Geschichten:Vertraute der Krone - Geladene: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Heptarchenzeit'''
'''Heptarchenzeit'''

Version vom 6. Juli 2015, 15:41 Uhr

Das Zedernkabinett war versammelt - sogar der alte Vierok hatte sich in die Alte Residenz bemüht und schon beim Eintreffen erklärt, er müsse mit dem Cantzler etwas Wichtiges besprechen.

Horulf von Luring hatte das Gremium bisher selten einberufen - er schien lieber mit einzelnen Vertretern des Kabinetts in Sachfragen sprechen zu wollen, als alle an den runden Tisch zu versammeln. Deshalb war es für Irmhelde von Luring-Rabenmund das erste Mal, dass sie in diesem Kreis auftrat. Entsprechend eingeschüchtert wirkte sie angesichts des stets so ernst wirkenden Gerwulf von Gareth oder des völlig mit seiner schlechten Laune befassten Pfalzgrafen Ugo von Mühlingen. Alara von Eberstamm, die sich noch gut erinnern konnte, wie sie sich vor knapp sechs Jahren gefühlt hatte, nahm das schüchtern lächelnde Mädchen - die junge Frau! - unter ihre Fittiche. Oldebor von Weyringhaus unterstützte sie dabei väterlich. Sein erster Tag in diesem Kreis lag fast 45 Jahre zurück - so alt war Burggraf Alarich nicht einmal, obwohl er die Aufgabe mittlerweile ernster nahm als jeder andere. Er verstand sich als ›der Königin Mann‹, immerhin nannte ihn die Kaiserin »Vetter«. Rondriane von Eslamsgrund und Helmar von Hirschfurten verspäteten sich - sie hatten beiden noch mit dem Rat der Helden über die Garether Pikeniere und deren Ausrüstung sprechen müssen. Rondriane war als ehemalige Kanzleirätin für die Bürgerwehren die ideale Kontaktfrau zwischen Adel und freier Stadt. Und Helmar war nunmal der Schlüsselmeister zu Kaiser Retos Waffenkammer.

Der Cantzler rauschte in das Kabinett, in seinem Schlepptau jene wenigen, mit denen er in den letzten Wochen und Monden vor allem die Bedrohung durch Haffax besprochen hatte: Garetiens Bannerträger Gerobald von Ruchin, der Landobrist der Kaisermark Marbert von Isppernberg und die königliche Brotmeisterin Treumunde von Eychgras.

»Die Götter zum Gruße, traute Freunde. Alle versammelt - seltenes Vergnügen. Auch Ihr hier, Dom Irian? … Später. Wir haben ein volles Programm«, erklärte Luring mit seiner schleppenden, aber energisch betonenden Stimme. »Meine Damen, meine Herren: der verdammte Haffax. Dieser Verräter beschäftigt uns schon so lange, doch nun haben wir einen Plan, dem Erzlumpen zu begegnen. Einige von Euch erhielten bereits meinen Aufruf, die Gefährten Haffax‘ auf Burg Bogenbrück zu versammeln, um sie auszuquetschen wie almadanische Trauben.« Luring presste beide Handflächen aufeinander und drehte sie fest gegeneinander, um dann imaginären Saft abtropfen zu lassen. »Für jene, die es noch nicht erfuhren: Wir wollen mehr über Haffax erfahren. Der Weise sagt: ›Erkenne deinen Feind, dann wirst du ihn besiegen‹ …«

»Haffax hat das gesagt«, unterbrach Fridega von Isppernberg den Cantzler vorlaut, ehe sie erschrocken die Hand vor den Mund schlug. »Verzeiht, hier sind die Listen …« Die Scretaria teilte schmale Zettel an das Kabinett aus.

»Ja, Haffax hat das gesagt. Und darum geht es: Wir müssen besser wissen, was er sag und was er denkt, weil wir dann eher wissen, was er tun wird. Das werden uns Haffax‘ alte Gefolgsleute verraten - ob sie wollen oder nicht.«

»An wen habt Ihr gedacht?«, unterbrach Alarich von Gareth interessiert.

»An Weggefährten, Kameraden und Gefolfgsleute. Wir haben uns Haffax‘ beispiellose Karriere genau betrachtet und sie in einzelne Phasen unterteilt. In diesen Phasen haben wir einzelne Persönlichkeiten identifiziert, die wir auf Bogenbrück sehen wollen. Angefangen bei den Mitknappen und Kadetten in Wehrheim.«

»Verzeiht«, mischte sich Gerwulf von Gareth ein, »die müssten jetzt aber uralt sein, wenn sie überhaupt noch leben. Nicht einmal Mühlingen ist alt genug dafür.«

»Danke für die Blumen«, gab jener säuerlich zurück und widmete sich anschließend wieder scheinbar aufmerksam der Zimmerecke.

»Doch, es leben noch zwei«, widersprach Luring nach einem kurzen Zögern der Belustigung, »nämlich Belona von Isppernberg und Weromir von Birkenbruch.«

»Stimmt, Belona vom Mückenhang. Lebt sie noch?«, erkundigte sich Oldebor.

»Sie liebt. Genau wie Floriel Silbersang«, ergänzte Horulf. »das ist ein elfischer Barde, der auch am Hof zu Rommilys gesungen hat. Dom Barnhelm war so freundlich, mir sein Archiv zugänglich zu machen. Der Elf müsste also auch gut bescheid wissen. Kadetten aus der Lernzeit Haffax‘ leben unseres Wissens keine mehr - aber da die Archive Wehrheims verbrannt sind, können wir nicht sicher sein.« Horulf setzte sich auf den hochlehnigen Stuhl des Cantzlers am Kopf der Tafel. »Folgt die Zeit im Heer bis zur Ogerschlacht. Einschließlich Ogerschlacht. Da haben wir zwei Weggefährten des Verräters sogar hier am Tisch sitzen.«

Ugo von Mühlingen erwachte aus seiner reglosen Echsenstarre und wendete das Haupt ruckartig Horulf zu: »Ich war nie ein Weggefährte dieses Emporkömmlings, Luring. Ich verbitte mir diesen Ton.«

»Gut, geschenkt. ich wollte Euch nicht zu nahe treten. Aber Ihr wart Offizier unter Haffax während der Ogerschlacht. das ist wertvoll. Dom Irian war sogar auf dem Feldherrnhügel, damals als Korporal. Dom Irian?«

Der Baron von Vierok erwachte aus seinem leichten Schlummer, als der Cantzler ihn so direkt ansprach: »was? ja. Ja. ich war da. Habe die Fahne gerettet. Ich. Ach, Exzellenz, wo wir gerade reden: ich muss wegen meienr Familie …«

»Später«, unterbrach Luring.

»Es gibt so viele ungeklärte Todesfälle …«, erhob Irian seine Greisenstimme, die leicht wimmerte.

»In der Tat, Dom irian. In der Tat. Später, bitte. Wir haben also Vierok und Mühlingen, sozusagen als Zeugen. Hinzu kommen etwa noch Bernhelm von Wetterfels und der Mechanikus Ging, Sohn des Nasulf. Ergab sich aus den Listen der Auszeichnungen. Auch Strutzz der Troll war damals dabei. Berühmte Helden wie Seraminor Wolfszahn oder Zehta Elenar von Tikaris, die damals des hohen Adel erwarben, leben nicht mehr. Möglicherweise kann man deren Kinder befragen. Diese Informationen haben die hier anwesenden Herrschaften zusammengetragen, die ich mal ›Berater‹ nennen möchte.« Horulf von Luring nahm jetzt seinerseits einen der schmalen Zettel zur Hand, wie ihn alle Anwesenden in Händen hielten, um in der Liste voranzuschreiten. »Die nächste Wegmarke ist die zweite Schlacht auf den Silkwiesen. Hier wären sehr viele zu befragen, auch beispielswiese Offiziere der Goldenen Lanze, Dom Ugo. Interessanter aber noch wäre Perainor zu Stippwitz-Sappenstiel, der Gaugraf aus dem Tobrischen. Der fand sich später auf der Seite des Dämonenmeisters, war aber schon 1012 BF in Haffax‘ Stab, genau wie 1021 auf den Vallusanischen Weiden. Sein Aufenthaltsort ist unbekannt.«

Die Anwesenden raschelten mit den Listen. Die Aufmerksamkeit des Kabinetts war dem Cantzler gewiss.

»Anschließend wird es schwierig, ehe wir wissen, dass Haffax die Seite gewechselt hat. Zahlreiche Templer und Maraskanveteranen - auch solche, die scheinbar nie wieder gekommen sind, aber noch heute auf Seiten des Erzverräters stehen, können darunter zählen. Von nun an sind es vor allem die Aufklärungsberichte des Heeres über die gegnerischen Kommandanten, die uns weiterhelfen. So wissen wir, dass Noctana die Bluttäuferin 1020 in der Schlahct von Boran an Haffax‘ Seite stand. Im selben Jahr vor Ysilia Thuronia von Rabenmund. Mutmaßlich. Dann kommt die Dritte Dämonenschlacht, von der wir aus der Hartheide-Liste wissen, dass Terrebor von Kollberg mehr über Haffax wissen muss. Er war damals wahrscheinlich dessen Ordonnanz - und ist heute irgendwo im Raschtulswall zu finden. Nach der Schlacht Barbrück 1028 finden sich Horngram und Tharleon in Haffax' Umfeld, letztere erst nach Galottas Tod.«

Luring holte tief Luft, um den Rest der Liste durchzugehen: »Heute interessieren uns einerseits der so genannte Salvunker Kreis, dessen Identität nicht bis ins letzte geklärt ist. Yasmina von Darbonia beispielsweise soll dazu zählen. Andererseits haben wir selbst in jüngster Zeit Gefolgsleute Haffax‘ enttarnt und festsetzen können. Ich erinnere hier nur an die Ereignisse der letztjährigen Rondrasegnung, bei der ein Mitglied des Stabes des groß-garetischen Heerbanns enttarnt werden konnte sowie ein Mitglied des Perricumer Stadtrates. Beide harren noch der Internierung - man hat sie vorerst in Sicherheit gewiegt, um sie nicht aufzuschrecken. Unklar sind zwei Kundschafter des Reichsedlen Keres, so genannte Tauristar. Unklar, meine ich, ob sie eventuell zu befragen wären, weil sie womöglich übergelaufen sind.«

»Das ist eine stattliche Liste«, fasste Alarich von Gareth zusammen. »Einige von diesen Namen klingen vertraut und reißen alte Wunden auf. Bei anderen hingegen frage ich mich: Haben wir die Verbrecher denn schon in Händen? Und wenn nicht: Wie fassen wir sie?«

Luring bleckte die Zähne: »Wir haben noch genügend Zeit bis Bogenbrück: Wir fangen sie uns. Darum habe ich die Vertrauten der Krone gebeten.«


Auswahl aus der Gästeliste - gerne zu ergänzen!

Knappen- und Kadettenzeit

Zeit im Heer

Heptarchenzeit

Jüngste Zeit