Benutzer:Gorbon/Briefspiel: Unterschied zwischen den Versionen
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* Hier sollten nun die Bannstrahler aktiv werden um zu versuchen Gorbon festzusetzen, doch auf eine | * Hier sollten nun die Bannstrahler aktiv werden um zu versuchen Gorbon festzusetzen, doch auf eine unverschlossene Schwarze Feste treffen und dort keinen Gorbon mehr vorfinden. | ||
* Die verlassene Feste sollte deutlich zeigen, das Gorbon keinen barönlichen Pflichten mehr nachzukommen gedenkt. | |||
* Die verwirrten Büttel unterstellen sich dankbar jeder Autorität | |||
===Teil 19=== | ===Teil 19=== |
Version vom 12. August 2007, 18:21 Uhr
Ringen um Recht und Freiheit
Teil 9
Die tobrische Schreiberin des eslamsgrunder Grafen fuhr fort: "Es gibt Streit. Baron Darulf von Corish und von Praill erhebt Beschuldigungen gegen Baron Gorbon, Sohn des Gorsch. Der Graf wünscht zu erfahren, was dort vor sich geht."
Die religiöse Ritterin aus Hartsteen reagierte harsch: "Der Bannstrahl mischt sich nicht in die Streitigkeiten des Adels ein.".
Pritessa von Hohenlauchenfurt war verstört. Ihre Haare waren zerzaust, ihr Blick war unstet. Amna von Helmenstein fragte sich, ob das Kriegsgeschehen alle vormals robusten Geschlechter aus Tobrien unter der Maske der Stärke so derangiert mit aufgewühlten Seelen hinterlassen hatte.
Pritessa fasste sich: "Der Graf hat sich verausgabt, indem er Euch gestärkt hat."
Amna nickte knapp. Jetzt sollte das Land den Grafen wieder Kraft spenden, wie der Baum aus der Erde seine Kraft zieht. Sie ballte ihre große Faust. Der Bannstrahl vertrat den direkten Weg und wenn dabei etwas Unterholz weichen würde müssen, dann würde sie es lichten. Für den Hof des Grafen von Eslamsgrund hatte die stämmige Bannstrahlerin nur Verachtung übrig. Ihr fiel es schwer die Fassade aufrecht zu halten, wenn sie nicht selbst gewusst hätte, was sie mit ihrer ungeschlachten Gestalt in Rüstzeug für ein Fremdkörper an einem Hof war, dann hätten ihr es die Blicke der Höflinge verraten, denen sie bisher begegnet war. Sie sprach so wenig wie möglich. Der Graf hatte seine Kraft gegeben, um die Bannstrahler vor der Bedeutungslosigkeit zu bewahren, aber das bewahrte sie an seinem Hof nicht vor dem geflüstertem Spott seines Gefolges. Sie wollte sich abwenden und straffte sich.
Pritessa setzte eilig hinzu: "Jetzt, da der alte Secretarius entschlafen ist..."
Anma wusste wohin diese Häsin laufen würde und hatte keine Lust abzuwarten, wie sie ihre Haken schlug. Sie zog eine ihrer buschigen Augenbrauen hoch und stellte fest: "Ihr habt das Beilunker Rechtsseminar abgeschlossen?!"
Die Schreiberin lächelte ergeben: "Im Jahre der Offenbarung, als der Fürstgott seine schützende Hand über uns hielt."
Wenn diese Frömmigkeit echt ist, dann bin ich eine zarte Jungfrau dachte Amna. Soviel Hintergrundwissen hatte sie den abfälligen Nebensätzen von Pritessas Bruder Goldwart von Hohenlauchenfurt über seine Schwester entnommen. Dennoch hörte Amna sich formell antworten: "Praios zufürderst." und dann ging sie zügigen Schrittes. Die Schreiberin musste ihr ausweichen, denn für Amna war sie Luft. Dennoch würde sie ihren ersehnten Lohn erhalten, der Graf hatte dem Orden einen Posten am Hof in Aussicht gestellt und hier bot sich eine Möglichkeit.
Zwerge. In den Tunneln und Schächten unter den durchlöcherten Hügeln und den von Steinbrucharbeiten unförmigen Bergen um den heimatlichen Helmenstein vermoderten deren wuchtige Schädel zu Hunderten und an dem Tod von einigen Dutzend hatten die Helmensteins durchaus ihren Anteil gehabt. --Fil
Teil 10
Hal von Ehrenstein stieg die Treppe hinauf zur Kammer seines Sohnes Roban. In der Hand hatte er das Schreiben seines Vetter Seginhardt Raultreu von Ehrenstein, des gräflichen Truchsess. Es war voller Rätsel. Roban sollte an den Hof des Grafen kommen, um sich, wie Seginhardt schrieb, auf kommende Aufgaben vorzubereiten. Hal musste dies mit Roban besprechen. Der Vogt hatte die Kammer fast erreicht, da öffnete sich die Tür von innen.
"Euer Hochgeboren, verzeiht!" Luana von Tobenhain, Hofmagierin und Beraterin des Vogtes, trat aus der Kammer. Hinter ihr gewahrte Hal von Ehrenstein den Medicus Ruphart Zackenwart. Er sah besorgt aus.
"Wie geht es ihm?", fragte der Vogt und suchte den Blick in das Innere der Kammer.
"Euer Sohn schläft jetzt, Euer Hochgeboren", antwortete die Magierin. "Wir haben ihm einen Kräutersud gegeben. Er wird Roban stärken."
Der Vogt wirkte wenig zufrieden. "Wird er in der Lage sein, in den nächsten Tagen eine Reise anzutreten?"
Luana schaute ungläubig. "Davon würde ich dringend abraten, Euer Hochgeboren. Die Keuche, die sich Euer Sohn bei seinem letzten Jagdausflug zugezogen hat, lässt sich nur durch eine strikte Bettruhe lindern."
Der Medius nickte zustimmend. "Der Herr Boron hat schon manchen, der sich nicht daran gehalten hat, zu sich gerufen."
Hal von Ehrenstein warf ihm einen strafenden Blick zu. Den belehrenden Ton, der in seiner Stimme lag, mochte er ganz ud gar nicht.
"Wir sollten noch einige Tage mit der Entscheidung warten" , beschwichtigte Luana. "Hoffen wir, dass das Fieber Eures Sohnes bald steigt."
"Für gewöhnlich ist dies ein gutes Zeichen." fügte sie hinzu, als sie den fragenden Blick des Vogtes bemerkte.
"Nun gut, dann hoffen WIR," entgegnete Hal von Ehrenstein. "Lasst mich mit Roban allein."
Luana und Ruphart verneigten sich. Dann stiegen sie die Treppe hinab und verschwanden hinter der Biegung des Korridors.
Einen Augenblick verharrte Hal von Ehrenstein vor der Tür und betrachtete sinnend das Schreiben in seiner Hand. Dann stand seine Entscheidung fest. Er würde selbst nach Eslamsgrund an den Hof des Grafen reisen. --Anjor 00:37, 11. Mai 2007 (MEST)
Teil 11
Unterhalb der massiven Felssäule des Gnadengrates erstreckte sich das Praiostal. Karg wirkte das sonst so fruchtbare Tal im Herbst. Von den Ruinen Klagenklangs aus zog Nebel auf, über dem Weiher des Dorfes Praiostal lag feiner Dunst. Vereinzelt stachen Sonnenstrahlen durch den bewölkten Himmel und erleuchteten Landschaftsflecken wie ein Fingerzeig des Fürstgottes.
Goldwart von Hohenlauchenfurt saß im weißgoldenen Ornat eines Bannerführers in einem reich mit Schnitzereien versehenen gespolsterten Sessel erhaben über dem Tal auf der höchsten Plattform der Festung Lichterneck und las den Bericht seiner Schwester. Der eisige Wind zerrte am Pergament.
Er zog die Augenbraue seiner beweglichen Gesichtshälfte nach oben, seine starre Seite blieb ausdruckslos:
"Pritessa will Sekretärin des Grafen werden?"
Amna von Helmenstein nickte knapp.
GvHlf: "Meine Schwester ist zu eigensinnig, um den Orden zu vertreten."
AvHe: "Wäre uns damit gedient, wenn ihr des Grafen Seneschalk werdet? Siegeshart von Ehrenstein wird uns eine solche Bitte nicht abschlagen."
GvHlf: "Ich werde hier gebraucht und es gibt niemanden den wir damit betrauen könnten. Die Ritter des Bannstrahls, die nicht vor Beilunk ins Licht gingen, sind bei Wehrheim verbrannt. Zudem ist nicht gesagt, dass es unsere Kraft verstärken würde, wenn wir das Heft des Seneschalks von Eslamsgrund aufnehmen.
Wenn der Graf uns bittet in seinem Namen zu handeln, dann sind wir bereits seine Hand. Man würde uns Maßlosigkeit vorwerfen, wenn wir mehr anzustreben. Möglicherweise wird sich die dezente Stellung der Sekretärin als Schlüsselstellung erweisen.
Vielleicht sollten wir meiner Schwester die Tür zum Grafen öffnen und sie eine Weile gewähren lassen, solange sie sich loyal verhält, aber trauen können wir ihr nicht."
AvHe: "Ich werde sie im Auge behalten."
GvHlf: "Vergeudet Eure Zeit nicht mit den Possen des eslamsgrunder Hofes, dafür seid ihr nicht geschaffen. Meine Schwester dagegen schon. Pretiös war auch der Hof der Fürstilluminata. Ich werde den Grafen bitten meine Schwester als Sekretärin in seine Dienste zu nehmen.
Von Euch aber erwarte ich, dass ihr die Gunst der Stunde nutzt. Mit dem Gold des Grafen können wir unsere Anstrengungen vervielfachen. Mit Euch gehen alle mir verbliebenen Getreuen. Die Eslamsgrunder haben die katastrophalen Auswirkungen des entfesselten Wirkens der Magie vor Augen. In der Grafschaft sind die Untaten der Magiewirker nicht verharmlost und vergessen worden. Jetzt, wo die Wunden wieder aufgerissen werden und das ganze Reich wieder unter der Heimsuchung der Magie leidet, wird Eslamsgrund nicht kraftlos verharren. Verkündet das Wort des Fürstgottes in jedem Weiler in Eslamsgrund und darüberhinaus. Gebt den Armen Kupfer, um ihre Not zu lindern. Verschenkt Saatgut an jeden Landmann der Euch zuhört und zustimmt. Bringt mir die Ritter, die alles verloren haben, was ihren Stand ausmacht. Von uns bekommen sie Pferde, Waffen und eine Aufgabe. Bringt mir die Entwurzelten, hier werden sie eine Zuflucht finden und ihre Mägen füllen können. Bringt mir die verlorenen Kinder, die Waisen, aber auch die deren Familien sie nicht ernähren können. Bei uns werden sie aufwachsen und sich am Willen des Fürstgottes orientieren." --Fil
Teil 12
Der Sohn des Gorsch hatte gerade Gallfels verlassen, sein kleiner Trupp eilte nach Zagbar zurück. Seine Kutsche mit dem Grafenzehnt war nicht rechtzeitig eingetroffen, trotzdem er seinen Aufenthalt bis an die Grenzen der Etikette ausgedehnt hatte.
"Nicht zu den einfachsten Dingen ist dieser Kupfergrab zu gebrauchen." Gorbons Wut hatte sich von Stunde zu Stunde aufgeschaukelt. Seine Fluchtiraden erfuhren einen jähen Höhepunkt, als die Kutsche plötzlich stoppte.
"Herr, das solltet ihr Euch ansehen!" klang die vorsichtige Stimme des Kutschers.
Die Berittenen stiegen von Ihren Pferden als Gorbon die Kutsche verließ. Fassungslosigkeit stand ihnen auf den Gesichtern. Gorbon traute seinen Augen nicht. Mitten auf dem Weg lagen die verbrannten Überreste einer Kutsche - seiner Kutsche. Die schweren Beschläge und die Reste der schweren Räder ließen keinen Zweifel. Am Rande des Weges hatte jemand neun kleine Gräber aufgeschüttet. Der Schnee der letzten Tage hatte sich bereits wie ein weißes Tuch über den Wald gelegt, doch noch immer konnte Gorbon die großen dunklen Flecke um die Kutsche herum sehen. Gorbon kniete nieder. Zwei dieser Gardisten gehörten zu seiner Sippe. Seine Wut verflog und Trauer durchströmte sein Herz. Gedankenverloren zeichnete er ein Boronrad in die Luft. Langsam erhob er sich. "Auf nach Zagbar, und spart nicht mit der Peitsche!"
Drego von Kupfergrab hatte sich nach dem Überfall von seiner Schwester verarzten lassen und nur gegen ihren Willen konnte er sich wieder aufmachen um am gräflichen Hof Meldung zu machen. Da er dabei aber nicht seinem Herrn Gorbon, Sohn des Gorsch begegnen durfte, entschied er sich den Umweg über Fremmelsfelde zu suchen und kurz auf Burg Gippelstein seinen Verbündeten aufzusuchen. Nach seiner Ankunnft mußte man erst nach dem Vogt von Fremmelsfelde schicken lassen und so wippte er auf seinem Stuhl hin und her, während er mit einer Golddukate spielte. Die Tür öffnete sich und Junker von Hahnentritt betrat die Stube.
"Man hört Ihr ward erfolgreich in einigen Unternehmungen. Ich ziehe meinen Hut für euer geschicktes Vorgehen.", Vogt von Hahnentritt deutete eine Verbeugung an, "Nur schade, dass ihr so arg verletzt wurdet." Dregos Blick verfinsterte sich. Gelangweilt schnippte er die Golddukate in Brasiberts Richtung. Ohne besondere Mühe fing der Junker die Dukate und setzte sich zu seinem Verbündeten.
"Es wird Euch freuen zu erfahren, das die Tage Eures Lehnsherren bereits gezählt sind." Drego blickte erstaunt. "Zwar hat der Graf ihm eine Gnadenfrist gewährt, um seine Unschuld zu beweisen, doch werden die ausbleibenden Zahlungen - dank Euch - den Grafen zum Handeln zwingen", gab von Hahnentritt seine Neuigkeiten zum Besten.
"Eine Gnadenfrist?", fragte Drego nachdenklich.
"Macht euch keine Sorgen. Was sollte er schon vorbringen können?", entgegnete Brasibert.
"Nun ja," ,erwiderte Drego, "was wenn er die Almadanerin zum Grafenhof bringt?"
"Welche Almadanerin?" Brasibert spürte, dass er mit dieser Frage seinen Ruf als gut unterrichteter Informant verlor.
"Die Truppen des Barons fanden sie auf der Fremmelsfelder Seite des Zagrosch. Sie wurde in den Katakomben der Schwarzen Feste arretiert. Ich hörte, Sie wurde vom Baron selbst verhört, was mich vermuten lässt, dass Sie ihm alles erzählt hat, was sie wusste." Drego verzog das Gesicht bei der Vorstellung an die ihm bekannten "Verhöre".
"Eine nichtige Kleinigkeit" ,entgegnete von Hahnentritt und rieb sich nachdenklich das Kinn, "Die Frau kann nichts wissen, das unsere Pläne gefährden könnte."
"Sicherer wäre es, wenn wir sie trotzdem beseitigen würden. Wie wäre es, wenn Ihr Eure Nützlichkeit in unserem Bündnis unter Beweis stellt", entgegnete Drego scharf.
Von Hahnentritt überlegte kurz und entgegnete dann mit einem Lächeln auf den Lippen: "Nun, ich werde Euch diesen Gefallen tun." Um seinen folgenden Worten mehr Nachdruck zu verleihen, wich das Lächeln. "Eure letzten Unternehmungen dürften recht einträglich gewesen sein. Ihr werdet eine Summe von Hundert Dukaten sicher für einen solchen Dienst entbehren können!"
Angespannte Stille kehrte ein während die Blicke der beiden Junker sich durchbohrten. "Sorgt nur dafür, dass mir der Zagbarer nie wieder unter die Augen kommt!" ermahnte er Brasibert von Hahnentritt und warf einen Beutel auf den Tisch dessen scheppernder Inhalt eine gute Bezahlung ahnen ließ.
Brasibert wog die Börse nachdenklich in seiner Hand. Keinesfalls würde es sich um die geforderten hundert Dukaten handeln. Siebzig bis Achtzig würde er schätzen. Fragend blickte er in Dregos Gesicht, dessen Brauen sich verärgert zusammenzogen.
"Sorgt Euch nicht! Es wird alles nach Phexens Willen verlaufen" ,entgegnete Brasibert unverbindlich und ließ den Beutel unter seinem Wams verschwinden.
"Haltet Euch die nächsten Tage fern von Zagbar und lasst Euch bei der Rückkehr Eures Herrn nicht in Gorgan auffinden" ,wies von Hahnentritt Drego im Gehen an.
"Das hatte ich nicht vor" ,seufzte Drego leise als sich die Tür hinter ihm schloss.
Teil 13
Die Kutsche des Zagbarers hatte den Hof der schwarzen Feste erreicht.
"Weibel! Versetzt die Truppen in Bereitschaft! Schließt die Tore! Ohne meinen Befehl betritt oder verlässt keiner diese Burg! Unruhe loderte auf als der Baron den Hof verließ und die alten schwarzen Gemäuer betrat. "Xagul! Holt mir Magisterin Cascarilla!" Der Angesprochenen tat, wie ihm geheißen.
Wenig später betrat die schwarz Bekuttete den Feuersaal. "Habt ihr mir etwas zu berichten?" aus dem Schatten der Kutte sah man zwei Augen blitzen. "Ich habe Euren Wunsch befolgt und bin der Kutsche gefolgt. Ein Achsbruch hatte den Aufbruch hinausgezögert weshalb die Garde erst im Madalicht die Reise fortsetzte. Ist Euch bekannt, was dann geschah?" Der Baron nickte, "Wer begeht einen solchen Frevel an des Grafen Gold?"
"Euer Junker von Kupfergrab, Herr!" die Magistra senkte demütig das Haupt.
"Dieser Verräter!" Gorbons eherne Linke zerbarst den eichenen Tisch unter ihr. Wutschnaubend sprang der Baron umher, was wegen seiner Größe sonst einen belustigenden Anblick dargeboten hätte. Doch die Raserei in die er verfiel, ließ die Anwesenden vorsichtig zurückweichen.
"Wir werden Ihn richten! Bei Angrosch! Dieser verfluchte Menschensohn hat sein Leben verwirkt." Xagul, Sohn des Nerix unterbrach den Baron vorsichtig, "Wäre es nicht von größerem Vorteil, den Schuldigen dem Grafen vorzuführen?"
Gorbon hielt verdutzt inne. "Mein lieber Xagul. Ich muss Euch wiedermal für Eure Umsichtigkeit danken. Bei Praios! Genau das werden wir tun."
Eine Wache betrat den Feuersaal und meldete, "Junker Brasibert von Hahnentritt begehrt Einlass und wünscht Euro Hochgeboren zu sprechen."
"Der Vogt von Fremmelsfelde?" ,Gorbon schaute die Wache fragend an. Diese antwortete jedoch nur mit schweigsamen Schulterzucken. "Gewehrt Ihm Einlass! Wir wollen hören, was er vorzubringen hat."
Brasibert reichte die Zügel seines Pferdes einem Jungen und schickte sich an die alten Gemäuer zu betreten. Die finsteren Mauern übten einen seltsamen Druck auf sein Gemüt aus. Sein Bauch mahnte Ihn zur Vorsicht. Er betrat den Feuersaal, der in seinen vielfältigen Rottönen und flackernden Fackeln und Feuerschalen einen befremdlichen Eindruck bei ihm hinterließ. Der Junker näherte sich den Versammelten und begrüßte den Baron "Ingerimm sei Dank, dass Eure Hochgeboren mir die Ehre einer Audienz erweist." ,versuchte der Junker diplomatisch das Gespräch zu eröffnen.
Gorbon jedoch durchschaute den Versuch dieser Schmeichelei. "Welches Begehr führt Euch nach Zagbar?"
"Wie Eure Hochgeboren sicher wissen, ist mein Lehnsherr dabei, Euch am Hofe des Grafen zu denunzieren."
"Und warum macht Ihr Euch die Mühe mich davon zu unterrichten?" Gorbons misstrauischer Blick ruhte auf dem Junker.
"Mein Gewissen macht mich glauben, das Ihr nichts mit den Vorfällen im Zagrosch zu tun habt, und wünschte ich könnte Beweise für Eure Unschuld erbringen. Der Sohn des Ogrim hätte sicher bezeugen können, dass Ihr nichts mit den Schmugglereien zu tun gehabt habt, doch leider hat er die Befragung durch meinen Herrn nicht überlebt."
Gorbon hatte aufmerksam dem Gespräch gefolgt. Der Hinweis auf Igen, Sohn des Ogrim hatte ihn beeindruckt. Offensichtlich wusste der Fremmelsfelder Vogt gut Bescheid. Soweit er wusste, hatte von Hahnentritt kein besonders gutes Verhältnis zum Baron von Fremmelsfelde. Jeder Verbündete konnte Ihm nur recht sein - jetzt, da offensichtlich ganz Dere gegen ihn zu sein schien. "Zu schade, dass Igen nun nicht mehr als Entlastungszeuge aussagen kann! Doch wird sich schon beweisen lassen, dass ich keinen Anteil an diesen Machenschaften habe." entgegnete Gorbon vorsichtig.
"Die Almadanische Botin..." ,bemerkte Brasibert knapp.
Gorbon war sichtlich erstaunt, "Ihr wisst von Ihr?"
"Wir fanden Hinweise auf eine weibliche Almadanerin mit der sich die Zwerge treffen wollten." erwiderte von Hahnentritt wiederum knapp.
"Warum stellt Ihr Euch so offensichtlich gegen meinen Nachbarn", fragte Gorbon nun genauer nach.
"Meine Familie hat mit seiner Belehnung an Ehre verloren. Der Aufbau von Burg Gippelstein hat mein Vermögen aufgezehrt und mein Herr versagt mir jede Unterstützung" ,antwortete Brasibert, "Gestattet mir die Gefangene zu befragen und mich so von Eurer Unschuld zu überzeugen. Dann werde ich mich für Euch verwenden. Ohren und Augen am Hofe Eures Kontrahenten wären doch sicher von Vorteil für Euch?"
Gorbon blickte den Junker überrascht an, doch in Hinblick darauf, dass er demnächst einen neuen Junker zu belehnen gedachte, würde dieser von Hahnentritt einen angemessenen Anwärter auf diesen Posten darstellen, falls dieser die Untreue an seinem Herrn nicht mit seinem leben bezahlen würde.
"Xagul?" Der Baron wechselte einige Blicke mit seinem Vertrauten. Die Blicke zeugten von Nachdenklichkeit und Vorsicht aber auch von Ratlosigkeit und einer Chance.
"Folgt mir!" Gorbon überwand seine Zweifel und gab dem Begehr des Junkers nach. Die finsteren Katakomben dieser unheimlichen Feste, die niedrigen Gänge und die modrige Luft ließen dem Junker das Blut in den Adern gefrieren.
Man betrat die Zelle und Brasibert stellte der verängstigten Gefangenen viele unbequeme Fragen über Herkunft, Auftraggeber und Menge der geschmuggelten Waren. Die Befragte, die sich die verbundene Linke unter die rechte Achsel klemmte, beantwortete die meisten Fragen ohne Zögern. Selbst wenn sie zeitweise ins Stocken geriet, sorgte das Wiegen von Gorbons Axt in seinen Händen dafür, dass sie sich eiligst befleißigte die entsprechenden Antworten zu geben.
Auch Brasibert nutzte ein Zögern der Almadanerin um sein Schwert zu ziehen und es der Delinquentin an die Kehle zu halten. Dabei ließ er wie zufällig die Schwertscheide fallen. Als er sich danach bückte, konnte er - unbeachtet von den anderen - den Inhalt eines kleinen Fläschchens in die Essensschale der Gefangenen gießen. Eifrig befestigte er die Scheide wieder an seinem Gurt und steckte alsdann sein Schwert zurück.
"Ich habe genug gehört" schloss Brasibert die Befragung. "Wenn Eure Hochgeboren erlauben, werde ich noch heute nach Fremmelsfelde zurückkehren, um am Hof meines Herren meine Augen und Ohren offen zu halten. Ich hoffe Eurer Hochgeboren werden sich für diese Dienstbarkeit erkenntlich zeigen." ,Brasibert deutete eine Verbeugung an und schickte sich an zu gehen.
"Einem treuen Untergebenen werde ich auch die angemessene Anerkennung zollen." Gorbon glaubte einen neuen Verbündeten auf seiner Seite zu wissen und entließ den Vogt von Fremmelsfelde.
Unter schmerzenden Krämpfen verstarb jedoch seine Gefangene noch in der selben Nacht.
Teil 14
Drego von Kupfergrab hatte das gräfliche Schloss erreicht und hatte seinen Bruder Gerion aufgesucht. Durch seine Fürsprache gelang es ihm noch am selben Nachmittag eine Audienz beim Grafen zu erlangen.
"Es ist sehr freundlich von Euer Hochwohlgeboren mich so baldigst Seiner Gegenwart erfreuen zu dürfen", würdigte Drego die ihm gewährte Ehre.
"Euer Bruder deutete an, dass Ihr wichtige Informationen für Uns habt." Siegeshart von Ehrenstein schien kurz angebunden.
"Im Auftrag des Zagbarer Barons leitete ich den Trupp, der Euren Zehnt hierher verbringen sollte", antwortete Drego knapp. "Doch wurden wir Opfer eines hinterhältigen Überfalls, der meinen Leuten das Leben kostete. Ich selbst wurde dabei schwer verletzt." Drego deutete flüchtig auf seine blutigen Verbände.
"So bittet Ihr mich im Namen Eures Herrn um Aufschub der Zahlung?", des Grafen Worte klangen drohend.
"Ich kann nicht für meinen Herrn sprechen, Eure Hochgeboren, doch bedrückt mich ein schwerer Verdacht, von dem ich euch in Praios Namen unterrichten muss."
Der Graf blickte verwundert. Auch Seginhardt Raultreu von Ehrenstein, der bisher mit dem Sortieren von Pergamenten beschäftigt war, legte seine Arbeit beiseite und lauschte interessiert.
"Zwar konnte ich im Madaschein kaum etwas sehen, doch glaube ich zwei der Zwerge aus Gorbons Sippe erkannt zu haben." Anscheinend aus Demut senkte er den Kopf, wollte sich jedoch nicht verraten, da er befürchtete den prüfenden Blicken des Grafen nicht stand zu halten.
Siegeshart strich sich nachdenklich über das Kinn während er hilfesuchend seinen Truchsess anblickte. Dieser begann nun das Gespräch zu übernehmen.
"Ich behauptet also, der Baron hätte selbst den Überfall auf unsere Steuergelder angewiesen?" Gezielt wollte er ihn zu einer Anschuldigung gegen den Zagbarer bewegen.
"Ich fürchte so ist es.", entgegnete von Kupfergrab zaghaft.
"Der Zagbarer hat sich der Steuergelder bemächtigt und dem Grafen somit das Ihm Zustehende verwehrt?" bohrte der Truchsess nach.
"Ja, Herr." Drego blickte abermals betrübt zu Boden.
Mit spitzbübischem Lächeln wandte sich Seginhardt Raultreu von Ehrenstein an seinen Grafen.
"Ihr habt den Junker gehört. Das ist wohl alles was Wir hören mussten. Es bleibt nun keine andere Wahl!"
Siegeshart hatte das Treiben seines Onkels argwöhnisch beobachtet. Er wusste, dass es nun keine andere Möglichkeit mehr gab. Der Zagbarer musste seines Lehens enthoben werden - schuldig oder nicht, die Menge der Anschuldigungen zwangen Ihn zum Handeln.
Langsam erhob sich der Graf, "Somit enthebe ich Gorbon, Sohn des Gorsch seines Amtes und nehme das Zagbarer Lehen einstweilen in gräfliche Verwaltung bis hierfür ein geeigneter Nachfolger gefunden ist! Bringt mir den Verräter, er soll vor meinem Angesicht für seine Taten büßen!"
Drego vermochte es nicht die Gunst der Stunde vorübergehen zu lassen, "Euer Hochwohlgeboren können sich ganz darauf verlassen, dass ich die Belange meines Junkergutes und so ihr es wünscht auch die der übrigen Baronie in Eurem Sinne weiter führen werde." Hoffnungsvoll blickte er in die Augen des Grafen.
"Wir werden zu geeigneter Zeit darüber befinden! Euer praiosgefälliges Verhalten wird dabei nicht vergessen werden." Der Graf beendete damit die Audienz und verschwand.
Wie Hohn klangen die Worte des Grafen in Dregos Schädel nach. Womöglich würde der Graf ihn tatsächlich als neuen Anwärter für den Posten des Barons berücksichtigen, doch praiosgefälliges Handeln? Drego verspürte einen brennenden Schmerz in seiner Brust.
--Alex S. 01:50, 19. Mai 2007 (MEST)
Teil 15
Als Hal von Ehrenstein den gräflichen Palast zu Eslamsgrund betrat, meinte er bereits eine gewisse Unruhe zu spüren. Während er auf eine Audienz bei seinem Vetter, dem Truchsess des Grafen wartete, versuchte er mit den anwesenden Höflingen ins Gespräch zu kommen, um die Ursache hierfür herauszubekommen. Doch niemand wusste etwas Genaues. Einer berichtete dem Vogt, er habe den Fremmelsfelder Baron gesehen, ein anderer den Zagbarer, wieder ein anderer wusste von einigen Boten, die in unüblicher Eile die Residenz betreten oder verlassen hatten. Als Seginhardt von Ehrenstein dann endlich Zeit für seinen Vetter Hal hatte, war dieser kaum klüger als zuvor.
"Mein lieber Vetter", Seginhardt kam mit offenen Armen auf Hal zu, "Wie lange haben wir uns nicht gesehen?"
"Viel zu lange", erwiderte Hal höflich. Der Truchsess nickte lächelnd, "Lass uns eine Weile im Park spazieren gehen."
"Hier drin haben die Wände zuweilen Ohren", fügte er flüsternd hinzu.
Im gräflichen Park flanierten zu dieser Stunde nur wenige Höflinge. Im Winter war der Park nicht die Augenweide, die er in den Sommermonaten war. Zudem war es bereits recht kühl geworden, obwohl Praios so hoch am Himmel stand, wie er es um diese Jahreszeit nur vermochte.
Der Truchsess blickte sich noch einmal prüfend um. Als er sicher war, dass kein Lauscher in der Nähe war, begann er, "Wo ist Roban?"
Hal von Ehrenstein schaute seinen älteren Vetter nachdenklich an, "Was hast Du mit meinem Sohn vor?"
Seginhardt verzog das Gesicht, "Seine Anwesenheit ist von größter Wichtigkeit für unsere Familie. Also, wo ist er?"
Hal schüttelte den Kopf, "Erklär mir erst, was los ist."
Seginhardt seufzte, "Gut, doch schwöre mir zuvor bei PRAios, dass Du für Dich behältst, was ich Dir erzähle."
Hal griff zu seinem Schwert, "Bei PRAios, so sei es."
Seginhardt nickte, "Der Fremmelsfelder hat sich mit dem Zagbarer überworfen. Es begann mit Nichtigkeiten, Schürfrechten, Grenzübertritten. Der Zagbarer hat das Ganze wohl nicht sonderlich ernst genommen, doch der Fremmelsfelder umso mehr. Er hat angefangen, gegen den Zagbarer zu intrigieren."
Hal legte die Stirn in Falten, "Was hat er vor?"
"Das ist ja das Seltsame", antwortete Seginhardt, "wahrscheinlich nichts. Der Fremmelsfelder setzt alles in Bewegung, um den Zagbarer vom Thron zu stossen. Doch er scheint keine weiteren Pläne zu haben. Es scheint ihm nur ums Prinzip und die praiosgefällige Ordnung zu gehen."
Der Halhofer Vogt legte den Kopf in den Nacken und dachte einen Moment nach, "Und nun willst Du die Situation nutzen?"
Seginhardt lächelte, "Natürlich. Der Fremmelsfelder hat ganze Arbeit geleistet. Inzwischen ist der Zagbarer sogar wegen Reichsverrat angeklagt. Der Graf konnte nicht mehr anders, als ihn abzusetzen. Es sind bereits Truppen unterwegs, um ihn festzusetzen."
"Wer weiß bereits davon?", fragte Hal.
"Wenige. Der Fremmelsfelder hat natürlich viel Wind gemacht, so dass einige in der Grafschaft und in Gareth von den Anschuldigungen wissen, aber die Absetzung ist noch nicht öffentlich."
"Und Du willst einen passenden Kandidaten für Zagbar bereit haben, noch bevor zu viele davon wissen...", folgerte Hal.
Seginhardt nickte anerkennend, "Richtig. Im Moment ist Zagbar in gräflicher Obhut, doch der Graf wird es wieder neu belehnen müssen. Und wenn wir alles richtig machen, wird niemand auf die Schnelle einen passenden Kandidaten bereit haben und Roban wird der neue Baron werden."
Zu Seginhardts Überraschung schien Hal nicht sonderlich erfreut. "Was ist los?", fragte er.
"Roban hat die Keuche. Ich weiß nicht, ob er wieder gesund wird, und wenn ja, wie schnell...", antwortete Hal.
"Die Keuche? Bei allen Zwölfen, das darf doch nicht war sein!" Seginhardt ging aufgeregt hin und her, "Wir brauchen ihn! Der Graf wird nicht umhin können, im PRAios einen neuen Baron zu belehnen. Bis dahin muss er wieder auf den Beinen sein."
Hal zuckte die Schultern, "Meine Ärzte kümmern sich um ihn, mehr können wir nicht tun."
Seginhardt blieb stehen, "Ich werde die einen der gräflichen Ärzte schicken. Wir müssen alles versuchen."
Hal nickte, "Dann reise ich morgen früh wieder ab."
"Der Arzt wird mit dir reisen. Und halte mich über Robans Zustand auf dem Laufenden."
Teil 16 Der Traum
Gorbon hatte den halben Tag damit zugebracht seinen Hofstaat zu tyrannisieren. Keiner konnte es ihm recht machen. Wurden seine Befehle nicht ordnungsgemäß befolgt oder jemand wagte es ihn mit Nebensächlichkeiten zu belästigen, wünschte ihn der ungehaltene Baron in Borons Umarmung oder zuweilen sogar seinen Hals in weniger göttergefällige Hände.
Langsam jedoch wich die Wut des Zwerges der Hoffnungslosigkeit. Er zog sich geschwächt und gebeugt in die Bibliothek zurück, die tief unter der schwarzen Feste lag. Doch auch das Studium der alten Schriften barg keine Hoffnung. Würde der Graf ihn der Steuerhinterziehung oder des Reichsverrates anklagen, würde auch der Bergkönig die Zuständigkeit ablehnen und er wäre den Bürokraten hilflos ausgeliefert - dieser Fremmelsfelder würde schon dafür sorgen.
"Väterchen Angrosch, Herr des Erzes und des Feuers, was hast du mit deinem treuen Diener vor? Welche Bürde wirst du mir noch auferlegen um meinen Glauben auf die Probe zu stellen?" Das Feuer des Kamins wurde von einem Luftsog zum flackern gebracht und schien dem Baron darauf schwächer als zuvor. "Ist es dein Wille, dass meine Lebensflamme erlischt?" Gorbon glaubte das Beben der Felswände um ihn herum zu vernehmen. Kaum erkennbar wankte eine an der Decke befestigte Öllampe wie zur Bestätigung seiner Eingebung. "Ich bin zu schwach um deinen Prüfungen weiter stand zu halten." Erschöpft sank er in seinen Lesestuhl.
-
Gorbon fand sich am Grund eines gewaltigen Kraters wieder. Heiße Lava umfloss den Felsen auf dem er stand. In seiner Rechten einen Hammer, zu seinem Füßen einen Amboss - welch angroschgefällige Arbeit. Sein mächtiger Arm schleuderte den Hammer auf den Stahlblock. Der Klang des Metalles vibrierte in seinem ganzen Körper. Andachtsvoll blickte er in die Tiefe. Die fließende Glut verschwamm vor seinen Augen, bis er plötzlich eines roten Edelsteines gewahr wurde. Mit seiner Ehernen Linken griff er danach. Heiße Dämpfe stiegen auf als er mit seiner Prothese das wertvolle Stück barg. Es entpuppte sich als ein in Gold gefasstes Amulett mit einem kirschgroßen Rubin in seiner Mitte. Vielerlei Runen zierten das Edelmetall. Flammen und Hämmer säumten den Rand. Als sich Gorbon anschickte, dass Amulett anzulegen, vernahm er eine donnernde Stimme.
"Feuer wird dir den Weg weisen. Erz wird dir die Kraft geben. Doch nur dein Wille wird dich bestehen lassen."
-
Gorbon riss die Augen auf. Ein brennender Schmerz durchzuckte seine linke Schulter. Erschrocken blickte er auf eine Axt, die den Blick auf seinen linken Arm verwehrte. Kein Blut - er konnte es nicht riechen, den warmen Fluss auf seinem Körper nicht spüren. Verunsichert blickte er auf. "So wachst du also über mein Erbe? Man hätte dich nie zur Feuertaufe zulassen sollen - jammerst wie ein Kind." Gorbon blickte verwirrt in die Augen eines ergrauten Zwerges. Sein Fuß stemmte sich gegen seine Brust, als der Alte versuchte seine Axt aus Gorbons Schulter zu ziehen. Ein kurzer Schmerz beendete die Qualen des Barons. Zu seinem Erstaunen konnte er jedoch keine klaffende Wunde erkennen. Vorsichtig bewegte er seinen Arm. Ein Gefühl von Taubheit - noch fiel es schwer ihn zu bewegen.
"Kümmerst dich mehr um die Belange deiner selbst, als um die Früchte die ich dir hinterlassen habe." Zerstreut blickte der Baron seinen Gegner an. Bei jeder Bewegung schien der Körper des Zwerges zu verschwimmen. Erst jetzt beobachtete Gorbon, dass sein Angreifer die Sicht auf die hinter ihm stehenden Regale nicht vollständig verbarg. Ein Geist? Gorbon erschrak als er dem Alten wiederum ins Gesicht blickte.
"Väterchen Garosch? Großväterchen?"
"Dein Vater hätte dich besser erziehen sollen. Nun, das hätte ich ihm wohl beibringen sollen, was?" Ein gewitztes Lächeln durchzog den weißgrauen Bart des Alten.
"Bei Praios, Boron und den anderen Zehn! Euer Geist ..." Gorbon blickte entsetzt den Alten an.
Grimmig blickte der Alte drein. "Angrosch allein ist es zu verdanken, dass ich meine Pflichten hier wieder aufnehmen muss, wie ich es ihm einst geschworen. Du scheinst dazu ja nicht in der Lage."
"Was meint ihr, Großväterchen?"
"Unseren heiligen Schwur den Zagrosch mit unserem Blute und dem Blut unserer Kinder zu verteidigen. Mit deinem Blute endet die Linie derer von Zagbar. Es wird keinen mehr geben, der unserer Verpflichtung nachkommen wird. Doch hadere nicht! Auch wenn dein Blut verflossen ist, wirst du an meiner Seite deiner Aufgabe nachkommen."
"Ein Geist? Ich werde ein Geist? Angroschs Hallen bleiben mir verschlossen?", verstört blickte Gorbon in die Flamme des Kamins. Tränen flossen über seine Wangen und verschwanden in seinem Bart.
"Du haderst mit deinem Leben, so komme deinen Pflichten im Tode nach!" zornig blickte ihn der Alte an.
"Vergebt mir Großväterchen! Ich bitte euch, habt Erbarmen. Ich werde alles tun um mit meinem Blute den Zagrosch zu beschützen, wenn nur meine Lebensflamme im Schlund des Ehrwürdigen weiterlodern darf."
"Vergeben? Ich dir? Noch ist nichts geschehen, was zu vergeben wäre. Noch besteht Hoffnung für dich und deinen Seelenfrieden, doch zweifle ich, das du bereit bist für die Prüfungen, die Angrosch dir noch auferlegen wird." Der Alte schickte sich an einen brennenden Holzscheit aus dem Kamin zu nehmen und fuchtelte drohend damit vor Gorbons Gesicht. "Statt dich mit den Menschen zu beschäftigen, solltest du lieber unsere Brüder und Schwestern einen und schützen, was im Zagrosch verwahrt liegt." Schlagartig attackierte der Alte und stieß den brennenden Scheit in die linke Schulter des Barons.
Reflexartig wich Gorbon der brennenden Waffe aus. "Du fürchtest das Feuer? Für war, was für ein feiger Zwerg!" spottete der Alte.
Zum zweiten Mal setzte er zum Angriff an. Diesmal war Gorbon jedoch entschlossen sich dem Spot und Misstrauen seines Großvaters entgegen zu setzen. Mit mächtigem Hieb seiner ehernen Linken fegte er den Holzscheit hinweg und schleuderte ihn durch den Raum.
"Alle Achtung! Scheint als hätte der Kleine doch noch Mumm in den Knochen. Vielleicht besteht noch ein Funke Hoffnung." Der Alte strich sich nachdenklich über den langen Bart.
"Ka Angrosch garaschmox!" entgegnete Gorbon.
"Nun mein Enkel, so nimm Za'gru Dosch's Auge und begib dich zur Binge. Dort wird man wissen was deine Berufung ist. Wir werden uns wiedersehen. Ich wünsche mir jedoch, das dies erst in Angroschs Hallen sein wird." Der Alte wandte sich ab und im Gehen verlor seine Gestalt ans Substanz, bis sie nur eine neblige Wolke war und schließlich ganz verschwand.
--Alex S. 03:52, 9. Jun 2007 (CEST)
Teil 17
Lange hatte Gorbon über den seltsamen Traum und das Erscheinen seines Großvaters nachgedacht. Offensichtlich hatte er in seinem Leben die Prioritäten falsch abgewägt. Er war nicht berufen Baron von Zagbar zu sein, sondern der Herr über den Zagrosch. Nur aus den Erzählungen der Priester kannte er das was die Menschen "Träume" nennen. Er hatte sie immer beneidet um die häufigen Eingebungen, die ihnen die Götter sandten - Zwergen war dies nur selten vergönnt. Doch nun hatte er einen göttlichen Auftrag, eine angroschgefällige Mission: Seine Brüder und Schwestern im Zagrosch vereinen. Großväterchen Garosch hatte seinerzeit die Bulle von Xavolosch geschaffen, um das gemeinsame Leben mit den Menschen im Zagrosch zu ermöglichen.
Gorban sprang auf um das historische Dokument zu suchen. Sein Vater hatte es ihm einmal gezeigt und wie ein Blitz durchfuhr es den Baron. Vorsichtig öffnete er die Schatulle und entnahm das gesiegelte Werk. Das was er bisher für ein Siegel gehalten hatte, entpuppte sich als das Amulett seines Traumes. Die Prägung enthielt verschiedene Runen. Die Bänder die das Buch umfingen, ließen sich gut als Kette tragen. Doch am beeindruckensten war die Klarheit des kirschgroßen Rubins, in dem sich feine rote Linien zu bewegen schienen. Atemlos betrachtete Gorbon dieses Kunstwerk, bevor er sich getraute das gute Stück anzulegen. Ja, jetzt wusste er was seine Bestimmung war.
Das Arbeitszimmer war nur schwach beleuchtet und Praios erste Strahlen konnten das Zimmer nur wenig erhellen. Xagul, Sohn des Nerix betrat den Raum, in den ihn der Baron hatte rufen lassen. Die Unterlagen der fälligen Steuererklärung waren auf dem Tisch verteilt und einige der Gelder lagen offen auf dem Tisch. Xagul musste einen kurzen Augenblick der Verlockung unterdrücken, besann sich jedoch und schickte sich an die Vorhänge weiter zu öffnen.
Ohne ein Geräusch betrat Gorbon den Raum. "Mein Freund!" Schwermütig begann Gorbon seine Rede. "Es liegt mir nicht, an euch zu zweifeln, doch wurde ich in den letzten Tagen mehr als einmal betrogen. Sagt, hattet ihr je Zweifel an mir und meinen Taten? Hat euch je der Mut gefehlt mir entgegenzutreten? Sprecht frei heraus, ich bitte euch zumindest ein einziges Mal ehrlich zu sein, bevor ich euch verlassen werde."
Verwundert blickte sich der Sohn des Nerix um. "Mein Herr? Mich schmerzt mein Herz, das ihr auch nur für einen Augenblick an meiner Aufrichtigkeit zweifelt. Nie habe ich Eure Taten in Frage gestellt und habe mich stehts bemüht, Euch ein guter Berater zu sein." Völlig verständnislos blickte er den Baron an. "Ihr wollt uns verlassen Hochgeboren?"
Erleichtert atmete Gorbon auf. "Mein guter Freund! Ich habe nie an eurer Loyalität gezweifelt, und wenn es euer Wunsch ist mich zu begleiten, so sei dieser gewährt. Ich könnte mir keinen besseren Begleiter an meiner Seite wünschen. Ja, wir werden diesen Ort verlassen. Habt ihr je geträumt?"
Verwirrt blickte Xagul ihn an. "Geträumt? Nein, mein Baron, das war mir nicht vergönnt."
Gorbon blickte ihn lächelnd an. "Uns wurden andere Aufgaben zugewiesen - höhere Aufgaben - eine angroschgefällige Mission. Packt zusammen was wichtig und notwendig erscheint."
"Ach, und tut mir den Gefallen und nennt mich fortan nur noch Väterchen Gorbon. Baron einer solch intriganten Gesellschaft, mag ich nicht länger sein.
Xagul packte die wichtigsten und wertvollsten Dinge zusammen und noch in der selben Nacht verließ man die schwarze Feste.
--Alex S. 04:30, 9. Jun 2007 (CEST)
Teil 18
- Hier sollten nun die Bannstrahler aktiv werden um zu versuchen Gorbon festzusetzen, doch auf eine unverschlossene Schwarze Feste treffen und dort keinen Gorbon mehr vorfinden.
- Die verlassene Feste sollte deutlich zeigen, das Gorbon keinen barönlichen Pflichten mehr nachzukommen gedenkt.
- Die verwirrten Büttel unterstellen sich dankbar jeder Autorität
Teil 19
"Onkel? Ihr habt mich rufen lassen?" begann Olruk von Eslamsgrund unaufgefordert das Gespräch.
Alrik von Eslamsgrund-Illgeney im Grund verwies mit einladender Geste auf die bepolsterten Stühle: "Setzt Euch mein lieber Neffe." Der Vogt von Gräflich Eslamsgrund hatte in den letzten Jahren viel von seiner stattlichen Figur eingebüßt und man konnte die Last des Alters nicht nur in seinen Augen sehen.
"Geht es euch gut Onkel?" fragte Olruk aufrichtig.
"Den Umständen entsprechend. Der Medicus war schon zufriedener mit mir." entgegnete der Alte abweisend.
"Zeit ist etwas von dem mir Herr BORon nicht mehr viel zugesteht, so lasst uns zur Sache kommen! Mein lieber Olruk, es herrschen unannehmbare Zustände in unserer Grafschaft! Zwistigkeiten zwischen den Baronien Zagbar und Fremmelsfelde spalten die Gemüter der Barone und der junge Graf ziert sich ein Machtwort zu sprechen. Almadaner belagern unsere Grenzen und niemand rührt sich. So darf es nicht weiter gehen mein Junge!" Alrik rang nach Atem, als hätte ihn dieses Gespräch bereits angestrengt.
"Aber Onkel! Welchen Einfluss hat unsere Familie denn noch? Ihr seid der letzte verbliebene Eslamsgrunder der am Tisch des Grafen Platz nehmen darf." Olruk versuchte das Gespräch fortzuführen, um seinen Onkel von den Anstrengungen zu entlasten, musste sich jedoch eingestehen, das er noch keine Ahnung hatte in welche Richtung dies überhaupt führen sollte.
"Olruk! Genau dies muss geändert werden. Simiane wird einst mein Erbe antreten, doch ist dies nicht genug, um wieder Einfluß in Eslamsgrund zu erlangen. Ich denke da an Euch mein lieber Neffe, seid Ihr bereit das Haus Eslamsgrund würdig zu vertreten und seinen Namen rein zuwaschen?" Hoffnungsvoll blickt er Olruk entgegen.
"Onkel Alrik, haben Wir dergleichen Gespräche nicht oft genug geführt? Ihr kennt meine Ansichten und wisst, weshalb ich mich dereinst von Euch abwendete und mich seit dem an Rondriane von Eslamsgrund halte. Ihr werdet mich davon nicht abbringen können."
Der Vogt lächelte beschwichtigen: "Schon gut mein Lieber. Wir wollen Altes nicht wiederum auftischen, auch ich bin auf meine alten Tage etwas zahmer geworden. Nichts desto trotz braucht Eslamsgrund eine bessere Zukunft und Ihr könntet daran Teil haben." Erschöpft und fragend blickte der alte Vogt seinen Neffen an.
"Ihr wisst, dass ich darauf warte der Familie zu dienen! Doch ihr sprecht in Rätseln Onkel."
"Nun mein Lieber, es gibt neue Fürsprecher für unsere Familie, insbesondere der Eurigen. Sie bemühen sich die Zustände in unseren Ländern wieder auf gerade Bahnen zu lenken. Das dürfte doch auch Euer Interesse wecken, oder?"
"Ihr seid wohl nicht bereit, diese beim Namen zu nennen, sonst hättet Ihr dies bereits getan. Sagt mir daher, was mich diesen Fürsprechern und Euch verpflichten sollte!"
Alrik lächelte vergnüglich. "Ersteres ist im Moment nicht wichtig. Doch um mich von Eurer Loyalität für unser Haus zu überzeugen, seid Ihr hier! Seid Ihr bereit mir zu vertrauen, werde ich mich für Eure Ernennung zum Baron von Zagbar einsetzen"
Olruk blickte verdutzt. "Baron von ..." Ihm blieb der Satz im Halse stecken.
"Ja mein Bester! Dies sichert unserer Familie wieder einen festeren Sitz und einen weiteren Platz an des Grafen Tisch."
"Ich glaube nicht ..." Olruk war noch immer zu verdutzt, als dass er einen sinnerfüllten Satz zustande gebracht hätte.
Alrik griff beherzt ein: "Macht Euch keine Sorgen! Bringt diesen Brief zum Grafen und Ihr werdet sehen, dass Ihr Euch auf mich verlassen könnt."
"Der Graf wird sich sicher nicht..." versuchte Olruk einzuwenden, wurde von seinem Onkel jedoch jäh unterbrochen. "Schweigt! Wenn Ihr nicht Manns genug seid diesen Posten zu bekleiden oder meine Wünsche auszuführen, werde ich einen anderen damit betrauen müssen, selbst wenn mein Herz daran hängt, Euch diesen Gefallen zu tun."
"Ich werde tun was Ihr für mich vorgesehen habt! Habt Dank Onkel!"
"Da wär noch eine Kleinigkeit ..."
Teil 20
Version 1
Graf Siegeshart von Ehrenstein hatte im Audienzzimmer des Schlosses Platz genommen und erwartete den angekündigten Olruk von Eslamsgrund. Was wollte dieser nur von Ihm? Warum hatte der Vogt Ihn nicht angekündigt? Für gewöhnlich bediente man sich doch der Fürsprache eines Verwandten um zu ihm vorgelassen zu werden.
Olruk hatte sich in sein bestes Gewand geworfen um gebührend beim Grafen vorzusprechen. Zweifel begleiteten ihn auf seinem Weg, doch der Nachdruck mit dem ihn der Onkel gemahnte machte ihm seine Verantwortung bewußt.
"Olruk von Elsamsgrund" ertönte die Stimme des Seneschalls. Olruk warf einen kurzen Blick auf die Türen die sich hinter ihm verschlossen. Jetzt gab es kein zurück mehr. Mutigen Schrittes kahm er auf den Grafen zu.
"Schön den Enkel meines Vogtes wiederzusehen." Die Begrüßung beginnt förmlich mit Hinweisen auf meinen Stand, dachte Olruk. "Es ist lange her die prächtigen Hallen des Schlosses gesehen zu haben." begann Olruk mit Komplimenten.
Nachdem die üblichen Höflichkeitsfloskeln getauscht und beiden nichts Belangloses mehr einfiel, begann der Graf nach dem eigentlichen Grund des Besuches zu fragen.
"Mein Onkel, Euer Vogt, bittet mich Euch hiervon in Kenntnis zu setzen." Dabei überreichte er Ihm den Brief des Onkels.
Siegeshart nahm den Brief und öffnete ihn. Er begann zu lesen und man konnte förmlich Zeile um Zeile nachvollziehen, wie sich seine Kinnlade senkte und er bleicher und bleicher wurde. Verstört blickte er den Überbringer an. Ein Augenblick der Stille verstrich, bevor sich der Graf sammelte.
"Wisst Ihr was Euer Onkel hier schrieb?" Zitternd streckte er den Brief in Richtung Olruk.
Geistesgegenwärtig ergriff dieser das Pergament und entriss es der Hand des Grafen. Während er es schnell im Kamin des Zimmers verschwinden ließ, erwiederte er mit ruhiger Stimme: "Der Inhalt ist mir in etwa bekannt, selbst wenn ich es nicht selbst gelesen habe."
Der Graf, der durch das schnelle Handeln Olruks noch verwirrter war sank wieder in seinen Stuhl zurück. Olruk musterte ihn scharf um Ihn zu einer Stellungnahme zubewegen.
"So sei es dann: Ich werde Euch morgen den Lehenseid abverlangen. Macht Euch bewusst, dass Ihr Euch auf eine schwere Aufgabe vorzubereiten habt."
Olruk wusste dies. Nicht nur, dass der Graf Ihm nicht mehr aus den Augen lassen würde, auch die Zustände in der Ihm überantworteten Baronie würden Ihn vor eine große Herausvorderung stellen. Er verbeugte sich und schickte sich an zu gehen.
"... und richtet Eurem Onkel aus, dass er mir hierfür etwas schuldig bleibt!"
Version 2
Graf Siegeshart von Ehrenstein blickte entnervt auf, als der Seneschall einen Besucher ankündigte.
"Wer ist der ungehobelte Kerl, der Uns zu so später Stunde noch stört?"
"Olruk von Eslamsgrund, mein Graf"
Der Graf runzelte die Stirn, "Wer?"
"Der Enkel des Vogtes Alrik von Eslamsgrund-Illgeney im Grund."
Der Siegeshart grübelte kurz, "Schickt ihn zu meinem Onkel"
"Verzeiht Graf, aber der Truchsess weilt gerade nicht in der Stadt"
Der junge Graf seufzte, "Nun gut, dann schickt den Kerl rein"
Als Olruk von Eslamsgrund kurz darauf erschien, musterte der Graf ihn ausführlich.
Er hatte erwartet, einen weitaus jüngeren Mann zu sehen. Doch jener Olruk hatte bestimmt mehr als 30 Götterläufe gesehen.
"Erhebt Euch", befahl der Graf seinem nun knienden Gast recht barsch, "Aus welchem Grund stört ihr mich zu so später Stunde noch?"
Olruk erhob sich, "Verzeiht die späte Störung. Mein Onkel bat mich, Euch in einer wichtigen Angelegenheit aufzusuchen."
"Und diese Angelegenheit hätte nicht bis morgen Zeit gehabt?", fragte Siegeshart unwillig.
"Ich fürchte nicht. Mein Onkel bat mich, Euch diesen Brief zu übergeben."
Misstrauisch blickte der Graf auf das gesiegelte Schreiben, dass ihm sein Gast entgegenhielt. Langsam nahm er das Schreiben, prüfte das Siegel des Vogtes und zerbrach es dann. Während er langsam den Brief auffaltete, lies er Olruk nicht aus den Augen. Dieser schien völlig ruhig zu sein, auch wenn Siegeshart meinte, ein nervöses Flackern in dessen Augen gesehen zu haben.
Siegeshart widmete sich dann dem Brief und spürte, wie ihm ein Schauer über den Rücken lief.
"Habt Ihr Kenntnis vom Inhalt des Schreibens?", fragte er mit zitternder Stimme und hielt Olruk wie zur Erklärung den Brief hin.
Sein Gast schien darauf gewartet zu haben, denn er entriss ihm das Schriftstück, ging ruhig zum Kamin und warf es hinein.
"Ich habe den Brief nicht gelesen", antwortete Olruk während er zusah, wie die Flammen den Brief verzehrten, "Aber mein Onkel hat mich in einige Details eingeweiht."
Graf Siegeshart musterte Olruk wütend, "Ich werde dem ..", Siegeshart zögerte", ...Wunsch Eures Onkels nachkommen. Morgen werde ich Euch den Lehnseid abverlangen. Seid ihr Euch bewusst, welcher schweren Aufgabe ihr Euch da stellt?".
Olruk schaute den Grafen einige Augenblicke an. "Ich bin ein von Eslamsgrund. Natürlich weiss ich um die Schwere der Aufgabe. Mein Graf."
Graf Siegeshart kniff die Augen zusammen. War das eine Respektlosigkeit gewesen? "Richtet eurem Onkel aus, dass ich diesen Vorgang nicht vergessen werde"
Olruk verneigte sich und verlies das Zimmer des Grafen.
Siegeshart sass noch lange vor seinem Kamin und wünschte, er hätte beizeiten mehr von seiner Mutter gelernt.
Teil 21
Folgendes könnte/sollte/wird hier eingefügt werden:
- weitere Reaktionen aus den Eslamsgrunder Baronien (Höllenwall, Gallstein, Kgl. Dornensee, Falkenstein, Gräflich Eslamsgrund)
- gerne auch weitere "ungeplante" Beiträge ;-)