Geschichten:Der neue Baron 4: Unterschied zwischen den Versionen

Aus GaretienWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
K (VerschiebeBot korrigiert Links)
K (Textersetzung - „Autor=(.*)\[\[Benutzer:(.*)\|(.*)\]\]“ durch „Autor=$1{{Briefspieler|Benutzer:$2|$3}}“)
 
(8 dazwischenliegende Versionen von 4 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
In den folgenden zwei Götternamen war Junker [[Brasibert von Hahnentritt|Brasibert]] fast ständig
In den folgenden zwei Götternamen war Junker [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Brasibert von Hahnentritt|Brasibert]] fast ständig
unterwegs. Die Aufstellung der Baronie war eine aufwändige Aufgabe,
unterwegs. Die Aufstellung der Baronie war eine aufwändige Aufgabe,
zumal viele Unterlagen verloren gegangen waren, als im letzten Jahr
zumal viele Unterlagen verloren gegangen waren, als im letzten Jahr
der Sitz des damaligen Vogtes, [[Burg Gippelstein]] abgebrannt war. So
der Sitz des damaligen Vogtes, [[Ortsnennung ist::Garetien:Burg Gippelstein|Burg Gippelstein]] abgebrannt war. So
musste der Junker von Ort zu Ort reisen, Freie und Unfreie zählen,
musste der Junker von Ort zu Ort reisen, Freie und Unfreie zählen,
notieren, wer Handwerker und wer Bauer war.
notieren, wer Handwerker und wer Bauer war.
Zeile 10: Zeile 10:
landeten aus nichtigen Gründen am Pranger oder wurden ausgepeitscht.
landeten aus nichtigen Gründen am Pranger oder wurden ausgepeitscht.
Hin und wieder gönnte sich der Junker sogar das Vergnügen, die Strafen
Hin und wieder gönnte sich der Junker sogar das Vergnügen, die Strafen
selbst zu vollstrecken...
selbst zu vollstrecken ...


Er nutzte die Reise aber auch, um gezielt Unmut gegen den neuen Baron
Er nutzte die Reise aber auch, um gezielt Unmut gegen den neuen Baron
zu wecken. Gegenüber Dorfältesten lies er Bemerkungen fallen, dass der
zu wecken. Gegenüber Dorfältesten ließ er Bemerkungen fallen, dass der
neue Baron mehr Abgaben einzutreiben gedenke. Auch wolle der Baron
neue Baron mehr Abgaben einzutreiben gedenke. Auch wolle der Baron
TRAvia-Bünde nur dann genehmigen, wenn er das Recht der ersten Nacht
TRAvia-Bünde nur dann genehmigen, wenn er das Recht der ersten Nacht
Zeile 22: Zeile 22:
welches diesem sicher nicht gefallen hätte.
welches diesem sicher nicht gefallen hätte.


Kurz vor Ablauf der Frist, die [[Darulf von Corish und von Praill|Baron Darulf]] gesetzt hatte, beendete
Kurz vor Ablauf der Frist, die [[Nebendarsteller ist::Garetien:Darulf von Corish und von Praill|Baron Darulf]] gesetzt hatte, beendete
der Junker die Aufstellung. Gut 3700 Seelen lebten in der Baronie.
der Junker die Aufstellung. Gut 3700 Seelen lebten in der Baronie.
Davon waren gut 2500 unfreie Bauern, weitere 500 Bauern waren Freie,
Davon waren gut 2500 unfreie Bauern, weitere 500 Bauern waren Freie,
Zeile 28: Zeile 28:
Orten der Baronie gab es zudem zahlreiche Handwerker und Händler, die
Orten der Baronie gab es zudem zahlreiche Handwerker und Händler, die
nicht nur frei waren, sondern es auch zu einem gewissen Wohlstand
nicht nur frei waren, sondern es auch zu einem gewissen Wohlstand
gebracht hatten. Abgesehen von Brasibert und seiner Schwester [[Garetien:Ayla von Hahnentritt|Ayla]] gab
gebracht hatten. Abgesehen von Brasibert und seiner Schwester [[Briefspieltext mit::Garetien:Ayla von Hahnentritt|Ayla]] gab
es keine Adligen mehr in der Baronie. Der einzige Magier, einst im
es keine Adligen mehr in der Baronie. Der einzige Magier, einst im
Dienste von Brasiberts Vater [[Giselbert von Hahnentritt|Giselbert]], lebte auf [[Burg Hahnenfels]].
Dienste von Brasiberts Vater [[Briefspieltext mit::Garetien:Giselbert von Hahnentritt|Giselbert]], lebte auf [[Ortsnennung ist::Garetien:Burg Hahnenfels|Burg Hahnenfels]].
Auch Geweihte waren rar in Fremmelsfelde. Einzig ein PERaine-Geweihter
Auch Geweihte waren rar in Fremmelsfelde. Einzig ein PERaine-Geweihter
versah hier dauerhaft seinen Dienst. Gläubige der anderen Götter
versah hier dauerhaft seinen Dienst. Gläubige der anderen Götter
Zeile 40: Zeile 40:
nicht, wo er die Leute ansiedeln sollte. Er wollte sie keinesfalls in
nicht, wo er die Leute ansiedeln sollte. Er wollte sie keinesfalls in
seiner Nähe haben und dies bedeutete, dass die Umgebungen von
seiner Nähe haben und dies bedeutete, dass die Umgebungen von
Hahnendorf und [[Garetien:Markt Gippelstein|Gippelstein]] nicht in Frage kamen. Da die Tobrier aber
Hahnendorf und [[Ortsnennung ist::Garetien:Markt Gippelstein|Gippelstein]] nicht in Frage kamen. Da die Tobrier aber
Bauern waren, konnte er sie auch nicht im Wald ansiedeln. Nach langem
Bauern waren, konnte er sie auch nicht im Wald ansiedeln. Nach langem
Überlegen entschied er sich für einen Ort an der Strasse nach [[Garetien:Baronie Gallstein|Gallstein]].
Überlegen entschied er sich für einen Ort an der Strasse nach [[Ortsnennung ist::Garetien:Baronie Gallstein|Gallstein]].


Baron Darulf traf nicht wie angekündigt im TSA ein. Erst Wochen
Baron Darulf traf nicht wie angekündigt im TSA ein. Erst Wochen
Zeile 53: Zeile 53:
stärker als der Schwur banden ihn die Dokumente, die der Baron erwähnt
stärker als der Schwur banden ihn die Dokumente, die der Baron erwähnt
hatte. Brasibert musste unbedingt herausfinden, ob diese wirklich
hatte. Brasibert musste unbedingt herausfinden, ob diese wirklich
existierten. Falls nicht, so war auch der Schwur ohne Bedeutung...
existierten. Falls nicht, so war auch der Schwur ohne Bedeutung ...


In der Kutsche befand sich nicht nur der Baron, sondern auch ein
In der Kutsche befand sich nicht nur der Baron, sondern auch ein
Zeile 61: Zeile 61:


Bevor sich Baron Darulf von Corish und von Praill jedoch mit Brasibert
Bevor sich Baron Darulf von Corish und von Praill jedoch mit Brasibert
von Hahnentritt beschäftigte, begrüsste er seine Familie. Während die
von Hahnentritt beschäftigte, begrüßte er seine Familie. Während die
Begrüßung mit seiner Schwägerin auf beiden Seiten eher kühl ausfiel,
Begrüßung mit seiner Schwägerin auf beiden Seiten eher kühl ausfiel,
schien er sich deutlich zu freuen, seine Neffen und seine Nichte zu
schien er sich deutlich zu freuen, seine Neffen und seine Nichte zu
Zeile 76: Zeile 76:
gewand fort, "Euer Gnaden, beginnt mit der Zeremonie!"
gewand fort, "Euer Gnaden, beginnt mit der Zeremonie!"


Der PRAiosgeweihte nickte und packte dienstbeflissen ein paar
Der PRAios-Geweihte nickte und packte dienstbeflissen ein paar
zeremonielle Gegenstände aus. Ein kurzes gemurmeltes Gebet an den
zeremonielle Gegenstände aus. Ein kurzes gemurmeltes Gebet an den
Götterfürsten und die Zeremonie begann. So feierlich das Ganze vor
Götterfürsten und die Zeremonie begann. So feierlich das Ganze vor
Zeile 99: Zeile 99:


"Ich kenne die Garether Zahlen nicht", Vogt von Hahnentritt schüttelte
"Ich kenne die Garether Zahlen nicht", Vogt von Hahnentritt schüttelte
den Kopf, "Vielleicht hat aber auch mein Vorgänger..."
den Kopf, "Vielleicht hat aber auch mein Vorgänger ..."


"Ihr meint [[Yantur von Gippelstein]]?", unterbrach ihn der Baron.
"Ihr meint [[Briefspieltext mit::Garetien:Yantur von Gippelstein|Yantur von Gippelstein]]?", unterbrach ihn der Baron.


"Ja", antwortete Brasibert, "Vielleicht hat er ungenau Buch geführt.
"Ja", antwortete Brasibert, "Vielleicht hat er ungenau Buch geführt.
Er war schließlich alt..."
Er war schließlich alt ..."


Der Baron musterte Brasibert, "Nun gut. Ich werde die Zahlen prüfen
Der Baron musterte Brasibert, "Nun gut. Ich werde die Zahlen prüfen
Zeile 112: Zeile 112:
Magier auf dieser Burg lebt. Sorgt dafür, dass er verschwindet!"
Magier auf dieser Burg lebt. Sorgt dafür, dass er verschwindet!"


Brasibert starrte dem Baron in den Rücken, "Aber [[Savertin Gorbas|Magister Gorbas]] lebt
Brasibert starrte dem Baron in den Rücken, "Aber [[Nebendarsteller ist::Garetien:Savertin Gorbas|Magister Gorbas]] lebt
seit Jahrzehnten hier und diente meiner Familie immer treu". Er biss
seit Jahrzehnten hier und diente meiner Familie immer treu". Er biss
sich auf die Lippen für diesen Ausbruch.
sich auf die Lippen für diesen Ausbruch.


Der Baron drehte sich zu ihm um und lächelte schief, "Vielleicht ist
Der Baron drehte sich zu ihm um und lächelte schief, "Vielleicht ist
es genau das, was mich stört... Ansonsten bin ich mit euch recht
es genau das, was mich stört ... Ansonsten bin ich mit euch recht
zufrieden. Auch der Standort für die neue Siedlung scheint mir
zufrieden. Auch der Standort für die neue Siedlung scheint mir
angemessen. Kümmert Euch darum, dass den neuen Siedler genug Bauholz
angemessen. Kümmert Euch darum, dass den neuen Siedler genug Bauholz
Zeile 126: Zeile 126:
wisst, ist der Stammsitz des Junkertums Gippelstein abgebrannt. Es ist
wisst, ist der Stammsitz des Junkertums Gippelstein abgebrannt. Es ist
sicher auch in Eurem Interesse, wenn diese Burg zum Schutze der
sicher auch in Eurem Interesse, wenn diese Burg zum Schutze der
Baronie wieder aufgebaut wird...."
Baronie wieder aufgebaut wird ..."


Der Baron lächelte, "Es liegt in meinem Interesse, allerdings. Doch
Der Baron lächelte, "Es liegt in meinem Interesse, allerdings. Doch
bezahlen werden ich dafür nicht. Wie ich Eurer Aufstellung entnommen
bezahlen werden ich dafür nicht. Wie ich Eurer Aufstellung entnommen
habe, leben gut 500 Seelen in eurem Junkertum. Holt euch das Geld dort..."
habe, leben gut 500 Seelen in eurem Junkertum. Holt euch das Geld dort."


Brasibert legte die Stirn in Falten.
Brasibert legte die Stirn in Falten.


"Wenn es sonst nichts weiter gibt, könnt ihr jetzt gehen", beendete
"Wenn es sonst nichts weiter gibt, könnt Ihr jetzt gehen", beendete
der Baron das Gespräch.
der Baron das Gespräch.


Der Vogt nickte leicht und verließ die Halle, die einst seiner Familie
Der Vogt nickte leicht und verließ die Halle, die einst seiner Familie
gehört hatte und über die nun dieser Tobrier verfügen durfte. Weil
gehört hatte und über die nun dieser Tobrier verfügen durfte. Weil
PRAios es so wollte...
PRAios es so wollte ...


Doch so leicht ließ sich ein von Hahnentritt nicht ausbooten. Er würde
Doch so leicht ließ sich ein von Hahnentritt nicht ausbooten. Er würde
Zeile 145: Zeile 145:
irgendwann, würde er diesen "Baron" von seinem Land vertreiben und das
irgendwann, würde er diesen "Baron" von seinem Land vertreiben und das
rechtmäßige Erbe seiner Vorfahren antreten. Egal, ob der Götterfürst
rechtmäßige Erbe seiner Vorfahren antreten. Egal, ob der Götterfürst
ihn dabei unterstützte oder nicht....  
ihn dabei unterstützte oder nicht ...  


[[Kategorie:Geschichten Eslamsgrund|Fremmelsfelde]]
[[Kategorie:Geschichten 1021 BF|08-01]]


{{Geschichtsleiste
{{Briefspielindex
|Kategorie=[[:Kategorie:Geschichten Eslamsgrund|Geschichten Eslamsgrund]]
|Titel=Vierter Teil
|Reihe=[[Briefspiel in Eslamsgrund#Der neue Baron|Der neue Baron]]
|Reihe=Der neue Baron
|Titel= Der neue Baron - Teil 4
|Teil=4
|Zurück=[[Geschichten:Der neue Baron 3|dritte Teil]]
|Vor=
|Vor=
|Zurück=Geschichten:Der neue Baron 3
|Datum=1.8.1021
|Zeit=1800
|Autor={{Briefspieler|Benutzer:Goswin|Christian L.}}
|Copy=
|Logo=Wappen Baronie Fremmelsfelde.svg
|Postille=
|Ausgabe=
|Dichtung=
|Barde=
|Kaisermark=
|Hartsteen=
|Waldstein=
|Reichsforst=
|Eslamsgrund=Fremmelsfelde
|Schlund=
|Perricum=
|Greifenfurt=
|Gareth=
|Anderswo=
|cat1=
|cat1name=
}}
}}

Aktuelle Version vom 28. Februar 2014, 16:17 Uhr

In den folgenden zwei Götternamen war Junker Brasibert fast ständig unterwegs. Die Aufstellung der Baronie war eine aufwändige Aufgabe, zumal viele Unterlagen verloren gegangen waren, als im letzten Jahr der Sitz des damaligen Vogtes, Burg Gippelstein abgebrannt war. So musste der Junker von Ort zu Ort reisen, Freie und Unfreie zählen, notieren, wer Handwerker und wer Bauer war.

Doch so mühsam seine Aufgabe war, so sehr genoss er es auch, seine neu gewonnene und legitimierte Macht zu nutzen. Einige vorlaute Bauern landeten aus nichtigen Gründen am Pranger oder wurden ausgepeitscht. Hin und wieder gönnte sich der Junker sogar das Vergnügen, die Strafen selbst zu vollstrecken ...

Er nutzte die Reise aber auch, um gezielt Unmut gegen den neuen Baron zu wecken. Gegenüber Dorfältesten ließ er Bemerkungen fallen, dass der neue Baron mehr Abgaben einzutreiben gedenke. Auch wolle der Baron TRAvia-Bünde nur dann genehmigen, wenn er das Recht der ersten Nacht bekäme. Auch die Ansiedlung der tobrischen Flüchtlinge wusste Junker Brasibert zu nutzen. In nahezu jedem Dorf erwähnte er beiläufig, dass Dutzende, grobschlächtige, tobrische Bauern in der Nähe angesiedelt würden. So schuf Brasibert von Hahnentritt ein Bild des neuen Barons, welches diesem sicher nicht gefallen hätte.

Kurz vor Ablauf der Frist, die Baron Darulf gesetzt hatte, beendete der Junker die Aufstellung. Gut 3700 Seelen lebten in der Baronie. Davon waren gut 2500 unfreie Bauern, weitere 500 Bauern waren Freie, zudem gab es einige freie Holzfäller und Waldarbeiter. In den größeren Orten der Baronie gab es zudem zahlreiche Handwerker und Händler, die nicht nur frei waren, sondern es auch zu einem gewissen Wohlstand gebracht hatten. Abgesehen von Brasibert und seiner Schwester Ayla gab es keine Adligen mehr in der Baronie. Der einzige Magier, einst im Dienste von Brasiberts Vater Giselbert, lebte auf Burg Hahnenfels. Auch Geweihte waren rar in Fremmelsfelde. Einzig ein PERaine-Geweihter versah hier dauerhaft seinen Dienst. Gläubige der anderen Götter mussten sich gedulden, bis ein reisender Geweihter sich ihrer annahm.

Das einzige, was Vogt Brasibert noch Kopfzerbrechen bereitete, war der Standort für die Ansiedlung der tobrischen Flüchtlinge. Denn auch wenn er jedem Dorfältesten damit Angst eingejagt hatte, wusste er selbst nicht, wo er die Leute ansiedeln sollte. Er wollte sie keinesfalls in seiner Nähe haben und dies bedeutete, dass die Umgebungen von Hahnendorf und Gippelstein nicht in Frage kamen. Da die Tobrier aber Bauern waren, konnte er sie auch nicht im Wald ansiedeln. Nach langem Überlegen entschied er sich für einen Ort an der Strasse nach Gallstein.

Baron Darulf traf nicht wie angekündigt im TSA ein. Erst Wochen später, im PHEx kam er in einer Kutsche und mit wenigen Mann Bedeckung auf Burg Hahnenfels an. Vogt von Hahnentritt hatte in den vergangenen Wochen lange nachgedacht und beschlossen, dem Baron den untertänigen Vogt vorzuspielen. Nicht, dass Brasibert einen konkreten Plan gehabt hätte. Ihm mangelte es schlicht an Alternativen. Der Schwur auf PRAios, den er dem Baron gegeben hatte, band ihn. Doch noch weitaus stärker als der Schwur banden ihn die Dokumente, die der Baron erwähnt hatte. Brasibert musste unbedingt herausfinden, ob diese wirklich existierten. Falls nicht, so war auch der Schwur ohne Bedeutung ...

In der Kutsche befand sich nicht nur der Baron, sondern auch ein Geweihter des PRAios. Brasibert verzog das Gesicht. Also wollte der Baron den Schwur auch vor dem Götterfürsten bekommen. Nun gut, er würde sich zusammenreißen und schwören.

Bevor sich Baron Darulf von Corish und von Praill jedoch mit Brasibert von Hahnentritt beschäftigte, begrüßte er seine Familie. Während die Begrüßung mit seiner Schwägerin auf beiden Seiten eher kühl ausfiel, schien er sich deutlich zu freuen, seine Neffen und seine Nichte zu sehen. Brasibert beschloss, sich diese Tatsache zu merken. Vielleicht ergaben sich auf diesem Wege ja noch Möglichkeiten.

Nach der Begrüßung befahl der Baron Junker Brasibert in die Große Halle der Burg. "Habt ihr meine Befehle ausgeführt?", fragte er ohne weitere Höflichkeitsfloskeln.

Brasibert verneigte sich kurz, "Natürlich".

Der Baron schaute ihn prüfend an, "Gut", und fuhr an den Geweihten gewand fort, "Euer Gnaden, beginnt mit der Zeremonie!"

Der PRAios-Geweihte nickte und packte dienstbeflissen ein paar zeremonielle Gegenstände aus. Ein kurzes gemurmeltes Gebet an den Götterfürsten und die Zeremonie begann. So feierlich das Ganze vor wenigen Monden in der gräflichen Residenz in Eslamsgrund gewesen war, so pragmatisch und kurz war die Zeremonie hier.

Brasibert schwor bei PRAios, Baron Darulf als Vogt und Junker zu dienen und seinen Lehnspflichten nachzukommen. Dieser wiederum leistete den entsprechenden Gegenschwur.

Der Baron gab dem Geweihten im Anschluss einen kleinen Beutel, dankte ihm für die Mühe und verabschiedete ihn. Dann widmete er sich wieder seinem Vogt. "Gebt mir die Aufstellung", forderte er.

Brasibert war vorbereitet und zog die Schriftrolle aus seinem Gürtel. Zu seiner Überraschung setzte der Baron sich sofort an einen der Tische der Halle und begann zu lesen. Hin und wieder nickte er, zuweilen schüttelte er aber auch den Kopf.

"Diese Zahlen stimmen nicht ganz mit denen in der Garether Reichskanzlei überein. Habt ihr dafür eine Erklärung?", fragte der Baron.

"Ich kenne die Garether Zahlen nicht", Vogt von Hahnentritt schüttelte den Kopf, "Vielleicht hat aber auch mein Vorgänger ..."

"Ihr meint Yantur von Gippelstein?", unterbrach ihn der Baron.

"Ja", antwortete Brasibert, "Vielleicht hat er ungenau Buch geführt. Er war schließlich alt ..."

Der Baron musterte Brasibert, "Nun gut. Ich werde die Zahlen prüfen lassen."

Er erhob sich und schritt zum Fenster, "Mir gefällt nicht, dass ein Magier auf dieser Burg lebt. Sorgt dafür, dass er verschwindet!"

Brasibert starrte dem Baron in den Rücken, "Aber Magister Gorbas lebt seit Jahrzehnten hier und diente meiner Familie immer treu". Er biss sich auf die Lippen für diesen Ausbruch.

Der Baron drehte sich zu ihm um und lächelte schief, "Vielleicht ist es genau das, was mich stört ... Ansonsten bin ich mit euch recht zufrieden. Auch der Standort für die neue Siedlung scheint mir angemessen. Kümmert Euch darum, dass den neuen Siedler genug Bauholz zur Verfügung steht und versorgt sie auch mit Nahrung. Die Kosten dafür trage ich.", sprach er weiter.

Vogt Brasibert nickte, "Wo ihr gerade von Kosten sprecht. Wie ihr wisst, ist der Stammsitz des Junkertums Gippelstein abgebrannt. Es ist sicher auch in Eurem Interesse, wenn diese Burg zum Schutze der Baronie wieder aufgebaut wird ..."

Der Baron lächelte, "Es liegt in meinem Interesse, allerdings. Doch bezahlen werden ich dafür nicht. Wie ich Eurer Aufstellung entnommen habe, leben gut 500 Seelen in eurem Junkertum. Holt euch das Geld dort."

Brasibert legte die Stirn in Falten.

"Wenn es sonst nichts weiter gibt, könnt Ihr jetzt gehen", beendete der Baron das Gespräch.

Der Vogt nickte leicht und verließ die Halle, die einst seiner Familie gehört hatte und über die nun dieser Tobrier verfügen durfte. Weil PRAios es so wollte ...

Doch so leicht ließ sich ein von Hahnentritt nicht ausbooten. Er würde abwarten, den Untertanen spielen und seine Kräfte sammeln. Und dann, irgendwann, würde er diesen "Baron" von seinem Land vertreiben und das rechtmäßige Erbe seiner Vorfahren antreten. Egal, ob der Götterfürst ihn dabei unterstützte oder nicht ...



 20px|link=[[Kategorie:|Vierter Teil]]
Texte der Hauptreihe:
1. Tsa 1021 BF zur abendlichen Firunstunde
Vierter Teil
Dritter Teil


Kapitel 4