Benutzer:Treumunde/BriefspielPerricum: Unterschied zwischen den Versionen

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=Turney und Lanzengang=


==Schlammageddon oder das Turnier von Eslamsgrund==
[https://www.dominikus-gymnasium.de/caesar-chiffre-generator.html Chiffre Generator]
Für den Garether und Märker Herold
berichtet [[Garetien:Idra Schultheiß|Idra Schultheiß]]


Eslamsgrund im Ingerimm 1046 BF


Schlamm und Ehre: Das Finale des Ritterturniers


In den Tagen vor dem großen Finale des Ritterturniers in [[Garetien:Gräflich Eslamsgrund|Eslamsgrund]], dem Beginn des Turnierjahres, hatte Herr Efferd keine Gnade mit diesem Landstrich und öffnete seine Pforten und überzog die Grafschaft mit einem unerbittlichen Regen. Der Boden, einst fest und zuverlässig, verwandelte sich in einen aufgeweichten Brei aus Matsch und Schlamm. Ein morastiger Fluss bahnte sich seinen Weg durch die Zeltstadt, in der die Ritterschaft ihre Lager aufgeschlagen hatten.
=Operation Riesentränen=


Unter den Leidtragenden des schlechten Wetters war die tapfere Ritterin [[Garetien:Alara von Drostenberg|Alara von Drostenberg]]. Ihre Behausung, ein Zelt am unteren Ende des Lagers, war dem Unwetter schutzlos ausgeliefert. Die Journalistin Idra Schultheiß besuchte Alara und fand ein Bild des Elends vor: Alles war durchnässt und dreckig, das Bett schwamm in einem Brei aus Matsch, und die Zeltplanen konnten das Wasser nicht mehr abhalten. Alara, war nur eine von vielen, die dieses Leid ertragen musste.
## Agent: [[Garetien:Celia Kromfort|Nachtklinge]]
## Agent: [[Perricum:Niobara von Khunchom|Niobara von Khunchom]]
## Agent: [[Perricum:Lisbeth Valhanger|Falkenauge]]
## Agent: [[Garetien:Fugrosch, Sohn des Ferelosch|Lavaschleier]]
## Agent: [[Garetien:Brotos Kruger|Graufeder]]
## Agent: [[Garetien:Helmbrecht von Wetterfels|Albatros ]]
## Agent: [[Perricum:Ugdalf von Jendrackh|Glutmeister]]
## Magier: [[Garetien:Zacharion Praioslieb|Zacharion Praioslieb]] (Todeswürfel 2025/Pfeil des Lichts)


Die Schlagzeilen und Gespräche wurden zwar von Regen und Matsch dominiert, statt von Ehre und Sieg, doch trotz der widrigen Umstände wurde das Turnier fortgesetzt. Die Arena, nun mehr ein Schlammbad, war Schauplatz heldenhafter Duelle. Unvergessen das Gelächter, als der Eslamsgrunder Lokalmatador [[Garetien:Burian von Pfauenhof|Burian von Pfauenhof]] nicht nur von der übermütigen [[Garetien:Brindia von Stolzenfurt|Brindia von Stolzenfurt]] in den Matsch geschickt wurde, was den für seinen makellosen Auftritt bekannten elitären Pfauen arg zusetzte, sondern sich anschließend noch eine Rangelei zwischen beiden entwickelte, die auch von den herbeigeeilten [[Garetien:Laudine von Scheupelburg|Laudine von Scheupelburg]] und [[Garetien:Alwena von Hartwalden-Hartsteen|Alwena von Hartwalden-Hartsteen]] nicht getrennt werden konnte. Im Gegenteil: Es balgten sich sehr zur Erheiterung des Publikums bald alle vier Ritter, die man schließlich, als allen die Puste ausgegangen war, nicht mehr voneinander unterscheiden konnte: Alle vier sahen aus wie Humusgolems kurz nach dem Erfrischungsbad. Im Duell der großfürstlichen Hausritter unterlag die Hartwalden-Harsteen anschließend (noch immer nicht ganz sauber) der lange auf dem Gerbaldsberg gedienten [[Garetien:Olmerga von Pfortenstein|Olmerga von Pfortenstein]], die ihre Kontrahentin gleich wieder in den Matsch schickte. Da die Pfortenstein gleich im nächsten Durchgang dasselbe Schicksal erlitt, sah man die Ritterinnen abends beim lustigen Scherzen über die jüngst erworbenen Krusten.
==Berlenga bei Nacht==


Im finalen Kampf standen sich [[Perricum:Korhilda von Sturmfels|Korhilda von Sturmfels]] und [[Garetien:Glaubert von Eschenrod|Glaubert von Eschenrod]] gegenüber, beide hatten bis dahin ein herausragendes Turnier geritten. Im Halbfinale hatte die Baronin zu Wasserburg knapp die Reichsforsterin [[Garetien:Lechmin Rondara von Luring|Lechmin Rondara von Luring]] besiegt, während dem Junker zu Eschenrod der Einheimische [[Garetien:Praioslob Udilhelm von Eychgras|Praioslob Udilhelm von Eychgras]] nur knapp unterlag. Letzteres führte dazu, dass die Zuneigung der Zuschauer im Finale der Perricumerin zuflog.
'''Aktennotiz'''


Das Finale endete dramatisch im dritten Lanzengang. Korhilda, mit der Kraft und Präzision einer wahren Meisterin, holte Glaubert vom Sattel und in den Schlamm. Der Kaisermärker Ritter auf dem Boden sitzend, aussehend wie ein braunes Humuselementar. Die Sturmfelserin reichte ihm die Hand, um ihm aufzuhelfen, doch in einer Geste der Kameradschaft umarmte er sie, sodass auch sie ebenso nun pitschnass und voller Dreck war. Dieser Moment sorgte für Heiterkeit unter den durchnässten Zuschauern und führt zu schallendem Gelächter von den Tribünen.
gegeben auf [[Perricum:Festung Efferdstein|Festung Efferdstein]], am 14. Ingerimm im Götterlauf 1047 BF.


Graf [[Garetien:Gerwulf von Gareth|Gerwulf von Gareth]] beglückwünschte die Gewinnerin Korhilda von Sturmfels. Wie im vergangenen Jahr war es eine Wohltat, einen Grafen bei der Siegerehrung zu erleben, der selbst Ritter ist und etwas vom Tjosten und dem Wettkampf versteht. Sein Lob für Korhildas letzte, siegreichen Lanzengang war ein Lob des Kenners. Das Tjostjahr 1046/1047 BF wird nun als “Korhildas 2tes Jahr” in die Geschichte des Eslamsgrunder Turniers eingehen, ein Jahr, in dem Schlamm und Ehre Hand in Hand gingen.
Verfasst von: [[Perricum:Alderan von Scheuerlintz|Alderan von Scheuerlintz]], kaiserlich bestallter Vogt zu Körnstein


==Ein Fest der Pulethaner==
'''Betreff: Beobachtungen verdächtiger Schiffsbewegungen zwischen [[Perricum:Freiherrlich Effora|Effora]] und [[Perricum:Junkertum Berlenga|Berlenga]]'''


Das Königsturnier zu [[Garetien:Kronvogtei Puleth|Puleth]]: Ein Fest der Pulethaner!
Einem nächtlichen Bericht unserer treuen Späher zufolge wurden ungewöhnliche Schiffsbewegungen in Richtung der Insel Berlenga von der Insel Effora aus beobachtet.


Für den Garether und Märker Herold
Es wurden in der Stille der Nacht mindestens zwei Schiffe gesichtet, deren Laternen trügerisch gedämpft leuchteten, als suchten sie die Dunkelheit, um sich dem Blick unserer Augen zu entziehen. Die Bewegungen dieser Schiffe, wohlkoordiniert und von offenbar erfahrener Hand gelenkt, lassen mit Nachdruck den Verdacht aufkommen, dass Schmuggler oder gar Piraten in diesen Gewässern ihr Unwesen treiben könnten.
berichtet unsere Korrespondentin [[Garetien:Idra Schultheiß|Idra Schultheiß]]


Inmitten der majestätischen Pfalz Puleth versammelten sich Ritter, Adlige und Schaulustige aus ganz Garetien und den umliegenden Gebieten, um das größte Turnier Hartsteens zu erleben. Traditionell von der Kaiserin und Garetischen Königin [[Rohaja von Gareth|Rohaja von Gareth]] ausgerichtet, sollte das Königsturnier zu einem unvergesslichen Spektakel werden. Doch dieses Jahr fehlte die Königin persönlich – eine Tatsache, die der Spannung keinen Abbruch tat.
Nach Rücksprache mit dem regierenden Reichsvogt [[Perricum:Leobrecht von Ochs|Leobrecht von Ochs]], welchem ich umgehend Bericht erstattete, wurde beschlossen, die Wachen an den Ufern Efforas unverzüglich zu verdoppeln.  


Die Kronvögtin [[Garetien:Treumunde von Eychgras|Treumunde von Eychgras]], eine stolze [[Garetien:Pulethaner|Pulethanerin]] und Mitglied des Ritterbunds, übernahm die ehrenvolle Aufgabe der Ausrichterin. Seit ihrer Ernennung im Jahr 1041 BF hatte sie das Turnier kontinuierlich mit ausgerichtet, und immer mehr Pulethaner strömten zu diesem Ereignis, um ihre Fähigkeiten im Kampf zu beweisen.
Ebenso sollen Späher, wohlverborgen unter dem sichtbaren Schutze des Bombardenregiments Trollpforte, auf Festung Efferdstein stationiert werden. Ihre Aufgabe sei es, das Treiben jener schattenhaften Gestalten heimlich zu beobachten, um ihrer Gewissheit und Handlungsweise habhaft zu werden, ohne sie vorzeitig zu alarmieren.


Doch auch die [[Garetien:Pfortenritter|Pfortenritter]], ein ebenso stolzer und ehrgeiziger Turnierbund, waren vertreten. Im Jahr 1046 BF hatten ihre Ritter [[Garetien:Nimmgalf von Hirschfurten|Nimmgalf von Hirschfurten]] und [[Perricum:Korhilda von Sturmfels|Korhilda von Sturmfels]] für Aufsehen gesorgt, indem sie das großfürstliche Turnier im Travia und das Eslamsgrunder Turnier nur wenige Wochen zuvor gewonnen hatten. Die Pulethaner, deren Hauptwirkungsgebiet mittlerweile eben jenes Eslamsgrund ist, konnten diese Schmach nicht auf sich sitzen lassen und beschlossen, den “eingebildeten Pfauen”, wie sie die Pfortenritter nannten, die Stirn zu bieten. Und so erschienen sie zahlreich und hochmotiviert: u.a. [wollen wir hier noch ein paar Namen nennen?]
Zudem wurde beschlossen, keinen Kontakt zu Junker [[Perricum:Regnard von Berlenga|Regnard von Berlenga]] aufzunehmen. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass jener windige Junker Kenntnis von den ruchlosen Aktivitäten auf seinem Grund und Boden hat – oder, so sei es geflüstert, gar in diese verwickelt ist. Sollte letzteres zutreffen, bedarf es kluger und sicherer Schritte, um ihn zur Rechenschaft zu ziehen, ohne die umfassendere Untersuchung zu gefährden.


Im Finale standen sich dann zwei gleichwertige Ritter gegenüber: [[Garetien:Praioslob Udilhelm von Eychgras|Praioslob Udilhelm von Eychgras]], ein hochgewachsener Pulethaner aus Eslamsgrund, und Korhilda von Sturmfels, eine Perricumerin mit Schlunder Wurzeln und stolze Pfortenritterin. Ihre Tjostgänge endeten in einem Unentschieden, und so musste der abschließende Schwertkampf den Sieger ermitteln.
Darüber hinaus möge eine umfassende Untersuchung aller Handelswege eingeleitet werden, die durch die Nähe dieser Inseln führen. Die verborgene Patrouille entlang der Küstenstreifen, insbesondere in den dunklen Stunden, ist mit Nachdruck zu verstärken. Unser oberstes Ziel bleibt, jegliche Bedrohung der Sicherheit, Ordnung und des Handels im Reich zu unterbinden und Unruhestifter ihrer gerechten Strafe zuzuführen.


Mit Schwert und Schild bewaffnet, traten sie auf dem staubigen Turnierplatz an. Die Sonne stand hoch am Himmel und ließ die Rüstungen der beiden Ritter in hellem Glanz erstrahlen. Der Kampf auf dem Platz war geprägt von gegenseitigem Respekt, großer Rivalität und einer bitteren Entschlossenheit, die ihresgleichen suchte. Während auf den Rängen die Stimmung zwischen Pulethanern und Pfortenrittern sich immer weiter hochkochte und ein Schämruf den nächsten jagte. Beide Kämpfer waren gleichwertig in ihrer Kunst, doch es war die längere Armlänge des großgewachsenen Praioslob, die ihm einen entscheidenden Vorteil verschaffte. Mit einem geschickten Manöver gelang es ihm, die Verteidigung der Ritterin zu durchbrechen und den Kampf für sich zu entscheiden.
Praios sei mit uns!


Der Jubel der Pulethaner hallte durch die Pfalz, als Praioslob von Eychgras zum Sieger des Turniers gekrönt wurde. Die Pfortenritter, die sich wacker bei dem Turnier geschlagen hatten, mussten nun das ertragen, was die Pulethaner fast das ganze Jahr über ertragen mussten – die Siegesfeier des verfeindeten Bundes und nicht enden wollende Schmähungen.
Alderan von Scheuerlintz


==Auf Linarias Spuren==
==Albatros==


Die Kerzen in der großen Halle der [[Perricum:Reichsfestung Wogentrutz|Reichsfestung Wogentrutz]] warfen flackernde Schatten auf die steinernen Wände. [[Perricum:Leobrecht von Ochs|Leobrecht von Ochs]] saß an einem schweren Eichentisch, das Wappen seines Amtes prangte stolz auf seiner Brust. Sein Adjutant [[Perricum:Alderan von Scheuerlintz|Alderan von Scheuerlintz]] trat vor ihn und hielt einen verschlüsselten Zettel in der Hand.


Ende Rondra 1047 BF, nach dem Markgrafenturnier zu [[Perricum:Reichsstadt Perricum|Perricum]]
„Neuigkeiten von [[Garetien:Helmbrecht von Wetterfels|Albatros]] und [[Perricum:Ugdalf von Jendrackh|Glutmeister]]?“ fragte Leobrecht, während er den Zettel entgegen nahm.


In der Dämmerung des Abends, als die letzten Sonnenstrahlen durch die rot-weißen Zeltwände drangen, saß Korhilda von Sturmfels in ihrem improvisierten Eisbad. Das Holzfass, gefüllt mit eiskaltem Wasser, hatte sie sich nach dem anstrengenden Turnierfinale verdient.
„Ja, Herr. Unsere Spione scheinen erfolgreich Fuß gefasst zu haben,“ antwortete Alderan und zog seine Handschuhe aus, um sich zu setzen.
Ihre Rüstung lag neben ihr, die Metallplatten noch warm und verbeult vom Kampf gegen [[Perricum:Rukus von Rabicum|Rukus von Rabicum]]. Es war ein Duell der besten Perricumer Turnierritter der letzten Jahrzehnte gewesen, und Korhilda hatte jeden Tropfen ihrer Kraft aufgebracht.


Die blauen Flecken auf ihrer Haut erzählten die Geschichte der vergangenen Tage. Lanzenstöße, der Sturz vom Pferd am Anfang des Turniers – all das hatte seinen Tribut gefordert. Doch die Wasserburger Baronin war eine unbändige Kämpferin, eine ehrbare Pfortenritterin, die schon viele Schlachten außerhalb von Turnierfeldern geschlagen hatte. Und sie war stur, sie wollte nicht aufgeben. Ihre Knochen mochten schmerzen, aber ihr Wille war unbeirrt.
Leobrecht überflog die kurze Nachricht.


Ihr Gatte, [[Perricum:Leobrecht von Ochs|Leobrecht von Ochs]], kniete neben ihr und verband ihre Wunden. Seine Hände waren stark und dennoch geschickt, und Korhilda fühlte sich sicher in seiner Nähe. Der Reichsvogt der Efferdstränen kannte das Verbinden ihrer Verletzungen - als Korhilda noch seine Adjutantin und Kommandeurin der Schlunder Truppen auf dem Arvepass war, als die Borbaradianischen Horden den Pass bedrohten, hatte er dies ein ums andere Mal bereits gemacht.
„ri4 n1dru4 tr1u1h1gna“


“Du hast großartig geritten, Hilda”, flüsterte er und strich ihr eine Strähne ihres nassen Haares aus dem Gesicht. “Aber musste das sein, er ist immerhin ein Rabicum?”
Ein zufriedenes Lächeln spielte um seine Lippen. „Gut dann ist unser Plan aufgegangen und sie werden sich als Seefahrer und Tagelöhner verdingt haben. Jetzt sind sie im Dienst des Junkers von Berlenga, diesem schmierigen [[Perricum:Regnard von Berlenga|Regnard]].“


“Ach Liebster, Deine politischen Ambitionen musste ich hier außen vor lassen. Rukus hat ein herausragendes Turnier geritten, vor "seinem Publikum". Wir waren uns im Finale ebenbürtig. Doch beim zweiten Ritt verletzt ihn meine Lanze, so schwer, dass es ihm nicht möglich gewesen wäre, einen finalen Stoß anzusetzen." Korhilda versuchte sich zu erklären.
Alderan lehnte sich leicht vor. „Das bedeutet, dass wir Zugang zu seinem Netzwerk erhalten könnten, Hochgeboren. Sollte er in illegale Geschäfte verstrickt sein, werden Helmbrecht und Ugdalf es erfahren.


"Deshalb musstest Du ihm doch nicht den Sieg schenken", dem Reichsvogt merkte man an, dass er sichtlich unglücklich war mit der Entscheidung seiner Ehefrau.
„Geduld wird unsere stärkste Waffe sein,“ erklärte Leobrecht und legte den Zettel behutsam auf den Tisch. „Unsere Spione sind geschickt. Sie sollen mehr Informationen sammeln, bevor wir handeln.


Korhilda lächelte milde. "Ich habe es ihm nicht geschenkt, es war eine ritterliche Ehrerbietung vor seiner Leistung und seiner Turnierkarriere. Sein Karriereende ist nah und er hatte den Sieg verdient..." Obwohl Korhilda in diesem Finale als Zweite von der Tjostbahn ritt, war es die Wachablösung innerhalb Perricums, die sich seit dem Finalkampf der Baronin von Wasserburg bei der Großfürstlichen Turney in Auenwacht im Travia 1046 BF mit großen Schritten ankündigte.
==Streng vertraulich! ==


Leobrecht küsste sie sanft, mit einem besorgten Blick. “Du bist zu edelmütig. Zumindest hat es seinen Neffen Welferich, das neue Oberhaupt der Familie, vergrätzt. Dennoch pass auf Dich auf. Dieses Turnier in Perricum war das sechste innerhalb von vier Monaten. Du verausgabst dich.”
Von BB und Ina


Korhilda seufzte. “Es mag sich unsinnig für Dich anfühlen, aber ich will es mir noch einmal beweisen. Du weißt ich, ich war in jungen Jahren eine sehr talentierte Turnierreiterin und ...”


Die beiden schauten sich tief in die Augen, als ihr Gatte ihr ins Wort fiel. „… und dann hast Du Dein Leben und Deine Wünsche mir und unseren Kindern untergeordnet. Ich hätte Dich mehr unterstützen sollen, als Du 1029 BF in Eslamgrund gegen den Grünen Ritter glorreich triumphiertest. Doch was habe ich getan? Ich habe Dich auf die Tränen geschleppt und Dich dazu gebracht, gegen den Giganten zu streiten.“
Nachrichtlich meiner [[Perricum:Perrica von Alxertis|Seneschallin]].


Die Sturmfelserin wollte sich zu ihm drehen und ihn liebkosen. Ihre Knochen schmerzten so sehr, dass sie sich mit schmerzverzerrtem Gesicht wieder in das Fass gleiten ließ. „Du hast mich nirgendwo hingeschleppt. Ich bin gegangen – freiwillig. Doch ich spüre, ich kann mich jetzt beweisen. Mir die Reputation erlangen, die ich mir gewünscht habe.
Zu Euer Information und Orientierung wird Euch mitgeteilt, dass die Reichsorgane eine verdeckte Operation zur Zerschlagung einer Schmuggellinie, welche von den [[Handlungsort ist::Perricum:Kaiserlich Efferdsträne|Efferdstränen ]] bis nach [[Handlungsort ist::Garetien:Kaiserstadt Gareth|Gareth ]] und mutmaßlich weiter führt, eingeleitet haben. Die Kaiserlich-Garethische Informations-Agentur (KGIA) ist in vollem Umfang beteiligt und koordiniert die entsprechenden Maßnahmen, die regionale Leitung der Mission obliegt Reichsvogt [[Hauptdarsteller ist::Perricum:Leobrecht von Ochs|Leobrecht von Ochs]].


„Linaria wäre so stolz auf Dich“, entgegnete der Reichsvogt.
Hiermit seid Ihr beauftragt und befähigt, jegliche Einmischung seitens irgendeiner Amtsperson der Markgrafschaft Perricum zu unterbinden, abzuwenden oder zu unterdrücken. Dies gilt ausdrücklich auch für Euch. Jeder Schritt oder jede Handlung, die die Mission gefährden könnte, muss als schwerwiegender Verstoß gewertet und mit entsprechenden Konsequenzen verfolgt werden.


„Sie hat mich immer bestärkt, dass ich auf ihren Pfaden wandeln kann. [[Garetien:Linara von Hausen-Hartweil|Linara]] war mir eine ausgezeichnete Lehrmeisterin. Ich hätte es nicht für möglich gehalten, sie und ihr Bruder [[Garetien:Linnart von Hartweil|Linnart]] war die Besten, die der Schlund jemals zu bieten hatte.
Stillschweigen ist zu wahren und äußerste Diskretion ist zu gewährleisten. Nach der Kenntnisnahme dieses Schreibens ist es dem Boten unverzüglich zur Vernichtung zurückzugeben. Es darf weder schriftlich noch mündlich in irgendeiner Form Erwähnung finden.


Der alte Ochse öffnete währenddessen ein kleines Kistchen. „[[Garetien:Anaxios Illosos von Ochs|Anaxios]] hat es mir mitgegeben, willst Du nicht vielleicht davon Gebrauch machen?“
Zeichens des Reichsgroßgeheimrates


Die Wasserburger Baronin schüttelte den Kopf. „Nein, auf alchimistische Tränke verzichte ich. Jetzt habe ich mich durchgekämpft, um mich dann mit seinen Elixieren zu heilen. Das wäre nicht ehrenhaft. Ich möchte, ich muss es mir beweisen.“
[[Hauptdarsteller ist::Perricum:Rondrigan Paligan|Rondrigan Paligan]]


Leobrecht schüttelte den Kopf. „Was willst Du dir denn beweisen? Du hast bei der Großfürstlichen Turney knapp im Finale gegen [[Garetien:Nimmgalf von Hirschfurten|Nimmgalf von Hirschfurten]] verloren. Du hast in Eslamsgrund Glaubert von Eschenrod besiegt und Dein zweites Jahr errungen. In Puleth, beim Königsturnier, hast du ein episches Finale gegen [[Garetien:Praioslob Udilhelm von Eychgras|Praioslob Udilhelm von Eychgras]] nur knapp verloren. Bei den Göttern, Hilda, das ist leichtsinnig und kindisch.“
Streng vertraulich – Höchste Geheimhaltung


„Ich“ wollte Korhilda antworten, doch ihr Gatte hatte nicht vor mit seiner Standpauke aufzuhören. „Die Barden singen schon Lieder über Dich. Also im Ernst, Hilda, du wirst in einem Atemzug mit [[Garetien:Glaubert von Eschenrod|Glaubert von Eschenrod]] und Nimmgalf von Hirschfurten genannt. Mehr geht nicht. So denke auch an Deine Kinder und Enkel. Und an mich. Ich alter Greis möchte nicht an Deinem Grab stehen und Dein Ableben betrauern, nur weil Du Dir etwas beweisen musst.“
== Glutmeister==


Leobrechts Stimme bebte, während Korhilda liebevoll seine Hand nahm. „Ich verstehe.“ Es herrschte minutenlang Totenstille zwischen den Beiden, bis sie wieder das Wort erhob. „Hilf mir bitte aus dem Fass und in ein Kleid. Wir sollten den [[Perricum:Rondrigan Paligan|Markgrafen]] und den anwesenden Adel nicht warten lassen. Du schuldest mir noch einen Tanz auf dem Abschlussball.“
Diverse Berichte von [[Perricum:Ugdalf von Jendrackh|Glutmeister]] an den Reichsvogt [[Perricum:Leobrecht von Ochs|Leobrecht von Ochs]] und seinen Adjutanten [[Perricum:Alderan von Scheuerlintz|Alderan von Scheuerlintz]]


Der Reichsvogt schlang seine Arme um ihren Körper und half seiner Frau und ihrem malträtierten Körper aus dem Eisfass. Korhilda umarmte ihn und ihre Stimme flehte ihn an. „Ich habe noch ungefähr zehn Turnierjahre vor mir, bevor das Alter meinen Körper daran hindern wird. Bitte unterstütze mich und meinen Wunsch, mein Können auf der Tjostbahn zu zeigen. So wie ich Dich immer unterstützt habe – auf dem Arvepass, gegen den Giganten. Bitte.
Bericht 1: [[Garetien:Helmbrecht von Wetterfels|Wir]] wurden von einem zwielichtigen Händler angeheuert, unsere Dienste als scheinbar harmlose Seefahrer und Tagelöhner zur Verfügung zu stellen. Mit zerlumpten Kleidern und schlichten Werkzeugen erwecken wir den Eindruck von Menschen, die das Leben an den Grenzen des Möglichen meistern. Bisher unauffällig.


Sein schweres Atmen war zu hören. „Du siehst in Deinem roten Kleid anmutig aus. Und als stolzer Gatte kann ich es mir doch nicht nehmen lassen eine erfolgreiche Turnierreiterin auf den Ball zu begleiten. Wenn ich es nicht tue, macht das noch ein anderer. So weit wollen wir das doch nicht kommen lassen.
Bericht 2: Die Schmuggler, mit denen wir Kontakt haben, sind äußerst wachsam. Unsere Aufgaben sind bisher auf die [[Perricum:Junkertum Berlenga|Insel Berlenga]] beschränkt. Wir bewegen harmlos wirkendes Schmuggelgut, Kleinigkeiten, die wenig Verdacht erregen. Unser mangelnder Zugang zu den inneren Kreisen zeigt, dass man uns noch nicht traut.


Korhilda strich im zärtlich über den stattlichen ergrauten Kaiser-Alrik-Bart. „Ich pass auf mich auf, versprochen.
Bericht 3: Eine unübersehbare Atmosphäre der Übervorsicht prägt die Operationen der Schmuggler. Ihre Vorsicht erstickt jegliche Gelegenheit, Geheimnisse zu lüften. Dennoch setze ich meine Arbeit beharrlich fort. Ich kann keine bedeutenden Erkenntnisse berichten.


{{Trenner Perricum}}
Bericht 4: Trotz der scheinbaren Stagnation spüre ich, dass Bewegung in die Sache kommt. Ich warte ab und beobachte mit wachsamen Augen. Weitere Berichte folgen.


Währenddessen im fernen Schlund: [[Garetien:Markt Mardramund|Markt Mardramund]]
Bericht 5: Die jüngste Unruhe entpuppt sich als Fehlalarm. Wir machen weiter, unbeirrt, immer noch verkleidet als einfache Seeleute und Tagelöhner. Geduld ist unser schärfstes Werkzeug.


"[[Garetien:Moribert von Elron|Hoher Herr]], danke dass ihr mich empfangt. [[Perricum:Alderan von Scheuerlintz|Alderan von Scheuerlintz]], der Adjutant des Reichsvogtes der Efferdsträne war erneut für seinen Meister gereist. Moribert von Elron sichtlich erfreut und führte seinen Gast aus der Amtsstube des Marktmeisters von Mardramund hinüber in eine kleine Gastwirtschaft. "Was kann ich für Euch tun? Was ist des Hochgeborens Begehr?" fragte er aufgeregt während er sich an einen runden Tisch im hintersten der Gastschenke hinsetzte.
Bericht 6: Ein Fortschritt: Wir wurden mit einer Gruppe von Seeleuten an eine andere, weniger frequentierte Bucht verlegt. Unsere neue Position bringt uns ein Stück näher an unser Ziel. Aus der Ferne konnten wir einen Anführer entdecken. Es könnte sich um Regnard von Berlenga handeln. Die Geduld beginnt Früchte zu tragen.


Der Adjutant orderte zuerst eine kleine Schlachtplatte und kühles Hopfen. "Euer Hochgeboren hat vernommen, dass nach dem Tode Mechthild von Madramunds, einige Veränderungen auf Euch zugekommen sind. Und er lässt fragen, ob ihr mit diesen glücklich seid?". Der Amtsschreiber spielte ängstlich oder war es peinlich berührt mit seinen Fingern. "Nun, ähm, der Marktmeister zahlt ein angemessenes Salär."
Bericht 7: Ein Schiff mit dem Namen Schattenmuräne tritt in Erscheinung. Unsere Aufgabe: Bierfässer verladen. Dieses Schiff scheint eine zentrale Rolle zu spielen. Doch die Auswahl der Mannschaft ist selektiv – ich bleibe an Land. Es ist [[Perricum:Regnard von Berlenga|Regnard von Berlenga]]. Er unterhielt sich abseits mit einer grimmigen, hochgewachsenen Frau - der Kapitänin der Schattenmuräne.


"Eurer Mimik und Gestik entnehme ich, dass es eine Anstellung ist, die Euch Euren Lebensstil sichert. Der Reichsvogt ist bereit, das Salär zu übernehmen, wenn ihr in seine Dienste kommt. Er übernimmt auch eure Reisekosten und eventuelle Spesen." Moriberts Gesicht hellte sich auf. "Es wäre mir eine Freude in diplomatischer Mission für Euer Hochgeboren tätig zu sein."
Bericht 8: Die wahre Natur des Schmuggelguts bleibt mysteriös, doch es ist klar, dass wir nun an einer entscheidenden Stelle angelangt sind. Mein Instinkt sagt mir, dass wir nahe dran sind.


Alderan verzog leicht das Gesicht. "Ähm, diplomatische Mission nein... Der Herr sorgt sich um seine Frau Korhilda.Ihr kennt die Sturheit der Sturmfelser Frauen, ihr habt bei Ihrer Schwester gelernt. Korhilda hat sich wieder vollumfänglich dem Tjosten zugewandt und er sorgt sich um ihre Gesundheit. Euer Hochgeboren möchte eine Person in ihrer Nähe wissen, die mit Heiltränken bewaffnet in schlimmster Not bereit ist einzugreifen - auch gegen ihren Willen. Seid ihr eine solche Person?"
Bericht 9: Die Schattenmuräne kommt alle paar Monate, scheinbar für gewöhnliche Handelszwecke. Doch ich habe erkannt, dass Bierfässer oft benutzt werden, um bedeutenderes Schmuggelgut zu tarnen. Theriak und Bernstein konnte ich erkennen.


=Boronanger=
Bericht 10: Ich erhielt die Erlaubnis, an Bord der [[Perricum:Schattenmuräne|Schattenmuräne]] zu gehen, während mein Begleiter H. zurückblieb. Das Kommando liegt in den Händen von [[Garetien:Bernfreda von Retoshügel|Bernfreda von Retoshügel]], einer burschikosen und entschlossenen Anführerin. Sie scheint der Schlüssel zu unseren Antworten zu sein.
 
Bericht 11: In einer stillen Bucht vor [[Perricum:Dorf Pelkhafen|Pelkhafen ]] wird die wahre Ladung an ein weiteres [[Perricum:Eichenmaid|Schiff]], weitergegeben. Scheint mir ein Flussschiff zu sein, Name konnte ich bei Dunkelheit nicht lesen. Den [[Perricum:Eodora Dreudwinder|Kapitän]] konnte ich nicht erkennen. War tulamidisch verschleiert. Könnte auch weiblich sein. Ich habe ein Fass mit einem Zauberzeichen markiert, um es aus der Ferne verfolgen zu können. Doch hier endet mein Einfluss. Die Verfolgung liegt nicht mehr in meinen Händen. Schnelligkeit ist nun gefragt!
 
==Nachtklinge==
An das Hohe Kommando,
 
Ich übermittle hiermit den Bericht meiner nächtlichen Beobachtungen vor dem Hafen von [[Perricum:Dorf Pelkhafen|Pelkhafen]]. In der finsteren Stunde, als der Schleier der Nacht selbst jegliche Unruhestifter abschirmte, begab ich mich in einem unscheinbaren Ruderboot auf die dunklen Gewässer vor dem Hafen. Aus der schützerischen Finsternis heraus betrachtete ich das heimliche Treiben der Schmuggler, die ihre Ware unter dem Deckmantel der Nacht zwischen Schiffen wechselten.
 
Auf den ersten Blick schien alles in geheimer Übereinkunft abzulaufen: Von einem Zweimastschiff, welches unter dem Namen [[Perricum:Schattenmuräne|Schattenmuräne]] segelt, wurde die Schmugglerware abgeladen und auf ein näherliegendes Flussschiff verladen. Die Dunkelheit gnadete keinem Lichtstrahl, sodass selbst der Name des Flussschiffes verborgen blieb und so nur die Umrisse eines geheimen Unterfangens erahnen ließen.
 
Besonders ins Auge fiel die Erscheinung der Kapitänin der Schattenmuräne. Ein kräftiges [[Garetien:Bernfreda von Retoshügel|Mannsweib]], düster und herrisch, dass allein schon seinen Blick verneint hätte, wer sich ihr anzunähern wagte. Ein Anblick, der mit einem Schauder behaftet ist: Schon bei kleinsten Unstimmigkeiten an Bord züchtigte sie ihre Matrosen mit der Schärfe eines Säbels – ein unverkennbares Zeichen der strengen Hierarchie und harten Disziplin, die in diesen Gewässern herrscht.
 
Im Gegensatz dazu bot die Kapitänin des Flussschiffes ein Bild von unnahbarer Eleganz. Ihr Antlitz verschleiert, vermag sie mich in einen besonderen Bann zu ziehen – war es etwa eine [[Perricum:Eodora Dreudwinder|Novadi]], wie man in den entlegenen Landen zu vermuten pflegt, oder lediglich eine meisterhafte Tarnung? Ihre drahtige Gestalt, die Andeutung feiner Züge und der geheimnisvolle Glanz in ihren Augen ließen mich an eine Anhängerin des Handelsgottes Phex denken.
 
Unmittelbar nach dem Umschlag nahm das [[Perricum:Eichenmaid|Flussschiff]] Kurs und verließ die Gewässer in Richtung Darpatmündung, als wolle es landeinwärts über den [[Darpat|Darpat]] vordringen, während das Zweimastschiff in den [[Perricum:Golf von Perricum|Golf von Perricum]] zurück segelte – ein Rückzug, der wohl dem Schutz dunkler Geheimgeschäfte diente.
Ich halte weiterhin Ausschau nach weiteren Zeichen, die uns das wahre Gesicht dieser zwielichtigen Unternehmungen offenbaren könnten.
 
[[Garetien:Celia Kromfort|Nachtklinge]], im Auftrag des Kommandos
 
==Eichenmaid==
Nahe [[Perricum:Markt Gaulsfurt|Gaulsfurt ]] am [[Darpat|Darpat]]
 
Der Wind trug den Duft von Feuchtigkeit und Holz über den Darpat, als [[Perricum:Niobara von Khunchom|Niobara von Khunchom]] mit gemächlichen Schritten am Flussufer entlangspazierte. Ihre Robe schimmerte im sanften Licht des nahenden Abends, und unter der Kapuze leuchteten ihre Augen gelegentlich auf, wenn sie den Oculus Astralis aktivierte, um die vorbeiziehenden Schiffe zu durchleuchten.
 
Der Fluss war lebendig – Kähne, Handelsschiffe und kleine Boote zogen an ihr vorbei. Einige trugen einfache Waren, Getreide oder Fässer mit Wein; andere wirkten eher wie Schatten in der Dämmerung, geheimnisvoll und schweigsam. Immer wieder hielt Niobara inne, hob die Hand und ließ das magische Licht des Oculus Astralis ihre Sicht durchdringen. Ihr Blick erfasste alles – selbst die feinsten magischen Gegebenheiten konnten sich ihrer Wahrnehmung nicht entziehen.
 
„Nichts Auffälliges“, murmelte sie, während sie an einem Fischerboot vorbeiging, dessen Ruder monoton im Wasser klatschten. Sie öffnete sich einen Astraltrank, um ihre magische Kraft wieder aufzufüllen. Ihre Geduld wurde auf die Probe gestellt.
 
Dann, inmitten des Raunens des Flusses und der Schritte auf dem feuchten Pfad, geschah es. Ein Schiff, das mit schlanken Linien und seinen grünen Segeln dahinglitt, lenkte ihre Aufmerksamkeit auf sich. Niobara hielt inne, zauberte den Oculus Astralis und erstarrte. An einem Fass an der Bordwand, unter dem Anschein gewöhnlicher Schmierflecken, glühte ein verborgenes Zauberzeichen schwach, doch eindeutig. Es war das Symbol, nach dem sie gesucht hatte. „Die [[Perricum:Eichenmaid|Eichenmaid]], so heißt du also“, flüsterte sie, ihre Stimme von Anspannung durchzogen.
 
Eilig kehrte sie um, die Botschaft für [[Perricum:Ciarda Wulfsige von Tikaris|Ciarda Wulfsige von Tikaris]] im Kopf. Die Hauptfrau der Wasserburger Reiter wartete nicht weit entfernt auf ihrem Ross. „Ich habe es gefunden“, sagte Niobara mit Nachdruck. „Das Schiff ist auf dem Darpat unterwegs und bewegt sich stromaufwärts gen [[Perricum:Stadt Wasserburg|Wasserburg]]. Wir dürfen keine Zeit verlieren.“
 
Die beiden Frauen stiegen auf ihre Pferde und folgten dem [[Darpatweg|Darpatweg]] mit Sicht auf den gleichnamigen Fluss. „Wir reiten“, befahl Ciarda, ihre Stimme voller Entschlossenheit, während sie ihre Stute in Trab setzte. Niobara folgte ihr, sie mussten ihr Wissen melden.
 
==Falkenauge==
 
'''Agentenbericht Einsatzgebiet:''' [[Perricum:Dorf Gräfenweiche|Dorf Gräfenweiche]], [[Perricum:Baronie Wasserburg|Baronie Wasserburg]], Markgrafschaft Perricum
 
'''Agent:''' Falkenauge Datum/Nacht: Letzte beobachtete Nacht im Schatten des Dorfes (Datum BF?)
 
'''Anmerkung des Kommandos:''' Falkenauge besitzt eine leichte magische Begabung, die Unsichtbarkeit und größere Sehschärfe verleiht
 
'''Bericht des Agenten:'''
 
'''Lagebericht:'''
 
Im nächtlichen Dunkel habe ich die anliegenden Flussschiffe untersucht. Die Schiffe [[Perricum:Nixenstern|Nixenstern]] und Eichenmaid lagen dicht beieinander. Ziel der Operation war es, den Frachtwechsel zwischen den beiden Schiffen zu beobachten.
 
'''Beobachtungen:'''
 
''Frachttransfer:'' Drei Fässer, von den Handelnden lediglich als DIE Ware bezeichnet, wurden von der Eichenmaid auf die Nixenstern verladen. Über den Inhalt der Fässer wurde kein weiteres Detail preisgegeben.
 
''Sekundäre Fracht:'' Zusätzlich wechselten mehrere größere Kisten zu Handelsgütern die Bordseite der Eichenmaid. In diesen Kisten befanden sich:
 
#. Leuenblut - trockener Rotwein
 
#. Gräfenweicher – Hartkäse aus Kuhmilch
 
'''Beteiligte Persönlichkeiten:'''
 
An Bord der [[Perricum:Eichenmaid|Eichenmaid]] befindet sich die [[Perricum:Eodora Dreudwinder|Kapitänin]], die ihr Antlitz hinter einem Schleier verbirgt und somit an die sagenumwobenen Novadi erinnert. Ihre Kommunikation erfolgt in einem akzentfreien Garethi, was auf ihre Zugehörigkeit zu heimischen Handelskreisen hindeuten könnte.
 
Die Nixenstern wird vom bekannten Flusskapitän [[Perricum:Viento Dreudwinder|Viento Dreudwinder]] kommandiert, dessen Name und Ruf in Verbindung mit den Wasserstraßen des Darpat weithin bekannt sind.
 
'''Operation und Rückzug:'''
 
Unter Ausnutzung meiner Unsichtbarkeit gelang es mir, unbemerkt an Bord zu gelangen. Nachdem ich die Vorgänge dokumentiert hatte, verließ ich das Schiff, ohne meine Spuren zu hinterlassen. Kurzzeitig nach dem Frachtwechsel setzte die Nixenstern ihren Kurs landeinwärts fort, wohingegen die Eichenmaid in Richtung Perricum segelte.
 
'''3. Schlussfolgerungen und weitere Maßnahmen:'''
 
Die beobachteten Frachtwechsel deuten auf ein verdecktes Handelssystem hin, dessen Ziel und Inhalt – insbesondere bezüglich der mysteriös benannten DIE Ware – weiterer Aufklärung bedürfen. Die gezeigte Kooperation zwischen den beteiligten Kommandanten, insbesondere unter Einbeziehung gewöhnlicher Fracht wie Leuenblut und Gräfenweicher, sowie die geheimnisvolle Erscheinung der verschleierten Kapitänin der Eichenmaid legen nahe, dass dieser Frachtwechsel Teil eines größeren Netzwerks von Handels- und Schmuggelaktivitäten ist - wie vermutet. Weitere Ermittlungseinsätze in diese Richtung werden empfohlen, um das Ausmaß und die Hintergründe der Operation vollständig zu erfassen.
 
'''Unterschrift:''' ''[[Perricum:Lisbeth Valhanger|Falkenauge]]''
 
==Lavaschleier ==
 
'''Bericht von Agent [[Garetien:Fugrosch, Sohn des Ferelosch|Lavaschleier]]'''
 
In jener kühlen Nacht, als der silbrige Dunst des Morgengrauens noch nicht die Finsternis vertrieb, spielte sich am Ufer nördlich des [[Garetien:Markt Mardramund|Marktes Mardramund]] in der [[Garetien:Baronie Viehwiesen|Baronie Viehwiesen]] ein geheimnisvoller Handlungsstrang ab – jenem düsteren Schauspiel, das an der Grenze zur [[Garetien:Baronie Hartsteen|Baronie Hartsteen]] in den Schatten verborgen liegt. Das Flussschiff [[Perricum:Nixenstern|Nixenstern]] hatte hier seinen Anker geworfen, als ob es ein Geheimnis bewahren wollte. Unweit des Schiffes näherte sich in bedächtigem, gleichwichtigem Schritt ein großer Kastenwagen, gelenkt von einem bulligen Kutscher, der später als "Koloss" bekannt wird – ein Name, der seine körperlichen Stärke auf jeden Fall wiederspiegelt. An seiner Seite wirkte ein älterer Herr, bürgerlich gut gekleidet und mit einem markanten Schnauzbart, dessen würdevoller Blick und entschlossene Miene darauf hindeuteten, dass er an diesem Standort die Operation leitet.
 
In aller Stille wurden zwei Fässer – deren Inhalt von besonderer Bedeutung scheint, denn man sprach hier nur von DIE Ware – von der Nixenstern abgeladen und phexisch geschickt zwischen prall gefüllten Bierfässern in den Kastenwagen verbracht. Ohne ein einziges Wort setzte der Wagen seine Fahrt auf einer nahegelegenen Straße fort und steuerte zielgerichtet in Richtung [[Garetien:Königsstadt Wandleth|Wandleth]]. Währenddessen gab ich, Lavaschleier, in einem wohlüberlegten und fast lautlosen Moment meinem vertrauenswürdigen Kollegen, Agent [[Garetien:Brotos Kruger|Graufeder]], ein dezentes Zeichen, dem Wagen auf seinem nächtlichen Ritt zu folgen und so weitere Einzelheiten dieses Handelns zu dokumentieren.
 
Kaum war der Kastenwagen aus meinem Blickfeld verschwunden, hob die Nixenstern in einem fast lautlosen Akt ihre Segel und glitt den Weiten des Darpat hinunter – ihr Kurs führte sie geradewegs in Richtung Wasserburg. Der ältere Herr, der das geheimnisvolle Schauspiel mit lenkender Hand orchestriert hatte, verließ sogleich das Ufer und beeilte sich in die Dunkelheit. Meiner behutsamen Verfolgung folgte ich bis zum [[Garetien:Markt Hartwalden|Markt Hartwalden]], wo sich sein wahres Wesen offenbarte: Es war niemand Geringeres als der Marktmeister [[Garetien:Geron Zollheus|Geron Zollheus]], was mir augenfällig die Beteiligung offizieller Amtspersonen an dieser dubiosen Schmuggelroute offenbarte.
 
==Graufeder==
 
VERSCHLÜSSELTER AGENTENBERICHT<br>
------------------------------<br>
Aktenzeichen: ORT-204XF  (Operation Riesentränen)<br>
Datum: Nachtphase TRA01<br>
 
BEGINN DES BERICHTS:
 
1. Einsatzeinheit "GF" (Agent [[Garetien:Brotos Kruger|Graufeder]]) trat in Deckung und nahm Position ein, um den Transport "KOL-1" zu überwachen. Dieser wurde geführt von Operator "KOLOSS", dessen reduzierter kognitiver Signatur nicht vermochte, die Gesamtdynamik zu erfassen.
 
2. INITIALER KURS: 
<br>
- Strecke verlief über Gebiet "ZW" (Zone: Zwergenstadt [[Garetien:Königsstadt Wandleth|Wandleth]]) und passierte Punkt "ES" (Einstichstelle: [[Garetien:Baronie Erlenstamm|Erlenstamm]]).  <br>
- Endziel erkennbar als "KG" (Koordinaten: [[Garetien:Kaiserstadt Gareth|Kaiserstadt Gareth]]).
 
3. WECHSELNDE RICHTUNG:  <br>
- In Region "AM" ([[Garetien:Kaiserlich Alriksmark|Alriksmark]]) nahm "KOLOSS" den Kurs in Richtung "GM" (Gerbalsmark) und dann zum Markt "GB" ([[Garetien:Markt Grambusch|Grambusch]]) auf.  <br>
- An einem nahezu unsichtbaren Pfad im forstigen Areal (Kennung: GB-Delta) wurde eine Beobachtungsposition (WA-A) lokalisiert, an der zwei Sicherheits-Elemente Wachen ("WA-01" und "WA-02") stationiert waren. Ihre tierischen Begleiter (Einheit "PF", Pferde) waren an einem Baum verankert.
 
4. SITUATIONSVEREINBARUNG:  <br>
- Der [[Perricum:Phecario Dreudwinder|Kutscher ]] ("KOLOSS") präsentierte eine einfache, wortkarge Fassade, die in starkem Kontrast zu einer näher rückenden, kleinformatigen Einheit ("S1") stand – gelenkt von Schergen in maskierten Gewändern ("MG-01").  <br>
- Auffällig war das Element "MA-01" (Robust & kampferprobt), dessen Bewegungen auf militärische Ausbildung schlossen.
 
5. OPERATIVE BEOBACHTUNG:  <br>
- Ich, "GF", zog mich ins Unterholz zurück und annäherte mich schrittweise für beste Sichtverhältnisse unter dem flackernden Fackelschein (FS: Fackel Beobachtung).  <br>
- In diesem Licht wurde die Umpackaktion von zwei Fass-Komponenten ("BFx2") dokumentiert.  <br>
- Anschließend übernahm "KOLOSS" ein Goldsäckel, codiert als "DUK-G7" (geladen mit Goldmünzen), und setzte die Fahrt fort.
 
6. FOLGE UND IDENTIFIKATION:  <br>
- Die Route führte in die Nähe eines Wirtschaftsgebäudes beim Sektor "AW" ([[Garetien:Schloss Auenwacht|Schloss Auenwacht]]).  <br>
- "GF" hat den maskierten Agenten ("MA-01") weiterverfolgt, bis dessen Identität feststellbar war.  <br>
- Die Entschlüsselung ergab: Es handelte sich um "BM-O1" (Biermeister [[Garetien:Oldinard von Weißenstein|Oldinard von Weißenstein]]), eine Figur, um die seit langem Korruptionsgerüchte kursieren. "MA-01" gleich "BM-01"
 
SCHLUSSBEWERTUNG:  <br>
- Die Entdeckung dieses hochrangigen Elements und die begleitenden Abweichungen deuten an, dass kritische Machtstrukturen ins Kreuzfeuer geraten könnten.  Gefahr [[Garetien:Alderan von Gareth|Großfürst]]?<br>
- Dringende Initiierung eines Spezialkommandos empfohlen, um mögliche Angriffe auf den Großfürsten abzuwehren.
 
ENDE DES BERICHTS
 
==Operation Riesentränen==
'''Schmugglernester zerschlagen – ein großer Erfolg der Reichsorgane!'''
 
''Markgrafschaft Perricum – Von [[Perricum:Calira Bernstein|Calira Bernstein]]''
 
Ein meisterhaftes Schauspiel der kaiserlichen Stärke und Koordination führte jüngst zur Zerschlagung einer berüchtigten Schmuggellinie, die sich von den Gewässern der [[Perricum:Kaiserlich Efferdsträne|Efferdstränen ]] bis in das Herz des Reiches nach Gareth erstreckte. Die Kaiserlich-Garethische Informations-Agentur (KGIA), unter der Führung von Reichsvogt [[Perricum:Leobrecht von Ochs|Leobrecht von Ochs]], führte diese Operation mit beispielloser Präzision durch.
 
Zahlreiche Schmugglernester wurden in schneller Abfolge angegriffen, sodass den unrechtmäßigen Händlern kaum Gelegenheit blieb, ihre Machenschaften zu verschleiern.
 
Besonders hervorzuheben ist die Säuberung der Insel [[Perricum:Junkertum Berlenga|Berlenga]], wo ein großer Umschlagsplatz der Schmuggler lokalisiert und zerstört wurde. Junker [[Perricum:Regnard von Berlenga|Regnard von Berlenga]], ein zentraler Kopf des Netzwerks, wurde bei der Aktion getötet.
 
Seine Tochter, [[Perricum:Olonia von Berlenga|Olonia von Berlenga]], Perlvögtin am Markgrafenhof zu Perricum, verweigerte jede Aussage zu den Taten ihres Vaters. Reichsvogt von Ochs stellte klar, dass keine Beweise vorlägen, die sie mit den Vergehen ihres Vaters in Verbindung brächten. Sie wird ihm als Junkerin von Berlenga nachfolgen.
 
Bei [[Perricum:Dorf Pelkhafen|Pelkhafen]] fand ein erbitterter Schlagabtausch statt, bei dem die [[Perricum:Schattenmuräne|Schattenmuräne]], das Schmugglerschiff, von der Perlenmeer-Karavelle [[Perricum:Raubvogel|Raubvogel]] gestellt wurde. Der tapfere Magier [[Garetien:Zacharion Praioslieb|Zacharion Praioslieb]], ein pflichtbewusster Pfeil des Lichts, opferte sein Leben im Kampf und nahm dabei die gefürchtete Borbaradianierin [[Garetien:Bernfreda von Retoshügel|Bernfreda von Retoshügel]] mit sich in den Tod.
 
Nicht alle Operationen verliefen ohne Komplikationen: Das Flussschiff [[Perricum:Eichenmaid|Eichenmaid]] konnte bei [[Perricum:Markt Gaulsfurt|Gaulsfurt]] entkommen und wird nun im [[Perricum:Golf von Perricum|Golf von Perricum]] vermutet. Die Suche ist im Gange.
 
Ein besonderer Erfolg gelang jedoch bei [[Garetien:Markt Mardramund|Mardramund]], wo das Schmugglerschiff [[Perricum:Nixenstern|Nixenstern]] aufgebracht wurde. Der Kapitän [[Perricum:Viento Dreudwinder|Viento Dreudwinder]] sowie [[Garetien:Geron Zollheus|Geron Zollheus]], der Marktmeister von [[Garetien:Markt Hartwalden|Hartwalden ]] und Komplize in den illegalen Geschäften, wurden verhaftet.
 
Schließlich wurde der finale Schlag an der Endstation der Schmugglerlinie geführt. Die Agenten der KGIA vereitelten die Übergabe der Schmugglerwaren, was zu weiteren Verhaftungen des Furhmanns [[Perricum:Phecario Dreudwinder|Phecario Dreudwinder]] und dem Tod des hochgestellten [[Garetien:Oldinard von Weißenstein|Oldinard von Weißenstein]] führte. Dieser war kein Geringerer als der Biermeister des Großfürstenhofes, eine Tatsache, die der garetischen Hofgesellschaft schwer zusetzt.
 
Das beschlagnahmte Schmuggelgut bestand aus Theriak und wertvollem Bernstein. Der [[Perricum:Rondrigan Paligan|Reichsgroßgeheimrat]] lobte die Operation als vollen Erfolg. Das Theriak wird nun der Firun-Kirche, die Bernsteine der Praios-Kirche übergeben, sowie es in dem Vertrag von Mantrash'Mor 1041 BF vereinbart wurde.
 
Die aufgebrachten Schiffe Schattenmuräne und Nixenstern werden der Perlenmeerflott überstellt und finden ihren Heimathafen in Praioshaven auf den Efferdstränen. Sie werden neu bemannt und sollen nun bei dem Kampf gegen weitere Schmuggelrouten eingesetzt werden.
 
Die Reichsorgane haben einmal mehr ihre Stärke und Entschlossenheit unter Beweis gestellt. Möge dies eine Mahnung sein, dass Verbrechen keinen Platz im ruhmreichen Reich haben!

Aktuelle Version vom 5. November 2025, 12:40 Uhr

Chiffre Generator


Operation Riesentränen

    1. Agent: Nachtklinge
    2. Agent: Niobara von Khunchom
    3. Agent: Falkenauge
    4. Agent: Lavaschleier
    5. Agent: Graufeder
    6. Agent: Albatros
    7. Agent: Glutmeister
    8. Magier: Zacharion Praioslieb (Todeswürfel 2025/Pfeil des Lichts)

Berlenga bei Nacht

Aktennotiz

gegeben auf Festung Efferdstein, am 14. Ingerimm im Götterlauf 1047 BF.

Verfasst von: Alderan von Scheuerlintz, kaiserlich bestallter Vogt zu Körnstein

Betreff: Beobachtungen verdächtiger Schiffsbewegungen zwischen Effora und Berlenga

Einem nächtlichen Bericht unserer treuen Späher zufolge wurden ungewöhnliche Schiffsbewegungen in Richtung der Insel Berlenga von der Insel Effora aus beobachtet.

Es wurden in der Stille der Nacht mindestens zwei Schiffe gesichtet, deren Laternen trügerisch gedämpft leuchteten, als suchten sie die Dunkelheit, um sich dem Blick unserer Augen zu entziehen. Die Bewegungen dieser Schiffe, wohlkoordiniert und von offenbar erfahrener Hand gelenkt, lassen mit Nachdruck den Verdacht aufkommen, dass Schmuggler oder gar Piraten in diesen Gewässern ihr Unwesen treiben könnten.

Nach Rücksprache mit dem regierenden Reichsvogt Leobrecht von Ochs, welchem ich umgehend Bericht erstattete, wurde beschlossen, die Wachen an den Ufern Efforas unverzüglich zu verdoppeln.

Ebenso sollen Späher, wohlverborgen unter dem sichtbaren Schutze des Bombardenregiments Trollpforte, auf Festung Efferdstein stationiert werden. Ihre Aufgabe sei es, das Treiben jener schattenhaften Gestalten heimlich zu beobachten, um ihrer Gewissheit und Handlungsweise habhaft zu werden, ohne sie vorzeitig zu alarmieren.

Zudem wurde beschlossen, keinen Kontakt zu Junker Regnard von Berlenga aufzunehmen. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass jener windige Junker Kenntnis von den ruchlosen Aktivitäten auf seinem Grund und Boden hat – oder, so sei es geflüstert, gar in diese verwickelt ist. Sollte letzteres zutreffen, bedarf es kluger und sicherer Schritte, um ihn zur Rechenschaft zu ziehen, ohne die umfassendere Untersuchung zu gefährden.

Darüber hinaus möge eine umfassende Untersuchung aller Handelswege eingeleitet werden, die durch die Nähe dieser Inseln führen. Die verborgene Patrouille entlang der Küstenstreifen, insbesondere in den dunklen Stunden, ist mit Nachdruck zu verstärken. Unser oberstes Ziel bleibt, jegliche Bedrohung der Sicherheit, Ordnung und des Handels im Reich zu unterbinden und Unruhestifter ihrer gerechten Strafe zuzuführen.

Praios sei mit uns!

Alderan von Scheuerlintz

Albatros

Die Kerzen in der großen Halle der Reichsfestung Wogentrutz warfen flackernde Schatten auf die steinernen Wände. Leobrecht von Ochs saß an einem schweren Eichentisch, das Wappen seines Amtes prangte stolz auf seiner Brust. Sein Adjutant Alderan von Scheuerlintz trat vor ihn und hielt einen verschlüsselten Zettel in der Hand.

„Neuigkeiten von Albatros und Glutmeister?“ fragte Leobrecht, während er den Zettel entgegen nahm.

„Ja, Herr. Unsere Spione scheinen erfolgreich Fuß gefasst zu haben,“ antwortete Alderan und zog seine Handschuhe aus, um sich zu setzen.

Leobrecht überflog die kurze Nachricht.

„ri4 n1dru4 tr1u1h1gna“

Ein zufriedenes Lächeln spielte um seine Lippen. „Gut dann ist unser Plan aufgegangen und sie werden sich als Seefahrer und Tagelöhner verdingt haben. Jetzt sind sie im Dienst des Junkers von Berlenga, diesem schmierigen Regnard.“

Alderan lehnte sich leicht vor. „Das bedeutet, dass wir Zugang zu seinem Netzwerk erhalten könnten, Hochgeboren. Sollte er in illegale Geschäfte verstrickt sein, werden Helmbrecht und Ugdalf es erfahren.“

„Geduld wird unsere stärkste Waffe sein,“ erklärte Leobrecht und legte den Zettel behutsam auf den Tisch. „Unsere Spione sind geschickt. Sie sollen mehr Informationen sammeln, bevor wir handeln.“

Streng vertraulich!

Von BB und Ina


Nachrichtlich meiner Seneschallin.

Zu Euer Information und Orientierung wird Euch mitgeteilt, dass die Reichsorgane eine verdeckte Operation zur Zerschlagung einer Schmuggellinie, welche von den Efferdstränen bis nach Gareth und mutmaßlich weiter führt, eingeleitet haben. Die Kaiserlich-Garethische Informations-Agentur (KGIA) ist in vollem Umfang beteiligt und koordiniert die entsprechenden Maßnahmen, die regionale Leitung der Mission obliegt Reichsvogt Leobrecht von Ochs.

Hiermit seid Ihr beauftragt und befähigt, jegliche Einmischung seitens irgendeiner Amtsperson der Markgrafschaft Perricum zu unterbinden, abzuwenden oder zu unterdrücken. Dies gilt ausdrücklich auch für Euch. Jeder Schritt oder jede Handlung, die die Mission gefährden könnte, muss als schwerwiegender Verstoß gewertet und mit entsprechenden Konsequenzen verfolgt werden.

Stillschweigen ist zu wahren und äußerste Diskretion ist zu gewährleisten. Nach der Kenntnisnahme dieses Schreibens ist es dem Boten unverzüglich zur Vernichtung zurückzugeben. Es darf weder schriftlich noch mündlich in irgendeiner Form Erwähnung finden.

Zeichens des Reichsgroßgeheimrates

Rondrigan Paligan

Streng vertraulich – Höchste Geheimhaltung

Glutmeister

Diverse Berichte von Glutmeister an den Reichsvogt Leobrecht von Ochs und seinen Adjutanten Alderan von Scheuerlintz

Bericht 1: Wir wurden von einem zwielichtigen Händler angeheuert, unsere Dienste als scheinbar harmlose Seefahrer und Tagelöhner zur Verfügung zu stellen. Mit zerlumpten Kleidern und schlichten Werkzeugen erwecken wir den Eindruck von Menschen, die das Leben an den Grenzen des Möglichen meistern. Bisher unauffällig.

Bericht 2: Die Schmuggler, mit denen wir Kontakt haben, sind äußerst wachsam. Unsere Aufgaben sind bisher auf die Insel Berlenga beschränkt. Wir bewegen harmlos wirkendes Schmuggelgut, Kleinigkeiten, die wenig Verdacht erregen. Unser mangelnder Zugang zu den inneren Kreisen zeigt, dass man uns noch nicht traut.

Bericht 3: Eine unübersehbare Atmosphäre der Übervorsicht prägt die Operationen der Schmuggler. Ihre Vorsicht erstickt jegliche Gelegenheit, Geheimnisse zu lüften. Dennoch setze ich meine Arbeit beharrlich fort. Ich kann keine bedeutenden Erkenntnisse berichten.

Bericht 4: Trotz der scheinbaren Stagnation spüre ich, dass Bewegung in die Sache kommt. Ich warte ab und beobachte mit wachsamen Augen. Weitere Berichte folgen.

Bericht 5: Die jüngste Unruhe entpuppt sich als Fehlalarm. Wir machen weiter, unbeirrt, immer noch verkleidet als einfache Seeleute und Tagelöhner. Geduld ist unser schärfstes Werkzeug.

Bericht 6: Ein Fortschritt: Wir wurden mit einer Gruppe von Seeleuten an eine andere, weniger frequentierte Bucht verlegt. Unsere neue Position bringt uns ein Stück näher an unser Ziel. Aus der Ferne konnten wir einen Anführer entdecken. Es könnte sich um Regnard von Berlenga handeln. Die Geduld beginnt Früchte zu tragen.

Bericht 7: Ein Schiff mit dem Namen Schattenmuräne tritt in Erscheinung. Unsere Aufgabe: Bierfässer verladen. Dieses Schiff scheint eine zentrale Rolle zu spielen. Doch die Auswahl der Mannschaft ist selektiv – ich bleibe an Land. Es ist Regnard von Berlenga. Er unterhielt sich abseits mit einer grimmigen, hochgewachsenen Frau - der Kapitänin der Schattenmuräne.

Bericht 8: Die wahre Natur des Schmuggelguts bleibt mysteriös, doch es ist klar, dass wir nun an einer entscheidenden Stelle angelangt sind. Mein Instinkt sagt mir, dass wir nahe dran sind.

Bericht 9: Die Schattenmuräne kommt alle paar Monate, scheinbar für gewöhnliche Handelszwecke. Doch ich habe erkannt, dass Bierfässer oft benutzt werden, um bedeutenderes Schmuggelgut zu tarnen. Theriak und Bernstein konnte ich erkennen.

Bericht 10: Ich erhielt die Erlaubnis, an Bord der Schattenmuräne zu gehen, während mein Begleiter H. zurückblieb. Das Kommando liegt in den Händen von Bernfreda von Retoshügel, einer burschikosen und entschlossenen Anführerin. Sie scheint der Schlüssel zu unseren Antworten zu sein.

Bericht 11: In einer stillen Bucht vor Pelkhafen wird die wahre Ladung an ein weiteres Schiff, weitergegeben. Scheint mir ein Flussschiff zu sein, Name konnte ich bei Dunkelheit nicht lesen. Den Kapitän konnte ich nicht erkennen. War tulamidisch verschleiert. Könnte auch weiblich sein. Ich habe ein Fass mit einem Zauberzeichen markiert, um es aus der Ferne verfolgen zu können. Doch hier endet mein Einfluss. Die Verfolgung liegt nicht mehr in meinen Händen. Schnelligkeit ist nun gefragt!

Nachtklinge

An das Hohe Kommando,

Ich übermittle hiermit den Bericht meiner nächtlichen Beobachtungen vor dem Hafen von Pelkhafen. In der finsteren Stunde, als der Schleier der Nacht selbst jegliche Unruhestifter abschirmte, begab ich mich in einem unscheinbaren Ruderboot auf die dunklen Gewässer vor dem Hafen. Aus der schützerischen Finsternis heraus betrachtete ich das heimliche Treiben der Schmuggler, die ihre Ware unter dem Deckmantel der Nacht zwischen Schiffen wechselten.

Auf den ersten Blick schien alles in geheimer Übereinkunft abzulaufen: Von einem Zweimastschiff, welches unter dem Namen Schattenmuräne segelt, wurde die Schmugglerware abgeladen und auf ein näherliegendes Flussschiff verladen. Die Dunkelheit gnadete keinem Lichtstrahl, sodass selbst der Name des Flussschiffes verborgen blieb und so nur die Umrisse eines geheimen Unterfangens erahnen ließen.

Besonders ins Auge fiel die Erscheinung der Kapitänin der Schattenmuräne. Ein kräftiges Mannsweib, düster und herrisch, dass allein schon seinen Blick verneint hätte, wer sich ihr anzunähern wagte. Ein Anblick, der mit einem Schauder behaftet ist: Schon bei kleinsten Unstimmigkeiten an Bord züchtigte sie ihre Matrosen mit der Schärfe eines Säbels – ein unverkennbares Zeichen der strengen Hierarchie und harten Disziplin, die in diesen Gewässern herrscht.

Im Gegensatz dazu bot die Kapitänin des Flussschiffes ein Bild von unnahbarer Eleganz. Ihr Antlitz verschleiert, vermag sie mich in einen besonderen Bann zu ziehen – war es etwa eine Novadi, wie man in den entlegenen Landen zu vermuten pflegt, oder lediglich eine meisterhafte Tarnung? Ihre drahtige Gestalt, die Andeutung feiner Züge und der geheimnisvolle Glanz in ihren Augen ließen mich an eine Anhängerin des Handelsgottes Phex denken.

Unmittelbar nach dem Umschlag nahm das Flussschiff Kurs und verließ die Gewässer in Richtung Darpatmündung, als wolle es landeinwärts über den Darpat vordringen, während das Zweimastschiff in den Golf von Perricum zurück segelte – ein Rückzug, der wohl dem Schutz dunkler Geheimgeschäfte diente. Ich halte weiterhin Ausschau nach weiteren Zeichen, die uns das wahre Gesicht dieser zwielichtigen Unternehmungen offenbaren könnten.

Nachtklinge, im Auftrag des Kommandos

Eichenmaid

Nahe Gaulsfurt am Darpat

Der Wind trug den Duft von Feuchtigkeit und Holz über den Darpat, als Niobara von Khunchom mit gemächlichen Schritten am Flussufer entlangspazierte. Ihre Robe schimmerte im sanften Licht des nahenden Abends, und unter der Kapuze leuchteten ihre Augen gelegentlich auf, wenn sie den Oculus Astralis aktivierte, um die vorbeiziehenden Schiffe zu durchleuchten.

Der Fluss war lebendig – Kähne, Handelsschiffe und kleine Boote zogen an ihr vorbei. Einige trugen einfache Waren, Getreide oder Fässer mit Wein; andere wirkten eher wie Schatten in der Dämmerung, geheimnisvoll und schweigsam. Immer wieder hielt Niobara inne, hob die Hand und ließ das magische Licht des Oculus Astralis ihre Sicht durchdringen. Ihr Blick erfasste alles – selbst die feinsten magischen Gegebenheiten konnten sich ihrer Wahrnehmung nicht entziehen.

„Nichts Auffälliges“, murmelte sie, während sie an einem Fischerboot vorbeiging, dessen Ruder monoton im Wasser klatschten. Sie öffnete sich einen Astraltrank, um ihre magische Kraft wieder aufzufüllen. Ihre Geduld wurde auf die Probe gestellt.

Dann, inmitten des Raunens des Flusses und der Schritte auf dem feuchten Pfad, geschah es. Ein Schiff, das mit schlanken Linien und seinen grünen Segeln dahinglitt, lenkte ihre Aufmerksamkeit auf sich. Niobara hielt inne, zauberte den Oculus Astralis und erstarrte. An einem Fass an der Bordwand, unter dem Anschein gewöhnlicher Schmierflecken, glühte ein verborgenes Zauberzeichen schwach, doch eindeutig. Es war das Symbol, nach dem sie gesucht hatte. „Die Eichenmaid, so heißt du also“, flüsterte sie, ihre Stimme von Anspannung durchzogen.

Eilig kehrte sie um, die Botschaft für Ciarda Wulfsige von Tikaris im Kopf. Die Hauptfrau der Wasserburger Reiter wartete nicht weit entfernt auf ihrem Ross. „Ich habe es gefunden“, sagte Niobara mit Nachdruck. „Das Schiff ist auf dem Darpat unterwegs und bewegt sich stromaufwärts gen Wasserburg. Wir dürfen keine Zeit verlieren.“

Die beiden Frauen stiegen auf ihre Pferde und folgten dem Darpatweg mit Sicht auf den gleichnamigen Fluss. „Wir reiten“, befahl Ciarda, ihre Stimme voller Entschlossenheit, während sie ihre Stute in Trab setzte. Niobara folgte ihr, sie mussten ihr Wissen melden.

Falkenauge

Agentenbericht Einsatzgebiet: Dorf Gräfenweiche, Baronie Wasserburg, Markgrafschaft Perricum

Agent: Falkenauge Datum/Nacht: Letzte beobachtete Nacht im Schatten des Dorfes (Datum BF?)

Anmerkung des Kommandos: Falkenauge besitzt eine leichte magische Begabung, die Unsichtbarkeit und größere Sehschärfe verleiht

Bericht des Agenten:

Lagebericht:

Im nächtlichen Dunkel habe ich die anliegenden Flussschiffe untersucht. Die Schiffe Nixenstern und Eichenmaid lagen dicht beieinander. Ziel der Operation war es, den Frachtwechsel zwischen den beiden Schiffen zu beobachten.

Beobachtungen:

Frachttransfer: Drei Fässer, von den Handelnden lediglich als DIE Ware bezeichnet, wurden von der Eichenmaid auf die Nixenstern verladen. Über den Inhalt der Fässer wurde kein weiteres Detail preisgegeben.

Sekundäre Fracht: Zusätzlich wechselten mehrere größere Kisten zu Handelsgütern die Bordseite der Eichenmaid. In diesen Kisten befanden sich:

  1. . Leuenblut - trockener Rotwein
  1. . Gräfenweicher – Hartkäse aus Kuhmilch

Beteiligte Persönlichkeiten:

An Bord der Eichenmaid befindet sich die Kapitänin, die ihr Antlitz hinter einem Schleier verbirgt und somit an die sagenumwobenen Novadi erinnert. Ihre Kommunikation erfolgt in einem akzentfreien Garethi, was auf ihre Zugehörigkeit zu heimischen Handelskreisen hindeuten könnte.

Die Nixenstern wird vom bekannten Flusskapitän Viento Dreudwinder kommandiert, dessen Name und Ruf in Verbindung mit den Wasserstraßen des Darpat weithin bekannt sind.

Operation und Rückzug:

Unter Ausnutzung meiner Unsichtbarkeit gelang es mir, unbemerkt an Bord zu gelangen. Nachdem ich die Vorgänge dokumentiert hatte, verließ ich das Schiff, ohne meine Spuren zu hinterlassen. Kurzzeitig nach dem Frachtwechsel setzte die Nixenstern ihren Kurs landeinwärts fort, wohingegen die Eichenmaid in Richtung Perricum segelte.

3. Schlussfolgerungen und weitere Maßnahmen:

Die beobachteten Frachtwechsel deuten auf ein verdecktes Handelssystem hin, dessen Ziel und Inhalt – insbesondere bezüglich der mysteriös benannten DIE Ware – weiterer Aufklärung bedürfen. Die gezeigte Kooperation zwischen den beteiligten Kommandanten, insbesondere unter Einbeziehung gewöhnlicher Fracht wie Leuenblut und Gräfenweicher, sowie die geheimnisvolle Erscheinung der verschleierten Kapitänin der Eichenmaid legen nahe, dass dieser Frachtwechsel Teil eines größeren Netzwerks von Handels- und Schmuggelaktivitäten ist - wie vermutet. Weitere Ermittlungseinsätze in diese Richtung werden empfohlen, um das Ausmaß und die Hintergründe der Operation vollständig zu erfassen.

Unterschrift: Falkenauge

Lavaschleier

Bericht von Agent Lavaschleier

In jener kühlen Nacht, als der silbrige Dunst des Morgengrauens noch nicht die Finsternis vertrieb, spielte sich am Ufer nördlich des Marktes Mardramund in der Baronie Viehwiesen ein geheimnisvoller Handlungsstrang ab – jenem düsteren Schauspiel, das an der Grenze zur Baronie Hartsteen in den Schatten verborgen liegt. Das Flussschiff Nixenstern hatte hier seinen Anker geworfen, als ob es ein Geheimnis bewahren wollte. Unweit des Schiffes näherte sich in bedächtigem, gleichwichtigem Schritt ein großer Kastenwagen, gelenkt von einem bulligen Kutscher, der später als "Koloss" bekannt wird – ein Name, der seine körperlichen Stärke auf jeden Fall wiederspiegelt. An seiner Seite wirkte ein älterer Herr, bürgerlich gut gekleidet und mit einem markanten Schnauzbart, dessen würdevoller Blick und entschlossene Miene darauf hindeuteten, dass er an diesem Standort die Operation leitet.

In aller Stille wurden zwei Fässer – deren Inhalt von besonderer Bedeutung scheint, denn man sprach hier nur von DIE Ware – von der Nixenstern abgeladen und phexisch geschickt zwischen prall gefüllten Bierfässern in den Kastenwagen verbracht. Ohne ein einziges Wort setzte der Wagen seine Fahrt auf einer nahegelegenen Straße fort und steuerte zielgerichtet in Richtung Wandleth. Währenddessen gab ich, Lavaschleier, in einem wohlüberlegten und fast lautlosen Moment meinem vertrauenswürdigen Kollegen, Agent Graufeder, ein dezentes Zeichen, dem Wagen auf seinem nächtlichen Ritt zu folgen und so weitere Einzelheiten dieses Handelns zu dokumentieren.

Kaum war der Kastenwagen aus meinem Blickfeld verschwunden, hob die Nixenstern in einem fast lautlosen Akt ihre Segel und glitt den Weiten des Darpat hinunter – ihr Kurs führte sie geradewegs in Richtung Wasserburg. Der ältere Herr, der das geheimnisvolle Schauspiel mit lenkender Hand orchestriert hatte, verließ sogleich das Ufer und beeilte sich in die Dunkelheit. Meiner behutsamen Verfolgung folgte ich bis zum Markt Hartwalden, wo sich sein wahres Wesen offenbarte: Es war niemand Geringeres als der Marktmeister Geron Zollheus, was mir augenfällig die Beteiligung offizieller Amtspersonen an dieser dubiosen Schmuggelroute offenbarte.

Graufeder

VERSCHLÜSSELTER AGENTENBERICHT



Aktenzeichen: ORT-204XF (Operation Riesentränen)
Datum: Nachtphase TRA01

BEGINN DES BERICHTS:

1. Einsatzeinheit "GF" (Agent Graufeder) trat in Deckung und nahm Position ein, um den Transport "KOL-1" zu überwachen. Dieser wurde geführt von Operator "KOLOSS", dessen reduzierter kognitiver Signatur nicht vermochte, die Gesamtdynamik zu erfassen.

2. INITIALER KURS:
- Strecke verlief über Gebiet "ZW" (Zone: Zwergenstadt Wandleth) und passierte Punkt "ES" (Einstichstelle: Erlenstamm).
- Endziel erkennbar als "KG" (Koordinaten: Kaiserstadt Gareth).

3. WECHSELNDE RICHTUNG:
- In Region "AM" (Alriksmark) nahm "KOLOSS" den Kurs in Richtung "GM" (Gerbalsmark) und dann zum Markt "GB" (Grambusch) auf.
- An einem nahezu unsichtbaren Pfad im forstigen Areal (Kennung: GB-Delta) wurde eine Beobachtungsposition (WA-A) lokalisiert, an der zwei Sicherheits-Elemente Wachen ("WA-01" und "WA-02") stationiert waren. Ihre tierischen Begleiter (Einheit "PF", Pferde) waren an einem Baum verankert.

4. SITUATIONSVEREINBARUNG:
- Der Kutscher ("KOLOSS") präsentierte eine einfache, wortkarge Fassade, die in starkem Kontrast zu einer näher rückenden, kleinformatigen Einheit ("S1") stand – gelenkt von Schergen in maskierten Gewändern ("MG-01").
- Auffällig war das Element "MA-01" (Robust & kampferprobt), dessen Bewegungen auf militärische Ausbildung schlossen.

5. OPERATIVE BEOBACHTUNG:
- Ich, "GF", zog mich ins Unterholz zurück und annäherte mich schrittweise für beste Sichtverhältnisse unter dem flackernden Fackelschein (FS: Fackel Beobachtung).
- In diesem Licht wurde die Umpackaktion von zwei Fass-Komponenten ("BFx2") dokumentiert.
- Anschließend übernahm "KOLOSS" ein Goldsäckel, codiert als "DUK-G7" (geladen mit Goldmünzen), und setzte die Fahrt fort.

6. FOLGE UND IDENTIFIKATION:
- Die Route führte in die Nähe eines Wirtschaftsgebäudes beim Sektor "AW" (Schloss Auenwacht).
- "GF" hat den maskierten Agenten ("MA-01") weiterverfolgt, bis dessen Identität feststellbar war.
- Die Entschlüsselung ergab: Es handelte sich um "BM-O1" (Biermeister Oldinard von Weißenstein), eine Figur, um die seit langem Korruptionsgerüchte kursieren. "MA-01" gleich "BM-01"

SCHLUSSBEWERTUNG:
- Die Entdeckung dieses hochrangigen Elements und die begleitenden Abweichungen deuten an, dass kritische Machtstrukturen ins Kreuzfeuer geraten könnten. Gefahr Großfürst?
- Dringende Initiierung eines Spezialkommandos empfohlen, um mögliche Angriffe auf den Großfürsten abzuwehren.

ENDE DES BERICHTS

Operation Riesentränen

Schmugglernester zerschlagen – ein großer Erfolg der Reichsorgane!

Markgrafschaft Perricum – Von Calira Bernstein

Ein meisterhaftes Schauspiel der kaiserlichen Stärke und Koordination führte jüngst zur Zerschlagung einer berüchtigten Schmuggellinie, die sich von den Gewässern der Efferdstränen bis in das Herz des Reiches nach Gareth erstreckte. Die Kaiserlich-Garethische Informations-Agentur (KGIA), unter der Führung von Reichsvogt Leobrecht von Ochs, führte diese Operation mit beispielloser Präzision durch.

Zahlreiche Schmugglernester wurden in schneller Abfolge angegriffen, sodass den unrechtmäßigen Händlern kaum Gelegenheit blieb, ihre Machenschaften zu verschleiern.

Besonders hervorzuheben ist die Säuberung der Insel Berlenga, wo ein großer Umschlagsplatz der Schmuggler lokalisiert und zerstört wurde. Junker Regnard von Berlenga, ein zentraler Kopf des Netzwerks, wurde bei der Aktion getötet.

Seine Tochter, Olonia von Berlenga, Perlvögtin am Markgrafenhof zu Perricum, verweigerte jede Aussage zu den Taten ihres Vaters. Reichsvogt von Ochs stellte klar, dass keine Beweise vorlägen, die sie mit den Vergehen ihres Vaters in Verbindung brächten. Sie wird ihm als Junkerin von Berlenga nachfolgen.

Bei Pelkhafen fand ein erbitterter Schlagabtausch statt, bei dem die Schattenmuräne, das Schmugglerschiff, von der Perlenmeer-Karavelle Raubvogel gestellt wurde. Der tapfere Magier Zacharion Praioslieb, ein pflichtbewusster Pfeil des Lichts, opferte sein Leben im Kampf und nahm dabei die gefürchtete Borbaradianierin Bernfreda von Retoshügel mit sich in den Tod.

Nicht alle Operationen verliefen ohne Komplikationen: Das Flussschiff Eichenmaid konnte bei Gaulsfurt entkommen und wird nun im Golf von Perricum vermutet. Die Suche ist im Gange.

Ein besonderer Erfolg gelang jedoch bei Mardramund, wo das Schmugglerschiff Nixenstern aufgebracht wurde. Der Kapitän Viento Dreudwinder sowie Geron Zollheus, der Marktmeister von Hartwalden und Komplize in den illegalen Geschäften, wurden verhaftet.

Schließlich wurde der finale Schlag an der Endstation der Schmugglerlinie geführt. Die Agenten der KGIA vereitelten die Übergabe der Schmugglerwaren, was zu weiteren Verhaftungen des Furhmanns Phecario Dreudwinder und dem Tod des hochgestellten Oldinard von Weißenstein führte. Dieser war kein Geringerer als der Biermeister des Großfürstenhofes, eine Tatsache, die der garetischen Hofgesellschaft schwer zusetzt.

Das beschlagnahmte Schmuggelgut bestand aus Theriak und wertvollem Bernstein. Der Reichsgroßgeheimrat lobte die Operation als vollen Erfolg. Das Theriak wird nun der Firun-Kirche, die Bernsteine der Praios-Kirche übergeben, sowie es in dem Vertrag von Mantrash'Mor 1041 BF vereinbart wurde.

Die aufgebrachten Schiffe Schattenmuräne und Nixenstern werden der Perlenmeerflott überstellt und finden ihren Heimathafen in Praioshaven auf den Efferdstränen. Sie werden neu bemannt und sollen nun bei dem Kampf gegen weitere Schmuggelrouten eingesetzt werden.

Die Reichsorgane haben einmal mehr ihre Stärke und Entschlossenheit unter Beweis gestellt. Möge dies eine Mahnung sein, dass Verbrechen keinen Platz im ruhmreichen Reich haben!