Geschichten:Die Legende von Korbronn - Teil 1: Unterschied zwischen den Versionen
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
''[[Handlungsort ist::Greifenfurt:Gut Breitenhof|Gut Breitenhof, Greifenhorst, Mark Greifenfurt]] | ''[[Handlungsort ist::Greifenfurt:Gut Breitenhof|Gut Breitenhof, Greifenhorst, Mark Greifenfurt]] | ||
[[ | [[Hauptdarsteller ist::Greifenfurt:Rondrigo von Ahrenstedt|Rondrigo von Ahrenstedt]] war so glücklich wie schon lange nicht mehr. Ein schlichtes, aber doch reichhaltiges Mahl war von seiner Köchin kredenzt worden und wenn er von seinem breiten Lehnstuhl in die Runde blickte, sah er nur zufriedene Gesichter. | ||
Seine Gäste aus Albernia und Nebachot waren vor kurzem gen Elenvina abgereist, um rechtzeitig zum Reichskongress zu kommen. | Seine Gäste aus Albernia und Nebachot waren vor kurzem gen Elenvina abgereist, um rechtzeitig zum Reichskongress zu kommen. | ||
Zeile 8: | Zeile 8: | ||
[[ | [[Nebendarsteller ist::Greifenfurt:Cordovan vom Greifener Land|Cordovan vom Greifener Land]] und seine Gemahlin waren nun bereits seit vier Tagen seine Gäste und Ihro Gnaden [[Nebendarsteller ist::Greifenfurt:Alaria Ährenstein|Alaria Ährenstein]] würde bald aufbrechen, um Baron Genzmer von Radulfshausen, bei seinem Umzug nach Orkenwall zu helfen. | ||
[[Briefspieltext mit::Greifenfurt:Khorena von Hundsgrab-Bugenbühl zu Ahrenstedt|Khorena von Ahrenstedt]] und [[Briefspieltext mit::Greifenfurt:Quendan von Ahrenstedt|Quendan]], die jüngeren Geschwister Rondrigos, die er für tot gehalten hatte, hatten sich in dieser kurzen Zeit schon gut eingelebt. | [[Briefspieltext mit::Greifenfurt:Khorena von Hundsgrab-Bugenbühl zu Ahrenstedt|Khorena von Ahrenstedt]] und [[Briefspieltext mit::Greifenfurt:Quendan von Ahrenstedt|Quendan]], die jüngeren Geschwister Rondrigos, die er für tot gehalten hatte, hatten sich in dieser kurzen Zeit schon gut eingelebt. |
Version vom 8. Dezember 2011, 13:09 Uhr
Gut Breitenhof, Greifenhorst, Mark Greifenfurt
Rondrigo von Ahrenstedt war so glücklich wie schon lange nicht mehr. Ein schlichtes, aber doch reichhaltiges Mahl war von seiner Köchin kredenzt worden und wenn er von seinem breiten Lehnstuhl in die Runde blickte, sah er nur zufriedene Gesichter.
Seine Gäste aus Albernia und Nebachot waren vor kurzem gen Elenvina abgereist, um rechtzeitig zum Reichskongress zu kommen.
Rondrigo hatte auch erwogen dorthin zu reisen, hatte sich doch im vergangenen Götterlauf zu Trallop einiges ereignet, doch seine Pflichten hielten ihn in Breitenhof.
Cordovan vom Greifener Land und seine Gemahlin waren nun bereits seit vier Tagen seine Gäste und Ihro Gnaden Alaria Ährenstein würde bald aufbrechen, um Baron Genzmer von Radulfshausen, bei seinem Umzug nach Orkenwall zu helfen.
Khorena von Ahrenstedt und Quendan, die jüngeren Geschwister Rondrigos, die er für tot gehalten hatte, hatten sich in dieser kurzen Zeit schon gut eingelebt.
Alaria erhob sich kurz, um zum Fenster zu gehen und Luft zu schnappen, während der Rest der Gesellschaft noch einen Krug Quastenbräu zu sich nahm. Es wurde viel erzählt, gelacht und über alte Seite geplaudert.
Auch Linea verstand sich mit den jüngeren Geschwistern Rondrigos ganz gut, besonders mit Quendan, der durch seine charmante Art viele Frauen leicht beeindruckte.
Ein leises Seufzen aus Richtung des Fensters ließ Cordovans Kopf herum schnellen und schneller als Rondras Blitz war er von seinem Stuhl aufgesprungen. Der Becher, gefüllt mit Wein, den er soeben noch an seine Lippen ansetzen wollte, fiel auf den Tisch und der Wein ergoß sich über das dunkle Holz sich seinen Weg zum Rand bahnend, als sei es das hehre Ziel eines jeden Tropfen auf den Boden zu fallen.
Alaria sank gerade in sich zusammen – es schien, als hätte sie das Bewusstsein verloren.
Ihr Mann eilte schnell zu ihr und richtete sie auf.
“Was ist geschehen?” fragte Rondrigo mit sorgenvoller Miene, während er sich von seinem Sitz erhob. Auch Khorena war bereits aufgestanden und kniete nun neben der Geweihten.
Der Edle vom Greifener Land strich seiner Frau behutsam über die Stirn. Gerade als Khorena ihm ein sauberes Tuch vom Tisch reichen wollte entdeckte sie etwas Merkwürdiges. Der Wein aus Cordovans Becher schien, wie von einer unsichtbaren Kraft gehalten, einen Wall am Rande des Tisches zu bilden sodass nur einzelne Tropfen fielen, fast als wolle jemand den Wein mit seinen Händen daran hindern vom Tisch zu gießen.
“Sie kommt schon wieder zu sich,” stellte Cordovan erleichtert fest.
“Was ist mit Euch, Euer Gnaden?” fragte Rondrigo sogleich.
“Jetzt lass sie doch erst mal nach Luft schnappen, Bruder,” fuhr Khorena dazwischen.
Ächzend kam die Priesterin der Herrin Peraine wieder auf die Füße.
Linea wollte schon ihre Tasche mit den Kräutern und Tinkturen holen, um ihrer alten Freundin zu helfen, doch die Geweihte hielt sie zurück, als sie Lineas Absicht erkannte.
“Danke für Eure Hilfe,” hauchte sie leise. Sie wirkte noch immer abwesend und in ihre Augen war ein seltsamer Glanz getreten. “Ich glaube, dass meine heilige Herrin mir ein Zeichen gesandt hat.”
Rondrigo stellten sich bei diesen Worten sämtliche Nackenhaare auf. “Gepriesen seien die Zwölfe,” murmelte er ehrfürchtig und wenige Herzschläge später folgten die anderen Anwesenden seinem Beispiel.
Alaria stützte sich auf den starken Arm ihres Gemahls und richtete sich auf. “Das war heute nicht das erste Mal.”
Verblüffte Blicke erntend straffte sie sich und bat um einen Schluck Wasser, der ihr sogleich von Khorena gereicht wurde. Gespannt lauschten die Edlen ihren Ausführungen.
“Als ich heute morgen auf dem Feld half, schien es mir, als färbten sich die Ähren auf dem Acker schwarz. Schimmel und Fäulnis befiel den Boden und die Pflanzen in Windeseile. Der Himmel verdunkelte sich und blutige Tränen fiel gleich einem Regensturm herab. Die Tropfen zerschlugen das schwarze Getreide und einten sich zu einem großen Strom. Dieser mächtige Strom bahnte sich seinen Weg durch das Land und floss...” sie stockte kurz. “Er floss zum Herzen der Mark!”
Cordovan holte tief Luft. “Nach Greifenfurt?”
Seine Frau ignorierte ihn jedoch und fuhr wie in Trance fort. Ihre Lippen bebten bei jedem Wort und ihr Blick war in die Ferne gerichtet. “Eben sah ich es wieder. Die blutigen Tropfen verwandelten sich zu Orken, die über das Land strömten und nur Asche und Tod zurück ließen. Und dann sah ich einen Ort und eine Schlacht. Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube diese Ereignisse liegen in der Vergangenheit. Inmitten dieser Schlacht zwischen Mensch und Ork erblickte ich einen Felsen, aus dem eine blutig rote Quelle ihr Wasser ergoss.”
Tränen traten in die Augen der Geweihten und sie brach erneut in sich zusammen. In diesem Moment fiel der Wein, der sich noch immer am Rande des Tisches befand, in einem Schwall zu Boden. Als hätte der Wein ein Eigenleben begann er mit einem Mal sich zielstrebig in Richtung Alaria zu bewegen, er floss direkt zu Ihrer Hand mit der sie sich soeben auf dem Boden abstützte, und zwischen den Fingern quoll der dunkle rote Wein wieder hervor.
Cordovan half Ihr erneut wieder auf die Beine.
Rondrigo schluckte schwer und sah seine Geschwister an. Die ratlosen Blicke in ihren Augen halfen ihm nicht weiter, doch er wusste, dass er nun etwas unternehmen musste.
“Euer Gnaden, ich weiß, es muss sehr anstrengend für euch sein, aber könnt Ihr noch mehr darüber sagen, wisst Ihr vielleicht...”
“Argaen von Orkenwall,” schluchzte sie unterdrückt. “Ich glaube es ist eine Botschaft von ihm. Ich spürte seinen Geist in mir, als er zu Rashia’Hal in Borons Arme glitt und nun...” Ihr ganzer Körper zitterte und Cordovan schloss sie beruhigend in die Arme.
Mit einem Mal riss sie die Augen auf und blickte Rondrigo starr an: “Ihr müsst diesen Ort finden – diesen Ort, an dem Blut für die Mark vergossen wurde.”
Sie packte Cordovan mit einer Stärke, die er nie in ihr vermutet hatte, am Arm. “Ihr müsst den Quell finden!”
Linea leckte sich über die trockenen Lippen und half ihrer Freundin erneut auf die Beine. “Es ist besser, wenn du dich hinlegst, Alaria, du bist ja ganz kalt.”
“Lass mich noch ein Moment an die frische Luft gehen, Cordovan hilf mir bitte”
Cordovan brachte seine Frau nach draußen, während die anderen am Tisch verweilten.
Schweigend saßen sie so einige Momente, denn niemand wusste so recht etwas zu sagen.
Der Edle vom Greifener Land hielt seine Frau fest in den Armen, und gab Ihr einen Kuss.
“Wie geht es Dir?” fragte er mit sorgenvoller Miene.
“Schon besser.” antwortete sie mit einem gezwungenen Lächeln.
Sie wandte sich in Richtung der Felder, die Sie die letzten Tage selbst gesegnet hatte, und schritt auf sie zu. Cordovan begleitete Sie und kaum hatten sie die Felder erreicht fiel Alaria erneut in Trance, sodass Cordovan sie halten musste damit sie nicht stürzt.
“Ich sehe es deutlich, auch nebachotisches Blut wird fließen!” flüsterte Sie als sie auch schon wieder die Augen aufschlug.
“Das ist zu viel für Dich Alaria, wir gehen jetzt zurück ins Haus und Du wirst Dich schlafen legen!” Cordovan war sichtlich besorgt, und so half er Ihr zurück in Richtung des Hauses, als Sie erneut von einem Schwächeanfall übermannt wurde. Sie stütze sich schwer atmend gegen die Hauswand als just in diesem Moment erneut Wein zwischen Ihren Fingern hervorquoll.
Entsetzt zog Cordovan sie wieder in seine Arme und sofort versiegte der Strom. “Bei den Göttern, was hat all dies zu bedeuten?” Cordovan trieb es die Tränen in die Augen.
“Weine nicht mein Geliebter, die Götter weisen uns unseren Weg, wir müssen Ihnen nun nur noch beschreiten.”
Cordovan brachte sie in Ihr Bett und verweilte einen Augenblick bis Sie einschlief.
Travin, der alte Diener des Junkers von Breitenhof öffnete die Tür zum Kaminzimmer und brach die Stille. “Verzeiht mein Herr, aber soeben ist ein Reiter aus dem Wald gekommen und er reitet, als sei der Namenlose höchstselbst hinter ihm her.”