Geschichten:Aufruhr in Erlenstamm - Teil 2: Unterschied zwischen den Versionen
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|Reihe=Aufruhr in Erlenstamm | |||
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|Vor=Geschichten:Aufruhr in Erlenstamm - Teil 3 | |||
|Zurück=Geschichten:Aufruhr in Erlenstamm - Teil 1 | |||
|Datum=20.12.1027 | |||
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|Autor={{Briefspieler||Bene H.}} | |||
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Aktuelle Version vom 6. Januar 2015, 13:40 Uhr
Ein kalter Wind erhob sich, so dass es dem Golgarit im ersten Moment unmöglich war zu spüren, ob die Gestalt der Baronin wirklich lebte. Sicherheitshalber zog er seine Waffe, um sich zum Kampf zu stellen. Der Junker fasste sich und rief: „Zu den Waffen! Vernichtet dieses von den Göttern verfluchte Wesen, das den Körper der Baronin von Erlenstamm schändet!“ Die Soldaten griffen zögerlich zu ihren Schwertern, die Fackeln immer noch in der anderen Hand. Der Hauptmann doppelte donnernd nach: „Ihr habt es gehört. Ihr Weicheier!“
Die Baronin unternahm zunächst nichts, um sich zur Wehr zu setzen. Da kam eine weitere Gestalt von hinten angeritten. Die Baronin drehte sich um und schaute in die schreck-geweiteten Augen ihrer anderen Nichte, Alissa von Erlenstamm, die soeben zur Burg Freudenstein geeilt war. Mit schwacher Stimme sagte sie nur: „Hälst Du mich auch für ein von den Göttern verfluchtes Wesen.“ Die anderen konnten nur sehen, dass die blutüberströmte Gestalt einige Worte zu Alissa murmelte, konnten aber nicht hören, was geredet wurde. „Lasst nicht zu, dass sie irgendwelche Zauber wirkt!“ rief der Junker. Eine Antwort abzuwarten blieb der Baronin keine Zeit. Das Scheppern der zaghaft auf sie zugehenden Soldaten und die schnellen Schritte des Golgariten liessen sie dem Pferd die Sporen geben, welches instinktiv die Flucht ergriff, sich drehte und im letzten Moment, bevor der erste Schwerthieb fallen konnte, mit Gewalt an Alissa vorbei in die Dunkelheit verschwand. Alissa wurde vom Ross der Baronin, welches fast selber die Balance verloren hätte, beinahe umgestossen, so dass sie das schwere Atmen von Tier und Mensch hören und ihre Wärme kurze Zeit spüren könnte, bevor sie von der Dunkelheit verschluckt wurden.
Der Hauptmann rief noch: „Bogenschützen, schnell!“ doch dafür war es zu spät. Das Gesicht des Junkers verfinsterte sich. „Lasst nur Hauptmann, das Teufelsweib wird hier wieder auftauchen, und dann wird es den Junker von Dragenfels kennen lernen, HA!“
Robin liess langsam seinen Streithammer sinken. Ein Beweis, dass die Baronin noch leben könnte, hatte er nicht erhalten. Seine Mine verfinsterte sich noch mehr, als er zum Junker hinüberschaute.
"Warum. Warum habt Ihr den Befehl zum Angriff gegeben?! Es bestand keinerlei Notwendigkeit, die Gestalt stellte keine Bedrohung dar. Ihr hättet Euch des Mordes schuldig gemacht, falls die Baronin tatsächlich noch leben sollte. Und ich schwöre bei Boron, ich selbst hätte Euch dafür gerichtet. Nun seht zu, dass die Gestalt hierher zurückkehrt, damit wir überprüfen können, ob es sich tatsächlich um die Baronin handelt. Und verschwindet aus meinen Augen!"
Starr vor Schreck schaute Alissa den Golgariten an. Ruhig atmete sie ein aus aus und sagte dann: "Die Gestalt war meine Tante und sie lebt! Vertraut mir!" Sie blickte nocheinmal in die erstaunten Gesichter der Anwesenden, ihrer Schwester warf sie einen verächtlichen Blick zu. Alissa sagte noch zum Junker vom Dargenfels: "Gebt gut auf Euer Mündel acht. Lasst Ihr ihn auch nur einen Moment aus den Augen, könnte ihm etwas schreckliches widerfahren!" Nocheinmal blickte Alissa ihre Schwester an, dann wendete sie ihr Pferd und ritt ihrer Tante hinterher. Nocheinmal rief sie: "Vertraut mir!" Und schon war sie wieder aus dem Burghof verschwunden.
Das Blut schoss dem dragenfelser Junker in das leicht rundliche Gesicht, als er die Aufforderung des Golgariten vernahm. "Ich habe es langsam satt, mir von Pfaffen in Rüstungen erklären zu lassen, wie ich meine Kämpfe zu führen habe. Erst verbietet mir so ein vertrottelter Rondriot meine Waffen, und jetzt untersagt mir ein Golgarit die Jagd auf eine Untote... Hätte sie bei Werheim überlebt, wüssten wir davon. Garetien ist kein Ort mehr für solche Klosterträumereien! Wir müssen sie jagen, alles andere ist zu gefährlich!!!"
Nach diesem Wutausbrauch drehte er sich zu den Soldaten. "Wachen, ich bin der Vormund des Barons, ihr befolgt also meine Befehle! Jagdt sie, seht zu dass ihr sie auftreibt bevor sie die Bauern verhext!" Etwas orientierungslos suchte der Junker das Gesicht eines der anwesenden Dienstboten. "Die Amme soll mir den jungen Baron bringen, damit ich ihn im Auge habe ... ach ich hole ihn lieber selbst, zeigt mir den Weg."
Während er strammen Schrittes hinter dem eiligen Diener ins Innere marschierte hörte man ihn noch rufen "Schreiber, wer war diese andere Reiterin? Seht zu dass ihr sie auftreibt und..."
Die Mine des Golgariten verdunkelte sich noch weiter. Dieser Junker hatte es doch tatsächlich gewagt, die Kirche BORons und RONdras zu verunglimpfen. In aller Ruhe nahm er seinen Panzerhandschuh vom Sargdeckel und zog den Handschuh wieder an, während der Junker hinter seinem Diener davonstiebte.
Es war Zeit, für eine Lektion Ehrerbietung und Anstand gegenüber kirchlichen Würdenträgern, die der Junker entweder vergesessen oder gar nie gelehrt bekam. Nun, der Junker würde sich sicher daran erinnern...
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