Perricum:Von Trachten, Farben und Architektur: Unterschied zwischen den Versionen
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Man mag kaum glauben, dass die Festungsbauer hierzulande zu den Fähigsten überhaupt zählen. Denn man verstand sich darauf, mittelreichische Trutzhaftigkeit mit tulamidischer Leichtigkeit in der Bauweise zu kombinieren und ähnlich starke Festungen zu erbauen, wie man sie von Menschenhand geschaffen sonst nur noch in Almada oder Wehrheim findet. Zudem bewahren sich die Anlagen wie auch die Häuser ihren eigenen Stil. Zwar haben sich auch in Perricum gewisse Dinge durchgesetzt, viele Nebachoten aber können sich nicht den Bau eines Giebeldaches erlauben oder benötigen in den engen Städten ihr flaches Dach ganz einfach zum Wäschetrocknen. | Man mag kaum glauben, dass die Festungsbauer hierzulande zu den Fähigsten überhaupt zählen. Denn man verstand sich darauf, mittelreichische Trutzhaftigkeit mit tulamidischer Leichtigkeit in der Bauweise zu kombinieren und ähnlich starke Festungen zu erbauen, wie man sie von Menschenhand geschaffen sonst nur noch in Almada oder Wehrheim findet. Zudem bewahren sich die Anlagen wie auch die Häuser ihren eigenen Stil. Zwar haben sich auch in Perricum gewisse Dinge durchgesetzt, viele Nebachoten aber können sich nicht den Bau eines Giebeldaches erlauben oder benötigen in den engen Städten ihr flaches Dach ganz einfach zum Wäschetrocknen. |
Version vom 30. November 2006, 14:54 Uhr
Die Trachten der Grafschaft
Aus dem Tagebuch eines unbekannten Festumer Kaufmanns:
»Während sich im von Gareth geprägten Norden auch die Trachten maßgeblich an Gareth orientieren, wirkt die Mode im Nebachotischen für den Mittelreicher durchgängig tulamidisch. Die Tracht der Nebachoten führt aber umgekehrt genauso bei Tulamiden zu der Aussage, dass es doch schon ziemlich bemerkbar wird, dass man unkultiviertere Regionen bereist, so man aus Süden kommt. Es scheint, dass ebenso wie die Sprache auch die Kleidung der Nebachoten eine Mischung garethischer sowie aranischer Einflüsse ist, wenn auch für das Auge ungleich wohltuender als oben angeführte für die Ohren.
So bevorzugen Höhergestellte körperliche Betonung im Schnitt ihrer Hemden und Blusen, wie im Reich modisch, kombiniert mit Hosen, die ansatzweise Pluderhosen gleichen, jedoch mit einen höheren Schritt versehen sind. Gehalten wird das ganze meist von einer breiten Schärpe, die mehrmals um den Wanst geschlungen wird. Dies mit Stiefeln nach aranischer Art, mit himmelwärts gerichteter Spitze und je nach Geschlecht entsprechendem Absatz.
Übergeworfen oder vielmehr angezogen darüber wird meist ein ärmelloser Mantel, teils mit, teils ohne Kapuze und dem entsprechenden Stand gemäßen Material.
Die Frauen Nebachots bevorzugen neben den weiten Gewändern, wie man sie aus dem Süden her kennt, häufiger als im restlichen Reich betonte Kleidung, zuweilen aus den erlesensten Materialien. Manchem mag die Kleidung vorkommen, wie aus einem tulamidischen Märchen, es gelten aber gerade bei der Frau strenge Regeln über die rechte Tracht. Der spärlich vertretenen Traviakirche zuliebe einigte man sich wohl in graueren Zeiten darauf, dass Frauenkleidung bis zum Knöchel reichen solle und Schultern zu bedecken habe, was aber im Laufe der Generationen zu äußerst gewagten Entwürfen seitens der Schneiderzunft führte.
In den Gemächern kleidet man sich nach ähnlicher Art, aber mit weit gefälligeren, also leichteren Stoffen. Hierher gehört unweigerlich auch der Pantoffel, wie man ihn aus dem Aranischen oder den südlichen Stadtstaaten kennt. Auch der Pantoffel besitzt hier Variationen in der Höhe des Absatzes. Bemerkenswert hierbei ist die Entwicklung des Nebachotischen Hochhackers: ein Frauenpantoffel mit bis zu fünf Finger hohen Absätzen in unterschiedlichsten Ausführungen. Je nach Geschmack der Trägerin ist er dem Ende entgegen spitz zulaufend oder breit an der Färse beginnend, sich zur Mitte hin verjüngend und wieder breiter endend; er ist auch häufig mit Riemen um die Fesseln versehen, in der Art einer Sandale mit Absätzen oder geschlossen aus festem Tuch oder zartem Ziegenleder. Gern getragen ist er besonders bei der Rahjageweihtenschaft, aber er hält auch langsam Siegeszug ein ins Mittelreich, wo man ihn immer öfter sehen kann und besonders auf Sommerbällen bewundert. Zu unrecht wurde er wohl anfangs als horasisch verschrien, als er dorten billigst aus Holz und Leder imitiert wurde, und ihn zumeist Stutzer aus Benachteiligung an körperlicher aber auch wohl geistiger Größe anzogen. So mag doch jedem Liebhaber eines rahjagefälligen Frauenknöchels – oder bei Belieben auch mehr – klar sein, dass dieser Pantoffel ein Geschenk der heiteren Göttin an die Sinnesfreuden ist.
Die Tracht der Bauern dürfte vielen, die den Süden bereist haben, bekannt vorkommen. Mit ärmelloser Weste auf nacktem Oberkörper und nebachotische, knielange Pluderhosen stehen sie auf den Feldern und in den Werkstätten. Wobei auch hier die Praiostagskleidung etwas schmuckvoller ausfällt – mit Glasperlen auf den Westen und Hemden über den Schultern. […]«
Die Farben
Obwohl die Farben Perricums Gold (Säbel), Silber (Delphin) und Blau (Efferds Perlenmeer) sind, findet man diese Farben selten in den Wappen der alten Häuser Nebachots.
Die Häuser führen meist zwei Wappen: das ihres Hauses, welches sich kaum von denen anderer garetischer Familien unterscheidet, und das Wappen ihres Lehens. Ursprünglich nur die Zeichen ihres Stammes besitzend, wurde mit der Eroberung der Mittelreicher und der Anpassung an deren Feudalstrukturen die zuweilen heute noch verachtete Heraldik in Nebachot notwendig. Da kein mittelreichisches Haus sich in den Jahrzehnten nach der Niederwerfung der Tradition der Nebachoten verpflichtet fühlte – sich dem Stamm völlig einzuordnen –, wollten diese wiederum auch nicht ihre Zeichen aufgeben.
Die Amtswappen der nebachotischen Barone sind deshalb die zu Schild gebrachten alten Stammessymbole, dann meist – wenn nicht gar immer – in den Farben Schwarz und Gold. So finden sich auf vielen Schilden der schwarze oder goldene Mantikor auf entsprechendem invertiertem Grund. Auch die Schlange, der Panther – oft mit Skorpionschwanz –, der Gepard oder die Rose sind beliebte Symbole in den althergebrachten Tinkturen.
Daher scheint es wenig verwunderlich, dass die hoch in Verehrung stehende Korbruderschaft den goldenen Mantikor mit einem säbelartigen Skorpionstachel auf einem schwarzen, runden Schild als Wappentier führt.
Die Architektur
»Sei stark wie die Mauern von Nebachot«, hieß es bis vor dem Fall der Stadt durch göttliches Einwirken im Jahre 1865 v.H.
Man mag kaum glauben, dass die Festungsbauer hierzulande zu den Fähigsten überhaupt zählen. Denn man verstand sich darauf, mittelreichische Trutzhaftigkeit mit tulamidischer Leichtigkeit in der Bauweise zu kombinieren und ähnlich starke Festungen zu erbauen, wie man sie von Menschenhand geschaffen sonst nur noch in Almada oder Wehrheim findet. Zudem bewahren sich die Anlagen wie auch die Häuser ihren eigenen Stil. Zwar haben sich auch in Perricum gewisse Dinge durchgesetzt, viele Nebachoten aber können sich nicht den Bau eines Giebeldaches erlauben oder benötigen in den engen Städten ihr flaches Dach ganz einfach zum Wäschetrocknen.
Hier kann man Gebäude erkennen, die einem Beschreibungen von Karawansereien der Wüste vor Augen führen, sich aber inmitten von grünen Wiesen oder auf der Lichtung eines Waldes erheben. Selbst Dörfer sind angeordnet wie größere Karawansereien und besitzen wie bei den Tulamiden allerlei Sackgassen, um den umherziehenden Ferkinas die Eroberung so schwer wie nur möglich zu machen. So bietet gerade auf dem Land das flache Dach eines Hauses eine Plattform, von der aus man das Haus bestens verteidigen kann.
Die Paläste der Gegend gleichen eher tulamidischen Festungen. Prachtbauten sind verpönt, hat man doch schon einmal eine Stadt verloren ...
Bei der Innenausstattung hat man aber wohl alle Bedenken des Platzes verwiesen und umgibt sich gerne mit Exotischem, was in den großen oder den vielen kleineren Innenhöfen zur Schau gestellt wird. Bemerkenswert scheint da noch die Bauweise von manchen Klöstern, die ein weit geschickteres Gleichgewicht zwischen Wehrhaftigkeit und Schönheit eingegangen sind. So wurde das größte Kloster des Landes – Praiseneck oder »Praos Necho« – zum Leitspruch heutiger Baumeister und Krieger geworden: »Sei stark wie...«
(ST/BB)