Perricum:Junkertum Westhang: Unterschied zwischen den Versionen
(Beschreibungen von Gut und Herrschaft Westhang zusammengelegt.) |
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Version vom 2. Dezember 2012, 13:32 Uhr
Lage
Das Lehensland Sagintas von Mees-Mersingen liegt nur wenige Meilen nördlich des Hafenstädtchens Dergelmund ob dem Meer und damit gerade ein Stück jenseits der Grenze zwischen Baronie Bergthann und Baronie Vellberg – sofern eine solche in den wilden Landen der Trollzacken überhaupt ausgemacht werden kann. Folgt man der alten Küstenstraße, die sich über die gesamte Länge der Baronie Vellberg zieht, von West nach Ost, so lässt man das zum Edlentum gehörige Gutshaus bereits nach kürzester Zeit zu seiner Rechten liegen. Es hat seinen Standort zwischen dem schmalen Weg und der an dieser Stelle noch nicht allzu schroff abfallenden Küste gefunden.
Das Land der Mees-Mersingen ist von wenig beeindruckender Größe. Ausgehend von den saftigen Weiden, die den Gutshof umschließen, erstreckt es sich nur wenige Meilen nach Norden und Osten hin. Damit ist die Edle von Westhang Herrin über ein paar einsame Ausläufer der Halmaner Hügel und einige Rechtmeilen des Vellberger Forstes. Auf viele Lehensleute kann sie, der abgeschiedenen Lage dieses Hoheitsgebietes entsprechend, nicht verweisen. Neben dem Gesinde, das sie um sich herum auf dem Edlenhof geschart hat, bevölkern allein die Familien einiger Freibauern die Westhanger Hügel und Wälder.
Sieht man von dem Gefühl der Einsamkeit einmal ab, das diese Situation bisweilen heraufbeschwört, so muss der Edlen wenigstens zugute gehalten werden, dass sie es verstanden hat, sich in einer erstaunlich 'lieblichen' Gegend der ehemaligen Landgrafschaft Trollzacken niederzulassen. Eingebettet in die seichten Ausläufer der Halmaner Hügel und umrundet von wenigen lichten Hainen und kleineren Wäldern, hat Gut Westhang eine vorteilhaft Lage, die durch die leichte Brise vom Südosten her sommers noch zusätzlich begünstigt wird.
Das Leben an diesem Ort hat durchaus seine Annehmlichkeiten – und die erschöpfen sich nicht allein darin, dass man so weit abseits der Ballungszentren des ehemaligen Fürstentums Darpatien seine Ruhe in vollen Zügen genießen kann, bei dem Verlangen nach Unterhaltung und Zerstreuung der Weg bis hinüber nach Perricum aber kein sonderlich weiter ist.
Geschichte
Über die Geschichte eines so kleinen Edlengutes gibt es nur selten Interessantes zu berichten. Westhang bildet da keine Ausnahme. Weder ist das Edlentum besonders alt, noch wurde es an einem geschichtsträchtigen Ort erbaut. Schenkt man den einschlägigen Quellen Glauben, so wurde das Land in den Jahren der Regierungszeit Pervals erstmals an einen Edlen vergeben. Dieser verstarb jedoch wenige Götterläufe später bei einem tragischen Jagdunfall.
Als Saginta von Mees-Mersingen im Jahre 1012 BF zur neuen Edlen von Westhang ernannt wurde, hatte das Anwesen bereits einige Zeit leer gestanden. Die neue Herrin und ihr Gatte nahmen sich des verwahrlosten Gutshauses an und haben dessen traurigen Zustand über die Jahre hinweg in einen überaus ansehnlichen verwandelt.
Zwar ist das Anwesen auch heute weder sonderlich groß, noch wirkt es pompös oder allzu adelig-verspielt. Dafür erstrahlt es aber mittlerweile wieder in altem Glanze und erfreut sich einiger Anbauten, die gut geraten sind und teilweise sogar einen gewissen künstlerischen Anspruch erfüllen. Das hügelige Weideland, das den gepflegten Gebäudekomplex umgibt, sowie die See, die ihm eine atemberaubende Kulisse bietet, setzen Gut Westhang so vortrefflich in Szene, dass man heuer guten Gewissens von einem 'pittoresken' Anblick sprechen kann.
Land und Leute
Viel mehr als das, was weiter oben bereits ausgeführt wurde, gibt es über das Westhanger Land nicht zu sagen. Die Trollzacken – und auch deren südliche Ausläufer – sind ein raues Fleckchen Erde, das wegen seiner mangelnder Bevölkerungsdichte nicht auf eine reiche menschliche Kulturlandschaft oder besondere geschichtliche Ereignisse verweisen kann. Dies gilt umso mehr für das in Rede stehende Edlentum. Allein schon aufgrund seiner 'Jugend' und der damit verbundenen geschichtlichen Bedeutungslosigkeit, birgt es kaum eine erzählenswerten Absonderlichkeit.
Die Bevölkerung Westhangs beläuft sich auf ungefähr 55 Köpfe, von denen etwa die Hälfte ihr Heim auf dem Gutshof der Edlen gefunden haben. Für die Freibauern mag gelten, was für die trollzacksche Bevölkerung im Allgemeinen gilt: Sie sind unabhängig, einigermaßen stur und genauso rau und unbeugsam wie das Land, in dem sie leben. Den Bewohnern des Gutes soll eben jenes auch nicht abgesprochen werden. Allein bei dem einen oder anderen Gefolgsmann, der seinem Herrn, Connar von Mees-Mersingen, dereinst aus dem Svellttschen hierher gefolgt ist, kommt noch eine Prise nordländischen Zweckoptimismusses und –pragmatismusses hinzu und vielleicht auch ein Quäntchen stillen Heimwehs.
Straßen und Wege
Abseits des weiter oben erwähnten Küstenweges, der seinem Namen gerecht wird, indem er auf seiner ganzen Länge dem Verlauf der vellbergschen Küste folgt, wird das Edlentum von keiner bedeutsamen Straße gekreuzt.
Das Gegenteil ist der Fall. Westhang zeichnet sich vor allem durch einen erschreckenden Mangel an gangbaren Wegen aus. Wer sich in dieser Gegend bewusst dafür entscheidet, die einzig befestigte Straße zu verlassen, der muss auch damit leben können, völlig auf sich gestellt zu sein. Glücklich darf sich derjenige schätzen, der bei einer solchen Odyssee durch Zufall auf einen der wenigen, für Ortsfremde leicht zu übersehenden Trampelpfade und Wirtschaftswege stößt. Allerdings ist es keine Seltenheit, dass selbst diese abrupt in der völligen Einöde menschenleerer Wälder oder Berge enden...
Besonderheiten und Geheimnisse
Wie die obige Beschreibung bereits erahnen lässt, wirft das Lehensland Sagintas von Mees-Mersingen nicht viel ab. Wollte man sich in Westhang allein mit dem begnügen, was die wenigen Felder, das Vieh und der Wald hergeben, so würden seine Bewohner ein Dasein kaum jenseits der Armutsgrenze fristen.
Insofern kommt es den Menschen hier vollauf zugute, dass ihre Herrin in tulamidischer Tradition erzogen wurde. Sie findet nichts Anstößiges daran, mit Geld zu hantieren und vor allem auch nicht daran, sich im Handel umzutun – insbesondere dann nicht, wenn es darum geht, ihren gehobenen Lebensstandard finanzieren zu können. Tatkräftige Unterstützung erhält sie hierbei vor allen von Seiten ihres ältesten Sohnes, Hrabanus von Mees-Mersingen, der nach einer im Orkensturm davongetragenen schweren Verwundung aus dem Kriegsdienst ausscheiden musste und seinen neuen Wirkkreis im Handel mit Hölzern von den Südhängen der Trollzacken gefunden hat.
Eine weitere Einnahmequelle hat sich die Familie mit dem Verkauf einer handverlesenen Zahl von mittelschweren Streitrössern erschlossen. Aufzucht und Ausbildung der Tiere werden von der Edlen persönlich überwacht, was dieser allein deshalb möglich ist, weil die Verwaltung ihres kleinen Gutes ihr nur ein minimales Maß an Aufwand abverlangt. Die Pferde Sagintas von Mees-Mersingen erfreuen sich in Kennerkreisen zwar einer gewissen Beliebtheit. Es soll jedoch nicht der Eindruck erweckt werden, sie würden sich auch über diesen Kleinstkreis illusterer Eingeweihter hinaus einer nennenswerten Bekanntheit erfreuen. Die Zucht der Edlen ist sehr klein. Im Jahr verlassen kaum einmal mehr als drei fertig ausgebildete Rösser das Gut.
Das Westhanger Land birgt keine Mysterien oder außergewöhnlichen Geheimnisse. Einziges Kuriosum ist heuer ein Birkenhain, in dem im Jahre 1021 BF ein erbitterter Kampf zwischen einer Hand voll Westhanger Streiter und einem Stosstrupp des borbaradianischen Heeres ausgefochten wurde. Dort haben innert weniger Stunden Kämpfer beider Seiten ein unzeitiges Ende gefunden und seither – so heißt es – ist der Ort verflucht ... oder wird doch wenigstens regelmäßig von den ruhelosen Geistern der Gefallenen heimgesucht.