Geschichten:Das Sultanat Nebachot - Gebete in Krähenwacht: Unterschied zwischen den Versionen
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{{ | |Titel=Gebete in Krähenwacht | ||
| | |Reihe=Das Sultanat Nebachot | ||
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| | |Datum=2.1.1028 | ||
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Aktuelle Version vom 31. März 2024, 16:12 Uhr
Lange genug hatte die Leuin mitangesehen, wie einer Pestbeule gleich, aus dem Osten des Landes die Heere der Verdammten herausströmten. Dunkler Groll packte sie und in ihrem heiligem Zorn, begeleitet vom Herrn der Meere, begann sie einen Rachefeldzug der diesen Affront der Schöpfung hinwegfegen würde.
Wie myriaden kleiner Schleudersteine prasselten die Regentropfen auf die Brustwehr Bre’shey’noks. Es stürmte und regnetet nun schon seit 3 Tagen. Ununterbrochen. Rondra’s Zorn und Efferds Wut fielen über die Perricumer Bucht her. Gewaltige Wellen zerschellten an der nebachotischen Küste und schwemmten diverse nichtzuordenbare Wrackteile an den Strand. In Perricum selbst waren die Menschen in ihren Häusern und nutzten das Raue Wetter um so manchen Strumpf zu stopfen oder Wolle zu spinnen. Der abendliche Küstennebel vermischte sich mit dem Rauch der perricumschen Kamine zu einer undurchsichtbaren, weißen Wand.
Der Sturm hatte aber ein wenig nachgelassen und so konnte man eine vermummte, in schwarze Leinen gekleidete Gestalt beobachten, welche das kurze Wetterloch nutzte um ihrer täglichen Arbeit nachzugehen und so den Wandelgang zum östlichen Mauerabschnitt beschritt. Große, pralle Regentropfen tropften und rollten den schweren Umhang hinunter. Weiße, nasse Strähnen nestelten sich um den Kapuzenrand.
Irgendwann blieb die Gestalt stehen und richtete ihren Blick aufs Meer und den perricumer Hafen. Stumm beobachtete er die fast schwarze Wellen und ihre Macht. Ja, das Reich wurde von Wellen getroffen und bröckelte unter ihren Schlägen. Perricum war eine der letzten Zentren der Ordnung. Darpatien, seine Heimat existierte nicht mehr. Die Flüchtlinge strömten nach Nebachot. Der alte Mann lächelte zufrieden.
Einige würden den Weg nach Krähenwacht finden. Einige würden bleiben und ihm dienen.
Doch bis dahin war es an ihm sich zu verbergen und abzuwarten was geschehen mochte. Er hatte Jahre gewartet. Jahre des Bangens, Jahre des Versteckens. Er konnte weitere Jahre warten. Er hatte Zeit, nichts lief ihm davon.
Nach kurzer Zeit schritt er weiter. Es war Zeit zu beten.