Geschichten:Aidaloê - Teil 33: Unterschied zwischen den Versionen
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„Nein, hoher Herr. Mein Herr, der Edle Weißenhain gab ihnen freiwillig Obdach. | „Nein, hoher Herr. Mein Herr, der [[Briefspieltext mit::Garetien:Rudegar von Immenhort|Edle Weißenhain]] gab ihnen freiwillig Obdach. | ||
Die Räuber kamen auf sein Geheiß – ich weiß nicht welche den Göttern frevelnden | Die Räuber kamen auf sein Geheiß – ich weiß nicht welche den Göttern frevelnden | ||
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Aktuelle Version vom 6. Januar 2015, 13:46 Uhr
[ Im Landhaus des Edlen von Weißenhain ]
„Ihr meint also, die Räuber haben Seine Wohlgeboren gezwungen, ihnen Obdach zu
bieten?“
Trautmann ließ nun seine Stimme fester klingen, hilfsbereiter – er musste dem Hofmeister das Gefühl von Hoffnung geben. Hofmeister Wiederkehr schüttelte den Kopf und sah sich unauffällig um, ob jemand in der Nähe weilte.
„Nein, hoher Herr. Mein Herr, der Edle Weißenhain gab ihnen freiwillig Obdach. Die Räuber kamen auf sein Geheiß – ich weiß nicht welche den Göttern frevelnden Gedanken der Edle hegt. Doch ich missbillige es, denn ich bin ein praiosfürchtiger Mensch.“
Trautmann erhob sich – ein wenig zu schnell, denn seine schmerzende Seite beschwerte sich mit einem heftigen Ziehen über diese abrupte Bewegung. Hofmeister Wiederkehr stand dem Ritter hilfreich bei und stützte ihn. Hilfesuchend flüsterte der alte Hofmeister, der schon seit Jahren in den Diensten des Edlen stand und sicherlich darob zauderte: „Helft uns, denn der Herr scheint wirr. Ich erkenne ihn kaum wieder.“
Das waren die Worte, die Trautmann dazu bewogen, möglichst schnell zu handeln. Während sie zurück zum Haus gingen, schwieg der Ritter um nicht doch noch in eine Falle zu tappen, derweil der Hofmeister ihm das von ihm beobachtete Geschehen im Hause Weißenhain erzählte. Jetzt hieß es, einen kühlen Kopf zu bewahren, auf dass er nicht doch noch Opfer grausamer Machenschaften würde.
Zurück im Zimmer bat er darum, den Edlen Weißenhain sprechen zu dürfen. Eine Dienerin holte den Herren und Trautmann überlegte sich, was er dem Edlen sagen würde. Als der wohlgeborene Herr nun vor ihm stand, hatte Trautmann es sich überlegt.
„Euer Wohlgeboren, ich wollte mich bedanken für die Gastfreundschaft, die Ihr mir schenktet“, erklärte der Ritter.
Rudegar setzte sich neben den Ritter auf einen Schemel und winkte großzügig ab.
Doch Trautmann fuhr ungehindert fort: „Doch bitte versteht, dass ich Euch nicht weiter zur Last fallen möchte. Und ich muss einfach herausfinden, welches Schicksal meine Herrin erduldet, ich muss vielleicht gar Ihre Leiche finden. Daher äußere ich den Wunsch, abreisen zu dürfen.“
Rudegar sah den Ritter verwundert an, die alten grauen Augen waren klar und scharf, nicht mehr vom Schleier der Melancholie überzogen.
„Aber Eure Verletzung...“, wollte der Edle anmerken, doch Trautmann fiel ihm ins Wort: „Ich fühle mich dank Eurer Pflege schon besser und das Schicksal meiner Herrin und auch meiner Heimat ziehen mich fort von hier.“
Rudegar nickte – dafür hatte er Verständnis. Der Edle erhob sich steif und mit knackendem Rücken, rieb sich kurz das schmerzende Kreuz.
„In Ordnung, Ritter Trautmann.“ war die lapidare Antwort Rudegars. „Ich werde alles vorbereiten lassen. Nach dem Ablauf zweier Sanduhren könnt Ihr aufbrechen.“
Er wollte sich gerade schon zur Tür bewegen, als ihm noch etwas einfiel: „Und, Ritter Trautmann. Bitte berichtet mir und meiner Gattin vom Verbleib der Junkerin Aidaloê.“ Trautmann nickte nur und Rudegar verließ das Zimmer.