Geschichten:Die Höhle des Löwen - Erkundungen: Unterschied zwischen den Versionen
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“Eine ganze Menge denke ich.“ Während Seanna antwortete, nahm sie ein kleines Büchlein hervor und notierte sich mit einem Kohlestift die wichtigsten Punkte. | “Eine ganze Menge denke ich.“ Während Seanna antwortete, nahm sie ein kleines Büchlein hervor und notierte sich mit einem Kohlestift die wichtigsten Punkte. | ||
“Die Comtessa scheint gegen äußere Bedrohungen mit harter Hand vorzugehen und entsendet – zum Schutze der Baronie - anscheinend auch ihre Soldaten in die angrenzenden Gebiete der Wildermark. Gegenüber der Bevölkerung in Leihenbutt ist sie dagegen gütig und milde. Wie es scheint tut sie vor allem viel für die Armen und für den Ausbau der | “Die Comtessa scheint gegen äußere Bedrohungen mit harter Hand vorzugehen und entsendet – zum Schutze der Baronie - anscheinend auch ihre Soldaten in die angrenzenden Gebiete der Wildermark. Gegenüber der Bevölkerung in Leihenbutt ist sie dagegen gütig und milde. Wie es scheint tut sie vor allem viel für die Armen und für den Ausbau der Stadt Leihenbutt. Weiterhin hat es den Anschein, als würde sie die Baronie nur in – der inzwischen längeren - Abwesenheit des Barons regieren. Die Menschen hier wissen nicht, wie es um das Verhältnis der hohen Herrschaften steht, oder ignorieren dies gekonnt. Vielmehr glauben sie, dass Seine Hochgeboren zu sehr mit seinen Turnieren beschäftigt sei oder mehr Interesse an seiner Baronie im Reichsforst habe.“ | ||
“Interessant“, kommentierte die Wächterin, bevor sie besorgt fortfuhr: „Zudem habe ich erfahren, dass die Bevölkerung sich von den Kirchen im Stich gelassen fühlt. Alle Geweihten der Zwölfe haben nach den Ereignissen im Jahr des Feuers die Region verlassen. Nur selten würde ein Geweihter der Zwölfe seinen Weg hierher finden und wiederkehren würden diese niemals. Der Glaube an die Zwölfe scheint dadurch in diesen Ländereien nicht mehr sehr gefestigt zu sein.“ | “Interessant“, kommentierte die Wächterin, bevor sie besorgt fortfuhr: „Zudem habe ich erfahren, dass die Bevölkerung sich von den Kirchen im Stich gelassen fühlt. Alle Geweihten der Zwölfe haben nach den Ereignissen im Jahr des Feuers die Region verlassen. Nur selten würde ein Geweihter der Zwölfe seinen Weg hierher finden und wiederkehren würden diese niemals. Der Glaube an die Zwölfe scheint dadurch in diesen Ländereien nicht mehr sehr gefestigt zu sein.“ | ||
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Die Wächterin überlegte einige Augenblicke, fuhr dann fort: „Was mich wirklich interessieren würde sind die Hintergründe des Todes dieses Traviageweihten. War es ein Unfall, ein Attentat, ein simpler Räuberüberfall mit Todesfolge? Vielleicht bekommen wir da noch mehr heraus, wenn wir erst mal ein paar Tage in der Gegend sind. Was mich außerdem etwas stutzig macht ist diese Sache mit den Gottesdiensten. Es ist ja löblich, dass die Comtessa den Glauben fördern will, aber eigentlich ist sie doch nicht befähigt, Gottesdienste abzuhalten, oder? Ich meine, sie ist ja schließlich keine Geweihte … Vielleicht denkt sie dies sei besser als nichts, womit sie vermutlich sogar Recht hat. Aber Ihr habt Recht, Seanna. So richtig schlau wird man derzeit noch nicht aus dem Ganzen. Wenn dem so wäre, dann wären sicher früher schon andere Instanzen im Reich auf die Lage hier aufmerksam geworden, denke ich mal. Ich hoffe mal, der Orden hat sich da nicht in etwas reinziehen lassen, das ihm an Ende zum Schaden gereicht. Wir haben wahrlich mit genug Problemen zu kämpfen derzeit.“ | Die Wächterin überlegte einige Augenblicke, fuhr dann fort: „Was mich wirklich interessieren würde sind die Hintergründe des Todes dieses Traviageweihten. War es ein Unfall, ein Attentat, ein simpler Räuberüberfall mit Todesfolge? Vielleicht bekommen wir da noch mehr heraus, wenn wir erst mal ein paar Tage in der Gegend sind. Was mich außerdem etwas stutzig macht ist diese Sache mit den Gottesdiensten. Es ist ja löblich, dass die Comtessa den Glauben fördern will, aber eigentlich ist sie doch nicht befähigt, Gottesdienste abzuhalten, oder? Ich meine, sie ist ja schließlich keine Geweihte … Vielleicht denkt sie dies sei besser als nichts, womit sie vermutlich sogar Recht hat. Aber Ihr habt Recht, Seanna. So richtig schlau wird man derzeit noch nicht aus dem Ganzen. Wenn dem so wäre, dann wären sicher früher schon andere Instanzen im Reich auf die Lage hier aufmerksam geworden, denke ich mal. Ich hoffe mal, der Orden hat sich da nicht in etwas reinziehen lassen, das ihm an Ende zum Schaden gereicht. Wir haben wahrlich mit genug Problemen zu kämpfen derzeit.“ | ||
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Aktuelle Version vom 28. Februar 2014, 15:55 Uhr
Daramatis Personae:
- Aischa saba Melin, Wächterin der Leibgarde des Großmeisters vom Orden des Hl. Zorns
- Seanna Maraghain, Ordenskriegerin (stationiert in Gareth)
Leihenbutt, Gasthaus „Roter Hirsch“
Nach einem trotz guten Wetters anstrengenden Ritt waren Seanna und Aischa froh, endlich vom Pferderücken absteigen zu können. Das Gasthaus „Roter Hirsch“ sollte ihnen für die kommende Zeit Herberge sein. Nun saßen sie auf ihrem Zimmer, legten noch einmal letzte Hand an ihre Ausrüstung und Kleidung. Schließlich repräsentierten sie den Orden hier, da kam es nicht in Frage, der Comtessa in Reisekleidung unter zu kommen.
„Ich bin gespannt, was uns erwartet.“ meinte Aischa. „Immerhin geben sie sich nicht die Blöße, uns warten zu lassen. Vermutlich werden wir es mit einer geschickten Gastgeberin zu tun bekommen, heute abend. Sie wird sich kaum einfach in die Karten blicken oder aus der Reserve locken lassen. Wir müssen vorsichtig sein, daß wir nicht zu viel Preis geben.“
“Da habt Ihr Recht, Edle Dame.“ Stimmte Seanna der Wächterin zu. „Ich werde Euch nach Möglichkeit das Reden überlassen und mich derweilen auf das Drumherum konzentrieren.“ Die Ordenskriegerin mit der Narbe auf der Wange nahm die Vorbereitungen gelassen hin. Sie war pragmatisch eingestellt und nahm die Dinge so wie sie kamen. Ändern würde sie jetzt sowieso nichts mehr können.
“Im Bezug auf die Wildermark gehe ich davon aus, dass wir heute Abend einer entschlossenen Kriegsfürstin begegnen werden, die weiß was sie will und sich durchzusetzen weiß.“
Nachdem sie alles erledigt hatten, beschlossen Aischa und Seanna noch die letzte Stunde bis zum verabredeten Zeitpunkt zu nutzen und sich ein wenig umzuhören. Also gingen sie hinunter in die Gaststube und bestellten Getränke. Sie nutzten die Gelegenheit, sich in der Schankstube umzusehen, Wirte galten eigentlich immer als recht redefreudige Gesellen…
Später – und bevor ein Herold der Comtessa die beiden Rittfrauen abholen kommen sollte – kamen Aischa und Seanna wieder in ihrer Kammer zusammen.
“Nun?“ Fragte Aischa ihre Ordensschwester. „Was habt Ihr in Erfahrung gebracht?“
“Eine ganze Menge denke ich.“ Während Seanna antwortete, nahm sie ein kleines Büchlein hervor und notierte sich mit einem Kohlestift die wichtigsten Punkte.
“Die Comtessa scheint gegen äußere Bedrohungen mit harter Hand vorzugehen und entsendet – zum Schutze der Baronie - anscheinend auch ihre Soldaten in die angrenzenden Gebiete der Wildermark. Gegenüber der Bevölkerung in Leihenbutt ist sie dagegen gütig und milde. Wie es scheint tut sie vor allem viel für die Armen und für den Ausbau der Stadt Leihenbutt. Weiterhin hat es den Anschein, als würde sie die Baronie nur in – der inzwischen längeren - Abwesenheit des Barons regieren. Die Menschen hier wissen nicht, wie es um das Verhältnis der hohen Herrschaften steht, oder ignorieren dies gekonnt. Vielmehr glauben sie, dass Seine Hochgeboren zu sehr mit seinen Turnieren beschäftigt sei oder mehr Interesse an seiner Baronie im Reichsforst habe.“
“Interessant“, kommentierte die Wächterin, bevor sie besorgt fortfuhr: „Zudem habe ich erfahren, dass die Bevölkerung sich von den Kirchen im Stich gelassen fühlt. Alle Geweihten der Zwölfe haben nach den Ereignissen im Jahr des Feuers die Region verlassen. Nur selten würde ein Geweihter der Zwölfe seinen Weg hierher finden und wiederkehren würden diese niemals. Der Glaube an die Zwölfe scheint dadurch in diesen Ländereien nicht mehr sehr gefestigt zu sein.“
“Hm?“ Nachdenklich kratze sich Seanna mit dem Kohlestift die Wange. Als sie bemerkte, was sie tat war es schon zu spät. Verärgert reichte sie Aischa das Büchlein und den Stift, ging rüber zur Waschschüssel und reinigte sich noch mal das Gesicht. „Aber?“ Fragte sie, als sie sich mit einem sauberen Tuch abtrocknete. „Aber der Wirt meinte, dass die Comtessa alles versuchen würde, damit die Menschen hier wieder zum Glauben zurückfinden würden. Vor allem zum Schutzgott Leihenbutts – Praios – den sie hier auch den Goldenen nennen, werden Gottesdienste gehalten. Bisweilen würde dazu auch ein hoher Herr von Außerhalb kommen – wohl ein Geweihter aus dem Süden, viele soll es von denen ja auch nicht mehr nach den Ereignissen in Gareth geben, so der Wirt.“
“Stimmt, das habe ich auch gehört.“ Stimmte Aischa zu. „Sollte kein Geweihter an den Gottesdiensten anwesend sein, würde die Comtessa – vor allem an Feiertagen – den Gottesdienst halten.“
“Konntet Ihr noch etwas über die Ereignisse die hier direkt nach der Schlacht in den Wolken stattgefunden haben soll in Erfahrung bringen?“
„Ja, wie es scheint, haben sich auch hier schreckliche Dinge zugetragen. Nicht nur dass ein Geweihter der Travia ermordet worden sein soll – was unsere Informationen nur bestätigt – sondern auch wandelnde Leichnamen und sonstige Monster soll es hier gegeben haben, was natürlich angesichts der Nähe zur Wildermark nicht so wirklich verwundert. Die Comtessa habe diese allerdings mit Hilfe eines weisen Mannes aus dem Süden vertreiben können. Die Beschreibung passt so gar nicht auf den gelehrten Herrn, die uns vorliegt, so dass ich denke, dass wir uns hier selbst ein Bild machen müssen.“
“Hm?“ Dachte Seanna wieder laut. „Aus alledem werde ich nicht schlau. Die Comtessa scheint alles Menschenmögliche zu tun, um die Baronie vor dem Chaos zu schützen und die Gefahren der Wildermark oder der Erben der Schlacht aus den Wolken aus ihren Ländereien zu halten. Das klingt für mich genau nach dem Gegenteil, was Seine Hochgeboren Nimmgalf über sie berichtet hatte. Was meint Ihr?“ Aischa zuckte etwas ratlos mit den Schultern: „Das ist eigentlich die Situation, die ich nicht haben wollte. Der eine sagt das, der andere das. Und beides klingt glaubwürdig, auf seine Weise. Mal ehrlich – wenn die Comtessa wirklich so schlimm wäre, wie ihr ehemaliger Gatte es geschildert hat, würde doch auch die Bevölkerung auf die Barrikaden gehen, früher oder später oder zumindest mal was zwischen den Zeilen verlauten lassen, meint Ihr nicht? Es scheint nicht zusammen zu passen, irgendwie.“
Die Wächterin überlegte einige Augenblicke, fuhr dann fort: „Was mich wirklich interessieren würde sind die Hintergründe des Todes dieses Traviageweihten. War es ein Unfall, ein Attentat, ein simpler Räuberüberfall mit Todesfolge? Vielleicht bekommen wir da noch mehr heraus, wenn wir erst mal ein paar Tage in der Gegend sind. Was mich außerdem etwas stutzig macht ist diese Sache mit den Gottesdiensten. Es ist ja löblich, dass die Comtessa den Glauben fördern will, aber eigentlich ist sie doch nicht befähigt, Gottesdienste abzuhalten, oder? Ich meine, sie ist ja schließlich keine Geweihte … Vielleicht denkt sie dies sei besser als nichts, womit sie vermutlich sogar Recht hat. Aber Ihr habt Recht, Seanna. So richtig schlau wird man derzeit noch nicht aus dem Ganzen. Wenn dem so wäre, dann wären sicher früher schon andere Instanzen im Reich auf die Lage hier aufmerksam geworden, denke ich mal. Ich hoffe mal, der Orden hat sich da nicht in etwas reinziehen lassen, das ihm an Ende zum Schaden gereicht. Wir haben wahrlich mit genug Problemen zu kämpfen derzeit.“