Geschichten:Der Baron und sein Magier 1: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 25. Januar 2014, 08:57 Uhr

Es war einmal vor langer, langer, ganz langer Zei t... Also, nicht so wirklich. Wir schreiben das Jahr irgendwas Hal, ganz Tobrien ist von Borbarad besetzt. Ganz Tobrien? Ja, aber dennoch treibt sich ein böser, tobrischer Baron in Garetien herum ... Na gut, so auch nicht.

Es war ein heißer Sommertag. Praios hüllte die Burg des Barons von Gallstein in sein wärmstes Gewand und ließ die Menschen vor Hitze aufstöhnen. Hoch über der Burg zog derweil eine kleine Taube friedlich ihre Kreise. Der Wind ging durch ihr weißes Gefieder und sie hielt Ausschau nach etwas Essbarem, das die Menschen der Burg unachtsam liegen oder fallen gelassen hatten. Sie flog langsam tiefer und spähte den Hof mit ihren Augen ab. Gerade wollte sie an einem Wassereimer landen um sich an dem kühlen Nass zu laben, als eine der Dienerinnen den Eimer geschwind nahm, um ihn in die Küche zu bringen, und die kleine Taube erschreckt von dannen flattern ließ. Also flog sie noch ein paar Runden und landete schließlich im Garten, wo sie ein paar äußerst schmackhafte Samen gefunden hatte. Doch schon kam der Gärtner gelaufen und verscheuchte den armen kleinen Vogel mit dem Schwung seines Rechens, dem die weiße Taube nur knapp ausweichen konnte. Das sah sie ein offenes Fenster an einem der Türme und flog darauf zu. So hoch würde sie gewiss keiner stören, wenn sie sich etwas ausruhte. Gurrend landete sie und schaute neugierig dem Treiben in dem zum Fenster gehörenden Turmzimmer zu, als sie aus der Richtung des einem Menschen, der in dem Zimmer war, etwas helles, warmes auf sich zufliegen sah. In Todesangst wollte sie sich auf und davon machen, doch das etwas war schneller. Das letzte was die kleine, hungrige, weiße Taube in ihrem friedlichen Vogelleben fühlte war, dass ihr Gefieder verbrannte, während sie langsam gen Boden stürzte.

Überrascht schauten alle angestellten nach oben, als man aus dem Zimmer des Magiers unter wüsten Verwünschungen eine lodernde Flammenlanze ins freie treten sah. "Solche Ausbrüche bedeuten meistens nichts gutes.", sagte Gerald, ein alter Veteran im Dienste des Barons, zu einem jungen Burschen, der neu in der Burgwache war. Er griff nach der verbrannten Taube, die auf dem Burghof gelandet war und hob sie hoch. "Na wenigstens ist unser Herr Magus ein echter Feinschmecker. Gebratene Tauben, nein, wie deliziös.", gab er kund, während er die perfekte Nachahmung eines liebfelder Stutzers zum besten gab, was natürlich allgemeines Lachen nach sich zog.

Währenddessen saß Magister Winma Exkarendel, der Magier des Gallsteiners, in seinem Sessel und schaute auf das prabbelnde etwas zu seinen Füßen. Es kann doch nicht sein, dass diese Experimente schon wieder schief gegangen sind, dachte er bei sich. Ich habe schon wieder zuviel gelöscht, was zur Folge hat, dass dieser Bauer nur noch sabbernd in der Ecke liegen kann. Es ist ja nur ein Garetier. Wie hatte der Baron gesagt? Garetier sind ersetzbar. Die vermehren sich doch sowieso wie die Karnickel, weil es ihnen zu gut geht, und nehmen meinen tobrischen Brüdern den Platz weg. Aber genug Trübsal geblasen. Ich sollte mich schnell daran machen Erfolge vorzubringen. Der Baron hatte in letzter Zeit zu oft das Wort ersetzbar im Mund gehabt. Bisher war er sehr großzügig und hatte sowohl die Forschungen des Projektes "Supersoldat", als auch seine persönlichen finanziert. Also gut, was können wir denn verändern ...

Zur gleichen Zeit in einem anderen Teil der Burg ...

"So kann das nicht weitergehen!" Wettert der Ritter im silbernen Kettenpanzer, während er aufgeregt im Raum auf und ab läuft. "Die Kerle sollten doch keine permanenten Schaden davon tragen! Immerhin, langsam gehen uns und die Verbrecher aus, die keiner vermisst. Und überhaupt Yendor, weißt Du eigentlich wie schwierig es ist geeignete Freiwillige zu finden?? Yendor?? Yeenndoor?? Hörst Du mir überhaupt zu??"

Derweilen sitzt der Angesprochene vor seinem großen Schreibtisch und ordnet Papiere.

"Rechnungen.

Rechnungen.

Rechnungen.

Wie?? Ah natürlich höre ich Dir zu Cyberian, Du siehst das alles einfach mal wieder zu negativ. Wenn es keine Verbrecher mehr gibt, dann nehmen wir einfach andere ersetzbare Leute, davon gibt es immer genug. Verbrechen geschehen, Unfälle können so leicht passieren, da fällt immer ein wenig Material zum Nachliefern an."

"Naja, Du hast leicht ..." dabei unterbricht der Hauptmann das Gespräch, da gerade einer der Pagen das Zimmer betritt und etwas Wein den beiden Adligen bereit stellt. Erst als die beiden wieder unter sich sind, fährt Cyberian mittlerweile wieder ruhiger geworden fort .

"Du hast leicht reden Yendor! Aber Du weißt, was ich davon halte."

"Rechnungen"

"Ich finde die Ganze Sache sowieso nicht so gut."

"Rechnungen."

"Sie hat schon viel zu viele Opfer gefordert!"

"Einladung zur Orkhatz."

"Winnma, so gern ich ihn auch habe, sollte langsam einmal zu einem Erfolg kommen. "Rechnungen.", dann verharrte der Baron für einen Moment, schaute kurz auf, seine rechte Augenbraue zog sich leicht in die Höhe. "Du hast Winma gern? Hänge lieber nicht dein Herz an ihn, denn es könnte sein, das wir vielleicht schon bald einen neuen Haus- und Hofmagier haben werden.", dann richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf die Papiere die vor ihm auf den Tisch lagen und es sah so aus, als würde er über etwas nachdenken.

"Du weißt genau, wie ich das meine. Ich habe ihn soweit gerne, da er bisher seine Arbeit sehr zuverlässig gemacht hat. Und nicht mehr!

Aber vielleicht sollten wir das Ganze wirklich abbrechen!"

"Sagte ich eben nicht: Einladung zur Orkhatz?" Dabei holt der Baron das eben zur Seite gelegte Papier wieder hervor. Und nachdem er sich den Brief des Barons von Greifenhorst nochmals verinnerlichte, schaut er mit einem strahlendem Lächeln Cyberian an und meint:

"Na mein, Freund, die Experimente werden bald ein Ende haben, so oder so, das verspreche ich Dir! Du weißt ja, jeder ist ersetzbar."

"Oh, oh! Diesen Gesichtsausdruck kenne ich an Dir... Du heckst doch schon wieder etwas aus...."

Aber der Baron hörte schon nicht mehr auf das was sein Freund eben sprach, sondern eilte zur Türe riß diese auf und ließ seine tiefe, volltönende Stimme laut erklingen:

"Werter Magister Exkarendel, würdet ihr die unglaubliche Güte haben und Euch schnellstens zu mir begeben. Ich weiß, dads Eure Zeit kostbar, sehr kostbar ist, aber Ihr werdet mir sicherlich ein wenig davon übergeben!".



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Texte der Hauptreihe:
5. Pra 1024 BF zur mittäglichen Rondrastunde
Erster Teil


Kapitel 1

Zweiter Teil
Autor: Marcus G.