Geschichten:Die Acht Schwerter der Goldenen Au: Unterschied zwischen den Versionen

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Nach einer kurzen Pause, in der man ein wenig miteinander plauderte, und ein paar von [[Nebendarsteller ist::Garetien:Irnfrede von Luring-Hirschfurten|Irnfredes]] köstlichen Plätzchen verputzt hatte, rief [[Hauptdarsteller ist::Greifenfurt:Ardo von Keilholtz|Ardo]] die Herzen dann zurück an den runden Tisch im Kaminzimmer von [[Handlungsort ist::Garetien:Burg Erlenstamm|Burg Erlenstamm]].
 
"Dann kommen wir mal zum nächsten Punkt: die acht Schwerter der Goldenen Au. Wie ihr wißt, meine Freunde, ist es dem Orden ein großes Anliegen, nach dem Verbleib der legendären acht Schwerter der Acht Märtyrer zu suchen, und wenn möglich ihre Träger für den Orden zu gewinnen. Ich habe festgestellt, dass zwar schon ein gewisses Grundwissen über die Schwerter vorhanden ist, dieses jedoch auch mit gefährlichem Halbwissen oder gar Unwahrheiten einher geht, so dass ich dieses Treffen nutzen möchte, um hier für mehr Klarheit zu sorgen und einen gemeinsamen Wissensstand zu schaffen, auf dem wir dann aufbauen können. Also fangen wir mal an. Was wissen wir mit Bestimmtheit?"
 
[[Hauptdarsteller ist::Perricum:Korhilda von Sturmfels|Korhilda]] antwortete: "Drei der Schwerter befinden sich aktuell in Ordensbesitz, nämlich Feuerschlag bei dir, Ardo, Mondenglanz bei unserem Neumitglied Praigold von Nadlau und..." "und Ogerstark ist mit mir zurück in seine Heimat gekehrt.", beendete [[Hauptdarsteller ist::Perricum:Perrica von Alxertis|Perrica von Alxertis]] den Satz, immer noch reserviert und lauernd.
 
"Richtig", fuhr [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Nimmgalf von Hirschfurten|Nimmgalf]] fort. "Zudem wissen wir, dass das mystische Schwert Schwingenrauschen von unserem Wächter Korgonds geführt wird, nämlich von [[Briefspieltext mit::Garetien:Hadrumir von Schwingenfels|Hadrumir von Schwingenfels]], der es von seinem Vorgänger erhielt. Auch wenn er für uns nach der Verhüllung Korgonds jetzt außer Reichweite ist, können wir das Schwert als Ordensbesitz betrachten - zumindest im weiteren Sinne."
 
Ardo fuhr fort: "Nun gut, das wären dann vier von acht Schwertern, das ist schon mal die Hälfte. Aber was wissen wir über die anderen vier?"
 
[[Hauptdarsteller ist::Garetien:Felian von Perainsgarten|Felian]] meldete sich: "Ich habe gehört, dass ein gewisser von Rossreut ein Schwert namens Schwanenfeder besitzt. Zumindest kam dieser Name auch in dem Lied von den Acht Märtyrern vor."
 
Nimmgalf stutzte:"Von Rossreut? Doch nicht etwa [[Briefspieltext mit::Garetien:Waldreich Firudan von Rossreut|Waldreich von Rossreut]]?"
 
"Doch, genau der!" antwortete Felian.
 
"Na, das trifft sich doch sehr gut. Denn er ist ein [[Akteursnennung ist::Garetien:Pfortenritter|Pfortenritter]], ebenso wie wir. Ihn für den Bund zu gewinnen sollte ein leichtes sein. Ich denke, ich werde dir, Felian, ein Schreiben mitgeben, in welchem wir ihm die Bedeutung des Ordens von Korgond erläutern, und ihm einen Eintritt in den Orden nahelegen. Er ist ein guter Mann, ich denke die acht Fürsprecher haben wir für ihn schnell zusammen. Wärst du damit einverstanden ihn zu kontaktieren?" Der Landvogt nickte. "Ich weiß allerdings nicht, wann ich dazu komme ihn aufzusuchen. Ich habe in [[Garetien:Gräflich Eslamsgrund|Eslamsgrund]] noch viel zu erledigen, und bis Waldstein ist es für mich doch ne gute Strecke. Ich glaube er hat ein Lehen in Tannwirk?"
 
"Ja, aber nur keine Eile, der läuft uns ja nicht weg. Und wenn du auf dem Weg durch [[Ortsnennung ist::Garetien:Baronie Leihenbutt|Leihenbutt]] kommst, dann richte doch dem dortigen [[Briefspieltext mit::Garetien:Hernulf-Answin von Hirschfurten|Baron]] meine Grüße aus. Er ist ein entfrenter Verwandter von mir."
 
Ardo fuhr fort: "Gut, das klingt doch schon recht vielversprechend. Das nächste Schwert wäre Totentanz, das Richtschwert des Königreichs. Der letzte Träger war [[Briefspieltext mit::Garetien:Praiodan von Steinfelde|Praiodan von Steinfelde]], doch der ist ja bekanntermaßen verschollen."
 
Korhilda ergriff das Wort: "Das Schwert hat sich jedoch einen neuen Träger erwählt, es ist [[Briefspieltext mit::Garetien:Berndrich von Katterquell|Bendrich von Katterquell]]. Sein Sohn [[Briefspieltext mit::Garetien:Arnbrecht von Katterquell|Arnbrecht]] ist bei mir in [[Perricum:Baronie Wasserburg|Wasserburg]] und er berichtete von der Reue seines Vaters, der ins Hutter Travia Kloster ging. Schließlich bot man ihm an entweder den Rest seines Lebens dort zu verbringen, oder Garetiens neuer Halsmeister zu werden. Und er entschied sich für Letzteres."
 
"Tja, ich habe so meine Bedenken, dass dieser Mann die Ideale des Ordens zu schätzen weiß", überlegte Ardo laut.
"Da stimme ich dir zu, der ist schon ziemlich suspekt", fuhr Nimmgalf fort. "Ich schlage vor, wir beobachten ihn erstmal eine Weile und bilden uns ein Urteil, ob er wirklich echte Reue für seine Verfehlungen zeigt, oder ob er nur auf eine Gelegenheit wartet, sich erneut auf die andere Seite des Gesetzes zu stellen. Vorerst sollten wir ihn also besser nicht kontaktieren. Was meint ihr?"
 
Wieder räusperte sich Perrica von Alxertis, sie hatte dem Ganzen aufmerksam zugehört. Sie wollte nicht die Spielverderberin sein in dieser Runde von guten Bekannten und Freunden, aber als Rechtsgelehrte und Administrale war sie es gewohnt diese Stellung einzunehmen und nahm in Kauf, dass die anderen Herzen ihr dadurch vielleicht weniger Sympathien entgegenbrächten. Schließlich galt dies einer höheren Sache, zumindest wollte sie zu diesem Zeitpunkt noch daran glauben und argumentierte daher vehementer als es eigentlich ihr Anliegen war, sich selbst noch nicht im Klaren, wo sie und ihr neues Leben in all dem standen. Also holte sie erneut aus, auch wenn sie noch gefrustet war vom Mal davor.
 
"Mitherzen, Ardo, Korhilda, Nimmgalf, Felian, erneut möchte ich euch bitten mit mir einen kleinen Schritt zurück zu machen und euch das Gesamtbild anzuschauen. Es ist gut, dass der Orden sich seiner Aufgabe bewusst wird, die Schwerter der Au zu versammeln, auf dass sie dereinst alle im hier vereint sind. Zu Beginn dieses Punktes sagten wir wir wollten uns auf den gleichen Stand an Wissen bezüglich der Schwerter bringen. Gegenüber einzelnen haben wir das nun getan, dazu möchte ich später noch kommen. Jedoch, möchte ich noch einmal davor ansetzen. Ardo, Ihr...du wirst mir zustimmen, wenn ich behaupte, dass die Schwerter nicht x-beliebige Klingen sind und ihre Träger nicht einfach jemand, die es verstehen sie zu führen. Und noch viel weniger sind sie Spekulations- oder Handelsobjekte. Die Schwerter sind mythische Geschenke an ihre Träger, von denen man sagt, sie erwählen die beschenkten gar selbst, in der Hoffnung diese würden sich als würdig erweisen. Wer sich solch ein Geschenk einfach nimmt, ist ihm nicht würdig und das Schwert wird sich gegen ihn stemmen. Aber nicht nur das, viele dieser Beschenkten waren große Helden und Heldinnen, die Großes für Groß-Garetien getan haben. Angefangen bei den acht Märtyern der Goldenen Au, welche vielleicht die größten in dieser langen Reihe von Heroen waren. Auch sie schworen schon auf dem Altar von Korgond, heisst es zumindest. Solche Taten sind es die die Schwerter ausmachen, solche Orte sind es, die wir aufsuchen oder errichten sollten. Denn die Schwerter sind verbunden mit dem Land, untereinander, ihren Trägern und mit Korgond. Jedoch nicht nur das, wie der Orden sind sie nicht nur eingeschworen auf das Land sondern auch auf die Götter, einige seien ihnen gar geweiht oder es gewesen. Ihr seht also sie sind nicht schlicht profane Gegenstände, sondern Ausdruck von der Herrschaft und dem Dienen, von Verantwortung und Verbundenheit. Ich selber kann dies nur unzulänglich in Worte fassen, doch Ardo, du wirst dieses innere Wissen kennen, Gesetze, die Älter sind als Worte." Sie machte ein kurze Pause. <br>
Nimmgalf verdrehte die Augen. "Und nur weil sie so ein Schwert führen dürfen, sollen sie gleich für den Orden geeignet sein, unabhängig von ihren Taten? Das kann ich nicht unterstützen!" warf er ein.
 
Doch Perrica ließ sich nicht beirren:"Trotzdem möchte ich euch auch anhalten, nochmals über die bisher genannten und ungenannten Träger nachzusinnen. Einige scheinen euch...uns auf den ersten Blick als solche, die dem Orden nicht würdig sind, dabei haben wir bisher nicht genau einmal erörtert was es bedeutet dem Orden würdig zu sein. Allerdings 'hielten' die Schwerter sie wahrscheinlich für würdig, 'sahen' in ihnen Potenzial, und dies sollte uns zumindest fragen lassen, ob sie es nicht auch für unsere Gemeinschaft sind. Wir sind das Kapitel des Ordens zum Altar von Korgond, können wir den dem Orden und seinen Schwertern überhaupt den Willen verweigern? Ich habe darauf selbst noch keine Antwort, aber mit einem einfachen 'Ja.' oder 'Nein.' ist es dabei sicherlich nicht getan."
 
"Also was mich betrifft steht das Bewerten der Taten der Träger durch uns deutlich über einem Bewerten durch die Schwerter, was wir ja gar nicht einschätzen können und daher sehr vage ist. Kann sich ein Schwert überhaupt von einem unwürdigen Träger wieder lösen, ohne dass dieser stirbt? Wissen wir nicht, so ein Fall ist uns nicht bekannt. Jedenfalls kann und darf das Führen eines solchen Schwertes kein Universalschlüssel für einen Ordensbeitritt sein! Der Träger und seine Taten sind ebenso ein Kriterium wie das Schwert an sich", entschied Nimmgalf energisch.
 
Damit waren die Fronten geklärt, offenbar herrschte in diesem Punkt nach wie vor Uneinigkeit. Doch Perrica gab sich noch nicht geschlagen:
 
"Und wenn wir bei den genannten Kandidaten dennoch von ihrer Nichteignung sprechen, weil sie vielleicht des Ordens moralischen Ansprüchen, die wir ebenfalls nicht en Detail erörtert haben, nicht genüge leisten, frage ich mich auf welcher Grundlage dies hier getan wird und ob hier alle ohne moralischen Fehl sind? Hat nicht ein jede und ein jeder von uns in der Fehde, sei es in Garetien, in Wasserburg oder wo auch immer nicht schon Dinge getan, die sie zutiefst bereuten, für die sie Buße getan haben? Hat nicht ein jeder von uns schon das Gesetz gebogen, einen Bruder betrogen oder ähnliches getan? Ich bin Gelehrte des Rechts, also weiß ich auch wie schnell Menschen gewillt sind selbiges zu brechen, aus mannigfaltigen Gründen, einige davon nachvollziehbar, einiges davon für immer verwerflich und dennoch beides gehandelt gegen das Gesetz. Echte Reue ist jedoch in jedem Fall ein Schritt zur Vergebung vor den Göttern. Und gerade bei dem Katterquell scheint mir seine Reue doch echt, gab er sich doch selbst der Buße im Traviatempel hin und dann sogar dem ehrabschneidenden Amt des Halsmeisters, einem Amt , das Totentanzes würdig ist, so befleckt es auch sein mag. Das klingt nach Buße für mich."
 
"Buße und Reue können aber auch vorgespielt sein, um den eigenen Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Ich bin nach wie vor dafür, diesen Katterquell erst noch eine Weile zu beobachten, bevor wir als Orden an ihn herantreten", warf Nimmgalf ein.
 
Perrica, die zu Anfang etwas nach Luft hatte jappsen müssen, hatte ihren Rhythmus gefunden und hing noch etwas an: "Was den Rossreut angeht, scheint mir dies ein einfach gangbarer Weg, doch je leichter ein Pfad zu begehen ist, desto mehr sollte man darauf achten nicht dennoch zu stolpern. Denn die Statuten sind hier nicht ganz eindeutig, ob eine Aufnahme eines ordentlichen Treffens bedarf oder zumindest einer offiziellen Vorstellung im Orden. Jedenfalls bedarf es einer formalen Anzeige durch ein Ordensmitglied und acht Stimmen. Letztlich kann das Kapitel, laut Statuten, Entscheidungen nur beraten, vorbereiten und nach außen - wie auch innen - vertreten. Aber entschieden wird gemeinsam, dem Prinzip der Gleichen unter Gleichen folgend, das ebenfalls in der Gründungsschrift explizit genannt ist. Ein Knotenpunkt sollen wir sein, nicht mehr nicht weniger. Kein Entscheidungsgremium im eigentlichen Sinne, sondern eines dass Anträge überprüft, die Grundlage dazu ist allerdings schwammig und unter uns, wie gesehen, noch umstritten bzw. in Diskussion. Den anderen Mitgliedern steht, aus meiner Sichtweise, ein eindeutiges Mitsprache- und Antragsrecht in all solchen Dingen zu, das wir ihnen nicht verwehren sollten, wenn wir die Statuten, die zugebenermaßen viel mehr nicht sagen, als sie sagen, ehren wollen. Statuten bestätigt auf dem heiligen Altar zu Korgond."
 
"Das siehst du leider falsch!" unterbrach sie Ardo. "Als Ordenskapitel haben wir die letzte Entscheidung zu treffen, ob ein Kandidat für den Orden geeignet ist, oder nicht. Schließlich wurden wir gewählt, um den Orden nach aussen hin zu repräsentieren. Wer wenn nicht wir könnte da über die Eignung neuer Mitglieder befinden?"
 
"Sehr richtig!" stimmte Nimmgalf ihm zu.
 
"Immerhin dient der Orden ja auch dem Land und der Krone. Da können wir keine ungeeigneten Kandidaten dulden. Denn ihr Fehlverhalten würde letztlich auch auf uns zurückfallen. Sprich: ohne unsere Zustimmung kann es keine Neuaufnahmen geben."
 
Auch Felian stimmte dem zu, und Korhilda ergänzte:"Ein Orden dessen Führungsgremium keinerlei Entscheidungsbefugnis hat, kann letztlich nicht auf Dauer funktionieren. Von daher muss ich den anderen hier beipflichten, Perrica!"
 
Perrica sah ein, dass sie hier nicht weiter kam,  besah die Gesichter ihrer Mitherzen und wusste, dass sie es ihr nicht leicht machen würden. Doch empfand sie all dies als wichtig. Acht Jahre hatte der Orden verschlafen, ohne sich wirklich selbst finden zu können, jetzt sollte dies anders sein, dazu musste man auch unangenehme Dinge ansprechen. Doch ihre Mitherzen waren allesamt Barone des Reiches und als solche gewohnt für andere zu entscheiden und zu bestimmen. Es würde lange dauern, diese Denkweise zu ändern, vielleicht viele Götterläufe, und sie fragte sich, ob das der Mühen wirklich wert wäre.
 
Dennoch waren die anderen ihrem langen Vortrag gefolgt, Felian und Nimmgalf sah man an, dass sie nicht ihrer Meinung waren. Doch bei Ardo und Korhilda sah sie zumindest etwas in ihnen ausgelöst zu haben, und so erbaten sie sich daher auch Bedenkzeit zu diesen Themen, ließen sie aber auch wissen, dass sie nicht in allen Punkten mit ihr einig waren, besonders bei den Neuaufnahmen. Letztendlich vertagte man einige Punkte, v.a. die beiden noch nicht genannten Schwerter Seelensäufer und Blutschwester noch zu besprechen, beschloss aber gemeinsam etwaige genannte Schwerträger zumindest in Augenschein zu nehmen und auf ihre Ordenseignung zu prüfen.
 
Dann ging man über zu einigen wenigen kontroversen, kleineren Punkten und letztlich zu einer legeren Runde, die allerdings nicht lange andauerte, da die Diskussionen den Tag über Kraft gekostet hatten, weshalb alle früh schlafen gingen.
 
Naja, fast alle. Denn Felian bekam kurze Zeit später noch Besuch von [[Nebendarsteller ist::Garetien:Tsaiane von Talbach|Tsaiane]], die ihre 'private Unterhaltung' von Auenwacht gerne fortführen wollte, was diesem nach den langen Diskussionen dieses Tages sehr gelegen kam.
 
{{Briefspielindex
|Titel=Die Acht Schwerter der Goldenen Au
|Reihe=Die Herzen von Korgond
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|Datum=20.08.1046
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|Autor={{Briefspieler|Benutzer:Nimmgalf von Hirschfurten |Nimmgalf}}, {{Briefspieler|Benutzer:Jan|Jan}}
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|Zusammenfassung=Die Träger der Schwerter geraten in den Fokus der Herzen
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Aktuelle Version vom 16. November 2024, 19:58 Uhr

Nach einer kurzen Pause, in der man ein wenig miteinander plauderte, und ein paar von Irnfredes köstlichen Plätzchen verputzt hatte, rief Ardo die Herzen dann zurück an den runden Tisch im Kaminzimmer von Burg Erlenstamm.

"Dann kommen wir mal zum nächsten Punkt: die acht Schwerter der Goldenen Au. Wie ihr wißt, meine Freunde, ist es dem Orden ein großes Anliegen, nach dem Verbleib der legendären acht Schwerter der Acht Märtyrer zu suchen, und wenn möglich ihre Träger für den Orden zu gewinnen. Ich habe festgestellt, dass zwar schon ein gewisses Grundwissen über die Schwerter vorhanden ist, dieses jedoch auch mit gefährlichem Halbwissen oder gar Unwahrheiten einher geht, so dass ich dieses Treffen nutzen möchte, um hier für mehr Klarheit zu sorgen und einen gemeinsamen Wissensstand zu schaffen, auf dem wir dann aufbauen können. Also fangen wir mal an. Was wissen wir mit Bestimmtheit?"

Korhilda antwortete: "Drei der Schwerter befinden sich aktuell in Ordensbesitz, nämlich Feuerschlag bei dir, Ardo, Mondenglanz bei unserem Neumitglied Praigold von Nadlau und..." "und Ogerstark ist mit mir zurück in seine Heimat gekehrt.", beendete Perrica von Alxertis den Satz, immer noch reserviert und lauernd.

"Richtig", fuhr Nimmgalf fort. "Zudem wissen wir, dass das mystische Schwert Schwingenrauschen von unserem Wächter Korgonds geführt wird, nämlich von Hadrumir von Schwingenfels, der es von seinem Vorgänger erhielt. Auch wenn er für uns nach der Verhüllung Korgonds jetzt außer Reichweite ist, können wir das Schwert als Ordensbesitz betrachten - zumindest im weiteren Sinne."

Ardo fuhr fort: "Nun gut, das wären dann vier von acht Schwertern, das ist schon mal die Hälfte. Aber was wissen wir über die anderen vier?"

Felian meldete sich: "Ich habe gehört, dass ein gewisser von Rossreut ein Schwert namens Schwanenfeder besitzt. Zumindest kam dieser Name auch in dem Lied von den Acht Märtyrern vor."

Nimmgalf stutzte:"Von Rossreut? Doch nicht etwa Waldreich von Rossreut?"

"Doch, genau der!" antwortete Felian.

"Na, das trifft sich doch sehr gut. Denn er ist ein Pfortenritter, ebenso wie wir. Ihn für den Bund zu gewinnen sollte ein leichtes sein. Ich denke, ich werde dir, Felian, ein Schreiben mitgeben, in welchem wir ihm die Bedeutung des Ordens von Korgond erläutern, und ihm einen Eintritt in den Orden nahelegen. Er ist ein guter Mann, ich denke die acht Fürsprecher haben wir für ihn schnell zusammen. Wärst du damit einverstanden ihn zu kontaktieren?" Der Landvogt nickte. "Ich weiß allerdings nicht, wann ich dazu komme ihn aufzusuchen. Ich habe in Eslamsgrund noch viel zu erledigen, und bis Waldstein ist es für mich doch ne gute Strecke. Ich glaube er hat ein Lehen in Tannwirk?"

"Ja, aber nur keine Eile, der läuft uns ja nicht weg. Und wenn du auf dem Weg durch Leihenbutt kommst, dann richte doch dem dortigen Baron meine Grüße aus. Er ist ein entfrenter Verwandter von mir."

Ardo fuhr fort: "Gut, das klingt doch schon recht vielversprechend. Das nächste Schwert wäre Totentanz, das Richtschwert des Königreichs. Der letzte Träger war Praiodan von Steinfelde, doch der ist ja bekanntermaßen verschollen."

Korhilda ergriff das Wort: "Das Schwert hat sich jedoch einen neuen Träger erwählt, es ist Bendrich von Katterquell. Sein Sohn Arnbrecht ist bei mir in Wasserburg und er berichtete von der Reue seines Vaters, der ins Hutter Travia Kloster ging. Schließlich bot man ihm an entweder den Rest seines Lebens dort zu verbringen, oder Garetiens neuer Halsmeister zu werden. Und er entschied sich für Letzteres."

"Tja, ich habe so meine Bedenken, dass dieser Mann die Ideale des Ordens zu schätzen weiß", überlegte Ardo laut. "Da stimme ich dir zu, der ist schon ziemlich suspekt", fuhr Nimmgalf fort. "Ich schlage vor, wir beobachten ihn erstmal eine Weile und bilden uns ein Urteil, ob er wirklich echte Reue für seine Verfehlungen zeigt, oder ob er nur auf eine Gelegenheit wartet, sich erneut auf die andere Seite des Gesetzes zu stellen. Vorerst sollten wir ihn also besser nicht kontaktieren. Was meint ihr?"

Wieder räusperte sich Perrica von Alxertis, sie hatte dem Ganzen aufmerksam zugehört. Sie wollte nicht die Spielverderberin sein in dieser Runde von guten Bekannten und Freunden, aber als Rechtsgelehrte und Administrale war sie es gewohnt diese Stellung einzunehmen und nahm in Kauf, dass die anderen Herzen ihr dadurch vielleicht weniger Sympathien entgegenbrächten. Schließlich galt dies einer höheren Sache, zumindest wollte sie zu diesem Zeitpunkt noch daran glauben und argumentierte daher vehementer als es eigentlich ihr Anliegen war, sich selbst noch nicht im Klaren, wo sie und ihr neues Leben in all dem standen. Also holte sie erneut aus, auch wenn sie noch gefrustet war vom Mal davor.

"Mitherzen, Ardo, Korhilda, Nimmgalf, Felian, erneut möchte ich euch bitten mit mir einen kleinen Schritt zurück zu machen und euch das Gesamtbild anzuschauen. Es ist gut, dass der Orden sich seiner Aufgabe bewusst wird, die Schwerter der Au zu versammeln, auf dass sie dereinst alle im hier vereint sind. Zu Beginn dieses Punktes sagten wir wir wollten uns auf den gleichen Stand an Wissen bezüglich der Schwerter bringen. Gegenüber einzelnen haben wir das nun getan, dazu möchte ich später noch kommen. Jedoch, möchte ich noch einmal davor ansetzen. Ardo, Ihr...du wirst mir zustimmen, wenn ich behaupte, dass die Schwerter nicht x-beliebige Klingen sind und ihre Träger nicht einfach jemand, die es verstehen sie zu führen. Und noch viel weniger sind sie Spekulations- oder Handelsobjekte. Die Schwerter sind mythische Geschenke an ihre Träger, von denen man sagt, sie erwählen die beschenkten gar selbst, in der Hoffnung diese würden sich als würdig erweisen. Wer sich solch ein Geschenk einfach nimmt, ist ihm nicht würdig und das Schwert wird sich gegen ihn stemmen. Aber nicht nur das, viele dieser Beschenkten waren große Helden und Heldinnen, die Großes für Groß-Garetien getan haben. Angefangen bei den acht Märtyern der Goldenen Au, welche vielleicht die größten in dieser langen Reihe von Heroen waren. Auch sie schworen schon auf dem Altar von Korgond, heisst es zumindest. Solche Taten sind es die die Schwerter ausmachen, solche Orte sind es, die wir aufsuchen oder errichten sollten. Denn die Schwerter sind verbunden mit dem Land, untereinander, ihren Trägern und mit Korgond. Jedoch nicht nur das, wie der Orden sind sie nicht nur eingeschworen auf das Land sondern auch auf die Götter, einige seien ihnen gar geweiht oder es gewesen. Ihr seht also sie sind nicht schlicht profane Gegenstände, sondern Ausdruck von der Herrschaft und dem Dienen, von Verantwortung und Verbundenheit. Ich selber kann dies nur unzulänglich in Worte fassen, doch Ardo, du wirst dieses innere Wissen kennen, Gesetze, die Älter sind als Worte." Sie machte ein kurze Pause.
Nimmgalf verdrehte die Augen. "Und nur weil sie so ein Schwert führen dürfen, sollen sie gleich für den Orden geeignet sein, unabhängig von ihren Taten? Das kann ich nicht unterstützen!" warf er ein.

Doch Perrica ließ sich nicht beirren:"Trotzdem möchte ich euch auch anhalten, nochmals über die bisher genannten und ungenannten Träger nachzusinnen. Einige scheinen euch...uns auf den ersten Blick als solche, die dem Orden nicht würdig sind, dabei haben wir bisher nicht genau einmal erörtert was es bedeutet dem Orden würdig zu sein. Allerdings 'hielten' die Schwerter sie wahrscheinlich für würdig, 'sahen' in ihnen Potenzial, und dies sollte uns zumindest fragen lassen, ob sie es nicht auch für unsere Gemeinschaft sind. Wir sind das Kapitel des Ordens zum Altar von Korgond, können wir den dem Orden und seinen Schwertern überhaupt den Willen verweigern? Ich habe darauf selbst noch keine Antwort, aber mit einem einfachen 'Ja.' oder 'Nein.' ist es dabei sicherlich nicht getan."

"Also was mich betrifft steht das Bewerten der Taten der Träger durch uns deutlich über einem Bewerten durch die Schwerter, was wir ja gar nicht einschätzen können und daher sehr vage ist. Kann sich ein Schwert überhaupt von einem unwürdigen Träger wieder lösen, ohne dass dieser stirbt? Wissen wir nicht, so ein Fall ist uns nicht bekannt. Jedenfalls kann und darf das Führen eines solchen Schwertes kein Universalschlüssel für einen Ordensbeitritt sein! Der Träger und seine Taten sind ebenso ein Kriterium wie das Schwert an sich", entschied Nimmgalf energisch.

Damit waren die Fronten geklärt, offenbar herrschte in diesem Punkt nach wie vor Uneinigkeit. Doch Perrica gab sich noch nicht geschlagen:

"Und wenn wir bei den genannten Kandidaten dennoch von ihrer Nichteignung sprechen, weil sie vielleicht des Ordens moralischen Ansprüchen, die wir ebenfalls nicht en Detail erörtert haben, nicht genüge leisten, frage ich mich auf welcher Grundlage dies hier getan wird und ob hier alle ohne moralischen Fehl sind? Hat nicht ein jede und ein jeder von uns in der Fehde, sei es in Garetien, in Wasserburg oder wo auch immer nicht schon Dinge getan, die sie zutiefst bereuten, für die sie Buße getan haben? Hat nicht ein jeder von uns schon das Gesetz gebogen, einen Bruder betrogen oder ähnliches getan? Ich bin Gelehrte des Rechts, also weiß ich auch wie schnell Menschen gewillt sind selbiges zu brechen, aus mannigfaltigen Gründen, einige davon nachvollziehbar, einiges davon für immer verwerflich und dennoch beides gehandelt gegen das Gesetz. Echte Reue ist jedoch in jedem Fall ein Schritt zur Vergebung vor den Göttern. Und gerade bei dem Katterquell scheint mir seine Reue doch echt, gab er sich doch selbst der Buße im Traviatempel hin und dann sogar dem ehrabschneidenden Amt des Halsmeisters, einem Amt , das Totentanzes würdig ist, so befleckt es auch sein mag. Das klingt nach Buße für mich."

"Buße und Reue können aber auch vorgespielt sein, um den eigenen Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Ich bin nach wie vor dafür, diesen Katterquell erst noch eine Weile zu beobachten, bevor wir als Orden an ihn herantreten", warf Nimmgalf ein.

Perrica, die zu Anfang etwas nach Luft hatte jappsen müssen, hatte ihren Rhythmus gefunden und hing noch etwas an: "Was den Rossreut angeht, scheint mir dies ein einfach gangbarer Weg, doch je leichter ein Pfad zu begehen ist, desto mehr sollte man darauf achten nicht dennoch zu stolpern. Denn die Statuten sind hier nicht ganz eindeutig, ob eine Aufnahme eines ordentlichen Treffens bedarf oder zumindest einer offiziellen Vorstellung im Orden. Jedenfalls bedarf es einer formalen Anzeige durch ein Ordensmitglied und acht Stimmen. Letztlich kann das Kapitel, laut Statuten, Entscheidungen nur beraten, vorbereiten und nach außen - wie auch innen - vertreten. Aber entschieden wird gemeinsam, dem Prinzip der Gleichen unter Gleichen folgend, das ebenfalls in der Gründungsschrift explizit genannt ist. Ein Knotenpunkt sollen wir sein, nicht mehr nicht weniger. Kein Entscheidungsgremium im eigentlichen Sinne, sondern eines dass Anträge überprüft, die Grundlage dazu ist allerdings schwammig und unter uns, wie gesehen, noch umstritten bzw. in Diskussion. Den anderen Mitgliedern steht, aus meiner Sichtweise, ein eindeutiges Mitsprache- und Antragsrecht in all solchen Dingen zu, das wir ihnen nicht verwehren sollten, wenn wir die Statuten, die zugebenermaßen viel mehr nicht sagen, als sie sagen, ehren wollen. Statuten bestätigt auf dem heiligen Altar zu Korgond."

"Das siehst du leider falsch!" unterbrach sie Ardo. "Als Ordenskapitel haben wir die letzte Entscheidung zu treffen, ob ein Kandidat für den Orden geeignet ist, oder nicht. Schließlich wurden wir gewählt, um den Orden nach aussen hin zu repräsentieren. Wer wenn nicht wir könnte da über die Eignung neuer Mitglieder befinden?"

"Sehr richtig!" stimmte Nimmgalf ihm zu.

"Immerhin dient der Orden ja auch dem Land und der Krone. Da können wir keine ungeeigneten Kandidaten dulden. Denn ihr Fehlverhalten würde letztlich auch auf uns zurückfallen. Sprich: ohne unsere Zustimmung kann es keine Neuaufnahmen geben."

Auch Felian stimmte dem zu, und Korhilda ergänzte:"Ein Orden dessen Führungsgremium keinerlei Entscheidungsbefugnis hat, kann letztlich nicht auf Dauer funktionieren. Von daher muss ich den anderen hier beipflichten, Perrica!"

Perrica sah ein, dass sie hier nicht weiter kam, besah die Gesichter ihrer Mitherzen und wusste, dass sie es ihr nicht leicht machen würden. Doch empfand sie all dies als wichtig. Acht Jahre hatte der Orden verschlafen, ohne sich wirklich selbst finden zu können, jetzt sollte dies anders sein, dazu musste man auch unangenehme Dinge ansprechen. Doch ihre Mitherzen waren allesamt Barone des Reiches und als solche gewohnt für andere zu entscheiden und zu bestimmen. Es würde lange dauern, diese Denkweise zu ändern, vielleicht viele Götterläufe, und sie fragte sich, ob das der Mühen wirklich wert wäre.

Dennoch waren die anderen ihrem langen Vortrag gefolgt, Felian und Nimmgalf sah man an, dass sie nicht ihrer Meinung waren. Doch bei Ardo und Korhilda sah sie zumindest etwas in ihnen ausgelöst zu haben, und so erbaten sie sich daher auch Bedenkzeit zu diesen Themen, ließen sie aber auch wissen, dass sie nicht in allen Punkten mit ihr einig waren, besonders bei den Neuaufnahmen. Letztendlich vertagte man einige Punkte, v.a. die beiden noch nicht genannten Schwerter Seelensäufer und Blutschwester noch zu besprechen, beschloss aber gemeinsam etwaige genannte Schwerträger zumindest in Augenschein zu nehmen und auf ihre Ordenseignung zu prüfen.

Dann ging man über zu einigen wenigen kontroversen, kleineren Punkten und letztlich zu einer legeren Runde, die allerdings nicht lange andauerte, da die Diskussionen den Tag über Kraft gekostet hatten, weshalb alle früh schlafen gingen.

Naja, fast alle. Denn Felian bekam kurze Zeit später noch Besuch von Tsaiane, die ihre 'private Unterhaltung' von Auenwacht gerne fortführen wollte, was diesem nach den langen Diskussionen dieses Tages sehr gelegen kam.