Geschichten:Der Brückenfall - Überhaupt keine Aussagen: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 27. Juni 2018, 06:44 Uhr
In der Standeshalle der Fernhändler zu Rosskuppel, zwei Wochen nach dem Ereignis
"Ruhe," der Vorsitzende klopfte mit dem Hammer energisch auf das Pult, "Ruhe!"
Die Sitzung ging nun schon seit einer halben Stunde hoch her, das Thema Natternbrücke hatte die Gemüter erhitzt. Da der echte Verursacher des Problems nicht zu greifen war, gingen die Fernhändler statt dessen aufeinander los.
"Ich habe die Ehre, Euch Comissarin Mauerbruch von der Criminalkammer vorzustellen, die auf unseren Wunsch die Vorfälle an der Natter untersucht hat. Sie wird begleitet von dem Wohlgelehrten Herrn Zoltan von Rommilys, der auf Kosten unserer Gemeinschaft eine arkane Untersuchung durchgeführt hat", der Vorsitzende machte eine einladende Geste, "Bitte sehr, Frau Mauerbruch, Herr von Rommilys"
Die beiden Gestalten, die das kleine Podest am Ende der Halle betraten, konnten unterschiedlicher nicht sein. Die eine trug den feinen Gehrock der Garetischen Criminalkammer über einem, trotz ihrem für Erfahrung sprechenden Alter, gut trainierten Körper und hielt sich gerade wie ein Wehrheimer Rekrut. Der Adept neben ihr war zwar größer gewachsen, wirkte jedoch in der zerknitterten weißen Robe mit Hut und Stab viel zu lang und dürr. Selbst ein unaufmerksamer Beobachter konnte erkennen, dass der bleiche junge Mann vor der Untersuchung der Natternbrücke wahrscheinlich seine Akademie noch nicht so oft verlassen hatte.
Die Comissarin erhob ihre erstaunlich laute Stimme, als sie an das Pult ging. "Vielen Dank für die freundliche Vorstellung," sie deutete eine knappe militärische Verbeugung in Richtung des Vorsitzenden an, "Meine Damen und Herren, kommen wir gleich zu meiner Untersuchung des Tatortes."
"Wir erreichten die eingestürzte Brücke 6 Tage und 7 Stunden nach dem Tatzeitpunkt. Wir mussten unsere Untersuchungen auf die beiden Uferseiten beschränken, da an dieser Stelle die Natter sehr reißend ist und durch die Regenfälle der letzten Wochen noch zusätzliches Wasser führt."
"Ich kann mit Sicherheit sagen, dass die eigentlich sehr stabil ausgeführten hölzernen Stützen von einer geradezu monströsen Kraft zerbrochen wurden. Wir fanden schwere große Stelzen, welche offensichtlich abgeknickt waren."
"Da wir nur die Trümmerteile an den Uferseiten untersuchen konnten, sind die nun folgenden Aussagen nicht-ausschließlich zu verstehen: Wir haben keine Brand- oder Sägespuren gefunden, auch keine anderen Hinweise auf profane Manipulationen. Adepto!"
Der Magier schreckte wie aus einem Tagtraum auf und ging zum Pult.
"Meine arkanen Analysen waren durch die verstrichende Zeit seit dem eigentlichen Ereignis erschwert. Ich konnte allerdings Residuen von elementarer Magie, präziser gesagt erzelementarer Magie erkennen. Grundsätzlich wird die magische Perzeption insbesondere am Unterlauf der Natter aber bereits seit einigen Jahren durch ein Phänomen erschwert, dass wir in der Forschung als 'Urtümliche Permutationen' bezeichnen, welche nach aktuellem Forschungsstand durch die Zerstörung der alten Rabenbrücke vor einigen Jahren ausgelöst worden sein könnten. Die dort nachwirken postmagischen Strömungen sind übrigens sehr interessant..."
"Danke Adepto!", unterbrach ihn die Commissarin, "Wie die versammelten Herrschaften also feststellen können, ist zumindest ein arkan-induzierter Anschlag nicht auszuschließen, aber eben auch nicht zu beweisen."
"Was isset denn nu?", eine übergewichtige Frau in der ersten Reihe stand stöhnend auf, "hat der Graf die Brücke nun zerstören lassen, oder nicht?"
"Dass, meine Herrschaften, lässt sich nicht sagen. Über Täter und Motiv kann ich auf Grund der Beweislage überhaupt keine Aussagen treffen."
◅ | Der Obergnom im Wiesenschlösschen |
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Perricumer Stimmen | ▻ |