Geschichten:Papier-Stapel: Unterschied zwischen den Versionen

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"Findet ihr diese Worte nicht etwas...übertrieben, mein Baron?", versuchte es der Gutsverwalter von Olkuwiesen erneut.
"Findet ihr diese Worte nicht etwas...übertrieben, mein Baron?", versuchte es der Gutsverwalter von Olkuwiesen erneut.


"Übertrieben? Wie sollte ich ihn sonst nennen, wo er erst die Reparatur oder Wiederaufbau der Rabenbrücke als so unendlich großes Hindernis darstellt und wie aus heiterem praiosscheibenerhelltem Himmel die alten Stapelrechte Wandleths ausgräbt, eh?", fragte Felan, während er mit übertriebenen Gesten und überzogener Mimik seinen Worten Nachdruck verlieh und die Papiere in seiner Hand ungeordnet und auseinanderfallend auf den Tisch warf. "wenn man böswillig wäre müsste man mal nachforschen, ob er nicht selbst an der Brücke gesägt hat..."
"Übertrieben? Wie sollte ich ihn sonst nennen, wo er erst die Reparatur oder Wiederaufbau der Rabenbrücke als so unendlich großes Hindernis darstellt und wie aus heiterem praiosscheibenerhelltem Himmel die alten Stapelrechte Wandleths ausgräbt, eh?", fragte Felan, während er mit übertriebenen Gesten und überzogener Mimik seinen Worten Nachdruck verlieh und die Papiere in seiner Hand ungeordnet und auseinanderfallend auf den Tisch warf. "Wenn man böswillig wäre müsste man mal nachforschen, ob er nicht selbst an der Brücke gesägt hat..."


"Ein Zwerg, der absichtlich ein solches Bauwerk vernichtet kann ich mir nur schwerlich vorstellen. Und den Grafen noch viel weniger wie er des nächstens mit einem Werkzeug die Brücke sabotiert.", wiegelte Perainien ab und versuchte die durcheinandergewirnbelten Papiere neu zu ordnen.
"Ein Zwerg, der absichtlich ein solches Bauwerk vernichtet kann ich mir nur schwerlich vorstellen. Und den Grafen noch viel weniger wie er des nächstens mit einem Werkzeug die Brücke sabotiert.", wiegelte Perainien ab und versuchte die durcheinandergewirnbelten Papiere neu zu ordnen.

Version vom 15. August 2011, 12:01 Uhr


24.Phex 1034 BF, Gut Olkuwiesen

"Ein Lump, das ist er dieser Graf von Schlund, ein ganz gerissener Lump!", sagte Felan mit einem halbbewundernden wie wütenden Gesichtsausdruck, während er seinen Weinbecher so ekstatisch schwenkte, dass ein Spritzer entkam und auf den Fließen landete, die den Boden des Arbeitszimmers des Gutsverwalters bedeckten, und mit der anderen Hand mit einem Stapel Papieren rumwedelte, der aus Depeschen sowie Rechnungen und Verwaltungsnotizen über Abgaben und Einnahmen bestand. Sie saßen dort zusammen und erörterten dort die Arbeit auf dem Gut ebenso wie die aktuellen Ereignisse in Grafschaft und Königreich.

"Hochgeboren...", versuchte Perainian von Schallenberg den Baron etwas zu beruhigen.

"Nein, ich weiß was ihr mir sagen wollt, aber ich habe doch Recht. Ein Lump."

"Findet ihr diese Worte nicht etwas...übertrieben, mein Baron?", versuchte es der Gutsverwalter von Olkuwiesen erneut.

"Übertrieben? Wie sollte ich ihn sonst nennen, wo er erst die Reparatur oder Wiederaufbau der Rabenbrücke als so unendlich großes Hindernis darstellt und wie aus heiterem praiosscheibenerhelltem Himmel die alten Stapelrechte Wandleths ausgräbt, eh?", fragte Felan, während er mit übertriebenen Gesten und überzogener Mimik seinen Worten Nachdruck verlieh und die Papiere in seiner Hand ungeordnet und auseinanderfallend auf den Tisch warf. "Wenn man böswillig wäre müsste man mal nachforschen, ob er nicht selbst an der Brücke gesägt hat..."

"Ein Zwerg, der absichtlich ein solches Bauwerk vernichtet kann ich mir nur schwerlich vorstellen. Und den Grafen noch viel weniger wie er des nächstens mit einem Werkzeug die Brücke sabotiert.", wiegelte Perainien ab und versuchte die durcheinandergewirnbelten Papiere neu zu ordnen.

"Unsinn!", rief Felan aus, obwohl er bei der Vorstellung auch schmunzeln musste, dass der Graf in dunkle Gewänder gehüllt in aller Heimlichkeit die Brücke selbst zum Einsturz vorbereitet haben mochte. "Ihr wisst genau wie ich das meinte, mein Guter. Es bleibt nun einmal Tatsache, dass die zerstörte Brücke uns allen in Hartsteen schadet!"

"Nun mit Verlaub, aber das störte euch doch bisher auch nicht sonderlich. Schließlich kam euch das nicht minder zu Gute, da die Furt über die Natter an eurem Markt Nadriansfurt nicht unerheblichen Aufschwung erhielt.", wagte der Gutsverwalter einzuwerfen. "Das hat doch gewiss auch seinen natürlichen Nutzen gehabt."

"Ja, hm schon.", brummelte Felan in seinen nicht vorhandenen Bart und nahm einen Schluck vom Wein zu sich. "Doch wenn er jetzt mit seinem Stapelrecht kommt wird es aus sein mit den schönen Profiten und wir können froh sein, wenn wir unsere alten Margen erhalten. Und womöglich suchen sich die Händler dann lieber noch größere Umwege, um auch das Stapelrecht Wandleths zu umgehen und dann kommen sie gar nicht mehr zu uns."

Perainian schmunzelte nur sachte und sah dabei seinen Baron an.

"Bah, seht mich nicht so an. Man könnte meinen ich wäre ein Stoerrebrandt, so wie ich daher schwatze. Wobei ich derzeit sein Gold ganz gut brauchen könnte." Felan seufzte, warf einen mißmutigen Blick auf die inzwischen wieder sorgsam zusammengelegten Dokumente und legte seine linke Hand an die Wange um sie darauf zu stützen. "Heißt es das Baron zu sein? Ich kämpfe mehr mit Rechenschieber und Feder als mit dem Schwert in der Hand gegen Feinde des Reiches. So habe ich mir das nicht vorgestellt. Verdammter Blautann! Seine Steuer drückt mich nieder wie ein Sack Rashtulswaller Granit! Dieses Jahr komme ich gerade nach so mit einem zerdellten Ehrgefühl, einer ziemlich einseitigen Kost und einer wütenden Mutter davon. Ich hoffe die nächsten Jahre werden so ertragreich wie dieses hier unter eurer leitenden Hand. Sonst stehe ich bald mit dem letzten Hemd bettelnd auf der Straße. Schlimmer kann auch der Orken oder der verdammte Haffax nicht in unseren Kassen wüten."

"Das Leben ist leider nicht immer eitel Praiosschein und Zuckerlecken, Hochgeboren. Ich tue mein möglichstes um dieses Gut zu dem Vorbild an wirtschaftlicher Führung zu bringen, wie ich es gelernt habe."

"Ihr macht das ganz ausgezeichnet, wirklich. Ich hätte keinen besseren als euch finden können. Und in meiner Abwesenheit werdet ihr Freiherrlich Aldengrund ebenso gewissenhaft führen, da bin ich mir sicher. Apropos Zuckerlecken, wo sind eigentlich unsere Frauen? Seit Jalga wieder hochschwanger ist, ist sie etwas unleidlich und abweisend."

"Hochgeboren, ich glaube sie sind im Kräutergarten und...", murmelte Perainian dem das Thema sichtlich unangenehm war.

Felan winkte ab. "Schongut, ich will euch nicht mit diesen privatimen Sorgen noch zusätzlich belasten. So sind Frauen halt. Kommt lasst sie uns aufsuchen und mit unserer eloquenten Anwesenheit erfreuen.", sagte er und erhob sich von seinem Sizplatz mit einem leisen Ächzen, um den Worten Taten folgen zu lassen. Herrje, es wurde Zeit, dass er mal wieder mehr in den Sattel kam, um etwas zu erleben und nicht nur um Gefechte am Schreibtisch zu führen, dachte er mißmutig.


 Wappen Mittelreich.svg  Wappen Koenigreich Garetien.svg   Wappen Grafschaft Hartsteen.svg   Wappen Baronie Aldenried.svg   Wappen Freiherrlich Aldengrund.svg  
 Gutshof.svg
 
24. Phe 1034 BF
Papier-Stapel
Tiefgestapelt


Kapitel 7

Autor: Lichtbote