Geschichten:Streit im Zagrosch 3: Unterschied zwischen den Versionen
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Stimmung wollte sich aber angesichts der Kälte nicht einstellen. | Stimmung wollte sich aber angesichts der Kälte nicht einstellen. | ||
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Aktuelle Version vom 28. Februar 2014, 17:07 Uhr
Am Abend des 2. Tsa 1029 BF erreichte Rhenaya von Perainidal Burg Hahnenfels. Während sie die Zügel ihres Pferd dem Stallburschen übergab, schlenderte wie zufällig Vogt von Hahnentritt auf sie zu. "Ich hoffe, ihr hattet eine gute Reise?", fragte er. Rhenaya musterte ihn kurz. "Nun, es war ein wenig kalt", antwortete sie höflich. Der Vogt lächelte. "Gibt es Neuigkeiten?" Rhenaya überlegte kurz. "Ich habe einen Brief für den Baron. Ihr entschuldigt mich" Von Hahnentritt deutete eine Verbeugung an und schlenderte in Richtung der oberen Burg.
Baron Darulf von Corish und von Praill saß an seinem Schreibtisch über einem Stapel von Akten, als Rhenaya das Zimmer betrat. Er schaute kurz auf und winkte sie zu sich. "Kommt her. Hat der Baron von Zagbar geantwortet?" "Das hat er", Rhenaya reichte ihm die Schriftrolle. Darulf prüfte kurz das Siegel bevor er es brach. Ruhig las er. "Wie hat der Sohn des Gorsch auf Unser Schreiben reagiert?", fragte er plötzlich und schaute sie aufmerksam an. Rhenaya überlegte kurz. "Nun, er schien etwas aufgebracht. Und er schien eine Reise zu planen. Während ich wartete, wurde eine Kutsche vorbereitet." Baron Darulf nickte. "Ihr könnt gehen" Als Rhenaya an der Tür war, rief Darulf: "Schickt mir den Vogt"
Als Vogt Brasibert von Hahnentritt das Amtszimmer des Barons betrat, stand dieser am Fenster, die Hände auf dem Rücken verschränkt. Brasibert durchzuckte kurz der Gedanke, die Gelegenheit zu nutzen und den Baron zu Boron zu schicken. Aber er riss sich zusammen. "Ihr habt mich rufen lassen?" Der Baron drehte sich um. "Ja, setzt Euch", er deutete auf einen Stuhl vor seinem Schreibtisch. Der Vogt setzte sich. Der Baron schlenderte langsam zum Schreibtisch und reichte von Hahnentritt das Schreiben des Barons von Zagbar. "Was ist Eure Meinung?" Der Vogt las das Schreiben und grinste innerlich. "Nun, die Lex Zwergia. Damit reden sich die Zwerge immer heraus." Der Baron nickte. "Allerdings befürchten Wir, dass diese "Untersuchungen" des Zagbarer Barons nicht besonders erfolgreich sein werden." Der Vogt nickte. "Deshalb halten Wir es für unabdingbar, dass Ihr Euch selbst ein Bild macht." Von Hahnentritt runzelte die Stirn. "Nehmt Euch ein paar Männer und kontrolliert das Grenzgebiet. Sollten sich Zwerge auf Unserem Land aufhalten, so ladet Sie doch ein, sich Unsere Burg einmal von innen anzusehen." Er machte eine kurze Pause und schaute von Hahnentritt prüfend an. "Wir haben uns verstanden?" Der Vogt nickte. "Natürlich" Baron Darulf von Corish und von Praill nickte zufrieden und widmete sich wieder seinen Akten. "Ihr könnt gehen" Vogt von Hahnentritt knirschte mit den Zähnen, erhob sich und verlies das Zimmer.
Am nächsten Morgen verlies Vogt von Hahnentritt zusammen mit Rhenaya von Perainidal und 10 Bütteln Burg Hahnenfels in Richtung Gippelstein. Während der Vogt und seine Offizierin sich zu Pferde bewegten, mussten die Büttel laufen. In Gippelstein angekommen, nächtigten der Vogt und die Offizierin in der einzigen Herberge des Orts. Seine Büttel quartierten sich indes bei den Bewohnern Gippelsteins ein. Diese nahmen die ungebetenen Gäste allerdings freundlich auf. Schließlich erhofften sie sich vom Vogt, dass er die Burg wieder aufbauen würde.
Als der Trupp am nächsten Morgen Gippelstein gerade verlassen hatte, begann es zu schneien. Missmutig schauten die Büttel gen Himmel. Rhenaya trat zum Vogt, der wie sie das Pferd zurückgelassen hatte. "Das ist ein Wink der Götter." Mit gerunzelter Stirn blickte von Hahnentritt Rhenaya an. "Spurenlesen ist auf frischem Schnee allemal einfacher als auf blankem Fels...", erklärte diese. Der Vogt gestattete sich ein leichtes Lächeln. "Sie hat Recht. PRAios ist auf unserer Seite" Er zog seine Henkersaxt aus dem Gürtel und hob sie gen Himmel. "Dankt dem Götterfürsten für dieses Zeichen." Die Büttel schauten ihn verständnislos an. "In seiner übergroßen Gnade hat PRAios es den Wilderern unmöglich gemacht, unerkannt zu fliehen. Im frischen Schnee können wir ihre Spuren gar nicht verfehlen." Verstehen breitete sich auf den Gesichtern aus und leise Gebete an den Götterfürsten erklangen. Zufrieden drehte der Vogt sich um und schritt Richtung Zagbar voran. Die Büttel folgten ihm eilig. Rhenaya blieb noch eine Weile stehen und schüttelte unmerklich den Kopf.
Vogt von Hahnentritt und seine Büttel folgten anfangs dem Weg, der einst von Gippelstein nach Tokoschim führte. Seit aber Burg Gippelstein vor Jahren einem Brand zum Opfer gefallen war, nutzte kaum noch jemand den Weg, und so wuchs er nach und nach zu. Die Henkersaxt des Vogtes leistete hier gute Dienste. Voller Elan, so schien es Rhenaya, durchschlug der Vogt Äste und Gestrüpp. Nur wenn all zuviel Wildwuchs den Weg versperrte, lies er die Büttel die Arbeit verrichten. Trotzdem dauerte es fast einen halben Tag, bevor sie den Grenzstein erreichten. Dieser stand bereits leicht schief. Der Vogt überlegte kurz und befahl dann den Bütteln, den Grenzstein wieder ordentlich einzugraben. Als die Männer den Befehl ausführten, unterbrach er sie. "Nicht hier. Seht ihr nicht, dass der richtige Platz des Steines dort ist?" Der Vogt zeigte auf eine Stelle neben dem Weg, gute 10 Schritt auf Zagbarer Gebiet. Die Männer schauten überrascht. Doch als der Vogt ihnen zulächelte, grinsten sie und versetzten den Stein. Rhenaya sah dem Ganzen mit versteinertem Blick zu.
Den Rest des Tages schlug sich die Truppe in südlicher Richtung durch die Berge des Zagrosch. Vor Einbruch der Dunkelheit wurde ein Lager aufgeschlagen, Holz gesucht und ein Feuer angefacht. Eine gute Stimmung wollte sich aber angesichts der Kälte nicht einstellen.
Den ganzen Tag schlug sich der Trupp des Vogtes durch die verschneiten Wälder des Zagrosch. Doch außer Spuren von Wild, fanden sie nichts. So schlugen sie am Abend erneut ihr Lager auf.
Auch der nächste Tag schien so ereignislos und anstrengend wie die vorherigen zu werden. Doch am Nachmittag lies Rhenaya, die ein paar Schritte abseits des Trupps ging, die Büttel anhalten. Sie legte den Zeigefinger senkrecht vor die Lippen und wies dann mit der flachen linken zu Boden. Die Büttel reagierten auf die oft geübten Zeichen, zogen leise ihre Waffen und hockten sich hin, während sie aufmerksam die Umgebung beobachteten. Von Hahnentritt, der oft genug Rhenayas Übungen mit den Bütteln beobachtet hatte, schritt langsam zu Rhenaya herüber. Vor ihr fanden sich frische Fußspuren im Schnee. "Zwei Personen, wahrscheinlich Zwerge. Eventuell Kinder", erläuterte Rhenaya leise dem Vogt. "Wie alt ist die Spur?" Rhenaya verzog das Gesicht und überlegte kurz. "Vielleicht 2 Stunden? Sicher nicht mehr. Es schneit seit Stunden und die Spuren sind noch zu sehen." "Gut, dann hinterher"