Geschichten:Fünf Köpfe für Totentanz - Die Flut: Unterschied zwischen den Versionen

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'''''Irgendwo im [[Handlungsort ist::Garetien:Feidewald|Feidewald]], 18. Firun 1038 BF'''''
[[Hauptdarsteller ist::Garetien:Orgosch|Orgosch]] stand auf einem Felsen und blickte hinunter ins tief eingeschnittene Tal auf den sich träge windenden [[Garetien:Natter|Fluss]]. In der Nähe schmetterte eine Amsel ihr Frühlingslied und die Hänge des Feidewaldes lagen friedlich im fliegenumtanzten Sonnenlicht.
Ein leises Knacken ertönte und er drehte sich um, ob da jemand käme. Aber der Wald hinter ihm lag friedlich da und nichts rührte sich in seinem Schatten.
Erneut ertönte das Knacken, diesmal etwas lauter. Näher. Der Ork spitzte die Ohren und griff nach der treuen Axt, die ihm schon so lange gute Dienste geleistet hatte.
Wiederum knackte es und ein leichtes Grollen schloss sich an. Es kam nicht aus dem Wald. Er sah hinunter ins Tal. Etwas ging da vor sich. Der Fluss schien schneller zu fließen und Schaum krönte die sich an den Ufern brechenden Wellen.
Bis zu sich hinauf hörte er nun das Rauschen des Wassers und dahinein ein Poltern wie das Bersten einer Mauer. Unfähig, sich zu bewegen, starrte Orgosch auf die Fluten, die aus dem Flussbett sprangen und die Talsohle überschwemmten.
Ein Krachen hallte im Tal wider, so dass sich der Ork die Ohren zuhalten musste. Die  Wassermassen tosten nun durch die Schlucht und rissen alles mit sich. Bäume knickten um wie Strohhalme und die Hänge fingen an abzurutschen.
Orgosch spürte wie der Boden unter ihm schwankte. Eisig spritzte ihm weiße Gischt ins Gesicht und eine erste glitzernde Welle klatschte um seine Knöchel. Ein alles durchdringendes Donnern riss ihn von den Beinen. Hilflos wedelte er mit den Armen und schnappte nach Luft. Doch er mühte sich vergeblich. Schnell ließ das alles umschlingende Tosen um ihn her seine Kräfte erlahmen und presste die Luft aus seinen Lungen. Rauschen füllte seine Ohren. Ein starrendes lidloses Auge unter ihm war das Letzte, was er sah, bevor alles in tiefem Grau versank.
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Orgosch blinzelte und schlug die Augen auf. Er zitterte - und das nicht nur wegen der Winterkälte.
Schwach glommen die Holzscheite in der Feuerstelle des Nachtlagers. Auf der anderen Seite starrte [[Nebendarsteller ist::Garetien:Valveija|Valveija]], in seinen Mantel gehüllt, reglos in die Glut. Orgosch wusste, sein elfischer Freund brauchte kaum Schlaf. Er richtete sich auf: „Ich geträumt. Wir etwas unternehmen müssen, sonst...“
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|Titel=Die Flut
|Titel=Die Flut

Aktuelle Version vom 20. Oktober 2017, 18:05 Uhr

Irgendwo im Feidewald, 18. Firun 1038 BF

Orgosch stand auf einem Felsen und blickte hinunter ins tief eingeschnittene Tal auf den sich träge windenden Fluss. In der Nähe schmetterte eine Amsel ihr Frühlingslied und die Hänge des Feidewaldes lagen friedlich im fliegenumtanzten Sonnenlicht.

Ein leises Knacken ertönte und er drehte sich um, ob da jemand käme. Aber der Wald hinter ihm lag friedlich da und nichts rührte sich in seinem Schatten.

Erneut ertönte das Knacken, diesmal etwas lauter. Näher. Der Ork spitzte die Ohren und griff nach der treuen Axt, die ihm schon so lange gute Dienste geleistet hatte.

Wiederum knackte es und ein leichtes Grollen schloss sich an. Es kam nicht aus dem Wald. Er sah hinunter ins Tal. Etwas ging da vor sich. Der Fluss schien schneller zu fließen und Schaum krönte die sich an den Ufern brechenden Wellen.

Bis zu sich hinauf hörte er nun das Rauschen des Wassers und dahinein ein Poltern wie das Bersten einer Mauer. Unfähig, sich zu bewegen, starrte Orgosch auf die Fluten, die aus dem Flussbett sprangen und die Talsohle überschwemmten.

Ein Krachen hallte im Tal wider, so dass sich der Ork die Ohren zuhalten musste. Die Wassermassen tosten nun durch die Schlucht und rissen alles mit sich. Bäume knickten um wie Strohhalme und die Hänge fingen an abzurutschen.

Orgosch spürte wie der Boden unter ihm schwankte. Eisig spritzte ihm weiße Gischt ins Gesicht und eine erste glitzernde Welle klatschte um seine Knöchel. Ein alles durchdringendes Donnern riss ihn von den Beinen. Hilflos wedelte er mit den Armen und schnappte nach Luft. Doch er mühte sich vergeblich. Schnell ließ das alles umschlingende Tosen um ihn her seine Kräfte erlahmen und presste die Luft aus seinen Lungen. Rauschen füllte seine Ohren. Ein starrendes lidloses Auge unter ihm war das Letzte, was er sah, bevor alles in tiefem Grau versank.

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Orgosch blinzelte und schlug die Augen auf. Er zitterte - und das nicht nur wegen der Winterkälte.

Schwach glommen die Holzscheite in der Feuerstelle des Nachtlagers. Auf der anderen Seite starrte Valveija, in seinen Mantel gehüllt, reglos in die Glut. Orgosch wusste, sein elfischer Freund brauchte kaum Schlaf. Er richtete sich auf: „Ich geträumt. Wir etwas unternehmen müssen, sonst...“