Geschichten:Aufruhr in Erlenstamm - Teil 6: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 28. Februar 2014, 16:33 Uhr

Die Baronin von Erlenstamm stand mit Alissa mit gezückter Waffe in der leeren Schankstube, die sich langsam mit Rauch füllte. Die Erlenstammerin warf ihrer Nichte einen entschlossenen Blick zu: "Ich werde nicht wieder fliehen, und wenn das feige Bauernpack nicht rein kommt, werde ich zu ihnen rausgehen und sie mein Schwert schmecken lassen."

Alissa machte sich zum Kampf bereit und nickte nur zustimmend. Darauf stürzten die beiden Frauen aus der Schenke in die aufgebrachte Menge - und ohne auch nur einen Wimpernschlag zu zögern, schwangen sie ihre Klingen, trennten Köpfe von Hälsen, durchbohrten die ungeübten Leiber und trennten Gliedmassen vom Rumpf ab. Es dauerte nicht lange, da wich der Mob zurück und bildete um Thalionmel und Alissa einen Halbkreis. Immer noch schrie und keifte die Masse, hielt aber respektvoll Abstand.

"Kommt nur näher, wenn ihr Euch traut!", rief die Baronin und trat einen am Boden liegenden Kopf eines Zwerges, dass er durch die Luft flog. Die Menge wich noch mal zurück. Es bildete sich eine Lücke, durch welche Gardisten nach vorne drängten, angeführt vom Junker von Dragenfels, der den kleinen Rohajan Praiodan festhielt und den Gardisten befahl, die Baronin sofort zu zerhacken, wobei er locker den auf ihn zufliegenden Zwergenkopf am Bart packte, ein paar mal in der Luft kreisen liess und dann davonschleuderte. Die Soldaten zögerten aber.

"Sehe ich etwa wie eine Untote aus?" rief Thalionmel in die Menge. Soldaten, ich rufe Euch zu Eurem Eid, den Ihr bei Praios geschworen habt!" "Hört nicht auf sie", hielt der Junker dagegen, "das sind nur dämonische Lügen". Inwzischen begann das Kind, ganz verstört, bitterlich zu weinen an und wollte zu seiner Mutter - der Baronin - laufen, doch der Junker hielt es zurück.

Tränen traten in das harte Gesicht der Baronin: "Lasst ab, Junker, und wenn es nur um des Kindes willen sein soll."

"Nein!" rief er trotzig und befahl den Soldaten erneut, anzugreifen. Doch der Hauptmann trat vor und entgegnete mit lauter Stimme:

"Wahrlich, so würde nie eine dämonische Kreatur handeln. Wir stehen zu unserem Eid und Euch zur Verfügung, unsere Herrin, Hochgeboren von Erlenstamm."

Alissa und Thalionmel wechselten erleichterte Blicke. Die Menge begann sich aufzulösen, als die Soldaten begannen, den Pöbel eher unsanft zu zerstreuen.

"So, Hauptmann", sprach die Baronin streng, "nun da ich gebührend empfangen wurde, nehmt den Junker fest und bringt mir mein Kind."

Doch in der allgemeinen Aufregung war der Junker mitsamt Rohajan Praiodan verschwunden und konnte nicht gefunden werden. Die Baronin, eben noch entspannt vom glimpflichen Ausgang der Ereignisse, raste vor Wut. Dann aber wandte sie sich zu Alissa: "Willst Du mit mir zum Convent reisen? Falls dort der Junker auftaucht, werde ich ihn stellen. Und wenn das nichts fruchtet, werde ich sein jämmerliches Anwesen belagern, bis er um Gnade fleht. Ich hätte Dich dabei gern an meiner Seite, denn Du bist zur Zeit die einzige Person, der ich trauen kann."


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20. Rah 1027 BF
Aufruhr in Erlenstamm - Teil 6
Aufruhr in Erlenstamm - Teil 5


Kapitel 6

Autor: Alissa, Bene H.