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"Ich habe ja auch dieses Kapiteltreffen in die Wege geleitet, da sollte es kein Problem sein, wenn ich das auch bei künftigen Treffen mache." | "Ich habe ja auch dieses Kapiteltreffen in die Wege geleitet, da sollte es kein Problem sein, wenn ich das auch bei künftigen Treffen mache." | ||
"Sind alle damit einverstanden?" Die anderen nickten, so mancher war sichtlich froh darüber, diese Aufgabe nicht übernehmen zu müssen. Die | "Sind alle damit einverstanden?" Die anderen nickten, so mancher war sichtlich froh darüber, diese Aufgabe nicht übernehmen zu müssen. Die Seneschallin blieb weiterhin verschwiegen. | ||
"Nun gut, dann weiter. Wer übernimmt das Schreiben des Protokolls auf den Ordensversammlungen und führt die Ordenschronik?" | "Nun gut, dann weiter. Wer übernimmt das Schreiben des Protokolls auf den Ordensversammlungen und führt die Ordenschronik?" | ||
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"Nun... ich denke, ich kann das durchaus machen", sagte er etwas zögerlich nach etwas Überlegen. "Im Zweifel werde ich eben Rücksprache mit Euch halten, damit wir über eine Eignung dann auch gemeinsam entscheiden können. Und weitere geeignete Kandidaten zu finden sollte auch machbar sein. Ich komme ja durchaus rum in Groß-Garetien." Die Herzen stimmten dem ebenfalls zu. | "Nun... ich denke, ich kann das durchaus machen", sagte er etwas zögerlich nach etwas Überlegen. "Im Zweifel werde ich eben Rücksprache mit Euch halten, damit wir über eine Eignung dann auch gemeinsam entscheiden können. Und weitere geeignete Kandidaten zu finden sollte auch machbar sein. Ich komme ja durchaus rum in Groß-Garetien." Die Herzen stimmten dem ebenfalls zu. | ||
"Sind alle mit der Ämtervergabe einverstanden?" fragte Ardo in die Runde. Die Anwesenden bestätigten die Auswahl durch ein kurzes Klopfen auf dem Tisch. | "Sind alle mit der Ämtervergabe einverstanden?" fragte Ardo in die Runde. Die Anwesenden bestätigten die Auswahl durch ein kurzes Klopfen auf dem Tisch. Perricas Klopfen war zaghaft. | ||
"Sehr gut, dann ist die Ämtervergabe durch. Hast du alles notiert, Perrica? | "Sehr gut, dann ist die Ämtervergabe durch. Hast du alles notiert, Perrica? | ||
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"Allerdings,...", hob Perrica an, "Allerdings, drängen sich mir einige Fragen auf." Die anderen Anwesenden warfen ihr fragende Blicke zu. "Mit Verlaub und dem größten Respekt, aber als ich dieses Schwert hier von meinem Vorgänger übernahm, mit seinem Blut daran, einen Bund bildend, war sein letzter Wunsch, dass ich dem Orden beitrete, auf dass dieser seine mythische Bestimmung dereinst erfüllen kann. Doch was ich bisher hier sehe ist ein Bund von Freunden und Formalien. Versteht mich nicht falsch, als Gelehrte des Rechts liegen mir solche nah, doch als, wenn auch noch junge, Trägerin eines der Schwerter der Au, frage ich mich ob den Anwesenden, inklusive mir, der sagenhafte Ursprung und Bezug sowie die mythische Aufgabe dieser Gemeinschaft gänzlich im klaren ist. Ardo von Keilholtz, Ihr tragt Feuerschlag schon seit fast zehn Jahren und wie ich, lerntet ihr über das Wesen der Schwerter, ihre Geschichte und ihren Urgrund von Leobrecht Prankhold vom Berg. So frage ich mich, ob wir die tiefe Bedeutung dieses Ordens verinnerlicht haben, besiegelt und gegeben auf dem (oder im Sinne des?) Altar zu Korgond, ein heiliger Schwur, der sich dem Land, den Göttern und der Krone samt Menzelsband zu gleich verpflichtet, einer Krone die jetzt durch den Nardesreif vertreten wird. Dieser, unserer Verpflichtung nachkommen wollend bitte ich Euch, meine Mitherzen, um etwas mehr Demut und Anerkennung dessen was wir hier tun. Denn das wird sich auch auf unsere Aufgaben niederschlagen. Für den Primus inter Pares könnte ich mir vorstellen, dass er vor jeder Versammlung an die Bedeutung des Ordens, seine Beweggründe, seine Richtlinien und seinen Ursprung gemahnt, auf dass der Orden sich selber und seine hehren Ziele nicht vergesse. Mit dieser Position, als Gleicher unter Gleichen, was nicht nur ein dahin gesagter Titel, sondern eine Verantwortung ist, geht einher, dass er die Pfade und Ziele nicht nur außerhalb des Ordens repräsentiert, sondern auch nach innen, in absoluter, auf den Statuten fussenden Neutralität all seinen Bundesgeschwistern gegenüber. Nicht dass Ihr dem widerstrebt Ardo, meine Worte sind viel mehr allgemeine Überlegungen und von rituellen und zeremoniellen Erwägungen geprägt, die mir dem Unterfangen würdig erscheinen und dem Amt mehr Würde verleihen täte. Und auch auf dem, der unsere Gemeinschaft künftig laden wird, liegt eine solche Verantwortung. Wir treffen uns heute als Kapitel am 20. Tsa, einem Festtag der Korgonder, aber eben auch im Namen der Ewigjungen. Da der Orden sowohl den Göttern als auch dem Land, nach Korgonder Ritus, verpflichtet ist, sollten wir einen solchen Bezug beibehalten. Eine Ausnahme mögen solche Ereignisse sein, wie sie der Hoftag zu Auenwacht darstellte. Die Statuten lauten ohnehin, dass sich der Orden zu ordentlichen und verbindlichen Zusammenkünften alle vier Jahre trifft, ebenso ein Bezug auf den Korgondmythos. Und zu guter Letzt frage ich mich, wenn unsere Gemeinschaft aktiv werben soll um weitere geeignete Vertraute, welche Grundlage dem zu Grunde liegen soll? Sprich wen sieht unsere Gemeinschaft als geeignet an? Und damit meine ich einen jeden Vertauten der Gemeinschaft. Denn letztlich, laut Stautuen, ist einem jeden Mitglied gestattet Neu-Mitglieder vorzuschlagen und die nötigen acht Stimmen zu aquirieren, auch ohne eine vormalige Prüfung unsererseits, eine solche ist nicht in den Statuten verankert, wohl aber eine Prüfung ob eingehaltener Formalia im Nachgang des Vorschlags. Wobei nicht genau geklärt ist, was diese Formalia eigentlich sind. <br> | "Allerdings,...", hob Perrica an, "Allerdings, drängen sich mir einige Fragen auf." Die anderen Anwesenden warfen ihr fragende Blicke zu. "Mit Verlaub und dem größten Respekt, aber als ich dieses Schwert hier von meinem Vorgänger übernahm, mit seinem Blut daran, einen Bund bildend, war sein letzter Wunsch, dass ich dem Orden beitrete, auf dass dieser seine mythische Bestimmung dereinst erfüllen kann. Doch was ich bisher hier sehe ist ein Bund von Freunden und Formalien. Versteht mich nicht falsch, als Gelehrte des Rechts liegen mir solche nah, doch als, wenn auch noch junge, Trägerin eines der Schwerter der Au, frage ich mich ob den Anwesenden, inklusive mir, der sagenhafte Ursprung und Bezug sowie die mythische Aufgabe dieser Gemeinschaft gänzlich im klaren ist. Ardo von Keilholtz, Ihr tragt Feuerschlag schon seit fast zehn Jahren und wie ich, lerntet ihr über das Wesen der Schwerter, ihre Geschichte und ihren Urgrund von Leobrecht Prankhold vom Berg. So frage ich mich, ob wir die tiefe Bedeutung dieses Ordens verinnerlicht haben, besiegelt und gegeben auf dem (oder im Sinne des?) Altar zu Korgond, ein heiliger Schwur, der sich dem Land, den Göttern und der Krone samt Menzelsband zu gleich verpflichtet, einer Krone die jetzt durch den Nardesreif vertreten wird. Dieser, unserer Verpflichtung nachkommen wollend bitte ich Euch, meine Mitherzen, um etwas mehr Demut und Anerkennung dessen was wir hier tun. Denn das wird sich auch auf unsere Aufgaben niederschlagen. Für den Primus inter Pares könnte ich mir vorstellen, dass er vor jeder Versammlung an die Bedeutung des Ordens, seine Beweggründe, seine Richtlinien und seinen Ursprung gemahnt, auf dass der Orden sich selber und seine hehren Ziele nicht vergesse. Mit dieser Position, als Gleicher unter Gleichen, was nicht nur ein dahin gesagter Titel, sondern eine Verantwortung ist, geht einher, dass er die Pfade und Ziele nicht nur außerhalb des Ordens repräsentiert, sondern auch nach innen, in absoluter, auf den Statuten fussenden Neutralität all seinen Bundesgeschwistern gegenüber. Nicht dass Ihr dem widerstrebt Ardo, meine Worte sind viel mehr allgemeine Überlegungen und von rituellen und zeremoniellen Erwägungen geprägt, die mir dem Unterfangen würdig erscheinen und dem Amt mehr Würde verleihen täte. Und auch auf dem, der unsere Gemeinschaft künftig laden wird, liegt eine solche Verantwortung. Wir treffen uns heute als Kapitel am 20. Tsa, einem Festtag der Korgonder, aber eben auch im Namen der Ewigjungen. Da der Orden sowohl den Göttern als auch dem Land, nach Korgonder Ritus, verpflichtet ist, sollten wir einen solchen Bezug beibehalten. Eine Ausnahme mögen solche Ereignisse sein, wie sie der Hoftag zu Auenwacht darstellte. Die Statuten lauten ohnehin, dass sich der Orden zu ordentlichen und verbindlichen Zusammenkünften alle vier Jahre trifft, ebenso ein Bezug auf den Korgondmythos. Und zu guter Letzt frage ich mich, wenn unsere Gemeinschaft aktiv werben soll um weitere geeignete Vertraute, welche Grundlage dem zu Grunde liegen soll? Sprich wen sieht unsere Gemeinschaft als geeignet an? Und damit meine ich einen jeden Vertauten der Gemeinschaft. Denn letztlich, laut Stautuen, ist einem jeden Mitglied gestattet Neu-Mitglieder vorzuschlagen und die nötigen acht Stimmen zu aquirieren, auch ohne eine vormalige Prüfung unsererseits, eine solche ist nicht in den Statuten verankert, wohl aber eine Prüfung ob eingehaltener Formalia im Nachgang des Vorschlags. Wobei nicht genau geklärt ist, was diese Formalia eigentlich sind. <br> | ||
Könnt Ihr, meine Mitherzen, dies beantworten, ohne außerordentliche Befindlichkeiten einwirken zu lassen, die dem Zweck und Urgrund der Gemeinschaft meiner Ansicht nach in vielerlei Hinsicht widersprechen?" | Könnt Ihr, meine Mitherzen, dies beantworten, ohne außerordentliche Befindlichkeiten einwirken zu lassen, die dem Zweck und Urgrund der Gemeinschaft meiner Ansicht nach in vielerlei Hinsicht widersprechen?" Perrica sprach ruhig und fest, ohne das es anklagend klang, viel mehr ehrlich, von Herzen und hellhörig. | ||
Die Herzen berieten noch eine Weile und erörterten sorgsam die von Perrica angesprochen Punkte, ohne das man sich in allem einig wurde. Was die | Die Herzen berieten noch eine Weile und erörterten sorgsam die von Perrica angesprochen Punkte, ohne das man sich in allem einig wurde. Was die Seneschallin offensichtlich nicht unbedingt zufrieden stellte. Anschließend ging man zum nächsten Tagesordnungspunkt über. Doch bevor es weiterging, ließ die Hausherrin [[Nebendarsteller ist::Garetien:Irnfrede von Luring-Hirschfurten|Irnfrede]] den Tagenden frische Getränke und Gebäck bringen, was von den Anwesenden lobend angenommen wurde. | ||
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Aktuelle Version vom 19. November 2024, 19:31 Uhr
Kaminzimmer auf Burg Erlenstamm, 20. Tsa 1046 BF
Nach der verspäteten, formalen Begrüßung durch Ardo von Keilholtz ging die Runde der fünf Herzen von Korgond nun zur Tagesordnung über. Man hatte sich darauf geeinigt, dass man sich innerhalb des Ordenskapitels duzen wollte, um eine Atmosphäre der Vertrautheit zu schaffen. Eine Vertrautheit die unter den sich bereits bekannten Ardo, Korhilda, Nimmgalf und Felian recht schnell aufkam, Perrica von Alxertis hingegen hielt sich bedeckt und beobachtete viel, während vor ihr das umwickelte Schwert Ogerstark ruhte wie ein massiver Fels.
Als Primus inter Pares gebührte Ardo die Leitung, so ergriff er also das Wort: "Kommen wir nun zunächst zum Punkt der Ämtervergabe. Das ist mir persönlich sehr wichtig, da das mit dem letzten Kapitel eher schlecht als recht funktioniert hat. Eine von Beginn an klar geregelte Aufgabenverteilung sollte uns helfen, die Abläufe der Ordensangelegenheiten gut zu meistern."
Er blickte kurz in die Runde, alle schienen so weit einverstanden zu sein, auch wenn er das Gesicht der anderen Schwertträgerin in dieser Hinsicht nicht recht deuten konnte. Zumindest widersprach sie nicht, viel mehr lagen ihre Augen analytisch auf der Runde.
"Wohlan, als Primus inter Pares gebührt mir die Aufgabe zu den offiziellen Ordensversammlungen einzuladen, und die Convente zu leiten. Des weiteren repräsentiere ich den Orden nach aussen hin als offizieller Sprecher. Ich denke das ist relativ unkritisch und bedarf keiner weiteren Erläuterung." Auch hier erhielt Ardo die selbige Reaktion.
"Kommen wir zum Punkt Organisation. Wer kümmert sich um die Versammlungen des Ordens und der Herzen? Wer informiert die Mitglieder über kommende Termine?"
"Ich denke, das kann ich übernehmen", meldete sich Nimmgalf zu Wort. "Ich habe ja auch dieses Kapiteltreffen in die Wege geleitet, da sollte es kein Problem sein, wenn ich das auch bei künftigen Treffen mache."
"Sind alle damit einverstanden?" Die anderen nickten, so mancher war sichtlich froh darüber, diese Aufgabe nicht übernehmen zu müssen. Die Seneschallin blieb weiterhin verschwiegen.
"Nun gut, dann weiter. Wer übernimmt das Schreiben des Protokolls auf den Ordensversammlungen und führt die Ordenschronik?" Perrica von Alxertis räusperte sich und hob die Hand, die anderen hatten sie mit einer kleinen Entourage aus Schreiberinnen und Dokumenten einkehren sehen, sie schien sich auf solche Dinge zu verstehen.
"Sind damit auch alle einverstanden?" fragte Ardo, und wieder erhielt er Zustimmung.
"Dann, die Finanzen. Da der Orden zweifellos auch Ausgaben hat, wird es sich kaum vermeiden lassen, dort einen Verantwortungsträger bzw einen Kämmerer zu benennen. Wir sollten auch auf dem nächsten Ordensconvent einen Mitgliederbeitrag erheben, der die Kosten decken soll. Die Höhe werden wir dann noch festlegen.
"Das kann ich übernehmen. Ich habe über Jahrzehnte die Bücher des garetischen Wehrvogtes im Auftrag des Schlunder Grafen geführt. Ich bin sehr geübt und gewissenhaft darin, die Finanzen im Auge zu behalten.", warf die zahlenaffine Korhilda von Sturmfels ein.
"Volle Zustimmung!" kam da von Nimmgalf. Auch Felian nickte eifrig, Perrica von Alxertis deutete auch ein Nicken an. Die Ordenskasse wäre bei Korhilda in guten Händen.
"Gut kommen wir nun zum letzten und vielleicht dem wichtigsten Punkt: Aquise von neuen Mitgliedern. Wir hatten großes Glück, dass wir die Verluste seit der Ordensgründung beim letzten Hoftag von Auenwacht recht schnell ausgleichen konnten. Jedoch hatte das auch zur Folge, dass einige ohne genauere Prüfung der Eignung einfach als Neumitglieder aufgenommen wurden. Ich will damit nicht sagen, dass unsere neuen Kandidaten oder einige von ihnen von zweifelhaftem Ruf wären, das sicher nicht. Dennoch halte ich es für wichtig, dass wir weiterhin nach möglichen neuen Mitgliedern Ausschau halten, und dass diese dann zunächst auf ihren Leumund geprüft werden, bevor wir sie persönlich vorsprechen lassen. Wem können wir diese Aufgabe zuweisen?"
Plötzlich blickten alle mehr oder minder offensichtlich Felian von Perainsgarten an, der bislang als einziger noch keine Aufgabe erhalten hatte.
"Nun... ich denke, ich kann das durchaus machen", sagte er etwas zögerlich nach etwas Überlegen. "Im Zweifel werde ich eben Rücksprache mit Euch halten, damit wir über eine Eignung dann auch gemeinsam entscheiden können. Und weitere geeignete Kandidaten zu finden sollte auch machbar sein. Ich komme ja durchaus rum in Groß-Garetien." Die Herzen stimmten dem ebenfalls zu.
"Sind alle mit der Ämtervergabe einverstanden?" fragte Ardo in die Runde. Die Anwesenden bestätigten die Auswahl durch ein kurzes Klopfen auf dem Tisch. Perricas Klopfen war zaghaft.
"Sehr gut, dann ist die Ämtervergabe durch. Hast du alles notiert, Perrica?
Diese nickte, immer noch etwas befremdelt mit der persönlichen Anrede und präsentierte die tabellarische Aufstellung des Kapitels mit zugeteilten Aufgaben.
Aufgabenverteilung im Ordenkapitel:
Ordenssprecher und Primus inter Pares : Ardo von Keilholtz
Organisator der Ordenstreffen: Nimmgalf von Hirschfurten
Protokollantin und Führerin der Ordenschronik: Perrica von Alxertis
Ordenskämmerin und Führerin der Ordenskasse: Korhilda von Sturmfels
Aquise und Prüfung von Neumitgliedern: Felian von Perainsgarten
"Allerdings,...", hob Perrica an, "Allerdings, drängen sich mir einige Fragen auf." Die anderen Anwesenden warfen ihr fragende Blicke zu. "Mit Verlaub und dem größten Respekt, aber als ich dieses Schwert hier von meinem Vorgänger übernahm, mit seinem Blut daran, einen Bund bildend, war sein letzter Wunsch, dass ich dem Orden beitrete, auf dass dieser seine mythische Bestimmung dereinst erfüllen kann. Doch was ich bisher hier sehe ist ein Bund von Freunden und Formalien. Versteht mich nicht falsch, als Gelehrte des Rechts liegen mir solche nah, doch als, wenn auch noch junge, Trägerin eines der Schwerter der Au, frage ich mich ob den Anwesenden, inklusive mir, der sagenhafte Ursprung und Bezug sowie die mythische Aufgabe dieser Gemeinschaft gänzlich im klaren ist. Ardo von Keilholtz, Ihr tragt Feuerschlag schon seit fast zehn Jahren und wie ich, lerntet ihr über das Wesen der Schwerter, ihre Geschichte und ihren Urgrund von Leobrecht Prankhold vom Berg. So frage ich mich, ob wir die tiefe Bedeutung dieses Ordens verinnerlicht haben, besiegelt und gegeben auf dem (oder im Sinne des?) Altar zu Korgond, ein heiliger Schwur, der sich dem Land, den Göttern und der Krone samt Menzelsband zu gleich verpflichtet, einer Krone die jetzt durch den Nardesreif vertreten wird. Dieser, unserer Verpflichtung nachkommen wollend bitte ich Euch, meine Mitherzen, um etwas mehr Demut und Anerkennung dessen was wir hier tun. Denn das wird sich auch auf unsere Aufgaben niederschlagen. Für den Primus inter Pares könnte ich mir vorstellen, dass er vor jeder Versammlung an die Bedeutung des Ordens, seine Beweggründe, seine Richtlinien und seinen Ursprung gemahnt, auf dass der Orden sich selber und seine hehren Ziele nicht vergesse. Mit dieser Position, als Gleicher unter Gleichen, was nicht nur ein dahin gesagter Titel, sondern eine Verantwortung ist, geht einher, dass er die Pfade und Ziele nicht nur außerhalb des Ordens repräsentiert, sondern auch nach innen, in absoluter, auf den Statuten fussenden Neutralität all seinen Bundesgeschwistern gegenüber. Nicht dass Ihr dem widerstrebt Ardo, meine Worte sind viel mehr allgemeine Überlegungen und von rituellen und zeremoniellen Erwägungen geprägt, die mir dem Unterfangen würdig erscheinen und dem Amt mehr Würde verleihen täte. Und auch auf dem, der unsere Gemeinschaft künftig laden wird, liegt eine solche Verantwortung. Wir treffen uns heute als Kapitel am 20. Tsa, einem Festtag der Korgonder, aber eben auch im Namen der Ewigjungen. Da der Orden sowohl den Göttern als auch dem Land, nach Korgonder Ritus, verpflichtet ist, sollten wir einen solchen Bezug beibehalten. Eine Ausnahme mögen solche Ereignisse sein, wie sie der Hoftag zu Auenwacht darstellte. Die Statuten lauten ohnehin, dass sich der Orden zu ordentlichen und verbindlichen Zusammenkünften alle vier Jahre trifft, ebenso ein Bezug auf den Korgondmythos. Und zu guter Letzt frage ich mich, wenn unsere Gemeinschaft aktiv werben soll um weitere geeignete Vertraute, welche Grundlage dem zu Grunde liegen soll? Sprich wen sieht unsere Gemeinschaft als geeignet an? Und damit meine ich einen jeden Vertauten der Gemeinschaft. Denn letztlich, laut Stautuen, ist einem jeden Mitglied gestattet Neu-Mitglieder vorzuschlagen und die nötigen acht Stimmen zu aquirieren, auch ohne eine vormalige Prüfung unsererseits, eine solche ist nicht in den Statuten verankert, wohl aber eine Prüfung ob eingehaltener Formalia im Nachgang des Vorschlags. Wobei nicht genau geklärt ist, was diese Formalia eigentlich sind.
Könnt Ihr, meine Mitherzen, dies beantworten, ohne außerordentliche Befindlichkeiten einwirken zu lassen, die dem Zweck und Urgrund der Gemeinschaft meiner Ansicht nach in vielerlei Hinsicht widersprechen?" Perrica sprach ruhig und fest, ohne das es anklagend klang, viel mehr ehrlich, von Herzen und hellhörig.
Die Herzen berieten noch eine Weile und erörterten sorgsam die von Perrica angesprochen Punkte, ohne das man sich in allem einig wurde. Was die Seneschallin offensichtlich nicht unbedingt zufrieden stellte. Anschließend ging man zum nächsten Tagesordnungspunkt über. Doch bevor es weiterging, ließ die Hausherrin Irnfrede den Tagenden frische Getränke und Gebäck bringen, was von den Anwesenden lobend angenommen wurde.
◅ | Empfang auf Burg Erlenstamm |
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Die Acht Schwerter der Goldenen Au | ▻ |