Greifenfurt:Fredo Adersin von Dunkelsfarn: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 3. April 2013, 19:51 Uhr
Auf dem Reichstag zu Gareth, am 1010 BF, wurde die Familie Altnardesfeld wegen Answinismus all ihrer Rechte, Pflichten und Güter entlehnt und mit Schimpf und Schande aus der Residenz gejagt. Eines dieser Lehen war die Baronie Dunkelsfarn, welche dem jungen Kämpen und treuen Streiter für das Reich Fredo Adersin verliehen wurde, welcher sich in der Schlacht gegen den Usurpator von großem strategischen Wert und praiosvoller Gesinnung gezeigt hatte.
Er ist ein äußerst strenger, dabei aber immer gerechter Landesvater gewesen und so sehr sich seine Untertanen auch ob der harten Knute seiner Regierung beschweren mögen, so sehr schätzen sie doch die Unerbittlichkeit, mit der er durchgreift. Manch ein Vagabund hat in Dunkelsfarn für Taten am Baume gehangen, für die er an anderen Orten lediglich Kerkerhaft erhalten hätte. Derartiges spricht sich herum und so leben die Bauern Dunkelsfarns ein hartes und doch friedliches Leben.
Vom 3. Efferd bis Mitte Hesinde 20 Hal stand die Baronie unter der Besetzung der Orks. Die Kämpfe um den Grafenstein endeten damit, daß beim Beschuß der Burg Fredos letzte Frau Travine starb. Fredo, der zwar die Burg halten konnte, aber die Kontrolle über sein Lehen zeitweise verlor, setzte all sein Geschick und Können ein, in zahlreichen Ausfällen die umliegenden Gegenden zu stärken und dem Schwarzpelz das Regieren so schwer wie möglich zu machen, indes war dies nur ein Ringen gegen rinnenden Sand.
Die Besatzungszeit verlief nicht anders, als anderswo auch, aber seitdem hat sich Fredo noch weiter hinter seiner Rolle als Lehnsherr zurückgezogen. Der Kontakt zu den Nachbarbaronien brach fast vollständig ab und es wäre wohl ein alter Griesgram aus ihm geworden, hätten sein Glaube an den Götterfürsten und die Überzeugung in seine Aufgabe ihn nicht aufrecht gehalten. Und tatsächlich gelang es ihm, sein Lehen noch vor dem letzten Rückzug der Orken von den Schwarzpelzen zu befreien. Seine Säuberung gilt noch heute in den Dörfern Dunkelsfarns als Legendär und dient der ländlichen Bevölkerung als anregende Gruselerzählung, mit der man die kleinen Kinder erschreckt und den Größeren die Nacht verleidet. Damals prägte sich der Zug Fredo Adersins aus, der ihn heute wie ein fleischgewordener Nimbus umgibt: erbarmungslose Härte und Entschlossenheit im Umgang mit seinen Feinden. Eigenhändig soll er die Orken erschlagen haben und dies, ohne auch nur ein einziges mal zum Schwert zu greifen, da, wie er sagte, das Schwert eine Waffe sei, die der Schwarzpelz nicht verdient.
Mittels einer Sondersteuer ließ er zeitgleich zum Einsetzen der Wacht am Finsterkamm die alte Zollstation an der Brücke der Reichsstraße über den Darpat in eine kleine Festung verwandeln, wobei der Hintergedanke, für die Zeit nach der Bedrohung ein wichtiges Bollwerk zur Kontrolle des Handels zu besitzen, eine nicht unwesentliche Rolle spielte. Die Angst der Untertanen vor der neuerlichen Gefahr und die Vehemenz, mit der Fredo in jener Zeit auftrat, ließ keinen Widerstand aufkommen.
Nun ist die Zollfeste zwar keine Festung, die ein echtes Heer aufhalten könnte, aber als klar wurde, daß der Bethanier die Ogermauer befestigen ließ und zunächst nicht weiter ins Herz des Reiches vorstoßen würde, änderte Fredo die Pläne soweit ab, daß immerhin noch ein Bollwerk entstand, mit dem der Zugang von Osten in die Markgrafschaft auf viele Meilen kontrolliert werden kann und in Bezug auf Zölle hat Fredo seitdem durchaus eigensüchtige Vorstellungen.
Dennoch, Fredo ruhte sich nicht in seinem Land aus. Er hob kurzerhand eine 'freiwillige' Landwehrkompanie aus und führte sie bis zur Befestigung der Ogermauer den Kaiserlichen Truppen zu. Dabei behielt er aufgrund seiner guten militärischen Ausbildung den Befehl über seinen Haufen und konnte ihn mit nur unwesentlichen Verlusten in die Heimat zurück führen. An der dritten Dämonenschlacht nahm er indes nicht teil, da er seinen Dienst im Zuge der Wacht am Finsterkamm versah.
Fredos Klugheit und Ausstrahlung haben in den vergangenen Jahren eher zugenommen, aber auch er hat erkannt, das Satinavs Zahn an ihm kratzt. Seine Kraft und Gewandtheit haben nachgelassen, doch jetzt, nach Borbarads Fall, gedenkt er, auf dem Felde der Diplomatie neue Schlachten zu schlagen. Dies zumal, da er innerhalb der eigenen Familie immer noch keinen Erben gefunden hat, welcher den hohen Ansprüchen, die er an sich selbst und seine Familie stellt, genügen könnten. Die eigenen Kinder jedenfalls (teils an andere Barone verheiratet, teils in den eigenen Vogteien eingesetzt), hat er nach sorgfältiger Prüfung persönlich aus der Nachfolge ausgeschlossen und so verwundert es nicht, dass er die mittlerweile zum teil flügge gewordenen Enkel mit aufmerksamem Blick beobachtet, ein Umstand, der seine Nähe für alle Anverwandten kaum erträglich macht.
Das Alter hat letztlich seine Spuren hinterlassen. Die Härte und Starrköpfigkeit, mit der er seine Ansprüche an seine Umwelt durchsetzt, waren nie so heftig, gleichwohl seine Gerechtigkeit darunter nie gelitten hat. Er ist immer bereit, eine Schuld einzugestehen, indes konnte man ihm kaum eine solche nachweisen.
Politisch hat er ebenfalls seine Linie verfestigt. Seine Mitwirkung bei der Gründung der Pulethaner kommt nicht von ungefähr, spiegelt sich in allen seinen Handlungen doch die Überzeugung der Mühlinger wider, dass die Praiosgegebene Hierarchie durch nichts und niemanden gestürzt werden kann und darf und, so dies doch versucht wird, ein solcher Versuch im Keim zu ersticken und großflächig zu ahnden ist.
Bauern in Fredos Lehen tun gut daran, die ihnen gegebene Rolle samt den damit einhergehenden Pflichten auf das Genaueste einzuhalten. Die überall errichteten Galgen künden davon ebenso ihr Lied wie die in Dunkelsfarn geltenden Regeln und Gesetze. Gnade Hesinde dem Magier, der seinen Fuß auf Dunkelsfarner Boden setzt. Er wird eine einzige, sehr höfliche Aufforderung erhalten, sich binnen eines Tages auf die jenseitige Grenze der Baronie zu begeben. Die zweite Aufforderung wird die zum letzten Gebet sein.