden wären.
"Was seid ihr? Was wollt ihr hier?", schrie Alfing entsetzt.
Einer der Gestalten, dessen Gesicht von einem unnatürlich verwachsenen Helm verdeckt war, hob seine Waffe. Mit einem grausamen Schwung durchtrennte er die Nachtluft und traf Alfing von Essebeck. Der Gutsverwalter stürzte zu Boden, während sein Blut das Erde-Holz-Gemisch des Stalls tränkte und es war, als ob das lebende Holz das Blut aussaugen würde.
Als die söldnerhaften Gestalten in den Schatten des nachtschwarzen Reichsforsts verschwanden, erstarrte auch der bizarre Tanz des lebenden Holzes und der Stall erstarrte. Zurück blieb der leblose Körper Alfings.
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