Garetien:Rat von Schlund

Der "Rat von Schlund" ist die erstmals 604 BF von Vencello von Faldras einberufene Schlunder Ständeversammlung. Dieses Gremium belebte ein altehrwürdiges, rituelles Verfahren, dass etwa alle zehn Götterläufe tagt, der letzte Rat tagte 1003 BF.

Inspiriert von den Sippenversammlungen der Schlunder Hügelzwerge ließ Vencello all jene, die ein Lehen im Schlund besitzen oder verwalten auf den Ratswiesen, die den Namen wegen dieses Ereignisses tragen, ihre Zelte aufbauen und in einem großen, eigens dafür aufgebauten Holzrondell tagen. Der Rat kann Wochen dauern und ist für die Teilnehmer alles andere als bequem, besonders auf Grund der Tatsache, dass keiner das Rondell verlassen darf, bis ein Beschluss des jeweils diskutierten Themas erfolgt ist. Über Reichskanzler Randolph von Rabenmund wird erzählt, dass er 795 BF als Vertreter für Kaiser Bodar gegen die Hartsteener Gräfin Tsaberta von Hartsteen so lange zu reden ausgehalten hat, bis seine erklärte Gegnerin eingeschlafen war.

In alter zwergischer Zahlenmystik wird beim Rat in einem komplizierten Primzahlsystem abgestimmt: Burgvögte haben eine, Edle zwei, Landvögte drei, Kronvögte fünf sowie Reichsvögte und Barone elf. Die Königsstadt Wandleth hat ebenfalls elf Stimmen, die wiederum innerhalb der Stadt auf elf Köpfe aufgeteilt werden, die in einem noch komplizierteren Verfahren ermittelt werden. Sieben Stimmen stehen zusammen den sieben großen Sippen der Hügelzwerge zu, von welchen allerdings zwei mittlerweile ausgestorben sind.

Das schwierige Stimmverhältniss im Rat von Schlund, sowie die Tatsache, dass die die Gesandten von Wandleth und der Zwergensippen einstimmig abstimmen müssen, führt bei einer zu erzielenden drei-fünftel-Mehrheit zu komplizierten Parteienbildungen.

Seit der Landständeverordnung Kaiser Retos haben auch die Meister der Landzünfte eine Stimme in der Versammlung. Die jeweiligen Tempelvorsteher vom Schlund, des Ingerimmtempels der Königsstadt Wandleth und des Mardershöher Jagdtempels haben zwar keine Stimme aber traditionell Rederecht und einen hohen Einfluss auf die Versammelten, ebenso wie der bzw. die Vertreter von Kaiser und König.

Der "Ratsschluss" - als der Entschluss der Beratenden - wird dem Grafen zur Annahme vorgelegt. Lehnt der Graf den Ratsschluss ab, beginnt einerseits die Beratung erneut, andererseits ist der Graf dann zu einem "Ratsgeld" verpflichtet, dass Kosten und Aufwendungen der beratenen ersetzen muss - eine nicht unbeträchtliche Summe. Der Krone Garetiens wird der schlunder Ratsschluss ebenfalls vorgelegt, denn der König genießt als Lehnsherr ein Vetorecht, ist aber nicht zur Zahlung des Ratsgeldes verpflichtet. Das muss statt seiner der Graf entrichten.

Als Baronin von Mardershöh verfügt Königin Rohaja theoretisch ebenfalls über 11 Stimmen, von diesem Recht ist aber noch von keinem ihrer Vorgänger Gebrauch gemacht worden. Wohl aber von dem Vetorecht.

Große Parteien

In Summe gibt es momentan je nach Einigkeit etwa 150 Stimmen, eine stabile drei-fünftel-Mehrheit garantieren somit etwa 90 Stimmen. Durch die Heirats-, Pagen- und Knappenpolitik der großen Häuser sind nicht alle Loyalitäten in den Häusern so einstimmig, wie es unten erscheint. Helmine von Hartwalden-Hartsteen zum Beispiel war Knappin von Giselda von Mardershöh und ist ihr recht treu ergeben. Leobrecht von Ochs wiederum war lange am Grafenhof in Wandleth und bezieht heute noch das Geld für seine Truppen beim Schlunder Grafen.

• Haus Ochs 26 Stimmen
  • Tabur (11 als Baron von Viehwiesen, 2 als Edler von Büsihof)
  • Giselda (5 als Kronvögtin von Mardershöh, 2 als Edle von Ochsenfeld)
  • Leobrecht (2 als Edler von Mardrabrück)
  • Anaxios (2 als Edler von Ochsenweiher)
  • Mechthild (2 als Edle von Mardramund)
• Zweihammersippe und Steinbrechersippe 32 Stimmen (davon aber 2 in Einklang mit den Zwergensippen und 5 in Einklang mit den Oberen der Stadt Wandleth)
  • Ingramm (11 als Baron Ingerimmsschlund, 2 als Edler von Ingerimmsland, 1 als Häuptling der Zweihammersippe, 1 als Besitzer der Schlunder Armbrustmanufaktur, 1 als Geheimrat des Schlunder Marmorbruchkonsortiums)
  • Okoscha (1 als Besitzerin der Brauerei Wiesenschlösschen)
  • Igrolosch (Rederecht als oberster Wandlether Ingerimmgeweihter)
  • Robosch (11 als Reichsvogt von Wandleth, 2 als oberster Geheimrat des Schlunder Marmobruchkonsortiums, 1 als Häuptling der Steinbrechersippe)
  • Rioxa (1 als Gildenoberhaupt der Marmortransporteure)
• Haus Hartsteen und Familie Hartwalden 15 Stimmen
  • Luidor (11 als Baron von Hartsteen)
  • Halbert (2 als Edler von Unterhalben)
  • Retodan (1 als Truchsess von Oberhartsteen)
  • Helmine (1 als Burgvögtin von Mardrabrück)
• Familie Erlenstamm 15 Stimmen
  • Thalionmel (11 als Baronin von Erlenstamm, 2 als Edle von Freudenstein)
  • Alissa (2 als Junkerin von Wiesburg)
  • Robin (2 als Edler von Murimel)
• Familie Ruchin und Familie Sennenberg-Ruchin 15 Stimmen
  • Elea (11 als Baronin von Ruchin, 2 als Junkerin von Kuchin)
  • Haldria (2 als Junkerin von Leutrutz)
  • Brin (Rederecht als Tempelvorsteher des Mardershöher Firuntempel)
• Familie Rommilys-Nettersquell 11 Stimmen
  • Rondradan (11 als Baron von Nettersquell)
• Familie Hartweil 4 Stimmen
  • Linnert (2 als Junker von Roden)
  • Linara (2 als Junkerin von Hausen)
• Restliche Zwergensippen 8 Stimmen (5 im Einklang mit den Zwergensippen und 2 im Einklang mit den Oberen der Stadt Wandleth)
• Landzünfte 4 Stimmen (die anderen sind in Zwergenhand)
• Bürger von Wandleth 4 Stimmen (alle im Einklang mit den Oberen der Stadt Wandleth, der Rest ist in Zwergenhand)
• Sonstige Junkersfamilien ca. 20-30 Stimmen

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Verfasser: VolkoV, BB