Geschichten:Der Ritt in den Reichsgau Teil 9: Unterschied zwischen den Versionen
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|Zurück=Geschichten:Der Ritt in den Reichsgau Teil 8 | |||
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|Autor=T. Baroli, [[Benutzer:Nimmgalf von Hirschfurten|Nimmgalf von Hirschfurten]], [[Benutzer:Gallstein|Gallstein]], J. Morbitzer, S. Trautmann, [[Benutzer:Eslam|Eslam]], [[Benutzer:Hartsteen|Hartsteen]] u.a. | |||
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Version vom 13. April 2011, 07:31 Uhr
Teil IX
"Setzt Euch Claudio. Es gibt etwas zu bereden." Der Baron wartete nicht ab, bis sich der Vogt gesetzt hatte, sondern begann seine Rede weiterzuführen. Überhaupt schien er mit seinen Gedanken auf einer anderen Ebene beschäftigt zu sein, sah er doch kaum von den Papieren auf, die auf seinem Schreibtisch lagen.
"Es dürfte Eurer werten Aufmerksamkeit nicht entgangen sein, das die Sache um den Pfalzgrafen langsam ein ungewolltes Eigenleben entwickelt. Die letzten Briefe deuten auf ein Eingreifen der Nebachoten UND der Greifenfurter hin. Nicht das mich dies überrascht, jedoch hatte ich die Hoffnung gehegt, es würde sich alles ein wenig ruhiger gestalten. Erfreut bin ich über die Zustimmung aus Leihenbutt, sich den Ziel unseres Handelns anzuschließen. Endlich einmal beweisen die Pfortenritter Größe, auch wenn hier, wie so oft, nur ein Name zu finden ist.“
Claudio nickte höflich lächelnd, während er darauf wartete, dass der Baron zur Sache kam.
„Lange Rede, kurzer Sinn. Ihr werdet Euch den Pulethanern anschließen und Gallstein vertreten. Nehmt Euch zwei Soldaten, nicht mehr. Eslam wird sicherlich mit großem Gefolge geritten sein und sollte Simold sich ebenfalls angeschlossen haben, dann werdet Ihr auch genügend andere Unterstützung finden um Euren erlesenen Geschmack auch nicht auf solch einem Zug verkümmern lassen zu müssen."
Der Vogt schien alles andere als begeistert sich einer Horde Nebachoten anschließen zu müssen. Seine Erziehung verbat es ihm jedoch, auch nur ein Zeichen dieses Missfallens zu äußern. „Wie Ihr es wünscht,“ sagte er in klarem Tonfall.
Ein tiefes Seufzen entrang sich der Kehle des Gallsteiners und mit dem Ausdruck des größten Bedauerns reichte er Claudio einen geöffneten Briefumschlag.
"Ich bekam eine Nachricht, die eigentlich an Euch hätte gehen sollen. Von Eurer Familie. Scheinbar hielt man es für angebracht, erst mich zu verständigen, auf das ich Euch diese Neuigkeiten schonend beibringen kann. Eure jüngste Schwester wurde bei einem Unfall verletzt. Einem Reiter ging sein Pferd durch und dabei ritt er... Nun ja. Sie hatte dennoch Glück. Ein Mann der arkanen Künste hielt sich zu diesem Zeitpunkt in der Nähe des Geschehens auf und leistete sofort Hilfe. Seine Bemühungen belohnte ich schon. Seht dies als Zeichen meines Wohlwollens an, denn Ihr habt gute Dienste erbracht. Sorgt Euch nicht zu sehr. Eurer Schwester geht es wieder gut."
Einen Moment lang überschlugen sich die Gefühle in Claudios Kopf. Allein der Gedanke, dass Lanera etwas geschehen sein könnte, machte ihn unsicher.
Yendor überreichte den Brief, in welchem der Hergang genauestens beschrieben wurde, seinem Vogt, ließ das Schreiben jedoch nicht los, als dieser danach griff. Ein finsteres Lächen spielte um die Lippen des Barons, und seine Augen hatten jedwedes warmes Gefühl verloren. Überhaupt legte sich auf das Antlitz des Barons ein Schatten voller Grausamkeit.
"Diesmal Claudio ist es glimpflich abgelaufen, doch nicht immer wird geeignete Hilfe in der Nähe sein. Eure Arbeit für mich hat mich nicht immer hoch erfreut. Lasst nicht zu, dass ich mich noch einmal über Euer Verhalten ärgern muss. Wir sind doch eine große Familie. Es wäre bedauerlich, wenn in unseren Reihen ein Unglück geschieht, nur weil einer von uns seine Grenzen nicht anerkennt. Ich hoffe wir verstehen uns. Ihr dürft gehen."
Claudio starrte in die kalten Augen des Barons und erkannte in ihnen gnadenlose Entschlossenheit. Er schluckte seine Worte hinunter und straffte sich, während er den Brief an sich nahm. Mit einem kurzen Nicken verabschiedete er sich und verließ die Kammer des Barons.
Nachdem die Tür sich geschlossen hatte, atmete der Vogt durch. Der Arm seines Herren reicht weit; er hatte Yendor von Limpurg unterschätzt. Zum zweiten Mal bereits. Wenn er nicht vorsichtiger wurde, könnte er eines Tages ernsthafte Schwierigkeiten bekommen. Aber schließlich war er auch nicht auf den Kopf gefallen. Doch jetzt eilte er sich zu seinem Zimmer zu kommen, um seiner geliebten kleinen Lanera einen Brief zu schreiben.
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