Lieder:Stern der Mark: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 22. September 2017, 20:52 Uhr
- Ich saß für mich alleine
- Auf einem Ufersteine
- An einem Strom in blütenreicher Au.
- Es war die schöne Breite,
- Die hier die Ange freite.
- Im Gras lag hell wie Perlenschmuck der Tau.
- Da fragt' ich sie: Ihr guten Wogen
- Kommt doch vorbei an manchem Ort;
- Seid auch durch Greifenfurt gezogen,
- So sagt mir nun, was saht ihr dort?
- Schon lang ist's her, dass Kunde zu mir drang,
- Sei's Wandrers Rede oder Bardensang.
- Wie steht's in diesen Tagen?
- Herrscht Jubel oder Klagen?
- Drauf hört' ich's leise flüstern,
- Ein kindlichhelles Wispern
- Drang zu mir aus dem Wellenspiel herauf.
- Wie Worte klang das Rauschen,
- Da schwieg ich, um zu lauschen,
- Und neigte mich hinab zum Wasserlauf.
- Es sprach: Des Greifen stolze Lande
- Sind aufrecht, treu wie eh und je,
- Und schön im Blütenfestgewande,
- Befreit von Kälte, Frost und Schnee.
- Zur Warenschau und zu der Renner Streit
- Kommt mancher Reisende daher von weit;
- Groß ist die Schar der Gäste
- Und prächtig sind die Feste.
- Ich lauschte wie im Traume
- Am grünen Ufersaume
- Dem Lied des Wassers, das ich gut verstand.
- Es sprach mir noch von vielen,
- Von Feiern und von Spielen
- Und von der Herrin, die mir wohlbekannt:
- Im holden Kreis der Edeldamen
- Im ganzen Land, im großen Reich
- Mit Wappenzier, mit alten Namen –
- Wer käme ihr an Tugend gleich?
- So schön, so mild, so klug, so kühn, so stark,
- Die Greifin, Irmenella, Stern der Mark!
- So hörte ich es singen,
- In hundert Liedern klingen.
Worte von Wolfhardt von der Wiesen (K. Rohlinger)