Benutzer:Nimmgalf von Hirschfurten/Geschichten: Unterschied zwischen den Versionen

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==Eine zufällige Begegnung==
  
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Am Abend nach der zweiten Finalrunde schlenderten die [[Garetien:Pfortenritter|Pfortenritter]] [[Nebendarsteller ist::Garetien:Erlan von Zankenblatt|Erlan]], [[Nebendarsteller ist::Garetien:Rondradan Helmar von Pfortenstein|Rondradan]], [[Nebendarsteller ist::Perricum:Korhilda von Sturmfels|Korhilda]], [[Nebendarsteller ist::Garetien:Wolfaran II. von Ochs|Wolfaran]] und [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Nimmgalf von Hirschfurten|Nimmgalf]] in Begleitung [[Nebendarsteller ist::Garetien:Tsaiane von Talbach|Tsaianes]] in Richtung des großen Festzeltes auf der Wiese vor [[Handlungsort ist::Garetien:Schloss Auenwacht|Schloss Auenwacht]], wo zu diesem Zeitpunkt schon eine ausgelassene Stimmung herrschte.
  
Nimmgalf gegen Großfürst Alderan Sanz von Gareth
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Als sie das Zelt betreten wollten, kam just in diesem Moment eine junge Frau mit einem Bierhumpen heraus, die Nimmgalf versehentlich anrempelte, wobei etwas Bier auf seinen Ärmel verschüttet wurde.
  
Nimmgalf siegt nach 2 Durchgängen, aber er gewährt dem Großfürsten eine dritte Runde. Diese endet unentschieden.
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"Pass doch auf, Tölpel!" fuhr er sie unbeherrscht an, und wischte sich mit der Hand das Bier vom Ärmel. Die Frau erschrak heftig und stammelte ein paar Worte der Entschuldigung.
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"Pack dich! Aus meinen Augen!" unterbrach sie der Baron barsch. Sofort macht sie sich aus dem Staub.
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"Das war jetzt aber nicht nett von dir, Nimmgalf!", tadelte ihn Korhilda, nachdem die junge Frau weg war.
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"Die Dame konnte doch nicht ahnen, dass du so aprupt um die Ecke kommst. An dem Anrempler trägst du mindestens so viel Schuld wie sie."
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"Das war übrigens eine meiner Ritterinnen aus [[Garetien:Gräflich Rubreth|Rubreth]], die du da gerade angeraunzt hast, Nimmgalf", bemerkte Rondradan ebenfalls tadelnd.
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"Sie war meine Sekundantin bei meinem Duell aufs dritte Blut gegen den [[Garetien:Emmeran von Erlenfall|Erlenfaller]], wo sie mir sehr geholfen hat. Ihr Name ist [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Ryane von Rosenstein|Ryane von Rosenstein]]."
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"So?" fragte Nimmgalf etwas überrascht.
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"Ja, richtig!" ergänzte Tsaiane. "Sie dient ausserdem im [[Garetien:Reichsforster Grafenbann|Reichsforster Grafenbann]] in [[Garetien:Markt Untergras|Untergras]]. Und nebenbei habe ich sie in letzter Zeit auch häufiger auf Turnieren gesehen. Und sie tjostet durchaus passabel. Aus ihr könnte mal was werden."
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"Tatsächlich?" Nimmgalf bekam ein schlechtes Gewissen.
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"Ach wisst ihr, geht doch schon mal vor. Ich... habe noch kurz etwas zu erledigen", zwinkerte er ihnen zu. Er holte sich einen vollen Humpen und ging der jungen Frau hinterher.
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Er fand die junge Frau an einer der Bierbänke, wo sie sich alleine etwas abseits von den anderen Feiernden hingesetzt hatte. Offensichtlich hatte sie hier kaum Bekannte oder Freunde. Nimmgalf hörte, wie sie mit sich selber sprach. Sie schalt sich selbst ein dummes Huhn, und dass sie sich nun wohl alles vermasselt habe. In ihren Worten lag bittere Enttäuschung.
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Der Baron atmete einmal kurz durch und trat dann an die Frau heran. "Ich nehme mal an, dieser Platz ist noch frei?" fragte er forsch, setzte sich ohne auf eine Antwort zu warten ihr gleich gegenüber und stellte seinen Bierhumpen vor sich ab.
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Die junge Frau blickte ihn völlig überrascht mit großen Augen an und ihr Herz wäre fast entzwei gesprungen. Wie das Kaninchen vor der Schlange war sie nicht in der Lage irgendein Wort hervorzubringen.
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"Ich bin hier wegen einer Entschuldigung!" sagte Nimmgalf und blickte sie streng an.
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"Ich... oh... ja natürlich, Euer Ho...Hochgeboren, ich bitte Euch vielmals um..."
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"Wartet!" unterbrach Nimmgalf ihr Gestammel und seine Züge wurden gleich viel freundlicher. "Ihr mißvertseht mich: ich bin der jenige, der sich entschuldigen muss!"
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Ryane starrte den Baron mit halboffenem Mund an. Hatte sie sich da wirklich nicht verhört?
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"Niemand hat es verdient, wegen so einer Lappalie so angeraunzt zu werden. Meine Reaktion war völlig unangebracht, und ich möchte mich nun in aller Form bei Euch entschuldigen, Hohe Dame..."
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Ryane starrte ihn weiter wie in Schickstarre an. Passierte das gerade wirklich?
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"Würdet Ihr Euch mir denn vorstellen?" fragte er höflich.
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"Ja... äh.. also.. Ryane. Ryane von Rosenstein, Ritterin zu [[Garetien:Ritterherrschaft Sichelaue|Sichelaue]], Euer Hochgeboren von Hirschfurten!
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"Nehmt Ihr denn meine Entschuldigung an, Ryane?" lächelte er freundlich.
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"Aber natürlich! Ist schon vergessen!" nickte sie eifrig. Langsam löste sich ihre Verspannung.
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"Na, wundervoll." antwortete der Baron und trank einen Schluck aus seinem Bierhumpen.
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"Wie alt seid Ihr, wenn ich fragen darf?"
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"Dreiundzwanzig Götterläufe, Euer Hochgeboren!"
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"Beinahe so alt wie meine Tochter [[Garetien:Irnfrede von Luring-Hirschfurten|Irnfrede]]. Ihr seht ihr auch ein wenig ähnlich", bemerkte er schmunzelnd. "Sichelaue, sagtet Ihr? Das ist doch in Rubreth, meiner Nachbarbaronie, nicht wahr?"
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"Ja, das ist richtig! Ich habe die Herrschaft von meinem Onkel [[Garetien:Geldrion Drakan von Sichelaue|Geldrion Drakan von Sichelaue]] geerbt, der bei einem [[Geschichten:Das Jahr des Fuchses|Turnierunfall verstarb]]."
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"Geldrion Drakan? Das war doch der Älteste der Gemmenritter. Ja, ich erinnere mich noch gut. Er ritt gegen Pfalzgraf [[Briefspieltext mit::Garetien:Udilbert von Hardt|Udilbert von Hardt]] beim 44er Ingerimmsturnier, richtig? Ich selbst war auch dabei und wurde am Ende... Zweiter." Ryane nickte.
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Dies war nicht der erste Ritter, dessen Leben in der Tjost durch den rücksichtslosen Stil des Pfalzgrafen beendet wurde. Just im Praios hatte er auch den alten [[Briefspieltext mit::Garetien:Reto von Luring-Mersingen|Reto von Luring-Mersingen]] zu Boron geschickt. Nimmgalf würde sich beizeiten um den Pfalzgrafen kümmern müssen, doch nun gab es erstmal Wichtigeres.
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"Und wie gefällt es Euch dort in Sichelaue?" fragte er interessiert.
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Ryane zuckte ein wenig mit den Schultern. "Nun ja, es ist nicht schlecht. Aber..." "Aber?" Die junge Frau zögerte. "Bitte sprecht nur frei heraus", ermutigte er sie.
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Ryane atmete einmal tief durch und dann legte sie los: "Die Burg Sichelaue ist nur eine Ruine und völlig unbewohnbar. Mein Onkel hatte sich dort eine kleine Hütte gebaut, die aber inzwischen auch unbewohnbar ist, da es dort an vielen Stellen reinregnet. Ich musste mir einen kleinen Gutshof anmieten, dessen Pacht fast all meine Einküfte verschlingt. Ich kann mir kaum neue Armschienen für meine alte verbeulte Rüstung leisten. Ich würde so gerne häufiger tjosten, denn ich liebe es so sehr, aber es scheitert bei mir einfach am Geld. Und mein [[Briefspieltext mit::Garetien:Danos von Pfortenstein|Mann]] ist mir überhaupt keine Hilfe. Er ist der Vogt von [[Garetien:Junkertum Olbershag|Olbershag]] und damit auch noch mein Lehnsherr, was es mir nicht gerade leichter macht. Ich verdiene mir ein wenig im [[Garetien:Reichsforster Grafenbann|Reichsforster Grafenbann]] bei der Infanterie dazu, aber es reicht alles kaum zum Leben. Manchmal wünschte ich, ich hätte das Erbe ausgeschlagen, dann hätte ich weniger Sorgen." Eine kleine Träne rann ihr über die Wange. "Aber ich bin einfach glücklich, dass ich heute hier sein darf. Und, hey, ich spreche gerade mit dem größten Turnierritter Gartiens... aber das wird mir sowieso niemand glauben!" Sie senkte den Blick.
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Nimmgalf hörte sich das alles genau an. Die Sorgen der kleinen Leute waren ihm oft so fern wie das Güldenland, da er in völlig anderen Dimensionen zu denken gewohnt war. Doch dieses mal schien es ihn persönlich zu berühren. Und so beschloss er zu helfen.
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"Doch, Ryane! Das wird man Euch glauben!" sagte er geheimnisvoll. Erneut sah ihn die junge Frau mit ihren großen blauen Augen an.
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"Bei der Infanterie in Untergras ist euer Talent völlig verschwendet. Ich werde mich darum kümern, dass ihr nach [[Garetien:Stadt Samlor|Samlor]] zu Kavallerie versetzt werdet: Abteilung schwere Schlachtreiter. Die Formalitäten regle ich mit Rondradan. Ihr erhaltet eine komplett neue Rüstung und ein neues Streitross. Solange ihr dort im Grafenbann dient, übernehmen wir auch die Kosten für Eure Pacht. Und Ihr werdet reichlich Zeit haben, euch im Tjosten zu üben, denn Ihr werdet den besten Lehrer haben, den Ihr weit und breit finden könnt: mich!"
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Erneut war Ryane völlig sprachlos, und ließ den Mund halboffen.
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"Nun, was sagt Ihr?"
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"Das... das würdet Ihr für mich tun? Ohne Scherz?"
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"In solchen Angelegenheitn scherze ich nicht, Ryane!"
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"Euer Hochgeboren, ich weiß nicht was ich sagen soll. Ich... wie soll ich Euch das nur jemals vergelten?"
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"Indem Ihr mir beweist was wirklich in Euch steckt. Das Euch das Tjosten im Blute liegt. Meine Junkerin Tsaiane nannte euch: einen ungeschliffenen Diamanten. Es reizt mich über alle Maßen zu sehen, was nach dem Schleifen daraus werden kann."
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"Oh danke. Danke danke danke! Ihr macht mich so glücklich, Euer Hochgeboren."
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"So nennt mich doch einfach Nimmgalf!" er hielt ihr die Hand hin, und sie schlug freudestrahlend ohne zu zögern ein.
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Aber nun lasst uns zurück ins Zelt gehen, Ihr könnt Euch mir und meinen Freunden gerne anschließen. Heute wird gefeiert."
  
 
==Runde 3==
 
==Runde 3==
  
Nimmgalf gegen Korgana von Finstersonn
 
  
Nimmgalf siegt nach 2 Durchgängen, Korgana stürzt im 2. Ritt herunter
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Bei dieser Partie lagen die Sympathien klar auf Seiten des Reichsforster Barons. Selbst unter den Schlundern hatte die recht ungehobelt auftretende Junkerin nur wenige Freunde. Nimmgalf musterte seine Gegnerin: ihre Rüstung war von minderer Qualität, ihr Pferd schein auch bei weitem nicht sehr geeignet für eine Tjoste zu sein. Mit ihr würde er leichtes Spiel haben.
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Die beiden Kontrahenten ritten im Gallopp aufeinander zu. Mit Wucht und Genauigkeit stieß Nimmgalfs Lanze zu und brach, während der Stoß der Junkerin fehl ging. Nimmgalf erwartete, dass sie aus dem Sattel stürzen würde, doch zu seiner Überraschung, konnte sich die Junkerin halten. Schon wendete sie ihr Pferd und ritt erneut los. Nimmgalf schnappte sich schnell eine neue Lanze, die ihm sein Knappe hinhielt, und ritt ebenfalls zurück in die Bahn.
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Erneut krachte Nimmgalfs Lanze hart auf seine Gegnerin und schleuderte sie nach hinten, derweil er ihre Lanze gekonnt abgleiten ließ. Doch wieder stürzte sie nicht.
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Nimmgalf reckte die Siegerfaust empor. Der Herold verkündete: "Zwei zu Null nach Lanzen für Baron Nimmgalf. Der Sieger dieser Partie ist somit..."
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"AARRRRRRGH!" Mit einem Wutschrei auf den Lippen kam die Frau wie eine Furie auf ihn zugerannt. Sie packte ihn grob am Bein und riss ihn mit roher Gewalt von seinem Pferd herunter. Nimmgalf schlug hart am Boden auf, dabei rutschte ihm der Helm vom Kopf. Ein lautes Buhen und Pfeifkonzert ertönte aus dem Publikum. Korgana ließ die Stachelkugel ihres schweren Morgensterns von der Kette, und schlug sie dem Baron mit voller Wucht auf die Rüstung, so dass es laut schepperte. Nimmgalf schrie laut auf. Die Junkerin verpasste ihm noch einen Tritt in die Seite. Nimmgalf rollte sich einmal über den Boden, um etwas Abstand zu gewinnen, dann rappelte er sich so schnell wie möglich wieder auf und zog sein Schwert vom Sattel seines Streitrosses. Im nächsten Moment war er kampfbereit. Als er erneut die Finstersonnerin auf sich zustürmen sah, kamen ihm Zweifel ob es wirklich klug war, sie im Vorfeld zu provozieren.
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"Offensichtlich soll die Entscheidung nun im Fußkampf fallen. Das verspricht spannend zu werden!" verkündete der Herold voller Vorfreude. Aus dem Publikum waren vereinzelte Hochrufe aber auch Pfiffe zu vernehmen. Einige feuerten den Baron lautstark an.
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Mit weiteren harten Angriffen drängte die brachiale Kämpferin den Baron zurück. Zwar gelang es ihm, die meisten Angriffe mit seinem Schild zu blocken, aber dennoch umschlug die Kugel ab und zu auch den Schild und traf auf seine Rüstung. Still dankte er den Xorloscher Zwergen, die ihm diese meisterliche Maßanfertigung vor einigen Jahren feierlich übergeben hatten. Sie verlieh ihm eine weitaus höhere Beweglichkeit, als vergleichbare Rüstungen von geringerer Qualität. Möglicherweise rettete ihm das nun das Leben. Dem nächsten Schlag Korganas wich Nimmgalf gekonnt aus, und landete seinerseits einen schweren Treffer in Korganas Seite. Voller Wut und Schmerz schrie die Frau laut auf, doch war sie noch lange nicht bezwungen. Sie schlug mit großer Kraft mehrfach auf Nimmgalfs Schild ein, bis dieser völlig unbrauchbar geworden war. Nimmgalf warf das nutzlose Stück Metall beiseite und verlegte sich stattdessen aufs Ausweichen.
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"Jemand muss diese Wahnsinnige stoppen!" schrie Melina von der Tribüne voller Panik. Auch Tsaiane war in großer Sorge und begab sich rasch an den Aussenrand der Arena vor die Tribüne. Der Kampf hatte sich binnen weniger Herzschläge in ein blutiges Gemetzel gewandelt.
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Korgana versuchte nun mit hohen Schlägen Nimmgalfs ungeschützten Kopf zu treffen. Immer schwerer fiel ihm das Ausweichen, doch noch hatte sie ihn dort nicht treffen können. Den nächsten Hieb wehrte Nimmgalf mit seinem Schwert ab, doch die schwere Stachelkugel des Morgensterns wickelte sich dabei mehrfach um seine Klinge. Die Schlunderin riss an der Kette, zog Nimmgalf so an sich heran und verpasste ihm einen heftigen Tritt, was ihm das Schwert aus der Hand riss und ihn taumeln ließ.
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"Die bringt ihn noch um!" schrie Korhilda aus dem Publikum. Die meisten der Zuschauer betrachteten den Kampf mit einer Mischung aus Schockstarre und Faszination.
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Nimmgalf war nun wehrlos und sah sich gehetzt um. Korgana war noch dabei, Nimmgalfs Schwert von ihrem Morgenstern zu lösen.
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"NIMMGALF! FANG!" rief Tsaiane und warf ihm ihren Amazonensäbel zu. Wie in Zeitlupe segelte die elegante Waffe durch die Luft, nur um mit dem Griff dirket in Nimmgalfs Hand zu landen. Mit einer fließenden Bewegung führte er beim nächsten Angriff Korganas eine Wehrheimer Windmühle aus, wodurch die Junkerin durch Klinge und Morgenstern zugleich schwer am rechten Bein getroffen wurde. Das riss sie von den Beinen, so dass sie hart auf dem Rücken landete. Nimmgalf trat ihr mit dem Panzerstiefel schwerzhaft auf den Waffenarm und hielt ihr die Spitze der Klinge an die Kehle.
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"Verloren, Finstersonn!" knurrte Nimmgalf mit unterdrücktem Zorn. Die Junkerin atmete schwer mit schmerzverzerrtem Gesicht, aber sie musste ihre Niederlage eingestehen.
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Unter großem Jubel wurde Nimmgalf zum Sieger dieser Partie erklärt. Was für ein Kampf, was für ein Spektakel.
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"Wie gut, dass die Finstersonn schon unter der Haube ist, sonst müsste der Hirschfurten sie jetzt ehelichen..." witzelten einige Schlunder.
  
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Tsaiane und sein Knappe Eberhardt kamen sofort angelaufen und stützen ihn. Er hatte einige schwere Treffer abbekommen, und musste zunächst mal den Heiler aufsuchen. Ober er das Turnier überhaupt fortsetzten konnte, war alles andere als sicher. Das Publikum war völlig aus dem Häuschen. Man applaudierte und jubelte dem Sieger zu.
  
 
==Runde 4==
 
==Runde 4==

Aktuelle Version vom 4. Juli 2024, 09:01 Uhr

Gästeliste zu Nimmgalfs 50. Tsatag (10.Boron 1044)

Gästeliste zu Baron Nimmgalfs 50. Tsatag (10. Boron 1044)
Gruppe Name Titel Infos Spieler
Familie Nimmgalf von Hirschfurten Baron zu Hirschfurten Gastgeber Ingo
Familie Ederlinde von Luring-Hirschfurten Junkerin zu Rotkrähenborn Ehefrau Ingo
Familie Irnfrede von Luring-Hirschfurten Edle zu Fr. Freudenstein Tochter Ingo
Familie Randolf von Hirschfurten Erb-Baronet zu Hirschfurten Sohn, Knappe bei Erlan Ingo
Familie Racalla von Hirschfurten Baroness zu Hirschfurten Tochter, Elevin Ingo
Familie Brinwulf von Hirschfurten Baronet zu Hirschfurten Sohn, Schule der Hohen Reiterei Ingo
Familie Helmar von Hirschfurten Pfalzgraf zu Goldenstein Vetter Ingo
Familie Hartmunde von Hirschfurten Pfalzgräfin zu Goldenstein Helmars Frau Ingo
Familie Hernulf-Answin von Hirschfurten Baron zu Leihenbutt entf. Neffe Bernd
Familie Sharbane Leutreu von Hirschfurten Baronin zu Leihenbutt Hernulfs Frau Bernd
Familie Yolande von Hirschfurten-Zweifelfels Junkerin zu Zweifelfels Cousine Ingo
Familie Oldebor von Zweifelfels Junker zu Zweifelfels ehem. Knappe Bernd G.
Familie Jendara von Hirschfurten Peraine Hochgeweihte zu Wegfeld ehemals Samlor Ingo
Familie Ludolf von Hirschfurten künftig: Baron zu Erlenstamm Verlobter von Selinde Ingo
Familie Selinde von Ruchin Baronin zu Erlenstamm verlobt mit Ludolf Ingo / BB
Familie Firnwulf von Hirschfurten Junger Herr Knappe bei Ardo v. Keilholtz Ingo
Familie Sylphia von Hirschfurten Edle zu Hirschwalden Nichte, schwanger Ingo
Familie Ortwin von Hirschfurten Edler zu Hirschwalden Mann von Sylphia Ingo
Familie Berulf von Hirschfurten Ritter zu Hirschfurten Hausritter Ingo
Familie Thalia von Rossreut Hohe Dame Berulfs Frau Ingo
Pfortenritter Erlan von Zankenblatt Baron zu Syrrenholt Baron aus Reichsforst Christian J.
Pfortenritter Erlbrechta von Zweifelfels Baronin zu Syrrenholt Erlans Frau Bernd G.
Pfortenritter Melina von Ehrenstein eh. Vögtin zu Gräfl. Rubreth Ihr Mann führt derzeit Fehde Andre J.
Pfortenritter Tsaiana von Waldfang-Angerwilde Baronin zu Waldfang Reichsforster Baronin Melli L.
Pfortenritter Korhilda von Sturmfels Baronin zu Wasserburg ehem. Sturmfels Ina S.
Pfortenritter Leobrecht von Ochs Reichsvogt von Efferdstränen Mann von Korhilda Volker S.
Pfortenritter Wolfaran von Ochs Baron von Bärenau Sohn von Korhilda und Leobrecht Volker S.
Pfortenritter Iralda von Ochs Baronin von Bärenau Frau von Wolfaran Ina S.
Pfortenritter Hilbert von Hartsteen eh. Pfalzgraf zu ksl. Sertis im Exil Freund Nimmgalfs Jürgen S.
Reichsforster Adel Drego von Altjachtern Baron zu Schwarztannen Monika L.
Reichsforster Adel Ailsa ni Rian Baronin zu Schwarztannen Frau von Drego von A. Monika L.
Reichsforster Adel Drego von Luring Graf von Reichsforst Nimmgalfs Schwager BB
Reichsforster Adel Selinde von Kravetz Ritterin in Rubreth Dregos Balldame BB
Freunde Ardo von Keilholtz Baron zu Kressenburg aus Greifenfurt Robert O.
Freunde Praiadne Leuinherz Keilholtz Baronin zu Kressenburg Ardos Frau Robert O.
Freunde Hal von Ehrenstein Kronvogt zu kgl. Halhof Vater von Melina, verwitwet Andre J.
Freunde Anselm Hilberan von Hundsgrab-Bugenbühl Baron zu Hundsgrab aus Greifenfurt Christian K.
Freunde Khorena von Hundsgrab-Bugenbühl Baronin zu Hundsgrab Anselms Frau Christian K.
Freunde Gerion von Keres Junker von Hohenlinden Magier Schwert und Stab Victor B.
Freunde Arinya von Baernfarn Junkerin von Alfenmohn Gerions Frau Victor B.
Freunde Felian von Perainsgarten Junker von Perainsgarten aus Mardershöh, Schlund Florian Z.
Freunde Oderik von Schwingenfels Junker von Weizengrund aus Reichsgau, Hartsteen Dennis A.
Freunde Haldora von Schwingenfels Junkerin von Weizengrund Gemahlin Oderiks Dennis A.


Irnfredes Reiseroute (ab Travia 1045)

Reisegruppe:

Irnfrede von Luring-Hirschfurten, Edle zu Erlenkrone
Ernhelm Langmann von Klingenhort, Ritter zu Trollhammer
Luna Fuxfell, Nachtschatten der Phexkirche (geheim)
Thorkar Askason, Thorwaler Krieger aus Prem
Simariel Falkenauge, Elfischer Meisterschütze


Wegstationen

• Start in Erlenstamm, Abschied von Burg Erlenstamm
• Schloss Erlengrund – Reoderich von Hartwalden-Sturmfels (Botschaft für Korhilda)
• Wandleth – Graf Ingramm, Sohn des Ilkor, im Wiesenschlösschen
• Perainsgarten – Junker Felian von Perainsgarten
• Oberdachsburg – Junkerin Ehrfrieda von Dachsen (Mutter von Gerbald von Dachsen)
Burg OxAnaxios von Ochs + Chaliba
Markt MardramundIfirnadora von Krauzung
Schloss Amselsang - Sturmbold von Amselhag
Tempel der feurigen RösserSharbana Eorcaïdos von Aimar-Gor
• Wasserburg – Korhilda von Sturmfels, Schloss Rossgarten
• Felsentor – Junker Ronderich von Sturmfels
• Gnitzenkuhl – Baronin Geshla von Gnitzenkuhl auf der Friedburg
• Gaulsfurt – Samia von Gaulsfurt
• Perricum – Wllbrord? Vlad? Jan?...
• Unterwegs
• Khunchom
• Al‘Anfa


Turnier zu Auenwacht

Eine zufällige Begegnung

Am Abend nach der zweiten Finalrunde schlenderten die Pfortenritter Erlan, Rondradan, Korhilda, Wolfaran und Nimmgalf in Begleitung Tsaianes in Richtung des großen Festzeltes auf der Wiese vor Schloss Auenwacht, wo zu diesem Zeitpunkt schon eine ausgelassene Stimmung herrschte.

Als sie das Zelt betreten wollten, kam just in diesem Moment eine junge Frau mit einem Bierhumpen heraus, die Nimmgalf versehentlich anrempelte, wobei etwas Bier auf seinen Ärmel verschüttet wurde.

"Pass doch auf, Tölpel!" fuhr er sie unbeherrscht an, und wischte sich mit der Hand das Bier vom Ärmel. Die Frau erschrak heftig und stammelte ein paar Worte der Entschuldigung. "Pack dich! Aus meinen Augen!" unterbrach sie der Baron barsch. Sofort macht sie sich aus dem Staub.

"Das war jetzt aber nicht nett von dir, Nimmgalf!", tadelte ihn Korhilda, nachdem die junge Frau weg war. "Die Dame konnte doch nicht ahnen, dass du so aprupt um die Ecke kommst. An dem Anrempler trägst du mindestens so viel Schuld wie sie."

"Das war übrigens eine meiner Ritterinnen aus Rubreth, die du da gerade angeraunzt hast, Nimmgalf", bemerkte Rondradan ebenfalls tadelnd. "Sie war meine Sekundantin bei meinem Duell aufs dritte Blut gegen den Erlenfaller, wo sie mir sehr geholfen hat. Ihr Name ist Ryane von Rosenstein."

"So?" fragte Nimmgalf etwas überrascht.

"Ja, richtig!" ergänzte Tsaiane. "Sie dient ausserdem im Reichsforster Grafenbann in Untergras. Und nebenbei habe ich sie in letzter Zeit auch häufiger auf Turnieren gesehen. Und sie tjostet durchaus passabel. Aus ihr könnte mal was werden."

"Tatsächlich?" Nimmgalf bekam ein schlechtes Gewissen.

"Ach wisst ihr, geht doch schon mal vor. Ich... habe noch kurz etwas zu erledigen", zwinkerte er ihnen zu. Er holte sich einen vollen Humpen und ging der jungen Frau hinterher.

Trenner Garetien.svg

Er fand die junge Frau an einer der Bierbänke, wo sie sich alleine etwas abseits von den anderen Feiernden hingesetzt hatte. Offensichtlich hatte sie hier kaum Bekannte oder Freunde. Nimmgalf hörte, wie sie mit sich selber sprach. Sie schalt sich selbst ein dummes Huhn, und dass sie sich nun wohl alles vermasselt habe. In ihren Worten lag bittere Enttäuschung.

Der Baron atmete einmal kurz durch und trat dann an die Frau heran. "Ich nehme mal an, dieser Platz ist noch frei?" fragte er forsch, setzte sich ohne auf eine Antwort zu warten ihr gleich gegenüber und stellte seinen Bierhumpen vor sich ab.

Die junge Frau blickte ihn völlig überrascht mit großen Augen an und ihr Herz wäre fast entzwei gesprungen. Wie das Kaninchen vor der Schlange war sie nicht in der Lage irgendein Wort hervorzubringen.

"Ich bin hier wegen einer Entschuldigung!" sagte Nimmgalf und blickte sie streng an.

"Ich... oh... ja natürlich, Euer Ho...Hochgeboren, ich bitte Euch vielmals um..."

"Wartet!" unterbrach Nimmgalf ihr Gestammel und seine Züge wurden gleich viel freundlicher. "Ihr mißvertseht mich: ich bin der jenige, der sich entschuldigen muss!"

Ryane starrte den Baron mit halboffenem Mund an. Hatte sie sich da wirklich nicht verhört?

"Niemand hat es verdient, wegen so einer Lappalie so angeraunzt zu werden. Meine Reaktion war völlig unangebracht, und ich möchte mich nun in aller Form bei Euch entschuldigen, Hohe Dame..."

Ryane starrte ihn weiter wie in Schickstarre an. Passierte das gerade wirklich?

"Würdet Ihr Euch mir denn vorstellen?" fragte er höflich.

"Ja... äh.. also.. Ryane. Ryane von Rosenstein, Ritterin zu Sichelaue, Euer Hochgeboren von Hirschfurten!


"Nehmt Ihr denn meine Entschuldigung an, Ryane?" lächelte er freundlich.

"Aber natürlich! Ist schon vergessen!" nickte sie eifrig. Langsam löste sich ihre Verspannung.

"Na, wundervoll." antwortete der Baron und trank einen Schluck aus seinem Bierhumpen.

"Wie alt seid Ihr, wenn ich fragen darf?"

"Dreiundzwanzig Götterläufe, Euer Hochgeboren!"

"Beinahe so alt wie meine Tochter Irnfrede. Ihr seht ihr auch ein wenig ähnlich", bemerkte er schmunzelnd. "Sichelaue, sagtet Ihr? Das ist doch in Rubreth, meiner Nachbarbaronie, nicht wahr?"

"Ja, das ist richtig! Ich habe die Herrschaft von meinem Onkel Geldrion Drakan von Sichelaue geerbt, der bei einem Turnierunfall verstarb."

"Geldrion Drakan? Das war doch der Älteste der Gemmenritter. Ja, ich erinnere mich noch gut. Er ritt gegen Pfalzgraf Udilbert von Hardt beim 44er Ingerimmsturnier, richtig? Ich selbst war auch dabei und wurde am Ende... Zweiter." Ryane nickte.

Dies war nicht der erste Ritter, dessen Leben in der Tjost durch den rücksichtslosen Stil des Pfalzgrafen beendet wurde. Just im Praios hatte er auch den alten Reto von Luring-Mersingen zu Boron geschickt. Nimmgalf würde sich beizeiten um den Pfalzgrafen kümmern müssen, doch nun gab es erstmal Wichtigeres.

"Und wie gefällt es Euch dort in Sichelaue?" fragte er interessiert.

Ryane zuckte ein wenig mit den Schultern. "Nun ja, es ist nicht schlecht. Aber..." "Aber?" Die junge Frau zögerte. "Bitte sprecht nur frei heraus", ermutigte er sie.

Ryane atmete einmal tief durch und dann legte sie los: "Die Burg Sichelaue ist nur eine Ruine und völlig unbewohnbar. Mein Onkel hatte sich dort eine kleine Hütte gebaut, die aber inzwischen auch unbewohnbar ist, da es dort an vielen Stellen reinregnet. Ich musste mir einen kleinen Gutshof anmieten, dessen Pacht fast all meine Einküfte verschlingt. Ich kann mir kaum neue Armschienen für meine alte verbeulte Rüstung leisten. Ich würde so gerne häufiger tjosten, denn ich liebe es so sehr, aber es scheitert bei mir einfach am Geld. Und mein Mann ist mir überhaupt keine Hilfe. Er ist der Vogt von Olbershag und damit auch noch mein Lehnsherr, was es mir nicht gerade leichter macht. Ich verdiene mir ein wenig im Reichsforster Grafenbann bei der Infanterie dazu, aber es reicht alles kaum zum Leben. Manchmal wünschte ich, ich hätte das Erbe ausgeschlagen, dann hätte ich weniger Sorgen." Eine kleine Träne rann ihr über die Wange. "Aber ich bin einfach glücklich, dass ich heute hier sein darf. Und, hey, ich spreche gerade mit dem größten Turnierritter Gartiens... aber das wird mir sowieso niemand glauben!" Sie senkte den Blick.

Nimmgalf hörte sich das alles genau an. Die Sorgen der kleinen Leute waren ihm oft so fern wie das Güldenland, da er in völlig anderen Dimensionen zu denken gewohnt war. Doch dieses mal schien es ihn persönlich zu berühren. Und so beschloss er zu helfen.

"Doch, Ryane! Das wird man Euch glauben!" sagte er geheimnisvoll. Erneut sah ihn die junge Frau mit ihren großen blauen Augen an.

"Bei der Infanterie in Untergras ist euer Talent völlig verschwendet. Ich werde mich darum kümern, dass ihr nach Samlor zu Kavallerie versetzt werdet: Abteilung schwere Schlachtreiter. Die Formalitäten regle ich mit Rondradan. Ihr erhaltet eine komplett neue Rüstung und ein neues Streitross. Solange ihr dort im Grafenbann dient, übernehmen wir auch die Kosten für Eure Pacht. Und Ihr werdet reichlich Zeit haben, euch im Tjosten zu üben, denn Ihr werdet den besten Lehrer haben, den Ihr weit und breit finden könnt: mich!"

Erneut war Ryane völlig sprachlos, und ließ den Mund halboffen.

"Nun, was sagt Ihr?"

"Das... das würdet Ihr für mich tun? Ohne Scherz?"

"In solchen Angelegenheitn scherze ich nicht, Ryane!"

"Euer Hochgeboren, ich weiß nicht was ich sagen soll. Ich... wie soll ich Euch das nur jemals vergelten?"

"Indem Ihr mir beweist was wirklich in Euch steckt. Das Euch das Tjosten im Blute liegt. Meine Junkerin Tsaiane nannte euch: einen ungeschliffenen Diamanten. Es reizt mich über alle Maßen zu sehen, was nach dem Schleifen daraus werden kann."

"Oh danke. Danke danke danke! Ihr macht mich so glücklich, Euer Hochgeboren."

"So nennt mich doch einfach Nimmgalf!" er hielt ihr die Hand hin, und sie schlug freudestrahlend ohne zu zögern ein.

Aber nun lasst uns zurück ins Zelt gehen, Ihr könnt Euch mir und meinen Freunden gerne anschließen. Heute wird gefeiert."

Runde 3

Bei dieser Partie lagen die Sympathien klar auf Seiten des Reichsforster Barons. Selbst unter den Schlundern hatte die recht ungehobelt auftretende Junkerin nur wenige Freunde. Nimmgalf musterte seine Gegnerin: ihre Rüstung war von minderer Qualität, ihr Pferd schein auch bei weitem nicht sehr geeignet für eine Tjoste zu sein. Mit ihr würde er leichtes Spiel haben.

Die beiden Kontrahenten ritten im Gallopp aufeinander zu. Mit Wucht und Genauigkeit stieß Nimmgalfs Lanze zu und brach, während der Stoß der Junkerin fehl ging. Nimmgalf erwartete, dass sie aus dem Sattel stürzen würde, doch zu seiner Überraschung, konnte sich die Junkerin halten. Schon wendete sie ihr Pferd und ritt erneut los. Nimmgalf schnappte sich schnell eine neue Lanze, die ihm sein Knappe hinhielt, und ritt ebenfalls zurück in die Bahn.

Erneut krachte Nimmgalfs Lanze hart auf seine Gegnerin und schleuderte sie nach hinten, derweil er ihre Lanze gekonnt abgleiten ließ. Doch wieder stürzte sie nicht.

Nimmgalf reckte die Siegerfaust empor. Der Herold verkündete: "Zwei zu Null nach Lanzen für Baron Nimmgalf. Der Sieger dieser Partie ist somit..."

"AARRRRRRGH!" Mit einem Wutschrei auf den Lippen kam die Frau wie eine Furie auf ihn zugerannt. Sie packte ihn grob am Bein und riss ihn mit roher Gewalt von seinem Pferd herunter. Nimmgalf schlug hart am Boden auf, dabei rutschte ihm der Helm vom Kopf. Ein lautes Buhen und Pfeifkonzert ertönte aus dem Publikum. Korgana ließ die Stachelkugel ihres schweren Morgensterns von der Kette, und schlug sie dem Baron mit voller Wucht auf die Rüstung, so dass es laut schepperte. Nimmgalf schrie laut auf. Die Junkerin verpasste ihm noch einen Tritt in die Seite. Nimmgalf rollte sich einmal über den Boden, um etwas Abstand zu gewinnen, dann rappelte er sich so schnell wie möglich wieder auf und zog sein Schwert vom Sattel seines Streitrosses. Im nächsten Moment war er kampfbereit. Als er erneut die Finstersonnerin auf sich zustürmen sah, kamen ihm Zweifel ob es wirklich klug war, sie im Vorfeld zu provozieren.

"Offensichtlich soll die Entscheidung nun im Fußkampf fallen. Das verspricht spannend zu werden!" verkündete der Herold voller Vorfreude. Aus dem Publikum waren vereinzelte Hochrufe aber auch Pfiffe zu vernehmen. Einige feuerten den Baron lautstark an.

Mit weiteren harten Angriffen drängte die brachiale Kämpferin den Baron zurück. Zwar gelang es ihm, die meisten Angriffe mit seinem Schild zu blocken, aber dennoch umschlug die Kugel ab und zu auch den Schild und traf auf seine Rüstung. Still dankte er den Xorloscher Zwergen, die ihm diese meisterliche Maßanfertigung vor einigen Jahren feierlich übergeben hatten. Sie verlieh ihm eine weitaus höhere Beweglichkeit, als vergleichbare Rüstungen von geringerer Qualität. Möglicherweise rettete ihm das nun das Leben. Dem nächsten Schlag Korganas wich Nimmgalf gekonnt aus, und landete seinerseits einen schweren Treffer in Korganas Seite. Voller Wut und Schmerz schrie die Frau laut auf, doch war sie noch lange nicht bezwungen. Sie schlug mit großer Kraft mehrfach auf Nimmgalfs Schild ein, bis dieser völlig unbrauchbar geworden war. Nimmgalf warf das nutzlose Stück Metall beiseite und verlegte sich stattdessen aufs Ausweichen.

"Jemand muss diese Wahnsinnige stoppen!" schrie Melina von der Tribüne voller Panik. Auch Tsaiane war in großer Sorge und begab sich rasch an den Aussenrand der Arena vor die Tribüne. Der Kampf hatte sich binnen weniger Herzschläge in ein blutiges Gemetzel gewandelt.

Korgana versuchte nun mit hohen Schlägen Nimmgalfs ungeschützten Kopf zu treffen. Immer schwerer fiel ihm das Ausweichen, doch noch hatte sie ihn dort nicht treffen können. Den nächsten Hieb wehrte Nimmgalf mit seinem Schwert ab, doch die schwere Stachelkugel des Morgensterns wickelte sich dabei mehrfach um seine Klinge. Die Schlunderin riss an der Kette, zog Nimmgalf so an sich heran und verpasste ihm einen heftigen Tritt, was ihm das Schwert aus der Hand riss und ihn taumeln ließ.

"Die bringt ihn noch um!" schrie Korhilda aus dem Publikum. Die meisten der Zuschauer betrachteten den Kampf mit einer Mischung aus Schockstarre und Faszination.

Nimmgalf war nun wehrlos und sah sich gehetzt um. Korgana war noch dabei, Nimmgalfs Schwert von ihrem Morgenstern zu lösen.

"NIMMGALF! FANG!" rief Tsaiane und warf ihm ihren Amazonensäbel zu. Wie in Zeitlupe segelte die elegante Waffe durch die Luft, nur um mit dem Griff dirket in Nimmgalfs Hand zu landen. Mit einer fließenden Bewegung führte er beim nächsten Angriff Korganas eine Wehrheimer Windmühle aus, wodurch die Junkerin durch Klinge und Morgenstern zugleich schwer am rechten Bein getroffen wurde. Das riss sie von den Beinen, so dass sie hart auf dem Rücken landete. Nimmgalf trat ihr mit dem Panzerstiefel schwerzhaft auf den Waffenarm und hielt ihr die Spitze der Klinge an die Kehle.

"Verloren, Finstersonn!" knurrte Nimmgalf mit unterdrücktem Zorn. Die Junkerin atmete schwer mit schmerzverzerrtem Gesicht, aber sie musste ihre Niederlage eingestehen.

Unter großem Jubel wurde Nimmgalf zum Sieger dieser Partie erklärt. Was für ein Kampf, was für ein Spektakel.

"Wie gut, dass die Finstersonn schon unter der Haube ist, sonst müsste der Hirschfurten sie jetzt ehelichen..." witzelten einige Schlunder.

Tsaiane und sein Knappe Eberhardt kamen sofort angelaufen und stützen ihn. Er hatte einige schwere Treffer abbekommen, und musste zunächst mal den Heiler aufsuchen. Ober er das Turnier überhaupt fortsetzten konnte, war alles andere als sicher. Das Publikum war völlig aus dem Häuschen. Man applaudierte und jubelte dem Sieger zu.

Runde 4

Nimmgalf gegen Praiosmar von Hinn

Der schwerste Gegner bislang. Kein Treffer in Runde 1, 2.Runde klarer Treffer für Nimmgalf. 3. Runde: Von Hinn gleicht aus! Es wird spannend. In der 4. Runde siegt Nimmgalf dann ganz knapp mit 2 zu 1 Lanzen.


Halbfinale

Nimmgalf gegen Glaubert von Eschenrod Erste Runde: Doppeltreffer, Splitterregen! 1 zu 1 Zweite Runde - kein Treffer, beide sehr defensiv. Dritte Runde - beide Treffen, beide Lanzen splittern. Nimmgalf hatte den härteren Treffer und Glaubert rutscht vom Pferd, während sich Nimmgalf noch so gerade wieder hochziehen kann. Sieg für den Pfortenritter.

Finale

Nimmgalf gegen Korhilda - Pfortenritterfinale! (Beschreibung bei Treumunde)