Geschichten:Trügerischer Schein - Teil 91: Erkenntnisse: Unterschied zwischen den Versionen

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Mit ernster Miene unt hinter dem Rücken verschränkten Armen stand Ra'oul von Brendiltal am Ufer des Sees des Heiligtums der drei gütigen Schwester und dachte über das - in den letzten Tagen - gehörte nach. Die Sonne war gerade unter gegangen und Madas Antlitz spiegelte sich auf der Wasseroberfläche wieder.
Mit ernster Miene unt hinter dem Rücken verschränkten Armen stand Ra'oul von Brendiltal am Ufer des Sees des Heiligtums der drei gütigen Schwester und dachte über das - in den letzten Tagen - gehörte nach. Die Sonne war gerade unter gegangen und Madas Antlitz spiegelte sich auf der Wasseroberfläche wieder.
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Version vom 28. Mai 2012, 10:11 Uhr

Dramatis personae:


Baronie Haselhain, Rashia'Hal, Praios 1034 BF, einige Tage nach den Geschehnissen am Darpatufer

Mit ernster Miene unt hinter dem Rücken verschränkten Armen stand Ra'oul von Brendiltal am Ufer des Sees des Heiligtums der drei gütigen Schwester und dachte über das - in den letzten Tagen - gehörte nach. Die Sonne war gerade unter gegangen und Madas Antlitz spiegelte sich auf der Wasseroberfläche wieder.

Ra'ouls Gemahlin Lyn ni Niamad von Brendiltal, die sich seit dfen Vorfällen in der Obhut des Tempels befand ruhte zur Zeit und so hatte Ra'oul Gelegenheit seine Gedanken zu ordnen. So langsam setzte sich das Bild aus lauter kleinen Mosaiksteinchen zusammen. Leider beruhigte ihn das mögliche fertige Bild in keinster Weise, sondern machte nur deutlich, wie weit am Anfang die Mark im Thema Einikeit noch stand.

Doch Ra'oul schweifte ab und zwang sich wieder zur Ordnung.

Was war also geschehen?

Lyn und die anderen hatten wirklich das Untier und dessen Auftraggeber gefunden wie es schien. Nach allem, was man bisher aus den Gefangenen herausbekommen hatte, hatten sie mit Hilfe einer magischen Illusion eines schrecklichen Untiers Angst und Schrecken zunächst bei den Fischern, dann auch bei anderen einfältigen Köpfen der Region gesät. Brutale Morde - zum Beispiel bei der Besatzung eines Wachturms in Bergthann oder bei vereinzelten Fischern, die in ihre Hände gefallen waren - taten dann ihr übriges.

Und wozu das alles?

Nur um ungestört irgendwelche Luxusdinge oder profane, wenn auch verbotene Dinge schmuggeln zu können? Keineswegs ... Schwarzer Wein war meist die Hauptlieferung gewesen. Schwarzer Wein und getrocknete Trauben, besagten Weines ...

Ra'oul merkte wie alleine der Gedanke an das unheilige Gesöff ihn in Zorn brachte doch er zwang sich wieder zur Ruhe.

Woher stammten diese Informationen? Das meiste hatte eigentlich die gefangene Kapitänin - Ra'oul hatte ihren Namen vergessen - des Schmugglerbootes bereits ausgesagt, was wiederum die Tulamidin, die Nedarna von Trollsteige gefangen gesetzt hatte, alles bestätigt hatte.

Nedarna von Trollsteige ... Ra'oul hatte die junge Ritterin lediglich als eine der Reshminianerinnen wahrgenommen. Er kannte zwar deren Familie vom Namen her, doch hatte er nichts weitere mit ihnen zu tun gebabt. Und nun?

Hatte sie wirklich nichts mit dem Tod seines Großvetters Kor'win von Brendiltal zu tun? Es schien fast so ... Die Tulamidin, die sie gefangen gesetzt hatte, hatte dies zumindest bestätigt. Ein Auftragsmörder sei in Perricum auf Kor'win von Brendiltal angesetzt worden. Dieser hatte sterben müssen, da die Schmuggler dessen Atem bereits zu dicht im Nacken gespürt hatten und sie befürchtet hatten, dass er ihre gefälschten Spuren des Untiers entlarven würde. Bei der Tulamidin schien es sich um die Anführerin der Schmuggler zu handeln, zumindest passte die Beschreibung genau auf jene Auftraggeberin, deren Spuren Kor'win und Kain einst bis nach Dergelmund verfolgt hatten.

Ra'oul atmete tief aus. Kain, der Adoptivsohn Kor'wins war seit dem mord an seinem Mentor verschwunden und nach allem was man gehört hatte, hielt er Nedarna noch immer für die Mörderin Kor'wins und sinnt setidem nach tödlicher Rache. Nun, die Götter würden entscheiden wie diese Sache ausgehen würdfe ... Ra'oul fragte sich, ob er Kain suchen lassen sollte ... War er auch nicht vom Blute der Beshir'a Danal, so war er doch einem Edlen des Hauses aufgenommen worden ... Doch dann verwarf er diesen Gedanken wieder. Kain hatte gezeigt, dass er alt genug war, um die Verantwortung seiner Taten zu übernehmen, gleich wohin ihn das führen würde.

Was war also weiter geschehen, nachdem man die Schmuggler gefangen und gen Perricum gebracht hatte? Wie nicht anders zu erwarten war hatte der Marben (Baron) von Wasserburg keinerlei Interesse an den Gefangenen und den damit verbundenen Mühen gehabt, so dass die Dozman sie geradewegs in die Hauptstadt gebracht hatte.

Die meisten der Verwundeten hatte man in Gnitzenkuhl versorgen können. Um Bruder Thrubold - Ra'oul kannte den Golgariten recht gut, hielt er sich doch als Emissär des Klosters am Hofe seines Vaters auf - und den entstellten Zornesritter stand es zunächst ebenfalls noch schlimm. Doch entscheiden sich die Heiler vor Ort, die beiden nicht wieter zu transportieren, sondern sie einfach mit viel Ruhe zu versorgen, ebenso wie Al'arik und Rashj'id. Der garetische Magus, bei dem alle zunächst gedacht hatten dass er tödlich vergiftet worden sei, hatte die Nacht gut überstandne. Das Gift schien nur eine lähmende Wirkung gehabt zu haben und nicht von langer Dauer gewesen zu sein.

Lediglich Lyn mußte nach Rashia'Hal gebracht werden, bestand doch eine ernste Gefahr für ihr ungeborenes Kind ... Unsere ungeborene Kinder, korrigierte sich der Nebachote selbst. Die Geweihten hier hatten nämlich festgestellt, dass seine Gemahlin nicht nur ein Kind unter ihrem Herzen trug. Ra'oul freute sich bei dem Gedanken daran bald wieder Vater zu werden. Auch wenn es ihm nicht zustand, an den Plänen und dem Willen der Götter zu zweifeln, so hoffte er doch, dass seine Kinder wohlbehalten das Licht Deres erblicken würden.

Tja, und dann wäre da noch dieser Hakon von Sturmfels, der Al'Shar der Dozman. Anscheinend handelte es sich bei ihm um einen fähigen Ammayin (Krieger) der See, doch trauen würde Ra'oul diesem nie weiter als er ihn werfen konnte. Gerade die Aktivitäten um die Schmuggler hatte doch aus Ra'ouls Sicht gezeigt wie wichtig Einigkeit war und was tat dieser Hakon? Kaum in Perricum angekommen beschwerte er sich, welch angebliches Fehlerverhalten bei diesem Unternehmen - vor allem die beteiligten Nebachoten - an den Tag gelegt hätten. Lächerlich ...

Leider verfiel Al'Arik han Kur'barun genau in das gleiche Muster, nur behauptete er genau das Gleiche von eben den Raulschen.

Wahrlich, ein weiter Weg zur Einigkeit lag noch vor ihnen ...

"Brudär!", riß Sheena ihren Bruder aus dessen Gedanken. "Ain Bote a'us Bärricum will Disch spräch'n." Die junge Geweihte trat langsam zu ihren Bruder und lehnte sich an dessen Schluter, während sie auch - mit träumerischen Blick - auf den See hinaus blickte.

"Wie huast Du mich gäfunden?", fragte Ra'oul. "Ich habä niemanden gä'sagt wuo ich hingähe."

Sheena kicherte etwas als sie Ra'oul zu sich um drehte. "Du bist main Brudär, schuon vergässen?"

Der Nebachote ließ sich von ihrem Lachen etwas anstecken und fing zumindest zu Lächeln an. Wer konnte seiner Schwester, zumal wenn es sich bei dieser Schwester noch um eine Geweihte Rahjas handelte abschlagen?

"Wou wartät är?"

"Vuornä im Ampfangsberaich. Ar will heutä nuoch waiter suagtär är."

Ra'oul nickte nur und machte Anstalten sich vom Ufer wegzubegeben, wurde jedoch von seiner Schwester zurück gehalten. Diesmal zeigte ihr Gesicht einen ernsten Ausdruck. "Sie wird durchkuommän. Sie und die Zwillingä! Duas värsräche ich Dir!"

Zwillinge ... Es stimmte also ...

Ra'oul nickte dfer Geweihten nochmal zu und begab sich dann zu dem Boten, von dem er sogleich erfuhr, dass Lyn - genauso wie alle anderen, die bei der Hatz auf das Untier - mitgeholfen hatten, in Perricum am Hofe des Markgrafen erwartet wurden, sobald alle Wunden verheilt waren. Man wolle die Helden des Landes für die Beseitigung einer horrenden Gefahr belohnen ...



 Wappen Mittelreich.svg  Wappen Markgrafschaft Perricum.svg  
 Wappen Baronie Haselhain.svg
 
Texte der Hauptreihe:
K99. Politik
Pra 1034 BF
Erkenntnisse
Politik


Kapitel 95

Autor: Eslam