Geschichten:St. Rakulls Turney Halbfinale: Unterschied zwischen den Versionen
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Ihre Schulter schmerzte enorm. Zweimal hatte sie der Reichsritter heftig getroffen und seine Lanze brechen können, während sie selber nur einen Treffer ins Ziel gebracht hatte. Daher stand es nun 1 zu 2 gegen sie. Sie schalt sich, dass er sie durch seine kecke Rede doch mehr aus dem Konzept gebracht hatte, als sie sich eingestehen wollte. Nun stand sie kurz vor dem letzten Anritt, der wohl die Entscheidung bringen würde. Sie schloss noch einmal kurz die Augen, und erinnerte sich an die wenigen, aber doch sehr intensiven privaten Lehrstunden, die sie von Baron [[Briefspieltext mit::Garetien:Nimmgalf von Hirschfurten|Nimmgalf]] persönlich erhalten hatte. Er hatte ihr eingeschärft, dass jeder Gegner zwangsläufig fallen musste, wenn man genau seinen Schwerpunkt traf, also die exakte Körpermitte. Da diese in der Regel gut durch den Schild geschützt war, musste man die Lanze geschickt herum zirkeln. Mit einer Lanze zu finten war schwierig, aber eben nicht unmöglich. So hatte der Baron zuletzt die Großfürstenturnei in [[Ortsnennung ist::Garetien:schloss Auenwacht|Auenwacht]] gewinnen können. Es zu versuchen war sehr gewagt, aber sie hatte ohnehin nichts mehr zu verlieren. | Ihre Schulter schmerzte enorm. Zweimal hatte sie der Reichsritter heftig getroffen und seine Lanze brechen können, während sie selber nur einen Treffer ins Ziel gebracht hatte. Daher stand es nun 1 zu 2 gegen sie. Sie schalt sich, dass er sie durch seine kecke Rede doch mehr aus dem Konzept gebracht hatte, als sie sich eingestehen wollte. Nun stand sie kurz vor dem letzten Anritt, der wohl die Entscheidung bringen würde. Sie schloss noch einmal kurz die Augen, und erinnerte sich an die wenigen, aber doch sehr intensiven privaten Lehrstunden, die sie von Baron [[Briefspieltext mit::Garetien:Nimmgalf von Hirschfurten|Nimmgalf]] persönlich erhalten hatte. Er hatte ihr eingeschärft, dass jeder Gegner zwangsläufig fallen musste, wenn man genau seinen Schwerpunkt traf, also die exakte Körpermitte. Da diese in der Regel gut durch den Schild geschützt war, musste man die Lanze geschickt herum zirkeln. Mit einer Lanze zu finten war schwierig, aber eben nicht unmöglich. So hatte der Baron zuletzt die Großfürstenturnei in [[Ortsnennung ist::Garetien:schloss Auenwacht|Auenwacht]] gewinnen können. Es zu versuchen war sehr gewagt, aber sie hatte ohnehin nichts mehr zu verlieren. | ||
Als der Herold das | Als der Herold das Startsignal gab, preschten die beiden Ritter aufeinander zu. Ryane zielte zunächst hoch. Als der Reichsritter seinen Schild leicht nach oben korrigierte, zirkelte Ryane die Lanzenspitze blitzschnell nach unten, und traf ihn so voll ins Zentrum. Mit einem gewaltigen Knall zerbarst die Lanze und Ritter Lares wurde durch die Wucht von seinem Pferd gerissen und nach hinten geschleudert. Er schlitterte rücklings über die Mittelbegrenzung, und als diese endete fiel er dann mit lautem Scheppern zu Boden. Doch auch seine Lanze hatte getroffen, und Ryane hing seitlich an ihrem Sveltaler Kaltblut. Nur mit letzter Kraft konnte sie sich wieder in den Sattel hochziehen, was einen regelrechten Jubelsturm im Publikum entfachte. Anschließend wendete sie ihr Pferd und ritt zu ihrem herabgefallenen Gegner. Sie stieg ab und half ihm wieder auf die Beine. | ||
Dieser grinste: "Ihr seid nicht nur sehr schön, sondern auch verdammt gut im Tjosten! Alle Achtung, ich muss zugeben, dass ich Euch deutlich unterschätzt habe. Aber nochmal wird mir dieser Fehler nicht passieren", sagte der Ritter zu ihr, zwinkerte ihr zu und zeigte sein strahlendes Lächeln. Ryane bedankte sich für die gute Partie. Sie reckte die Arme nach oben und ließ sich von den Zuschauern feiern. | Dieser grinste: "Ihr seid nicht nur sehr schön, sondern auch verdammt gut im Tjosten! Alle Achtung, ich muss zugeben, dass ich Euch deutlich unterschätzt habe. Aber nochmal wird mir dieser Fehler nicht passieren", sagte der Ritter zu ihr, zwinkerte ihr zu und zeigte sein strahlendes Lächeln. Ryane bedankte sich für die gute Partie. Sie reckte die Arme nach oben und ließ sich von den Zuschauern feiern. |
Aktuelle Version vom 18. Juli 2024, 09:02 Uhr
15. Rahja 1046 BF, St. Rakulls Turney von Burg Rubreth
Erneut ließ der Turnierherold seine laute Stimme erschallen: "Es folgen nun die Namen der verbliebenen vier Streiter im Halbfinale der diesjährigen St. Rakulls Turney, ich bitte um Aufmerksamkeit, liebe Leute. Als erster Streiter ist der Hausherr und Ausrichter dieser Turney Landvogt Rondradan von Pfortenstein höchstselbst zu nennen, der hier den Turnierbund der Pfortenritter vertritt." Großer Jubel erklang da aus der Menge, denn Rondradan war hier klar der große Lokalmatador.
"Aus Kaiserlich Randersburg tritt an der Pfalzgraf Udilbert von Hardt!"
Während Rondradans Name für lauten Jubel bei den Zuschauern gesorgt hatte, folgten auf Udilberts Namen viele Buhrufe und Pfiffe, war der berüchtigte Pfalzgraf doch aufgrund seiner rüpelhaften Art alles andere als beliebt beim Publikum.
"Als dritten Halbfinalisten begrüßen wir Lares von Torbelstein, seines Zeichens Edler und Reichsritter aus dem nahen Waldfang." Der als Turnierfavorit und Herzensbrecher bekannte Reichsritter Lares warf dem Publikum einige Kusshände zu, was vor allem von den weiblichen Zuschauern mit Jubel und lautem Kreischen aufgenommen wurde, während die meisten Männer eher weniger für diesen Herrn übrig hatten, war er doch bekanntermaßen verhältnismäßig oft in fremden Betten anzutreffen.
"Und als vierte und letzte Tjosterin konnte sich eine junge Ritterin aus dem nördlichen Rubreth durchsetzen. Ihr Name ist: Ryane von Rosenstein!" Auch hier wurde wieder ausgiebig gejubelt. Eine junge - wenn auch recht unbekannte - Lokalmatadorin im Halbfinale zu sehen, gefiel den meisten hier ausgesprochen gut.
Auch Firnwulf und Eberhardt jubelten lautstark mit. Sie hatten in den drei vergangenen Runden stets mit ihrer Freundin mitgefiebert, und waren so Zeugen geworden, wie sie erst Elvena Rondrare von Leuenmoos aus gräfl. Luring, dann den Rubrether Ritter Darian Rondred von Roßsprunk und zuletzt in Runde drei dann den erfahrenen Ritter Orlan von Scheupelburg besiegen konnte. Oft war es recht knapp, aber am Ende konnte sich Ryane immer durchsetzen und war nun sogar ins Halbfinale eingezogen. Sie waren schon sehr gespannt, wer ihr nächster Gegner werden würde.
Landvogt Rondradan erhielt das Vorrecht des Reizens. Da er mit dem Pfalzgrafen noch eine Rechnung offen hatte, wählte er ihn. Dadurch erhielt Ryane automatisch den Reichsritter Lares von Torbelstein als Gegner.
Dieser betrachtete seine junge Opponentin mit offenem Visier und einem gönnerhaften Lächeln. Er kam gleich auf sie zugeritten. "Eine so junge, bezaubernde Dame wie Ihr sollte doch nicht tjosten. Ich könnte mir vorstellen, dass Ihr ganz wundervolle andere Talente habt, die durchaus auch mit Reitkünsten zu tun haben können", grinste er. "Wenn Ihr wollt, könnte ich Euch im Anschluss an unsere Partie noch eine kleine private Vorstellung im Lanzenreiten geben, meine Teuerste...", säuselte er.
"HALTET EUER SCHANDMAUL IM ZAUM!" brüllte Firnwulf wütend von der Tribüne aus, doch Eberhardt beruhigte ihn wieder: "Nicht, das will er doch nur! Hab Vertrauen in Ryane! Sie regelt das."
Diese verzog nur schnippisch den Mund und erwiderte: "Zugegeben, mich reizt die Vorstellung Euch unten liegen zu sehen schon ein wenig. Aber ich denke, dass ich auch ohne eure Privatvorstellung recht bald in diesen Genuß kommen werde..." grinste sie, was für viele Lacher im Publikum sorgte. Man liebte ihre Schlagfertigkeit.
Der Reichsritter lachte nur kurz auf: "Ha, wir werden sehen, wer am Ende unten liegt. Bei mir hat sich jedenfalls noch keine Dame beschwert, die es tat! Hüa!" Damit lenkte er sein Pferd an den Startpunkt und auch Ryane machte sich bereit und ließ sich eine Lanze bringen.
Ihre Schulter schmerzte enorm. Zweimal hatte sie der Reichsritter heftig getroffen und seine Lanze brechen können, während sie selber nur einen Treffer ins Ziel gebracht hatte. Daher stand es nun 1 zu 2 gegen sie. Sie schalt sich, dass er sie durch seine kecke Rede doch mehr aus dem Konzept gebracht hatte, als sie sich eingestehen wollte. Nun stand sie kurz vor dem letzten Anritt, der wohl die Entscheidung bringen würde. Sie schloss noch einmal kurz die Augen, und erinnerte sich an die wenigen, aber doch sehr intensiven privaten Lehrstunden, die sie von Baron Nimmgalf persönlich erhalten hatte. Er hatte ihr eingeschärft, dass jeder Gegner zwangsläufig fallen musste, wenn man genau seinen Schwerpunkt traf, also die exakte Körpermitte. Da diese in der Regel gut durch den Schild geschützt war, musste man die Lanze geschickt herum zirkeln. Mit einer Lanze zu finten war schwierig, aber eben nicht unmöglich. So hatte der Baron zuletzt die Großfürstenturnei in Auenwacht gewinnen können. Es zu versuchen war sehr gewagt, aber sie hatte ohnehin nichts mehr zu verlieren.
Als der Herold das Startsignal gab, preschten die beiden Ritter aufeinander zu. Ryane zielte zunächst hoch. Als der Reichsritter seinen Schild leicht nach oben korrigierte, zirkelte Ryane die Lanzenspitze blitzschnell nach unten, und traf ihn so voll ins Zentrum. Mit einem gewaltigen Knall zerbarst die Lanze und Ritter Lares wurde durch die Wucht von seinem Pferd gerissen und nach hinten geschleudert. Er schlitterte rücklings über die Mittelbegrenzung, und als diese endete fiel er dann mit lautem Scheppern zu Boden. Doch auch seine Lanze hatte getroffen, und Ryane hing seitlich an ihrem Sveltaler Kaltblut. Nur mit letzter Kraft konnte sie sich wieder in den Sattel hochziehen, was einen regelrechten Jubelsturm im Publikum entfachte. Anschließend wendete sie ihr Pferd und ritt zu ihrem herabgefallenen Gegner. Sie stieg ab und half ihm wieder auf die Beine.
Dieser grinste: "Ihr seid nicht nur sehr schön, sondern auch verdammt gut im Tjosten! Alle Achtung, ich muss zugeben, dass ich Euch deutlich unterschätzt habe. Aber nochmal wird mir dieser Fehler nicht passieren", sagte der Ritter zu ihr, zwinkerte ihr zu und zeigte sein strahlendes Lächeln. Ryane bedankte sich für die gute Partie. Sie reckte die Arme nach oben und ließ sich von den Zuschauern feiern.
"Ja, jaaaaa, ich werd' verrückt, sie hat es tatsächlich geschafft!" jubelte Firnwulf und umarmte seinen Freund Eberhardt, was er sogleich darauf wieder bereute, als ihm ein starker Schmerz in die verletzte Hand fuhr. Auch der extra aus Hirschfurten angereiste Baron Nimmgalf von Hirschfurten, der das Ganze von der Tribüne aus gemeinsam mit Tsaiane von Talbach beobachtet hatte, war sehr angetan von Ryanes Leistung, und spendete sogar im Stehen Applaus.
Unter großem Jubel wurde sie durch den Herold zur Siegerin erklärt. Damit stand das Finale fest, es hieß Ryane von Rosenstein gegen Pfalzgraf Udilbert von Hardt, der im ersten Halbfinale den Rubrether Landvogt knapp mit 3 zu 2 Lanzen besiegt hatte. Es war bereits jetzt eine kleine Sensation, und die Sympathien des Publikums lagen nun eindeutig auf Ryanes Seite.
◅ | Die St.-Rakuls-Turney zu Rubreth |
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St. Rakulls Turney - Finale | ▻ |