Geschichten:Rot und Schwarz 10 - Süße Aussichten: Unterschied zwischen den Versionen
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Lucian Malagant sass in einem bequemen Lehnsessel, der mit feinstem Leder bezogen war, und lauschte dem plätschern des Regens der gegen die Butzenscheiben prasselte. Seine Rechte mit dem protzigen goldenen Familienring, umschloss einen nicht weniger protzigen Goldkelch. Die langen hellblonden Haare fielen ordentlich gebürstet bis zu den Schultern hinab. Das Gesicht zeigte feine vornehme Züge, die Haut jedoch war ein wenig blässlich. Aus grünem Samt trug er einen edlen Gehrock, mit goldenen Knöpfen und Nähten aus dicken Goldfäden. | [[Garetien:Lucian Malagant|Lucian Malagant]] sass in einem bequemen Lehnsessel, der mit feinstem Leder bezogen war, und lauschte dem plätschern des Regens der gegen die Butzenscheiben prasselte. Seine Rechte mit dem protzigen goldenen Familienring, umschloss einen nicht weniger protzigen Goldkelch. Die langen hellblonden Haare fielen ordentlich gebürstet bis zu den Schultern hinab. Das Gesicht zeigte feine vornehme Züge, die Haut jedoch war ein wenig blässlich. Aus grünem Samt trug er einen edlen Gehrock, mit goldenen Knöpfen und Nähten aus dicken Goldfäden. | ||
Seine Gedanken kreisten sich um seine aktuellen Machenschaften, die sich um nichts Geringeres drehten als die Herrschaft in Höllenwall zu übernehmen. Ein kühnes Vorhaben für jemanden der nicht einmal aus einer alten Adelsfamilie stammt, dafür waren die Malagants vermögend. Und mit Gold ließ sich am maroden Grafenhof von Eslamsgrund fast alles kaufen, insbesondere wenn man dem Haus Ehrenstein zugetan war, oder zumindest so tat. Lucian hatte als Oberhaupt der Familie ein schweres Erbe angetreten, sein Vorgänger hatte das Haus durch zu riskante Intrigen schier in den Untergang getrieben. Die Malagants waren seit jeher eine Familie aus der Caldaia, und insbesondere einst im alamdanischen Khairios und Kornhammer mit stattlichen Ämtern versehen gewesen. Unter dem Mondenkaiser hatten sie alles verloren, sein Vorgänger und Onkel verlor in Al’Muktur Haupt und Leben. Die Familie flüchtete in den Norden, und unter seiner Führung siedelte man sich in Höllenwall an. Warum, so wurde er oft innerhalb der Familie gefragt, ausgerechnet in dieser abgelegenen Provinz. Einzig aus dem Grund weil Lucian selber der Herr sein wollte. | Seine Gedanken kreisten sich um seine aktuellen Machenschaften, die sich um nichts Geringeres drehten als die Herrschaft in Höllenwall zu übernehmen. Ein kühnes Vorhaben für jemanden der nicht einmal aus einer alten Adelsfamilie stammt, dafür waren die Malagants vermögend. Und mit Gold ließ sich am maroden Grafenhof von Eslamsgrund fast alles kaufen, insbesondere wenn man dem Haus Ehrenstein zugetan war, oder zumindest so tat. Lucian hatte als Oberhaupt der Familie ein schweres Erbe angetreten, sein Vorgänger hatte das Haus durch zu riskante Intrigen schier in den Untergang getrieben. Die Malagants waren seit jeher eine Familie aus der Caldaia, und insbesondere einst im alamdanischen Khairios und Kornhammer mit stattlichen Ämtern versehen gewesen. Unter dem Mondenkaiser hatten sie alles verloren, sein Vorgänger und Onkel verlor in Al’Muktur Haupt und Leben. Die Familie flüchtete in den Norden, und unter seiner Führung siedelte man sich in Höllenwall an. Warum, so wurde er oft innerhalb der Familie gefragt, ausgerechnet in dieser abgelegenen Provinz. Einzig aus dem Grund weil Lucian selber der Herr sein wollte. |
Version vom 28. März 2014, 23:20 Uhr
Casa Mons, 1037BF.
Lucian Malagant sass in einem bequemen Lehnsessel, der mit feinstem Leder bezogen war, und lauschte dem plätschern des Regens der gegen die Butzenscheiben prasselte. Seine Rechte mit dem protzigen goldenen Familienring, umschloss einen nicht weniger protzigen Goldkelch. Die langen hellblonden Haare fielen ordentlich gebürstet bis zu den Schultern hinab. Das Gesicht zeigte feine vornehme Züge, die Haut jedoch war ein wenig blässlich. Aus grünem Samt trug er einen edlen Gehrock, mit goldenen Knöpfen und Nähten aus dicken Goldfäden.
Seine Gedanken kreisten sich um seine aktuellen Machenschaften, die sich um nichts Geringeres drehten als die Herrschaft in Höllenwall zu übernehmen. Ein kühnes Vorhaben für jemanden der nicht einmal aus einer alten Adelsfamilie stammt, dafür waren die Malagants vermögend. Und mit Gold ließ sich am maroden Grafenhof von Eslamsgrund fast alles kaufen, insbesondere wenn man dem Haus Ehrenstein zugetan war, oder zumindest so tat. Lucian hatte als Oberhaupt der Familie ein schweres Erbe angetreten, sein Vorgänger hatte das Haus durch zu riskante Intrigen schier in den Untergang getrieben. Die Malagants waren seit jeher eine Familie aus der Caldaia, und insbesondere einst im alamdanischen Khairios und Kornhammer mit stattlichen Ämtern versehen gewesen. Unter dem Mondenkaiser hatten sie alles verloren, sein Vorgänger und Onkel verlor in Al’Muktur Haupt und Leben. Die Familie flüchtete in den Norden, und unter seiner Führung siedelte man sich in Höllenwall an. Warum, so wurde er oft innerhalb der Familie gefragt, ausgerechnet in dieser abgelegenen Provinz. Einzig aus dem Grund weil Lucian selber der Herr sein wollte.
Und nirgends schien ihn, ließ sich dies besser verwirklichen als in Höllenwall. Der jetzige Baron hatte mehr Feinde als Freunde, der Grafenhof misstraute ihm, die Familie von Eslamsgrund verachtete ihn, er war ein Unruhestifter und Quertreiber. Mit einigen geschickten Intrigen müsste es doch leicht möglich sein diesen Popanz aus dem Wall um die Barons Würde zu bringen. Die Pulethaner uneins, der Gallsteiner zahnlos, nur die Gemahlin aus dem Hause Weyringhaus bereitete ihm Sorgen. Die verzogene Göre des Burggrafen hatte sich leider zu einer passablen Baronin entwickelt, der insbesondere die Häuser Monserval und Albensteyn zugetan waren. Die Abwesenheit und mysteriöse Rückkehr des Höllenwallers mit den unterschiedlichen Folgen hatten seinen Plänen neuen Auftrieb gegeben. Es schien fast so als wäre der jetzige Baron drauf und dran sich und den Seinen das Grab zu schaufeln, und Lucian würde ihm die Schippe reichen. Und diese Schippe war das Haus Garm. Obwohl einige aus dem Hause Garm ihm misstrauten, so hatte er doch das Vertrauen und die Gunst von Garm Baldus erlangt. Auch wenn er diesen mit völlig falschen Aussichten köderten. Letztlich galt es zwei Fliegen mit einer Klappe zu erschlagen.
Wichtig war, dass es Garm Baldus gelang, die anderen Häuser auf seine Seite zu bringen. Das Treffen fand an diesem Abend statt. Aber Träumer und Baumhuscher waren in seinen Augen kein wirkliches Problem. Er schaute auf seinen Kelch, gefüllt mir tiefrotem Höllinger: „Auf das Blut meiner Feinde!“ Und prostete seinem Gegenüber zu, der den Gruß still erwiderte.