Geschichten:Das Herz des Schwertes - Teil 2: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 28. Februar 2014, 16:32 Uhr

Gareth, 24. Rondra 1030 BF, abends

In der Schenke Orkentodt im Südquartier hatte sich viel Volk versammelt, die meisten davon waren eher zwielichtiger Natur. Ein etwas dickerer Wirt stand am Tresen und spülte mit einem speckigen Tuch Krüge während ein paar Schankmägde in mehrheitlich aufreizender Kleidung die Gäste bedienten. Verwegen aussehende Gestalten mit breiten Hüten und dunklen Gewändern spielten Boltan um ein paar Kupfermünzen, ein paar schmuddelige Zecher grölten laut und machten anzügliche Witze, während einige Huren unverhohlen ihre Reize anpriesen.

An einem Tisch in einer Ecke hatten sich drei Personen in lange Kapuzenmäntzel gekleidet niedergelassen und führten ein leises Gespräch in der Hoffnung, nicht allzu viel Aufmerksamkeit zu erregen. „Diese Schenke ist wirklich das Letzte!“ spie Nimmgalf ein Fünkchen zu laut hervor. „Schhht!“ ermahnte ihn Tsaiane. „Je weniger Interesse wir hier erregen desto besser. Ich denke der ein oder andere hier würde uns Übles wollen, wenn er wüßte wer wir in Wahrheit sind.“ Nimmgalfs Hand glitt zum Griff seines unter dem Mantel verborgenen Reitersäbels. Sollten sie es nur versuchen, sie würden ihre Haut teuer verkaufen.

„Also, von Plötzingen. Wie geht es nun weiter?“

Der Angesprochene antwortete: „Nur Geduld, ich versuche gerade einen geeigneten Ansprechpartner auszumachen.“ Er ließ eine Weile lang die Blicke schweifen. „Ah, seht ihr den Herrn dort drüben am Tresen? Der scheint mir noch am ehesten für unsere Anfragen geeignet zu sein.“ Er rief die Schankmagd herüber. „Heh, kannst du mir sagen, wie der Kerl dahinten heißt?“ Er deutete mit einem Kopfnicken zum Tresen und schob der Magd einen Heller rüber. Sie nahm ihn und steckte ihn sich ins Mieder.

„Der mit der Narbe unterm Auge? Das ist Marek die Kralle. An eurer Stelle würde ich den in Ruhe lassen.“

„Schon gut. Bring uns noch drei Bier.“ Das Mädchen nickte und entfernte sich.

„Klingt nicht sehr vertrauenserweckend, wenn ihr mich fragt“, flüsterte Nimmgalf.

„Das soll es ja auch nicht! Wartet hier.“ Von Plötzingen erhob sich.

„Was habt ihr vor?“ fragte Nimmgalf noch, aber der Edle antwortete nicht und hielt schon auf den Mann am Tresen zu.

„Bist du Marek?“ sprach von Plötzingen den finsteren Mann an.

„Wer will das wissen?“ fragte dieser mit düsterer Stimme. Dabei blickte er von Plötzingen nur kurz an, doch es genügte so dass dieser seine häßliche Narbe über dem linken Auge sehen konnte.

„Jemand, dem Du möglicherweise weiterhelfen kannst.“

„Soso! Aber vielleicht will ich ja niemandem weiterhelfen. Vielleicht will ich nur in Ruhe gelassen werden.“

Von Plötzingen bestellte noch zwei Bier. Als die Schankmagd sie brachte stellte er ihm eines rüber. „Vielleicht! Aber vielleicht ist auch ein Goldstück für dich drin, wenn du mir sagst, wer mir hier im Südquartier mehr über große Klunker erzählen kann.“ Der Mann namens Marek zog eine Augenbraue hoch.“

„Klunker?“

„Richtig. Es gibt da ein paar reiche Spinner, die bereit sind für solche Klunker – am besten rote und ziemlich harte – tief in die Tasche zu greifen. Also...“

Der Mann musterte ihn skeptisch und trank an seinem Bier. „Klunker willst du, ja? Nun, dann musst du ein reicher Mann sein, wenn du dir so was leisten kannst.“

Friedwart war etwas irritiert. „Ich? Nein, ich bin nur ein kleiner Unterhändler, aber...“

In diesem Moment hatte der Mann einen schweren Dolch gezückt. „Wo ein Goldstück sitzt, sind immer noch mehr! Heraus damit!“ Er bedrohte ihn mit dem Dolch. Mit Entsetzen beobachteten Nimmgalf und Tsaiane die Szene.

„Verdammt“, rief Nimmgalf und sprang auf. Auch Tsaiane erhob sich. Von Plötzingen wollte zurückweichen, doch Marek war schneller. Er packte ihn am Arm und zog ihn zu sich. Dabei presste er ihm den Dolch in die Seite, jedoch noch ohne ihn zu verletzen.

„Zurück!“ zischte er. Nimmgalf und Tsaiane hielten inne.

„Lass ihn sofort los, Abschaum!“ knurrte Nimmgalf. Inzwischen waren mehrere Umstehende auf sie aufmerksam geworden. Einige weitere Schurken erhoben sich langsam.

Marek wandte sich an die anderen: „Diese Typen hier stinken nur so vor Geld. Lasst sie uns doch ein wenig erleichtern.“ Im nu kamen mehrere Gestalten auf sie zu, viele davon hatten Keulen, Messer oder Schlagringe in der Hand. Einer zog gar einen Morgenstern unter der Robe hervor. „Na los! Her mit eurem Gold! Oder sollen wir euch wehtun?“ lachte ein dreckiger Streuner gehässig.

„Möge Rondra uns beistehen!“ dachte Nimmgalf, gab Tsaiane ein Zeichen und zog seinen Säbel blank.



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Texte der Hauptreihe:
K1. Prolog
K1. Teil 1
K2. Teil 2
K3. Teil 3
K4. Teil 4
K5. Teil 5
K6. Teil 6
K7. Teil 7
K8. Teil 8
K9. Teil 9
K10. Teil 10
K11. Teil 11
K12. Teil 12
K13. Epilog
24. Ron 1030 BF zur abendlichen Phexstunde
Teil 2
Teil 1


Kapitel 2

Teil 3
Autor: IBa