Geschichten:Albernische Gäste - Teil 4: Unterschied zwischen den Versionen
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|Zusammenfassung=Lyn Ni Niamad und Raul von Brendiltal erleben Abenteuer in Greifenfurt | |||
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Aktuelle Version vom 4. Juni 2019, 09:29 Uhr
Wütend war Lyn bei den Worten Ra´ouls aufgebraust, als sie sein schmerzverzerrtes Gesicht sah. Als sie den Rest seiner Aussage hörte, war sie irgendwie merklich erleichtert. Irgendwie hatte es nicht so ganz in ihr Bild von Ra´oul gepasst, dass er Merewyn schutzlos hatte weiterreiten lassen. Dies erklärte einiges.
Trotzdem war sie nicht bereit, ihm dies einfach so zu verzeihen. “Findet Ihr es nicht unhöflich, jemanden einzuladen und dann anderen Dingen nachzugehen” fragte sie, längst nicht mehr wütend, sondern eher enttäuscht klingend. “Da, wo ich herkomme, ist dies eher unüblich.” Ruhig und nachdenklich schaut Lyn Ra´oul direkt an. “Wenn ich Euch direkt von Havana aus begleitet hätte, hättet ihr mich auch alleine nach Rashia`hal reiten lassen? Ist dies die nebachotische Gastfreundschaft?” Immer noch stand Lyn direkt vor Ra´oul und schaute ihm direkt in die Augen. Gespannt wartete sie auf seine Antwort.
“Was redest du da?” antwortete Ra’oul in einwandfreiem Gareti, während er sich langsam erhob. Seine Augen suchten dabei die von Lyn und die Albernierin konnte in ihnen eine unglaubliche Wärme und Zuneigung, kombiniert mit einem starken Willen erkennen. Seine Hände ergriffen die ihrigen und er zog sie langsam aber bestimmend an sich heran. Sein Gesicht kam dabei dem ihren immer näher. Mit sanfter Stimme sprach der Nebachote weiter. “Wärest Du mit gereist, wären wir gar nicht bis nach Rashia’Hal gekommen.” Schließlich, noch bevor sie etwas sagen, oder gar handeln konnte, küsste er sie.
Lyn war von sich selbst überrascht, als sie den Kuss erwiderte. Als sie Ra´ouls Nähe und Wärme spürte, wusste sie mit einemmal, warum sie unbedingt hierher reisen musste. Wie in Trance spürte sie, wie er Ra´oul sie mit seinem gesunden Arm festhielt. Der Kuss schien eine Ewigkeit zu dauern und sie war fast ein wenig enttäuscht, als Ra´oul sich langsam von ihr löste. Sie hatte die Antwort auf ihre Fragen erhalten und fühlte sich mit einem Mal so befreit und unbeschwert.
Ra’oul ließ kurz seinen Blick schweifen, als suche er etwas, oder einen bestimmten Ort. Es lag auffällig viel Baumaterial auf der großen Lichtung herum. Überall hatte man Platz geschafft und Werkzeug bereit gelegt, vor allem Äxte und Spaten. Es schien so als würden in den kommenden Tagen größere Arbeiten vollbracht werden.
Drei große hölzerne Hütten schienen wohl erst jüngst errichtet worden zu sein und boten insgesamt gut fünfundzwanzig Leuten Unterschlupf, auch wenn sie im Moment leer standen.
Ra’oul wollte gerade antworten, als sein Ansatz wurde jäh von einem Reiter unterbrochen, der sein Ross gerade aus dem Wald heraus und auf das Gutsgelände lenkte.
Der Wald war so dicht, dass man ihn nicht hatte kommen sehen, bis zu dem Augenblick, als der Kopf seines Pferdes sich aus dem Grün der hohen Tannen hervor geschoben hatte.
Er trug schlicht, wollende Kleider und ein festes Schuhwerk, sowie einen dicken dunklen Umhang, der ihn vor Wind und Wetter schützte. An seiner Satteltasche hingen zwei schwere lederne Taschen, die mit alten Schnüren zusammengehalten wurden.
Er nickte den Edlen knapp und missmutig zu und ritt an den beiden vorbei zum Haus des Junkers von Breitenhof. Dort stieg er ab und nahm eine der Satteltaschen von seinem Gepäck und warf sie sich über die Schulter. Travin, der alte Diener begrüßte den Boten kurz und bat ihn dann herein. Ra’oul blickte dem Reiter und dem Pferd insbesondere einen Herzschlag lang sehnsüchtig nach, denn zu lange war es her, dass er ein Ross selbst geritten war.
Seufzend wandte er sich wieder Lyn zu.
“Ähm...,” das leise, aber dezente Räuspern Linea von Travesrieds ließ die beiden unvermittelt zusammen schrecken. Sie blickte Lyn eindringlich an: “Verzeiht, ich störe nur ungern, aber wir wollen in einer Stunde essen. Ich dachte nur, dass Ihr euch noch frisch machen wolltet.”
Wie auf frischer Tat ertappt zuckte Lyn bei Lineas Worten zusammen. Sie spürte, wie ihr Gesicht anfing zu glühen und war mehr als froh, als Linea sich Ra´oul zuwandte. So hatte sie einen Moment, um sich wieder zu fangen.
Dann ruckte ihr Kopf zu Ra’oul herum und ihre Stimme wurde etwas bestimmender: “Ra’oul, komm doch gerade mit, dann wechseln wir die Verbände und ich trage die Kräutertinktur wieder auf.”
Gequält suchten Ra’ouls Blicke um Hilfe in Lyns Augen, doch die hatte bereits zugestimmt.
“Sicher ist es eine gute Idee, wenn ich etwas anderes anziehe und mir die Nase noch einmal pudere.”
Etwas verlegen schloss sich Lyn der Greifenfurterin an und Ra’oul versprach sogleich zu folgen, auch wenn er Linea für die Störung gerne über das Knie gelegt hätte. Einige Momente lang beobachtete er das Treiben auf dem Gut und blickte der Albernierin beinahe sehnsüchtig nach. Sein Herz klopfte noch immer wie wild und er spürte, dass sie in ihm ein Feuer entfacht hatte, welches er nicht so leicht wieder zu löschen vermochte. Er wusste nicht genau, was mit ihm geschah. Ra’oul hatte schon mehrere Frauengeschichten hinter sich, doch stets ging es ihm dabei nur um den Spaß und Rahjas-Freuden. Bei Lyn jedoch.... Er wusste es nicht genau zu sagen, aber irgendwie wollte er mehr, viel mehr... Was geschah nur mit ihm?
Cyberian von Silberblick ritt langsam an ihm vorbei und lachte. “He, Ra’oul, hör endlich auf zu Träumen und geh zurück ins Haus, sonst wird Linea dich bestimmt von einigen Knechten herein schaffen lassen.”
Der Nebachote erwiderte das Lachen des Junkers müde. “Ach, erinnäre misch nicht daran. Isch muß Rondrigo ja noch gestähen, dass zwei seinär Knächte etwas kaputt sind.”
Schmunzelnd, aber auch nachdenklich humpelte er nunmehr den Weg zurück. Lyn ging schweigend mit Linea zurück zum Haus und in das ihr zugewisene Gästezimmer. Tausend Gedanken schwirrten durch ihren Kopf, wurden aber von mindestens genauso vielen Schmetterlingen im Bauch verdrängt. So lange war sie nun schon von zu Hause fort und nun hatte sie die Antwort auf die Frage, der sie sich nie gestellt hatte. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte sie nie daran gedacht, was dies für sie bedeuten würde. Und auch jetzt verdrängte sie jeden Gedanken daran. Die Zeit bis zum Abendessen schien ewig zu dauern, so als würde der Moment, an dem sie Ra´oul wiedersehen würde, nie kommen.