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„Ganz einfach“, sagte Cordo und holte eine Karte raus und breitete sie auf dem Tisch aus. „Hier sind wir.“ Er deutete auf einen Punkt an der Grenze zwischen den beiden Baronien Wasserburg und Gnitzenkuhl, direkt an der Reichsstraße.
„Ganz einfach“, sagte Cordo und holte eine Karte raus und breitete sie auf dem Tisch aus. „Hier sind wir.“ Er deutete auf einen Punkt an der Grenze zwischen den beiden Baronien Wasserburg und Gnitzenkuhl, direkt an der Reichsstraße.


„Der Baron hat uns deutlich zu Verstehen gegeben, daß er innerhalb der Stadt keine markgräflichen Soldaten mehr sehen will“, fuhr er fort. „Erst habe ich mir überlegt, daß wir die Stadt schnell einnehmen, in einer Nacht-und-Nebel-Aktion, und ihn somit zu einer Einigung zwingen. Doch da diese Aktion sehr riskant ist – und es weiterreichende Folgen für uns haben könnte, auch wenn sie gelingen sollte – ist das lediglich der Notfallplan. Für diesen Fall habe ich auch die Soldaten dabei. Doch vorher versuchen wir es mit einer List: Wir locken Zordian aus der Stadt.“ Cordovan holte ein Brief aus seiner Manteltasche. „Wir werden dem Baron diese Einladung schicken, eine Einladung zu einer großen Orgie in Gnitzenkuhl, die er – so hoffe ich – nicht ausschlagen kann. Und da sein Weg hier bei diesem Gasthaus vorbeiführen wird, werden wir hier auf ihn warten.
„Der Baron hat uns deutlich zu Verstehen gegeben, daß er innerhalb der Stadt keine markgräflichen Soldaten mehr sehen will“, fuhr er fort. „Erst habe ich mir überlegt, daß wir die Stadt schnell einnehmen, in einer Nacht-und-Nebel-Aktion, und ihn somit zu einer Einigung zwingen."


Zordian darf das aber nicht wissen. Denn falls er auch nur die Vermutung habe könnte, daß sich hier ein Halbbanner der Garde befindet, könnte er in der Stadt bleiben und das Tor fest verschließen und dann hätten wir keine Chance, die Sache schnell über die Bühne zu bringen – so oder so. Es braucht schließlich nur ein Händler aus dieser Gaststätte, der nach Wasserburg fährt und dort erzählt, was er hier gesehen hat. Aus diesem Grund habe ich den Reitern befohlen, ihre Uniformen auszuziehen und die Standarte wegzustecken. Ich will, daß alle denken wir wären einfache Söldner auf dem Weg ins Gebirge.
Timshal wollte gerade Einwände dagegen erheben, doch hob Cordovan die Hand. "Mir ist sehr wohl bewußt, daß das ein sehr riskanter Plan ist", sagte er zum Zackenberger. "Und daß es weiterreichende Folgen für uns haben könnte, auch wenn der Plan gelingen sollte. Aus diesem Grund ist das lediglich der Notfallplan für den wir dann auch die Soldaten benötigen würden. Doch vorher versuchen wir es mit einer List!"
 
Cordovan erzählte ihnen von ihrem Plan und auch Timshal schien er zu gefallen. "Das könnte funktionieren", grinste dieser.  


[eine Bemerkung Marnions wäre schön]
[eine Bemerkung Marnions wäre schön]
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(Balrik, Marnion)
(Balrik, Marnion)


===Kaptiel 6 - Der Stier verläßt die Stadt===
===Kaptiel 6 - Der Stier verläßt die Stadt===

Version vom 31. März 2012, 07:44 Uhr

ALLE TEXTE AUF DIESER SEITE SIND IN BEARBEITUNG!

Fuchs und Stier

Dramatis personae:

  • Cordovan von Keres, Leutnant und Adjutant des perricumer Heermeisters
  • Timshal von Zackenberg, Leutnant unter dem Kommando von Cordovan
  • Zordian von Tikaris, Baron von Wasserburg
  • Marnion von Kelsenstein, Junker in Wasserburg
  • Ta´ira, Marnions Knappin, eine ehemalige Zahori
  • Gerwin der Rote, ein junger Druide im Gefolge Marnions
  • Krak, ein Gefolgsmann Marnions
  • Ahab und Kella, zwei Ferkinas im Gefolge Marnions
  • Ciarda von Firunslicht-Oppstein, Hauptfrau bei den Grenzreitern
  • Perainian Huflinger, Haushofmeister auf Schloß Tikaris und Vogt von Wasserburg
  • Odilon, Korporal bei den Grenzreitern
  • Brindian, Söldnerhauptmann im Dienst des Barons von Wasserburg
  • Loras, Gorbald, Alrik und Maline, Söldner im Diensten des Barons von Wasserburg



Kapitel 1 - Ein Stier so faul

Stadt Wasserburg in der gleichnamigen Baronie

"Euer Hochgeboren?" Der Haushofmeister näherte sich dem Baron. Zordian von Tikars lag auf seiner Liege und betrachtete vom Balkon aus den träge dahinfließenden Darpat.

"Euer Hochgeboren?", sagte er nochmals und Zordian schien ihn endlich wahrzunehmen.

"Was wollt Ihr, Huflinger?", fragte der junge Baron mißmutig. "Ihr wißt genau, daß Ihr mich nicht während meiner Mußestunden stören sollt!"

Diese 'Mußestunden' dauerten meist den ganzen Tag. Entweder betrachtete er stundenlang verträumt den Fluß, während er sich von den Dienern verköstigen und verwöhnen ließ, oder lag den ganzen Tag im Bett und schlief. Für andere Dinge interessierte er sich nicht. Und die Verpflichtungen, die er als Baron hatte, für die interessierte er sich noch weniger. Das überließ der Baron ihm. Doch gab es Verpflichtungen die er nicht übernehmen konnte …

"Es ist Besuch da ...", begann Meister Huflinger.

"Er soll morgen wieder kommen", sagte der Baron und wandte sich wieder dem Darpat zu.

"Aber ..."

"Er soll morgen wieder kommen, Huflinger!" Zordian blickte sich nochmals um. "Oder wollt Ihr wieder die Peitsche spüren?", grollte er.

So war der Baron von Wasserburg. Wenn man ihn in seinen 'Mußestunden' störte, hatte man harte Strafen zu erwarten.

"Wie Ihr wünscht, Hochgeboren", verneigte sich Meister Huflinger schließlich. "Ich werde den Besuch auf morgen vertrösten."

Ach, waren das noch Zeiten, als die gnädige Frau Zehta noch lebte …, dachte Huflinger.

Doch mußte der Besuch auch am nächsten Tag wieder vertröstet werden, da der Baron noch 'wichtige Geschäfte' zu erledigen hatte. Und auch am dritten Tag war der Baron 'unpäßlich'.

"Wenn er uns wieder auf morgen vertröstet, kann er was erleben!", sagte Cordovan. Es war der vierte Tag.

"Ich habe Euch ja erzählt was für ein Mann dieser Zordian ist, Cordo", meinte der Zackenberger.

"Er kann uns nicht auf ewig vertrösten. Irgendwann muß er uns empfangen!“

Aldron von Firunslicht, der Heermeister Perricums, hatte Cordovan los geschickt um mit dem hiesigen Baron Verhandlungen zu führen. Zu diesem Anlaß war auch Timshal von Zackenberg, ein Leutnant aus adligem Hause, mit gekommen, da er sich gut in der Struktur des Adels in der Markgrafschaft auskannte.

"Schau an, da kommt er ja wieder", sagte Timshal, der den Haushofmeister die Treppe herunterkommen sah und lehnte sich lässig an eine Säule. „Ich habe da schon so eine Ahnung, was uns er erzählt …"

"Ich bin untröstlich, meine Herren.", erklärte dieser schließlich. "Seine Hochgeboren ist ein vielbeschäftigter Mann." Timshal schnaubte bei diesen Worten. "Er befindet sich soeben in einem, ähm, außerordentlich wichtigen Gespräch. Doch soll ich Euch ausrichten, daß er morgen mit Sicherheit Zeit für Euch erübrigen kann. Äh, Moment, wo wollt Ihr hin?"

Cordovan war am Haushofmeister einfach vorbeigegangen und war die Treppe hinauf geeilt. Dieser lief ihm nun hinterher. Auch Timshal eilte ihnen nach. "Ihr … ihr könnt ... doch nicht einfach ...", begann Meister Huflinger, als er – außer Atem – oben an der Treppe Cordo wieder eingeholt hatte, doch dieser eilte einfach weiter in die Richtung, wo er den Baron vermutete. In einem Gang öffnete er die Türen und blickte kurz hinein und eilte wieder weiter zur nächsten Tür, als er den Baron dahinter nicht fand - stets gefolgt von einem keuchenden Haushofmeister und einem amüsierten Timshal. Die beiden Wächter im Gang sahen sich verdutzt an und wollten soeben Cordovan aufhalten, als dieser schließlich fündig wurde.

Als Cordovan die Tür zu einem großen Wohngemach öffnete, sah er den Baron, wie dieser auf einer Liege saß und sich von einem Diener Weintrauben reichen ließ.

"Und so sieht ein außerordentlich wichtiges Gespräch aus?", fragte Cordovan erzürnt. "Faul auf einer phexverfluchten Liege zu liegen und sich füttern lassen? Verdammt noch mal, ich warte hier schon drei verfluchte Tage!"

Zordian blickte überrascht auf. „Ah, Besucher“, sagte er im gelangweilten Tonfall. „Was wünscht Ihr von meiner Wenigkeit, dem hochgeborenen Baron, so daß Ihr ungebeten eindringt? Und beeilt Euch! Ich gewähre hier Euch nur eine kurze Audienz. Ihr seht ja – ich bin beschäftigt.“ Er ließ sich vom Diener mit einer weiteren Weintraube füttern.

Die beiden Wachen, die vorhin im Gang standen und Cordovan aufhalten wollten, zogen sich wieder an die Tür zurück, als der Baron keine Anstalten machte, die Eindringliche hinaus werfen zu lassen; verließen aber den Raum nicht.

„Schön, daß Ihr doch ein wenig Zeit erübrigen könnt“, sagte Cordovan sarkastisch, setzte sich auf einen Sessel, nahm seinen Hut ab und schwang seine Beine auf das kleine Tischchen davor. Huflinger, der mit geeilt war, verzog dabei leicht den Mund. Timshal blieb bei der Tür stehen.

„Der Heermeister will die Landwehr der einzelnen Baronien der Mark stärker an das Heer binden“, begann er ohne Umschweife. „Und dafür benötigt er die Hilfe der jeweiligen Barone.“

Zordian verzog bei diesen Worten den Mund.

„Natürlich bedeutet das nicht viel Arbeit“, sagte Cordovan schnell, da er von Timshal wußte, was der Baron davon hielt. „Ihr müßt lediglich Eurer Einverständnis erklären und hier und da Rücksprache mit dem Heermeister abhalten. Und vielleicht einen Mann ernennen, der für die Landwehr zuständig sein soll, falls Ihr solch einen noch nicht habt.“

„Verstehe ich Euch richtig“, sagte Zordian und trank einen Schluck aus dem Becher, den er sich hat reichen lassen. „Ihr wollt, daß ich meine Befehlsgewalt über meine Soldaten aufgebe? Das könnt Ihr vergessen! Ich werde meine Befehlsgewalt doch nicht irgendwelchen dahergelaufenen Vagabunden abgeben. Wache!“ Mit einer Handbewegung forderte er diese auf, Cordovan und Timshal hinauszuwerfen.

„Dahergelaufene Vagabunden? Wir kommen vom Heermeister ...!“, begann Cordovan empört, doch wurde er von Zordian unterbrochen.

„Das ist mir gleichgültig“, sagte er, noch immer im gelangweilte Tonfall. „Ach, und sollte man Euch in der Stadt noch einmal sehen, landet ihr im Kerker, oder am Galgen, je nachdem wonach ich gerade Lust habe.“ Danach widmete er sich wieder ganz seinen Weintrauben.

Mit rüden Griffen wurden Cordovan, der eben noch seinen Hut greifen konnte, und Timshal hinaus befördert.

Wenige Minuten später saßen sie und die vier Soldaten, die sie begleiteten, wieder auf ihren Pferden auf der Reichsstraße.

Diese verfluchten Adligen!, dachte Cordovan. Das war der Grund, warum er sie nicht mochte. Alle waren verwöhnt und hielten sich für was besseres. Und wenn sie eines konnten, dann war es einem das Leben schwer zu machen!

"Und was machen wir nun?", fragte Timshal.

"Wir kommen wieder", antwortete Cordovan. "Aber diesmal mit mehr Soldaten."

"Was?", fragte Timshal erschrocken. "Denkt Ihr wirklich daß das so klug ist, Cordovan?"

Doch dieser grinste nur. "Ich habe noch nie das getan was klug ist, Timshal", gab er zwinkernd zur Antwort. "Und bisher bin ich immer gut damit gefahren. Ihr werdet schon sehen. Ich habe einen Plan.“

(Balrik)


Kapitel 2 - Im Goldenen Horn

In einem Gasthaus an der Reichsstraße

"Ich vermute, daß sich etwa vierzig bis fünfzig Bewaffnete in der Stadt aufhalten und in Diensten des Barons stehen", sagte Cordovan und trank einen Schluck seines Weins und bestellte bei der Kellnerin einen neuen Becher. "Für meinen Plan benötigen wir etwa 20 Mann, die wir auftreiben müssen."

"Ich bin noch nicht davon überzeugt, Cordovan", meinte Timshal, der ihm gegenüber am Tisch saß. "Vielleicht sollten wir doch einen Brief an den Baron schicken? Oder jemand Ranghöheren?"

Sie waren am Abend des selben Tages, nachdem sie aus Wasserburg raus geschmißen wurden, in einem Gasthaus an der Reichsstraße eingekehrt. Solche Gasthäuser fand man alle 15 Meilen an den großen Handelsstraßen und viele davon waren auch gut befestigt.

Dieses Gasthaus trug den Namen Zum Goldenen Horn. Vermutlich wegen diesem übergroßen Trinkhorn, das der Wirt über seine Theke gehängt hatte und tatsächlich golden aussah, und nur für besondere Gelegenheiten verwendet wurde. Und wenn man dem Wirt – einem spindeldürren Mann mit werdender Glatze – glauben schenken mochte, war er aus reinem Gold gefertigt; doch Cordovan vermutete, daß es lediglich vergoldet wurde – wenn überhaupt … Wirte neigten doch sehr zum Übertreiben.

Und gut besucht war dieses Gasthaus auch. Von dem Gespräch, das die beiden Offiziere am Tisch führten, würde keiner mitbekommen, so laut waren die Gespräche und das Gelächter der anderen Gäste im Schankraum oder sie lauschten dem obszönem Lied der Sängerin, die mit ihrer leisen Stimme kaum mit der Lautstärke in der Schenke mithalten konnte.

"Zackenberg, Ihr sagtet doch selbst, daß er ein Brief ignorieren würde. Und wen wollt Ihr schicken, der nicht auch wieder raus geschmißen wird? Den Heermeister selbst?"

"Nein, dieser würde wohl keine Zeit dafür erübrigen können. Deshalb hat er ja auch Euch geschickt", räumte der Adlige ein.

"Aber die Stadt besetzen und somit Druck auf den Baron ausüben? Ich fühle mich dabei nicht wohl, Cordovan."

"Keine Sorge", versuchte ihn Cordovan mit einem Grinsen zu beruhigen. "Das wird schon schief gehen. Ich weiß, was ich tue. Und ich will danach eh wieder abziehen. Und wer weiß, vielleicht kommen wir auch auf anderem Wege an den Baron ran ..."

Timshal sah in seinen Becher und schien zu überlegen. Die Schankmagd brachte derweil den bestellten Wein und Cordovan bedankte sich mit seinem schönsten Lächeln.

"Ach, bei Rondra! Vielleicht habt Ihr ja Recht, Cordovan", sagte der Zackenberger schließlich, als die Magd wieder verschwand. "Doch ohne Rückhalt von oben könntet Ihr leicht bei einem Mißerfolg Euren Posten verlieren. Und ich den meinen dazu."

"Aber nur wenn es schief geht", sagte Cordovan mit erhobenen Zeigefinger. "Und das wird es nicht, vertraut mir. Des weiteren müssen wir eh erst einmal wieder zurück nach Perricum um Soldaten aufzutreiben. Bei dieser Gelegenheit werde ich den Heermeister auch Bericht erstatten."

"Euer Wort in der Götter Ohr", sagte der Adlige. "Aber vielleicht müssen wir nicht nach Perricum zurück. Der Junker von Kelsenstein ist kein Freund des Barons und ein Veteran aus vielen Schlachten. Vielleicht kann er einige Soldaten stellen?"

„Kennt Ihr ihn?“

„Nein, nicht persönlich“, gab der Zackenberger zu. „Aber wir könnten ihm einen Boten schicken, der ihm unser Anliegen überbringt. Davon abgesehen gehört er auch zu den Reshminianern und als Bundmitglied gehört uns seine Treue.“

„Und Ihr sagt, daß er kein Freund des Barons ist?“

Timshal nickte.

„Nun gut“, sagte Cordovan. „Ich werde dennoch nach Perricum reiten. Vielleicht bekomme ich da noch ein paar Männer – und die Erlaubnis für das Unternehmen. Und Ihr sucht diesen Junker auf.“

(Balrik)


Kaptitel 3 - Der Zauber der Berge

Irgendwo in den Bergen des Walls

Timshal hatte sich schon mehrfach verwünscht den Vorschlag mit den Junker von Kelsenstein gemacht zu haben. Es hatte ihn schon stutzig gemacht, daß kaum einer so richtig den Weg zum Kelsenstein weisen konnte.

Als er endlich eine Auskunft bekommen hatte, war sie ihm schon fast zu genau gewesen. Ein Handwerker hatte ihm blumig beschrieben wie es war, damals als der Junker vom Schlachtfeld heim durch Wasserburg zog. Die Männer und Frauen waren, wenn man den detaillierten Beschreibungen glauben schenken mochte, mehr Tod als lebendig, die Hälfte davon offenkundig Wilde aus den Bergen, die auch prompt in der Stadt Ärger machten, so daß die Stadtwache den Zug so schnell wie möglich aus der Wasserburg räumte. Zudem hatten sie noch einen ganzen Haufen verhungernde tobrische Flüchtlinge dabei, die mit leeren Augen durch die Straßen irrten. Der Handwerker hatte seine Beobachtungen auf den Punkt gebracht: ,,Wie der Herr so des Gescherr! Der feine Junker doo oben in den Berggen is doch selber nicht richtig im Kopp. Hättet ihr mal sehen solln, wie wirr der scho gschaut hat.”

Zumindest wurde Timshal von dem geschwätzigen Handwerker auch der Weg nach Kelsenstein beschrieben, versehen mit der Mahnung sich in Acht zu nehmen, da oben herrschten die Ferkinas oder schlimmeres, zudem wer wisse schon was der Junker da oben in den Bergen mit den Flüchtlingen gemacht habe.

Nun ritt er auf Geheiß von Cordovan einen menschenleeren Paß hinauf. Der Karrenweg in die Berge war stellenweise kaum zu erkennen gewesen. Immerhin zeigten recht frische Wagenspuren, daß dort oben tatsächlich Menschen wohnten. Zwei geschlagene Tage war er nun schon unterwegs, es war mehr als nur etwas frisch. Hier oben wehte ein kalter Wind durch die Klamm, der von Eis und Schnee kündete. Knochen und Schädel an den Felswänden über der Schlucht zeigten ihm, dass die Wilden aus den Bergen keine Märchen waren. In der Nacht hatte er sich in einer Felsspalte mit seinem Pferd so gut es ging verborgen. Er wähnte sich unentdeckt, doch heute waren da über ihn manches Mal Schatten aufgetaucht, Schatten von großen Vögeln, er dachte an die Geschichten über Harpyien. Längst hatte er seine Waffe griffbereit und trieb sein Pferd an, so weit es der steinige Pfad zuließ. Am liebsten hätte er auf der Stelle umgedreht, aber was sollte er sagen, das er vor Schatten zurückgewichen war? Nein, immerhin wenn er den Junker hier oben auftreiben konnte und dieser den Streich unterstützte, so war er sich sicher, dann würde sich das auszahlen, hier oben war man entweder hart und stets auf der Hut, oder man fand sich bald auf der Seelenwaage wieder.

Den Paß hatte er endlich doch noch hinter sich gelassen, ein Wegweiser wies ihm den Weg zur Residenz des Junkers, wenn er die nabachotische Inschrift richtig gedeutet hatte.

Die Schatten hatten sich bald entpuppt, als ein Pärchen der gefürchteten Mischwesen, halb Frau, halb Vogel. Die Harpyien flogen einige Male über den Leutnant hinweg, aber Phex war mit ihm, bisher hatten sie keinen Versuch gemacht sich ihm zu nähern oder einen Angriff zu beginnen.

Seine Stute spürte seine Anspannung und fegte über das Hochland hinweg. Er war nun ganz auf den Weg konzentriert, die Harpyien gab es nur in dem Sinn, der einem erfahrenen Kämpfer im entscheidenden Moment die Nackenhaare sträuben lies. Sie durften ihn nicht ablenken, sonst würde er sich hier in einer der zahlreichen Mulden wieder finden, mit gebrochenen Knochen.

Seltsamerweise spürte er keine Angst, die Anspannung fiel schließlich gar von ihm ab, ein Gefühl von Freiheit machte sich in ihm breit. Er schob es auf die Höhenluft, die seinen Sinnen einen Streich spielte und bemühte sich konzentriert zu bleiben, konnte aber doch nicht verhindern, das ihn die Berge in ihren Bann schlugen. Er erwischte sich dabei die glänzenden Praiosreflexionen auf den Bergflanken und Gletschern, der noch höheren Berge vor ihm zu bewundern. Er fühlte sich so wunderbar leicht, als würde nicht nur sein Pferd, sondern er selbst über der kargen Berglandschaft gleiten. Tief atmete er die frischer Luft ein, die ihm entgegenschlug. Dabei wußte er einfach wo die Harpyien hinter ihm flogen, sie drehten Runde um Runde umeinander. Erst als die Schatten des Berges einen weiteren Saumpfad den vor ihm liegenden Berg hinauf enthüllte und er einen kurzen Blick auf einen schroffen Felszacken in der Ferne erhaschte, der löchrig war wie der sprichwörtliche Käse, kämpfte er sich zurück in die Wirklichkeit. Kein Zweifel er war dem Zauber der Berge erlegen! Wie auch immer, nun war er hier und würde sehen, dass er die Feste in einem Stück erreichen konnte, bevor ihm die Dunkelheit der Gnade der Kreaturen hinter ihm auslieferte.

***

Zeit sich zu erholen. Im Schein des flackernden Lichts einer Kerze vor ihm wartete Timshal auf den Junker. Die Kelsenburg war ein düsterer Ort. Wenn er es in der Abenddämmerung richtig erkannt hatte, dann war das letztlich gar keine Burg, sondern eher ein Berg mit einem Höhlensystem, das wohl teils natürlich und teils in den Fels getrieben war. Was sollte man auch erwarten, hier mitten im Wall? Die Wachen hatten ihn eine Leiter zum Eingang hoch klettern lassen, nachdem er sich erklärt hatte und durch ein Ganglabyrinth zu ihrem Wachraum geführt, wo er nun auf dem grob geschnitzten Holzstuhl ausruhte. Zwei Wachen mit dem Wappen der Kelsensteiner, das einen Mantikor und wie er nun erkannte die Kelsenburg darstellte, saßen schweigsam bei ihm am Tisch. Außer daß sie ihm mit einer Geste Wasser aus dem vor ihnen stehenden Krug angeboten hatten, nahmen sie keine Notiz von ihm, sondern schwätzten schnell in einem nebachotischen Dialekt miteinander, den er nicht verstand, der ihn aber mit den harten Lauten an die kriegerischen Ferkinas erinnerte. Er bemühte sich auch gar nicht dem Gespräch zu folgen, sondern entspannte seinen Körper und Geist von der strapaziösen Reise.

Dabei saugte er die Atmosphäre des Ortes in sich auf. Die Einrichtung des Wachzimmers war einfach, massives abgegriffenes Holz und offenbar uralt. Die Decke über ihm konnte er im Kerzenlicht nicht erkennen, es mochte hoch hinauf gehen, da die Decke wohl einen Spitzbogen bildete und Gesprächsfetzen der Wachen als Zischeln und Murmeln wiedergab, ganz so als hätte die alte Feste ein Wörtchen mit zu reden. Ihn war wieder kühl, das war kein gastlicher Ort, der zum verweilen einlud und zudem machte die ganze Burg den Eindruck von Leere, als wären ihre Bewohner geflohen oder verschwunden.

Die Ankunft des Junkers riß Timshal aus den immer düsterer werdenden Gedanken über diesen Ort. Der Junker war groß gewachsen, von kräftiger Statur und mittleren Jahren. Seine dunklen Haare und sein kantiges Gesicht verrieten an diesem Ort nur zu deutlich, daß Blut der Einheimischen in ihm floss. Doch lächelte er Timshal freundlich zu, begrüßte ihn zackig mit dem Kriegergruß, und zog sich einen Stuhl herbei, während die beiden Wachen Platz machten. ,,Was führt Euch zu mir? Ich hörte Ihr hättet eine Botschaft aus Perricum?”

„So ist es, Wohlgeboren“, antwortete Timshal mit einer angedeuteten Verneigung. Er hatte keine Ahnung, ob der Junker Wert auf Etikette legte - hier wirkte doch so manchen sehr … nun ja, barbarisch. Aber seine Erziehung ließ nichts anderes zu. „Mein Name ist Timshal von Zackenberg, Leutnant im Markgräflichen Heer“, stellte er sich vor, doch kam er sogleich auf den Punkt: „Mein Vorgesetzter, Leutnant Keres aus dem heermeisterlichen Stab, hat mir den Auftrag erteilt Euch aufzusuchen, Wohlgeboren.“

„Soso. Und was will er von mir?“, fragte der Junker.

„Nun, um auf den Punkt zu kommen, er bittet um Eure Mithilfe in einer … nun ja, in einer sehr delikaten Angelegenheit. Es geht um eine Aktion gegen den Baron von Wasserburg“, endete er schließlich. Wenn Timshal nicht gehört hätte, daß der Junker seinen Baron nicht verabscheuen würde, dann hätte er wohl nicht so offen gesprochen. Andererseits wäre er dann auch nicht in das Gebirge gestiegen.

Der Junker zeigte sich überrascht, bevor ein breites Grinsen sein Gesicht von einem Ohr zum anderen zierte. ,,Ganz gleich was Ihr da plant, solange es gegen den Baron von Wasserburg geht, bin ich allseits bereit! Nun erzählt schon, spannt mich nicht auf die Folter, selten wurde so gute Kunde hier herauf gebracht.

,,Holt den guten Wein und laßt ein Schwein schlachten“, wandte er sich an seine Leute. „Heute Nacht wollen wir ein Fest feiern! “ Die angesprochenen Wachen beeilten sich den Befehl ihres Haran auszuführen und weiter zu geben. Bald schon hallten freudige Rufe durch das riesenhafte alte Gemäuer, während Timshal den Junker in die Geschehnisse in Wasserburg einweihte

(Marnion)


Kaptiel 4 - Ein Handschlag

Perricum

Cordovan war wieder in die Großstadt zurückgekehrt. Der Heermeister selbst war derzeit nicht in der Stadt, da er seine Burg am Arvepaß inspizierte. Davon abgesehen war Cordo auch nicht sicher, was der Heermeister von seiner geplanten Aktion halten würde – und es war ihm auch lieber, wenn er mit einem Erfolg aus Wasserburg zurückkäme und nicht mit der Bitte um mehr Soldaten.

Und so überlegte er sich, wer ihm am ehesten Soldaten zur Verfügung stellen würde. Und da fiel ihm Aldrons Nichte Ciarda ein. Sie war Hauptfrau bei den Grenzreitern, und die Soldaten, die Cordo mit nach Wasserburg begleitet hatten, waren ebenfalls aus ihrer Schwadron gewesen. Cordo hatte durchaus den Eindruck, daß Ciarda in manchen Dingen durchaus „entschlußfreudig“ war und so hatte er sie kurzerhand in der Garnision aufgesucht.

„Etwa zehn Männer würden schon genügen“, schloß Cordovan, nachdem er Ciarda sein Problem geschildert hatte. „Das Doppelte wäre allerdings besser“, fügte er noch mit einem Grinsen hinzu.

Ciarda sah ihn lange an bevor sie antwortete. Hier eine Entscheidung zu finden, fiel ihr nicht einfach. Immerhin stand sie selbst noch unter Beobachtung durch den strengen Onkel. Vom wasserburger Baron hatte sie bislang nicht viel Gutes gehört. Andererseits war offen bekannt, dass ihr heermeisterlicher Onkel wenig von Auflehnung gegen die Obrigkeit hielt. Allerdings war er der militärische Stellvertreter des Markgrafen und hatte den Befehl gegeben, den der Baron rundheraus ignorierte. „In Ordnung“, sagte sie schließlich. „Aber eins solltet Ihr noch wissen, Cordovan.“

„Und das wäre?“, fragte er mißtrauisch.

„Ich werde gleichzeitig einen Boten zum Arvepass schicken, um seine Exzellenz zu unterrichten. Wenn ich Antwort habe, komme ich nach und teile sie Euch mit.“ Mit ernstem Blick maß sie den Älteren aber Rangniedrigeren – obwohl er noch recht jung aussah. „In der Zwischenzeit solltet Ihr Euer Husarenstück am besten erfolgreich beendet haben, ohne dass Ärger auf uns niedergeht. Ihr spielt mit hohem Einsatz – und da ich jetzt mit drinstecke, habe ich auf jeden Fall einen bei Euch gut und werde bei Gelegenheit darauf zurückkommen.“

Cordo war sich nicht sicher, ob er darauf eingehen sollte. Aber er brauchte die Soldaten.

„Bei Phex, wenn es um hohe Einsätze geht, schlagt mich so schnell niemand“, sagte er schließlich mit einem Zwinkern und spuckte in seine Hände um die Abmachung mit einem Handschlag zu besiegeln. „Dann soll es so sein.“ Und Ciarda schlug ein.

(Balrik, Firunslicht)


Kaptitel 5 - Zurück im Goldenen Horn

Die Reiter überquerten die letzte Hochebene. Der Geröllhang würde bald in das schmale Band der Schlucht übergehen, die seine Heimat mit den Tal verband. Von hier oben hatte man eine schöne Aussicht. Nicht bis nach Wasserburg wohin ihr Weg sie führen würde, das verhinderten schon die Nebelfetzen, die sich immer über die Welt legten, aber doch konnte Marnion manches Mal das blaue Band erahnen, das dort unten Leben brachte. Wie oft war der Ritter diesen Weg schon gegangen und hatte zu Kor gebetet, das sich im Tal etwas ändern möge, damit der ehrlose Zustand endlich beseitigt würde, das ein stolzer Nebachote zumindest offiziell Vasall der Kreatur von Wasserburg wäre. Nun schien es dass die Götter ihm hoffentlich bald erhören würden.

Marnion betrachtete die wenigen Reiter, die ihm folgten. Er hatte seinen Stellvertreter in der Burg, Krak, mitgenommen. Krak war sein bester erbliebener Kämpfer und nicht auf den Kopf gefallen, wenn auch etwas hitzig. Natürlich hatte auch seine Knappin Ta´ira darauf bestanden ihm zu folgen. Dann war da noch Gerwin der Rote. Seine freiwillige Gefolgschaft hatte ihn überrascht, der junge Zauberkundige der Tobrier wollte wohl zeigen, dass er wert war seine Landsleute zu führen. Zum Abschluss des Zuges ritten Ahab und Kella. Die beiden schweigsamen Ferkina waren seit diesem Jahr ein Pärchen, Marnion war dabei gewesen, als sie sich im Blute verbunden hatten.

Mehr seiner wenigen verbliebenen Streiter konnte der Junker nicht entbehren, wollte er nicht Gefahr laufen nur mehr Schädel vor zu finden, wenn sie zurückkamen. Sieben Streiter waren es mit dem Leutnant aus Perricum, die zu Tale ritten, nach Wasserburg, dem Baron dort die Stirne zu bieten. Marnion wünschte, er hätte mehr Männer und Frauen unter seinem Befehl, aber die Götter hatten es anders gefügt und im Krieg hatte er gelernt, das wenige entschlossene Krieger mehr wert waren, als viele feige Söldlinge. Entschlossen trieb er seinen Rappen an, zu Tale, gen Wasserburg.

Als es dämmerte und die Praiosscheibe hinter dem Wall verschwand, erreichten sie endlich das Tal und begaben sich zum abgesprochenen Treffpunkt, das Gasthaus Zum Goldenen Horn.

Die Ferkinas im Gefolge des Junkers zogen die Blicke nervöser Kaufleute oder Bauern auf sich, die hier für die Nacht abgestiegen waren und sich ein Bier gönnten. Und auch der Junker selbst war eine beeindruckende Gestalt. Aber es gab letztendlich keine Zwischenfälle.

Cordovan war noch nicht da, doch Timshal schätzte, daß er morgen ankommen müßte. Und so bestellten sie sich beim Wirt Betten für die Nacht.

Und so war es dann auch. Am nächsten Morgen kam Cordo mit anderthalb dutzend Reitern an. Marnion fiel auf, daß keiner der Reiter ein Emblem oder Zeichen ihrer Einheit trug, auch keine Uniformen oder Schärpen sah er, die man normalerweise bei einem Garderegiment erwarten durfte.

Während es sich die Reiter im Gasthaus gemütlich machten und sich vom Ritt erholten, begaben sich die Offiziere und der Junker in ein Nebenraum, das ihnen der Wirt zur Verfügung gestellt hatte. Eine Schankmagd brachte ihnen Wein.

„Darf ich vorstellen“, sagte Timshal und deutete auf den Nebachoten. „Junker Marnion von Kelsenstein. Er wird uns mit seinen Leuten bei unserer Aktion unterstützen, Cordo.“ Danach wandte er sich an den Junker. „Und das ist der zweite Adjutant des perricumer Heermeisters, Cordovan von Keres.“ Cordo war ein junger Mann mit feingeschnittenen Zügen und trug hochwertige Kleidung und er war auch etwa ein Kopf kleiner als Marnion. Im Gegensatz zu Timshal trug er keine Uniform; genaugenommen gab es keinerlei Hinweise, daß er ein Offizier der Armee war. Stattdessen trug er einen grünen Mantel, einen schwarzen Seidenschal und ein gutes Hemd, das er allerdings eher lässig trug. Marnion schätzte ihn auf etwa zwanzig Jahre. Erst im Laufe des folgenden Gespräches erahnte er anhand seiner Ohren, daß er wohl ein Halbelf war.

Marnion begrüßte ihn mit dem Kriegergruß. ,,Kor, der Blutige, möge unsere nächsten Schritte leiten.”

„Es freut mich, daß Ihr uns unterstützten wollt“, sagte Cordo mit einem Grinsen und musterte den Junker. „Ihr seid zweifellos ein Krieger“, sagte er und sah in seine Augen. Cordo sah darin, daß für den Hünen nun Krieg herrschte. „Aber ich möchte eines im Vornherein klar stellen“, erkärte er. „Bei dieser Aktion darf es keinen Toten geben. Falls es doch einen geben sollte, kann man es durchaus als einen Fehlschlag bezeichnen.“

Der Nebachote zog scharf die Luft ein, und nickte dann. ,,So sei es!” antwortete er.

„Gut“, nickte der Adjutant zufrieden und wandte sich dann dem Mann mit der erdfarbenen Kutte zu, der an der Seite des Junkers stand, und runzelte die Stirn. „Ihr seid der Zauberei kundig?“, fragte er Gerwin und dieser nickte. „Was ist Euer Spezialgebiet?“

Der junge Mann hielt dem forschenden Blicken stand. ,,Ich diene Sumu und meinem Haran. Sollte ich von Nutzen sein würde es mich sehr freuen.” Gerwin bemühte sich, nicht zu viel von sich Preis zu geben. Wer konnte wissen wie sich die Dinge entwickeln würden.

Doch Cordovan nickte. Er schien zufrieden zu sein.

„Wie sieht denn nun Euer Plan aus, Cordo“, fragte Timshal.

„Ganz einfach“, sagte Cordo und holte eine Karte raus und breitete sie auf dem Tisch aus. „Hier sind wir.“ Er deutete auf einen Punkt an der Grenze zwischen den beiden Baronien Wasserburg und Gnitzenkuhl, direkt an der Reichsstraße.

„Der Baron hat uns deutlich zu Verstehen gegeben, daß er innerhalb der Stadt keine markgräflichen Soldaten mehr sehen will“, fuhr er fort. „Erst habe ich mir überlegt, daß wir die Stadt schnell einnehmen, in einer Nacht-und-Nebel-Aktion, und ihn somit zu einer Einigung zwingen."

Timshal wollte gerade Einwände dagegen erheben, doch hob Cordovan die Hand. "Mir ist sehr wohl bewußt, daß das ein sehr riskanter Plan ist", sagte er zum Zackenberger. "Und daß es weiterreichende Folgen für uns haben könnte, auch wenn der Plan gelingen sollte. Aus diesem Grund ist das lediglich der Notfallplan für den wir dann auch die Soldaten benötigen würden. Doch vorher versuchen wir es mit einer List!"

Cordovan erzählte ihnen von ihrem Plan und auch Timshal schien er zu gefallen. "Das könnte funktionieren", grinste dieser.

[eine Bemerkung Marnions wäre schön]


(Balrik, Marnion)

Kaptiel 6 - Der Stier verläßt die Stadt

[...]

Kaptitel 7 - Der Fuchs lauert im Wald

Nahe des Goldenen Horns, Abends

„Warum müssen wir uns nochmal im Wald verstecken?“, fragte Timshal und zog sein Stiefel aus einer schlammigen Wasserpfütze. „Was würde ich dafür geben jetzt in einer warmen Stube zu sitzen und ein gutes Bier zu trinken.“

Nachdem die beiden Kundschafter Marnions, die beiden Ferkinas, gemeldet hatten, daß Zordian von Tikaris mit etwa einem Dutzend Söldnern in wenigen Stunden am Gasthaus ankommen würden, gab Cordovan den Befehl zum Aufbruch. Sie versteckten sich ein gutes Stück entfernt im Wald, an einem Ort, wo sie einen guten Blick auf das Gasthaus hatten und selbst nicht zu sehen waren. Zu diesem Zeitpunkt hatte es noch geregnet und erst gegen Abend hatte es aufgehört.

„Ich will, daß sich der Baron sicher fühlt“, gab Cordovan zur Antwort. „Wenn er bemerkt, daß hier mehrere Soldaten oder Söldner sind, könnte er Angst bekommen; und für uns könnte es somit schwieriger werden zu ihm vorzudringen. Er soll doch nicht abgeschreckt werden.“

Es dauerte noch seine Zeit bis der Kundschafter schließlich kam, auf den sie gewartet hatten (und Timshal abermals fluchend in eine Pfütze stieg). Odilon hieß er und war Korporal. Dieser war weitaus geeigneter und unauffälliger für die Aufgabe gewesen, die ihm Cordovan zugedacht hatte, als die beiden Ferkinas Marnions: Nachdem sie abgezogen waren, ist er im Gasthaus geblieben um nun berichten zu können.

„Der Baron hat sich mit seinen Soldaten im gesamten Südflügel einquartiert“, berichtete Odilon schließlich. „Alle anderen die dort bereits ein Zimmer hatten, wurden entweder in ein kleineres Zimmer über dem Schankraum umquartiert oder wurden gleich auf die Straße gesetzt, da für sie keine Zimmer mehr frei waren. Sogar einen Edlen aus Perricum hat er hinauswerfen lassen!“

Timshal schüttelte den Kopf. „Daß er dekadent ist, wußte ich ja schon immer, aber daß er sich gleich ein ganzes Gasthaus mietet ...“

„Und der Baron hat an den Eingängen Wachen aufgestellt.“

„... und paranoid ist er anscheinend auch noch“, ergänzte der Zackenberger.

Cordovan fragte sich, ob Zordian ahnt, daß er hier ist und ihn auflauert. Warum sollte er sonst Wachen aufstellen? Oder hatte es einen anderen Grund? „Wir müssen diese Wachen irgendwie umgehen“, sagte er schließlich.

,,Laßt die Wachen meine Sorge sein“, meldete sich Marnion zu Wort. „Meine Knappin Ta´ira war vor der Aufnahme in unsere Sippe eine Zahori und könnte mit ihren Künsten uns die Tür den Spalt öffnen, den wir brauchen um die Wachen zu überwältigen. Meine Männer sind Gefahren gewohnt und werden mir bedingungslos gehorchen.”

Cordovan blickte den Junker an und nickte. „Also gut“, sagte er schließlich. „Aber ich will keine Toten. Verstanden?“

[eine Bemerkung Marnions wäre schön]


(Balrik)


Kaptitel 8 - Bälle die die Welt bedeuten

Zum Goldenen Horn, nächste Nacht, einige Stunden vor Sonnenaufgang

Die Nacht war schon weit fortgeschritten, als die Tänzerin, gekleidet in bunte durchsichtige Schleier, über den Hof der Gaststätte schritt und auf den Eingang zu den Schlafquartieren zuhielt. Die Türe war verschlossen – das hatte Ta´ira natürlich erwartet. Sie schüttelte ihre langen roten Haare aus und versetzte sich in ihre Rolle hinein.

Keiner der Söldner des Barons war zu sehen. Sie hatten sich in einem Raum, verzogen, den man über einen Gang betreten konnte, der sich direkt hinter dieser Türe befand.

Ta´ira ging direkt darauf zu und rüttelte lautstark daran. ,,Verschlossen!”, seufzte sie. Wie gewünscht hatte ihr Verhalten das Interesse der Wachen auf sich gezogen. Die Tür öffnete sich und heraus kam ein breitschultriger Mann im Kettenhemd. Das Haar trug er stoppelig kurz, die Haltung war zackig und die Hand ruhte auf dem Schwert an seiner Seite.

Ta´ira wurde etwas unruhig. Das konnte ja etwas werden, der sah ja aus als hätte er einen Stock verschluckt. Ein harter Brocken, dachte sie sich. ,,He da!”, riß sie der Söldner aus ihren Gedanken. ,,Was wollt Ihr hier? Hier ist kein Eingang für Euch.“

Ta´ira zuckte zusammen, eine Geste die ob des Befehlstons des Gardisten nicht schwer fiel. Sie trat sofort einige Schritte zurück und machte einen Knicks vor dem Soldaten, auf daß dieser in ihr üppiges Dekolletee sehen konnte. ,,Verzeiht, Herr Hauptmann, es war nicht meine Absicht etwas Falsches zu tun. Ich komme gerade von einem Auftritt im kleinen Kreise, der einiges länger gedauert hat als gedacht und ich möchte nun nur in mein Zimmer.” Der Gardist zeigte sich unbeeindruckt. ,,Scher Dich weg, Weib! Diesen Flügel hat der Baron von Wassserburg für diese Nacht für sich beansprucht. Sucht Euch eine andere Unterkunft, sonst werde ich Dich wegen ungebührlichen Verhaltens verhaften.”

Ta´ira zuckte abermals zusammen und verbeugte sich noch tiefer, wich aber nicht von der Stelle. ,,Ich verstehe nicht ganz, Herr Hauptmann. Heute morgen habe ich beim Wirt bereits für meine Unterkunft bezahlt. Ich bitte Euch, mir ist so kalt und es gibt im Umkreis von mehreren Meilen kein Quartier für die Nacht und auch kein Geld um eines zu bezahlen, da ich meinen Beutel noch drinnen habe. Habt doch ein Herz, es soll Euer Schaden nicht sein, ich bin eine besondere Künstlerin und kann Euch und falls Ihr hier noch Kameraden habt auch die Euren mit einer kostenlosen Aufführung erfreuen, wenn Ihr mich dafür rein laßt”, fügte sie immer schneller redend hinzu.

Der Söldner Loras wurde nun richtig wütend. Da kam dieses Weib hier an und verlangte auch noch mit ihrem unsinnigen Ansinnen in die Quartiere des Barons zu gelangen und nun wollte sie ihn auch noch plump bestechen. Nein er würde sich nicht von einem, wenn auch gut aussehenden und ausgestatteten, Weibsstück von seinem Plan abbringen lassen, wenn er es dereinst wirklich noch zum Hauptmann bringen will. ,,Nun gehst Du zu weit, Du Metze. Mich bestechen wollen …!”

Weiter kam er nicht, von hinten schalteten sich seine Kameraden ein, die das Gespräch verfolgt hatten. ,,Laß die Kleene doch in Ruhe, Loras. Die will doch nix schlimmes. Soll se uns doch ein paar Tricks zeichen. Wir sind doch auch keene Unmenschen!”

Natürlich war es der junge Alrik, der sich einschaltete. Der Kerl lief doch jeden Rock nach. Wobei dieses Mädchen schon wirklich zum Anbeißen war in ihrem durchscheinenden Schleierröckchen, dachte Loras. Sicher war sie eine Tänzerin und wahrscheinlich auch eine Hure. Loras verbot sich weiter zu denken. Nein, er hatte seinen Auftrag.

Doch da kam dem jungen Soldaten sein alter Kamerad Gorbald zur Hilfe. ,, Nu hab Dich nicht so, Loras! Laß die Kleine sich bei uns aufwärmen, die Nacht ist bald vorüber und in der Zeit mag sie uns mit ihren Künsten erfreuen. Dagegen kann doch keiner was haben, bei Rondra und Phex!”

Loras holte tief Luft. Gorbald war ein erfahrener Veteran und er hatte ihn immer als sein Vorbild betrachtet. Der Alte hatte in der Armee gedient und Schlachten geschlagen, die Loras schon von den Erzählungen her schaudern ließen. Sein Wort hatte Gewicht.

Loras besah sich die zierliche Frau vor ihm nochmals genauer. Von ihr schien keine Gefahr auszugehen, insbesondere da sie zu viert waren. Neben der Tür stand noch Melina um ihm im Falle eines Falles Rückendeckung zu geben.

,,Also gut, Weib“, sagte Loras schließlich. „Du kannst mit unser Zimmer kommen. Doch zuvor zeig mir was Du da in Deinem Beutel hast, zudem muß ich Dich auf versteckte Waffen untersuchen.”

Willfährig zeigte Ta´ira den Inhalt ihres Beutels her, der Söldner fand nichts auffälliges, an den bunten Bällen, den Schellen und ihrer Mundharmonika, sowie ihren Schminkutensilien. ,,Nun stell Dich mit den Kopf an die Wand, Beine auseinander und die Hände oberhalb des Kopfes an die Wand pressen. Ich muß Dich durchsuchen.”

Ta´ira kam dem Befehl sofort nach. ,,Jawohl, Herr Hauptmann, ich will Euch gerne gehorchen, auf das Ihr seht, das meine Absichten ehrlich sind.” Sie presste ihren Kopf an die Wand, ebenso die Hände so das sie bis zum Ellbogen an der kalten Mauer anlagen und spreizte die Beine, so daß diese bis zu ihren wohl geformten Oberschenkeln unter ihrem Schleiern hervorkamen und die kalte Luft ihr eine Gänsehaut einbrachte. Sie bog ihren Rücken durch, und streckte absichtlich sowohl ihren Po als auch ihren Busen heraus. Ihre langen roten Haare fielen zu beiden Seiten der Schultern herab und sie atmete schnell und betont um dem Soldaten ihre Aufregung zu zeigen.

Sie wußte das ihr so kein Mann der Welt widerstehen konnte, der noch in seiner Manneskraft stand. Tatsächlich fühlte sie bald die forschenden Hände von Loras auf ihrem Leib. Zunächst noch korrekt suchend, doch dann fand der Gardist die versteckte Flasche.

,,Aha, was haben wir den hier?” Loras öffnete die Flasche und roch die Süße des Likörs. ,,Also hast Du doch etwas vor uns zu verstecken, Weib. Die Flasche ist erst einmal konfisziert! Und nun werden wir sehen was Du noch alles so verbirgst.”

Ta´ira wollte auffahren und etwas zu ihrer Verteidigung vorbringen, aber Loras packte sie im Nacken und drückte ihren Kopf wieder an die Wand. ,,Still halten, wir sind noch nicht fertig miteinander.”

Loras war mittlerweile erregt vom betörenden Duft der Tänzerin und ihrem warmen weichen Körper. ,,Beine auseinander sage ich!” Loras stellte sich hinter sie und drängte unsanft ihre Beine weiter auseinander indem er sie mit seinen Beinen weiter nach außen schob, dabei rieb sein Gemächt über ihren prallen Po, den er deutlich durch den dünnen Stoff der Schleier fühlen konnte. Der Gardist betastete sie nun nochmals ganz genau auf verborgene Gegenstände wobei er es sich auch nicht nehmen lies ihre vollen Brüste erst zu betasteten und dann auch mehrfach zu kneten.

Als er gerade bei ihrem Po angekommen war und die Konturen ihrer Apfelbäckchen entlang zum Ziel fuhr, störte ihn seine Kameradin Melina, indem sie ihn selbst unsittlich an seinen Hintern faßte und hinein kniff.

„Laß mal gut sein, Loras!“, sagte diese. „Die Kleine ist sauber. Du mußt den anderen auch mal ein bißchen Spaß gönnen. Laß die Kleine rein, ihr ist doch schon ganz kalt.” Bei diesen Worten strich sie mit der anderen Hand über Ta´iras Oberschenkel.

Loras faßte sich und lief tatsächlich rot an, er fühlte, daß diese Nacht nicht nach Vorschrift laufen würde, aber nun war es zu spät um das noch zu ändern.

,,Gut, Du kannst mit rein, Kleine“, wandte sich Loras wieder Ta ´ira zu. „Wie heißt Du?”

Ta´ira hatte ihr erstes Ziel erreicht. Grabschende Männerhände auf ihren Leib brachten sie nicht mehr aus der Fassung. ,,Ich bin Ta´ira“, antwortete sie. „Tänzerin und Künstlerin und werde Euch mit meiner Kunst erfreuen.”

Sie sah mit Befriedigung das die Wachfrau, die diesen Loras bei seinem Tun gestört hatte, ihr Fäßchen an sich nahm und schon einen kleinen Zug genommen hatte. ,,Mmm, das ist ja mal Lecker. Kleine Du gefällst mir. Wirst sehen wir sind gar nicht so. Darfst auch mal von unserem Stoff probieren, der gute Alrik wird schon was von seinem Vorrat locker machen.”

Ta´ira ging gefolgt von den beiden Wachen durch die Türe. Sie hatte sich gemerkt, daß der Söldner den Schlüssel zur Tür nach dem Absperren an seinen Gürtel gehängt hatte.

Die anderen beiden Söldner hatten schon einiges von dem mitbekommen, was vor der Tür geschehen war und empfingen Ta´ira begeistert. Was für eine Abwechslung zu ihrem sonst so öden Wachen!

,Nun die Abwechslung wird Euch noch einige Überraschungen bereiten, dachte sich die Tänzerin, während sie wie eine Prinzessin, die weiß das ihr Verehrung gebührt, in den Wachraum schritt.

Bald schon hatte sie die vier Wachen ganz in Ihren Bann gezogen und begann ihre Vorstellung indem sie die bunten Bälle fliegen ließ. Die Wachleute hatten bis auf Loras bereits ordentlich ihrem mitgebrachten Likör und dem Brandwein des jungen Alriks zugesprochen. Ta´ira wußte das sie bald müde werden würden von dem betäubenden Gift das im Likör war. Nun mußte sie nur noch an den Schlüssel kommen und unbemerkt die Türe öffnen, sonst würden ihre Kameraden kommen und sie mit Gewalt aufbrechen, dann könnte es hier noch häßlich werden.

Die Tänzern bat darum ihren ,,Retter Loras” ihr bei einem besonderen Trick behilflich zu sein und der ahnungslose Söldner kam ihrer Bitte unter dem Johlen seiner Kameraden nach. Sie ließ Loras dann und wann einen Ihrer Bälle auffangen und als sie sicher war das die Aufmerksamkeit aller abgelenkt war, verdeckte sie die Seite von Loras mit ihrem Leib und stibitzte schnell den Schlüssel von seinem Gürtel, wobei sie vorgab die Bälle zu verlieren und aus dem Gleichgewicht zu kommen.

Ihr Plan ging auf, der Söldner fing sie auf unter den Jubel der anderen und gab ihr einen Kuß. Seine widerlich große und lange Zunge drängte in ihren Mund, während sie den Schlüssel in ihrer Faust verschwinden lies.

,,Ausziehen, ausziehen!” riefen nun die anderen – völlig in ihrem Bann. Da sie die Hände von Loras auf ihrem Körper spürte entzog sie sich doch geschickt dem Drängen und wandte sich wieder an ihr Publikum.

,,Ich will Eurem Wunsch gerne nachkommen, da Ihr so lieb zu mir seit, aber gönnt mir eine kleine Pause, dann werde ich Euch mit einem Schleiertanz erfreuen, wie ihr ihn noch nie gesehen habt. Für so eine Kunst braucht es aber eine gewisse Vorbereitung. Ich möchte mich schminken um Euch noch mehr zu gefallen.”

Die Wachleute jubelten. Ta´ira bemerkte das die drei, die von ihrem Likör getrunken hatten sich bereits langsamer bewegten. Das Gift nahm seinen Weg. Loras schien mißtrauisch zu sein; er lies die Tänzerin nicht aus den Augen.

Sie ging zum Fenster und schminkte sich, nachdem sie ihre Schellen angelegt hatte, dann lies sie absichtlich ihren Schminkstift fallen und warf dabei den Schlüssel aus dem Fenster. Danach schloß Ta´ira den Fensterladen wieder.

Sie begann zu tanzen und zog nun alle Blicke ganz auf sich. Sie tanzte gegenüber der Tür, durch die ihre Kameraden nur zu bald kommen würden um die Wachen zu überwältigen. Fast war es geschafft.

Endlich, als sie sich schon der Hälfte Ihrer Schleier entledigt hatte, die nun mehr von ihrem Körper zeigten als verhüllten, öffnete sich die Tür ihr gegenüber mit leisem Quietschen. Vornweg kam ihr Haran mit dem Schwert in der Hand, dahinter Krak und die anderen mit Knüppeln bewaffnet. Ta´ira tanzte zu Loras hin, rieb sich an seiner Schulter und führte mit einer einzigen fließenden Bewegung ihre bisher harmlose Haarspange aus dem Haar herab, klappte sie auf und setzte die Spitze an den Hals des verdutzten Söldners.

Die anderen waren heran bevor die drei schon halb betäubten Wachen aufstehen konnten. Nach einigen Schlägen mit dem Knüppel waren die Waffen dem alten Veteran und der Soldfrau Melina entrissen. Alrik war von selbst nach hinten umgekippt, als die anderen beiden versuchten auf zu kommen und leistete keinen Widerstand mehr.

Loras wollte trotz der Spitze an seiner Kehle zur Waffe greifen, aber der massige Kelsensteiner war heran und schlug mit der Breitseite seiner Klinge auf den Arm des Söldners.

Nutzlos entglitt das Schwert dem geprellten Arm und Ta´ira zischte den nun Hilflosen an. ,,Ein Wort und es wird mir eine Freude sein, deine Kehle zu durchbohren.” Um ihren Worten Nachdruck zu verleihen trat sie dem Mann mit ihren Knie ins Gemächt. Zufrieden sah sie zu wie er sich stöhnend und unter Schmerzen zu ihren Füßen wand. ,,Das wird Dich lehren wie Du eine Künstlerin zu behandeln hast.” Ta´ira sah Marnion an. Ihr Haran legte ihr zärtlich seinen Umhang über und in seinen Augen sah sie Anerkennung und noch mehr. Etwas worauf sie so lange gewartet hatte.

(Marnion, Balrik)


Kaptitel 9 - [...]

Cordovan wartete auf das Zeichen. Er stand am Waldrand zur Straße und sah vor sich das Gasthaus stehen. Leichter Bodennebel erhob sich aus dem Darpat. Er hatte den Soldaten befohlen sich bereit zu halten. Es konnte jederzeit losgehen. Cordovan hatte eigentlich nicht vor, das Gasthaus zu stürmen, aber er wollte dennoch, daß sie jederzeit eingreifen könnten, wenn es nötig wäre. Des Weiteren hatte er wieder aufgetragen, daß sie wieder ihre Wappenröcke und Schärpen der Markgrafschaft überziehen sollen. Auch das Banner der Einheit wurde wieder herausgeholt. Jeder sollte wissen, daß sie markgräfliche Truppen waren. Das würde die Söldner und Büttel des Barons eventuell davon abhalten sie aufzuhalten oder gar zu bekämpfen, wenn es zum Schlimmsten kommen sollte – so hoffte er zumindest.

„Da“, sagte der Zackenberger und zeigte auf das Schwenken einer Laterne. „Das Zeichen.“

Jetzt mußte alles schnell gehen! „Nun lassen wir die Würfel rollen“, sagte Cordovan und wandte sich seinen Männern zu. „Also, los geht’s!“, sagte er und gab ein Zeichen mit seinem Schnitter.

Im Laufschritt eilten sie auf die Herberge zu. Cordovan sah die Ferkinas des Junkers am Eingang des Südflügels des Gasthauses und aus dem Tor schritt eben jener Junker heraus.

„Sehr gute Arbeit“, wandte sich Cordovan an den Junker. Anschließend gab er Befehle, daß sich die Soldaten im Hof bereit halten sollten. „Nur eine Handvoll soll mich begleiten.“ Wieder an den Junker gewandt sagte er: „ Laßt Eure Ferkinas hier am Eingang. Sie sollen es sichern.“

Dann fiel Cordovans Blick auf Ta´ira, die hinter dem Junker aus der Tür kam, und er bewunderte kurz ihr Aussehen, doch wandte er sich sogleich wieder dem Junker zu, da dafür keine Zeit war. „Wir müssen möglichst schnell zum Baron“, sagte er und lief, gefolgt von Marnion, Timshal und einigen Soldaten, in das innere des Gebäudes.

An der Weggabelung wandte er sich an Gerwin: „Nun seid Ihr dran!“ Dieser nickte nur und wandte sich nach rechts. Gerwin hatte die Aufgabe ins Schlafsaal der Wachen des Barons zu schleichen und dafür zu sorgen, daß diese nicht eingreifen würden. Cordovan wandte sich nach links und eilte die rückwärtige Treppe hinauf.


[…]

(Balrik, Marnion)


Kaptitel 9 - Nur eine Sitzgelegenheit

Zwei Tage später in der Stadt Wasserburg, Schloß Tikaris

„Aber warum denn nicht? Ihr würdet auch der Stadt einen Gefallen machen“, sagte Timshal.

„Hey, ich will mein Leben genießen“, antwortete Cordovan. „Und nicht in irgendwelchen Schlössern versauern!“

Nachdem Cordovan den Baron im Goldenen Horn doch noch davon überzeugen konnte, daß es für ihn nur von Vorteil war auf die Vorschläge des Heermeisters von Perricum einzugehen, sind sie gemeinsam zurück nach Wasserburg geritten um es nun amtlich zu machen. Nur ließ der Baron sie nun warten. Timshal vermutete, er wollte ihnen auf diese Art die nächtliche Störung im Gasthaus heimlzahlen. Und da nun der Thron die einzige Sitzmöglichkeit in dieser Raum war, hatte sich Cordovan eben darauf gesetzt. Eigentlich wollte er sich nur hinsetzen und ausruhen.

Und das mußte den Zackenberger auf die Idee gebracht haben, Zordian als Baron abzusetzen und Cordovan als neuen Baron zu erklären.

„In der Lage wärt Ihr ja“, hatte er – halb scherzhaft – gemeint. „Die militärische Macht stünde hinter Euch. Zordian hat keinen guten Ruf in der Markgrafschaft, müßt Ihr wissen. Und ich besitze genug Kontakte im Adel um Euch Rückhalt darin zu geben, falls Ihr das wolltet. Und ist Euer Vater nicht ein Vertrauter der Kaiserin? Ich bin sicher, daß er sich da ebenfalls für Euch einsetzen könnte. Und ich bin sicher, daß auch der Markgraf nichts dagegen hätte“, hatte er noch zwinkernd hinzugefügt.

Cordovan wollte aber kein Baron sein. Er wollte mit der Politik nichts am Hut haben. Er war eh schon genug in diese politischen Stränge verwickelt … Dann kam Korporal Odilon in den Thronsaal. „Der Baron ist nun bereit Euch zu empfangen“, sagte er.

„Sehr gut. Na, dann soll er kommen“, sagte Cordovan und schwang sich eiligst vom Thron herunter. Nicht daß Zordian auch noch denkt, ich will Baron werden, dachte er. Davon abgesehen ist er auch nicht gerade bequem. Aber es ist ja auch der einzige Platz in diesem verfluchten Thronsaal, wo man sich hinsetzten kann!

Cordovan wartete auf den Baron. Neben ihm und den Zackenberger befanden sich auch Junker Marnion mit seinen Leuten, Perainian Huflinger, der Haushofmeister, und der Söldnerhauptmann Brindian im Thronsaal.

[...]

(Balrik)

Kaptitel 10 - Eine neue Vereinbarung

Schließlich hatten alle den Thronsaal verlassen, außer Cordovan, Timshal und Marnion. Der Kelsensteiner wandte sich an Cordovan.

,,Ich werde Euch Euer Vertrauen vergelten und Euch aus Bauern und Bürger Soldaten machen. Die Landwehr wird die Ehre unserer Gegend wieder herstellen, wenn es sein muß mit Blut und Leben!“

„Gut zu hören“, meinte der Zackenberger.

Der Haran von Kelsenstein wußte, daß es nun an der Zeit war, Cordovan darzulegen wie er sich den Aufbau und die Eingliederung der Wasserburger Landwehr vorstellte.

,,Wenn es Euch recht ist werde ich ein Banner Plänkler ausbilden. Es werden Freiwillige sein, das darf ich Euch versichern. Noch gibt es genug tapfere junge Männer und Frauen in unserem Landen. Ausbilder habe ich selbst genug, auch an Waffen fehlt es nicht, Ausrüstung wird sich in der Stadt und den Umland requirieren lassen. Gebt mir ein halbes Jahr und die Wasserburger Landwehr wird einsatzbereit sein, wenn Ihr sie braucht. Sie sollen schwören auf die Heimat und auf Perricum. Ich hoffe dies ist in Euerem Sinne.

„Ein Banner Plänkler“, stimme Cordovan zu. „Doch vergesst nur eines nicht“, und er hob den Finger. „Ihr sollt keine Garde aufbauen, sondern lediglich eine wehrfähige Landwehr auf die Beine stellen. Und es müssen noch weitere Punkte erfüllt werden“, sagte Cordovan und Timshal fuhr fort.

„Der Baron ist weiterhin verpflichtet dem Markgrafen oder dem Heermeister für eine bestimmte Zeit ein Banner Bewaffnete zu stellen, wenn zur Heerschau ausgerufen wird – so wie es die Ochsenbluter Urkunde vorschreibt. Daran hat sich nichts geändert. Weiterhin steht ihm frei, seine Landwehr nach eigenen Gutdünken zu nutzen, auch daran hat sich nichts geändert.

Doch hält sich der Heermeister der Mark vor jederzeit den Oberbefehl über die Landwehr zu übernehmen, wenn er es für nötig erachtet – auch wenn nicht zur Heerschau ausgerufen wurde. Weiterhin hat die Landwehr an Manöverübungen mit anderen Soldaten aus der Mark teilzunehmen, damit sie lernen als Einheit in einem größeren Heer zu agieren.“

„Und da diese letzten Punkte nicht in diesem Vertrag stehen“, sagte Cordovan, „brauchen wir dafür das Einverständnis des Verantwortlichen. Und das seid nun Ihr.“

Marnion ballte die Faust und sprach breit lächelnd. ,, Ihr habt mein Einverständnis, bei Kor! Es wird mir eine Ehre sein die Landwehr zu führen.“ Der Kelsensteiner lies sich dazu hinreißen Timshal und Cordovan ganz unrondrianisch zu umarmen um sich gleich darauf zu verabschieden. Er freute sich schon auf das Wiedersehen mit Ta´ira. von heute an würde sich alles ändern. Ab heute würden sie ihr Lager als Liebende teilen und er hatte wieder ein Kommando. Rondra und Kor meinten es wahrhaft gut mit ihm. Er würde diese guten Tage nach Kräften genießen, wer wußte schon was die Zukunft bringen würde.


Epilog

Einige Tage später

Nach einem langem Tag auf dem Pferd ritt Ciarda durch das Stadttor Wasserburgs und begab sich sogleich zum Schloß. Die Wachen am Tor waren Büttel der Stadt gewesen, doch am Eingang zum Schloß erkannte sie die beiden Gardisten als ihre Soldaten, die Cordovan ausgeliehen hatte.

Offenbar hatte er mit seiner Aktion Erfolg gehabt.

„Rondra zum Gruß, Hauptfrau!“, grüßten diese mit dem Kriegergruß, als sie sie erkannten.

Ciarda antwortete ebenfalls mit der Faust auf dem Herzen und saß ab.

„Wo finde ich Leutnant Keres?“, fragte sie.

„Im Gasthaus Menderheims Keller“, gab der Soldat zur Antwort. „Dort hat er sich einquartiert.“

„Nicht im Schloß?“

„Nein, Hauptfrau.“

„Nun gut, kümmert Euch um mein Pferd.“ Ciarda gab dem Soldaten die Zügel ihres Pferdes und begab sich sodann zum Gasthaus.

Dieses fand sie dann auch neben dem Rondratempel und trotz des Namens befand sich der Schankraum keineswegs im Keller, sondern war ebenerdig.

Darin sah sie mehrere ihrer Soldaten, wie sie Bier tranken und lärmten. In einer Ecke des Raumes erblickte sie auch Cordovan, wie er mit einigen von ihnen um Geld würfelte. Auch dieser Zackenberger Leutnant war am Tisch, spielte aber offensichtlich nicht mit, sondern trank stattdessen lieber seinen Wein und gab spöttische Kommentare.

Als der Zackenberger Ciarda dann erblickte, sprang er förmlich auf und salutierte. „Rondra zum Gruß, Hauptfrau!“, sagte auch er mit der Faust auf dem Herzen. Auch die anderen Soldaten sprangen auf und salutierten. Cordovan sah erst verwundert auf die Männer und blickte sich dann stirnrunzelnd um. „Ah, Ihr seid es“, lächelte er dann. „Setzt Euch doch zu uns. Wollt Ihr auch ein Spielchen wagen?“

„Nein, danke“, sagte sie und setzte sich hinzu. „Wie ich sehe hattet Ihr mit Eurer Aktion Erfolg.“

„Und ob“, antwortete Cordovan. „Der Baron ist zwar nicht erfreut gewesen, aber wir haben uns mit ihm arrangiert. Unser neuer Ansprechpartner für die wasserburger Truppen ist nun Junker Marnion von Kelsenstein. Ich würde ihn gerne für den Kaiser-Rauls-Schwerter-Abzeichen vorschlagen. Er war uns eine große Hilfe.“

„Da werdet ihr wohl mit dem Heermeister selbst reden müssen. Legt Euch schon einmal Argumente zurecht.“ Ciarda konnte sich ein leichtes Schmunzeln nicht verkneifen. „Allerdings wird bald eine Geweihte aus der Löwenburg hier eintreffen, die vorsichtshalber als Schlichter berufen wurde und auch sein Vertrauen genießt“, berichtete Ciarda dann weiter. „Und nun, da Eure Aktion erfolgreich verlief, werde ich das Kommando über meine Männer wieder übernehmen.“

Cordovan breitete die Arme aus. „Die Männer gehören Euch“, sagte er zwinkernd.

„Und ich soll Euch ausrichten“, fuhr Ciarda fort, „daß Ihr Euch wieder Euren ursprünglichen Auftrag zuwenden sollt: Es gibt noch andere Barone, die ihr aufzusuchen habt. Aber – und auch das soll ich Euch ausrichten – Ihr sollt Euch dabei auf diplomatische Mittel beschränken. Unter der Hand … Ihr solltet das Ernst nehmen.“

„Aber natürlich. Meine nächste Station ist Gnitzenkuhl. Seid ihr sicher, daß ihr nicht mitspielen wollt?“



Fehde zwischen Keres und Hirschfurten (742 BF)

Adelsfamilien die in der Fehde eine Rolle spielen bzw. auch nur am Rande erwähnt werden (könnten)
Stand: Anfang Praios 742 BF:

Anmerkung: Personen ohne einem Link wurden neu erfunden

Haus Keres:

Gefolge:

  • Maline (22), Zofe von Duridanya
  • Zordian Berchweiler, Haushofmeister auf Schloß Hohenlinden
  • Valpo Berchweiler, Zordians Sohn, ein Junge von 13 Jahren

Haus Cres:

  • Alherd von Cres (65), Herzog von Balash, Baron von Cres, Oberhaupt des Hauses Cres
    • Borfried von Cres (42), sein Erbe,
      • Kynos von Cres, ältestes Kind Borfrieds, ein Knappe von 16 Jahren, (späterer Markgraf von Mhanadistan und Herzog von Altaïa)
      • Maidalena von Cres, eine Maid von 15 Jahren
    • Rinaya von Cres (38), seine Tochter, Gemahlin Sighelms von Keres,
    • Alonso von Cres (55), sein Bruder, ein Rondra-Geweihter

Haus Hirschfurten:

  • Brandulf von Hirschfurten (45), Baron von Hirschfurten, Oberhaupt des Hauses Hirschfurten
    • Lorinda von Hirschfurten (45), seine Gemahlin
    • ihre Kinder:
      • Fredalf von Hirschfuten (24), Brandulfs junger Erbe
      • Beowulf von Hirschfurten, sein zweiter Sohn, ein Knappe von 17 Jahren
    • Ludjilla von Hirschfurten (43), seine Schwester und Burggräfin der Eslamsmark
    • Thilldan von Hirschfurten (44), Ludjillas Gemahl

Gefolge:

  • Mainhard von Zweifelfels, ein Ritter, Schwertvater Beowulfs von Hirschfurten
  • Rovena Kurator, Heroldin
  • Grenn, auch genannt „der Kettenhund“, ein Söldner

Haus Rosshagen:

  • Adaque von Rosshagen (41), Junkerin von Marano, Herrin von Burg Rosshagen
    • {Bosper von Rosshagen}, ihr Gatte, vor drei Jahren bei einem Reitunfall verstorben
    • ihre Zwillingskinder Drego, ihr Erbe, und Frieda (jeweils 21)

Haus Luring:

  • Quanion von Luring (50), Graf von Reichsforst, auch genannt „der Wahnsinnige“
    • Alderan von Luring (24), sein Erbe
    • Iralda von Luring (22), seine Tochter, eine junge Edeldame
    • Alrik von Luring (20), sein drittes Kind, ein junger Ritter der eben seinen Ritterschlag erhalten hatte (folgt später seinem Bruder als Graf von Reichsforst nach)
    • Celessa von Luring, sein viertes Kind, eine Knappin von 17 Jahren

Haus Treuenbrück:

  • Barabrecht von Treuenbrück (63), Oberhaupt des Hauses Treuenbrück
    • {Rohalia von Treuenbrück}, seine Gemahlin, bei der Geburt ihrer Tochter Maja verstorben
    • ihre Kinder:
      • Rahjadne von Treuenbrück (44), seine Erbin
        • Alrik von Treuenbrück (45), Rahjadnes Gemahl
        • Zordan, Malia und Mechthild, Rahjadnes und Alriks Kinder, 11, 9 und 8 Jahre alt
      • Lares von Treuenbrück (42), Hauptmann der gräflichen Garde Hartsteens
    • Herdan von Treuenbrück (41), Gemahl Thyrias von Keres, Schwertvater von Sindar von Keres
    • Maja von Treuenbrück (39), Rahja-Geweihte in Gareth

Haus Zankenblatt:

Haus Hartsteen:

Haus Rabenmund:

  • Meran von Rabenmund, Graf von Wehrheim und Oberhaupt des Hauses Rabenmund
  • Halman von Rabenmund, Graf von Rommilys, ein Vetter Merans
    • Lydia von Rabenmund, Halmans Erbin
    • Vargold von Rabenmund (19), ein junger Ritter

Haus vom Großen Fluß:

  • Marbrecht vom Großen Fluß

einige Turnierteilnehmer vom Kaiserturnier 742 BF:

  • Brandulf von Hirschfurten (Garetien)
  • Rondred von Keres (Garetien)
  • Halman von Rabenmund (Garetien), Graf von Rommilys
  • Mathilde von Keilholtz (Garetien)
  • Mainhard von Zweifelfels (Garetien)
  • Tolman von Silas (Yaquirien)
  • Tassilo Galahan (Yaquirien), Verwandter des Herzogs von Kuslik, ein Schönling
  • Mjesco von Ask (Bornland)
  • Erlinde von Baliho (Weiden)
  • Gerald von Allingen (Tobrien)
  • Celassa ni Niamad (Albernia)
  • Borfried von Cres (Almada)
  • Neridiane al'Azila (Aranien)
  • Elida von Bardare (Nordmarken)
  • Jassaf ben Kasim (Novadi)
  • Oswald von den Seewiesen (Andergast)


Fehdeparteien

Haus Keres Haus Hirschfurten
Haus Cres Haus Rosshagen
Haus Treuenbrück Haus Zweifelfels


Kurzübersicht über den Verlauf der Fehde:

  • 740 BF: Rondred von Keres verliert durch eine Intrige Brandulfs von Hirschfurten die Aussicht auf die Burggrafenwürde von Eslamsmark (die heutige Halmark), seitdem herrscht unterschwellige Feindschaft
  • 740 – 742 BF: immer wieder lodern Konflikte zwischen den beiden Häusern auf; auf Turnieren werden Mitglieder der jeweils anderen Familie herausgefordert und auch auf dem höfischen Parkett schenkt man sich nichts; es kommt aber zu keinen nennenswerten Zwischenfällen
  • Anfang Pra. 742 BF: Eskalation beim Turnier zu Gareth, Sindar von Keres, ein Enkel Rondreds, wird von Beowulf von Hirschfurten, ein Sohn Brandulfs, schwer verwundet (Ohr wird abgeschlagen), Rondred beschuldigt das Haus Hirschfurten, daß dies einen Anschlag auf sein Enkel war und erklärt der reichsforster Familie die Fehde
  • Herbst - Frühling 742 BF: sowohl Rondred als auch Brandulf sammeln ein Heer; in die Fehde treten die Häuser Cres auf Seiten der Keres und das Haus Zweifelfels auf der Seite der Hirschfurtens ein; während des Jahres finden immer wieder kleinere Übergriffe auf die Güter der gegnerischen Familien statt
  • Per. 742 BF: Brandulf läßt Duridanya, die Enkelin Rondreds, entführen um ein Faustpfand gegenüber diesem zu besitzen
  • Ende Per. 742 BF: Aufmarsch der Armee Rondreds vor der hirschfurtener Burg Rosshagen, die Barone von Syrrenholt und der heutigen Sighelmsmark haben Rondreds Armee durchmarschieren lassen; ursprüngliches Ziel war Burg Trollhammer, doch erfuhr Rondred, daß Brandulf und Duridanya sich auf Burg Rosshagen befinden
  • 1. Ing. 742 BF: es wird gedroht, daß Duridanya auf der Mauer aufgeknüpft wird, wenn Rondred mit seinem Heer nicht abzieht, dieser weigert sich allerdings und Duridanya wird gehängt, wutentbrannt befiehlt Rondred die Erstürmung der Burg; Rondred wird von Brandulf erschlagen und dieser wiederum von Sighelm von Keres, Mainhard von Zweifelfeld stirbt durch einen Pfeil durchs Auge; Beowulf von Hirschfurten wird Gefangener
  • Ing. 742 BF: Die Geschwister Sighelm (das neue Oberhaupt der Familie Keres) und Thyria setzen sich mit dem neuen Oberhaupt des Hauses Hirschfurten Fredalf und dessen Mutter Lorinda zusammen und beschließen die Fehde zu beenden, Verlobung von Sindar von Keres und Tsaiane von Hirschfurten und die Herausgabe der Geisel Beowulfs wird beschloßen
  • 1. Pra. 743 BF: Heirat von Sindar und Tsaiane, Ende der Fehde