Geschichten:Der Dieb - Gebissen: Unterschied zwischen den Versionen

Aus GaretienWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
(Vorlage „Briefspielindex“ bearbeitet.)
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 1: Zeile 1:
[[Handlungsort ist::Garetien:Junkertum Ibelstein|Junkertum Ibelstein]] im Peraine 1037BF, Gut Ibelstein
Grobwins Misstrauen gegenüber dem [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Lâmaphis Bélhurg|Fremden]] hatte sich nicht gelegt, ganz im Gegenteil. Mehr als einmal hatte er Lâmaphis erwischt, wie er sich bei der Trophäensammlung Balians herumtrieb. Doch seit [[Hauptdarsteller ist::Garetien:Jette von Ibelstein|Jette]] ihm ausdrücklich untersagt hatte, ihn zu belästigen, hatte er sich mit einem nagendem schlechten Gewissen wieder auf Phexens Pfade besonnen. Wann immer es ihm möglich war, folgte er Lâmaphis unauffällig. Wenn er ihn doch nur bei etwas verbotenem erwischen würde… dann könnte er ihn mit Fug und Recht vom Gut werfen. Oder, die Götter mögen es verhüten, wenn er ihn und Jette erwischen würde… zumindest könnte er Jette dann dazu bringen, diesen Menschen davon zu jagen.
Als Lâmaphis also  in einer Nacht Anfang Peraine sein Zimmer verließ, schlich ihm Grobwin hinterher. Der Historicus schritt zügig aus, und der Waffenknecht hatte Mühe, ihm zu folgen. Als der junge Mann gerade den menschenleeren Hof überquerte und überraschend stehen blieb, hechtete Grobwin gerade noch hinter einen Wassertrog. Mit pochendem Herzen wartete und lauschte er.
Schließlich entfernten sich die Schritte des anderen wieder. Erleichtert folgte ihm Grobwin. Der Fremde schritt schnurstracks in Richtung Hundezwinger. Ehe sich Grobwin fragen konnte, was er dort wohl wollte, war der schon hinter der Tür verschwunden. Schnell holte Grobwin auf und spähte in die Dunkelheit des Zwingers.
Er brauchte einen Moment, dann erkannte er, was der Mann dort tat. Er machte sich an einem Käfig zu schaffen. Gute Götter, es war der Käfig des einzigen Bluthundes des Guts!
Schnell trat Grobwin ein und rief laut: „Was tut Ihr da! Weg von dem Käfig, Helme reißt euch sonst mit einem Biss die Kehle heraus!“
Lâmaphis erhob sich und blickte in Grobwins Richtung. Ein Lächeln umspielte seine Lippen: „Helme, was für ein treffender Name für diese Wehrheimer Bestie. Aber keine Sorge, ich kann gut mit Hunden.“
Die Tür des Käfigs schwang auf. Der Wehrheimer Bluthund trottete heraus, Geifer troff von seinen Fängen und in seinen Augen lag ein mörderischer Glanz. Grobwins Herz raste. Er kannte Helme seit er ein Welpe war, hatte in großgezogen, doch mit diesem Blick hatte der Hund in nie gemustert. Mit zittriger Stimme begann er, auf das Tier einzureden: „Guter Hund, braver Hund. Du kennst mich. Ich bin Grobwin…“
Lâmaphis kraulte das Tier hinter den Ohren, warf einen bedauernden Blick in Richtung des Waffenknechtes und sagte nur ein Wort: „Faß!“
Und so stahl der fremde junge Mann eines treuen Dieners Leben.
{{Briefspielindex
{{Briefspielindex
|Titel=Gebissen
|Titel=Gebissen

Version vom 4. Oktober 2014, 13:00 Uhr

Junkertum Ibelstein im Peraine 1037BF, Gut Ibelstein

Grobwins Misstrauen gegenüber dem Fremden hatte sich nicht gelegt, ganz im Gegenteil. Mehr als einmal hatte er Lâmaphis erwischt, wie er sich bei der Trophäensammlung Balians herumtrieb. Doch seit Jette ihm ausdrücklich untersagt hatte, ihn zu belästigen, hatte er sich mit einem nagendem schlechten Gewissen wieder auf Phexens Pfade besonnen. Wann immer es ihm möglich war, folgte er Lâmaphis unauffällig. Wenn er ihn doch nur bei etwas verbotenem erwischen würde… dann könnte er ihn mit Fug und Recht vom Gut werfen. Oder, die Götter mögen es verhüten, wenn er ihn und Jette erwischen würde… zumindest könnte er Jette dann dazu bringen, diesen Menschen davon zu jagen.

Als Lâmaphis also in einer Nacht Anfang Peraine sein Zimmer verließ, schlich ihm Grobwin hinterher. Der Historicus schritt zügig aus, und der Waffenknecht hatte Mühe, ihm zu folgen. Als der junge Mann gerade den menschenleeren Hof überquerte und überraschend stehen blieb, hechtete Grobwin gerade noch hinter einen Wassertrog. Mit pochendem Herzen wartete und lauschte er.

Schließlich entfernten sich die Schritte des anderen wieder. Erleichtert folgte ihm Grobwin. Der Fremde schritt schnurstracks in Richtung Hundezwinger. Ehe sich Grobwin fragen konnte, was er dort wohl wollte, war der schon hinter der Tür verschwunden. Schnell holte Grobwin auf und spähte in die Dunkelheit des Zwingers.

Er brauchte einen Moment, dann erkannte er, was der Mann dort tat. Er machte sich an einem Käfig zu schaffen. Gute Götter, es war der Käfig des einzigen Bluthundes des Guts!

Schnell trat Grobwin ein und rief laut: „Was tut Ihr da! Weg von dem Käfig, Helme reißt euch sonst mit einem Biss die Kehle heraus!“

Lâmaphis erhob sich und blickte in Grobwins Richtung. Ein Lächeln umspielte seine Lippen: „Helme, was für ein treffender Name für diese Wehrheimer Bestie. Aber keine Sorge, ich kann gut mit Hunden.“

Die Tür des Käfigs schwang auf. Der Wehrheimer Bluthund trottete heraus, Geifer troff von seinen Fängen und in seinen Augen lag ein mörderischer Glanz. Grobwins Herz raste. Er kannte Helme seit er ein Welpe war, hatte in großgezogen, doch mit diesem Blick hatte der Hund in nie gemustert. Mit zittriger Stimme begann er, auf das Tier einzureden: „Guter Hund, braver Hund. Du kennst mich. Ich bin Grobwin…“

Lâmaphis kraulte das Tier hinter den Ohren, warf einen bedauernden Blick in Richtung des Waffenknechtes und sagte nur ein Wort: „Faß!“

Und so stahl der fremde junge Mann eines treuen Dieners Leben.



 Wappen Mittelreich.svg  Wappen Koenigreich Garetien.svg   Wappen Grafschaft Hartsteen.svg   Wappen Baronie Baerenau.svg  
 Wappen Familie Ibelstein.svg
 
Texte der Hauptreihe:
4. Per 1037 BF
Gebissen
Geküsst


Kapitel 4

Gestohlen