Benutzer:Nimmgalf von Hirschfurten/Geschichten: Unterschied zwischen den Versionen

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==Lasst Taten sprechen==
==Lasst Taten sprechen==
Am nächsten Morgen, des 23. Tsa:  
Am nächsten Morgen, dem 23. Tsa auf [[Handlungsort ist::Garetien:Burg Erlenstamm|Burg Erlenstamm]]:  


[schreibt euch gerne in den Text]
Der Tag der Verabschiedung war gekommen. Der Schnee war glücklicherweise inzwischen etwas zurückgegangen und man war zuversichtlich an diesem Tag gut voran zu kommen.


Korhilda hatte morgens ihre Bundesgenossen zusammen gerufen, obwohl die offizielle Zusammenkunft bereits geschlossen war.  
[[Hauptdarsteller ist::Perricum:Korhilda von Sturmfels|Korhilda]] hatte morgens vor der Abreise ihre Bundesgenossen noch einmal zusammen gerufen, obwohl die offizielle Zusammenkunft bereits beendet war.  


"Entschuldigt, doch Anaxios überbrachte mir erst in der Nacht seine Aufzeichnungen".
"Entschuldigt, doch [[Briefspieltext mit::Garetien:Anaxios Illosos von Ochs|Anaxios]] überbrachte mir erst in der letzten Nacht seine Aufzeichnungen per Dschinn!"  


Vor Korhilda stand eine geöffnete Truhe mit vielen Pergamenten. Eine zusammengerollte Schriftrolle in Korhildas Hand.  
Vor Korhilda stand eine geöffnete Truhe mit vielen Pergamenten. Korhildas hielt eine zusammengerollte Schriftrolle in der Hand.
Die Baronin lief beim Reden und schwang die Pergamentrolle wie einen Taktstab.
 
"Wir mussten uns finden und werden uns weiter finden müssen. Bis auf [[Nebendarsteller ist::Greifenfurt:Ardo von Keilholtz|Ardo]] sind wir alle neu in unserer Funktion. Der Orden hat gelitten unter den Fehden der letzten Jahre, gewiss. Ich finde es gut, uns zuerst mit den einfachen Dingen beschäftigt zu haben. Doch sehe ich uns als viel mehr an."
 
Die anderen stimmten nickend zu. "Nur zu, fahre fort, Korhilda!" bestätigte Nimmgalf sie.


Die Baronin lief beim Reden und schwang die Pergamentrolle wie einen Taktstab.  
"Wir haben über die Schwertträger geredet und dass sie besonders sind, dass die Schwerter sie erwählt haben. Aber ich glaube so einfach dürfen wir nicht denken. Sie sind vielleicht erwählt worden, doch ob sie etwas Besonderes sind, bestimmen die Träger selbst mit ihren Taten. Hierzu möchte ich an die ersten Schwertträger erinnern, ohne ihre Taten wäre ihre Namen nicht in die Annalen eingegangen. Kennt ihr alle Träger der Schwerter danach? Ich nicht. Somit kann ich nur mutmaßen, dass ihre Taten den Schwertern nicht gerecht geworden sind."


"Wir mussten uns finden und werden uns weiter finden müssen. Bis auf Ardo sind wir alle neu in unserer Funktion. Der Orden hat gelitten unter den Fehden der letzten Jahre, gewiss."  
Korhilda marschierte immer noch durch den Raum. "Der Heilige Altar von Korgond wurde gefunden. Damit wurde das niedergeschriebene Ziel erreicht. Doch in unserem Land klaffen noch Wunden nach der Fehde. Korgond ist für mich auch die Legende zu den garetischen Rittertugenden, nicht nur zur Mystik der Acht. Auch zur Mystik Mythraels. Ein hehres Ziel."


"Ich finde es gut, uns zuerst mit den einfachen Dingen beschäftigt zu haben. Doch sehe ich uns als viel mehr an."  
Korhilda breitete diverse Schriftstücke vor ihnen aus. "Hier sind diverse Aufzeichnungen, die Anaxios über die Jahre zusammengestellt hat. Mythen und Legenden. Und diese Karte hat er mir mitgegeben."


"Wir haben über die Schwertträger geredet und dass sie besonders sind, dass die Schwerter sie erwählt haben. Aber ich glaube so einfach dürfen wir nicht denken. Sie sind vielleicht erwählt worden, doch ob sie etwas besonderes sind, bestimmen die Träger selbst mit ihren Taten. Hierzu möchte ich an die ersten Schwertträger erinnern, ohne ihre Taten wäre ihre Namen nicht in die Annalen eingegangen. Kennt ihr alle Träger der Schwerter danach? Ich nicht. Somit kann ich nur schlussfolgern dass ihre Taten dem Schwert nicht gerecht geworden sind."
Korhilda rollte das Pergament aus ihrer Hand aus. Eine Karte von Perricum über Garetien nach Greifenfurt, ganz grob skizziert mit darauf eingezeichneten Linien. "Anaxios sagt, Orte unter diesen Linien haben eine Bedeutung. An ihnen ist die Magie recht stark. Hier können wir nach dem suchen, was das Land besonders macht. Ich denke wir sollten einen Ort suchen, an dem der Orden seine Zelte aufschlägt, die Vergangenheit niederschreibt, die Mythen sammelt und für alle ansprechbar ist. Aber Gegenstände und Orte alleine machen es nicht aus. Vergesst nicht die Menschen und ihre Taten. Sie machen es besonders, sie schreiben die Heldengeschichten und Mythen. Lasst diese Aufschreibungen unsere Leitlinie sein, aber lasst uns nicht dahinter verstecken. Lasst unsere Taten das Geschehen bestimmen."


Korhilda marschierte immer noch durch den Raum. "Der Heilige Altar von Korgond wurde gefunden. Damit das niedergeschriebene Ziel erreicht. In unserem Land klaffen noch Wunden nach der Fehde. Korgond ist für mich auch die Legende zu den garetischen Rittertugenden. Nicht nur zur Mystik der Acht. Auch zur Mystik Mythraels. Ein heheres Ziel."
[[Hauptdarsteller ist::Perricum:Perrica von Alxertis|Perrica]] war müde von den vergangenen Tagen und Diskussionen und ihrer mitgebrachten Sonderarbeit, doch die Worte der Sturmfelserin ließen neue Kraft in ihr aufströmen. Villeicht hatten ihre vielen Worte doch etwas bewegt oder Korhilda verstand sie doch besser als sie durch den bisherigen Verlauf angenommen hatte. Müde lächlte sie sie an. "Wahre Worte, Korhilda, wahre Worte."


Korhilda breitete diverse Schriftstücke aus. "Hier diverse Aufzeichnungen die Anaxios über die Jahre zusammengestellt hat. Mythen und Legenden. Und diese Karte hat er mir mitgegeben"
Auch Ardo, [[Nebendarsteller ist::Garetien:Nimmgalf von Hirschfurten|Nimmgalf]] und Felian waren von Korhildas Rede recht angetan. Vielleicht gelänge es ja tatsächlich einen Ort zu finden, an dem der Orden dauerhaft Fuß fassen könnte. Das wäre jedenfalls ein großer Erfolg, und daher wäre dies einige Mühen wert.


Korhilda rollte das Pergament aus ihrer Hand aus. Eine Karte von Perricum über Garetien nach Greifenfurt, ganz grob skizziert mit Linien darauf gezeichnet. "Anaxios sagt, Orte unter diesen Linien haben eine Bedeutung. An ihnen ist die Macht stark. Hier können wir suchen, nachdem was das Land besonders macht. Ich denke wir sollten einen Ort suchen, an dem der Orden seine Zelte aufschlägt, die Vergangenheit niederschreibt, die Mythen sammelt und für alle ansprechbar ist. Aber Gegenstände und Orte machen es nicht aus. Vergesst nicht die Menschen und ihre Taten. Sie machen es besonders, sie schreiben die Heldengeschichten und Mythen. Lasst die Aufschreibungen unsere Leitlinie sein, aber lasst uns nicht dahinter verstecken. Lasst unsere Taten das Geschehen bestimmen."
Schließlich verabschiedete sich Nimmgalf noch von [[Nebendarsteller ist::Garetien:Irnfrede von Luring-Hirschfurten|Irnfrede]], [[Nebendarsteller ist::Garetien:Racalla von Hirschfurten|Racalla]] und [[Nebendarsteller ist::Garetien:Brinwulf von Hirschfurten|Brinwulf]], und ritt dann gemeinsam mit [[Nebendarsteller ist::Garetien:Felian von Perainsgarten|Felian]] und [[Nebendarsteller ist::Garetien:Tsaiane von Talbach|Tsaiane]] in Richtung Heimat. Auch die anderen Herzen verabschiedeten sich und brachen auf zu neuen Taten.


Perrica war müde von den vergangenen Tagen und Diskussionen und ihrer mitgebrachten Sonderarbeit, doch die Worte der Sturmfelserin ließen neue Kraft in ihr aufströmen. Villeicht hatten ihre vielen Worte doch etwas bewegt oder Korhilda verstand sie doch besser als sie durch den bisherigen Verlauf angenommen hatte. Müde lächlte sie sie an. "Wahre Worte, Korhilda, wahre Worte."
ENDE


=Traviabund zwischen Hirschfurten und Torrem=
=Traviabund zwischen Hirschfurten und Torrem=

Aktuelle Version vom 11. Oktober 2024, 18:32 Uhr

Gästeliste zu Nimmgalfs 50. Tsatag (10.Boron 1044)

Gästeliste zu Baron Nimmgalfs 50. Tsatag (10. Boron 1044)
Gruppe Name Titel Infos Spieler
Familie Nimmgalf von Hirschfurten Baron zu Hirschfurten Gastgeber Ingo
Familie Ederlinde von Luring-Hirschfurten Junkerin zu Rotkrähenborn Ehefrau Ingo
Familie Irnfrede von Luring-Hirschfurten Edle zu Fr. Freudenstein Tochter Ingo
Familie Randolf von Hirschfurten Erb-Baronet zu Hirschfurten Sohn, Knappe bei Erlan Ingo
Familie Racalla von Hirschfurten Baroness zu Hirschfurten Tochter, Elevin Ingo
Familie Brinwulf von Hirschfurten Baronet zu Hirschfurten Sohn, Schule der Hohen Reiterei Ingo
Familie Helmar von Hirschfurten Pfalzgraf zu Goldenstein Vetter Ingo
Familie Hartmunde von Hirschfurten Pfalzgräfin zu Goldenstein Helmars Frau Ingo
Familie Hernulf-Answin von Hirschfurten Baron zu Leihenbutt entf. Neffe Bernd
Familie Sharbane Leutreu von Hirschfurten Baronin zu Leihenbutt Hernulfs Frau Bernd
Familie Yolande von Hirschfurten-Zweifelfels Junkerin zu Zweifelfels Cousine Ingo
Familie Oldebor von Zweifelfels Junker zu Zweifelfels ehem. Knappe Bernd G.
Familie Jendara von Hirschfurten Peraine Hochgeweihte zu Wegfeld ehemals Samlor Ingo
Familie Ludolf von Hirschfurten künftig: Baron zu Erlenstamm Verlobter von Selinde Ingo
Familie Selinde von Ruchin Baronin zu Erlenstamm verlobt mit Ludolf Ingo / BB
Familie Firnwulf von Hirschfurten Junger Herr Knappe bei Ardo v. Keilholtz Ingo
Familie Sylphia von Hirschfurten Edle zu Hirschwalden Nichte, schwanger Ingo
Familie Ortwin von Hirschfurten Edler zu Hirschwalden Mann von Sylphia Ingo
Familie Berulf von Hirschfurten Ritter zu Hirschfurten Hausritter Ingo
Familie Thalia von Rossreut Hohe Dame Berulfs Frau Ingo
Pfortenritter Erlan von Zankenblatt Baron zu Syrrenholt Baron aus Reichsforst Christian J.
Pfortenritter Erlbrechta von Zweifelfels Baronin zu Syrrenholt Erlans Frau Bernd G.
Pfortenritter Melina von Ehrenstein eh. Vögtin zu Gräfl. Rubreth Ihr Mann führt derzeit Fehde Andre J.
Pfortenritter Tsaiana von Waldfang-Angerwilde Baronin zu Waldfang Reichsforster Baronin Melli L.
Pfortenritter Korhilda von Sturmfels Baronin zu Wasserburg ehem. Sturmfels Ina S.
Pfortenritter Leobrecht von Ochs Reichsvogt von Efferdstränen Mann von Korhilda Volker S.
Pfortenritter Wolfaran von Ochs Baron von Bärenau Sohn von Korhilda und Leobrecht Volker S.
Pfortenritter Iralda von Ochs Baronin von Bärenau Frau von Wolfaran Ina S.
Pfortenritter Hilbert von Hartsteen eh. Pfalzgraf zu ksl. Sertis im Exil Freund Nimmgalfs Jürgen S.
Reichsforster Adel Drego von Altjachtern Baron zu Schwarztannen Monika L.
Reichsforster Adel Ailsa ni Rian Baronin zu Schwarztannen Frau von Drego von A. Monika L.
Reichsforster Adel Drego von Luring Graf von Reichsforst Nimmgalfs Schwager BB
Reichsforster Adel Selinde von Kravetz Ritterin in Rubreth Dregos Balldame BB
Freunde Ardo von Keilholtz Baron zu Kressenburg aus Greifenfurt Robert O.
Freunde Praiadne Leuinherz Keilholtz Baronin zu Kressenburg Ardos Frau Robert O.
Freunde Hal von Ehrenstein Kronvogt zu kgl. Halhof Vater von Melina, verwitwet Andre J.
Freunde Anselm Hilberan von Hundsgrab-Bugenbühl Baron zu Hundsgrab aus Greifenfurt Christian K.
Freunde Khorena von Hundsgrab-Bugenbühl Baronin zu Hundsgrab Anselms Frau Christian K.
Freunde Gerion von Keres Junker von Hohenlinden Magier Schwert und Stab Victor B.
Freunde Arinya von Baernfarn Junkerin von Alfenmohn Gerions Frau Victor B.
Freunde Felian von Perainsgarten Junker von Perainsgarten aus Mardershöh, Schlund Florian Z.
Freunde Oderik von Schwingenfels Junker von Weizengrund aus Reichsgau, Hartsteen Dennis A.
Freunde Haldora von Schwingenfels Junkerin von Weizengrund Gemahlin Oderiks Dennis A.


Irnfredes Reiseroute (ab Travia 1045)

Reisegruppe:

Irnfrede von Luring-Hirschfurten, Edle zu Erlenkrone
Ernhelm Langmann von Klingenhort, Ritter zu Trollhammer
Luna Fuxfell, Nachtschatten der Phexkirche (geheim)
Thorkar Askason, Thorwaler Krieger aus Prem
Simariel Falkenauge, Elfischer Meisterschütze


Wegstationen

• Start in Erlenstamm, Abschied von Burg Erlenstamm
• Schloss Erlengrund – Reoderich von Hartwalden-Sturmfels (Botschaft für Korhilda)
• Wandleth – Graf Ingramm, Sohn des Ilkor, im Wiesenschlösschen
• Perainsgarten – Junker Felian von Perainsgarten
• Oberdachsburg – Junkerin Ehrfrieda von Dachsen (Mutter von Gerbald von Dachsen)
Burg OxAnaxios von Ochs + Chaliba
Markt MardramundIfirnadora von Krauzung
Schloss Amselsang - Sturmbold von Amselhag
Tempel der feurigen RösserSharbana Eorcaïdos von Aimar-Gor
• Wasserburg – Korhilda von Sturmfels, Schloss Rossgarten
• Felsentor – Junker Ronderich von Sturmfels
• Gnitzenkuhl – Baronin Geshla von Gnitzenkuhl auf der Friedburg
• Gaulsfurt – Samia von Gaulsfurt
• Perricum – Wllbrord? Vlad? Jan?...
• Unterwegs
• Khunchom
• Al‘Anfa

Ankunft in Perricum

28. Travia 1045 BF

Die Reisegruppe war nun schon seit gut zwei Wochen unterwegs. Endlich näherte man sich dem ersten großen Zwischenziel Perricum, der großen Reichsstadt am Perlenmeer. Hier galt es möglichst rasch eine Reisemöglichkeit per Schiff nach Süden zu finden. Irnfrede hoffte, dass ihre mitgebrachten Geldmittel für sie und ihre vier Begleiter samt der Pferde reichen würden. Sie würde nur sehr ungerne einen Wechsel ausstellen, da ihr Vater das mit Sicherheit mitbekommen würde.

"So, bald sind wir also in Perricum. Warst du schon mal dort, Irnfrede?" fragte Luna neugierig.

"Nein, leider nicht. Ich hatte immer schon den Wunsch, einmal diese große Hafenstadt zu sehen. Und große Schiffe mit vielen hohen Masten und Segeln..." Irnfrede geriet etwas ins Schwärmen.

"Weiß denn jemand dort, dass wir kommen?"

"Das will ich mal hoffen. Ich habe in Gaulsfurt eine Brieftaube an den örtlichen Magistrat schicken lassen, und um ein Empfangskommitee gebeten. Nicht, dass wir da an irgendwelche Halunken geraten."

"Höhöhö, warum denn nicht? Ne gute Rauferei hat noch keinem geschadet!" scherzte Thorkar vergnügt. Dafür fing er sich von Ernhelm von Klingenhort einen finsteren Blick ein, während sich Simariel nichts anmerken ließ.

Trenner Perricum.svg

Nachdem man das Garether Tor passiert und sich nach dem Weg erkundigt hatte, näherte sich die Gruppe dem Magistratsgebäude der Stadt. Auf dem Weg dorthin hatten sie schon viele bemerkenswerte Gebäude entdeckt. Alleine der Rahja-Tempel war recht imposant gebaut, ebenso wie der ihm direkt gegenüberliegende Praiostempel. Vor dem nahe gelegenen Magistrat wurde die Gruppe bereits erwartet, und zwar von einer älteren, vornehm gekleideten Dame in Begleitung einer jüngeren Frau.

Freundlich sprach die Dame sie an: "Ach, Ihr seid doch sicher Irnfrede von Luring-Hirschfurten, die Tochter des Reichsforster Heermeisters Nimmgalf von Hirschfurten?" Irnfrede nickte, doch bevor sie antworten konnte fuhr die Dame fort: "Mein verstorbener Gatte Wallbrord hat mir viel von Eurem berühmten Vater berichtet. Aber wo bleiben meine Manieren? Mein Name ist Fredegard von Hauberach, Altbaronin zu Vellberg. Mein einstiger Gemahl war ein alter Waffengefährte von Herrn Nimmgalf, weshalb ich gerne seiner Bitte nachkam, Euch ein wenig durch die Perle am Darpat zu führen. Dies ist meine Ziehtochter Janne. Ich wurde vom Magistrat von Euer Ankunft unterrichtet und es obliegt nun mir, Euch ein wenig hier herumzuführen. Aber zunächst einmal: Willkommen in Perricum. Ich denke, bevor wir die Stadt näher erkunden, wollt Ihr Euch vermutlich erst ein wenig frischmachen und Euer Quartier beziehen, oder?"

Trenner Perricum.svg

Irnfrede hatte für sich und ihre Gruppe schließlich ein Zimmer im Hotel Kaiser Reto gebucht, auch wenn die Preise hier deutlich höher waren, als in den Gasthäusern auf der Strecke. Aber sie hoffte ja, dass die Gruppe nur zwei oder drei Tage in Perricum verweilen würde, bis dann endlich ein Schiff gen Khunchom ablegen würde, mit dem sie ihre Reise fortsetzen könnten. Luna, Thorkar und Simariel waren zu diesem Zwecke auch schon zum Hafen aufgebrochen, nämlich um eine mögliche Mitfahrgelegenheit für die Reisegruppe in den nächsten Tagen zu finden. Nur Ernhelm blieb als ihr Leibwächter treu an Irnfredes Seite. Nachdem die Formalitäten erledigt waren, kamen Irnfrede und Ernhelm zurück ins Foyer des Hotels, wo die Edle von Hauberach und ihre Ziehtochter auf sie gewartet hatten.

"So, die Zimmer sind gebucht, unser Gepäck ist auch schon dorthin verbracht worden. Nun kann es also losgehen mit der Stadtbesichtigung", strahlte Irnfrede. Ich würde mir sehr gerne mal den Hafen anschauen. Kennt Ihr da einen schönen Platz, wo man möglichst viel sehen kann?" fragte Irnfrede die ältere Dame.

Diese schmunzelte, als sie zu einer Antwort anhub. "Den kenne ich in der Tat, nämlich das Oktagon, den Sitz der Reichsadmiralin der Perlenmeerflotte. Vom Dach aus hat man einen wunderbaren Blick auf den gesamten Hafen und Teile der übrigen Stadt. Sofern heute keine Besprechung der Admiralität ansteht, kann ich Euch sowohl den prächtigen Saal im dritten Stock des Gebäudes zeigen als auch auf die Spitze des Turmes geleiten. Der Zugang zu der Anlage ist eigentlich aus gutem Grunde streng reglementiert, aber ein lieber Freund von mir kann uns da sicher behilflich sein." Die kleine Gruppe machte sich gemächlichen Schrittes auf den Weg zum Hafen, wobei Fredegard ihrem Gast einiges über die Stadt im allgemeinen und den Hafen im besonderen erzählte. Dort angekommen, steuerte die Altbaronin aber nicht direkt das Oktagon - eine zwar beeindruckende, aber dennoch düstere und eher an eine Zwingfeste erinnernde Anlage - sondern ein etwas abseits gelegenes Gebäude an, welches weitaus unscheinbarer wirkte. "Das ist die Kommandantur des Bombardenregiments "Trollpforte", dem dereinst mein seliger Gatte vorstand.", erläuterte die ältere Frau der jüngeren. "Dessen jetziger Befehliger ist der Pagenvater meiner Enkelin und auch sonst ein guter Freund." - hierbei lächelte Fredegard recht eigentümlich, was ihre Begleitung für einen Moment irritierte. "Bitte entschuldigt mich für einen kurzen Moment, während ich ihn zu uns hole; er wird uns dann in das Oktagon führen." Die ältliche Adlige verschwand recht schnellen Schrittes in das Gebäude und kam nach einigen Minuten mit einem Mann mittleren Alters zurück, der einen etwas verdrießlichen Eindruck auf Irnfrede machte. "Das ist Oberst Siegerain von Bregelsaum-Berg, der Kommandeur des Regiments, und er hat sich spontan" - bei letzterem Wort zuckte dessen linkes Auge seltsamerweise mehrmals - bereiterklärt, uns in das Gebäude zu führen." Recht wortkarg und ziemlich angebunden wirkend stellte sich der Mann Irnfrede vor und geleitete die kleine Gruppe in das Oktagon, wo lediglich eine vergleichsweise geringe Zahl an Personal ihren Tagesdienst verrichtete. Interessant wurde es erst im dritten Stock, wo sie einen Blick in den Admiralssaal werfen konnten. Dieser beeindruckte die junge Adlige weniger durch seine gediegene Ausstattung als durch das prächtige Bodenmosaik in Form einer Karte des Kontinents, in der zudem alle größeren Häfen Aventuriens "eingezeichnet" waren.

Irnfrede bekam vor Staunen den Mund kaum zu.

"Das... das ist ja... ist das etwa ganz Aventurien?" stammelte sie.

"So ist es. Wir befinden uns hier!" erklärte ihr Siegerain, der mittlerweile etwas weniger zugeknöpft wirkte und wies auf einen Hafen in einer großen Bucht an der Ostseite des Kontinents. Auch Ernhelm staunte nicht schlecht. So eine Kunstfertigkeit hatte er hier nicht erwartet, machte der ganze Bau doch ansonsten einen eher abweisenden Eindruck.

Irnfrede stellte noch ein paar Fragen zu weiteren Hafenstädten, die ihr der Offizier kurz und knapp erläuterte. Vor allem interessierten sie die Häfen von Perricum bis Al'Anfa, was Ernhelm etwas merkwürdig fand. Doch sagte er nichts dazu. Dann ging es auch schon weiter mit der Besichtigung.

Schließlich folgte der im wahrsten Sinne des Wortes Höhepunkt dieses Ausfluges, als Irnfrede, Fredegard und der Oberst durch eine Luke im obersten Stockwerk des Turmes dessen Dach betraten. Die einstige Baronin zu Vellberg hatte nicht übertrieben: Die Aussicht war schlicht überwältigend!

"Umwerfend. Einfach fantastisch. Man sieht ja nicht nur den Hafen, sondern die ganze Stadt. Ich kann kaum glauben wie groß das alles hier ist", staunte Irnfrede.

"Seid Ihr zum ersten mal am Perlenmeer?" fragte Fredegard.

"Nun... ja! Ich war zwar mal als Kind vor etwa 10 Götterläufen im fernen Havena, wo ich das Meer der Sieben Winde sah, aber am Perlenmeer war ich noch nie. Es ist so wunderschön hier. Ich verstehe gar nicht..." sie stockte. Dann wandte sie sich an den Oberst: "Verzeiht bitte die Frage, Herr von Bregelsaum-Berg, ihr wirkt auf mich noch so... so jung. Wie kann denn jemand so jung und doch schon Oberst sein? Das ist doch in etwa vom Rang her vergleichbar mit einem Heermeister, oder irre ich mich da?"

"Nicht ganz", erwiderte der Offizier, während er erstmals lächelte. "Der Heermeister der Markgrafschaft ist eher mit einem Marschall vergleichbar, also dem Oberkommandierenden aller regulären Truppen einer Provinz und im Kriegsfalle auch von dessen Ritter- sowie Landwehraufgeboten. Ich selbst habe die Ehre, seit etwas mehr als einen Götterlauf eines der drei Regimenter Perricums zu befehligen. Ich mag vielleicht noch recht jung an Jahren sein, verfüge jedoch bereits über allerlei Erfahrungen in militärischen und diplomatischen Angelegenheiten und, wenn man meinem Vorgesetzten glauben mag, über den einen oder anderen besonderen Verdienst, dessenthalben ich weiland zum Oberst ernannt wurde." Bei den letzten Worten strich Siegerain scheinbar beiläufig einige für Irnfrede nicht erkennbare Staubkörner von seinen Auszeichnungen und fügte noch hinzu: "Und wenn ich mich recht entsinne, war Euer geschätzter Vater auch nicht viel älter, als er zum Heermeister der Grafschaft Reichsforst ernannt wurde; zweifelsohne auch ob seiner enormen Fähigkeiten und Verdienste."

Fredegard hatte den Ausführungen des Obersten mit leicht schiefgeneigtem Kopf und einem schwer zu deutenden Gesichtsausdruck gelauscht, bevor sie maliziös lächelnd ergänzte: "Ja, ich kann bestätigen, dass Herr Siegerains Fähigkeiten und Leistungen wahrlich - bemerkenswert sind."

Nachdem die Versammelten die Aussicht noch eine Weile genossen hatten, führte der Oberst die Besucher wieder nach unten und aus dem Oktagon heraus. Dann verabschiedete er sich formvollendet von Irnfrede und ihrer Begleitung mit dem Hinweis, dass noch wichtige dienstliche Angelegenheiten seiner harrten. In seiner Eile vergaß er sogar, sich von Fredegard zu verabschieden, was diese aber nicht im mindesten zu bekümmern schien.

Die Altbaronin wandte sich wieder ihrem Gast zu: "Was sollen wir uns als Nächstes anschauen, meine Teure? Die berühmten Korallengärten und das Kuriositätenkabinett lohnen auf jeden Fall einen Besuch. Aber vielleicht wollt Ihr auch noch etwas anderes sehen oder ganz allgemein einen Rundgang durch diese wunderbare Stadt unternehmen?" Erwartungsvoll blickte Fredegard die jüngere Frau an.

"Korallengärten und Kuriositätenkabinett? Das klingt beides sehr interessant", entgegnete Irnfrede begeistert. "Einen Rundgang können wir ja auch später noch machen, ich denke, wir sollten mit dem Kuriositätenkabinett weitermachen. Was meinst du, Ernhelm?" Der Angesprochene nickte nur kurz.

"Gut, dann lasst uns aufbrechen. Es liegt im Zentrum der Stadt, nahe der Ordensburg des ODL."

"In Ordnung, gehen wir los."

Gemeinsam machte man sich auf den Weg.

(OT: Hier würde ich erstmal nen Cut machen, sonst wird es zu lang).
(OT: Alles klar. Melde Dich einfach zwecks etwaiger Fortsetzung.)

Das Perricumer Kuriositätenkabinett

Abschied aus Perricum

Auf hoher See

Khunchom, Perle am Mhanadi

Die Pestbeule des Südens

Die Gladiatorenschule

Die Befreiung

Der Flug der Zehn

Flucht aus Al'Anfa

Heimkehr

Alte Säcke - Ideensammlung

Orden von Korgond - Ideensammlung

Boron 1046 BF

Nimmgalf läd (nach vorheriger Absprache mit Ardo) die 5 Herzen zu einem ersten Treffen nach Burg Erlenstamm im Schlund zum 20. Tsa 1046 BF, dem Festtag von Korgonds Verhüllung.

Gründe die dafür sprechen:
- es besteht ein gewisser Handlungsbedarf des neugewählten Kapitels
- die Burg wurde innen frisch renoviert und verfügt über sehr adäquate Räumlichkeiten für eine Tagung. Ausserdem ist sie auch im Winter (!) über Reichs- und Kronstrassen gut zu erreichen.
- die Anreisestrecke ist für alle Herzen in etwa gleich lang, Perrica und Korhilda könnten gemeinsam aus Perricum anreisen, Nimmgalf und Felian aus dem Südwesten.
- die Burgherrin ist Irnfrede von Luring-Hirschfurten, Nimmgalfs älteste Tochter, und würde für eine exzellente Bewirtung und Unterbringung sorgen

Themen:
- Aufgabenverteilung innerhalb des Kapitels: wer organisisert die Ordenstreffen, wer führt die Chroniken, wer kümmert sich um die Finanzen (Anmerkung Ina: Korhilda ist eine sehr gute Kämmerin)?
- die acht Schwerter der Goldenen Au: Wer sind die aktuellen bekannten Träger? Welche Schwerter/Schwertträger könnten kurz- oder mittelfristig für den Bund gewonnen werden? Wie sollen die Problemfälle angegangen werden (Anmerkung Ina: Wollten wir den Nadlau nicht auf den Zweifelsfelser loslassen)?
- Änderungen der Ordensstatuten: ist ein Ausschluss von Mitgliedern nur bei mindestens 16 Prostimmen noch sinnvoll? Wie können künftige Änderungen der Statuten ermöglicht werden?
- nächstes Ordenstreffen wann, wo ?
- Sonstiges

Beratung 2. Tag

Am Morgen des 21. Tsa begann man den Tag mit einem guten gemeinsamen Frühstück. Auch hier ließ sich Irnfrede nicht lumpen und tischte reichlich auf. Man war trotz einiger beschwerlicher Diskussionen in guter Stimmung, hatte man doch am gestrigen Tag schon einige wichtige Ergebnisse erzielen und Beschlüsse fassen können. Auch Perrica von Alxertis wirkte beinahe ausgeschlafen und recht gut gelaunt, jedoch war sie immer noch etwas außen vor und ruhiger. Vor allem wegen der gestrigen Diskussionen, aber auch weil sie danach noch einige Fälle berabreitet hatte. Nachdem man sich gestärkt hatte, sollte es dann in der bekannten Runde weiter gehen.

"Nun denn", begann Ardo, "heute müssen wir uns noch um die Neuaufnahmen und Ausschlüsse kümmern. Etwas, was wir auf der Ordensversammlung zu Auenwacht aus Zeitgründen nicht in Gänze abschließen konnten. Zunächst mal noch die formale Bestätigung für die drei nachträglich noch aufgenommenen Ordensmitglieder Roban von Weyringhaus, Praiosmar von Hinn und Ugdalf vom Berg. Zu jedem der drei liegen mir schriftlich wenigstens acht Fürsprecher-Stimmen vor." Ardo holte drei Pergamente hervor, auf denen die Stimmen mehrerer Ordensmitglieder aufgeführt waren.

Damit wäre den Aufnahmekriterien genüge getan. Oder spricht noch etwas gegen eine Aufnahme dieser drei neuen Mitglieder?"

Die anderen schütelten mit dem Kopf.

"Dann stelle ich fest, dass die drei genannten nun auch offiziell Mitglieder des Ordens zu Korgond sind. Perrica, schicke ihnen bitte förmlich ihre Aufnahmebestätigungen zu." Die Angesprochene nickte knapp und notierte es.

"Nun liegen mir auch noch Anträge zum Ausschluss oder gar Streichung einiger Ordensmitglieder vor. Die meisten davon von dir, Nimmgalf. Möchtest du das kurz erläutern?"

Der Angesprochene räusperte sich. "Sehr gerne. Der Orden dient nun bekanntermaßen dem Land und der Krone, und sollte sich dieser auch aufs höchste verpflichtet fühlen. Daher können wir keine Mitglieder in den Reihen des Ordens dulden, die sich geegnüber der Krone schuldig gemacht haben. Als erstes möchte ich den ehemaligen Baron von Haselhain nennen: Selo von Pfiffenstock. Er wurde im letzten Götterlauf vom Meilersgrunder Krongericht für schuldig befunden, und aufgrund seines Verrates an der Krone und der Unterstützung des selbstproklamierten Großfürsten für 12 Götterläufe in die Verbannung geschickt. Eine solche Person ist völlig untragbar für den Orden, daher sollte er schleunigst ausgeschlossen werden. Die erforderlichen 16 Stimmen,konnte ich leider auf Auenwacht noch nicht zusammentragen, aber ich bin mir fast sicher, dass das beim Gockel nicht schwer werden wird."

"Gut. Gibt es dazu noch eine Gegenrede?" Ardo sah sich in der Runde um, kurz bevor er fortfahren konnte, hob Perrica zaghaft die Hand, Ardo schnaufte sanft aus. "Ja?"

Alle blickten auf die Landrichterin, die sich erneut anschickte unangenehm aufzufallen und die Einträchtigkeit der Versammlung zu stören. "Nun ordentlich können Ausschlüsse nur durch 16 Stimmen durchgeführt werden. Die dünne Sachlage der Statuten sagt dabei weder ob dazu ein ordentliches Treffen, evtl. gemäß vier Jahres Rhythmus, notwenig ist oder nicht. Obendrein tue ich mich schwer einen schwereren Entschluss zu fassen als das ehrwürdige Krongericht, einer der höchsten juristischen Instanzen Garetiens, dem auch die Königin und nun der Großfürst vertrauen und dem mindest ein Mitglied dieses Kapitels beisaß. Dieses Krongericht stellte eine Schuldigkeit und eine Verbannung auf Zeit fest, eine Schuld, die also nach Ende der Verbannung als abgegolten gilt. Mir ist bewusst, dass das Ordensrecht nicht an das Krongericht gebunden ist, aber dennoch wage ich es als Gelehrte des Rechts vor Praios und Hesinde nicht mein Urteil schärfer zu sprechen, als diese hochwürdige Institution. Eine Bannung aus dem Orden auf Zeit würde hier ebenfalls eher entsprechen. Mal ganz abgesehen davon, dass der 16 Stimmen nicht genüge getan sind. Außerdem steht, meines Erachtens nach, eine ordentliche Entscheidung darüber aus, ob es tatsächlich eines gewissen Turnus von ordentlichen Zusammenküften bedarf, bei denen über etwaige Entscheidungen abgestimmt werden kann. So eine Entscheidung kann nach meinem Rechtsverstand nur bei einem ordentlichen Gesamttreffen getroffen werden, welche aufgrund des offensichtlichen Widerspruchs darin auch eine außerordentliche Zusammenkunft sein kann."

Man sah das einige in der Runde äußerst ungehalten waren über Perricas erneuten Widerspruch, doch bevor sich der Unmut darüber entladen konnte ergriff Korhilda das Wort: "Meine Freunde, wir sind doch hier kein Gericht, keine Paragraphenreiter. Wir sind ein Orden - die Gemeinschaft des Ordens vom Heiligen Altar zu Korgond. Wir folgen uralten Traditionen und so würde ich hier ein Urteil des Landes über die entsprechende Person vorziehen. Ich selbst biete mich an zu Selo von Pfiffenstock zu reisen und ihm eine korgondgefällige Queste anzuempfehlen. Gerne werde ich ihn dabei begleiten und seine Tugendhaftigkeit bezeugen - oder auch nicht. Lasst das Land entscheiden, ob es ihn noch für würdig erachtet."

Nimmgalf hatte schon zu einer heftigen Entgegnung angesetzt, ließ sich aber durch Korhildas rasch vorgetragenen Vorschlag wieder ein wenig beruhigen. "Ein Urteil des Landes? Eine korgondgefällige Queste?" Er musste kurz überlegen. "Na schön. Wenn Selo es schaffen sollte, diesen Blutschwester-Altar im Rashtulswall zu finden, dann - und nur dann - bin ich bereit von meinem Antrag abzulassen. Denn dann hat er sich wahrhaft um den Orden verdient gemacht! Sollte er aber versagen, so ist hier kein Platz mehr für ihn!"

"Mein lieber Nimmgalf, wenn wir das Land bitten möchten, dass das Land ihm eine Queste gewährt, wird auch das Land entscheiden, was es für richtig erachtet. Ich weiß, Du bist aufgebracht, aber vertraue dem Land und seinen Entscheidungen", Korhilda stets bemüht die Wogen zu glätten. Die Landrichterin fühlte sich das erste Mal nicht mehr völlig unverstanden und atmete tief durch, etwas von der Schwere wich von ihr.

So dass ein Nicken aller Beteiligten den Vorschlag der Baronin zu Wasserburg mit zu beschied.

"Schön, aber ob die Entscheidung in wie weit die Queste im Sinne des Ordens als erfüllt gewertet wird, obliegt selbstverständlich uns!" Er ließ keinen Zweifel daran, dass er das Kapitel damit meinte.

"Als nächstes hatte ich den Ausschluss von Alrik Herdan von Prailind gefordert. Er hatte seinen eigenen Tod vorgetäuscht und sich unter falscher Identität dem Reichsverräter Haffax angeschlossen. Er sitzt zur Zeit eingekerkert auf den Efferdstränen und wartet auf seine Aburteilung. Und das schon seit Jahren."

"Konntest du auch für ihn die erforderlichen Stimmen für den Ausschluss zusammenbringen?" fragte Korhilda. Das musste Nimmgalf allerdings ernuet verneinen. "Die meisten Ordensbrüder und -schwestern wollten noch abwarten, bis ein Urteil gefällt wurde, und seine Schuld zweifelsfrei feststeht."

"Dann schlage ich vor, dass wir damit auch noch so lange warten sollten." warf Felian ein.

"Perrica, könntest du eventuell den Prozess über Prailind vorziehen oder beschleunigen? Da er ja in Perricum einsitzt wird er doch auch dort verurteilt werden, oder?" fragte Felian

"Nein, tatsächlich sind die Efferdstränen ein Reichsgefängnis mit Reichstatus, Prailind hat außerdem seine Verbrechen nicht in Perricum begangen soweit wir wissen. Ich bin lediglich Landrichterin der Markgrafschaft, dies liegt also weit außerhalb meines Einflussbereichs. Das muss vor ein Reichsgericht gehen. Außerdem...", alle begannen leicht mit den Augen zu rollen. "...außerdem, gilt hier Gleiches wie beim Pfiffenstock, die Formalia müssen oder sollten erfüllt bzw. diskutiert und beschlossen sein. Wenn gleich in diesem Fall eine schärfere Strafe zu erwarten ist durch das Reichsgericht, auch wenn Prailind öffentliche Reue gezeigt hat, so hat er doch mit einem Dämonenpaktierer und Erzverräter gemeinsame Sache gemacht."

"Gut, dann sollten wir diesen Punkt vertagen, bis ein Urteil über Alrik Herdan von Prailind gesprochen wurde", schloss Ardo. Alle waren einverstanden, auch wenn die Landrichterin eine längere Vertagung erwartete.

Kommen wir zu einem unschönen Punkt, den Ausschluss des Malepartus von Helburg. Die Forderung, dass sein Name aufgrund seiner Frevel wider die Zwölfe aus den Ordenschroniken gestrichen wird, steht im raum. Ich denke, ein jeder hier weiß, was der genannte sich hat zuschulden kommen lassen, ich möchte diese Gräuel hier nicht wiederholen. Spricht etwas dagegen, dass wir ihn ausschließen? Auch hier kam ein Räuspern aus der Ecke der Alxertiserin, wenn diesmal auch kaum hörbar. "Die Formalia erwähnte ich ja bereits. Auch wenn es mir schwer fällt in diesem Fall darauf zu pochen, da hier außer Frage steht, dass wir es mit einem zigfach verfluchten Individum zu tun haben. Dennoch, wer seine eigenen Regeln und Moral verletzt, um solche ohne jede jegliche Regel und Moral abzurteilen, der sollte Vorsicht walten lassen. Ich bin mir sicher, dass wir für die Tilgung des Höllenwallers mit Sicherheit mehr als die benötigten Stimmen zusammen bekommen, inklusiver meiner, aber ich bitte darum dies ordentlich zu tun."

Korhilda räusperte sich. "Perrica so ganz kann ich dem nicht beipflichten. Wir schließen Malepartus nicht aus dem Orden aus, durch Tod hat er es bereits selbst getan. Hier geht es um das Auslöschen aus der Chronik. Da er götterlästerlich den Zwölfen gefrevelt hat, kann es darauf nur eine Antwort geben. Und ich setze hier die Zustimmung aller göttergläubigen Edelleuten voraus. Hier darf es bei den Zwölfen keine zwei Meinungen geben. Daher übertreten wir in diesem speziellen Fall auch nicht unsere Kompetenzen."

Perrica bemerkte, dass sie vielleicht aus Reflex, der ganzen Gegenreden wegen, in diesem Punkt etwas zu weit gegangen war: "Nun gut, in diesem speziellen Fall gebe ich dir Recht, Korhilda, der 'juristischen' Absicherung wegen schlage ich allerdings vor eine entsprechende Bekanntmachung unter den Mitgliedern zu veröffentlichen dadurch zu ergänzen das dem im Sinne des 'Gleichstellungsprinzips' des Ordens innerhalb von 4 Monden widersprochen werden kann, unter Angabe von entlastetenden Gründen natürlich. Dies wird niemand tun, aber wir haben grundlegend nicht unseren Prinzipien widersprochen. Dies sollte aber nur für diesen speziellen Fall gelten, alles weitere sollte ordentlich behandelt werden, damit wir uns das Vertrauen unserer Mitvertrauten auch erhalten, die uns immerhin zum Kapitel gewählt haben, auf Zeit."

Niemand widersprach. "Dann werden wir ihn also auch aus den Chroniken tilgen und von mir aus auch so ein Widerspruchspalaver einbauen." Ardo war sichtlich genervt.

Er sah daraufhin Nimmgalf an: "Übrigens, die verbliebenen Pulethaner im Orden, namentlich Yendor Falkwin Limpurg von Gallstein und Chaliba von Brendiltal haben sich, laut einem Schreibens des Gallsteiners, inzwischen schriftlich von den Taten ihres ehemaligen Bundesbruders Malepartus distanziert. Es besteht also keinen Grund auch deren Mitgliedschaften einer Prüfung zu unterziehen."

Nimmgalf nahm dies zu Kenntnis, sagte aber nichts dazu.

"Gut. Damit haben wir auch den Punkt der Ordensausschlüsse erledigt. Bleibt nur noch einen Termin für die nächste Ordensversammlung festzulegen. Was haltet ihr davon, wenn wir uns im kommenden Götterlauf wieder im Travia treffen?"

Auch hier, wenn auch müde davon die Spielverderberin zu sein, hakte die Perricumer Landrichterin ein: "Zu außerordentlichen und ordentlichen Zusammenkünften habe ich mich ja bereits geäußert. Dies steht, aus meiner Sicht noch zur Diskussion bei der nächsten ordentlichen Gesammtversammlung, die auch eine außerordentliche sein kann. Einem nächsten Treffen unsererseits am 30. Travia nächsten Jahres steht aus meiner Sicht nichts entgegen. Ich möchte euch meine Mitherzen dennoch anhalten, dass wir uns bis dahin über folgende Sachlagen Gedanken machen, weil sie essentiell für den Orden sein könnten. Ad Primum: Etwa steht in der Gründungsschrift des Ordens und dem Ordens-Beinamen geschrieben, dass wir als 'Vertraute der Krone' samt Menzelsband, diesen dienen, auf sie Schwur leisten und uns unter dessen Siegel treffen. Was aber wenn, wie jetzt, diese Krone ruht und durch den Nardesreif vertreten wird? Eine gewichtige Frage. Ebenso gewichtig - wie genau können, wollen und werden wir uns dieses Vertauen der Krone, bzw. des Reifes, überhaupt verdienen und wie die dienen wir der Krone bzw. dem Reif? Ad Secundum: Der Altar von Korgond ward gefunden und wieder verhehlt, ebenfalls im Gründungsschreiben steht jedoch, dass das Auffinden des Altars höchste Aufgabe des Ordens ist, was bedeutet das für die Zeit nach der Auffindung? Gibt es andere, weitere Altäre? Kann der Orden selber welche bauen/ergründen? Und da der Orden Krone, Land und Göttern zu gleich dient, wie könnten solche aussehen? Und ad Teritum: Das Prinzip der oder des Gleichen unter Gleichen findet sich sowohl in den Statuten als auch im den Statuten vorangestellten Gründungsschreiben wieder, was bedeutet diese Geschwisterlichkeit für den Orden, seine Mitglieder und etwaige Aufnahmen und Ausschlüsse?" Perrica schloß damit nun endgültig und sah hinüber zu Ardo und bat ihn ein paar letzte Worte zu sprechen, dafür entwickelte sie Ogerstark und legte es behutsam mit der Spitze zur Tischmitte.

Ardo atmete ruhig durch. Er musste sich schwer beherrschen um aufgrund des neueren Vortrags der Perricumerin nicht die Fassung zu verlieren und auf den Tisch zu hauen. Und anscheinend ging es Nimmgalf und Felian ähnlich.

"Meine Mitherzen, wir haben bei diesem Treffen schon vieles erreicht. Es wurden die organisatorischen Aufgaben zugewiesen, womit die gewählte Ordensführung wieder arbeitsfähig sein sollte. Ich bin sehr zuversichtlich, dass ein jeder seine Aufgaben gewissenhaft erfüllen wird.

Des weiteren haben wir etwas Klarheit gewonnen über unser wichtiges Ordensziel, mehr über die Träger der Acht Schwerter zu erfahren, auch wenn wir hier noch einiges aufarbeiten müssen, und bezüglich der Bewertung der einzelnen Träger noch kein Konsens herrscht.

Sowohl bei Neuaufnahmen als auch bei Ausschlüssen muss auch bei einer ausreichenden Anzahl an Stimmen immer das Ordenskapitel das letzte Wort haben, um Missbrauch zu vermeiden und damit der Orden von aussen nicht unterwandert werden kann.

Das nächste Ordenstreffen - wir unterscheiden hier nicht mehr zwischen ordentlich/ausserordentlich, das verwirrt nur - findet dann im Travia des nächsten Götterlaufes statt, wobei der Ort noch festzulegen ist."

Die anderen stimmten zu, auch wenn sich der ein oder andere noch weitreichenden Beschlüsse gewünscht hätte. Aber es würde ja künftig noch weitere Treffen geben.

Damit endeten dann auch die offiziellen Beratschlagungen der Herzen von Korgond.

Lasst Taten sprechen

Am nächsten Morgen, dem 23. Tsa auf Burg Erlenstamm:

Der Tag der Verabschiedung war gekommen. Der Schnee war glücklicherweise inzwischen etwas zurückgegangen und man war zuversichtlich an diesem Tag gut voran zu kommen.

Korhilda hatte morgens vor der Abreise ihre Bundesgenossen noch einmal zusammen gerufen, obwohl die offizielle Zusammenkunft bereits beendet war.

"Entschuldigt, doch Anaxios überbrachte mir erst in der letzten Nacht seine Aufzeichnungen per Dschinn!"

Vor Korhilda stand eine geöffnete Truhe mit vielen Pergamenten. Korhildas hielt eine zusammengerollte Schriftrolle in der Hand. Die Baronin lief beim Reden und schwang die Pergamentrolle wie einen Taktstab.

"Wir mussten uns finden und werden uns weiter finden müssen. Bis auf Ardo sind wir alle neu in unserer Funktion. Der Orden hat gelitten unter den Fehden der letzten Jahre, gewiss. Ich finde es gut, uns zuerst mit den einfachen Dingen beschäftigt zu haben. Doch sehe ich uns als viel mehr an."

Die anderen stimmten nickend zu. "Nur zu, fahre fort, Korhilda!" bestätigte Nimmgalf sie.

"Wir haben über die Schwertträger geredet und dass sie besonders sind, dass die Schwerter sie erwählt haben. Aber ich glaube so einfach dürfen wir nicht denken. Sie sind vielleicht erwählt worden, doch ob sie etwas Besonderes sind, bestimmen die Träger selbst mit ihren Taten. Hierzu möchte ich an die ersten Schwertträger erinnern, ohne ihre Taten wäre ihre Namen nicht in die Annalen eingegangen. Kennt ihr alle Träger der Schwerter danach? Ich nicht. Somit kann ich nur mutmaßen, dass ihre Taten den Schwertern nicht gerecht geworden sind."

Korhilda marschierte immer noch durch den Raum. "Der Heilige Altar von Korgond wurde gefunden. Damit wurde das niedergeschriebene Ziel erreicht. Doch in unserem Land klaffen noch Wunden nach der Fehde. Korgond ist für mich auch die Legende zu den garetischen Rittertugenden, nicht nur zur Mystik der Acht. Auch zur Mystik Mythraels. Ein hehres Ziel."

Korhilda breitete diverse Schriftstücke vor ihnen aus. "Hier sind diverse Aufzeichnungen, die Anaxios über die Jahre zusammengestellt hat. Mythen und Legenden. Und diese Karte hat er mir mitgegeben."

Korhilda rollte das Pergament aus ihrer Hand aus. Eine Karte von Perricum über Garetien nach Greifenfurt, ganz grob skizziert mit darauf eingezeichneten Linien. "Anaxios sagt, Orte unter diesen Linien haben eine Bedeutung. An ihnen ist die Magie recht stark. Hier können wir nach dem suchen, was das Land besonders macht. Ich denke wir sollten einen Ort suchen, an dem der Orden seine Zelte aufschlägt, die Vergangenheit niederschreibt, die Mythen sammelt und für alle ansprechbar ist. Aber Gegenstände und Orte alleine machen es nicht aus. Vergesst nicht die Menschen und ihre Taten. Sie machen es besonders, sie schreiben die Heldengeschichten und Mythen. Lasst diese Aufschreibungen unsere Leitlinie sein, aber lasst uns nicht dahinter verstecken. Lasst unsere Taten das Geschehen bestimmen."

Perrica war müde von den vergangenen Tagen und Diskussionen und ihrer mitgebrachten Sonderarbeit, doch die Worte der Sturmfelserin ließen neue Kraft in ihr aufströmen. Villeicht hatten ihre vielen Worte doch etwas bewegt oder Korhilda verstand sie doch besser als sie durch den bisherigen Verlauf angenommen hatte. Müde lächlte sie sie an. "Wahre Worte, Korhilda, wahre Worte."

Auch Ardo, Nimmgalf und Felian waren von Korhildas Rede recht angetan. Vielleicht gelänge es ja tatsächlich einen Ort zu finden, an dem der Orden dauerhaft Fuß fassen könnte. Das wäre jedenfalls ein großer Erfolg, und daher wäre dies einige Mühen wert.

Schließlich verabschiedete sich Nimmgalf noch von Irnfrede, Racalla und Brinwulf, und ritt dann gemeinsam mit Felian und Tsaiane in Richtung Heimat. Auch die anderen Herzen verabschiedeten sich und brachen auf zu neuen Taten.

ENDE

Traviabund zwischen Hirschfurten und Torrem

Willkommen in Garetien

20. Rahja 1046 BF - Barjed Phecadio Torrem, ein Vetter der Herrin des Kleinfürstentums Torricum, Perainia Phalaxana XXV. Torrem im Horasreich, erreicht mit seinem Gefolge Burg Trollhammer, und wird dort freundlich empfangen. Nimmgalf stellt ihm seine Familie und das Burgpersonal vor.

Erstes Beschnuppern

Barjed ist nicht gerade begeistert von Garetien, auch Nimmgalfs Begeisterung für das Tjosten teilt er nicht. Jedoch verfügt er über eine spezielle Form des Lanzenstechens, die Nimmgalf erstaunen lässt.

Hochzeitsplanungen

Nimmgalf und Ederlinde planen die Hochzeit mit Irnfrede und laden den Adel Garetiens für Travia 1047 BF nach Burg Trollhammer ein.