Geschichten:Zwei Aufrufe aus Erlenstamm: Unterschied zwischen den Versionen
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|Titel=Zwei Aufrufe aus Erlenstamm | |||
|Reihe=Gefährliche Gedanken in Erlenstamm | |||
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|Datum=3.12.1028 | |||
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|Autor=Bene H. | |||
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Version vom 11. Juli 2011, 09:23 Uhr
Die Baronin von Erlenstamm rief ihren Secretarius zu sich.
"Wir müssen nun sehen, wie es weiter geht. Nach Alissas Bericht war der Dragenfels verlassen. Das heisst, der vermaledeite Junker lebt noch. Verfasse folgenden Aufruf und schicke ihn an möglichst alle Adligen, v.a. im Schlund , aber auch anderswo. Und auch Gerion Sturmfels muss die folgende Nachricht bekommen:
"Der götterverfluchte Junker vom Dragenfels lebt und ist flüchtig. Nicht nur hatte er die Dreistigkeit, meinen Sohn Rohajan Praiodan zu entführen, auch züchtete er götterlästerliche Kreaturen auf seinem Sitz, welche jedoch mit Praiosgefälligem Feuer ausgerottet werden konnten. Jeder der mag, kann sich davon an Ort und Stelle überzeugen. Hiermit rufe ich alle Adligen auf, die des zwölfmal vermaledeiten Junkers Lahor von Dragenfels habhaft werden, ihn uns auszuliefern oder ihm selber zu geben, was er verdient."
Der Secretarius nickte: "Die Nachricht wird noch heute auf den Weg gebracht. Was werden wir selber unternehmen gegen ihn?"
"Gar nichts" gab die Baronin trocken zurück: "Jedenfalls noch nicht. Wir müssen hier zwar wachsam sein. Es ist nicht auszuschliessen, dass er sich wird rächen wollen. Aber Im Moment ist er nicht unsere grösste Sorge. Er dürfte im Moment kaum gefährlicher sein als jeder andere Räuber auch. Wir müssen uns nun auf meinen Sohn konzentrieren. Alissa wird ihn mir wieder beschaffen müssen. Ich werde mit ihr einen Plan ausarbeiten müssen. Vielleicht werden wir auch mit dem Höllenwaller Hund reden müssen. Aber im Moment muss niemand wissen, dass wir den Aufenthaltsort meines Sohnes kennen. - Und ich habe noch ein anderes Anliegen. Setzt ein Schreiben an die Adligen des Schlundes auf, inklusive den Grafen:
"Liebe Schlunder Schwestern und Brüder, verehrtes Väterchen des Schlundes
Gar schwere Zeiten machten wir durch und opferten viel für das Reich, das sich in einem blutigen Kampf um die Kaiserwürde plötzlich selber zu zerfleischen drohte. Viele Entbehrungen nahmen wir alle auf uns, ohne dass es uns gedankt worden wäre. In der Vergangenheit investierte das Reich unsere Steuergelder in Projekte, deren Sinn sich jeder Vernunft entzieht: So erinnere ich an den Siegestempel, der viele Mittel und kräftige Helfer band und verschlang, die man im späteren Kampf hätte brauchen können. Die Verschwendungssucht des Reiches und insbesondere Gareths ist legendär und muss jeder sparsamen Schlunder Seele wehtun. Nun: das Reich ist in Unordnung geraten. Das mag auch etwas Gutes haben. Es wäre ein idealer Zeitpunkt, dass sich der Schlund vom Garether Moloch lossagt. Ich bin bereit, dafür zu tun, was nötig ist, wenn Ihr mit mir die FREIHEIT wählt. Scharen wir uns alle unter dem Banner des Schlundes zusammen und schwören wir einen heiligen Eid, dass wir unsere Zwistigkeiten im Innern, die es gewiss gab, friedlich beilegen, nach aussen aber vereint und stark auftreten, dass wir uns nicht in fremde Händel einmischen und uns so wieder von fremden Mächten vereinnahmen lassen. Das Väterchen des Schlundes wird uns führen, wie er es bisher mit Kraft, aber auch Umsicht tat.
Ich biete die Burg Freudenstein für einen Kongress an, damit wir diese Angelegenheit weiter bereden können.
In Freudiger Erwartung Eurer Antwort, Thalionmel von Erlenstamm, Baronin von Erlenstamm"
Der Sekretarius runzelte nur die Stirn: "Wie Ihr wünscht, aber wäre es nicht klüger, die Unabhängigkeit vom Reich einfach zu vollziehen, ohne darüber Worte zu verlieren und pro Forma dabei zu bleiben?" "Vielleicht", antwortete die Baronin nachdenklich, "aber manchmal muss man im Leben etwas wagen. "
"Auch diese Nachricht wird heute noch auf den Weg geschickt", versicherte daraufhin Baldus dienstfertig.