Geschichten:Tsas Tränen - Zwölf Gefährten: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 25. Januar 2014, 09:05 Uhr

Als Helmar von Fuchsbach den Kriegsrat verließ, kreisten seine Gedanken. Zwölf. Zwölf Streiter sollten es sein, den Feind an seiner stärksten Stellung zu packen. Er selbst wäre der erste. Und Gemma, seine Frau, würde ihm den Kopf abreißen, wenn er die Schlacht überlebte, und sie von seinem Tun erfuhr. Aber jetzt einen Rückzieher zu machen kam nicht infrage bei dem, was auf dem Spiel stand.

Auf seine Getreuen Aljasha, Hitta und Rauert würde er nicht verzichten. Damit wären sie zu viert. Dann bräuchte er jemanden, der sich in der Gegend auskennt und sich auch des Nachts zurecht findet. Einer von den Leuten des Pfalzgrafen? Er würde den Wetterfelser nach jemandem geeigneten fragen. Der Schwarztanner hatte gemeint, dass magische Unterstützung bei solch einem Unternehmen sehr nötig sei... diese Magistra Gragelsfurt wäre wohl keine schlechte Wahl. Fehlten noch sechs....

"Wohlgeboren Helmar von Fuchsbach?"

Der Angesprochene drehte sich um, als er seinen Namen hörte. Der Sprecher war etwas größer als er selbst und breit wie ein Schrank. Sein hellblonder buschiger Vollbart bedeckte sein Kinn und es sah so aus, als kniffe der Mann seine Augen beständig zusammen. Doch am auffälligsten waren die Hände des Mannes: geradezu riesige Pranken. Helmar hatte den Ritter während des Marsches stets im Gefolge des Barons von Hutt gesehen.

„Derselbe. Ihr wünscht?“

„Ich bin Praiodan von Steinfelde. Unsere Söhne sind zusammen in Knappenschaft beim Grafen. Kann ich mit Euch sprechen?“

„Sicher.“ Helmar nickte dem Steinfelder zu, fortzufahren.

Der Ritter sprach denn auch: „Man hat mir zugetragen, was Ihr vorhabt. Ihr müsst entweder von den Göttern gesegnet oder vollkommen verrückt sein. Wie auch immer. Wisst Ihr bereits, wer Euch begleiten soll?“

Helmar überlegte: „Habt Ihr Interesse?“

Der Steinfelder machte eine abwehrende Handbewegung: „Phexens Wege sind meine Stärke nicht. Ich kann mir aber zumindest vorstellen, wer gerne mit Euch gehen würde.“

Helmar wurde neugierig: „So?“

„Der Stadthauptmann von Hartsteen, Orestes und sein Kumpan, der junge Windischgrütz. Oder meine Neffen Praioswin und Praioswald.“

„Eure Neffen?“

„Ja…“ Der Ritter dehnte die Silbe lange und schnaubte durch die Nase. „So etwas wahnwitziges würde zu den beiden passen!“

„Wo finde ich Eure Neffen?“ Helmar wurde neugierig.

„Dort hinten bei den Pferden, Wohlgeboren.“

„Hättet Ihr denn etwas dagegen, wenn sie mitkommen, Herr von Steinfelde?“

Der Ritter blickte Helmar lange stumm an und meinte schließlich unwirsch: „Entweder haben sie sich dann ihren Ritterschlag redlich verdient oder ich muss sie wenigstens nicht mehr mit durchfüttern.“



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9. Per 1030 BF zur nächtlichen Rahjastunde
Zwölf Gefährten
Tsas Tränen über Hartsteen


Kapitel 30

Autor: Steinfelde